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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Polyethylenoxid und Metoprolol enthaltenden Feststoffzusammensetzung.
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Bestimmte
Medikamente müssen
in einer sogenannten verzögert
oder nachhaltig wirkenden Form zubereitet werden.
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Polyethylenoxid,
nachfolgend als PEO bezeichnet, ist ferner als ein Bestandteil von
Medikamenten in Tablettenform bekannt, die zur oralen Verabreichung
entwickelt werden. Diese Zusammensetzung wird von der Union Carbide
Corporation unter der Handelsbezeichnung Polyox vertrieben. Die
Verwendung von PEO zur Herstellung von Medikamenten ist außerdem Gegenstand
vieler früherer
Patente gewesen.
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Die
EP-A-0 277 092, auf den Namen Ciba-Geigy, bezieht sich auf eine
Zusammensetzung, bestehend aus einer Hülle aus einem Material, das
gegenüber
Wasser durchlässig,
gegenüber
dem Wirkstoff jedoch undurchlässig
ist. Die Hülle
umgibt einen zentralen Kern, welcher aus einer Mischung aus einer
schwach wasserlöslichen
Substanz und einem hydrophilen Quellungsmaterial besteht, wobei
dieses Material aus einer Mischung aus PEO und einem Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Polymer besteht.
Die Zusammensetzung in diesem Patent ist ein Beispiel gegenwärtig bekannter
Zusammensetzungen, bei welchen ein Kern, der unter Einwirkung von
Wasser aufquellt, von einem wasserdurchlässigen Material umgeben ist,
wobei der Wirkstoff infolge der Zeitdauer, die für das Auf quellen des Kerns
und für
die nach dem Eindringen von Wasser durch die Hülle hindurch stattfindende
Diffusion benötigt
wird, verzögert
oder verlangsamt freigesetzt wird.
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In
WO A 96 32097 und WO A 97 18814 wird ein Verfahren zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung beschrieben, wobei der Wirkstoff,
das PEO und ein/mehrere Zusatzmittel im Trockenzustand gemischt
werden.
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Die
Auszüge
aus der US-A-4 404 183 und der US-A-4 343 789 beschreiben zwei Ausführungsformen einer
nachhaltig wirkenden Zusammensetzung. Im ersten Ausführungsbeispiel
enthält
die Zusammensetzung PEO, den Wirkstoff in amorpher Form und einen
basischen Bestandteil. Im zweiten Ausführungsbeispiel ist der Wirkstoff
Nicardipin, welches in einer amorphen Form vorliegt, wobei es möglich ist,
die basische Komponente wegzulassen.
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Zusammensetzungen
nach dem Stande der Technik sind in der Tat komplex, erfordern spezielle
Wirkstoffe oder werden in einer speziellen Form bereitgestellt.
Außerdem
sind die erhaltenen Ergebnisse nicht immer sehr gut.
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Die
nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte Zusammensetzung
umfasst Metoprolol und verfügt über eine
bemerkenswerte verzögerte
oder nachhaltige Wirkung.
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Somit
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Feststoffzusammensetzung, umfassend, bezogen auf das Gewicht,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung:
- (a) von 1 bis 70% Metoprolol, welches nicht in einer amorphen
Form vorliegt,
- (b) von 10 bis 95% Polyethylenoxid (PEO),
- (c) wobei der Rest aus herkömmlichen
Zusatzmitteln besteht, umfassend die Schritte:
das Mischen
des Metoprolol-Wirkstoffes und gegebenenfalls eines oder mehrerer
Zusatzmittel mit einer wässrigen
Lösung
für eine
ausreichende Zeitdauer, dann
das Zugeben des PEO und das Mischen
für eine
ausreichende Zeitdauer.
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Der
Begriff „Feststoffzusammensetzung" bedeutet, dass die
Zusammensetzung in Tabletten- oder Minitablettenform vorliegt, diese
wiederum in eine Kapsel eingebracht werden können, beispielsweise unter
Verwendung der herkömmlichen
Hartgelatine.
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Der
Metoprololwirkstoff soll insbesondere die Salze des Metroprolols
abdecken, wie beispielsweise Succinat und Tartrat. Metoprololtartrat
ist der bevorzugte Wirkstoff.
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Der
Ausdruck „nicht
in amorpher Form" ist
in seiner herkömmlichen
Bedeutung zu verstehen. Verschiedene Quellen definieren den Begriff „amorph" als nicht-kristallin,
wobei die Gitterstruktur fehlt, die den kristallinen Zustand charakterisiert.
In den folgenden Literaturnachweisen, jedoch nicht einschränkend, wird eine
Definition des Begriffes „amorph" (oder dessen Gegenteil)
genannt: Hawley's,
Condensed Chemical Dictionary, 12. Ausgabe, S. 71; Handbook of Chemistry
and Physics, 65. Ausgabe, F-67; The Theory and Practice of Industrial
Pharmacy, 1970, Seiten 253–255;
Remington's Pharmaceutical
Sciences, 14. Ausgabe, S. 182; General Chemistry 1992, Seiten 314–315; Encyclopedia
of Pharmaceutical Technology, Band I, Seiten 12–13.
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Der
Ausdruck "ohne basische
Verbindungen" sollte
so verstanden werden, dass die Gegenwart einer Verbindung oder einer
Gruppe von Verbindungen ausgeschlossen wird, die der Zusammensetzung
einen basischen Charakter verleihen, in anderen Worten, einen pH-Wert
größer als
7 aufweisen, wenn die Zusammensetzung in einem Verhältnis von
10 g pro Liter Wasser verdünnt
wird. Insbesondere sollte dieser Ausdruck so verstanden werden,
dass die Gegenwart einer oder mehrerer basischen/basischer Komponente/n
ausgeschlossen wird, wie in Spalte 1, Zeilen 38 bis 62 der US-A-4
404 183 beschrieben, wenn keine Säureverbindung der Wirkung dieser
basischen Verbindung entgegenwirkt oder wenn die basische Verbindung
in einer relativ großen
Menge vorhanden ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäß hergestellte
Zusammensetzung:
- (a) von 5 bis 45% Metoprolol-Wirkstoff,
- (b) von 25 bis 70% Polyethylenoxid,
- (c) wobei der Rest aus herkömmlichen
Zusatzmitteln besteht, mit Ausnahme basischer Komponenten.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
weist das in der erfindungsgemäß hergestellten
Zusammensetzung enthaltene Polyethylenoxid ein Molekulargewicht
auf, welches von 50.000 bis 8.000.000 und vorzugsweise von 100.000
bis 3.000.000 variiert. Das erforderliche Molekulargewicht für das PEO
kann durch Mischen von handelsüblichem
PEO mit unterschiedlichen Molekulargewichten erhalten werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der in einer erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzung
enthaltene Rest, welcher aus herkömmlichen Zusatzmitteln besteht,
mikrokristallinen Zellstoff, Laktose, Ascorbinsäure, Pigmente, Weichmacher,
Gleitmittel usw. Offensichtlich können andere herkömmliche,
dem Fachmann bekannte Zusatzmittel verwendet werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Rest in einer Zusammensetzung, welcher
aus herkömmlichen
Zusatzmitteln besteht, Magnesiumstearat und/oder Glycerolbehenat
und/oder Natriumstearylfumarat, welches als ein Gleitmittel verwendet
wird, um ein besseres Verpressen der Zusammensetzung zu gewährleisten,
wenn sie beispielsweise in Tablettenform ausgeführt wird.
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Nach
einer alternativen Ausführungsform
wird die Zusammensetzung zusätzlich
beschichtet. Eine Oberflächenbeschichtung
wird zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes
verwendet, um das Arzneimittel für
den Patienten leichter akzeptierbar oder die verpresste Tablette
formbeständiger
zu machen. Die Beschichtung kann eine herkömmliche, zur enteralen Verwendung
geeignete Beschichtung sein. Hierfür kann jede herkömmliche
Technik unter Verwendung herkömmlicher
Inhaltsstoffe angewandt werden. Eine Oberflächenbeschichtung kann beispielsweise
durch die Verwendung eines schnellauflösenden Films erhalten werden.
Es ist zu beachten, dass sich die erfindungsgemäße Beschichtung von der in
EP-A-0 277 092 verwendeten grundsätzlich unterscheidet, da in
der Erfindung die Aufspaltung (ein in Wasser quellbarer Kern)/(wasserdurchlässige Beschichtung)
nicht vorkommt und darüber
hinaus die erfindungsgemäße Beschichtung
sich auflöst
und/oder zerfällt,
wohingegen die Beschichtung in EP-A-0 277 092 sich nicht auflöst.
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Die
vorliegenden Feststoffzusammensetzungen sind für die Verabreichung von Medikamenten
geeignet.
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Ein
Verfahren nach dem Stande der Technik umfasst die Schritte:
- (i) das Mischen von Metoprolol-Wirkstoff, Polyethylenoxid
und gegebenenfalls eines oder mehrerer Zusatzmittel im Trockenzustand
für eine
ausreichende Zeitdauer;
- (ii) gegebenenfalls das Zugeben eines Lösungsmittels, falls dieses
verwendet wird, und anschließend
das Mischen für
eine ausreichende Zeitdauer;
- (iii) das Granulieren;
- (iv) das Trocknen der so gebildeten Körnchen für eine ausreichende Zeitdauer;
- (v) gegebenenfalls das Zugeben eines von mehreren Zusatzmitteln,
das Mischen im Trockenzustand für eine
ausreichende Zeitdauer und das Hindurchführen durch einen geeigneten
Sieb;
- (vi) gegebenenfalls das Zugeben eines oder mehrerer Zusatzmittel
und das Mischen im Trockenzustand für eine ausreichende Zeitdauer;
- (vii) das Verpressen des im vorherigen Schritt erhaltenen Gemisches
in die gewünschte
Tablette; und
- (viii) gegebenenfalls das Beschichten der verpressten Tablette.
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Wenn
ein Lösungsmittel
verwendet wird, ist dieses Lösungsmittel
vorzugsweise ein Alkohol. Das Lösungsmittel
wird durch das Trocknen in der einen oder anderen Verfahrensstufe
ausgeschieden und ist in der endgültigen Zusammensetzung weitgehend
nicht enthalten.
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Das
Granulieren kann durch das Hindurchführen durch einen geeigneten
Sieb erfolgen.
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Der
Trockenschritt kann beispielsweise durch die Verwendung eines Fließbetts oder
eines Trockenofens durchgeführt
werden.
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Die
oben genannten Granulations- und Trockenschritte können durch
die Verwendung einer Fließbettgranuliermaschine
(z.B. mit einer Diffusionskammer [top spray chamber]) kombiniert
werden.
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Die
Wahl der Mischdauer, des verwendeten Gerätes, der Maschenweite und anderer
Durchführungsbedingungen
sind dem Fachmann hinlänglich
bekannt.
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Ohne
sich durch eine Theorie binden zu wollen, ist die Anmelderin der
Ansicht, dass das PEO in der Zubereitung durch den Kontakt mit Wasser
ein Hydrogel bildet. Dieses Hydrogel löst sich mehr oder weniger schnell
auf als eine Funktion des Molekulargewichts des verwendeten PEO.
Durch die Wahl des Molekulargewichts des PEO in Verbindung mit einer
geeigneten Wahl der Gewichtskonzentrationen des Wirkstoffes, des PEO
und der Zusatzmittel kann die Freisetzung des Wirkstoffes gesteuert
werden.
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Die
Ausführung
des oben beschriebenen Verfahrens mit Wasser als Benetzungsflüssigkeit
ist schwierig. Tatsächlich
ist PEO ein in Wasser aufquellbares Polymer, welches bei Kontakt
mit kleinen Wassertropfen sofort agglomeriert. Dies führt schließlich zur
Bildung elastischer Klumpen im Innern der zu granulierenden Masse,
welche insbesondere auf einem Schüttelrost [oscillating granulation
grid] schwierig nach Größe zu ordnen
sind.
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Das
vorliegende verbesserte Verfahren ist somit eine Methode zur Nassgranulierung
von PEO, wobei Wasser als Benetzungsflüssigkeit verwendet wird. Es
ist nun möglich,
sowohl die mit der direkten Verdichtung zusammenhängenden
Probleme (der heterogene Charakter des Gemisches) als auch die mit
organischen Lösungsmitteln
verbundenen Probleme (Kosten, Entflammbarkeit und Toxizität gegenüber dem
Bedienungspersonal und der Umwelt) zu vermeiden.
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Das
verbesserte Verfahren besteht aus einem zweistufigen Benetzen, wobei
das PEO ohne die Bildung von Klumpen hydratisiert werden kann. Im
ersten Benetzungsschritt wird nur der Wirkstoff allein oder gegebenenfalls
der Wirkstoff und ein oder mehrere Bindemittel, wie beispielsweise
mikrokristalliner Zellstoff oder Laktose, mit Wasser benetzt. Im
zweiten Benetzungsschritt wird das PEO dem im vorherigen Schritt
erhaltenen nassen Gemisch zugegeben. Diese beiden Benetzungsschritte
werden hier beide als „Benetzungsschritt" bezeichnet.
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Die
Benetzungsflüssigkeit
kann gegebenenfalls gelöste
Substanzen enthalten, um die Eigenschaften des Granulats zu verändern und
den Benetzungsvorgang zu verbessern. Somit können zur Verbesserung der Eigenschaften
des Granulats Bindemittel wie Hydroxypropylmethylzellulose oder
Polyvinylpyrrolidon verwendet werden. Wenn solche Substanzen verwendet
werden, kann deren Konzentration bis zu ungefähr 20%, beispielsweise zwischen
1 und 10%, variieren.
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Es
ist wichtig, zu beachten, dass in allen Fällen Wasser im Wesentlichen
das einzige Lösungsmittel der
Benetzungsflüssigkeit
im verbesserten Verfahren bildet.
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Das
Benetzen kann in einem beliebigen, herkömmlichen Mischer durchgeführt werden,
wie er in der Literatur beschrieben wird, wie beispielsweise Geräte der Hersteller
Vector, Moritz, Collette, Bouvard, Lodige usw. Solche Mischer können mit
Knet-, Schaufel-, Planeteneinrichtungen versehen oder vorzugsweise,
jedoch nicht zwingend, als Hochgeschwindigkeitsmaschine mit oder
ohne Klumpenzerkleinerungsmesser ausgestattet sein. Das Benetzen
erfolgt für
einen Zeitraum von zwischen 0,5 und 15 Min., zum Beispiel, zwischen
2 und 6 Minuten.
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Vorzugsweise,
jedoch nicht zwingend erforderlich, erfolgt ein leichtes „Übernässen" des Pulvers, wodurch
die nachfolgenden Vorgänge
erleichtert werden. Ein „Übernässen" sollte als „Zugeben
von mehr Flüssigkeit
als für
das Agglomerieren des Pulvergemisches erforderlich ist" verstanden werden.
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Der
während
des möglichen
leichten Übernässens im
ersten Schritt zugegebene Wasserüberschuss verbessert
das Agglomerieren des PEO an den Wirkstoff und, gegebenenfalls,
an die anderen vorhandenen Bindemittel.
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Die
Gewichtsverhältnisse
Wasser/Zusammensetzung oder Wasser/PEO können beispielsweise von 0,13
bis 0,36 beziehungsweise von 0,18 bis 0,5 variieren.
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Nachdem
der erste Benetzungsschritt durchgeführt worden ist, wird das PEO
in das Gerät
zugegeben und es erfolgt ein zusätzliches
Mischen, wodurch ein zusätzliches
Benetzen des PEO erreicht wird. Während dieses zweiten Mischvorgangs
wird das PEO in das Granulat integriert und quellt leicht auf. Erstaunlicherweise bilden
sich jedoch keine Klumpen, was im Gegensatz hierzu bei der herkömmlichen
Granulation der Fall ist, bei der, wie in der Literatur beschrieben,
nur ein Schritt angewandt wird.
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Dieser
letzte Vorgang kann im selben Mischer durchgeführt werden, der für den ersten
Schritt verwendet wurde, oder auch in einer herkömmlichen Mischmaschine, wie
oben beschrieben. Die Mischdauer beträgt zwischen 0,5 und 15 Minuten,
beispielsweise zwischen 2 und 6 Minuten.
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Das
Verfahren beinhaltet weitere Schritte, die nach dem Stande der Technik
bekannt sind.
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Ein
vorausgehender Schritt, in welchem der Wirkstoff mit gegebenenfalls
vorhandenen Zusatzmitteln intensiv gemischt wird, kann vorgesehen
werden.
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Es
wird ein Granulationsschritt durchgeführt, und zwar nach dem Einschluss
und Mischen des PEO. Dieser Granulationsschritt kann auf einem Sieb
mit geeigneter Maschengröße durchgeführt werden.
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Es
wird außerdem
ein Trockenschritt unter Verwendung eines Fließbetts oder eines Trockenofens durchgeführt, und
zwar im Anschluss an den Granulationsschritt. Der Trockenschritt
wird als abgeschlossen betrachtet, wenn der Restwassergehalt unter
10%, beispielsweise unter 3%, beträgt, je nach Art und Menge der
Inhaltsstoffe.
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Die
oben genannten Granulations- und Trockenschritte können unter
Verwendung einer Fließbettgranuliermaschine
(z.B. mit einer Diffusionskammer [top spray chamber]) kombiniert
werden.
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Schritte,
in welchen Zusatzmittel zugegeben und gemischt werden, können erforderlichenfalls
hinzugefügt
werden.
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Ein
Schritt, in welchem die Körnchen,
und zwar trockene Körnchen,
nach Größe eingeordnet
werden, kann vorgesehen werden. Die Einordnung nach Größe erfolgt
ebenfalls auf einem Sieb mit einer Maschengröße von beispielsweise zwischen
100 und 1000 μm.
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Ein
abschließender
Verdichtungsschritt in eine Tablette und gegebenenfalls ein Schritt,
in welchem die Tablette beschichtet wird, ist ebenfalls vorgesehen.
Ein Schritt, in welchem beim Verdichten ein Zusatzmittel hinzugefügt wird,
kann nach dem Trocknen, jedoch vor dem Verpressen vorgese hen werden.
Diese abschließenden
Verdichtungsschritte sind offensichtlich bei der Herstellung von
Kapseln, welche die Körnchen
umschließen,
nicht erforderlich.
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Es
ist verständlich,
dass die oben genannte Reihenfolge der Schritte, mit Ausnahme des
Benetzungsschrittes, nicht festgelegt ist. Man könnte beispielsweise die beim
Verdichten zugegebenen Zusatzmittel ganz zu Beginn oder unmittelbar
nach der Zugabe des PEO hinzufügen.
In ähnlicher
Weise könnte
ein Granulationsschritt gegebenenfalls vor dem Zugeben des PEO durchgeführt werden.
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Die
Wahl der Mischdauer, des Gerätes,
des Siebs und anderer Durchführungsbedingungen
ist dem Fachmann hinlänglich
bekannt.
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Das
verbesserte Verfahren ist somit ein Verfahren zur Herstellung einer
pharmazeutischen Feststoffzusammensetzung, umfassend, bezogen auf
das Gewicht, basierend auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung:
- (a) von 1 bis 70% Wirkstoff, welcher nicht
in einer amorphen Form vorliegt;
- (b) von 10 bis 95% Polyethylenoxid;
- (c) wobei der Rest aus herkömmlichen
Zusatzmitteln besteht, umfassend die Schritte:
- (i) das Mischen des Wirkstoffs und gegebenenfalls eines oder
mehrerer Zusatzmittel mit einer wässrigen Lösung für eine ausreichende Zeitdauer;
dann
- (ii) das Zugeben des PEO und das Mischen für eine ausreichende Zeitdauer.
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Nach
einer Ausführungsform
wird der Schritt (i) des Mischens mit der wässrigen Lösung in der Gegenwart von Flüssigkeitsüberschuss
durchgeführt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
besteht die wässrige
Lösung
aus Wasser und gegebenenfalls wasserlöslichen Zusatzmitteln.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das verbesserte Verfahren ferner einen Granulationsschritt;
dieser Granulationsschritt kann auf einem Sieb mit geeigneter Maschenweite
oder unter Verwendung einer Fließbettgranuliermaschine durchgeführt werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das verbesserte Verfahren zusätzlich einen Trockenschritt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das verbesserte Verfahren zusätzlich einen Verdichtungsschritt;
dem Verdichtungsschritt kann ein Schritt vorausgehen, in welchem
Zusatzmittel zugegeben und gemischt werden.
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Eine
spezielle Ausführungsform
des vorliegenden verbesserten Verfahrens ist ein Verfahren, das
die folgenden Schritte umfasst:
- (i) das Mischen
des Wirkstoffs und gegebenenfalls eines von mehreren Zusatzmitteln
mit der wässrigen
Lösung
für eine
ausreichende Zeitdauer; dann
- (ii) das Zugeben des PEO und das Mischen für eine ausreichende Zeitdauer;
- (iii) das Granulieren des in Schritt (ii) erhaltenen Gemisches;
- (iv) das Trocknen der so gebildeten Körnchen für eine ausreichende Zeitdauer;
- (v) gegebenenfalls das Zugeben eines oder mehrerer Zusatzmittel
und das Mischen im Trockenzustand für eine ausreichende Zeitdauer;
- (vi) das Verpressen des im vorherigen Schritt erhaltenen Gemisches
in eine Tablette.
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Vorzugsweise
wird der Schritt (i) des Mischens mit der wässrigen Lösung in der Gegenwart von Flüssigkeitsüberschuss
ausgeführt.
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Vorzugsweise
werden die Schritte (iii) und (iv) als ein einziger Schritt in einer
Fließbettgranuliermaschine
ausgeführt.
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Eine
weitere spezielle Ausführungsform
der Erfindung entspricht dem verbesserten Verfahren, in welchem
der Granulationsschritt (und der Trockenschritt) vor dem Zugeben
des PEO ausgeführt
wird. Das Mischen, Granulieren (und Trocknen) wird vorzugsweise
gleichzeitig, beispielsweise in einer Fließbettgranuliermaschine durchgeführt.
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Die
alternative spezielle Ausführungsform
des vorliegenden verbesserten Verfahrens ist ein Verfahren, welches
die folgenden Schritte umfasst:
- (i) das Mischen
des Wirkstoffs und gegebenenfalls eines von mehreren Zusatzmitteln
mit der wässrigen
Lösung
für eine
ausreichende Zeitdauer; dann
- (ii) das Granulieren des in Schritt (i) erhaltenen Gemisches;
- (iii) gegebenenfalls das Trocknen der so gebildeten Körnchen für eine ausreichende
Zeitdauer;
- (iv) das Zugeben von PEO und gegebenenfalls eines oder mehrerer
Zusatzmittel und das Mischen für
eine ausreichende Zeitdauer;
- (v) das Verpressen des im vorherigen Schritt erhaltenen Gemisches
in eine Tablette.
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Vorzugsweise
werden die Schritte (i) bis (iii) als ein einziger Schritt in einer
Fließbettgranuliermaschine durchgeführt.
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Vorzugsweise
umfasst die wässrige
Lösung
Wasser und ein Bindemittel in einer Menge bis zu 20%.
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Die
nachfolgend genannten Beispiele dienen der Darstellung der Erfindung
und sollten in Bezug auf den Rahmen der Erfindung nicht als einschränkend betrachtet
werden. Obwohl in den Beispielen die verwendete Wassermenge angegeben
wird, sollte davon ausgegangen werden, dass in der endgültigen Zusammensetzung
im Wesentlichen kein Wasser enthalten ist. In den Beispielen wird
die Härte
der Tablette unter Verwendung eines Schleuniger 4M-Härteprüfers gemessen.
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Beispiel 1:
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Es
wurde eine unbeschichtete Tablette nach folgender Rezeptur zubereitet
(in mg)
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Die
Zubereitung erfolgte in der folgenden Weise. Metoprolol und Avicel® wurden
in einen Stephan® UMC5-Mischer eingebracht
und für
5 Minuten gemischt. Das Plasdone® K29-32
wurde in Wasser aufgelöst und
das Pulver wurde mit dieser Lösung
benetzt. Das Mischen wurde für
5 Minuten fortgesetzt. Danach wurde das Polyox® zugegeben
und das Mischen wurde für
weitere 5 Minuten fortgesetzt. Das Granulieren erfolgte auf einem
Erweka® FGS
Granulator [oscillating granulator] mit einer Maschenweite von 1,6
mm. Das Produkt wurde auf einem Fließbett getrocknet, bis es eine
konstante Feuchtigkeit aufwies. Die Korngrößenbestimmung erfolgte auf
einem Granulator mit einer Maschenweite von 0,8 mm. Es wurden das
Aerosil® 200,
wobei etwaige Klumpen zuvor zerkleinert worden waren, und das Natriumstearylfumarat
zugegeben. Das Mischen wurde für 5
Minuten fortgesetzt. Daraufhin wurde das Pulver auf einem Fette® P2-Rotationsverdichter
mit gewölbten Pressstempeln
mit 12 mm Durchmesser und 12 mm Radius verpresst. Die nominale Masse
der Tablette betrug 570 mg und ihre durchschnittliche Härte wurde
auf 18 kg festgesetzt. Diese Tabletten wurden unter Verwendung einer
herkömmlichen
Rezeptur (z.B. Opadry®) beschichtet.
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Beispiel 2:
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Es
wurde eine unbeschichtete Tablette nach folgender Rezeptur zubereitet
(in mg)
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Die
Zubereitung erfolgte in der folgenden Weise. Metoprololtartrat,
Avicel® und
Aerosil® wurden
in einen Stephan UMC5-Mischer eingebracht und für 5 Minuten gemischt. Das Plasdone® K29-32
wurde in Wasser aufgelöst.
Das Pulvergemisch wurde mit der Lösung in einer Fließbettgranuliermaschine
(mit Diffusionskammer [top spray chamber]) unter Verwendung der
folgenden Sprühparameter
granuliert:
Luftströmung
(m3/h) 65 m3/h
Flüssigkeitsdurchflussmenge
(g/Min.) 16 g/Min.
Eintrittstemperatur 65°C
Sprühdruck 2,0 bar
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Im
Anschluss daran wurde das Polyox® und
das Natriumstearylfumarat zugegeben und das Mischen wurde für weitere
5 Minuten fortgesetzt. Daraufhin wurde das Pulver auf einem Fette® P2-Rotationsverdichter mit
gewölbten
Pressstempeln mit 12 mm Durchmesser und 12 mm Radius verpresst.
Diese Tabletten wurden unter Verwendung einer herkömmlichen
Rezeptur (beispielsweise Opadry) beschichtet.