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Hintergrund
der Erfindung
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Beim
Drehen vieler Stähle
mit niedrigem Kohlenstoffgehalt, mittlerem Kohlenstoffgehalt oder
gering legierter Stähle
mit beschichteten Hartmetalleinsätzen
ist Al2O3 nicht
das beste Beschichtungsmaterial. Der vorliegende Autor untersuchte
das Verhalten unterschiedlicher Beschichtungsmaterialien beispielsweise
in ferritischen, perlitischen Schneidstählen (S. Ruppi, Internal Report)
und martensitischen abgeschreckten und getemperten Stählen sowohl
mit als auch ohne Ca-Behandlung (S. Ruppe et al., „Wear Characteristics
of TiC, TiCN, TiN and Al2O3 Coatings
in the Turning of Conventional and Ca-Treated Steels", International Journal
of Refractory Metals & Hard
Materials, zur Veröffentlichung).
Beim Schneiden dieser Werkstückmaterialien
mit Hartmetalleinsätzen
mit verschiedenen Beschichtungen konnten die Al2O3-Schichten als das schlechteste Beschichtungsmaterial
gekennzeichnet werden. Es wurde auch festgestellt, daß α-Al2O3 keine besseren
Verschleißeigenschaften
als κ-Al2O3 in Stahl ergibt,
obwohl α-Al2O3 in Gußeisen besser
ist. Es sollte jedoch bemerkt werden, daß Al2O3 unter den besten Beschichtungsmaterialien
zusammen mit TiN war, was den Kerbverschleiß betrifft. Bei der Verwendung
ist κ-Al2O3 härter auf
der Flankenfläche
(wo es sich nicht in α-Al2O3 umwandelt). Auf
der Spanfläche
wird es sich relativ schnell in α-Al2O3 umwandeln und
so die gleichen Eigenschaften wie α-Al2O3 auf der Spanfläche zeigen. Auch hat κ-Al2O3 eine geringere
Leitfähigkeit
als α-Al2O3. In der Tat ist
die thermische Leitfähigkeit
von κ-Al2O3 ein Drittel derjenigen
von α-Al2O3 (D. G. Gahill et al., „Thermal Conductivity of κ-Al2O3 and α-Al2O3 Wear Resistant
Coatings", Journal
of applied Physics, Band 83, Nr. 11, 1. Juni 1998). Dies bedeutet,
daß die κ-Al2O3-Phase als eine wirksame Wärmebarriere
aufgebracht werden kann und in dieser Hinsicht gegenüber α-Al2O3 bevorzugt ist.
Dies ist wichtig beim Stahlschneiden, wo hohe Temperaturen auftreten,
und allgemein in jenen Anwendungen, wo es wichtig ist, den Temperaturfluß in das
Substrat zu reduzieren. Folglich kann die plastische Verformung
des Substrats vermindert werden. Die Al2O3-Schicht gegen Verschleiß in Stahl zu schützen, d.h.
ein relativ dicker Überzug,
beispielsweise aus TiCN, welches sich als das beste Beschichtungsmaterial
in Stahl erwies, ist auf der Oberseite abzuscheiden. Weiterhin muß die Beschichtung
auf κ-Al2O3 bei einer relativ
niedrigen Temperatur im Vergleich mit herkömmlichem CVD abgeschieden werden,
um die Phasenumwandlung von dem metastabilen κ-Al2O3 in das α-Al2O3 zu vermeiden.
Es ist bekannt, daß die κ- in α-Umwandlung
sehr temperaturempfindlich ist. Siehe beispielsweise 5 in
S. Vuorinen et al., „Phase
Transformation in Chemically Vapour Deposited to κ-Al2O3", Thin Solid Films,
214 (1992) Seiten 132–143.
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In
der US-Patentschrift 5,137,774 wurde die gesteigerte Leistung von α-Al2O3 im Vergleich
mit κ-Al2O3 als eine Beschichtung
auf einem Hartmetalleinsatz verglichen, wenn Gußeisen gedreht wurde, wie gezeigt. Außerdem sind
in den US-Patentschriften 5,635,247 und 5,700,569 und der Anmeldung
08/962,683 (Zeichen des Anwalts: 024444-370) verschiedene mit Al2O3 beschichtete
Hartmetalleinsätze
gezeigt, in denen das Al2O3 auf
einer Ti(CN)-Schicht abgeschieden ist, oder in Mehrfachschichten
gezeigt. In Tests, die von dem vorliegenden Erfinder durchgeführt wurden,
wurde jedoch festgestellt, daß Haftung
einer α-Al2O3-Schicht an der
darunterliegenden TiCN-Schicht sowie die Haftung der TiCN-Schicht
an dem Hartmetallsubstrat oftmals nicht zufriedenstellen war, wenn
der Einsatz beim Drehen von Gußeisen
verwendet wurde. Die Beschichtung wurde infolge Kantenabplatzungen
unbrauchbar und resultierte in beschleunigtem Verschleiß.
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Die
Hauptgründe
für Kantenabplatzungen
wurden von dem vorliegenden Erfinder aus diesen Tests als die schlechte
Substratbeschichtungshaftung sowie die schlechte Bindung zwischen
TiCN und α-Al2O3 identifiziert.
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In
einer Studie der TiC-Hartmetallgrenzfläche einer 6 Mm dicken mit CVD
abgeschiedenen TiC-Schicht
von Vuorinen et al., „TEM
Study of Microstructure an Cristallography at the TiC/Cemented Carbide Interface", Science of Hard
Materials. 1983, Seiten 433–447
wurde durch Transmissions-Elektronenmikroskopie (TEM) gefunden,
daß die
TiC-Schicht aus zwei Bereichen aufgebaut ist. Nahe dem Substrat
und sich bis zu einer Dicke von 1,5 bis 2 μm in einer Schicht von feinen
gleichachsigen TiC-Körnern.
Darüber
ist eine Schicht von größeren (typischerweise
2–4 μm) Körnern von
TiC.
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In
einer anderen Studie, die in Thin Solid Films 323, (1993), Seiten
73–82
veröffentlicht
wurde, wurden nach Vuorinen et al., in einer Arbeit mit dem Titel „Interfacial
Characterization of Chemically Vapour Deposited Titanium Carbide
on Cemented Carbide, TiC-Beschichtungen mit CVD auf Hartmetallsubstraten
unter nicht aufkohlenden Bedingungen abgeschieden. In Abwesenheit
von η-Carbid
wurde gefunden, daß das
TiC sowohl auf der {0001}- als auch der {1010}-WC-Ebene epitaxisch
impfte und wuchs.
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Die
Untersuchung wird fortgesetzt für
verbesserte Beschichtungen für
beschichtete Hartmetalleinsätze
von Schneidstahlkörpern.
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Ziele und
Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist ein Ziel dieser Erfindung, die Probleme des Standes der Technik
zu vermeiden oder zu mildern.
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Es
ist weiterhin ein Ziel der Erfindung, einen verbesserten beschichteten
Hartmetalleinsatz für
das Schneiden von Stahl zu bekommen.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung bekommt man einen beschichteten Hartmetallkörper, wie
in Anspruch 1 beansprucht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bekommt man einen beschichteten Hartmetallkörper mit
einem Hartmetallsubstrat mit einer Reihe von aufeinanderfolgenden
Schichten darauf, wobei diese Schichten in ihrer Reihenfolge vom
Substrat aus folgende sind:
- (a) eine Bindeschicht
mit einer Dicke von bis zu 1 μm,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus TiC, TiN und Ti(C, N) besteht,
- (b) einer mehrschichtigen TiCN-Schicht, die eine erste innere
Schicht säulenartigen
Körner
von Ti(C, N) mit einer Korngröße, bei
der die Breite der Körner
das 0,1 bis 0,15-fache der Dicke der Beschichtungsschicht und die
Länge der
Körner
das 0,5- bis 0,8-fache der Dicke der Beschichtungsschicht ist, und
einer zweiten äußeren Schicht
gleichachsiger Körner
mit einer Körngröße von 0,2
bis 1,0 μm,
wobei die Gesamtdicke der Ti(C, N)-Schicht 5 bis 10 μm beträgt,
- (c) einer Schicht von (TiAl)(CO) mit einer Dicke von etwa 0,5
bis 3 μm,
- (d) einer κ-Al2O3-Schicht mit einer
Dicke von etwa 2 bis 4 μm,
- (e) einer Schicht von (TiAl)(CO) mit einer Dicke von etwa 2
bis 4 μm,
- (f) einer Schicht von säulenartigem
gekörntem
Ti(C, N) mit einer Korngröße, bei
der die Breite der besagten Körner
das 0,1- bis 0,5-fache der Beschichtungsschichtdicke und eine Länge von
0,5- bis 0,8-fachen der Beschichtungsschichtdicke beträgt, wobei
die Schicht eine Dicke von 2,8 μm
hat, und
- (g) einer äußeren Schicht
von etwa 1 μm
oder weniger Dicke von TiN.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Querschnitts, der von einer
Ecke eines beschichteten Hartmetalleinsatzes nach der vorliegenden
Erfindung genommen wurde,
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Die 2, 3, 4 und 5 sind
SEM-Photographien von zwei Vergleichseinsätzen nach Schneidzeiten von
nur 2 bzw. 9 Minuten.
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Die 6 und 7 sind
SEM-Photographien eines Einsatzes nach der vorliegenden Erfindung
und eines Vergleichseinsatzes nach 12 bzw. 6 Minuten Dreharbeit.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
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Die
Hauptphasen, die in Hartmetallen enthalten sind, sind WC- und Co-reiche
Bindephase. Eine gegebenenfalls dritte Phase von kubischen Übergangsmetallcarbiden
(Ti, Ta, Nb, W, C), die gewöhnlich
als die γ-Phase
bezeichnet werden, können
zugegeben werden, um die Naßbeständigkeit
geradkettiger WC-Co-Legierungen zu verbessern. Ungeachtet dessen,
ist WC der Hauptbestandteil in vielen gewerblichen Hartmetallen.
WC hat eine einfache hexagonale Kristallstruktur mit zwei Atomen
je Einheitszelle: W bei (0, 0, 0) und C bei (2/3, 1/3, ½).
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Die
Grundgleichgewichtsform von WC als ein Ergebnis des Sinterns in
flüssiger
Phase ist dreieckiges Korn, von drei {1010} und zwei {1000} Ebenen
gebunden. Die Substrat-Beschichtungs-Grenzfläche ist folglich aus den folgenden
Grenzflächen
aufgebaut:
Beschichtung – WC
Beschichtung – Co
Beschichtung – γ (wenn vorhanden)
Beschichtung – η (wenn gebildet)
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TEM-Beobachtungen
im Haus haben ergeben, daß die
TiCN- und TiN-Beschichtung epitaxial auf der Grenzfläche von
WC-Körnern
verlieg, wie dies TiC tut, welches verwendet werden kann. Die epitaxische
Beschichtungs-WC-Grenzflächen,
die so gebildet werden, sind dominierend und verantwortlich für die gute
Haftung der ersten Beschichtung auf dem Hartmetallsubstrat. Dies
ist besonders der Fall, wenn chemische Reinigung auf das Substrat
vor dem Beschichtungsverfahren angewendet wird. Diese Situation
ist jedoch kompliziert infolge der reversiblen η-Phasenreaktion, wie nachfolgend
diskutiert.
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Der
Zweiphasenbereich in WC-Co (oder Dreiphasenbereich in WC-Co-γ)-Hartmetallen
ist sehr eng in Bezug auf den C-Gehalt der Legierung, und eine sehr
kleiner Veränderung
des C-Gehalts führt in Dreiphasen-Feldlegierung
(oder Vierphasen-Feldlegierung in WC-Co-γ) und einem η-Carbid, das bei verminderten C-Gehalten
geformt wird. Siehe beispielsweise 1 auf Seite
74 des Artikels „Dünne feste
Filme" in dem oben
erwähnten
Artikel. Folglich, wenn eine Ti(C und/oder N)-Schicht angewendet
wird unter Benutzung einer herkömmlichen
CVD-Technik kann der Kohlenstoff für die Bildung von TiC, TiCN
oder TiN (bei niedrigem Druck) teilweise aus dem Substrat genommen
werden, wobei das Substrat decarboriert wird. Der Außenteil des
Substrats wird folglich in einen M12C-Typ
von η-Phase
umgewandelt. Diese η-Phase
wird immer gebildet (selbst wenn sie sehr dünn sein sollte) wenigstens
an den Kanten der beschichteten Einsätze (wenn das Oberflächenmassenverhältnis am
höchsten
ist und den höchsten
Decarborierungsgrad ergibt).
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Es
wird betont, daß diese η-Phasenreaktion
reversibel ist, besonders wenn reversibel dünne Phasen vorliegen und wenn
sie auf den Substraten mit einem relativ hohen Kohlenstoffgehalt
aufgebracht werden. Folglich wird während des Glühens die η-Phase sich
zurück
in Co-reiche Legierung und WC umwandeln. Wie klar aus dem obigen
hervorgehen, ist diese Situation an den Schneidkanten sehr kompliziert.
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Gemäß dem Stand
der Technik sollten Al2O3-Schichten
mit einer Dicke von 4 bis 8 μm
für Stahl
verwendet werden. Die Al2O3-Schicht
wird auf einer TiCN-Schicht aufgebracht. Das Substrat – TiCN – an der Grenzfläche wird
einer Hitzebehandlung mit einer Dauer von bis zu 6 Stunden während der
Abscheidung der Al2O3-Schicht
unterzogen. Während
die Abscheidung der Al2O3-Schicht tritt die
reversible η-Carbidreaktion
an der Substrat-Beschichtungsgrenzfläche ein und führt zur
Bildung einer Co-reichen Schicht zwischen dem TiCN-Überzug und
dem Hartmetallsubstrat. Dies ist besonders der Fall, wenn die η-Phasenbildung
auf Bereiche des Substrats nahe der Oberfläche begrenzt bleibt, wie im
Fall, in dem die modernen CVD-Verfahren betroffen sind. Als Ergebnis
werden die epitaxischen TiCN-WC-Grenzflächen durch Beschichtungs-Co-Grenzflächen ersetzt,
was zu verminderter Haftung führt.
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Um
dies zu vermeiden, muß die
erste TiCN-Schicht ohne Decarborierung des Substrats abgeschieden werden.
Diese Überzugsschicht
wird unter Verwendung von CH3CN- und CH4-Gasen als Vorläufer abgeschieden. Eine Überzugsschicht,
die eine säulenartige
Struktur hat, wird als ein Ergebnis gebildet. Die säulenartigen Körner haben
eine Breite von 0,1 bis 0,5 x Dicke der Überzugsschicht (d.h. allgemein
eine Breite von 0,1 bis 0,5 μm)
und eine Länge
von 0,5 bis 0,8 x die Dicke der Überzugsschicht
(d.h. allgemein eine Länge
von 0,5 bis 2,9 μm).
Um die Menge von epitaxischen Grenzflächen zu optimieren und eine
gute Haftung an der Grenzfläche
zu gewährleisten,
sollte das Verfahren mit einer ersten Schicht aus TiCN, TiC oder
TiN begonnen werden, die ohne CH3CN abgeschieden
wird und eine sehr kurze Dauer hat, die aber ausreicht, eine Schicht
mit einer Dicke von bis zu 1 μm,
vorzugsweise bis zu etwa 0,5 μm
zu bilden. Diffusion von Wolfram wird in dieser Grenzfläche stattfinden.
Diese Interdiffusion, die zu einer reduzierten Fehlpassung bei de
Beschichtungs-WC-Grenzfläche
führt,
ist für
die Haftung wichtig.
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Die
erhaltene säulenartige
TiCN-Schicht zeigt jedoch eine unzureichende Haftung an der Al2O3-Schicht, selbst obwohl
Bindeschichten aufgebracht wurden. Um die Bindungshaftung zu verbessern, wird
eine TiCN-Schicht, die aus äquiaxialen
Körnern
aufgebaut ist, mit CVD oben auf die Beschichtung mit säulenartigen
TiCN-Körnern
aufgebracht. Die Korngröße des gleichachsigen
Korns liegt bei 0,2 bis 1,0 μm.
Auf dieser Schicht gleichachsiger Körnung kann eine Bindeschicht
mit Erfolg aufgebracht werden, was zu einer klar erhöhten Haftung
führt.
Diese gesamte TiCN-Schicht ist aus klar definierten Schichten säulenartigen
und gleichachsiger Körner
von TiCN aufgebaut und hat eine Dicke von 5 bis 10 μm, vorzugsweise
von 2 bis 4 μm.
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Die
Bindeschicht ist eine kubische Schicht von Ti(CO), welches Al enthält. Es ist
wichtig, diese Bindeschicht zu kontrollieren, so daß eine whiskerartige
Morphologie an der Bindungs-Al2O3-Grenzfläche erhalten wird.
Die genaue Chemie und Mikrostruktur dieser Schicht wird durch Einstellung
des Verhältnisses
von TiCl4 und AlCl3 der
Vorläufer
kontrolliert. Bei dem richtigen Verhältnis bekommt man ein whiskerartiges
Wachstum und bis zu 10 Atom-% Al können in der Bindungsschicht
gefunden werden.
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Oben
auf die Bindungsschicht wird eine κ-Al2O3-Schicht mit einer Dicke von etwa 2 bis
4 μm, vorzugsweise
etwa 3 μm
aufgebracht. Die Schicht von κ-Al2O3 wird als eine
Wärmebarriereschicht
verwendet, um einen Wärmefluß in das
Substrat hinein zu verhindern. Das κ-Al2O3 wird durch die über ihr aufgebrachte TiCN-Schicht
geschützt.
Das κ-Al2O3 wird gemäß herkömmlichen
Techniken abgeschieden, wie in der US-Patentschrift 5,635,247 beschrieben
ist.
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Eine
andere Bindungsschicht von kubischem (TiAl)(CO), wie oben beschrieben,
kann über
der κ-Al2O3-Schicht aufgebracht
werden.
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Danach
wird eine TiCN-Schicht von säulenartiger
Körnung
mit säulenartigen
Körnern
einer Länge
und Breite, wie jene, die oben beschrieben wurden, aufgebracht.
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Gegebenenfalls
kann eine dicke TiN-Schicht als äußerste Schicht
aufgebracht werden.
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Eine
optimierte Beschichtung für
Stahl sollte dann folgendermaßen
zugeordnet werden (1):
- 1.
Die mit CVD erhaltene Bindeschicht 1, die aus TiC, TiCN
oder TiN aufgebaut ist, welche direkt auf einem chemisch reinen
Substrat abgeschieden wurden, wobei vorspringende WC-Körner dominierten.
Diese Substratart kann auch durch modifiziertes Sinterverfah ren
erhalten werden. Diese Schicht ist durch die Tatsache gekennzeichnet,
daß Diffusion
von W in diese Schicht und durch epitaxische Beschichtungs-WC-Grenzflächen erfolgte.
Die epitaxischen Ausrichtungsbeziehungen sind folgende:
Auf
{0001}WC-Ebenen:
(111)TiCN//(0001)WC; [110]TiCN//[1120]WC
Auf {1010}WC-Ebenen
(001)TiCN//(1010)WC;
[110]TiCN//[001]WC
Die
epitaxischen Grenzflächen
sind verantwortlich für
gute Haftung an der Grenzfläche
von Substrat-Beschichtung, die extrem wichtig ist, wenn Gußeisen gedreht/gefräst wird.
Dicke:
bis zu 1 μm,
vorzugsweise 0,5 μm.
- 2. Die CVD TiCN-Schicht 2 ist aus säulenartigen Kristallen aufgebaut.
Diese Schicht wird unter Verwendung von CH3CN
und CH4 als Vorläufer abgeschieden. Die Decarborierung
des Substrats wird vermieden, η-Carbid
wird nicht gebildet, und die Möglichkeit
für die
reversible η-Carbidreaktion
wird ausgeschaltet.
- 3. Eine fakultative Schicht 3 aus TiN.
- 4. Die CVD TiCN-Schicht 4 ist aus gleichachsiger Kristallabscheidung
auf der MTCVD-Schicht
aufgebaut, die aus säulenartigen
Kristallen besteht.
Die Gesamtdicke der Schichten 2 und 4 liegt
bei 2 bis 4 μm,
vorzugsweise 3 μm.
Die Dicke der säulenartigen
TiCN-Schicht liegt bei 1 μm
bis zu 90% der Gesamtdicke der TiCN-Schichten (Schichten 2 und 4)
in Abhängigkeit
von dem Kohlenstoffgehalt des Substrats.
- 5. Die Bindungsschicht 5 besteht aus kubischem (TiAl)(CO).
Die beträgt
von 0,5 bis 3,0 μm,
vorzugsweise 1,5 μm.
- 6. κ-Al2O3-Beschichtung 6 mit
einer Dicke von 2 bis 4 μm,
vorzugsweise 3 μm.
Die Schicht von κ-Al2O3 wird hier als
eine Wärmebarriereschicht
verwendet, um den Wärmefluß in das
Substrat zu verhindern. κ-Al2O3 wird durch die
TiVN-Schicht geschützt,
die auf ihr abgeschieden wird.
- 7. (TiAl)(CO)7-Bindung ähnlich
der Stufe 5.
- 8. Die CVD-TiCN-Schicht 8, aufgebaut aus säulenartigen
Kristallen, die auf dem κ-Al2O3 über die
Bindeschicht abgeschieden wurden. Dicke 2 bis 8 μm, vorzugsweise 4 bis 6 μm.
- 9. TiN-Schicht 9, Dicke ≤ 1 μm.
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Die
Erfindung wird zusätzlich
in Verbindung mit den folgenden Beispielen beschrieben, die nur
als Erläuterung
der Erfindung anzusehen sind. Es sollte jedoch verstanden werden,
daß die
Erfindung nicht auf die speziellen Einzelheiten der Beispiele beschränkt ist.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
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Zwei
Proben wurden abgeschieden. In diesem Fall waren die Proben Einzelschichten
von κ-Al
2O
3 und MTCVD TiCN. Die κ-Al
2O
3-Schicht wurde unter Aufbringung einer dünnen Zwischenschicht
von TiCN zwischen der Al
2O
3-Schicht
und dem Substrat aufgebracht. Diese Schicht war weniger als 1 μm dick. Die
Gesamtdicke der Überzugsschichten
war 7 μm.
Beschichtung
Nr. 1: | MTCVD
TiCN, Dicke 7 μm |
Beschichtung
Nr. 2: | κ-Al2O3, Dicke 7 μm (+ < 1 μm TiCN) |
Arbeitsmethode: | Drehen |
Material: | Stahl
SS1672 |
Schneidgeschwindigkeit: | 200
m/min. |
Schneidtiefe: | 3,0
mm |
Vorschubgeschwindigkeit: | 0,3
mm/Umdrehung |
Einsatzgeometrie: | SNUN
120408 |
Kein
Kühlmittel
wurde angewendet | |
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Die
Schneidkanten der Einsätze
wurden durch SEM nach 2, 5, 7, 10 und 15 (Al2O3 nach 13) Minuten untersucht. Die 3, 4, 5 und 6 zeigen
SEM Mikrophotographien von Einsätzen
1 und 2 nach Schneiden während
2 bzw. 9 Minuten.
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Al2O3 zeigte Verschleiß über der
gesamten Flankenfläche
nach Drehen während
nur 2 Minuten, 4. Die TiCN-Beschichtung zeigte
sehr gute Flankenverschleißbeständigkeit, 3.
Al2O3 war auch das
schlechteste Beschichtungsmaterial in Bezug auf Kraterverschleiß, obwohl
man gewöhnlich
denkt, daß es
in dieser Beziehung das beste Beschichtungsmaterial ist. Die Al2O3-Schicht zeigte intensiven
Kraterverschleiß nach
9 Minuten, 5. Die TiCN-Beschichtung zeigte
sehr beschränkten
Kraterverschleiß nach
der gleichen Schneidzeit, 6. Folglich
konnte die Al2O3-Schicht
nur 13 Minuten verwendet werden, während der mit TiCN beschichtete
Einsatz länger
als 15 Minuten benutzt werden konnte.
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Es
sei bemerkt, daß in
Bezug auf Kerbverschleiß das
Al2O3 leistungsmäßig die
TiCN-Schicht übertraf.
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Es
muß aus
den obigen Ausführungen
klar geworden sein, daß die
Al2O3-Schicht nicht
in Stahl verwendet werden sollte wegen ihrer Verschleißeigenschaften
(Kraterverschleiß/Flankenverschleiß). Die Al2O3-Schicht sollte
jedoch in mehrschichtigen Überzugsstrukturen
infolge ihrer niedrigen Wärmeleiffähigkeit und
guten Kerbverschleißbeständigkeit
eingesetzt werden. Um benutzt zu werden, muß die Al2O3-Beschichtung in Stahl durch eine relativ
dicke Schicht beispielweise von bevorzugt TiCN geschützt werden,
was in dem folgenden Beispiel demonstriert wird.
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Beispiel 2
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Zwei
Proben der gleichen Dicke wurden abgeschieden:
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Beschichtung Nr. 1:
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- 1. TiCN-Zwischenschicht, Dicke 2 μm, mit einer
ersten Schicht mit säulenartiger
Körnung,
wobei die Körner eine
Breite von 0,25 μm
und eine Länge
von 1,1 μm
hatten, und einer zweiten epitaxischen Körnungsschicht, wobei die Körner eine
Korngröße von 0,5 μm hatten,
worin die Dicke des säulenartigen
gekörnten Bereichs
1,8 μm war.
- 2. Bindeschicht.
- 3. κ-Al2O3-Schicht, Dicke
4 μm.
- 4. Bindeschicht.
- 5. MTCVD-Schicht, aufgebaut aus säulenartigen Körnern mit
einer Länge
der Körner
von 2,4 μm
und einer Breite von 0,6 μm,
einer Dicke von 4 μm,
abgeschieden auf der κ- Al2O3-Schicht. Die Abscheidungstemperatur war
850°C und
die Phasenumwandlung von κ-Al2O3 wurde vermieden.
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Beschichtung Nr. 2 (Vergleichsbeispiel)
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- 1. TiCN-Schicht, Dicke 10 μm, wobei die Körner eine
Länge von
4,5 μm und
eine Breite von 0,9 μm
hatten. Die Dicke des säulenartige
gekörnten
Bereichs war 6 μm.
Schneidversuche
in martensitischem abgeschrecktem und getempertem Stahl durchgeführt.
Arbeitsweise: | Drehen |
Material: | 42
CrMo4 |
Schneidgeschwindigkeit: | 260
m/min. |
Schneidtiefe: | 3,0
mm |
Vorschubgeschwindigkeit: | 0,3
mm/Umdrehung |
Einsatzgeometrie: | SNUN
120408 |
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Die 6 und 7 zeigen
SEM Photographien der Einsätze
1 und 2 nach 12 bzw. 6 Minuten Dreharbeit. Es ist wert zu bemerken,
daß der
Einsatz Nr. 2 schwerlich Kraterverschleiß zeigte, aber infolge plastischer
Verformung, die zu intensivem Flankenverschleiß führte, 6, versagte.
Der Einsatz Nr. 1 zeigte weniger plastische Verformung nach viel
längerer
Schneidzeit, 7. Nach 12 Minuten hatten Krater-
und Flankenverschleiß den
TiCN-Überzug
durchdrungen, und die Oxidschicht darunter war danach sehr schnell
verschlissen, und die Standzeit war etwa 15 Minuten.
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Die
Prinzipien, bevorzugte Ausführungsformen
und Arbeitsweisen der vorliegenden Erfindung wurden in der obigen
Beschreibung abgehandelt. Die Erfindung, die hier geschützt werden
soll, ist jedoch nicht auf die speziell beschriebenen Formen beschränkt, da
diese nur als Erläuterung
und nicht als Beschränkung
betrachtet werden sollen. Abwandlungen und Veränderungen können vom Fachmann vorgenommen
werden.