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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Differenzierung
von Osteoklasten-Vorläuferzellen
(Präosteoklasten)
in Osteoklasten, das das Kultivieren der Präosteoklasten in Abwesenheit
von akzessorischen Zellen umfasst; ein Verfahren zum Isolieren von
Präosteoklasten,
ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten,
das die Verwendung der Präosteoklasten
oder Osteoklasten umfasst; und Agenzien für stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten, die
mit dem Screening-Verfahren
erhalten werden können.
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Hintergrund
der Erfindung
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Knochengewebe
von Säugern
wiederholen die Entwicklung und Resorption von Knochen. Das Gewebe
wirkt als Mittelpunkt des Calciumstoffwechsels, um das Gleichgewicht
zwischen Knochenentwicklung und -resorption in der Wachstumsperiode und
auch nach der Reifeperiode aufrechtzuerhalten. Knochenentwicklung
und -resorption werden durch Kreuzkopplung zwischen Osteoklasten
und Osteoblasten gut austariert. Ein Ungleichgewicht zwischen Knochenentwicklung
und -resorption führt
jedoch zu stoffwechselbedingten Knochenkrankheiten, wie etwa Osteoporose,
rheumatoide Arthritis, Osteoarthrose, Verringerung der Knochenmenge
durch Diabetes, viele Arten von Hormonstörungen, Ernährungsstörungen, Osteoperose und Osteomalazie.
Die Zellpathogenese der meisten vorgenannten Störungen bleibt noch aufzuklären. Um
das Problem zu lösen und
Therapeutika für
die stoffwechselbedingten Knochenkrankheiten zu finden, sind Verfahren
zum Isolieren und Charakterisieren von Osteoklasten und Osteoblasten
verlangt worden.
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Die
Isolierung von Osteoklasten von Mäusen oder Ratten ist gut untersucht
worden. Vor kurzem berichteten Fujisawa et al., dass humane Osteoklasten
von Patienten mit rheumatoider Arthritis gewonnen wurden [Annals
of Rheumatic Diseases, 55, 816–822,
(1996)]. In ihrer Untersuchung wurden humane Osteoklasten in Gegenwart
einer Maus-Osteoblasten-ähnlichen
Zelllinie gewonnen, da angenommen worden war, dass die Gegenwart
von akzessorischen Zellen, wie etwa Osteoblasten oder Knochenmark-Stromalzellen, für die Differenzierung
von Präosteoklasten
in vitro unbedingt erforderlich sei. Es war vermutet worden, dass
die akzessorischen Zellen eine wichtige Rolle für die Osteoklastogenese durch
engen Kontakt mit Präosteoklasten
spielen.
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JP
7-194373 beschreibt hingegen ein Verfahren zur Differenzierung von
Knochenmarkzellen in Osteoblasten, Osteoklasten oder Chondrozyten
in einem Medium ohne Knochenmark-Stromalzellen oder Osteoblasten.
Die Isolierung der Osteoklasten selbst war jedoch nicht gelungen.
Um unter den vorgenannten Umständen
den Mechanismus der Differenzierung von Präosteoklasten in Osteoklasten
aufzuklären,
mussten ein Verfahren zur Isolierung von Präosteoklasten und ein Verfahren
zum Auslösen
der Differenzierung in Osteoklasten entwickelt werden, das wenige
Faktoren für
die Differenzierung und insbesondere in Abwesenheit von akzessorischen
Zellen benötigt.
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Beschreibung
der Erfindung
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Im
Ergebnis intensiver Untersuchungen zur Auslösung der Osteoklastogenese
haben die Erfinder Erfindungen zu einem Verfahren zum Differenzieren
von Präosteoklasten
in Osteoklasten, das das Kultivieren der Osteoklasten-Vorläuferzellen
in Abwesenheit von akzessorischen Zellen umfasst; einem Verfahren
zum Isolieren von Präosteoklasten; einem
Präosteoklasten,
der mit dem Isolierverfahren isoliert wird; einem Verfahren zum
Differenzieren der nach dem Isolierverfahren isolierten Präosteoklasten in
Osteoklasten; einem Osteoklasten, der mit dem Differenzierungsverfahren
gewonnen werden kann; einem Verfahren zum Screenen von Agenzien
für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten; und einem Agens für stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten,
das mit dem Screening-Verfahren
erhalten werden kann, gemacht.
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Die
Erfindung betrifft:
- (1) ein Verfahren zum Differenzieren
von Präosteoklasten
in Osteoklasten, das das Kultivieren der Präosteoklasten in Abwesenheit
von akzessorischen Zellen umfasst;
- (2) das unter (1) genannte Verfahren, das ein Kulturmedium verwendet,
das aus IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2, Eotaxin-3 oder einem
Gemisch aus zwei oder mehr dieser Komponenten besteht;
- (3) das unter (1) oder (2) genannte Verfahren, das ein Kulturmedium
verwendet, das einen Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen enthält;
- (4) das unter (3) genannte Verfahren, bei dem der Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen ein Kulturüberstand aus
Phytohämagglutinin-stimulierten humanen einkernigen
peripheren Blutzellen ist;
- (5) ein Verfahren zum Isolieren von Präosteoklasten, das 1- bis 3-wöchiges Kultivieren
von peripherem Blut oder Gelenkflüssigkeit in Abwesenheit von
Zytokinen umfasst;
- (6) das unter (5) genannte Verfahren, bei dem die Präosteoklasten
durch Zugeben von peripherem Blut oder Gelenkflüssigkeit zu einem essentiellen Medium
für Säugerzellen
in Abwesenheit von Zytokinen und durch 1- bis 3-wöchiges Kultivieren des
Gemisches bei 35 bis 37°C
in Luft mit einem CO2-Gehalt von 5 bis 7%
isoliert werden, um alle Zellen außer den Präosteoklasten zu zerstören;
- (7) einen Präosteoklasten,
der mit dem unter (5) oder (6) genannten Verfahren gewonnen werden kann;
- (8) ein Verfahren zum Differenzieren von Präosteoklasten, die nach dem
unter (5) oder (6) genannten Verfahren gewonnen werden, in Osteoklasten, das
das Kultivieren der Präosteoklasten
in Abwesenheit von akzessorischen Zellen umfasst;
- (9) das unter (8) genannte Verfahren, das ein Kulturmedium verwendet,
das IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin,
Eotaxin-2, Eotaxin-3 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser
Komponenten enthält;
- (10) das unter (8) oder (9) genannte Verfahren, das ein Kulturmedium
verwendet, das einen Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen enthält;
- (11) das unter (10) genannte Verfahren, bei dem der Kulturüberstand
aus Mitogenstimulierten einkernigen peripheren Blutzellen ein Kulturüberstand
aus Phytohämagglutinin-stimulierten
humanen einkernigen peripheren Blutzellen ist;
- (12) einen Osteoklasten, der mit dem unter einem der Punkte
(1) bis (4) und (8) bis (11) genannten Verfahren gewonnen werden
kann;
- (13) ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten, das die Verwendung der nach dem unter (5) oder (6)
genannten Verfahren isolierten Präosteoklasten umfasst;
- (14) ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten, das die Verwendung der unter (7) genannten Präosteoklasten
umfasst;
- (15) ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten, das die Verwendung der nach dem unter einem der
Punkte (1) bis (4) und (8) bis (11) genannten Verfahren umfasst;
- (16) ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten, das die Verwendung der unter (12) genannten
Osteoklasten umfasst;
- (17) ein Agens für
stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten, das nach dem unter einem
der Punkte (13) bis (16) genannten Verfahren gewonnen werden kann.
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Eine
der Erfindungen betrifft ein Verfahren zum Differenzieren von Präosteoklasten
in Osteoklasten, das das Kultivieren der Präosteoklasten in Abwesenheit
von akzessorischen Zellen umfasst. In diesem Fall sind „akzessorische
Zellen" Mesenchymzellen,
die die Differenzierung von Präosteoklasten durch
Erzeugen von Adhäsions-
und Löslichkeitsfaktoren
bewirken können.
Beispiele für
akzessorische Zellen sind Knochenmark- Stromalzellen, Osteoblasten (Osteoblast-ähnliche
Zellen), Fibroblasten und Tumorzellen. „Osteoklasten-Vorläuferzellen" oder „Präosteoklasten" sind Zellen, die
im Wesentlichen keine Fremdzellen enthalten. Konkret handelt es
sich um humane Präosteoklasten. „Osteoklasten-Vorläuferzellen" oder „Präosteoklasten" sind auch hämatopoetische
Stammzellen-abgeleitete Zellen, die in der Lage sind, unter entsprechenden
Kulturbedingungen eine Differenzierung in Osteoklasten durchzuführen. „Osteoklasten" sind Zellen, die
im Wesentlichen keine Fremdzellen enthalten. Konkret handelt es
sich um humane Osteoklasten. „Osteoklasten" sind auch Zellen,
die mehrkernig (N > 3)
sind, positiv für
Tartrat-beständige
saure Phosphatase (TRAP) sind und eine Knochenresorption durchführen können.
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Weiterhin
betrifft diese Erfindung ein Verfahren zum Differenzieren von Präosteoklasten
in Osteoklasten, das ein Kulturmedium verwendet, das IL-3, IL-7,
GM-CSF, Eotaxin (Kitaura, M. et al., J. Biol. Chem, 271, 13, 7725–7730, 1996),
Eotaxin-2 (Forssmann, U. et al., J. Exp. Med., 185, 12, 2171–2176, 1997),
Eotaxin-3 (humanes CC-Chemokin; die Nukleinsäuresequenz liegt bei der SEQ-ID-Nr.
1 vor, und die Aminosäuresequenz
liegt bei der bei SEQ-ID-Nr. 2 vor) oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr dieser Komponenten enthält.
IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2 und Eotaxin-3 können jeweils
natürlich oder
rekombiniert sein. Als das Kulturmedium, das IL-3, IL-7, GM-CSF,
Eotaxin, Eotaxin-2, Eotaxin-3 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
dieser Komponenten enthält,
kein ein Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen verwendet
werden. Als der Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen kann
ein Kulturüberstand
aus Phytohämagglutinin-stimulierten
humanen einkernigen peripheren Blutzellen verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Isolieren von Präosteoklasten
durch 1- bis 3-wöchiges Kultivieren
von peripherem Blut oder Gelenkflüssigkeit in Abwesenheit von
Zytokinen. Genauer gesagt, betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Isolieren von Präosteoklasten
durch Zugeben von peripherem Blut oder Gelenkflüssigkeit zu einem essentiellen
Medium für
Säugerzellen
in Abwesenheit von Zytokinen und durch 1- bis 3-wöchiges
Kultivieren des Gemisches bei 35 bis 37°C in Luft mit einem CO2-Gehalt von 5 bis 7%, um alle Zellen außer den
Präosteoklasten
zu zerstören.
Weiterhin betrifft die Erfindung Präosteoklasten, die nach diesem
Verfahren gewonnen werden können.
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„Peripheres
Blut" ist peripheres
Säugerblut, konkret
gesagt, peripheres humanes Blut. Als peripheres Blut kann peripheres
Blut von gesunden Spendern verwendet werden.
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Als „Gelenkflüssigkeit" kann nicht nur Gelenkflüssigkeit
von gesunden Spendern, sondern auch Gelenkflüssigkeit von Patienten mit
rheumatoider Arthritis (RA) verwendet werden.
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Ein „essentielles
Medium für
Säugerzellen" ist eine isotonische
Pufferlösung,
die anorganische Salze, essentielle Aminosäuren oder deren Derivate und
Vitamine und deren Derivate enthält,
die verfügbar
sind, damit Zellen überleben
können.
Beispiele für
das „essentielle
Medium für
Säugerzellen" sind Dulbecco's Modified Eagle
Medium (DMEM), RPMI 1640 und AIM-V.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Differenzieren von Präosteoklasten
in Osteoklasten, das das Kultivieren, in Abwesenheit von akzessorischen
Zellen, der Präosteoklasten
umfasst, die durch 1- bis 3-wöchiges
Kultivieren des peripheren Bluts oder der Gelenkflüssigkeit,
wie vorstehend beschrieben, in Abwesenheit von Zytokinen isoliert werden.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren, das ein Kulturmedium
verwendet, das IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2, Eotaxin-3
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr dieser Komponenten enthält. IL-3,
IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2 und Eotaxin-3 können jeweils natürlich oder
rekombiniert sein. Als das Kulturmedium, das IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin,
Eotaxin-2, Eotaxin-3 oder ein aus einer Kombination aus zwei oder
mehr dieser Komponenten bestehendes Gemisch enthält, kann ein Kulturüberstand
aus Mitogenstimulierten einkernigen peripheren Blutzellen verwendet
werden. Als der Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen kann
ein Kulturüberstand
aus . Phytohämagglutinin-stimulierten
humanen einkernigen peripheren Blutzellen verwendet werden.
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Als
weitere Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Screenen von Agenzien für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten, das die Verwendung der Präosteoklasten oder Osteoklasten
dieser Erfindung umfasst, und ein Agens für stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten,
das mit dem Screening-Verfahren gewonnen werden kann. Beispiele
für „stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten" sind
Osteoporose, rheumatoide Arthritis, Verringerung der Knochenmenge
durch Diabetes, Osteoperose und Osteomalazie.
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Beispiele
für das „Verfahren
zum Screenen von Agenzien für
stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten" sind (1) ein Verfahren zum Messen der Hemmungsaktivität bei der
Differenzierung von Präosteoklasten
in Osteoklasten und (2) ein Verfahren zum Messen der Hemmungsaktivität bei der
Knochenresorption durch Osteoklasten. Wenn eine als Therapeutikum
in Frage kommende Verbindung eine Differenzierungshemmungsaktivität gegen
die Präosteoklasten
dieser Erfindung zeigt, ist die Verbindung als Antirheumatikum aussichtsreich.
Und wenn eine als Therapeutikum in Frage kommende Verbindung eine
Knochenresorptionshemmungsaktivität gegen die Osteoklasten dieser
Erfindung zeigt, lässt das
vermuten, dass die Verbindung zur Behandlung von Osteoporose infolge
von übermäßiger Knochenresorption,
Verringerung der Knochenmasse durch Diabetes, Osteomalazie o. Ä. zweckmäßig ist.
Auf diese Weise kann unter Verwendung der Präosteoklasten oder Osteoklasten
dieser Erfindung das Screenen nach Therapeutika für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten leicht in vitro durchgeführt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 umfasst
Mikroaufnahmen, die die mit May-Giemsa-Lösung gefärbten Präosteoklasten und Osteoklasten
zeigen.
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2 umfasst
Mikroaufnahmen, die die TRAP-Aktivität in den Präosteoklasten und Osteoklasten
zeigen.
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3 umfasst
Mikroaufnahmen, die die Resorptionsaktivität der Präosteoklasten und Osteoklasten
zeigen, die unter Verwendung von Dentinscheiben untersucht wurde.
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4 ist
eine Mikroaufnahme, die Resorptionslöcher in einer Dentinscheibe
zeigt, die von den Osteoklasten gebildet wurden.
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5 umfasst
Mikroaufnahmen, die die Resorptionsaktivität der Präosteoklasten und Osteoklasten
zeigen, die unter Verwendung einer Hydroxyapatit-Sinterquarzscheibe
untersucht wurde.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
humanen Osteoklasten der Erfindung können nach folgenden Verfahren
gewonnen werden.
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Isolierung von Präosteoklasten
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Die
Isolierung von Osteoklasten-Vorläuferzellen
umfasst (1) den Schritt des Abtrennens der Zellfraktion und (2)
den Schritt des Isolierens der Präosteoklasten.
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(1) Abtrennen der Zellfraktion
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Präosteoklasten
können
aus dem peripheren Blut von gesunden Spendern oder aus der Gelenkflüssigkeit
von Patienten mit rheumatoider Arthritis gewonnen werden. Die Menge
der zum Isolieren der Zellen benötigten
Körperflüssigkeit
beträgt
für peripheres
Blut von gesunden Versuchspersonen 50 bis 200 ml bzw. für Gelenkflüssigkeit
von Patienten mit rheumatoider Arthritis 1 ml bis mehrere zig ml.
Bei Verwendung von peripherem Blut von gesunden Spendern wird das
Blut in Gegenwart von Heparin oder einem alternativen gerinnungshemmenden
Mittel gesammelt. Einkernige periphere Blutzellen (PBMC) werden
unter Ausschluss von Erythrozyten durch Schwerkraftzentrifugation,
Ammoniumchlorid o. Ä.
aus dem Blut gewonnen.
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Wenn
jedoch Gelenkflüssigkeit
von Patienten mit rheumatoider Arthritis verwendet wird, kann die
Zellfraktion durch Zentrifugieren der Gelenkflüssigkeit, gegebenenfalls durch
Zugabe eines essentiellen Mediums für Säugerzellen, wie etwa RPMI 1640,
gewonnen werden.
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(2) Isolierung der Präosteoklasten
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Die
gewonnene Zellfraktion wird mehrere Wochen, vorzugsweise 1–3 Wochen,
in einem essentiellen Medium für
Säugerzellen,
wie etwa DMEM, bei 35–37°C, vorzugsweise
37°C, in
Luft mit einem CO2-Gehalt von 5–7% kultiviert.
Diese Kultur zerstört
alle Zellen außer
den Präosteoklasten,
und die Präosteoklasten
können
isoliert werden.
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Isolierung der Osteoklasten
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Die
Isolierung der Osteoklasten umfasst (1) den Schritt des Herstellens
eines Kulturmediums und (2) den Schritt des Auslösens der Differenzierung von Präosteoklasten
in Osteoklasten.
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(1) Herstellung des Kulturmediums
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Das
Medium wird durch Zugabe von Zytokinen zu einem essentiellen Medium
für Säugerzellen, wie
etwa AIM-V, hergestellt, um die Differenzierung auszulösen. Um
eine bakterielle Verunreinigung zu vermeiden, wird das Medium vorzugsweise
mit Antibiotika versetzt. Erfindungsgemäß sind IL-3, IL-7, GM-CSF,
Eotaxin, Eotaxin-2 und Eotaxin-3 Beispiele für die Zytokine, die eine die
Differenzierung der Präosteoklasten
auslösende
Wirkung haben. Diese Zytokine können
einzeln oder als Gemisch zugegeben werden.
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(2) Auslösung der
Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten
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Die
gewonnenen Präosteoklasten
werden 48–96
Stunden in dem vorgenannten Medium bei 35–37°C kultiviert. Die Präosteoklasten
werden durch Stimulation der vorgenannten Zytokine in Osteoklasten
differenziert. Dadurch können
die Osteoklasten isoliert werden.
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Screenen nach Therapeutika
für stoffwechselbedingte
Knochenkrankheiten
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Beispiele
für das
Verfahren zum Screenen nach Therapeutika für stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten
sind (1) ein Verfahren zum Messen der Hemmungsaktivität bei der
Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten und (2) ein Verfahren zum Messen der Hemmungsaktivität bei der
Knochenresorption durch die Osteoklasten.
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(1) Verfahren zur Messung
der Differenzierungshemmungsaktivität
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Die
mit der Erfindung gewonnenen Präosteoklasten
werden beispielsweise als 1 × 106 Zellen/Well hergestellt und auf einer 48-Well-Platte
kultiviert. Bei der Kultivierung wird ein essentielles Medium für Säugerzellen,
das IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2 oder Eotaxin-3 enthält, oder
ein Kulturüberstand
aus Mitogen-stimulierten einkernigen peripheren Blutzellen verwendet.
Eine als Therapeutikum in Frage kommende Verbindung wird in verschiedenen
Konzentrationen in jedes Well gegeben, und die vorbereitete Platte
wird 48–96
Stunden bei 37°C
kultiviert. Am Ende der Kultivierungszeit werden die angehafteten
Zellen fixiert und mit Tartrat-beständiger saurer Phosphatase (TRAP)
gefärbt,
die ein spezielles Marker-Enzym für Osteoklasten ist. In jedem
Well werden die mehrkernigen (N > 3)
und TRAP-positiven Zellen als Osteoklasten gezählt. Durch Berechnen des Ergebnisses
als IC50 kann die Differenzierungshemmungsaktivität der in
Frage kommenden Verbindung gegen die Präosteoklasten beurteilt werden.
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(2) Verfahren zum Messen
der Knochenresorptionshemmungsaktivität
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Die
mit der Erfindung gewonnenen Osteoklasten werden beispielsweise
als 1 × 106 Zellen/Well hergestellt und auf einer Dentinscheibe
in einem essentiellen Medium für
Säugerzellen
auf einer 48-Well-Platte kultiviert. In jedes Well wird eine als Therapeutikum
in Frage kommende Verbindung in verschiedenen Konzentrationen gegeben,
und die Zellen werden 48–96
Stunden bei 37°C
kultiviert. Am Ende der Kultivierungszeit wird die Dentinscheibe
mit Hematoxylin gefärbt.
Die Osteoklasten resorbieren Hydroxyapatit, und die resorbierten
Teile (Resorptionslöcher)
werden bei erfolgter Knochenresorption durch die Hematoxylinfärbung sichtbar
gemacht. Die Bildung von Resorptionslöchern in der Dentinscheibe wird
mikroskopisch oder elektronenmikroskopisch untersucht. Es kann aber
auch die Änderung
der Calciumkonzentration im Kulturüberstand untersucht werden.
Durch Berechnen des Ergebnisses als IC50 kann
die Knochenresorptionshemmungsaktivität der in Frage kommenden Verbindung
gegen die Osteoklasten beurteilt werden.
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Die
Hemmungsaktivität
bei der Osteoklastenbildung ist ein wichtiger Indikator für die Beurteilung
der Antirheuma-Aktivität.
Eine Verbindung, die eine Differenzierungshemmungsaktivität gegen
Präosteoklasten
hat, ist somit als Antirheumatikum aussichtsreich. Osteoporose wird
durch eine übermäßige Knochenresorption
verursacht. Eine Verbindung, die eine Knochenresorptionshemmungsaktivität gegen
Osteoklasten hat, ist somit als Therapeutikum für Osteoporose aussichtsreich.
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Beispiele
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Beispiel 1: Isolierung
der humanen Osteoklasten aus Gelenkflüssigkeit von Patienten mit
rheumatoider Arthritis
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(1) Abtrennung der Zellfraktion
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Gelenkflüssigkeit
wurde von Patienten mit rheumatoider Arthritis gewonnen. Die Gelenkflüssigkeit
wurde in Rohren bei 4°C
aufbewahrt. Die folgenden Verfahren wurden in der Regel unter sterilen
Bedingungen durchgeführt.
Die Gelenkflüssigkeit
wurde in einer Menge von 1 ml bis mehrere zig ml zur gleichen Menge
Medium RPMI 1640 (Gibco BRL, #22400 o. Ä.) gegeben. Das Gemisch wurde
5 Minuten bei 1000–2000
U/min bei 4°C
zentrifugiert, um eine Zellfraktion, die Granulocyten und Lymphozyten enthält, zu gewinnen.
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(2) Isolierung der Präosteoklasten
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Die
gewonnene Zellfraktion wurde mehrere Wochen in DMEM-Medium (Gibco
BRL, #12430-21 o. Ä.),
das mit 10 Vol.-% fetalem Kälberserum
(FCS) versetzt worden war, in Luft mit einem CO2-Gehalt von
5–7% bei
37°C kultiviert.
Während
der Kultivierungszeit starben alle Zellen außer den Präosteoklasten, und nur die Präosteoklasten überlebten (1 und 2).
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(3) Herstellung des Mediums
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Das
Medium wurde zur Differenzierung der Präosteoklasten in Osteoklasten
hergestellt. 400 ml Medium AIM-V (Gibco BRL, #87-0112) wurden mit
60 ml Medium RPMI 1640 (Gibco BRL, #22400), 40 ml humanem T-STIM
(10 BRMP/ml; BRMP = Bezugsreagens Biological Modifier Program Jurkat
IL-2), 50 ml 10-%igem FCS (das vorher durch 30-minütiges
Erhitzen bei 56°C
inaktiviert worden war) und Antibiotikum (100 Einheiten Penicillin
und 100 μg
Streptomycin je ml; Gibco BRL, #15140-015 o. Ä.) versetzt und als Medium
A verwendet. Humanes T-STIM ist ein Kulturüberstand aus mit Phytohämagglutinin
stimulierten humanen einkernigen peripheren Blutzellen (humanes
T-STIM mit PHA, Becton Dickinson, #40045).
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(4) Auslösung der
Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten
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Die
im Beispiel 1(2) gewonnenen Präosteoklasten
wurden 48–96
Stunden bei 37°C
mit dem im Beispiel 1(3) beschriebenen Medium A stimuliert. Unter
diesen Kultivierungsbedingungen wurde die Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten untersucht (1, 2).
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(5) Identifizierung des
differenzierungsauslösungsfähigen Zytokins
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Humanes
T-STIM enthält
verschiedene Zytokine. Um das Zytokin zu identifizieren, das die
Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten stimuliert, wurde die Differenzierung durch Modifizieren der
Gehalte an dem im Beispiel 1(3) beschriebenen Medium A untersucht.
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➀ Herstellung
des Mediums
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Die
folgenden 16 Arten des Mediums (B–R) wurden unter Verwendung
der nachstehenden Zytokine allein oder als Gemisch als anstelle
des im Medium A (Beispiel 1(3)) enthaltene humane T-STIM hergestellt.
Die anderen Stoffe als humanes T-STIM, also die Medien AIM-V und
RPMI 1640, 10% FCS und Antibiotikum (100 Einheiten Penicillin und
100 μg Streptomycin
je ml; Gibco BRL, #15140-015 o. Ä.), waren
die Gleichen, die im Medium A enthalten waren.
- – Medium
B: 0,5–5
ng rekombiniertes humanes IL-1 (R & D Systems, #201-LB, #200-LA o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
C: 50–200
Einheiten rekombiniertes humanes IL-2 (R & D Systems, #202-IL o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
D: 2–10
ng rekombiniertes humanes IL-3 (R & D Systems, #401-ML-010 o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
E: 50–200
Einheiten rekombiniertes humanes IL-4 (Genzyme, #2181-01 o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
F: 10–20
ng rekombiniertes humanes IL-6 (R & D Systems, #206-IL o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
G: 10–20
ng rekombiniertes humanes IL-6 (R & D Systems, #206-IL o. Ä.) je ml
+ 100–300
ng rekombinierter löslicher
humaner IL-6-Rezeptor (R & D
Systems, #227-SR
o. Ä.)
je ml + 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS
+ Antibiotikum.
- – Medium
N: 5–20
ng rekombiniertes humanes IL-7 (Genzyme, #1587-00 o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
I: 1–4
ng rekombiniertes humanes IL-11 (R & D Systems, #218-IL o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
J: 2,5–100
ng rekombiniertes humanes M-CSF (R & D Systems, #216-MC-010 o. Ä.) je ml +
400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
K: 1–5
ng rekombiniertes humanes GM-CSG (R & D Systems, #215-GM-010 o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
L: 2–10
ng rekombiniertes humanes IL-3 (R & D Systems, #403-ML-010 o. Ä.) je ml
+ 5–20
ng rekombiniertes humanes IL-7 (Genzyme, #1587-00 o. Ä.) + 400
ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
M: 5–20
ng rekombiniertes humanes IL-7 (Genzyme, #1587-00 o. Ä.) je ml
+ 1–5
ng rekombiniertes humanes GM-CSF (R & D Systems, #215-GM-010 o. Ä.) + 400
ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
N: 2–10
ng rekombiniertes humanes IL-3 (R & D Systems, #403-ML-010 o. Ä.) je ml
+ 5–20
ng rekombiniertes humanes IL-7 (Genzyme, #1587-00 o. Ä.) + 1–5 ng rekombiniertes
humanes GM-CSF (R & D
Systems, #215-GM-010 o. Ä.)
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
P: 10–1000
ng rekombiniertes humanes Eotaxin (R & D Systems, #220-EO o. Ä.) je ml +
400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
Q: 10–1000
ng rekombiniertes humanes Eotaxin-2 (R & D Systems, #343-E2 o. Ä.) je ml
+ 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum.
- – Medium
R: 10–1000
ng rekombiniertes humanes Eotaxin-3 je ml + 400 ml Medium AIM-V + 60 ml Medium
RPMI 1640 + 50 ml FCS + Antibiotikum. [Eotaxin-3 wurde in den humanen
Genomsequenzdaten (H RG356E01) gefunden, die vom Washington University
Genome Sequence Center veröffentlicht
wurden, eine Exson-Sequenz, die mutmaßlich eine signifikante Homologie
zeigt, aber ein anderes Chemokin-Protein als die bekannten CC-Chemokine
codiert. Bei der Sequenz wurde cDNA von Eotaxin-3 gewonnen, das
bei der SEQ-ID-Nr. 1 vorliegt. Es wurden rekombinierte Baculoviren,
die die Sequenz enthalten, hergestellt, um Insektenzellen zu infizieren,
dann wurde das rekombinierte Eotaxin-3-Protein vom Kulturüberstand
gereinigt.]
-
➁ Auslösung der
Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten
-
Die
im Beispiel 1(2) gewonnenen Präosteoklasten
wurden 48–96
Stunden bei 37°C
in den vorgenannten Medien B–N
kultiviert. Eine Differenzierung der Präosteoklasten in Osteoklasten
wurde in den Medien D, H, K, M, N, P, Q und R beobachtet. In den
Medien B, C, E, F, G, I und J erfolgte jedoch keine Differenzierung.
Diese Ergebnisse zeigen, dass IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2,
Eotaxin-3 und Gemische daraus in der Lage sind, die Differenzierung
der Präosteoklasten
auszulösen.
Und es wurde bestätigt,
dass IL-1, IL-2, IL-4,
IL-6, IL-11 und M-CSF nicht in der Lage sind, die Differenzierung
der Präosteoklasten
auszulösen.
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Bekanntlich
lösen bei
der Differenzierung, die die Gegenwart von akzessorischen Zellen
erfordert, IL-1, IL-6, IL-11 und M-CSF die Differenzierung der Präosteoklasten
in Osteoklasten aus. Bisher ist jedoch nicht klar gewesen, dass
die Differenzierung durch die Stimulierung von Präosteoklasten
oder akzessorischen Zellen ausgelöst wird.
-
Andererseits
wird bei der Differenzierung von Präosteoklasten in dieser Erfindung,
die keine Gegenwart von akzessorischen Zellen erfordert, klar, dass
IL-3, IL-7, GM-CSF, Eotaxin, Eotaxin-2 und Eotaxin-3 ein Differenzierungsauslösungsvermögen haben.
IL-1, IL-6, IL-11 oder M-CSF bewirken jedoch keine Differenzierung.
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Beispiel 2: Isolierung
von humanen Osteoklasten aus dem peripheren Blut von gesunden Spendern
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(1) Abtrennung der Zellfraktion
-
Gesunden
Spendern wurden 50–200
ml peripheres Blut in Gegenwart von Heparin oder einem alternativen
gerinnungshemmenden Mittel entnommen. Einkernige periphere Blutzellen
(PBMC) wurden durch Schwerkraftzentrifugation unter Verwendung von
Ficollpaque (Pharmacia Biotech) gewonnen. 107 PBMC-Zellen
je ml wurden im Medium RPMI 1640, das 10 Vol.-% FCS enthielt, suspendiert,
dann wurden 1–1,5
ml Zellsuspension je Schale auf 60-mm-Petrischalen 1–2 Stunden
bei 37°C
in Luft mit einem CO2-Gehalt von 5–7% kultiviert.
Nach der Kultivierung wurden die nichthaftenden Zellen mit dem Medium
RPMI 1640, das 10 Vol.-% FCS enthielt, bei 37°C von der Schale gespült. Die
an der Schale haftenden Zellen wurden mit kaltem (4°C) serumfreien Medium
RPMI 1640 gewaschen, dann wurden die Zellen als Monozyten des peripheren
Bluts (etwa 3–8%
aller PBMC) gesammelt.
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(2) Isolierung der Präosteoklasten
-
Die
gewonnenen Monozyten (0,5–1 × 106/ml) wurden wie im Beispiel 1(2) im Medium
DMEM (Gibco BRL, #12430-21 o. Ä.),
das mit 10% FCS versetzt war, mehrere Wochen bei 37°C in Luft
mit einem CO2-Gehalt von 5–7% kultiviert.
Während
der Kultivierungszeit starben alle Zellen außer den Präosteoklasten, und nur die Präosteoklasten überlebten.
Bei Kokultivierung der peripheren Blutmonozyten und der Synovialstützzellen,
die von Patienten mit rheumatoider Arthritis gewonnen wurden, stieg
die Proliferationswirkung der Präosteoklasten.
Dabei wurde das gleiche Medium wie im Beispiel 1(2) verwendet.
-
(2) Auslösung der
Differenzierung
-
Die
Präosteoklasten
wurden 48–96
Stunden mit dem im Beispiel 1(3) beschriebenen Medium A stimuliert.
Es fand eine Differenzierung der Präosteoklasten statt, und es
wurden Osteoklasten erhalten.
-
Anhand
der folgenden Prüfbeispiele
wurde bestätigt,
dass die in den Beispielen 1(4) und 2(3) gewonnenen Zellen Osteoklasten
waren.
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Prüfbeispiele
-
(1) Morphologische Untersuchung
-
Die
Zellen wurden mit May-Giemsa-Lösung gefärbt und
mikroskopisch untersucht. Die gefärbten Präosteoklasten und Osteoklasten
sind in 1 als Mikroaufnahmen gezeigt.
Das Ergebnis hat bestätigt, dass
die Präosteoklasten
vor der Differenzierung eine Monozytartige Morphologie hatten und
die Osteoklasten mehrkernige (über
3–100)
Riesenzellen waren.
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(2) TRAP-Färbung
-
Die
Präosteoklasten
vor der Differenzierung und die Osteoklasten nach der Differenzierung
wurden mit einem TRAP-Färbekasten
(Sigma Co.; TRAP: Tartrat-beständige
saure Phosphatase) gefärbt
und mit einem Mikroskop untersucht. Die Zellen vor der Differenzierung
(Präosteoklasten)
und die Zellen nach der Differenzierung (Osteoklasten) sind in 2 als
Mikroaufnahmen gezeigt. Die Figuren zeigen, dass die Zellen vor
der Differenzierung (Präosteoklasten)
TRAP-positiv waren und die Zellen nach der Differenzierung (Osteoklasten)
insbesondere um die Kerne TRAP-positiv waren.
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(3) Knochenresorptionsaktivität
-
Die
Präosteoklasten
wurden auf Dentinscheiben unter die Differenzierung auslösenden Bedingungen
(Beispiel 1(4)) kultiviert, dann wurden die Dentinscheiben mit Hematoxylin
(Sigma Co.) gefärbt und
mit einem Mikroskop untersucht. 3 zeigt
die Oberflächen
der Scheiben als Mikroaufnahme. Die Präosteoklasten vor der Differenzierung
hatten keinen Einfluss auf die Dentinscheiben. Die Osteoklasten
nach der Differenzierung resorbierten jedoch Calciumphosphat, und
die Resorptionslöcher
auf den Scheiben waren stark mit dem Farbstoff gefärbt. Die von
den Osteoklasten resorbierten Dentinscheiben wurden mit einem Rasterelektronenmikroskop
untersucht. 4 zeigt die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme.
Die Bildung der Resorptionslöcher
ist in der Mitte der Aufnahme zu erkennen. Die Resorption von Calciumphosphat
führte
zur Entstehung der Löcher,
und außen
wurden Kollagenfasern freigelegt.
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Dann
wurden die Präosteoklasten
auf Calciumphosphat-Sinterquarzscheiben (OsteologicTM,
Sumisho Pharma) differenziert, und die Scheiben wurden mit einem
Phasenkontrastmikroskop untersucht. 5 zeigt
die Phasenkontrastmikroskop-Aufnahme. Die Präosteoklasten vor der Differenzierung
hatten keinen Einfluss auf die Calciumphosphat-Sinterquarzscheiben. Es wurde jedoch
eine Resorption (der transparente Bereich der Scheibe) durch die
Osteoklasten nach der Differenzierung beobachtet.
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Die
im Prüfbeispiel
gezeigten Ergebnisse bestätigen,
dass die Zellen vor der Differenzierung Präosteoklasten waren und die
Zellen nach der Differenzierung Osteoklasten waren.
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Anwendungsmöglichkeiten
in der Industrie
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Erfindungsgemäß können Osteoklasten
von ein und demselben Individuum wiederholt gewonnen werden, und
dadurch kann die pathophysiologische oder immunologische Untersuchung
der Osteoklasten durch ihre Verwendung erfolgen. Das Screenen nach
in Frage kommenden Verbindungen, die zur Behandlung von stoffwechselbedingten
Knochenkrankheiten zweckmäßig sind,
kann unter Verwendung der Osteoklasten-Vorläuferzellen oder Osteoklasten
der Erfindung erfolgen. Es ist beispielsweise effektiv, eine Verbindung
zu verwenden, die durch Screenen nach der Knochenresorptionshemmungsaktivität gegen
die Osteoklasten erhalten wird und ein Knochenresorptionshemmungsvermögen gegen
die Osteoklasten zeigt, um stoffwechselbedingte Knochenkrankheiten,
wie etwa Osteoporose durch übermäßige Knochenresorption,
Verringerung der Knochenmenge durch Diabetes und Osteomalazie, zu
behandeln.