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Die
Erfindung betrifft die biologische Abwasserbehandlung zum Zweck
ihrer Klärung,
insbesondere, aber nicht ausschließlich, von städtischen
oder industriellen Abwässern.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung die Behandlung von Schlämmen, die
aus der biologischen Behandlung derartiger Abwässer stammen.
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Derartige
biologische Verfahren der Abwasserbehandlung bestehen darin, das
zu reinigende Abwasser mit einer Biomasse zusammenzuführen, die
eine Zersetzung der im Abwasser enthaltenen Verunreinigungen ermöglicht.
Die Anwendung derartiger Verfahren führt zu einer fortschreitenden
Erhöhung
der Menge an Biomasse und zur Notwendigkeit der Entfernung der überschüssigen Biomasse.
Diese überschüssige Biomasse
wird nachfolgend mit dem Ausdruck „überschüssige Schlämme" bezeichnet.
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Die
stetig zunehmende Menge dieser überschüssigen Schlämme stellt
ein schwerwiegendes Problem bei der biologischen Abwasserbehandlung
dar.
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Es
wurden verschiedene technische Lösungen
konzipiert, um diese Mengen zu verringern.
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Unter
diesen Techniken seien insbesondere die Verbrennung, das Trocknen,
die nasse Oxidierung (OVH), die chemische und biologische Behandlung
zum Zweck des Erhaltens von in der Landwirtschaft einsetzbaren Produkten,
der biologische Abbau, d.h. im Wesentlichen die Methanisierung (oder
anaerober Abbau) oder auch die thermophile aerobe Stabilisierung
erwähnt.
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Die
Methanisierung und der thermophile aerobe biologische Abbau ermöglichen
eine Verringerung der überschüssigen Schlämme durch
Zersetzung eines Teiles der darin enthaltenen flüchtigen Stoffe (MV) bis zu etwa
50 % der Ausgangsmenge der Schlämme.
Außer
der Verringerung dieser flüchtigen
Stoffe führen
diese Verfahren zu einem biologischen Abbau und einer hygienischen
Anpassung der überschüssigen Schlämme.
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Nach
dem Stand der Technik wurde bereits eine Erhöhung des Wirkungsgrades beim
biologischen Abbau der Schlämme
vorgeschlagen, indem diese Schlämme
eine vorausgehende Behandlungsstufe durchlaufen sollten.
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So
wurden für
eine derartige vorausgehende Behandlung ein mechanisches Zermahlen
der Schlämme
oder auch eine Ultraschallbehandlung vor der Zuführung in eine anaerobe Abbauanlage
vorgeschlagen.
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Diese
vorausgehenden Behandlungen ermöglichen
eine Verkürzung
der Verweildauer der Schlämme in
den Abbauanlagen, unter Beibehaltung einer nennenswerten Verringerung
der flüchtigen
Bestandteile der Schlämme.
Jedoch führen
derartige Vorbehandlungen bestenfalls zur Eliminierung von 60 %
der flüchtigen
Bestandteile aus den Schlämmen,
so dass es erforderlich ist, die verbleibenden überschüssigen Schlämme nach dem Abbau zu entfernen.
Ferner erfordern sie den Einsatz relativ kostspieliger Vorrichtungen.
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Eine
andere, auf der Wirkung von Ozon basierende Lösung, wurde ebenfalls vorgeschlagen.
So wird nach dem in der europäischen
Patentanmeldung EP-A-O 645 347 beschriebenen Verfahren der Vorschlag
gemacht, Ozon auf die gemischte Flüssigkeit, die im biologischen
Becken rezirkuliert wird, einwirken zu lassen, um die Erzeugung überschüssiger Schlämme zu reduzieren.
Der wichtigste Nachteil dieser Methode ergibt sich aus den Schwierigkeiten,
die der Einsatz eines derart stark oxidierenden Reagens wie Ozon
sowie die Einsatzkosten desselben mit sich bringen.
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Es
ist aus FR 1435669 ein Verfahren bekannt, bei dem ein Abbau, gefolgt
von einer nassen Oxidierung, kombiniert werden. Bei dieser Technik
werden jedoch die zu behandelnden Schlämme zunächst einem Abbau unterworfen
und dann oxidiert. Es besteht demnach die Gefahr des Einführens toxischer
Bestandteile in den Abbauschritt. Diese Technik weist auch den Nachteil
auf, dass sie beim Abbauschritt Schlämme zuführen kann, die sich schlechter
abbauen lassen, was den Abbauschritt verlängern und erschweren würde.
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Hauptzweck
dieser Erfindung ist das Vorschlagen eines Verfahrens zur Behandlung
von überschüssigen Schlämmen aus
der biologischen Abwasserbehandlung, das möglicherweise die Erzeugung überschüssiger Schlämme ganz
abstellt.
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Diesen
Zweck erreicht man mit der Erfindung, welche ein Verfahren zur Behandlung überschüssiger Schlämme aus
mindestens einer biologischen Abwässerkläranlage betrifft, die zur Erzeugung überschüssiger Schlämme führt, wobei
das Verfahren mindestens einen biologischen Abbauschritt und mindestens
einen nassen Oxidationsschritt dieser Schlämme assoziiert, dadurch gekennzeichnet,
dass es die Schritte umfasst, bei denen die überschüssigen Schlämme bei Temperaturen zwischen
50 °C und
180 °C sowie
bei Drücken
zwischen 2 und 40 Bar nass oxidiert, einem biologischen Abbau unterworfen
und danach dem nassen Oxidationsschritt zurückgeführt werden.
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Es
wurde nämlich
in überraschender
Weise festgestellt, dass eine derartige Behandlung der überschüssigen Schlämme durch
nasse Oxidation, unter den oben erwähnten Temperatur- und Druckbedingungen,
kombiniert mit einem biologischen Abbau, eine erhebliche Reduzierung
des Volumens der überschüssigen Schlämme bewirkte
und sogar zur vollkommenen Eliminierung dieser Schlämme führen kann.
Ein derartiges Ergebnis bringt einen deutlichen Vorteil im Verhältnis zum
Stand der Technik.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass im Falle dieser Beschreibung, der Ausdruck „ (biologischer)
Abbau" so zu verstehen
ist, dass er das vom Fachmann bekannte Verfahren der Zersetzung
von Schlämmen
durch eine Biomasse bezeichnet. Dieser Ausdruck umfasst insbesondere:
- – den
anaeroben Abbau, auch Methanisierung genannt, bei denen die organischen
Moleküle
der Schlämme in
CO2, CH4 und NH3 zersetzt werden. Dabei kann der anaerobe
Abbau mesophil sein, d.h., dass er bei einer Temperatur zwischen
30 °C und
37 °C erfolgt
oder thermophil, d.h., dass er bei einer höheren Temperatur erfolgt;
- – die
aerobe thermophile Stabilisierung, die bei einer Temperatur zwischen
45 °C und
70 °C und
bevorzugt zwischen 50 °C
und 65 °C
erfolgt, bestehend aus einer biologischen Oxidation durch Einleiten
von Luft in einem Behälter
mit Rührwerk.
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Es
sei ebenfalls darauf hingewiesen, dass die von der Erfindung für die nasse
Oxidation empfohlene Temperatur- und Druckbedingungen deutlich weniger
streng sind, als die üblichen
Bedingungen für
die nasse Oxidation, bei der üblicherweise
Temperaturen zwischen 180 °C
und 300 °C
sowie Drücke
bis zu 120 Bar angewandt werden. Diese Bedingungen ermöglichen
das Inaktivieren der Biomasse, um sie teilweise zu oxidieren und
löslich
zu machen, ohne dass dabei, in überraschender
Weise, nicht lösliche
mineralische Reststoffe (Oxide, Karbonate, Sulfate usw.) gebildet
werden, die beim Abbauschritt nicht eliminiert werden könnten, die Funktion
dieses Schrittes stören
und somit die Möglichkeit
zum Verringern der Menge an zu entfernenden Schlämmen einschränken würden.
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Nach
einer Variante umfasst das Verfahren einen zusätzlichen Eindickungsschritt
der Schlämme
beim Rückführen der
Schlämme
zum nassen Oxidationsschritt.
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Der
oben empfohlene nasse Oxidationsschritt kann während einer variablen Behandlungszeit
angewandt werden, insbesondere als Funktion des zu behandelnden
Abwassers. Nach einer bevorzugten Variante wird der vorhergehende
nasse Oxidierungsschritt über
eine Zeitdauer von 10 bis 180 Minuten durchgeführt.
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Um
den Wirkungsgrad dieses Schrittes noch zu erhöhen, kann ebenfalls bevorzugterweise
ein vorheriger Schritt vorgesehen werden, bei dem der pH-Wert der aus der
biologischen Kläranlage
kommenden Schlämme
auf einen Wert eingestellt werden kann, der je nach Fall zwischen
2 und 11 beträgt.
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Immer
mit dem Ziel der Erhöhung
des Wirkungsgrades des nassen Oxidierungsschrittes im Rahmen des
Verfahrens der Erfindung, erfolgt dieser Schritt vorteilhafterweise
bei einem Verhältnis
Oxidans/chemischer Sauerstoffbedarf(CSB) der unbehandelten überschüssigen Schlämme zwischen
etwa 0,2 und 1,5.
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Das
beim Schritt der nassen Oxidierung anzuwendende Oxidierungsmittel
kann Luft, Sauerstoff, an Sauerstoff angereicherte Luft, Wasserstoffperoxyd,
alleine oder mit einem der drei vorhergehenden Zusammensetzungen
kombiniert, sein.
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Nach
einer Variante des Verfahrens kann ebenfalls vorteilhafterweise
ein Katalysator im Rahmen der nassen Oxidation eingesetzt werden,
um die Leistungsfähigkeit
bei der Reduzierung des CSB sowie beim Löslichmachen des CSB und der
Verringerung der Menge der in den zu behandelnden Schlämmen befindlichen Suspensionsstoffen
(MES) zu erhöhen.
Dieser Katalysator kann homogen oder heterogen sein.
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Bevorzugterweise
ist dieser Katalysator ein Metall, der aus der Gruppe gewählt wird,
die Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink und Mischungen oder
Zusammensetzungen eines oder mehrerer dieser Metalle umfasst. In
besonders bevorzugter Weise ist dieser homogene Katalysator eine
lösliche
Zusammensetzung von Kupfer und/oder Zink.
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Nach
einer interessanten Variante des Verfahrens kann der Ammoniakstickstoff
bei der katalytischen Oxidationsbehandlung der Schlämme dadurch
eliminiert werden, dass sich in der Oxidationseinheit ein heterogener
Katalysator oberhalb der Schnittstelle zwischen der Gasphase (oxidierendes
Milieu) und der flüssigen Phase
(Schlämme)
befindet. Diese Eliminierung kann dadurch perfektioniert werden,
dass mindestens ein Teil der in der nassen Oxidierungseinheit vorhandenen
gasförmigen
Phase rezykliert wird, nachdem sie über den heterogenen Katalysator
geleitet wurde, um eine ausreichende Berührungszeit mit den Schlämmen zu
gewährleisten.
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Diese
integrierte Behandlung des Ammoniakstickstoffs gewährleistet
insbesondere das Verhindern jeglicher Hemmung der Methanisierung
durch diese Zusammensetzung sowie das Einschränken der Rückführungen unerwünschter
Ammoniakbelastungen in die biologischen Behandlungsbecken.
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Wird
andererseits das Verfahren mit einer kontinuierlichen aeroben Stabilisierung
angewandt, so umfasst das Verfahren der Erfindung vorteilhafterweise
einen Schritt, der darin besteht, mindestens einen Teil der aus
dem nassen Oxidationsschritt kommenden Gase zum aeroben Abbausschritt
zu rezyklieren.
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Die
Erfindung sowie die verschiedenen Vorteile, die sie bringt, werden
besser anhand der nachfolgenden Beschreibung von nicht einschränkenden
Ausführungen,
mit Bezug auf die einzige Figur, die eine schematische Darstellung
einer Anlage zum Verwirklichen des Verfahrens der Erfindung zeigt,
verständlich.
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BEISPIEL 1
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Die
in 1 dargestellte Anlage wurde zum Behandeln von überschüssigen Schlämmen benutzt,
die aus einer biologischen Kläranlage
nach dem so genannten Verfahren der aktivierten Schlämme kommen.
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Diese
Anlage umfasst Mittel 1 zum Zuführen der aus einer derartigen
Behandlung kommenden eingedickten überschüssigen Schlämme zu einer nassen Oxidationseinheit 2.
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Diese
nasse Oxidationseinheit 2 ist durch Überführungsmittel 3 mit
einer Abbauanlage 4 verbunden, wobei diese Mittel das Zuführen der
oxidierten Schlämme
aus der nassen Oxidationseinheit ermöglichen. Diese Abbauanlage 4 besteht
aus einem aeroben thermophilen Abbaureaktor, der bei einer Temperatur
von ca. 55 °C
arbeitet, wobei in diesem Reaktor die anaeroben Bakterien auf Polymersubstrate
vom Typ Bio-Net 15 fixiert sind, die eine spezifische Fläche von
150 m2/m3 und eine
Vakuumrate von 97 % aufweisen.
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Die
Anlage umfasst ferner Überleitungsmittel 5,
mit denen die bereits abgebauten Schlämme aus der Abbauanlage 4 den
Schlammeindickungsmitteln zugeführt
werden, die eine aus einem Abscheider gebildete Trenneinheit 6 umfassen.
Dieser Abscheider umfasst Mittel 7 zum Ableiten einer flüssigen Phase
zu den biologischen Klärbecken
und Mittel 8 zum Rückführen der
festen Phase zur nassen Oxidationseinheit 2. Diese umfasst
ferner Mittel 9 zum Rückführen der
von ihr eingesetzten Oxidationsgase in die Abbauanlage 4.
Im Rahmen dieser Ausführung
der Erfindung werden die eingedickten Schlämme, die 23 g/l trockene Stoffe
(MS) enthalten, davon etwa 16,5 g/l flüchtiger Trockenstoffe (MVS),
kontinuierlich von den Zuführungsmittel 1 in
die nasse Oxidationseinheit eingeführt.
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Reiner
Sauerstoff wird unter einem Druck von 4 Bar (bei Umgebungstemperatur)
kontinuierlich dieser Einheit 2 zugeführt, um ein Verhältnis O2/CSB von 0,45 zu erzielen. Die Oxidationstemperatur
wurde auf 150 °C
und die Verweildauer auf 30 Minuten festgelegt.
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Es
wurde ein Rührwerk
im Inneren des Reaktors 2 eingesetzt. Die oxidierten Schlämme wurden
am Ausgang des Reaktors 2 analysiert. Ihr pH-Wert ist von
ursprünglich
7,5 auf 5,5 nach der Oxidation zurückgegangen. Die in Tabelle
1 angegebenen Ergebnisse zeigen, dass die CSB-Reduzierung vernachlässigbar
bleibt und dass lediglich ca. 26 % des ursprünglichen Trockenstoffgehaltes übrig bleibt.
Es wurde andererseits eine beträchtliche
Steigerung der löslichen
CSB festgestellt, was den Beweis erbringt, dass ca. 45 % der gesamten CSB
der Schlämme
in Einheit 2 löslich
gemacht wurden.
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Diese
oxidierten Schlämme
werden kontinuierlich zur Abbauanlage 4 geführt, wo
sie einen konventionellen aeroben thermophilen biologischen Abbau
erfahren. Das überschüssige Oxidationsgas
wird vom trockenen Oxidationsreaktor 2 extrahiert und über die
Leitung 9 in die Abbauanlage 4 eingeführt, um
den Bedarf des aeroben bakteriellen Stoffwechsels zu decken und
zum Erwärmen
der Abbauanlage beizutragen. Die Zuführung des warmen oxidierten
Schlamms über
die Leitung 3 minimiert oder macht gar den Heizungsbedarf der
Abbauanlage 4 über
eine kostspielige Kalorienzufuhr von außen vollkommen überflüssig.
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Die
restlichen biologisch abgebauten Schlämme aus dieser Abbauanlage
werden dann über
die Überleitungsmittel 5 zur
Flüssigkeit-Feststoff-Trenneinheit 6 (beispielsweise
Aufschwimmanlage oder Abtropftisch) geleitet.
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Die
MS/MV-Bilanz zwischen den Schlämmen,
die in den nassen Oxidationsreaktor 2 eintreten und aus der
Abbauanlage 4 austreten, zeigt, dass die flüchtigen
Stoffe zu etwa 65 % und die festen Stoffe zu etwa 58 % eliminiert
werden. Nach der Dekantierung wurde die feste Phase in die nasse
Oxidationseinheit 2 geleitet.
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Über einen
längeren
Zeitraum wurden, ausgehend von der Abbauanlage 4, nur einige
Schlammextraktionen mit Hilfe der Extraktionsmittel 11 durchgeführt. Das
Verfahren der Erfindung hat demnach eine bedeutende Reduzierung
von etwa 80 % solcher Extraktionen im Verhältnis zum früheren Stand
der Technik ermöglicht.
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BEISPIEL 2
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Die
in 1 dargestellte Anlage wurde zur Behandlung der überschüssigen Schlämme aus
anderen biologischen Kläranlagen,
die nach dem so genannten aktivierten Schlammverfahren arbeiten,
genutzt.
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Im
Rahmen dieser Ausführung
der Erfindung werden die eingedickten Schlämme, die im Durchschnitt 24 g/l
Trockenstoffe enthalten, von denen ca. 21 g/l flüchtige Trockenstoffe sind,
kontinuierlich über
Zufuhrmittel 1 in die nasse Oxidationseinheit geleitet.
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Es
wird reiner Sauerstoff unter einem Druck von 4 Bar (bei Umgebungstemperatur)
kontinuierlich in diese Einheit 2 geleitet, um ein O2/BCS-Verhältnis von
0,45 zu erzielen. Die Oxidationstemperatur wurde auf 150 °C und die
Verweildauer auf 30 Minuten festgelegt.
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Es
wurde ein Rührwerk
im Inneren des Reaktors 2 eingesetzt. Die oxidierten Schlämme wurden
am Ausgang des Reaktors 2 analysiert. Ihr pH-Wert ist von
ursprünglich
7,5 auf 5,5 nach der Oxidation zurückgegangen. Die in Tabelle
2 angegebenen Ergebnisse zeigen, dass die CSB-Reduzierung etwa bei
8 % liegt und dass lediglich ca. 28 % des ursprünglichen Trockenstoffgehaltes
(MS) übrig
bleibt. Es wurde andererseits eine beträchtliche Steigerung der löslichen
CSB festgestellt, was den Beweis erbringt, dass ca. 48 % der gesamten CSB
der Schlämme
in Einheit 2 löslich
gemacht wurden.
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Andererseits
enthalten die oxidierten Schlämme
830 mg/l Essigsäure,
126 mg/l Propionsäure
und 39 mg/l Buttersäure
(flüchtige
Fettsäuren
(AGV)) sowie 4,9 g/l Kohlenwasserstoffe (Zucker), die aus der oxidierenden
Zersetzung der bei der nassen Oxidation behandelten aktivierten
Schlämme
stammen. Diese Bestandteile werden leicht beim anaeroben Abbau assimiliert.
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Diese
oxidierten Schlämme
werden kontinuierlich zur Abbauanlage 4 geleitet, wo sie
einen klassischen thermophilen anaeroben biologischen Abbau erfahren.
Die Zuführung
des warmen oxidierten Schlamms über
die Leitung 3 minimiert oder macht gar den für den anaeroben
thermophilen bakteriellen Stoffwechsel erforderlichen Heizungsbedarf
der Abbauanlage 4 über
eine kostspielige Kalorienzufuhr von außen vollkommen überflüssig. Die
aus dieser Abbauanlage kommenden abgebauten Restschlämme werden über die Überleitungsmittel
5 zum Abscheider 6 herausgeleitet. Die MS/MV-Bilanz zwischen
den Schlämmen
am Eingang des nassen Oxidationsreaktors 2 und am Ausgang
der Abbauanlage 4 zeigt, dass etwa 70 % der flüchtigen
Stoffe und etwa 62 % der trockenen Stoffe eliminiert werden. Nach
dem Dekantieren wurde die feste Phase in die nasse Oxidationseinheit 2 geleitet.
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Es
wurden über
einen Zeitraum von ca. 6 Monaten keine Schlämme aus der Abbauanlage 4 extrahiert. Das
Verfahren der Erfindung hat es demnach ermöglicht, während dieser Zeitspanne das
Extrahieren von überschüssigen Schlämmen im
Verhältnis
zum vorherigen Stand der Technik vollkommen zu unterdrücken.
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
(stimmt nicht mit der Erfindung überein)
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Die
in 1 dargestellte Anlage wurde benutzt, um die aus
der in Beispiel 2 erwähnten
biologischen Kläranlage
nach dem so genannten aktivierten Schlamm-Verfahren kommenden überschüssigen Schlämme zu behandeln.
Es wurden 24 g/l Trockenstoffe, davon etwa 21 g/l flüchtige Trockenstoffe,
kontinuierlich über die
Zufuhrmittel 1 in die nasse Oxidationseinheit eingeleitet.
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Es
wurde reiner Sauerstoff unter höherem
Druck als der in dieser Erfindung empfohlene, d.h. 50 Bar (bei Umgebungstemperatur)
kontinuierlich in diese Einheit 2 eingeleitet, um ein O2/CSB-Verhältnis von 0,90 zu erzielen.
Die Oxidationstemperatur wurde bei einer höheren Temperatur als die von
der Erfindung empfohlene eingestellt, nämlich bei 235 °C. Die Verweildauer
der Schlämme
in der nassen Oxidationseinheit wurde auf 60 Minuten festgelegt.
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Es
wurde ein Rührwerk
im Reaktor 2 eingesetzt. Die oxidierten Schlämme wurden
am Ausgang des Reaktors 2 analysiert. Ihr pH-Wert ist von
anfänglich 7,5
auf 6,8 nach der Oxidation gefallen. Die in Tabelle 3 dargestellten
Ergebnisse zeigen, dass die Reduzierung der CSB bei etwa 85 % liegt
und, dass nur etwa 25 % des Anfangsgehaltes an Trockenstoffe (MS) übrig bleiben,
wobei es sich jedoch bei diesen Trockenstoffen im Wesentlichen um
mineralische Stoffe handelt.
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Anderseits
enthalten die oxidierten Schlämme
2920 mg/l Essigsäure,
110 mg/l Propionsäure
und 21 mg/l Buttersäure
(flüchtige
Fettsäure
(AGV)) sowie 1,8 g/l Kohlenwasserstoffe (Zucker) aus der oxidierenden Zersetzung
der bei der Behandlung durch nasse Oxidation aktivierten Schlämme.
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Diese
oxidierten Schlämme
werden kontinuierlich zur Abbauanlage 4 geleitet, wo sie
einen klassischen thermophilen anaeroben Abbau erfahren. Die aus
dieser Abbauanlage kommenden abgebauten Restschlämme werden dann über die Überleitungsmittel 5 zum
Abscheider 6 geleitet. Die MS/MV-Bilanz zwischen den Schlämmen am
Eingang des nassen Oxidationsreaktors 2 und dem Ausgang
der Abbauanlage 4 zeigt, dass etwa 75 % der flüchtigen
Stoffe und etwa 52 % der trockenen Stoffe eliminiert werden. Nach
dem Dekantieren wurde die feste Phase in die nasse Oxidationseinheit 2 geleitet.
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Es
mussten über
einen Zeitraum von etwa 6 Monaten drei Schlammextraktionen aus der
Abbauanlage 4 stattfinden, um die mittlere Konzentration
der in der Abbauanlage 4 zirkulierenden Schlämme bei
17 g/l zu halten. Dieser Einsatz eines mit der Erfindung nicht übereinstimmenden
Verfahrens hat es demnach nicht ermöglicht, über den besagten Zeitraum die
Extraktionen von überschüssigen Schlämmen ganz
zu unterdrücken,
und zwar aufgrund der übermäßigen Mineralisierung
der oxidierten Schlämme,
die zu einer allmählichen Akkumulierung
mineralischer Reststoffe in der Abbauanlage führen.
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Ferner
wurde der Betrieb der Abbauanlage durch mit der Toxizität der oxidierten
Schlämme
zusammenhängende
betriebliche Instabilitäten
besonders erschwert, weil diese Schlämme die Biomasse hemmende Stoffe
sowie eine übermäßige Menge
an flüchtigen
Fettsäuren
(AGV) enthalten, wenn sie bei Temperaturen oberhalb von ca. 170 °C oxidiert
wurden, wie zusätzliche
Versuche gezeigt haben.
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Die
beschriebenen Ausführungen
haben nicht den Zweck, den Einsatzbereich der Erfindung einzuschränken. Es
kann demnach eine Vielzahl von Änderungen
erfolgen, ohne dass dabei der Rahmen der Erfindung verlassen wird.