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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Bisindole, die als entzündungshemmende Mittel nützlich sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Der
Entwicklung von Verbindungen mit entzündungshemmenden Eigenschaften
ist viel Forschung gewidmet worden. Es wurde früher beschrieben, dass bis-heterocyclische Verbindungen,
wie Bisindole, eine antimikrobielle, Antitumor- oder antivirale
Wirkung aufweisen. Speziell sind die Bisindol-Verbindungen, die
als Topsentine bekannt sind, in der US-A-4866084 offenbart wurden.
Dragmacidin und seine verwandten Verbindungen, die aus dem Meeresschwamm
Dragmacidon sp. isoliert wurden, sind in der US-A-4970226 offenbart. Auch
von den Homocarbonyl-Topsentinen und Hamacenthinen wurde berichtet,
dass sie eine inhibitorische Wirkung gegen zelluläre entzündliche
Reaktionen aufweisen; siehe die US-A-5290777 und die US-A-54634835.
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Die
WO-A-98/18466 offenbart Bisindole und deren Anwendung bei der Behandlung
von Entzündung und
allergischen Reaktionen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Neue
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung in der Therapie weisen die Formel
auf, in
der R
1-10 gleich oder verschieden sind und
aus H, OH, Halogen, -COOH, -COOR, C
1-8-Alkyl,
C
1-8-Alkoxy, Mesyl, Tosyl, -OCOR und NZ
1Z
2 ausgewählt sind;
X
1 und X
2 gleich oder
verschieden sind und aus H, R und -COY ausgewählt sind;
Y für H, OH,
NZ
1Z
2, C
1-8-Alkyl, C
1-8-Alkoxy
oder eine Aminosäure
steht, die unter Bildung einer Amid-Bindung durch eine Aminfunktionalität angeknüpft ist;
Z
1 und Z
2 gleich oder
verschieden sind und aus H, OH, C
1-8-Alkyl,
C
1-8-Alkoxy und -COR ausgewählt sind;
und
R für
C
1-8-Alkyl oder Aryl steht.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Soritin A (HB-238), Bis(3,3'-indolyl)methan (HB-236)
und 2,2-Bis(3,3'-indolyl)acetaldehyd
(HB-237).
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der Erfindung umfasst eine
Verbindung der Erfindung und einen annehmbaren pharmazeutischen
Träger.
Eine derartige Zusammensetzung kann einen zweiten Wirkstoff umfassen,
der aus entzündungshemmenden
Verbindungen (z. B. steroidalen Verbindungen, wie Hydrocortison,
und nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Mitteln, wie Acetylsalicylsäure,
Ibuprofen, Acetaminophen und Indometacin), antiviralen, antibakteriellen,
Antipilz- und Antitumor-Verbindungen ausgewählt ist.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
verwendet werden, um eine Entzündungsreaktion
bei einem Säuger
zu inhibieren. Spezieller kann eine Verbindung der Erfindung für die Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Entzündung immunogenen Ursprungs,
Entzündung
hauptsächlich
neurogenen Ursprungs, Schmerzen, Verbrennungen, allergischen Reaktionen,
rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis oder anderen entzündlichen
Zuständen,
die eine akute Gelenksentzündung,
chronische Gelenksentzündung
beinhalten, Wundheilung, anaphylaktischen Reaktionen, entzündlicher
Darmerkankung, Nephritis, Konjunktivitis, entzündlicher Zahnfleischerkrankung,
einem akuten asthmatischen Anfall und einer Entzündung der Lunge aufgrund von
chemischer Einwirkung verwendet werden.
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Beschreibung
der Erfindung
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Erfahrene
Chemiker, die Vorteile aus dieser Beschreibung ziehen, können ohne
weiteres synthetische Standardverfahren verwenden, um die neuen
Verbindungen herzustellen. Eine Vielfalt von Kupplungsverfahren
kann verwendet werden, einschließlich einer Dimerisierung von
Indolen mit Aldehyden, Friedel-Crafts-Acylierungen, Friedef-Crafts-Alkylierungen
und verschiedener Metall-vermittelter Kupplungsreaktionen. Die Herstellung
von Aminosäure-substituiertem
Soritin A kann leicht unter Verwendung von Standard-Peptid-Kupplungsreagenzien,
wie DCC, BOP, PyBOP, HBTU und TBTU, durchgeführt werden.
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Eine
neue Verwendung für
die beschriebenen Verbindungen und Zusammensetzungen ist deren Verabreichung
an ein Lebewesen, z. B. einen Menschen, als Mittel bei der Kontrolle
einer neurogenen oder immunogenen Entzündungsreaktion. Der Befund,
dass die vorliegenden Verbindungen eine Inhibierungswirkung bei
immunogener und neurogener Entzündung
aufweisen, ist unerwartet und vorteilhaft. Die entzündungshemmende
Wirkung kann durch Wirkungsweisen stattfinden, welche, ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, Lipid-vermittelte
Entzündungsreaktionen,
z. B. (i) die Suppression der zellulären Aktivierung von Phospholipase A2,
entweder direkt (wie es für
die entzündungshemmende
Verbindung Manoalid bekannt ist) oder indirekt (wie es für die entzündungshemmende
Verbindung Hydrocortison bekannt ist); (ii) durch Inhibierung oder
Kontrolle der Cyclooxygenierung von Arachidonsäure, ähnlich der Wirkung nicht-steroidaler
entzündungshemmender Arzneistoffe;
oder (iii) durch Beeinflussung der Lipoxygenase-Produkte von Peroxydase-Reaktionen
zu Arachidonsäure,
oder nicht-lipid-vermittelte Entzündungsreaktionen, z. B. Protease-induzierte
Entzündungsreaktionen
und dergleichen, einschließen
können.
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Die
Verbindungen und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können vorteilhaft
den immunogenen Entzündungsweg
blockieren, wodurch sie ein Verfahren zur Inhibierung von immunogener
Entzündung
bereitstellen. Demgemäß können die
vorliegenden Verbindungen und Zusammensetzungen bei der Behandlung
von akuter allergischer Reaktion, Asthma, rheumatoider Arthritis,
Osteoarthritis und anderen entzündlichen
Zustände,
die eine akute und/oder chronische Gelenksentzündung beinhalten, nützlich sein.
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Eine
neurogene Entzündung
wird von Neuropeptiden, die aus primären afferenten Nervenenden
freigesetzt werden, oder durch andere sekundär freigesetzte Entzündungsmediatoren
hervorgerufen. Speziell kann eine neurogene Entzündung durch Neuropeptide, wie
die Substanz P (SP), mit dem Calcitonin-Gen in Beziehung stehendes Peptid (CGRP),
das vasoaktive intestinale Peptid (VIP) und Neurokinin A (NKA),
das aus primären
afferenten C-Fasernervenenden freigesetzt wird, und Histamin hervorgerufen
werden, das sekundär aus
Mastzellen freigesetzt wird (Dray, A. [1992] "Neuropharmacological mechanisms of capsaicin
and related substances" Biochem
Pharm 44(4): 611–15).
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Es
ist bekannt, dass Capsaicin (CAP), der aktive Bestandteil, der im
Cayennepfeffer gefunden wird, eine akute neurogene Entzündungsreaktion
induziert, wenn es topisch auf der Haut aufgetragen wird. CAP ist eine
hochselektive schmerzerzeugende Substanz, die selektiv nozizeptive
und wärmeempfindliche
Nervenenden in Geweben durch Einwirkung auf einen spezifischen Membranrezeptor
stimuliert. Die Wirkungsweise von Capsaicin unterscheidet sich deshalb
signifikant von Phorbolmyristatacetat (PMA)-induzierter Entzündung. Zum
Vergleich ruft PMA entzündungsinduzierende
Wirkungen durch die zelluläre
Aktivierung von spezifischen Immunzellen, wie Makrophagen und Neutrophilen,
hervor. Demgemäß entwickelt
sich die Schmerzreaktion auf PMA langsamer als die sofortige, aber
vorrübergehende
Schmerzreaktion auf Capsaicin.
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Die
Verbindungen und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können vorteilhaft
den nozizeptiven (CAP-induzierten) Entzündungsweg blockieren, wodurch
sie eine Methode zur Inhibierung neurogener Entzündung bereitstellen. Demgemäß können die
vorliegenden Verbindungen und Zusammensetzungen bei der Behandlung
von chronischen Schmerzen, Migräne,
Wärme-induzierten
Schmerzen, wie Sonnenbrand, oder anderen Wärme- und nozizeptiven Schmerzen
und chronischen Schmerzen, die mit Arthritis verbunden sind, nützlich sein.
Die Verwendungen können
auch andere entzündliche
Zustände
einschließen,
an denen eine neurogene schmerzerzeugende Komponente beteiligt ist,
z. B. gewisse metastasische Karzinome oder eine Entzündung der
Blutgefäße.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung beziehen sich, falls nicht anders angegeben,
die Ausdrücke "Entzündung" und "Entzündungsreaktion" auf beliebige und
alle derartigen Entzündungsreaktionen,
einschließlich,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, mit dem Immunsystem verbundener Reaktionen und/oder allergischer
Reaktionen auf einen physikalischen, chemischen oder biologischen
Reiz. "Wirkung gegen
neurogene Entzündung", wie hierin verwendet,
wird vom gewöhnlichen
Fachmann so verstanden, dass eine biologische Wirkung gemeint ist,
die eine neurogene Entzündungsreaktion
inhibiert oder kontrolliert.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um eine
Anzahl von Hautbedingungen zu behandeln, einschließlich, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Strahlungsreizung und -verbrennungen (einschließlich UV- und ionisierender
Strahlung), chemischer Verbrennungen, Rhinitis, thermischer Verbrennungen
und Rötung
der Haut.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch verwendet werden,
um eine Wundheilung zu fördern.
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Das
folgende sind Beispiele, welche Verfahren zur Durchführung der
Erfindung erläutern.
Ein vollständigeres
Verständnis
der Erfindung kann mit Bezug auf die folgenden speziellen Beispiele
für Verbindungen, Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung erhalten werden. Es ist für den Fachmann
offensichtlich, dass die Beispiele die Verwendung von Materialien
und Reagenzien beinhalten, die im Handel aus bekannten Quellen,
z. B. von Chemikalienlieferanten, erhältlich sind, und so sind mit
Bezug auf diese keine Einzelheiten angegeben. Diese Beispiele sollten
nicht als Beschränkung
angesehen werden. Alle Prozentsätze
sind auf Gewicht bezogen und alle Lösungsmittel-Mischungsverhältnisse
sind auf Volumen bezogen, falls nicht anders angegeben.
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Beispiel 1 – Herstellung
von Soritin A, HB-238 (I)
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Ein Äquivalent
Indol wurde in Wasser suspendiert, und ein Äquivalent Glyoxylsäure wurde
dazugegeben. Die Mischung wurde drei Stunden heftig bei 85°C gerührt, währenddessen
sich ein brauner Niederschlag bildete. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und in wässriger
NaOH-Lösung
(pH = 12) gelöst.
Nach Ansäuern (pH
= 2) mit 5 N HCl fiel das Produkt aus und wurde abfiltriert und
im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 84,5%.
Charakterisierung: rosarote
Kristalle, F. p.: 182°C
(Zersetzung)
1H-NMR (δ DMSO-d6): 12,60 (brs, 1H), 10,96 (2H, s), 7,78
(2H, d, J = 8,3), 7,54 (2H, d, J = 8,3), 7,43 (2H, s), 7,22 (2H,
t, J = 7,4), 7,13 (t, 2H, J = 7,4), 5,63 (1H, s).
13C-NMR
(δ DMSO-d6): 174,9, 136,7, 126,9, 124,0, 121,4, 119,3,
118,8, 113,2, 111,8, 40,8.
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Beispiel 2 – Synthese
von Bis(3,3'-indolyl)methan,
HB-236 (II)
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Zwei Äquivalente
Indol wurden in Wasser suspendiert, und ein Äquivalent Formaldehyd (als
Formalin) wurde dazugegeben. Die Mischung wurde heftig bei 85°C im Dunkeln
gerührt.
Nach etwa 30 Minuten fing das Produkt an auszufallen, und die Reaktionsmischung
wurde weitere fünf
Stunden gerührt.
Das Produkt wurde abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert,
was weiße
Kristalle lieferte. Ausbeute: 79,3%.
Charakterisierung: weiße Kristalle,
F. p.: 162°C
1H-NMR (δ DMSO-d6) 10,71 (2H, s), 7,53 (2H, d, J = 8,0),
7,32 (2H, d, J = 8,0), 7,14 (2H, s), 7,04 (2H, t, J = 7,2), 6,93
(t, 2H, J = 7,2), 4,14 (2H, s).
13C-NMR
(δ DMSO-d6): 136,4, 127,2, 122,7, 120,7, 118,6, 118,0,
114,2, 111,2, 20,9.
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Beispiel 3 – Synthese
von 2,2-Bis(3,3'-indoyl)acetaldehyd,
HB-237 (III)
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Zwei Äquivalente
Indol wurden in Wasser suspendiert, und ein Äquivalent Acetaldehyddimethylacetal wurde
dazugegeben. Die Mischung wurde heftig bei 85°C im Dunkeln gerührt. Das
Produkt begann auszufallen und die Reaktionsmischung wurde weitere
fünf Stunden
gerührt.
Das Produkt wurde abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert.
Ausbeute: 59%.
Charakterisierung: gelbliche Kristalle, F. p.:
172°C
1H-NMR (δ DMSO-d6): 10,72 (2H, s), 7,47 (2H, d, J = 8,3),
7,34 (2H, d, J = 8,3), 7,15 (2H, s), 7,03 (2H, t, J = 7,4), 6,89
(t, 2H, J = 7,4), 4,61 (1H, q, J = 7,4), 1,78 (3H, d, J = 7,4).
13C-NMR (δ DMSO-d6): 136,8, 126,7, 121,7, 120,8, 119,2, 118,0,
111,5, 28,0, 22,1.
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Beispiel 4 – Inhibierung
von PMA-induzierter Entzündung
(Ödem)
des Mausohrs
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Die
Testverbindung und ein bekanntes entzündungsinduzierendes Mittel,
Phorbolmyristatacetat (PMA), werden topisch gleichzeitig auf die
linken Ohren von Mäusen
aufgebracht. Drei Stunden und 20 Minuten nach der Auftragung werden
die Mäuse
geopfert. Sowohl die linken Ohren als auch die rechten Ohren werden
entfernt, und Ausstanzungen mit Standardgröße werden entnommen. Ödem (Entzündung) wird
als Unterschied des Gewichts zwischen dem linken und dem rechten
Ohr gemessen (Van Arman, C. G. [1974] Clin. Pharmacol. Ther. 16:
900–904).
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Bis-heterocyclische
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, z. B. die Bisindol-Verbindungen, zeigen
signifikante entzündungshemmende
Eigenschaften. Als sie bezüglich
der Fähigkeit
durchmustert wurden, Ödem
in Mausohren zu verringern, das durch die Auftragung von Phorbolmyristatacetat
verursacht wurde, fand man, dass Soritin A (I) eine größere Potenz
als die bekannten entzündungshemmenden Mittel
Hydrocortison, Indometacin, Manoalid und Topsentin aufweisen (siehe
die Tabellen 1 und 2).
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Beispiel 5 – Inhibierung
von Resiniferatoxin-induzierter Entzündung (Ödem) des Mausohrs
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Die
Induktion von Mausohrödem
kann gemäß bekannten
Verfahren durchgeführt
werden (Inoue, I-f., N. Nagata, Y. Koshffiara [1993]). Verbindungen,
die bezüglich
ihrer Wirkung der Hemmung von neurogener Entzündung getestet werden sollen,
werden topisch in Aceton auf die Ohren von Mäusen in einer Lösung aufgebracht,
die Ödem-verursachendes
reizendes Resiniferatoxin (RTX) einschließt. RTX allein (0,1 μg/Ohr) oder in
Kombination mit verschiedenen Verdünnungen der Testverbindung
werden auf beide Seiten der linken Ohren (5 Mäuse pro Behandlungsgruppe)
aufgebracht, und Aceton wird auf alle rechten Ohren aufgebracht.
Nach 30-minütiger
Inkubation werden die Mäuse
geopfert, die Ohren entfernt und Ausstanzungen entnommen und gewogen.
Das Ödem
wird durch Abziehen des Gewichts des rechten Ohrs (Aceton-Kontrolle)
vom Gewicht des linken Ohrs (behandelt) gemessen. Die Ergebnisse
werden als prozentuale Abnahme (Inhibierung) oder prozentuale Zunahme
(Potenzierung) des Ödems
relativ zum Kontrollgruppen-Ödem
vermerkt.
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Soritin
A erwies sich als fähig, Ödem in Mausohren
zu verringern, welches durch Auftragen von Resiniferatoxin (RTX)
verursacht wurde. Bei einer Dosis von 50 μg/Ohr Soritin A (I) wurde das
RTX-induzierte Ödem
um etwa 97,7% inhibiert. Es wurde beobachtet, dass die ED50 für
die Inhibierung des RTX-induzierten Ödems 5,1 μg/Ohr betrug (Tabelle 3).
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Zusätzlich wurden
die Bisindol-Verbindungen Bis(3,3'-indolyl)methan (II) und 2,2-Bis(3,3'-indolyl)acetaldehyd
(III) bezüglich
der prozentualen Inhibierung des RTX-induzierten Ödems getestet. Diese Verbindungen
zeigen in diesem Essay ebenfalls eine Wirkung (Tabelle 4).
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Beispiel 6 – Formulierung
und Verabreichung
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Die
Verbindungen der Erfindung sind für verschiedene nicht-therapeutische
und therapeutische Zwecke nützlich.
Es ist aus den Tests ersichtlich, dass die Verbindungen der Erfindung
für entzündungshemmende Verwendungen
wirksam sind.
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Es
kann in Betracht gezogen werden, dass die therapeutische Anwendung
der neuen Verbindungen und Zusammensetzungen, welche dieselben enthalten,
durch ein beliebiges geeignetes therapeutisches Verfahren und eine
beliebige geeignete Technik, die derzeit oder zukünftig dem
Fachmann bekannt sind, bewerkstelligt werden kann. Weiter weisen
die Verbindungen der Erfindung eine Verwendung als Ausgangsmaterial für Zwischenprodukte
für die
Herstellung von anderen nützlichen
Verbindungen und Zusammensetzungen auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen oder Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung in einer Lotion oder einem anderen kosmetischen Präparat verabreicht.
Die Verabreichung geschieht direkt auf der Haut, wo eine entzündungshemmende
Wirkung gewünscht
wird.
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Die
Verabreichungsdosis an einen Wirt bei den obigen Indikationen hängt von
der Natur des zu behandelnden Zustands, der Art von beteiligtem
Wirt, dessen Alter, Gewicht, Gesundheit, der Art einer gleichzeitigen
Behandlung, falls vorhanden, der Häufigkeit der Behandlung und
der therapeutischen Breite ab.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können gemäß bekannten Verfahren zur Herstellung von
pharmazeutisch nützlichen
Zusammensetzungen formuliert werden. Formulierungen sind in Einzelheit
in einer Anzahl von Quellen beschrieben, die dem Fachmann wohlbekannt
sind und leicht zur Verfügung
stehen. Beispielsweise beschreibt Remington's Pharmaceutical Science von E. W. Martin
Formulierungen, die in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können.
Allgemein werden die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
so formuliert, dass eine wirksame Menge der bioaktiven Verbindung(en)
mit einem geeigneten Träger
vereinigt wird, um eine wirksame Verabreichung der Zusammensetzung
zu erleichtern.
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Typisch
werden die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung auf eine
Weise formuliert und abgepackt, die speziell an die Verwendung als
entzündungshemmendes
Mittel angepasst ist. So wären
derartige Zusammensetzungen typisch von einem Etikett oder einer
anderen Literatur begleitet, welche die Verwendung der Zusammensetzungen
als entzündungshemmendes
Mittel beschreibt.
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Gemäß der Erfindung
können
pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine wirksame Menge einer
oder mehrerer der vorliegenden Verbindungen als Wirkstoff und einen
oder mehrere nicht-toxische pharmazeutisch annehmbare Träger oder
Verdünnungsmittel
umfassen, vom Fachmann verwendet werden. Zusätzlich kann die pharmazeutische
Zusammensetzung eine oder mehrere bis-heterocyclische Verbindungen, z. B.
ein Bisindol, als ersten wirksamen Bestandteil und einen zweiten
wirksamen Bestandteil umfassen, der eine in der Technik bekannte
entzündungshemmende
Verbindung umfasst. Derartige bekannte entzündungshemmende Arzneistoffe
schließen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die steroidalen entzündungshemmenden
Arzneistoffe und die nicht-steroidalen
entzündungshemmenden
Arzneistoffe (NSAIDs) ein.
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Gemäß dieser
Erfindung werden pharmazeutisch wirksame Mengen eines bekannten
entzündungshemmenden
Mittels und der bis-heterocyclischen Verbindungen dem Patienten
nacheinander oder gleichzeitig verabreicht. Die wirksamste Verabreichungsweise
und das wirksamste Dosierungsschema von bis-heterocyclischen Verbindungen und entzündungshemmendem
Mittel hängen
von der Art des zu behandelnden Zustands, der Schwere und dem Verlauf
dieses Zustands, einer vorangehenden Therapie, dem Gesundheitszustand
des Patienten und dem Ansprechen auf Bisindole und der Beurteilung
des behandelnden Arztes ab. Bis-heterocyclische Verbindungen können dem
Patienten einmalig oder über
eine Reihe von Behandlungen verabreicht werden.
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Vorzugsweise
werden der Bis-heterocyclus, z. B. eine Bisindol-Verbindung, und
ein beliebiges zweites entzündungshemmendes
Mittel nacheinander verabreicht, wobei das entzündungshemmende Mittel vor,
nach oder sowohl vor als auch nach der Behandlung mit der Bisindol-Verbindung
verabreicht wird. Eine aufeinanderfolgende Verabreichung beinhaltet
die Behandlung mit dem entzündungshemmenden
Mittel mindestens an demselben Tag (innerhalb von 24 Stunden) der
Behandlung mit Bisindol und kann eine fortgesetzte Behandlung mit
dem entzündungshemmenden
Mittel an Tagen beinhalten, an denen das Bisindol nicht verabreicht wird.
Herkömmliche
Verabreichungsweisen und Standard-Dosierungsschemata der entzündungshemmenden Mittel
können
verwendet werden (siehe Gilman, A. G. et al. [Hsg.] The Pharmacological
Basis of Therapeutics, S. 697–713,
1482, 1489–1491
[1980]; Physicians Desk Reference, Auflage 1985). Beispielsweise
kann Indometacin oral mit einer Dosis von etwa 25–50 mg dreimal
täglich
verabreicht werden. Höhere
Dosen können ebenfalls
verwendet werden. Alternativ können
Aspirin (etwa 1500–2000
mg/Tag), Ibuprofen (etwa 1200–3200 mg/Tag)
oder herkömmliche
therapeutische Dosen von anderen entzündungshemmenden Mitteln verwendet werden.
Die Dosierungen der entzündungshemmenden
Mittel können
genau an den individuellen Patienten angepasst werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
dieser Erfindung kann der Patient gleichzeitige Behandlungen mit
den entzündungshemmenden
Mitteln und den Zusammensetzungen erhalten, die Bis-heterocyclen,
z. B. Bisindole, umfassen. Zum Beispiel wird eine lokale intraläsionale
oder intravenöse
Injektion von Bisindolen bevorzugt (siehe Gilman et al., oben, auf
S. 1290–91).
Das entzündungshemmende
Mittel sollte bevorzugt durch subkutane Injektion, subkutanes Implantat
mit verzögerter
Freisetzung oder oral verabreicht werden.
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Alternativ
kann der Patient eine Zusammensetzung, die eine Kombination von
einer oder mehreren Bisindol-Verbindungen und einem entzündungshemmenden
Mittel umfasst, gemäß herkömmlichen
Weisen der Verabreichung von Mitteln erhalten, welche eine antibakterielle,
Antikrebs-, Antitumor- oder entzündungs hemmende
Wirkung zeigen. Diese schließen
z. B. die parenteralen, subkutanen, intravenösen oder intraläsionalen
Verabreichungswege ein.
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Die
Verbindungen, die in diesen Therapien verwendet werden, können auch
in einer Vielfalt von Formen vorliegen. Diese schließen beispielsweise
feste, halbfeste und flüssige
Dosierungsformen, wie Tabletten, Pillen, Pulver, flüssige Lösungen oder
Suspensionen, Suppositorien, injizierbare und infundierbare Lösungen ein.
Die bevorzugte Form hängt
von der beabsichtigten Verabreichungsweise und der therapeutischen
Anwendung ab. Die Zusammensetzungen umfassen bevorzugt auch herkömmliche
pharmazeutisch annehmbare Träger
und Adjuvantien, die dem Fachmann bekannt sind. Vorzugsweise liegen
die Zusammensetzungen der Erfindung in Form einer Dosiseinheit vor
und werden dem Patienten gewöhnlich
ein- oder mehrmals täglich verabreicht.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch unter Verwendung
von Liposomen-Technologie, Kapseln mit verzögerter Freisetzung, implantierbaren
Pumpen und bioabbaubaren Behältern
verabreicht werden. Diese Zufuhrmethoden können vorteilhaft eine gleichförmige Dosierung über eine
ausgedehnte Zeitspanne bereitstellen.
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Beispiele
für derartige
Träger
oder Verdünnungsmittel
schließen
Ethanol, Dimethylsulfoxid, Glycerin, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid,
Stärke
und äquivalente
Träger
und Verdünnungsmittel
ein. Obwohl die wirksamen Mengen so variieren können, wie die Zustände, in
denen die Zusammensetzungen verwendet werden, variieren, liegt eine
minimale Dosis, die für
eine entzündungshemmende
Wirkung erforderlich ist, im Allgemeinen zwischen 0,01 und 100 μg Verbindung.
Um die Verabreichung derartiger Dosen für die gewünschte therapeutische Behandlung
bereitzustellen, umfassen die neuen pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung vorteilhaft etwa 0,1 bis 45 und insbesondere 1 bis
15 Gew.-% an einer oder mehreren der neuen Verbindungen insgesamt,
bezogen auf das Gewicht der Gesamt-Zusammensetzung, einschließlich Träger oder Verdünnungsmittel.
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Erläuternd können die
Dosierungshöhen
der verabreichten wirksamen Bestandteile sein: intravenös 0,01 bis
etwa 50 mg/kg; intraperitonal 0,01 bis etwa 100 mg/kg; subkutan
0,01 bis etwa 100 mg/kg; intramuskulär 0,01 bis etwa 100 mg/kg;
oral 0,01 bis etwa 200 mg/kg und vorzugsweise etwa 1 bis 100 mg/kg;
intranasale Instillation 0,01 bis etwa 50 mg/kg; und Aerosol 0,01
bis etwa 50 mg/kg Lebewesen-(Körper-)
Gewicht.
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Wenn
die Verbesserung des Zustands des Patienten eingetreten ist, wird
eine Aufrechterhaltungsdosis verabreicht, falls erforderlich. Anschließend kann
die Dosis oder die Häufigkeit
der Verabreichung oder beides als Funktion der Symptome auf ein
Niveau verringert werden, bei dem ein verbesserter Zustand beibehalten
wird. Wenn die Symptome bis zum gewünschten Grad abgemildert worden
sind, sollte mit der Behandlung aufgehört werden. Patienten könnten jedoch
eine intermittierende Behandlung auf Langzeitbasis bei jeglichem Wiederauftreten
der Krankheitssymptome benötigen.