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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
gibt wenigstens 400 als Proteinkinasen identifizierte Enzyme. Diese
Enzyme katalysieren die Phosphorylierung von Zielproteinsubstraten.
Bei der Phosphorylierung handelt es sich normalerweise um eine Übertragungsreaktion
einer Phosphatgruppe vom ATP auf das Proteinsubstrat. Die spezifische
Struktur des Zielsubstrats, auf welches das Phosphat übertragen
wird, ist ein Tyrosin-, Serin- oder
Threoninrest. Da diese Aminosäurereste
für die
Phosphorylübertragung
Zielstrukturen sind, werden diese Proteinkinaseenzyme gemeinhin
als Tyrosinkinasen oder Serin/Threonin-Kinasen bezeichnet.
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Die
Phosphorylierungsreaktionen und gegenläufigen Phosphatasereaktionen
an den Tyrosin-, Serin- und Threoninresten sind an zahllosen zellulären Vorgängen beteiligt,
auf denen Antworten auf diverse intrazelluläre Signale (typischerweise über zelluläre Rezeptoren
vermittelt), die Regulation zellulärer Funktionen sowie Aktivierung
oder Desaktivierung zellulärer
Vorgänge
basieren. Eine Kaskade von Proteinkinasen nimmt häufig an
der intrazellulären
Signaltransduktion teil und wird für den Ablauf dieser zellulären Vorgänge benötigt. Wegen
ihrer Allgegenwärtigkeit
bei diesen Vorgängen
kann man die Proteinkinasen als integralen Teil der Plasmamembran
oder als zytoplasmatische oder im Kern lokalisierte Enzyme häufig als
Komponenten von Enzymkomplexen vorfinden. In vielen Fällen sind
diese Proteinkinasen ein wesentliches Element von Enzym- und strukturellen
Proteinkomplexen, die bestimmen, wo und wann ein zellulärer Vorgang
innerhalb einer Zelle abläuft.
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Proteintyrosinkinasen.
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Proteintyrosinkinasen
(PTKn) sind Enzyme, welche die Phosphorylierung spezifischer Tyrosinreste zellulärer Proteine
katalysieren. Diese posttranslationale Modifizierung dieser Substratproteine,
häufig
selbst Enzyme, wirken als molekularer Schalter, der die Zellproliferation,
-aktivierung oder -differenzierung reguliert (eine Übersicht
findet sich in Schlessinger und Ulrich, 1992, Neuron 9:383-391).
Eine aberrante oder übermäßige PTK-Aktivität wurde
in vielen Erkrankungszuständen
M/41562 beobachtet, zu denen benigne und maligne proliferative Erkrankungen
genauso wie Erkrankungen, die von einer unzweckmäßigen Aktivierung des Immunsystems
herrühren
(z.B. Autoimmunerkrankungen), die Allotransplantatabstoßung und
die Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung gehören. Darüber hinaus vermitteln Rezeptor-PTKn mit Spezifität für endotheliale Zellen,
wie KDR und Tie2, den angiogenen Vorgang und sind somit an der Progredienz
von Krebs und anderen, eine unzweckmäßige Vaskularisierung beinhaltenden
Erkrankungen (z.B. diabetischer Retinopathie, choroidaler Neovaskularisierung
wegen einer altersbedingten Makuladegeneration, Psoriasis, Arthritis,
infantilen Hämangiomen)
unterstützend
beteiligt.
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Tyrosinkinasen
können
vom Rezeptortyp (diese haben extrazelluläre, transmembrane und intrazelluläre Domänen) oder
vom Nichtrezeptortyp (diese sind in ihrer Gesamtheit intrazellulär) sein.
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Rezeptortyrosinkinasen
(RTKn).
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Die
RTKn beinhalten eine umfangreiche Familie von Transmembranrezeptoren
mit mannigfaltigen biologischen Aktivitäten. Bis heute sind wenigstens
neunzehn (19) verschiedene RTK-Unterfamilien identifiziert worden.
Zur Rezeptortyrosinkinase (RTK)-Familie gehören Rezeptoren, die für das Wachstum
und die Differenzierung einer Vielzahl von Zelltypen entscheidend
sind (Yarden und Ullrich, Ann. Rev. Biochem. 57: 433-478, 1988;
Ullrich und Schlessinger, Cell 61: 243-254, 1990). Die intrinsische
Funktion von RTKn wird durch die Ligandenbindung aktiviert, was
zur Phosphorylierung des Rezeptors und multipler zellulärer Substrate,
und anschließend
zu einer Vielzahl von zellulären
Antworten führt
(Ullrich & Schlessinger,
1990, Cell 61: 203-212). So wird die Rezeptortyrosinkinase-vermittelte
Signaltransduktion durch die extrazelluläre Wechselwirkung mit einem
spezifischen Wachstumsfaktor (Ligand) initiiert, worauf typischerweise
die Rezeptordimerisierung, Stimulierung der intrinsischen Proteintyrosinkinase-Aktivität und die
Rezeptor-Transphosphorylierung folgen. Dabei werden Bindungsstellen
für intrazelluläre Signaltransduktionsmoleküle geschaffen
und infolge Komplexe mit einem Spektrum zytoplasmatischer Signalmoleküle gebildet,
was die passende zelluläre
Antwort unterstützt
(z.B. Zellteilung, Differenzierung, Stoffwechseleffekte, Veränderungen
in der extrazellulären Kleinstumgebung
(microenvironment) (siehe Schlessinger und Ullrich, 1992, Neuron
9: 1–20).
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Proteine
mit SH2 (src-Homologie 2)- oder Phosphotyrosin bindenden (PTB)-Domänen binden
aktivierte Tyrosinkinaserezeptoren und deren Substrate mit hoher
Affinität,
um in Zellen Signale weiterzutragen. Beide Domänen erkennen Phosphotyrosin
(Fantl. et al., 1992, Cell 69: 413-423; Songyang et al., 1994, Mol.
Cell. Bio. 14: 2777-2785; Sonyang et al., 1993, Cell 72 : 767-778
; und Koch et al., 1991, Science 252 : 668-678 ; Shoelson, Curr.
Opin. Chem. Biol. (1997), 1(2), 227-234; und Cowburn, Curr. Opin. Struct.
Biol. (1997), 7(6), 835-838). Es wurden einige intrazelluläre Substratproteine
identifiziert, die mit Rezeptortyrosinkinasen (RTKn) assoziieren.
Diese kann man in zwei Hauptgruppen einteilen: (1) Substrate mit
einer katalytischen Domäne; und
(2) Substrate, denen eine solche Domäne fehlt, die aber als Adapter
dienen und mit katalytisch aktiven Molekülen assoziieren (Sonyang et
al., 1993, Cell 72: 767-778). Die Spezifität der Wechselwirkungen zwischen Rezeptoren
oder Proteinen und SH2- oder PTB-Domänen ihrer Substrate wird von
den Aminosäureresten
bestimmt, die unmittelbar um den phosphorylierten Tyrosinrest angeordnet
sind. Beispielsweise stehen Unterschiede in den Bindungsaffinitäten zwischen
SH2-Domänen
und den Aminosäuresequenzen,
die um die Phosphotyrosinreste angeordnet sind, auf bestimmten Rezeptoren
in Einklang mit den beobachteten Unterschieden ihrer Substratphosphorylierungsprofile
(Sonyang et al, 1993, Cell 72: 767-778). Aufgrund von Beobachtungen nimmt
man an, dass die Funktion jeder Rezeptortyrosinkinase nicht nur
von ihrem Expressionsmuster und der Verfügbarkeit des Liganden, sondern
auch von der Abfolge nachgeschalteter (downstream) Signaltransduktionswege,
die von einem bestimmten Rezeptor aktiviert werden, genauso wie
vom Timing und der Dauer dieser Stimuli bestimmt wird. Somit ist
die Phosphorylierung ein wichtiger regulatorischer Schritt, der
die Selektivität der
von speziellen Wachstumsfaktor-Rezeptoren sowie Differenzierungsfaktor-Rezeptoren
in Anspruch genommenen Signalwege bestimmt.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass einige Rezeptortyrosinkinasen und daran
bindende Wachstumsfaktoren eine Rolle bei der Angionese spielen,
wenngleich einige die Angionese indirekt unterstützen können (Mustonen und Alitalo,
J. Cell Biol. 129: 895-898, 1995). Eine derartige Rezeptortyrosinkinase,
die als „fötale Leberkinase
1" (FLK-1) bekannt
ist, gehört
zur Typ-III-Unterklasse der RTKn. Eine alternative Bezeichnung für humane
FLK-1 ist „Kinaseninsertionsdomäne enthaltender
Rezeptor" (KDR)
(Teman et al., Oncogene 6: 1677-83, 1991). Eine weitere alternative
Bezeichnung für
FLK-1/KDR ist „vaskulärer endothelialer
Zellwachstumsrezeptor 2" (VEGFR-2),
da sie VEGF mit hoher Affinität
bindet. Die murine Version von FLK-1/VGFR-2 ist auch NYK genannt
worden (Oelrichs et al., Oncogene 8 (1 ): 11–15, 1993). DNAs, die FLK-1
aus Maus, Ratte und Mensch kodieren, sind isoliert worden, und es
wurde über
die Nukleotid- und die kodierten Aminosäuresequenzen berichtet (Matthews
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 9026-30, 1991; Terman et
al., 1991, supra; Terman et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 187:
1579-86, 1992 ; Sarzani et al., supra ; und Millauer et al., Cell
72 835-846, 1993).
Zahlreiche Untersuchungen wie diejenigen, von denen Millauer et
al., supra, berichten, weisen darauf hin, dass VEGF und FLK-1/KDR/VEGFR-2
ein Ligand-Rezeptor-Paar sind, die bei der Proliferierung vaskulärer endothelialer
Zellen und der Bildung und dem Sprießen von Blutgefäßen, als
Vaskulogenese bzw. Angiogenese bezeichnet, eine wichtige Rolle spielen.
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Eine
weitere, als „fms-artige
Tyrosinkinase 1" (Flt-1)
bezeichnete RTK der Typ-III-Unterklasse ist verwandt mit FLK-1/KDR
(DeVries et al., Science 255; 989-991, 1992; Shibuya et al., Oncogene
5: 519-524, 1990). Eine alternative Bezeichnung für Flt-1
ist „vaskulärer endothelialer
Zellwachstumsfaktor-Rezeptor 1" (VEGFR-1
). Bis heute fand man, dass die Mitglieder der FLK-1/KDR/VEGFR-2-
und Flt-1NEGFR-1-Unterfamilien in erster Linie auf endothelialen
Zellen exprimiert werden. Die Mitglieder dieser Unterklasse werden
von Mitgliedern der vaskulären
endothelialen Zellwachstumsfaktor (VEGF)-Ligandenfamilie spezifisch
stimuliert (Klagsburn und D'Amore,
Cytokine & Growth
Factor Reviews 7: 259-270, 1996). Der vaskuläre endotheliale Zellwachstumsfaktor
(VEGF) bindet Flt-1 mit höherer
Affinität
als FLK-1/KDR und wirkt auf vaskuläre Endothelzellen mitogen (Terman
et a., 1992, supra; Mustonen et al., supra; DeVries et al., supra).
Man nimmt an, dass Flt-1 während
der vaskulären
Entwicklung für
die endotheliale Organisation essentiell ist. Die Expression von Flt-1
hängt mit
der vaskulären
Frühentwicklung
in Mausembryonen und mit der Neovaskularisierung während der
Wundheilung zusammen (Mustonen und Alitalo, supra). Die Expression
von Flt-1 in adulten Organen wie den Nierenglomeruli lässt auf
eine zusätzliche,
sich nicht auf das Zeltwachstum beziehende Funktion dieses Rezeptors
schließen
(Mustonen und Alitalo, supra).
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Wie
bereits angegeben, deuten neuere Belege an, dass VEGF eine Rolle
bei der Stimulation der normalen als auch pathologischen Angiogenese
spielt (Jakeman et al., Endocrinology 133; 848-859, 1993; Kolch et
al., Breast Cancer Research and Treatment 36: 139–155; Ferrara
et al., Endocrine Reviews 18(1); 4–25, 1997; Ferrara et al.,
Regulation of Angiogenesis (Hrsg. L.D. Goldberg und E.M. Rosen),
209–232,
1997). Darüber
hinaus ist VEGF mit der Kontrolle und Verstärkung der vaskulären Permeabilität in Verbindung
gebracht worden (Connolly et al., J. Bio. Chem. 264: 20017–20024,
1989; Brown et al., Regulation of Angiogenesis (Hrsg. L.D. Goldberg
und E.M. Rosen), 233–269,
1997).
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Es
wurde über
unterschiedliche Formen von VEGF, die auf ein alternatives Spleißen der
mRNA zurückzuführen sind,
berichtet; hierzu gehören
die vier von Ferrara et al., (J. Cell. Biochem, 47: 211–218, 1991) beschriebenen
Arten. Sowohl sekretierte als auch vornehmlich Zell-assoziierte
Arten von VEGF wurden von Ferrera et al., supra, identifiziert,
und es ist bekannt, dass das Protein in Form Disulfid-verknüpfter Dimere
vorkommt.
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Mehrere
verwandte Homologe von VEGF sind vor kurzem identifiziert worden.
Ihre Rollen bei normalen physiologischen und krankhaften Vorgängen ist
allerdings noch nicht aufgeklärt
worden. Darüber
hinaus werden die Mitglieder der VEGF-Familie oftmals mit VEGF in einer Vielzahl
von Geweben koexprimiert und vermögen im Allgemeinen mit VEGF
Heterodimere zu bilden. Diese Eigenschaft verändert wahrscheinlich die Rezeptorspezifität und die
biologischen Wirkungen der Heterodimere und erschwert ferner die
Aufklärung
ihrer spezifischen Funktionen, wie nachstehend veranschaulicht (Korpelainen
und Alitalo, Curr. Opin. Cell Biol., 159–164, 1998 und die darin zitierten
Druckschriften).
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Der
Plazentawachstumsfaktor (PIGF) hat eine Aminosäuresequenz, die eine signifikante
Homologie mit der VEGF-Sequenz aufweist (Park et al., J. Biol. Chem.
269: 25646–54,
1994; Maglione et al. Oncogene 8, 925–31, 1993). Wie im Falle von
VEGF sind unterschiedliche Arten von PIGF auf ein alternatives Spleißen der
mRNA zurückzuführen und
das Protein kommt in dimerer Form vor (Park et al., supra). PIGF-1
und PIGF-2 binden an Flt-1 mit hoher Affinität, und PIGF-2 bindet auch mit
Avidität
an Neuropilin-1 (Migdal et al., J. Biol. Chem. 273 (35): 22272–22278),
aber keines von beiden bindet an FLK-1/KDR (Park et al., supra).
PIGF potenziert Berichten zufolge sowohl die vaskuläre Permeabilität als auch
die mitogene Wirkung von VEGF auf endotheliale Zellen, wenn VEGF
in niedrigen Konzentrationen zugegen ist (es heißt, wegen der Heterodimerbildung)
(Park et al., supra).
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VEGF-B
wird in zwei Isoformen (167 und 185 Reste) produziert, die ebenfalls
Flt-1/VEGFR-1 zu binden scheinen. Es könnte eine Rolle bei der Regulation
des extrazellulären
Matrixabbaus, der Zelladhäsion
und der Migration über
die Modulation der Expression und Aktivität des Urokinase-artigen Plasminogenaktivators und
Plasminogenaktivator-Inhibitors 1 spielen (Pepper et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. (1998), 95(20): 11709–11714).
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VEGF-C
wurde ursprünglich
als ein Ligand für
VEGFR-3/Flt-4, das primär
von lymphatischen endothelialen Zellen exprimiert wird, kloniert.
In seiner vollständig
prozessierten Form kann VEGF-C ebenfalls KDR/VEGFR-2 binden und
die Proliferation und Migration endothelialer Zellen in vitro sowie
die Angiogenese in invivo-Modellen stimulieren (Lymboussaki et al.,
Am. J. Pathol. (1998), 153(2): 395-403; Witzenbichler et al., Am. J. Pathol.
(1998), 153(2), 381–394).
Die transgene Überexpression
von VEGF-C verursacht eine Proliferation und Ausdehnung nur von
lymphatischen Gefäßen, während Blutgefäße nicht
betroffen sind. Anders als VEGF wird die Expression von VEGF-C durch
Hypoxie nicht induziert (Ristimaki et al., J. Biol. Chem. (1998), 273(14),
8413–8418).
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Das
jüngst
entdeckte VEGF-D ist dem VEGF-C strukturell sehr ähnlich.
Berichten zufolge bindet und aktiviert VEGF-D wenigstens zwei VEGFRs,
VEGF-3/Flt-4 und
KDR/VEGFR-2. Es wurde ursprünglich
als ein c-fos-induzierbares Mitogen für Fibroblasten kloniert und
ist am markantesten in den mesenchymalen Zellen der Lunge und Haut
exprimiert (Achen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. (1998),
95(2), 548–553,
und die zitierten Druckschriften).
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Es
ist behauptet worden, dass VEGF-C und VEGF-D in einem Miles-Test
in vivo Zunahmen der vaskulären
Permeabilität
induzierten, wenn sie in kutanes Gewebe injiziert wurden (PCT/US97/14696; WO98/07832,
Witzenbichler et al., supra). Die physiologische Rolle und Bedeutung
dieser Liganden bei der Modulation der vaskulären Hyperpermeabilität und endothelialer
Antworten in Geweben, in denen sie exprimiert sind, bleibt unsicher.
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Legt
man die neu aufkommenden Entdeckungen weiterer Homologe von VEGF
und VEGFRs sowie die Präzedenzfälle zur
Ligand- und Rezeptor-Heterodimerisierung
zugrunde, kann die Bildung von VEGF-Ligand-Heterodimeren und/oder
die Heterodimerisierung von Rezeptoren oder die Bindung an einen
noch unentdeckten VEGFR an der Wirkung solcher VEGF-Homologe beteiligt
sein (Witzenbichler et al., supra). Auch deuten neuere Berichte
darauf hin, dass Neuropilin-1 (Migdal et al., supra) oder VEGFR-3/Flt-4
(Witzenbichler et al., supra) oder andere Rezeptoren als KDR/VEGFR-2
für die
Induktion der vaskulären
Permeabilität
verantwortlich sein können
(Stacker, S.A., Vitali, A., Domagala, T., Nice, E., und Wilks, A.F., „Angiogenesis
and Cancer" Conference,
Amer. Assoc. Cancer Res., Jan. 1998, Orlando, FL; Williams, Diabetologia
40: S118–120 (1997)).
Bis jetzt ist kein direkter Beleg für die essentielle Rolle von
KDR in VEGFvermittelter vaskulärer
Hyperpermeabilität
gegeben worden.
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Die Nichtrezeptortyrosinkinasen.
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Die
Nichtrezeptortyrosinkinasen stellen eine Sammlung zellulärer Enzyme
dar, denen extrazelluläre und
transmembrane Sequenzen fehlen. Bis heute sind über 24 einzelne Nichtrezeptortyrosinkinasen
identifiziert worden, wozu elf (11) Unterfamilien (Src, Frk, Btk,
Csk, Abl, Zap70, Fes/Fps, Fak, Jak, Ack und LIMK) gehören. Die
Src-Unterfamilie von Nichtrezeptortyrosinkinasen besteht zur Zeit
aus der größten Anzahl
von PTKn; hierzu gehören
Src, Yes, Fyn, Lyn, Lck, Blk, Hck, Fgr und Yrk. Die Src-Unterfamilie
von Enzymen ist mit der Oncogenese in Verbindung gebracht worden.
Eine detailliertere Auseinandersetzung mit Nichtrezeptortyrosinkinasen
findet sich in Bolen, 1993, Oncogene 8: 2025–2031, welche durch Bezugnahme
Teil der vorliegenden Offenbarung ist.
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Man
hat gefunden, dass viele der Tyrosinkinasen, ob RTK oder Nichtrezeptor-tyrosinkinase,
an zellulären
Signalwegen beteiligt sind, die wiederum an zahlreichen pathogenen
Zuständen,
Krebs, Psoriasis und weitere hyperproliferative Erkrankun-gen oder
Hyperimmunantworten eingeschlossen, beteiligt sind.
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Entwicklung von Verbindungen
zur Modellierung der PTKn.
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Angesichts
der vermuteten Bedeutung von PTKn für die Kontrolle, Regulation und
Modulation der Zellproliferation, sowie für Erkrankungen und Störungen,
die mit einer anormalen Zellproliferation in Verbindung stehen,
sind viele Versuche unternommen worden, „Inhibitoren" für Rezeptor-
und Nichtrezeptortyrosinkinasen zu identifizieren, wobei man eine
Vielzahl von Ansätzen
verwendete, wozu die Verwendung mutierter Liganden (US-Anmeldung
Nr. 4,966,849), löslicher
Rezeptoren und Antikörper
(Anmeldungsnummer WO 94/10202; Kendall & Thomas, 1994, Proc. Natl. Acad.
Sci 90: 10705-09; Kim et al., 1993, Nature 362: 841–844), von RNA-Liganden
(Jellinek et al., Biochemistry 33 : 10450–56 ; Takano, et al., 1993,
Mol. Bio. Cell 4: 358A; Kinsella et al., 1992, Exp. Cell Res. 199
: 56–62
; Wright et al., 1992, J. Cellular Phys. 152: 448-57) und Tyrosinkinaseinhibitoren
(WO 94/03427; WO 92/21660; WO 91/15495; WO 94/14808; US-Patent Nr.
5,330,992; Mariani et al., 1994, Proc. Am. Associ. Cancer Res.,
35: 2268) gehören.
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Kürzlich wurden
Versuche unternommen, kleine Moleküle zu identifizieren, die als
Tyrosinkinaseinhibitoren wirken. Bismonocyklische, bicyklische oder
heterocyklische Arylverbindungen (PCT WO 92/20642) und Vinylenazaindol-Derivate (PCT WO
94/14808) wurden beispielsweise in allgemeiner Form als Tyrosinkinaseinhibitoren
beschrieben. Styrylverbindungen (US-Patent Nr. 5,217,999), Styryl-substituierte
Pyridylverbindungen (US-Patent- Nr. 5,302,606), gewisse Chinazolin-Derivate
(EP-Anmeldungsnr. 0 566 266 A1; Expert Opin. Ther. Pat. (1998),
8(4): 475–478),
Selenoindole und Selenide (PCT WO 94/03427), tricyklische Polyhydroxyverbindungen
(PCT WO 92/21660), und Benzylphosphonsäureverbindungen (PCT WO 91/15495)
sind als Verbindungen für
die Verwendung als Tyrosinkinaseinhibitoren zur Behandlung von Krebs
beschrieben worden. Anilincinnoline (PCT WO 97/34876) und Chinazolinderivat-Verbindungen (PCT
WO 97/22596; PCT WO 97/42187) sind als Inhibitoren der Angiogenese
und vaskulären
Permeabilität
beschrieben worden.
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Darüber hinaus
sind Versuche unternommen worden, kleine Moleküle zu identifizieren, die als
Serin/Threoninkinase-Inhibitoren wirken. Insbesondere ist beschrieben
worden, dass bis(Indolylmaleimid)-Verbindungen bestimmte PKC-Serin/Threoninkinase-Isoformen
hemmen, deren Fehlfunktion mit einer veränderten vaskulären Permeabilität in mit
VEGF in Beziehung stehenden Erkrankungen zusammenhängt (PCT
WO 97/40830; PCT WO 97/40831).
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Die
Identifizierung wirksamer kleiner Moleküle, welche die Signaltransduktion
durch eine Modulierung der Aktivität von Rezeptor- und Nichtrezeptortyrosinkinasen
spezifisch inhibieren, um eine anormale oder unzweckmäßige Zellproliferation, – differenzierung
oder -stoffwechselaktivität
zu regulieren und zu modulieren, ist daher wünschenswert. Von Nutzen wäre insbesondere
die Identifizierung von Verfahren und Verbindungen, die spezifisch
die Funktion einer Tyrosinkinase hemmen, welche für den Angiogenesevorgang
oder die Bildung der vaskulären
Hyperpermeabilität – was zu Ödemen, Ascites,
Ergüssen,
Exsudaten und makromolekularen Extravasationen und Matrixablagerungen
genauso wie zu damit zusammenhängenden
Erkrankungen führt – essentiell
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer Verbindung einer der Formeln:
worin
X
Sauerstoff oder Schwefel ist;
Ring A für die Strukturen:
steht;
n 1 oder 2 ist;
Ar
ist; und
R
1 für
Wasserstoff, Methyl, -COR
3 oder -SO
2R
3 steht;
R
2 für
Halogen mit einem Atomgewicht von etwa 19 bis 36 steht; und
R
3 für
-CH
3 oder
steht, worin Y für Wasserstoff,
Chlor oder -CH
3 steht.
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Stereoisomere
und Gemische von Stereoisomeren gehören zur Erfindung. Tautomere
der Verbindungen werden ebenfalls von der Erfindung erfasst. Pharmazeutisch
verträgliche
Säureadditionssalze
dieser Verbindungen gehören
auch zu dieser Erfindung.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind als Inhibitoren der Proteinkinaseaktivität brauchbar. Vor allem sind
die Verbindungen dieser Erfindung brauchbar als Inhibitoren von
Proteinkinasen, die für
den Angiogenesevorgang und/oder die vaskuläre Permeabilität von Bedeutung
sind. Da diese Verbindungen antiangiogen und/oder antiödematös sind,
stellen sie wichtige Substanzen dar, um die Progredienz von Erkrankungszuständen zu
inhibieren, bei denen eine Angiogenese und/oder ein Ödem festzustellen
sind.
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Eine
bevorzugte Verbindung der vorliegenden Erfindung hat die Formel:
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind als Inhibitoren von Serin/Threonin- und Tyrosinkinasen brauchbar.
Insbesondere sind die erfindungsgemäßen Verbindungen als Inhibitoren
von Tyrosinkinasen brauchbar, die bei hyperproliferativen Erkrankungen,
insbesondere beim Angiogenesevorgang, von Bedeutung sind. Da diese
Verbindungen antiangiogen sind, stellen sie wichtige Substanzen
zur Inhibierung der Progredienz von Erkrankungszuständen dar,
bei denen die Angiogenese eine wichtige Komponente ist.
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Zur
vorliegenden Erfindung gehört
des weiteren die Verwendung dieser Verbindungen in pharmazeutischen
Zusammensetzungen mit einer pharmazeutisch wirksamen Menge der oben
beschriebenen Verbindungen und einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Exzipienten. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können Individuen
verabreicht werden, um den Angiogenesevorgang in Angiogenese-unterstützten Erkrankungen
zu verlangsamen oder aufzuhalten oder um Ödeme, Ergüsse, Exsudate oder Ascites und
weitere mit einer vaskulären
Hyperpermeabilität
in Verbindung stehende Zustände
zu behandeln.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
haben antiangiogene Eigenschaften. Diese antiangiogenen Eigenschaften
sind zumindest zum Teil auf die Inhibierung von Proteintyrosinkinasen,
die für
Angiogenesevorgänge
essentiell sind, zurückzuführen.
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Deshalb
können
diese Verbindungen als aktive Agenzien gegen solche Erkrankungszustände verwendet
werden, wie Arthritis, Atherosklerose, Psoriasis, Hämangiome,
eine myokardiale Angiogenese, koronare und zerebrale Kollaterale, eine
Angiogenese ischämischer
Gliedmaßen,
Wundheilung, mit gastrointestinalem Helicobacter-Ulcus in Verbindung
stehende Erkrankungen, Frakturen, Katzenkratzkrankheit, Rubeose,
ein neovaskuläres
Glaukom, und Retinopathien wie diejenigen, die mit diabetischer
Retinopathie oder altersbedingter Makuladegeneration in Zusammenhang
stehen. Hinzu kommt, dass einige dieser Verbindungen als aktive Agenzien
gegen solide Tumoren, maligne Ascites, hämatopoetische Krebsarten und
hyperproliferative Erkrankungen, wie eine Thyroidhyperplasie (insbesondere
Basedow-Krankheit) und Zysten (wie die Hypervaskularität des Ovarstromas
als Charakteristikum eines polyzystischen Ovarsyndroms (Stein-Leventhal-Syndrom)) verwendet
werden können,
da derartige Erkrankungen eine Proliferation von Blutgefäßzellen
für Wachstum und
Metastase benötigen.
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Des
weiteren können
einige dieser Verbindungen als aktive Agenzien gegen Verbrennungen,
chronische Lungenerkrankung, Gehirnschlag, Polypen, Anaphylaxis,
chronische und allergische Entzündung,
ovariales Hyperstimulationssyndrom, ein mit einem Gehirntumor in
Zusammenhang stehendes zerebrales Ödem, ein durch Höhe, Trauma
oder Hypoxie induziertes zerebrales oder pulmonales Ödem, okuläre und Makulaödeme, Ascites
und weitere Erkrankungen, bei denen vaskuläre Hyperpermeabilität, Ergüsse, Exsudate,
Proteinextravasation oder Ödeme
eine Erscheinungsform der Krankheit sind, verwendet werden. Die
Verbindungen werden auch für
die Behandlung von Störungen
brauchbar sein, bei denen eine Proteinextravasation zur Ablagerung
von Fibrin und extrazellulärer
Matrix führt,
was die stromale Proliferation fördert
(z.B. Fibrose, Zirrhose und Karpaltunnelsyndrom).
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VEGFen
sind einmalig darin, dass sie die einzigen angiogenen Wachstumsfaktoren
sind, von denen bekannt ist, dass sie zur vaskulären Hyperpermeabilität und der Ödembildung
beitragen. In der Tat scheinen vaskuläre Hyperpermeabilität und Ödeme, die
mit der Expression oder Verabreichung vieler anderer Wachstumsfaktoren
in Zusammenhang stehen, über
die VEGF-Produktion vermittelt zu sein. Inflammatorische Cytokine
stimulieren die VEGF-Produktion. Eine Hypoxie führt dazu, dass VEGF in zahlreichen
Geweben deutlich hochreguliert ist; Situationen, an denen ein Infarkt,
eine Okklusion, Ischämie,
Anämie
oder Durchblutungsstörung
beteiligt ist, rufen typischerweise VEGF/VPF-vermittelte Antworten
hervor. Eine vaskuläre
Hyperpermeabilität,
ein damit zusammenhängendes Ödem, ein
veränderter
transendothelialer Austausch und eine makromolekulare Extravasation,
oftmals von einer Diapedese begleitet, kann zu einer übermäßigen Matrixablagerung,
aberranten stromalen Proliferation, Fibrose, etc. führen. Eine
VEGF-vermittelte Hyperpermeabilität kann daher einen signifikanten
Beitrag zu Störungen
mit diesen etiologischen Merkmalen leisten.
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Es
ist abzusehen, dass die oben angegebenen Störungen in erheblichem Maße durch
eine Proteintyrosinkinase-Aktivität unter Beteiligung der KDR/VEGFR-2- und/oder der Flt-1/VEGFR-1-Tyrosinkinasen
vermittelt sind. Indem man die Aktivität dieser Tyrosinkinasen inhibiert,
wird die Progredienz der aufgeführten
Störungen
inhibiert, da die angiogene oder vaskuläre Hyperpermeabilitätskomponente
des Erkrankungszustandes empfindlich eingeschränkt wird. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen, über ihre
Selektivität für spezifische
Tyrosinkinasen, führt
zu einer Minimierung von Nebenwirkungen, die auftreten würden, wenn weniger
selektive Tyrosinkinase-Inhibitoren verwendet würden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen eine inhibitorische Aktivität gegen Proteinkinasen. Die Verbindungen
modulieren nämlich
die Signaltransduktion der Proteinkinasen. Erfindungsgemäße Verbindungen
inhibieren Proteinkinasen aus den Serin/Threonin- und Tyrosinkinase-Klassen.
Insbesondere inhibieren die Verbindungen die Aktivität der KDR/FLK-1/VEGFR-2-Tyrosinkinasen
selektiv. Bestimmte Verbindungen der Erfindung inhibieren auch die
Aktivität
weiterer Tyrosinkinasen, wie Flt-1/VEGFR-1, Kinasen der Src-Unterfamilie,
wie Lck, Src, fyn, yes, etc. Hinzu kommt, dass einige erfindungsgemäße Verbindungen
Serin/Threonin-Kinasen wie CDKs, die bei der Zellzyklus-Progression
eine wesentliche Rolle spielen, signifikant hemmen. Die Stärke und
Spezifität
der generischen Verbindungen dieser Erfindung im Hinblick auf eine
bestimmte Proteinkinase kann oftmals verändert und optimiert werden,
indem man die Art, Zahl und Anordnung der Substituenten (d.h. R1, R2 und R3) dieser Verbindungen und Konformationseinschränkungen
variiert. Darüber
hinaus können
auch die Metaboliten bestimmter Verbindungen eine signifikante inhibitorische
Aktivität
für Proteinkinasen
aufweisen.
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Werden
die erfindungsgemäßen Verbindungen
Individuen, die solche Verbindungen benötigen, verabreicht, inhibieren
sie in diesen Individuen eine vaskuläre Hyperpermeabilität und die
Bildung von Ödemen.
Es ist anzunehmen, dass die Verbindungen wirken, indem sie die Aktivität der KDR-Tyrosinkinase,
die am Vorgang der vaskulären
Hyperpermeabilität
und Ödembildung
beteiligt ist, inhibieren. Die KDR-Tyrosinkinase kann ebenfalls
als FLK-1-Tyrosinkinase, NYK-Tyrosinkinase
oder VEGFR-2-Tyrosinkinase bezeichnet werden. Die KDR Tyrosinkinase
wird aktiviert, wenn der vaskuläre
endotheliale Zellwachstumsfaktor (VEGF) oder ein anderer aktivierender
Ligand (wie VEGF-C, VEGF-D oder das HIV-Tat-Protein) an einen KDR-Tyrosinkinaserezeptor
bindet, welcher auf der Oberfläche
von vaskulären
Endothelialzellen liegt. Einer solchen KDR-Tyrosinkinase-Aktivierung schließt sich
eine Hyperpermeabilität
der Blutgefäße an und
Flüssigkeit
bewegt sich aus dem Blutstrom hinter die Blutgefäßwände in interstitielle Räume, wodurch
sich ein Ödembereich
bildet. Diese Antwort wird häufig
auch von einer Diapedese begleitet. In ähnlicher Art und Weise kann
eine übermäßige vaskuläre Hyperpermeabilität den normalen
molekularen Austausch über
das Endothel in kritischen Geweben und Organen (z.B. der Lunge und
der Niere) stören,
was zu makromolekularer Extravasation und Ablagerung führt. Im
Anschluss an diese akute Antwort auf die KDR-Stimulation, von der
man annimmt, dass sie den anschließenden angiogenen Vorgang unterstützt, führt eine
anhaltende KDR- Tyrosinkinase-Stimulation zur Proliferation und
Chemotaxis vaskulärer
Endothelzellen und zur Bildung neuer Gefäße. Dadurch, dass man die Aktivität der KDR-
Tyrosinkinase inhibiert, indem man entweder die Produktion des aktivierenden
Liganden blockiert, die Bindung des aktivierenden Liganden an den
KDR-Tyrosinkinaserezeptor
blockiert, die Rezeptordimerisierung und Transphosphorylierung unterbindet,
die Enzymaktivität
der KDR-Tyrosinkinase inhibiert (die Phosphorylierungsfunktion des
Enzyms inhibiert) oder einen weiteren Mechanismus verwendet, der die
nachgeschaltete (downstream) Signalgebung der Kinase stört (D. Mukhopedhyay
et al., Cancer Res. 58: 1278–1284
(1998) und die darin zitierten Druckschriften) kann die Hypermermeabilität genauso
wie die damit zusammenhängende
Extravasation, anschließende Ödembildung
und Matrixablagerung, und können
angiogene Antworten inhibiert und minimiert werden.
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Eine
Gruppe bevorzugter erfindungsgemäßer Verbindungen
besitzt die Eigenschaft, die Aktivität der KDR-Tyrosinkinase zu
inhibieren, ohne die Aktivität
der Flt-1-Tyrosinkinase (die Flt-1-Tyrosinkinase wird auch als VEGFR-1-Tyrosinkinase bezeichnet)
signifikant zu inhibieren. Sowohl die KDR-Tyrosinkinase als auch
die Flt-1-Tyrosinkinase
werden aktiviert, indem VEGF an KDR-Tyrosinkinaserezeptoren bzw.
an Flt-1-Tyrosinkinaserezeptoren bindet. Da die Aktivität der Flt-1-Tyrosinkinase wichtige
Ereignisse bei der Instandhaltung des Endothels und der vaskulären Funktion
vermitteln kann, kann eine Inhibierung dieser Enzymaktivität zu toxischen
oder ungünstigen
Wirkungen führen.
Allermindestens wird eine solche Inhibierung für die Blockierung angiogener
Antworten, die Induktion vaskulärer
Hyperpermeabilität
und die Ödembildung
nicht benötigt,
so dass sie überflüssig und
für das
Individuum nicht von Wert ist. Gewisse bevorzugte Verbindungen der
Erfindung sind einzigartig, da sie die Aktivität einer VEGF-Rezeptor-Tyrosinkinase
(KDR), die von aktivierenden Liganden aktiviert wird, inhibieren,
andere Rezeptortyrosinkinasen, wie Flt-1, die ebenfalls von gewissen
aktivierenden Liganden aktiviert werden, jedoch nicht inhibieren.
Die bevorzugten Verbindungen dieser Erfindung sind daher in ihrer
Tyrosinkinase-inhibierenden Aktivität selektiv.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls bei der Behandlung
von Geschwüren – bakteriellen
Geschwüren,
Pilzgeschwüren,
Mooren-Geschwüren und
ulcerativer Colitis – brauchbar.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch brauchbar bei der Behandlung von Zuständen, bei denen eine unerwünschte Angiogenese,
ein Ödem
oder stromale Ablagerung bei viralen Infektionen vorkommt, wie Herpes
simplex, Herpes Zoster, AIDS, Kaposisarkom, Protozoen-Infektionen
und Toxoplasmose, im Anschluss an eine Verletzung, Strahlung, einen
Gehirnschlag, eine Endometriose, ein ovariales Hyperstimulationssyndrom,
einen systemischen Lupus, eine Sarcoidose, Synovitis, Crohn-Krankheit
(Morbus Crohn), Sichelzellanämie,
Lyme-Krankheit,
ein Pemphigoid, Paget-Krankheit, ein Hyperviskositätssyndrom,
eine Osler-Weber-Rendu-Krankheit, chronische Entzündung, chronische
okklusive Lungenerkrankung, Asthma, rheumatoide Arthritis und Osteoarthritis.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch brauchbar bei der Behandlung von okulären Bedingungen wie okulären und
Makulaödemen,
okulärer
neovaskulärer
Erkrankung, Scleritis, radialer Keratotomie, Uveitis, Vitritis,
Myopie, optischen Pits, chronischer Netzhautablösung, Komplikationen nach Laserbehandlung,
Konjunktivitis, Stargardt-Krankheit und Eales-Krankheit zusätzlich zur
Retinopathie und Makuladegeneration.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch brauchbar bei der Behandlung kardiovaskulärer Bedingungen,
wie Atherosklerose, Restenose, Gefäßverschluss und obstruktiver
Erkrankung der Carotis.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch brauchbar bei der Behandlung von Indikationen, die mit
Krebs in Zusammenhang stehen, wie soliden Tumoren, Sarkomen (insbesondere
Ewing-Sarkomen und Osteosarkomen), Retinoblastomen, Rhabdomyosarkomen,
Neuroblastomen, hämatopoetischen
Entartungen, Leukämien
und Lymphome eingeschlossen, Tumor-induzierten pleuralen oder perikardialen
Ergüssen
und maligner Ascites.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch brauchbar bei der Behandlung diabetischer Bedingungen,
wie Glaukomen, diabetischer Retinopathie und Mikroangiopathie.
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Es
ist abzusehen, dass die oben angegebenen Störungen in einem signifikanten
Maße durch
eine Proteintyrosinkinase-Aktivität, an der die VEGF-Rezeptoren (z.B.
KDR und Flt-1) beteiligt sind, vermittelt sind. Indem man die Aktivität dieser
Rezeptortyrosinkinasen inhibiert, wird die Progredienz der angegebenen
Störungen
inhibiert, da die angiogene Komponente der Erkrankungszustände empfindlich
eingeschränkt
wird. Die Wirkung der Verbindungen dieser Erfindung führt über ihre
Selektivität
für spezifische
Tyrosinkinasen zu einer Minimierung von Nebenwirkungen, die auftreten
würden,
falls weniger selektive Tyrosinkinase-Inhibitoren verwendet würden.
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Einem
weiteren Aspekt zufolge stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen
der Formel I, wie eingangs definiert (einschließlich der Maßgaben),
zur Verwendung als Medikamente, insbesondere als Inhibitoren der
Proteinkinaseaktivität,
z.B. der Tyrosinkinaseaktivität,
Serinkinaseaktivität
und Threoninkinaseaktivität,
zur Verfügung.
Einem weiteren Aspekt zufolge stellt die vorliegende Erfindung die
Verwendung der Verbindungen der Formel I, wie eingangs definiert
(einschließlich
der Maßgaben),
bei der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Inhibierung
einer Proteinkinaseaktivität
zur Verfügung.
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Erfindungsgemäß gelten
die folgenden Definitionen:
„Pharmazeutisch verträgliches
Säureadditionssalz" bezieht sich auf diejenigen
Salze, welche die biologische Wirksamkeit und Eigenschaften der
freien Basen beibehalten und die durch Umsetzung mit anorganischen Säuren wie
Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure oder
organischen Säuren
wie Sulfonsäure,
Carbonsäure,
organischer Phosphorsäure,
Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Weinsäure und
dergleichen erhalten werden.
„Alkyl" bezieht sich auf einen gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoff, wozu geradkettige und verzweigte Gruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen gehören.
„Alkoxy" bezieht sich auf eine „O-Alkyl"-Gruppe, worin „Alkyl" wie zuvor beschrieben
definiert ist.
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Pharmazeutische Formulierungen
-
Die
identifizierten erfindungsgemäßen Verbindungen
können
als solche oder in pharmazeutischen Zusammensetzungen, in denen
sie mit geeigneten Trägern
oder Exzipienten vermischt sind, einem menschlichen Patienten in
Dosen zur Behandlung oder Verbesserung einer Vielzahl von Störungen verabreicht
werden. Gemische dieser Verbindungen können dem Patienten als einfaches
Gemisch oder in zweckmäßig formulierten pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden. Eine therapeutisch wirksame
Dosis bezieht sich des Weiteren auf diejenige Menge der Verbindung
oder der Verbindungen, die ausreicht, um eine Prävention der Erkrankungsprogredienz
zu führen.
Techniken zur Formulierung und Verabreichung der Verbindungen der vorliegenden
Anmeldung sind in „Remington's Pharmaceutical
Sciences", Mack
Publishing Co., Easton, PA, letzte Ausgabe, zu finden.
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Verabreichungswege
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Zu
geeigneten Verabreichungswegen gehören beispielsweise die orale,
rektale, transmuköse,
topische oder intestinale Verabreichung oder die Verabreichung in
Form von Augentropfen; die parenterale Abgabe – intramuskuläre, subkutane,
intrameduläre
Injektionen genauso wie intrathecale, direkte intraventrikuläre, intravenöse, intraperitoneale,
intranasale oder intraokuläre
Injektionen eingeschlossen.
-
Alternativ
kann man die Verbindung in einer eher lokalen als systemischen Weise
verabreichen, beispielsweise durch Injektion der Verbindung direkt
in einen soliden Tumor, oftmals in einer Depotformulierung oder
einer Formulierung mit verzögerter
Freisetzung.
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Außerdem kann
man den Wirkstoff in einem System zur gezielten Wirkstoffabgabe
verabreichen, beispielsweise in einem mit tumorspezifischem Antikörper beschichteten
Liposom. Die Liposomen werden gezielt an den Tumor herangeführt und
von ihm selektiv aufgenommen.
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Zusammensetzung
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in einer Weise hergestellt werden, die an sich bekannt ist, z. B.
mittels konventioneller Verfahren zum Vermischen, Lösen, Granulieren, Dragieren,
Pulverisieren, Emulgieren, Einkapseln, Einschließen oder Lyophilisieren.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen für
die erfindungsgemäße Verwendung
können
somit in konventioneller Art und Weise formuliert werden, wobei
man einen oder mehrere physiologisch verträgliche Träger verwendet, die Exzipienten
und Hilfsstoffe beinhalten, welche das Prozessieren der aktiven
Verbindungen in pharmazeutisch verwendbare Zubereitungen erleichtern.
Die richtige Formulierung hängt
von dem gewählten Verabreichungsweg
ab.
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Zur
Injektion können
die Agenzien der Erfindung in wässrigen
Lösungen,
vorzugsweise in physiologisch kompatiblen Puffern, wie Hanks-Lösung, Ringer-Lösung oder physiologischer Kochsalzlösung formuliert werden.
Für die
transmuköse
Verabreichung werden für
die zu permeierende Barriere geeignete Penetriermittel in der Formulierung
verwendet. Derartige Penetriermittel sind dem Fachmann allgemein
bekannt.
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Für die orale
Verabreichung können
die Verbindungen auf einfache Art und Weise formuliert werden, indem
man die aktiven Verbindungen mit dem Fachmann hinlänglich bekannten
pharmazeutisch verträglichen Trägern kombiniert.
Derartige Träger
gestatten es, die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Tabletten, Pillen, Dragees, Kapseln, Flüssigkeiten, Gele, Sirups, Breis,
Suspensionen und dergleichen für
die orale Aufnahme durch den zu behandelnden Patienten zu formulieren.
Pharmazeutische Zubereitungen zur oralen Verwendung können erhalten
werden, indem man die aktive Verbindung mit einem festen Exzipienten
kombiniert, das resultierende Gemisch gegebenenfalls mahlt und das
Granulatgemisch, nach Zusatz geeigneter Hilfsmittel, sofern gewünscht, zu
Tabletten oder Drageekernen verarbeitet. Geeignete Exzipienten sind
vor allem Füllmittel,
wie Zucker – Lactose,
Saccharose, Mannitol oder Sorbitol eingeschlossen; Cellulose-Zubereitungen,
wie beispielsweise Maisstärke,
Weizenstärke,
Reisstärke,
Kartoffelstärke,
Gelatine, Tragantgummi, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Sofern gewünscht,
können
desintegrierende Mittel zugesetzt werden, wie quervernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Agar oder Alginsäure,
oder ein Salz davon, wie Natriumalginat.
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Drageekerne
werden mit geeigneten Überzügen versehen.
Dazu kann man konzentrierte Zuckerlösungen verwenden, die gegebenenfalls
arabisches Gummi, Talc, Polyvinylpyrrolidon, Carbopolgel, Polyethlenglykol
und/oder Titandioxid, Lacklösungen
und geeignete organische Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische
enthalten. Farbstoffe oder Pigmente können den Tabletten- oder Drageeüberzügen zugesetzt
werden, um sie erkennbar oder verschiedene Kombinationen von Dosen
aktiver Verbindung kenntlich zu machen.
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Zu
pharmazeutischen Zubereitungen, die oral verwendet werden können, gehören Steckkapseln
aus Gelatine genauso wie geschlossene Weichkapseln aus Gelatine
und einem Weichmacher wie Glyzerin oder Sorbitol. Die Hartkapseln
können
die aktiven Inhaltsstoffe im Gemisch mit Füllmitteln wie Lactose, Bindemitteln wie
Stärken
und/oder Gleitmitteln wie Talc oder Magnesiumstearat und gegebenenfalls
Stabilisierungsmitteln enthalten. In Weichkapseln können die
aktiven Verbindungen in geeigneten Flüssigkeiten, wie fetten Ölen, Flüssigparaffin
oder flüssigen
Polyethylenglykolen, gelöst
oder suspendiert sein. Hinzu kommt, dass Stabilisierungsmittel zugegeben
werden können.
Sämtliche
Formulierungen für
die orale Verabreichung sollten in für die Verabreichung geeigneten
Dosierungen vorliegen.
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Für die buccale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Pastillen haben,
die in herkömmlicher
Art und Weise formuliert sind.
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Für die Verabreichung
durch Inhalation können
die Verbindungen zur erfindungsgemäßen Verwendung bequem in Form
einer Aerosol-Spray-Zubereitung aus Druckbehältern oder Nebulisierern unter
Verwendung eines geeigneten Treibmittels, z.B. Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder eines
anderen geeigneten Gases, abgegeben werden. Im Fall eines Druckaerosols
kann die Dosiseinheit bestimmt werden, indem man ein Ventil zur
Abgabe einer abgemessenen Menge vorsieht. Kapseln oder Kartuschen
aus beispielsweise Gelatine zur Verwendung in einem Inhalator oder
Pulverzerstäuber
können
formuliert werden, wobei sie ein Pulvergemisch der Verbindung und
einer geeigneten Pulverbase wie Laktose oder Stärke enthalten.
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Die
Verbindungen können
für die
parenterale Verabreichung durch Injektion, z.B. Bolusinjektion oder kontinuierliche
Infusion, formuliert werden. Formulierungen zur Injektion können in
Dosiseinheitsform vorliegen, z.B. in Ampullen oder Multidosis-Behältern, mit
einem zugesetzten Konservierungsmittel. Die Zusammensetzungen können als
Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln vorliegen, und sie können
Formuliermittel wie Suspendier-, Stabilisier- und/oder Dispergiermittel
enthalten.
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Zu
pharmazeutischen Formulierungen für die parenterale Verabreichung
gehören
wässrige
Lösung der
aktiven Verbindungen in wasserlöslicher
Form. Hinzu kommt, dass Suspensionen der aktiven Verbindungen als
zweckmäßige ölige Injektionssuspensionen
zubereitet werden können.
Zu geeigneten lipophilen Lösungsmitteln
oder Vehikeln gehören
fette Öle
wie Sesamöl
oder synthetische Fettsäureester
wie Ethyloleat oder Triglyceride oder Liposomen. Wässrige Injektionssuspensionen
können
Substanzen enthalten, die die Viskosität der Suspension erhöhen, wie
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbitol oder Dextran. Gegebenenfalls
können
die Suspensionen auch geeignete Stabilisierungsmittel oder Mittel,
welche die Löslichkeit
der Verbindungen erhöhen
oder mit denen sich hochkonzentrierte Lösungen zubereiten lassen, enthalten.
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Alternativ
kann der aktive Inhaltsstoff in Pulverform vorliegen, um vor Gebrauch
mit einem geeigneten Vehikel, z.B. sterilem pyrogenfreien Wasser,
rekonstituiert zu werden.
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Die
Verbindungen können
auch in rektalen Zusammensetzungen, wie Suppositorien oder Retentionsklistiers,
die z.B. herkömmliche
Suppositorienbasen wie Kakaobutter oder andere Glyceride enthalten,
formuliert werden.
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Zusätzlich zu
den zuvor beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen auch
als Depotzubereitungen formuliert werden. Derartige langwirkende
Formulierungen können
mittels Implantation (beispielsweise subkutan oder intramuskulär oder durch
intramuskuläre
Injektion) verabreicht werden. So können die Verbindungen beispielsweise
mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Materialien (beispielsweise
einer Emulsion in einem verträglichen Öl) oder
lonenaustauschharzen, oder als wenig lösliche Derivate, beispielsweise
als wenig lösliches
Salz, formuliert werden.
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Ein
pharmazeutischer Träger
für die
erfindungsgemäßen hydrophoben
Verbindungen ist ein Cosolvenssystem, das Benzylalkohol, ein nichtpolares
Tensid, ein wassermischbares organisches Polymer und eine wässrige Phase
umfasst. Das Cosolvenssystem kann das VPD-Cosolvenssystem sein.
VPD ist eine Lösung aus
3 % G/V Benzylalkohol, 8 % G/V des nichtpolaren Tensids Polysorbat
80 und 65 % G/V Polyethylenglykol 300 in absolutem Ethanol. Das
VPD-Cosolvenssystem (VPD:5W) besteht aus VPD, das 1 : 1 mit einer
Lösung von
5 % Dextrose in Wasser verdünnt
ist. Dieses Cocolvenssystem löst
hydrophobe Verbindungen gut und ruft nach systemischer Verabreichung
selbst geringe Toxizität
hervor. Natürlich
kann die anteilige Zusammensetzung des Cosolvenssystems beachtlich
variiert werden, ohne dass dessen Lösungs- und Toxizitätseigenschaften
abhanden kommen. Außerdem
kann die Art der Cosolvenskomponenten variiert werden: Beispielsweise können an
Stelle von Polysorbat 80 andere nichtpolare Tenside mit geringer
Toxizität
verwendet werden; die Fraktionsgröße des Polyethylenglykols kann
variiert werden; weitere biokompatible Polymere können Polyethylenglykol
ersetzen, z.B. Polyvinylpyrrolidon; und weitere Zucker oder Polysaccharide
können
Dextrose ersetzen.
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Alternativ
können
andere Abgabesysteme für
hydrophobe pharmazeutische Verbindungen eingesetzt werden. Liposomen
und Emulsionen stellen hinlänglich
bekannte Beispiele für
Abgabevehikel oder Träger
für hydrophobe
Wirkstoffe dar. Bestimmte organische Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid
können
auch eingesetzt werden, wenngleich in der Regel auf Kosten einer
größeren Toxizität. Hinzu
kommt, dass die Verbindungen abgegeben werden können, indem man ein System
mit verzögerter
Freisetzung verwendet, wie semipermeable Matrizes fester hydrophober
Polymere, die das therapeutische Agens enthalten. Verschiedene Materialien
mit verzögerter
Freisetzung sind etabliert worden und dem Fachmann hinlänglich bekannt.
Kapseln mit verzögerter
Freisetzung können
in Abhängigkeit
von ihrer chemischen Natur die Verbindungen wenige Wochen bis zu über 100
Tage lang freisetzen. In Abhängigkeit
von der chemischen Natur und der biologischen Stabilität des therapeutischen
Agens, können
zusätzliche
Strategien zur Stabilisierung von Proteinen eingesetzt werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch geeignete Träger oder
Exzipienten für
eine Fest- oder Gelphase umfassen. Zu solchen Trägern oder Exzipienten gehören beispielsweise
Calciumcarbonat, Calciumphosphat, verschiedene Zucker, Stärken, Cellulosederivate,
Gelatine und Polymere wie Polyethylenglykole, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Viele
der erfindungsgemäßen Proteinkinase-modulierenden
Verbindungen können
als Salze mit pharmazeutisch kompatiblen Gegenionen zur Verfügung gestellt
werden. Pharmazeutisch kompatible Salze können mit vielen Säuren gebildet
werden; hierzu gehören
Chlorwasserstoff-, Schwefel-, Essig-, Milch-, Wein-, Äpfel-, Bernsteinsäure etc.,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Salze neigen dazu, in wässrigen
oder anderen protischen Lösungsmitteln
löslicher
zu sein als die entsprechenden freien Basenformen.
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Wirksame Dosierung
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Zu
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die für die erfindungsgemäße Verwendung
geeignet sind, gehören
Zusammensetzungen, in denen die aktiven Inhaltsstoffe in einer wirksamen
Menge enthalten sind, so dass der beabsichtigte Zweck erreicht wird.
Insbesondere meint eine therapeutisch wirksame Menge eine Menge,
die wirksam die Entwicklung von Symptomen des zu behandelnden Subjekts
verhindert oder vorhandene Symptome lindert. Die Bestimmung der
wirksamen Mengen liegt ohne weiteres im Bereich fachmännischen
Könnens,
vor allem dann, wenn man die hier gegebene detaillierte Offenbarung
berücksichtigt.
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Für jede beliebige,
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Verbindung kann die therapeutisch wirksame Dosis zunächst an
zellulären
Assays bestimmt werden. Beispielsweise kann eine Dosis in Tiermodellen
formuliert werden, um einen Kreislaufkonzentrationsbereich zu erzielen,
welcher die im zellulären
Assay bestimmte IC50 (d.h. diejenige Konzentration
der Testverbindung, welche eine halbmaximale Inhibierung der PTK-Aktivität bewirkt)
beinhaltet. Eine derartige Information kann verwendet werden, um
die in Menschen brauchbaren Dosen genauer zu bestimmen.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf diejenige Menge der
Verbindung, die zu einer Verbesserung von Symptomen oder einem längeren Überleben
eines Patienten führt.
Toxizität
und therapeutische Wirksamkeit therapeutischer Verbindungen können mit
Hilfe standardisierter pharmazeutischer Vorgehensweisen in Zellkulturen
oder Versuchstieren bestimmt werden, z.B. zur Bestimmung einer maximal
verträglichen Dosis
(MTP) und der ED50 (die Dosis, die bei 50
% der Population therapeutisch wirksam ist). Das Dosisverhältnis zwischen
toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische Index
und kann als Verhältnis
zwischen MTP und ED50 angegeben werden.
Bevorzugt werden Verbindungen, die hohe therapeutische Indizes haben.
Die mit diesen Zellkultur-Assays
und Tierstudien erhaltenen Daten können bei der Formulierung eines
für Menschen
verwendbaren Dosierungsbereichs verwendet werden. Die Dosierung
derartiger Verbindungen liegt vorzugsweise innerhalb eines Bereichs
von Kreislaufkonzentrationen, welche die ED50 mit
geringer Toxizität
oder ohne Toxizität
beinhalten. Die Dosierung kann innerhalb dieses Bereichs variieren,
je nach eingesetzter Dosierungsform und des verwendeten Verabreichungswegs.
Die Formulierung, Verabreichungsweg und Dosierung können letztendlich
von dem jeweiligen Arzt unter Berücksichtigung des Zustandes
des Patienten gewählt
werden (siehe z.B. Fingt et al., 1975, in „The Pharmacological Basis
of Therapeutics",
Kapitel 1, S. 1).
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Dosierungsmenge
und Dosierungsabstand können
individuell eingestellt werden, um Plasmaspiegel der aktiven Einheit
zur Verfügung
zu stellen, die ausreichen, um die Kinase-modulierenden Wirkungen
oder die minimal wirksame Konzentration (MEC) aufrecht zu erhalten.
Die MEC ist von Verbindung zu Verbindung verschieden; sie kann aber
anhand von in-vitro-Daten bestimmt werden; z.B. diejenige Konzentration,
die unter Verwendung des hier beschriebenen Assays eine 50 bis 90
%ige Inhibition der Kinase erzielt. Die zum Erreichen der MEC erforderliche
Dosierung hängt
von den individuellen Eigenschaften und dem Verabreichungsweg ab.
HPLC-Assays oder Bioassays können
allerdings verwendet werden, um die Plasmakonzentrationen zu bestimmen.
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Dosierungsabstände können auch
unter Verwendung des MEC-Wertes bestimmt werden. Verbindungen sollten
unter Verwendung eines Verabreichungsschemas verabreicht werden,
mit dem die Plasmaspiegel 10 bis 90 der Zeit, vorzugsweise 30 bis
90 % und am bevorzugtesten 50 bis 90 % oberhalb der MEC gehalten werden.
Im Falle einer lokalen Verabreichung oder einer selektiven Aufnahme
kann die wirksame lokale Konzentration des Wirkstoffs nicht mit
der Plasmakonzentration in Beziehung stehen.
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Die
verabreichte Menge der Verbindung wird natürlich von dem zu behandelnden
Subjekt, dem Gewicht des Subjekts, der Schwere des Leidens, der
Art der Verabreichung und der Beurteilung des verschreibenden Arztes
abhängen.
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Verpackung
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Falls
gewünscht,
können
die Zusammensetzungen in einer Verpackung oder einer Abgabevorrichtung dargeboten
werden, in der eine oder mehrere den aktiven Inhaltsstoff enthaltende
Dosierungseinheiten enthalten sind. Die Packung kann beispielsweise
eine Metall- oder Plastikfolie umfassen, beispielsweise einen Blister.
Der Packung oder Abgabevorrichtung können Instruktionen für die Verabreichung
beigefügt
sein. Zusammensetzungen, die eine erfindungsgemäße, in einem kompatiblen pharmazeutischen
Träger
formulierte Verbindung beinhalten, können auch zubereitet, in einen
geeigneten Behälter
gegeben und zur Behandlung eines angegebenen Zustandes markiert
werden. Zu geeigneten Zuständen,
die auf der Markierung angegeben sind, gehören die Behandlung zellulärer hyperproliferativer
Erkrankungen, die Inhibierung der Angiogenese, die Behandlung von
Fibrose, Diabetes und dergleichen.
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In
einigen Formulierungen kann es von Nutzen sein, die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Form von Partikeln sehr geringer Größe, wie man sie beispielsweise
durch Fluidenergiemahlung erhält,
zu verwenden.
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In
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann die aktive Verbindung gewünschtenfalls
mit anderen kompatiblen pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffen zusammengebracht
werden. Beispielsweise können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen pharmazeutischen Agenzien,
die die Produktion von VEGF inhibieren oder verhindern, intrazelluläre Antworten
auf VEGF mindern, intrazelluläre
Signaltransduktion blockieren, vaskuläre Hyperpermeabilität inhibieren,
Entzündung
reduzieren oder die Bildung von Ödemen
oder die Neovaskularisierung inhibieren oder verhindern, verabreicht
werden. Die Verbindungen der Erfindung können vor, im Anschluss an oder
gleichzeitig mit dem zusätzlichen
pharmazeutischen Agens verabreicht werden, welches Verabreichungsschema
auch immer zweckmäßig ist.
Zu den zusätzlichen
pharmazeutischen Agenzien gehören
Steroide gegen Ödeme,
NSAIDs, ras-Inhibitoren, anti-TNF-Agenzien, anti-IL1-Agenzien, anti-Histamine,
PAF-Antagonisten, COX-1-Inhibitoren, COX-2-Inhibitoren, NO-Synthase-Inhibitoren,
PKC-Inhibitoren und PI3-Kinase-Inhibitoren, ohne auf diese beschränkt zu sein.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
und die zusätzlichen
pharmazeutischen Agenzien wirken entweder additiv oder synergistisch.
Die Verabreichung einer solchen Kombination von Substanzen, welche
die vaskuläre
Hyperpermeabilität
inhibiert und/oder die Bildung von Ödemen inhibiert, kann daher
eine bessere Linderung von den verheerenden Wirkungen einer hyperproliferativen
Störung,
der Angiogenese, der vaskulären
Hyperpermeabilität
oder eines Ödems
verschaffen als die Verabreichung einer der Substanzen allein. Bei
der Behandlung maligner Erkrankungen sind Kombinationen mit antiproliferativen
oder cytotoxischen Chemotherapeutika oder Bestrahlung vorauszusehen.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch die Verwendung einer Verbindung
der Formel I als Medikament.
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Sowohl
die Src- als auch die Syk-Kinasefamilien spielen entscheidende Rollen
bei der Regulation der Immunfunktion. Zur Src-Familie gehören derzeit
Fyn, Lck, Fgr, Fes, Lyn, Src, Yes, Hck und Blk. Zur Syk-Familie gehören derzeitigem
Verständnis
nach lediglich Zap und Syk. Die Janus-Familie von Kinasen ist an
der Transduktion von Wachstumsfaktor- und proinflammatorischen Cytokinsignalen über eine
Vielzahl von Rezeptoren beteiligt. Wenngleich BTK und ITK, Mitglieder
der Tec-Familie
von Kinasen, eine weniger gut verstandene Rolle in der Immunbiologie
spielen, kann sich ihre Modulation durch einen Inhibitor als therapeutisch
nützlich
erweisen. Die Kinasen RIP, IRAK-1, IRAK-2, NIK, IKK-1 und IKK-2
sind an den Signaltransduktionswegen für die proinflammatorischen
Schlüssel-Cytokine
TNF und IL-1 beteiligt. Anhand ihre Vermögens, eine oder mehrere dieser
Kinasen zu inhibieren, können
die Verbindungen der Formel I als immunmodulatorische Agenzien funktionieren,
welche für
den Erhalt von Allotransplantaten und bei der Behandlung von Autoimmunstörungen nützlich sein
können.
Wegen ihres Vermögens,
die T-Zellaktivierung oder die Verstärkung eines entzündlichen
Vorgange zu regulieren, können
diese Verbindungen auch zur Behandlung solcher Autoimmunerkrankungen
verwendet werden. Wegen Abstoßungsphänomenen,
entweder Wirt-gegen-Transplantat bei soliden Organen oder Transplantat-gegen-Wirt bei Knochenmark,
sind Transplantate durch die Toxizität der derzeit verfügbaren immunsuppressiven
Agenzien begrenzt und würden
von einem wirksamen Wirkstoff mit verbessertem therapeutischen Index
Nutzen ziehen. Gezielte Genexperimente haben die wesentliche Rolle
von Src in der Biologie der Osteoklasten, den für die Knochenresorption verantwortlichen
Zellen, gezeigt. Wegen ihres Vermögens, Src zu regulieren, können die
Verbindungen der Formel I auch bei der Behandlung der Osteoporose,
Osteopetrose, Paget-Erkrankung, Tumor-induzierter Hypercalcämie und
bei der Behandlung von Knochenmetastasen nützlich sein.
-
Es
ist gezeigt worden, dass eine Vielzahl von Proteinkinasen Protoonkogene
sind. Ein Chromosomenbruch (am Itk-Kinase-Bruchpunkt auf Chromosom
5), eine Translokation wie im Falle des Abl-Gens mit BCR (Philadelphia-Chromosom),
eine Verkürzung
wie im Falle von c-Kit oder EGFR, oder einer Mutation (z.B. Met) erzeugen
disregulierte Proteine, wobei sie von Protoonkogenen in onkogene
Produkte überführt werden.
Bei anderen Tumoren wird die Onkogenese durch eine autokrine oder
parakrine Ligand/Wachstumsfaktor-Rezeptor-Wechselwirkung vorangetrieben.
Mitglieder der src-Kinasefamilie sind typischerweise an der nachgeschalteten
(downstream) Signaltransduktion beteiligt, wodurch sie die Onkogenese
verstärken
und durch eine Überexpression
oder Mutation ihrerseits onkogen werden können. Indem man die Proteinkinaseaktivität dieser
Proteine inhibiert, kann der Erkrankungsvorgang unterbrochen werden.
An der vaskulären
Restenose kann der Vorgang einer FGF- und/oder PDGF-unterstützten Proliferation
glatter Muskel- und Endothelzellen beteiligt sein. Die Inhibierung
der FGFr- oder PDGFr-Kinaseaktivität kann eine wirksame Strategie
zur Inhibierung dieses Phänomens
darstellen. Verbindungen der Formel I, welche die Kinaseaktivität normaler
oder aberranter c-kit-, c-met-, c-fms-, src-Familienmitglieder,
EGFr, erbBs, erbB4, BCR-Abl, PDGFr, FGFr und weiterer Rezeptor-
oder cytosolischer Tyrosinkinasen hemmen, können daher für die Behandlung
benigner und neoplastischer proliferativer Erkrankungen von Wert
sein.
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Bei
vielen pathologischen Bedingungen (beispielsweise soliden Primärtumoren
und Metastasen, Kaposi-Sarkomen, rheumatoider Arthritis, Blindheit
aufgrund einer unzweckmäßigen okulären Neovaskularisierung,
Psoriasis und Atherosklerose) ist die Progredienz der Erkrankung
durch eine fortwährende
Angiogenese bedingt. Polypeptid-Wachstumsfaktoren werden oftmals
von dem erkrankten Gewebe oder damit zusammenhängenden Entzündungszellen
produziert und ihre entsprechenden Endothelzellen-spezifischen Rezeptortyrosinkinasen
(z.B. KDR/VEGFR-2, Flt-1/VEGFR-1, Tie2/Tek und Tie) sind für die Stimulierung
des Wachstums, der Migration, Organisation, Differenzierung von
Endothelzellen und dem Aufbau der benötigten neuen funktionellen
Vaskulatur essenziell.
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Als
Ergebnis der Aktivität
eines „vaskulären Permeabilitätsfaktors" bei der Vermittlung
vaskulärer
Hyperpermeabilität
nimmt man auch an, dass die VEGF-Stimulierung
einer VEGFR-Kinase eine wichtige Rolle bei der Bildung von Tumorascites,
cerebralen und pulmonalen Ödemen,
pleuralen und perikardialen Ergüssen, Hypersensitivitätsreaktionen
vom verzögerten
Typ, Gewebeödemen
und Organfehlfunktionen im Anschluss an Verletzungen, Verbrennungen,
Ischämie,
diabetischen Komplikationen, Endometriose, posttraumatischer Lungeninsuffizienz
(ARDS), mit einem kardiopulmonalen Bypass in Zusammenhang stehender
Hypotonie und Hyperpermeabilität
und okulären Ödemen, die
aufgrund einer unzweckmäßigen Neovaskularisierung
zu Glaukomen oder Blindheit führen,
spielt. Zusätzlich
zu VEGF können
auch die erst kürzlich
identifizierten VEGF-C und VEGF-D und das HIV-Tat-Protein ebenfalls
eine vaskuläre
Hyperpermeabilitätsantwort über die
Stimulierung einer VEGFR-Kinase verursachen.
-
Tie-2
ist auch in ausgewählten
Populationen hämatopoetischer
Stammzellen exprimiert, in denen es eine Rolle bei ihrer Rekrutierung,
Adhäsion,
Regulierung und Differenzierung spielt (Blood 89, 4317–4326 (1997));
diese Tie-2-exprimierende Population kann als zirkulierender angiogener
endothelialer Vorläufer
dienen.
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Bestimmte
Agenzien der Formel I vermögen
die Kinaseaktivität
von Endothelialzellspezifischen Kinasen zu blockieren und können daher
die Progredienz von Erkrankungen, an denen diese Situationen beteiligt sind,
inhibieren.
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Die
Verbindungen der Formel I oder ein Salz davon oder pharmazeutische
Zusammensetzungen, die eine therapeutisch wirksame Menge davon enthalten,
können
bei der Behandlung von benignen und neoplastischen proliferativen
Erkrankungen und Störungen
des Immunsystems verwendet werden. Zu solchen Erkrankungen gehören Autoimmunerkrankungen,
wie rheumatoide Arthritis, Thyroiditis, Diabetes vom Typ I, Multiple Sklerose,
Sarkoidose, entzündliche
Darmerkrankung, Myasthenia gravis und systemischer Lupus erythematosus;
Psoriasis, Organtransplantatabstoßung (z.B. Nierenabstoßung, Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung), benigne
und neoplastische proliferative Erkrankungen, Humankrebs, wie Lungen-,
Brust-, Magen-, Blasen-, Kolon-, Pankreas-, Ovarial-, Prostata-
und Rektalkrebs und Krebs hämapoetischer
Zellen (Leukämie
und Lymphom) und Erkrankungen, an denen eine unzweckmäßige Vaskularisierung
beteiligt ist, beispielsweise diabetische Retinopathie, choroidale
Neovaskularisierung wegen altersbedingter Makuladegeneration, und
infantile Hämangiome
in menschlichen Wesen. Hinzu kommt, dass solche Inhibitoren bei
der Behandlung von Störungen
brauchbar sein können,
an denen VEGF-vermittelte Ödeme,
Ascites, Ergüsse
und Exsudate beteiligt sind, wozu beispielsweise Makulaödeme, cerebrale Ödeme und
eine posttraumatische Lungeninsuffizienz (ARDS) gehören.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch bei der Prophylaxe der obigen Erkrankungen brauchbar sein.
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Einem
weiteren Aspekt zufolge stellt die vorliegende Erfindung eine Verwendung
einer Verbindung der Formel I oder eines Salzes davon bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung vaskulärer Hyperpermeabilität, Angiogenese-abhängiger Erkrankungen,
proliferativer Erkrankungen und/oder Erkrankungen des Immunsystems
in Säugern,
insbesondere menschlichen Wesen, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung
vaskulärer
Hyperpermeabilität,
unzweckmäßiger Neovaskularisierung,
proliferativer Erkrankungen und/oder Erkrankungen des Immunsystems
zur Verfügung,
wobei eine therapeutische wirksame Menge einer Verbindung der Formel
I einem Säuger, insbesondere
einem menschlichen Wesen, das dessen bedarf, verabreicht wird.
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Die
Stärke
der Verbindungen in vitro bei der Inhibierung dieser Proteinkinasen
kann anhand der nachstehend im einzelnen beschriebenen Vorgehensweisen
bestimmt werden.
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Die
Stärke
der Verbindungen kann bestimmt werden, indem man das Ausmaß der Inhibition
der Phosphorylierung eines exogenen Substrats (z.B. eines synthetischen
Peptids (Z. Sonyang et al., Natur. 373: 336–539) durch eine Testverbindung
bezogen auf die Kontrolle bestimmt.
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Beispiele
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I. Synthese
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Verbindungen
der Strukturformel I können
anhand der in US-Patent 3,816,438 angegebenen Verfahren synthetisiert
werden. Verbindungen der Strukturformel II können anhand der in US-Patent
3,816,437 angegebenen Verfahren synthetisiert werden.
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Die
Bildung des Pyrazolrings bewerkstelligt man, indem man Verbindungen
der Struktur IV mit Hydrazin in einem inerten Lösungsmittel erwärmt. Die
Umsetzung führt
man vorzugsweise für
eine Dauer von 8 Stunden bis 5 Tagen bei einer Temperatur von 35°C bis 150°C, vorzugsweise
bei der Rückflusstemperatur
des Systems, durch. Dann dehydriert man die Verbindung V zur Verbindung
1, indem man sie Siliziumdioxid oder Aluminiumdioxid im Beisein
von Luft oder Sauerstoff aussetzt. Alternativ kann man ein dehydrierendes
Agens, wie Schwefel oder Palladium, oder ein oxidierendes Agens,
wie Mangandioxid, verwenden. Verwendet man ein dehydrierendes Agens
oder ein oxidierendes Agens, ist es bevorzugt, dass ein inertes
Lösungsmittel
verwendet wird, die Reaktionszeit 5 bis 50 Stunden beträgt und die
Reaktionstemperatur 20 bis 250°C
beträgt.
Das folgende Schema steht für
diese Transformation.
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In ähnlicher
Weise kann man die Verbindung II bilden, indem man Verbindung VI
mit Hydrazin erwärmt und
anschließend
dehydriert.
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Ein
zweites Verfahren zur Bildung des Pyrazolrings besteht darin, eine
Verbindung der Strukturformel VII mit Hydrazin in einem inerten
Lösungsmittel
zu behandeln. Man führt
die Umsetzung bei einer Temperatur von 30 bis 150°C, vorzugsweise
bei der Rückflusstemperatur
des Reaktionsgemisches, durch. Das folgende Schema steht für diese
Transformation.
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Wiederum
in ähnlicher
Weise kann man Verbindung II bilden, indem man Verbindung VIII mit
Hydrazin in einem inerten Lösungsmittel
behandelt.
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Ein
drittes Verfahren zur Bildung des Pyrazolrings besteht darin, das
Epoxid der Strukturformel IX mit Hydrazin in einem inerten Lösungsmittel
im Beisein einer katalytischen Menge einer Mineralsäure, einer
starken organischen Säure
oder einer Lewis-Säure
zu behandeln. Bevorzugte Säuren
sind p-Toluolsulfonsäure und
Bortrifluorid. Man führt
die Umsetzung bei einer Temperatur von 35 bis 200°C, vorzugsweise
bei der Rückflusstemperatur
des Reaktionsgemisches, durch. Die Zeitdauer der Umsetzung beträgt 8 Stunden
bis 5 Tage. Das folgende Schema steht für diese Transformation.
-
-
Wiederum
in ähnlicher
Weise bildet man Verbindung II, indem man Verbindung X mit Hydrazin
in einem inerten Lösungsmittel
mit einer katalytischen Menge einer Säure behandelt.
-
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Verbindungen
der Strukturformel IV synthetisiert man, indem man eine Verbindung
der Formel XI mit dem geeigneten Arylaldehyd XII im Beisein einer
katalytischen Menge einer Säure
oder einer Base in einem inerten Lösungsmittel behandelt. Zu geeigneten
Basen gehören
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Triethylamin oder Diethylamin.
Zu geeigneten Säuren
gehören
Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Essigsäure, Toluolsulfonsäure und
Methylsulfonsäure.
Die Reaktionstemperatur beträgt
15 bis 130°C
und die Zeitdauer der Umsetzung beträgt 2 bis 24 Stunden. Das folgende
Schema steht für
diese Transformation:
-
In ähnlicher
Weise kann man Verbindungen der Strukturformel VI aus Verbindungen
der Formel XIII synthetisieren, indem man diese Verbindungen mit
einem geeigneten Arylaldehyd in einem inerten Lösungsmittel mit einer katalytischen
Menge einer Säure
oder Base umsetzt.
-
-
Verbindungen
der Strukturformel IX synthetisiert man, indem man eine Verbindung
der Formel XIV mit einem Arylaldehyd unter basischen Bedingungen
in einem inerten Lösungsmittel
unter einer inerten Atmosphäre
behandelt. Zu geeigneten Basen gehören Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide,
Alkalimetall(nieder)alkoxide, tertiäre aliphatische und aromatische
Amine und tertiäre
cyklische Amine wie Pyridin. Man führt die Umsetzung 1 bis 5 Stunden
bei 0 bis 30°C
durch. Das folgende Schema steht für diese Transformation:
worin
Z eine Abgangsgruppe ist, wie ein Halogen, Tosylat, Mesylat und
dergleichen.
-
In ähnlicher
Weise kann man Verbindungen der Strukturformel X aus Verbindungen
der Formel XV synthetisieren, indem man diese Verbindungen mit einem
geeigneten Arylaldehyd in einem inerten Lösungsmittel unter basischen
Bedingungen umsetzt.
-
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Verbindungen
der Strukturformeln XIV und XV synthetisiert man anhand standardisierter
Vorgehensweisen aus Verbindungen der Strukturformeln XI bzw. XIII.
Beispielsweise kann man eine Verbindung der Strukturformel XI in
einem inerten Lösungsmittel
mit Chlor oder Brom 1 bis 12 Stunden bei Temperaturen im Bereich
von Raumtemperatur bis 50°C
behandeln, was eine Verbindung der Formel XIV ergibt.
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Verbindungen
der Strukturformeln VII, VIII, XI und XIII sind bekannt und können anhand
von Verfahren, die in der Literatur beschrieben sind, hergestellt
werden.
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Spezielle
Beispiele für
obige Transformationen sind im US-Patent 3,816,438 oder US-Patent 3,816,437
zu finden.
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II. In-Vitro-Proteinkinase-Assays
-
Die
nachstehenden in-vitro-Assays können
verwendet werden, um das Aktivitäts-
und Wirkungsniveau der verschiedenen erfindungsgemäßen Verbindungen
auf eine oder mehrere der Proteinkinasen zu bestimmen. In Anlehnung
an dieselben Vorgaben können ähnliche
Assays für
weitere Proteinkinasen entworfen werden, indem man hinlänglich bekannte
Techniken verwendet.
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A. KDR-Proteinproduktion
unter Verwendung eines Baculovirus-Systems:
-
Die
kodierende Sequenz für
die KDR-intrazelluläre
Domäne
(AS 789–1354)
wurde durch PCR unter Verwendung von aus HUVEC-Zellen isolierten
cDNAs erzeugt. Am N-Terminus dieses Proteins wurde auch eine Poly-His6-Sequenz eingefügt. Dieses Fragment wurde an
der Xba1- und Not1-Stelle in den Transfektionsvektor pVL1393 kloniert.
Ein rekombinanter Baculovirus (BV) wurde durch Cotransfektion erzeugt,
wobei man das BaculoGold-Transfektionsreagens (PharMingen) verwendete.
Der rekombinante BV wurde plaquegereinigt und mittels Western-Analyse
verifiziert. Für
die Proteinproduktion ließ man
SF-9-Zellen in SF-900-II-Medium
bei 2 × 106/ml wachsen, und diese wurden mit 0,5 plaquebildenden
Einheiten pro Zelle (MOI) infiziert. 48 Stunden nach Infektion wurden
die Zellen geerntet.
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B. KDR-Reinigung
-
(His)6KDR(AS 789–1354) exprimierende SF-9-Zellen
wurden lysiert, indem man 50 ml Triton X-100-Lyse-Puffer (20 mM
Tris, pH 8,0, 137 mM NaCl, 10 Glycerin, 1 % Triton X-100, 1 mM PMSF,
10 μg/ml Aprotinin,
1 μg/ml
Leupeptin) zum Zellpellet aus 1 L Zellkultur gab. Das Lysat wurde
bei 19000 UPM in einem Sorval SS-34-Rotor 30 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Das Zelllysat wurde auf eine 5 ml NiCl2-chelatisierende Sepharosesäule, die
mit 50 mM HEPES, pH 7,5, 0,3 M NaCl äquilibriert worden war, aufgetragen.
KDR wurde unter Verwendung desselben, 0,25 M Imidazol enthaltenden
Puffers eluiert. Die Säulenfraktionen
wurden unter Verwendung von SDS-PAGE und einem ELISA-Assay (siehe
unten), der die Kinase-Aktivität misst,
analysiert. Der gereinigte KDR wurde in einen 25 mM HEPES, pH 7,5,
25 mM NaCl, 5 mM DTT-Puffer überführt und
bei -80°C
gelagert.
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Herstellung und Reinigung
der humanen Tie-2-Kinase
-
Die
kodierende Sequenz für
die humane Tie-2-intrazelluläre
Domäne
(AS 775–1124)
wurde durch PCR unter Verwendung von aus Humanplazenta isolierten
cDNAs als Templat erzeugt. Am N-Terminus wurde ein Poly-His6-Sequenz eingefügt, und dieses Konstrukt wurde
an der Xba1- und Not1-Stelle in den Transfektionsvektor pVL1939
kloniert. Rekombinanter BV wurde unter Verwendung von BaculoGold-Transfektionsreagens
(PharMingen) durch Cotransfektion erzeugt. Rekombinanter BV wurde
plaquegereinigt und durch Western-Analyse verifiziert. Für die Proteinproduktion
ließ man
SF-9-Insektenzellen in SF-900-II-Medium bei 2 × 106/ml
wachsen, und diese wurden bei einer MOI von 0,5 infiziert. Die Reinigung
der im Screening verwendeten His-markierten Kinase war analog zu
der für
KDR beschriebenen.
-
Produktion und Reinigung
der humanen Flt-1-Tyrosinkinase
-
Es
wurde der baculovirale Expressionsvektor pVL1393 (PharMingen, Los
Angeles, CA) verwendet. Eine Poly-His6 kodierende
Nukleotidsequenz wurde 5' zur
Nukleotidregion, welche die gesamte intrazelluläre Kinasedomäne von humanem
Flt-1 (Aminosäuren
786–1338)
kodiert, angeordnet. Die die Kinasedomäne kodierende Nukleotidsequenz
wurde durch PCR unter Verwendung von aus HUVEC-Zellen isolierten
cDNA-Bänken
erzeugt. Die Histidinreste ermöglichten
die Affinitätsreinigung
des Proteins in einer Weise, die zu der für KDR und ZAP70 analog war.
SF-9-Insektenzellen wurden bei einer Multiplizität von 0,5 infiziert und 48
Stunden nach Infektion geerntet.
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Quellen für die EGFR-Tyrosinkinase
-
EGFR
wurde von Sigma (Cat # E-3641; 500 Einheiten/50 μl) und der EGF-Ligand von Oncogene
Research Products/Calbiochem (Cat # PF011–100) erworben.
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ZAP70-Expression
-
Es
wurde der baculovirale Expressionsvektor pVL1393 (PharMingen, Los
Angeles, CA) verwendet. Die Aminosäuren M(H)6LVPR9S
kodierende Nukleotidsequenz wurde 5' zur Nukleotidregion, welche das gesamte
ZAP70 (Aminosäuren
1–619)
kodierte, angeordnet. Die Nukleotidsequenz, welche die ZAP70 kodierende
Region kodierte, wurde durch PCR unter Verwendung von aus immortalisierten
Jurkat-T-Zellen isolierten cDNA-Bänken erzeugt. Die Histidinreste
ermöglichten
die Affinitätsreinigung
des Proteins (siehe unten). Die LVPR9S-Brücke stellte
eine Erkennungssequenz für
die proteolytische Spaltung durch Thrombin dar, wodurch die Entfernung
des Affinitätstags
aus dem Enzym ermöglicht
wurde. SF-9-Insektenzellen
wurden bei einer Multiplizität
von 0,5 infiziert und 48 Stunden nach Infektion geerntet.
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Extraktion und Reinigung
von ZAP70
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SF-9-Zellen
wurden in einem Puffer lysiert, der 20 mM Tris, pH 8,0, 137 mM NaCl,
10 % Glycerin, 1 % Triton X-100, 1 mM PMSF, 1 μg/ml Leupeptin, 10 μg/ml Aprotinin
und 1 mM Natriumorthovanadat enthielt. Das lösliche Lysat wurde auf eine
chelatisierende Sepharose-Hi-Trap-Säule (Parmacia), die in 50 mM
HEPES, pH 7,5, 0,3 M NaCl äquilibriert
worden war, aufgetragen. Das Fusionsprotein wurde mit 250 mM Imidazol
eluiert. Das gewonnene Enzym wurde in einem Puffer aufbewahrt, der
50 mM HEPES, pH 7,5, 50 mM NaCl und 5 mM DTT enthielt.
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Lck-Quelle
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Lck
oder verkürzte
Formen von Lck sind kommerziell erhältlich (z.B. von Upstate Biotechnology
Inc., (Saranac Lake, NY) oder Santa Cruz Biotechnology, Inc., (Santa
Cruz, CA) oder können
aus bekannten natürlichen
oder rekombinanten Quellen unter Verwendung konventioneller Methoden
aufgereinigt werden.
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Cdc2-Quelle
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Die
humanen rekombinanten Enzyme und Testpuffer sind kommerziell erhältlich (New
England Biolabs, Beverly, MA., USA) oder können aus bekannten natürlichen
Quellen unter Verwendung konventioneller Methoden aufgereinigt werden.
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Cdc2-Assay
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Man
verwendete das mit den bezogenen Reagenzien zur Verfügung gestellte
Protokoll unter geringfügigen
Modifikationen. Kurzum, die Reaktion wurde in einem 50 mM Tris pH
7,5, 100 mM NaCl, 1 mM EGTA, 2 mM DTT, 0,01 % Brij, 5% DMSO und
10 mM MgCl2 (kommerzieller Puffer) bestehenden,
mit frischem 300 μm
ATP (31 μCi/ml)
und 30 μg/ml
Histon vom Typ Illss (Endkonzentrationen) supplementierten Puffer
durchgeführt.
Ein Reaktionsvolumen von 80 μl,
welches Enzymeinheiten enthielt, wurde 20 Minuten bei 25°C im Beisein
oder in Abwesenheit eines Inhibitors inkubiert. Die Umsetzung wurde
durch Zugabe von 120 μl
10 %iger Essigsäure
gestoppt. Das Substrat wurde von nicht eingebauter Markierung abgetrennt,
indem man das Gemisch auf Phosphocellulosepapier spottete und anschließend 3 mal
5 Minuten mit jeweils 75 mM Phosphorsäure wusch. Die Zählimpulse
wurden mit einem Betazähler
im Beisein von Szintillationsflüssigkeit
gemessen.
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Bestimmte
Verbindungen dieser Erfindung inhibieren cdc2 bei Konzentrationen
unterhalb von 50 μM signifikant.
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PKC-Kinasequelle
-
Die
katalytische Untereinheit von PKC kann kommerziell bezogen werden
(Calbiochem).
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PKC-Kinaseassay
-
Es
wurde ein radioaktiver Kinaseassay eingesetzt, wobei man einer veröffentlichten
Vorgehensweise folgte (Yasuda, I., Kirshimoto, A., Tanaka, S., Tominaga,
M., Sakurai, A., Nishizuka, Y., Biochemical and Biophysical Research
Communication 3: 166, 1220–1227
(1990)). Kurzum, alle Reaktionen wurden in einem Kinasepuffer durchgeführt, der
aus 50 mM Tris-HCl pH 7,5, 10 mM MgCl2,
2 mM DTT, 1 mM EGTA, 100 μM
ATP, 8 μM
Peptid, 5 % DMSO und 33P ATP (8Ci/mM) bestand.
Verbindung und Enzym wurden in dem Reaktionsbehältnis miteinander vermischt,
und die Reaktion wurde durch Zugabe des ATPs und des Substratgemisches initiiert.
Im Anschluss an die Beendigung der Reaktion durch Zugabe von 10 μL Stopppuffer
(5 mM ATP in 75 mM Phosphorsäure)
wurde ein Teil des Gemisches auf Phosphocellulosefilter gespottet.
Die gespotteten Proben wurden dreimal in 75 mM Phosphorsäure bei
Raumtemperatur 5 bis 15 Minuten gewaschen. Der Einbau der radioaktiven
Markierung wurde durch Flüssigszintillationszählung quantitativ
bestimmt.
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Erk2-Enzymquelle
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Das
rekombinante murine Enzym und der Testpuffer sind kommerziell erhältlich (New
England Biolabs, Beverly, MA., USA) oder können aus bekannten natürlichen
oder rekombinanten Quellen unter Verwendung konventioneller Methoden
aufgereinigt werden.
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Erk2-Enzymassay
-
Kurzum,
die Reaktion führte
man in einem aus 50 mM Tris pH 7,5, 1 mM EGTA, 2 mM DTT, 0,01 % Brij,
5 % DMSO und 10 mM MgCl2 (kommerzieller
Puffer) bestehenden mit frischem 100 μM ATP (31 μCi/ml) und 30 μM basischem
Myelinprotein supplementierten Puffer unter den vom Hersteller empfohlenen
Bedingungen durch. Die Reaktionsvolumina und das Verfahren zur Bestimmung
eingebauter Radioaktivität
waren wie für
den PKC-Assay beschrieben (siehe oben).
-
C. Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay
(ELISA)
-
Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assays
(ELISA) können
verwendet werden, um vorhandene Tyrosinkinase-Aktivität nachzuweisen
und zu messen. Die ELISA können
in Anlehnung an bekannte Protokolle durchgeführt werden, die beispielsweise
in Voller et al., 1980, „Enzyme-Linked
Immunosorbent Assay" in
ManuaL of Clinical Immunology, 2. Ausgabe, hgg. von Rose and Friedman,
S. 359–371,
Am. Soc. of Microbiology, Washington, D.C. beschrieben sind.
-
Das
wiedergegebene Protokoll kann angepasst werden, um die Aktivität in Bezug
auf eine spezielle RTK zu bestimmen. Beispielsweise werden bevorzugte
Protokolle zur Durchführung
der ELISA-Experimente für
KDR nachstehend vorgestellt. Es gehört zum fachmännischen
Können,
diese Protokolle anzupassen, um die Aktivität einer Verbindung für weitere
Mitglieder aus der RTK-Familie und Nichtrezeptortyrosinkinasen zu bestimmen.
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KDR-IN-VITRO-ELISA
-
Die
folgende Vorgehensweise wurde verwendet, um die inhibierende Wirkung
von erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die KDR-Tyrosinkinase-Aktivität zu bestimmen:
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Puffer und Lösungen:
-
- PGT : Poly (Glu,Tyr) 4 : 1
- Bewahre Pulver bei -20°C
auf. Löse
das Pulver in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) mit 50 mg/ml Lösung. Bewahre
Aliquots von 1 ml bei -20°C
auf. Für
die Anfertigung von Platten verdünne
auf 250 μg/ml
in Gibco-PBS.
-
Reaktionspuffer:
-
- 100 mM HEPES, 20 mM MgCl2, 4mM MnCl2, 5mM DTT, 0,02 % BSA, 200 μM NaVO4, pH 7,10
- ATP: Bewahre Aliquots von 100 mM bei -20°C auf. Verdünne auf 20 μM in Wasser.
-
Waschpuffer:
-
-
Antikörper-Verdünnungspuffer:
-
- 0,1 % Rinderserumalbumin (BSA) in PBS
-
TMB-Substrat:
-
- Vermische TMB-Substrat und Peroxidlösungen 9 : 1 unmittelbar vor
Gebrauch oder verwende K-Blue-Substrat von Neogen
-
Stopplösung:
-
-
Vorgehensweise
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1. Plattenzubereitung:
-
Verdünne PGT-Stammlösung (50
mg/ml, gefroren) in PBS auf 250 μg/ml.
Verwende modifizierte Hochaffinitäts-ELISA-Platten mit flachen
Böden von
Corning (Corning #25805-96) und gebe 125 μl pro Loch zu. Gebe 125 μl PBS in
freie Löcher.
Bedecke mit Verschlussband und inkubiere über Nacht bei 37°C. Wasche
1x mit 250 μl
Waschpuffer und trockne etwa 2 Stunden bei 37°C in einem Trockeninkubator.
-
Bewahre
die beschichteten Platten in einem verschlossenen Behälter bei
4°C bis
zum Gebrauch auf.
-
2. Tyrosinkinasereaktion:
-
- – Bereite
Inhibitorlösungen
mit 4x-Konzentration in 20 % DMSO in Wasser zu.
- – Bereite
Reaktionspuffer zu.
- – Bereite
Enzymlösungen
zu, so dass die gewünschten
Einheiten in 50 μl
vorliegen, z.B. verdünne
für KDR auf
1 ng/μl
bei insgesamt 50 ng pro Reaktionsloch. Bewahre auf Eis auf.
- – Stelle
4x-ATP-Lösungen
zu 20 μM
aus 100 mM Stammlösungen
in Wasser her. Bewahre auf Eis auf.
- – Gebe
pro Loch 50 μl
Enzymlösung
zu.
- – Gebe
25 μl 4x-Inhibitor
zu.
- – Gebe
25 μl 4x-ATP
für den
Inhibitionsassay zu.
- – Inkubiere
10 Minuten bei Raumtemperatur.
- – Stoppe
Reaktion durch Zugabe von 50 μl
0,05N HCl pro Loch
- – Wasche
Platte
-
- ** Endkonzentrationen für
Reaktion:
- ATP: 5 μM
- 5 % DMSO
-
3. Antikörperbindung
-
- – Verdünne 1 mg/ml
Aliquot von PY20-HRP (Pierce)-Antikörper auf 50 ng/ml in 0,1 %
BSA in PBS durch 2-stufige Verdünnung
(100x, dann 200x).
- – Gebe
pro Loch 100 μl
Ak zu. Inkubiere 1 Stunde bei Raumtemperatur. Inkubiere 1 Stunde
bei 4°C.
- – Wasche
Platte 4x.
-
4. Farbreaktion
-
- – Bereite
TMB-Substrat zu uns gebe pro Loch 100 μl zu.
- – Verfolge
OD bei 650 nm bis 0,6 erreicht ist.
- – Stoppe
mit 1 M Phosphorsäure.
Schüttle
auf Plattenlesegerät.
- – Lese
sofort die OD bei 650 nm ab.
-
Die
optimalen Inkubationszeiten und Enzymreaktionsbedingungen variieren
leicht mit den Enzymzubereitungen und werden empirisch für jede Charge
bestimmt.
-
Der
für Lck
verwendete Reaktionspuffer war 100 mM MOPSO, pH 6,5, 4 mM MnCl2, 20 mM MgCl2, 5 mM
DTT, 0,2 % BSA, 200 mM NaVO4 bei analogen
Assay-Bedingungen.
-
Verbindungen
der Formel I können
therapeutisch brauchbar sein bei der Behandlung von Erkrankungen,
an denen sowohl identifizierte, einschließlich derer, die hier nicht
erwähnt
sind, als auch noch nicht identifizierte Proteintyrosinkinasen,
die von Verbindungen der Formel I inhibiert werden, beteiligt sind.
Sämtliche hier
beispielhaft belegten Verbindungen inhibieren signifikant die KDR-Kinase
bei Konzentrationen von 50 Mikromolar oder niedriger. Einige erfindungsgemäße Verbindungen
inhibieren auch andere PTKn wie Ick bei Konzentrationen von 50 Mikromolar
oder weniger.
-
Resultate
-
Die
folgende inhibitorische Konzentration einer repräsentativen Verbindung wurde
erhalten:
-
Diese
Resultate zeigen, dass erfindungsgemäße Verbindungen eine bemerkenswerte
inhibitorische Aktivität
für die
KDR-Tyrosinkinase genauso wie für
andere Kinasen besitzen.
-
In-vitro-Modelle
für die
T-Zellaktivierung
-
Nach
Aktivierung durch Mitogen oder Antigen werden T-Zellen zur Sekretion
von IL-2, einem
Wachstumsfaktor der ihre anschließende proliferative Phase unterstützt, induziert.
Man kann daher entweder die Produktion von IL-2 durch oder die Zellproliferation
von primären
T-Zellen oder geeigneten T-Zelllinien als Surrogat für die T-Zellaktivierung
messen. Beide Assays sind in der Literatur gut beschrieben und ihre
Parameter gut dokumentiert (in Current Protocols in Immunology,
Vol. 2, 7.10.1–7.11.2).
-
Kurzum,
man kann T-Zellen aktivieren, indem man sie mit allogenen Stimulatorzellen
cokultiviert, ein Vorgang, der als einwegige gemischte Lymphozytenreaktion
bezeichnet wird. Antwortende („responder") und stimulierende
(„stimulator") periphere mononukleäre Blutzellen
werden mittels Ficoll-Hypaque Gradient (Pharmacia) den Anweisungen
des Herstellers folgend aufgereinigt. Man inaktiviert stimulierende
Zellen methodisch durch Behandlung mit Mitomycin C (Sigma) oder γ-Strahlung.
Responder- und Stimulator-Zellen werden bei einem Verhältnis von
2:1 im Beisein und in Abwesenheit der Testverbindung cokultiviert.
Typischerweise mischt man 105 Responder
mit 5 × 104 Stimulatoren und gibt sie (200 μl Volumen)
auf eine Mikrotiterplatte mit U-Böden (Costar Scientific). Man
kultiviert die Zellen in RPMI 1640, das entweder mit Hitze-inaktiviertem
fötalen
Rinderserum (Hyclone Laboratories) oder gepooltem humanen AB-Serum
von männlichen
Spendern, 5 × 10-5 M 2-Mercaptoethanol und 0,5 % DMSO supplementiert
war. Man pulste die Kulturen mit 0,5 μCi 3H-Thymidin
(Amersham) 1 Tag vor der Ernte (typischerweise an Tag 3). Man erntete
die Kulturen (Betaplate, Erntevorrichtung, Wallac) und bestimmte
die Isotopenaufnahme mit Flüssigszintillation
(Betaplate, Wallac).
-
Man
kann das gleiche Kultursystem verwenden, um die T-Zellaktivierung
durch Messung der IL-2-Produktion zu bestimmen. 18 bis 24 Stunden
nach Kulturbeginn entfernt man die Überstände und misst die IL-2-Konzentration
mittels ELISA (R- und D-Systeme) den Angaben des Herstellers folgend.
-
In-vivo-Modelle
der T-Zellaktivierung
-
Man
kann die in-vivo-Wirksamkeit von Verbindungen in Tiermodellen testen,
von denen bekannt ist, dass sie die T-Zellaktivierung direkt messen
oder für
die sich T-Zellen als Effektoren erwiesen haben. Man kann T-Zellen
in vivo aktivieren, indem man den konstanten Teil des T-Zellrezeptors
mit einem monoklonalen anti-CD3-Antikörper (Ak)
ligiert. In diesem Modell verabreicht man BLAB/c-Mäusen 10 μg anti-CD3-Ak intraperitoneal
2 Stunden vor dem Ausbluten. Tiere, die den zu testenden Wirkstoff
bekommen, werden mit einer Einzeldosis der Verbindung 1 Stunde vor
der Verabreichung des anti-CD3-Ak vorbehandelt. Man misst die Serumspiegel
der proinflammatorischen Cytokine Interferon-γ (IFN-γ) und Tumor-Nekrosis-Faktor-α (TNF-α), Indikatoren
der T-Zellaktivierung, mittels ELISA. Ein ähnliches Modell verwendet das
Primen von T-Zellen in vivo mit einem spezifischen Antigen wie dem
Hämocyanin
des Pfeilschwanzkrebses (KLH für
keyhole limpet hemocyanin) gefolgt von einem sekundären „challenge" in vitro von Zellen
abführender
Lymphknoten mit dem gleichen Antigen. Wie zuvor verwendet man die
Messung der Cytokinproduktion, um den Aktivierungszustand der kultivierten
Zellen zu beurteilen. Kurzum, C57BL/6-Mäuse werden subkutan mit 100 μg KLH, das
in komplettem Freund-Adjuvans (CFA) emulgiert war, am Tag 0 immunisiert.
Die Tiere werden 1 Tag vor der Immunisierung und anschließend an
den Tagen 1, 2 und 3 nach Immunisierung mit der Verbindung vorbehandelt.
Man entnimmt die abführenden
Lymphknoten an Tag 4 und kultiviert ihre Zellen bei 6 × 106 pro ml in Gewebekulturmedium (mit Hitze-inaktiviertem
fötalen
Rinderserum (Hyclone Laboratories), 5 × 10-5 M
2-Mercaptoethanol und 0,5 % DMSO supplementiertes RPMI 1640) sowohl
24 als auch 48 Stunden. Man testet dann die Kulturüberstände mittels
ELISA auf die autokrinen T-Zellwachstumsfaktor-Spiegel Interleukin-2
(IL-2) und/oder IFN-γ.
-
Leitverbindungen
kann man auch in Tiermodellen für
humane Erkrankungen testen. Hierzu gehören beispielsweise die experimentelle
Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) und die Kollagen-induzierte Arthritis (CIA).
EAE-Modelle, durch
die Aspekte der humanen Multiplen Sklerose nachgestellt werden,
sind sowohl in Ratten als auch Mäusen
beschrieben (zusammengefasst in FASEB J. 5:2560–2566, 1991; Murines Modell: Lab.
Inves. 4(3): 278, 1981; Nager-Modell: J. Immunol. 146(4):1163-8,
1991). Kurzum, man immunisiert Mäuse oder
Ratten mit einer Emulsion des basischen Myelinproteins (MBP) oder
neurogenen Peptidderivaten davon und CFA. Man kann die akute Erkrankung
durch Zugabe bakterieller Toxine wie Bordetella perfussis induzieren.
Eine rezidivierende/ausstrahlende Erkrankung induziert man durch
adoptiven Transfer von T-Zellen aus MBP/Peptid-immunisierten Tieren.
-
CIA
kann man in DBA/1-Mäusen
induzieren, indem man mit Kollagen vom Typ II immunisiert (J. Immunol.:
142(7): 2237–2243).
Die Mäuse
entwickeln bereits 10 Tage nach dem Antigen-Challenge Anzeichen von
Arthritis, die bis zu 90 Tagen nach Immunisierung noch nachweisbar
sind. Sowohl im EAE- als auch im CIA-Modell kann man eine Verbindung entweder
prophylaktisch oder zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Erkrankung verabreichen.
Wirksame Wirkstoffe sollten die Schwere und/oder Häufigkeit
verringern.
-
Bestimmte
Verbindungen dieser Erfindung, die eine oder mehrere angiogene Rezeptor-PTKn und/oder
eine an der Vermittlung entzündlicher
Antworten beteiligte Proteinkinase wie Lck inhibieren, können die
Schwere und Häufigkeit
von Arthritis in diesen Modellen verringern.
-
Man
kann Verbindungen auch in Allotransplantat-Maus-Modellen, entweder
Haut (s.o. in Ann. Rev. Immunol, 10: 333-58, 1992; Transplantation:
57(12): 1701-1706,
1994) oder Herz (Am. J. Anat.: 113: 273, 1963) testen. Kurzum, Hauttransplantate
von ganzer Stärke
werden von C57BL/6-Mäusen
auf BALB/c-Mäuse transplantiert.
Die Transplantate werden täglich
beginnend an Tag 6 auf Anzeichen für eine Abstoßung untersucht. In
dem neonatalen Hauttransplantationsmodell der Maus transplantiert
man neonatale Herzen von C57BL/6-Mäusen ektopisch in die Ohrmuscheln
adulter CBA/J-Mäuse.
Die Herzen fangen 4 bis 7 Tage nach Transplantation an zu schlagen,
und die Abstoßung
kann visuell beurteilt werden, indem man mit einem Seziermikroskop
nach dem Aufhören des
Schlagens schaut.
-
Zelluläre Rezeptor-PTK-Assays
-
Die
folgenden zellulären
Assays können
verwendet werden, um die Aktivitäts- und Wirkungsniveaus verschiedener
erfindungsgemäßer Verbindungen
auf KDR/VEGFR2 zu bestimmen. In Anlehnung an dieselben Vorgaben
können ähnliche,
einen spezifischen Ligandenstimulus verwendende PTK-Assays für weitere Tyrosinkinasen
entworfen werden, wobei man hinlänglich
bekannte Techniken verwendet.
-
VEGF-induzierte KDR-Phosphorylierung
in humanen Nabelvenen-Endothelzellen
(HUVEC), gemessen mit Western-Blots.
-
- 1. HUVEC-Zellen (aus gepoolten Spendern) wurden
von Clonetics (San Diego, CA) bezogen und den Herstellerhinweisen
entsprechend kultiviert. Nur die frühen Passagen (3–8) wurden
für diesen
Assay verwendet. Die Zellen wurden in 100-mm-Schälchen (Falcon für Gewebekultur;
Becton Dickinson; Plymouth, England) kultiviert, wobei man komplette
EBM-Medien (Clonetics) verwendete.
- 2. Um die inhibitorische Aktivität einer Verbindung zu bewerten,
wurden die Zellen mit Trypsin behandelt und jedes Loch von 6-Loch-Clusterplatten
(Costar; Cambridge, MA) wurde mit 0,5–1,0 × 105 Zellen/Loch beimpft.
- 3. 3–4
Tage nach dem Beimpfen waren die Platten zu 90–100 % konfluent. Es wurde
das Medium aus allen Löchern
entfernt, die Zellen wurden mit 5–10 ml PBS gewaschen und 18–24 Stunden
mit 5 ml EBM-Basismedium ohne zugesetzte Supplementierung (d.h.
Serumstarvation) inkubiert.
- 4. Serielle Verdünnungen
von Inhibitoren wurden in 1 ml EBM-Medium (25 μM, 5 μM, oder 1 μM Endkonzentration) zu den Zellen
gegeben und 1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Humaner rekombinanter VEGF(165) (R&D Systemes) wurde
in 2 ml EBM-Medium dann zu allen Löchern mit einer Endkonzentration
von 50 ng/ml gegeben und 10 Minuten bei 37°C inkubiert. Unbehandelte oder
nur mit VEGF behandelte Kontrollzellen wurden verwendet, um den
Phosphorylierungshintergrund durch VEGF zu bewerten.
-
Alle
Löcher
wurden dann mit 5–10
ml kaltem PBS, der 1 mM Natriumorthovanadat (Sigma) enthielt, gespült, und
die Zellen wurden lysiert und in 200 μl RIPA-Puffer (50 mM Tris-HCl
pH7, 150 mM NaCl, 1 % NP-40, 0,25 % Natriumdeoxycholat, 1 mM EDTA),
welcher Proteaseinhibitoren (PMSF 1 mM, Aprotinin 1 μg/ml, Pepstatin
1 μg/ml,
Leupeptin 1 μg/ml,
Na-Vanadat 1 mM,
Na-Fluorid 1 mM) und 1 μg/ml
Dnase (sämtliche
Chemikalien von Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) enthielt,
geschabt. Das Lysat wurde bei 14000 UPM 30 Minuten zentrifugiert,
um Kerne zu entfernen.
-
Gleiche
Mengen Proteine wurden dann durch Zugabe von kaltem (-20-°C) Ethanol (2 Volumina) für mindestens
1 Stunde oder maximal über
Nacht präzipitiert.
Die Pellets wurden in Laemli-Probepuffer, der 5 % β-Mercaptoethanol
(BioRad; Hercules, CA) enthielt, rekonstituiert und 5 Minuten erwärmt. Die
Proteine wurden durch Polyacrylamidgel-Elektrophorese (6 %, 1,5
mm Novex, San Diego, CA) aufgelöst
und auf eine Nitrocellulosemembran unter Verwendung des Novex-Systems
transferiert. Nachdem man mit Rinderserumalbumin (3 %) blockiert
hatte, wurden die Proteine über
Nacht mit polyklonalem anti-KDR-Antikörper (C20, Santa Cruz Biotechnology,
Santa Cruz, CA) oder mit monoklonalem anti-Phosphotyrosin-Antikörper (4G10,
Upstate Biotechnology, Lake Placid, NY) bei 4°C ausgetestet. Nachdem man gewaschen
und 1 Stunde mit HRP-konjugiertem F(ab)2 von
Ziege-anti-Kaninchen-
oder Ziege-anti-Maus-IgG inkubiert hatte, wurden die Banden unter
Verwendung des Emissionschemilumineszenz (ECL)-Systems (Amersham
Life Sciences, Arlington Height, IL) visualisiert.
-
Bestimmte
Beispiele der vorliegenden Erfindung inhibieren die zelluläre VEGFinduzierte
KDR-Tyrosinkinase-Phosphorylierung bei Konzentrationen von weniger
als 50 μM.
-
In-vivo-Gebärmutterödem-Modell
-
Dieser
Test misst die Fähigkeit
von Verbindungen, die in den ersten Stunden nach Östrogenstimulierung
auftretende akute Zunahme des Gebärmuttergewichts in Mäusen zu
inhibieren. Dieser frühe
Beginn der Gebärmuttergewichtszunahme
ist bekanntlich auf ein Ödem
zurückzuführen, welches
durch die zunehmende Permeabilität
der Gebärmuttervaskulatur
verursacht wird. Cullinan-Bove und Koss (Endocrinology, 1993, 133: 829–837) haben
eine enge zeitliche Beziehung zwischen dem Östrogen-stimulierten Gebärmutterödem und der
erhöhten
Expression von VEGF-mRNA in der Gebärmutter gezeigt. Diese Ergebnisse
sind bestätigt
worden, indem man VEGF-neutralisierende monoklonale Antikörper verwendete,
welche die akute Zunahme des Gebärmuttergewichts
nach Östrogenstimulierung
signifikant verminderten (WO 97/42187). Dieses System kann daher
als Modell für
die Inhibition der VEGF-Signalgebung in vivo und die damit verbundene
Hyperpermeabilität
und das Ödem
dienen.
-
Materialien:
Alle Hormone wurden von Sigma (St. Louis, MO) oder Calbiochem (La
Jolla, CA) als lyophilisierte Pulver bezogen und den Anweisungen
des Herstellers entsprechend zubereitet.
-
Vehikel-Komponenten
(DMSO, Cremaphor EL) wurden von Sigma (St. Louis, MO) bezogen.
-
Mäuse (Balb/c,
8–12 Wochen
alt) wurden von Taconic (Germantown NY) bezogen und in einer pathogenfreien
Tierbehausung in Anlehnung an institutionelle Richtlinien des Komitees
zur Tierpflege und -verwendung gehalten.
-
Methode:
-
- Tag 1: Man verabreichte Balb/c-Mäusen eine intraperitoneale
(i.p.) Injektion von 12,5 Einheiten Gonadotropin aus dem Serum einer
trächtigen
Stute (PMSG).
- Tag 3: Die Mäuse
bekamen 15 Einheiten humanes Chorion-Gonadotropin (hCG) i.p.
- Tag 4: Die Mäuse
wurden zufällig
auf 5–10
Gruppen verteilt. Man verabreichte Testverbindungen je nach Löslichkeit
und Vehikel auf i.p.-, i.v.- oder p.o.-Wegen in Dosierungen im Bereich
von 1–100
mg/kg. Die Vehikel-Kontrollgruppe bekam lediglich Vehikel und zwei
Gruppen blieben unbehandelt.
-
30
Minuten später
gab man den experimentellen, Vehikel- und einer der unbehandelten
Gruppen eine i.p.-Injektion von 17β-Estradiol (500 μg/kg). Nach
2–3 Stunden
wurden die Tiere durch CO2-Inhalation geopfert. Im
Anschluss an einen Einschnitt an der Mittellinie isolierte und entfernte
man jede Gebärmutter,
indem man gerade unterhalb des Gebärmutterhalses und an den Verbindungen
der Gebärmutter
zu den Eileitern schnitt. Fett- und Bindegewebe entfernte man, wobei
man acht gab, die Gebärmutter
vor dem Wiegen unversehrt zu lassen. Man verglich die mittleren
Gewichte der behandelten Gruppen mit denen der unbehandelten oder
Vehikel-behandelten Gruppen. Die Signifikanz bestimmte man mit dem
Studenten-T-Test.
Nicht stimulierte Kontrollgruppen verwendet man, um die Antwort
auf Estradiol zu verfolgen.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Verbindungen der vorliegenden
Erfindung die Ödembildung inhibieren,
wenn sie über
verschiedene Wege systemisch verabreicht werden.
-
Es
kann gezeigt werden, dass bestimmte Verbindungen dieser Erfindung,
die Inhibitoren von angiogenen Rezeptortyrosinkinasen sind, ebenfalls
in einem Matrigel-Implantationsmodell der Neovaskularisierung aktiv
sind. Das Matrigel-Neovaskularisierungsmodell
beinhaltet die Bildung neuer Blutgefäße innerhalb einer klaren „Murmel" aus subkutan implantierter
extrazellulärer
Matrix, welche durch die Gegenwart von proangiogenen Faktor produzierenden
Tumorzellen induziert wird (siehe beispielsweise: Passaniti, A.,
et al., Lab Investig. (1992), 67(4), 519–528; Anat. Rec. (1997), 249(1),
63–73;
Int. J. Cancer(1995), 63(5), 694–701; Vasc. Biol. (1995), 15(11),
1857-6). Das Modell geht vorzugsweise über 3 bis 4 Tage; zu den Endpunkten
gehören
eine makroskopische visuelle/bildhafte Beurteilung der Neovaskularisierung,
mikroskopische Bestimmungen der Kleinstgefäßdichte und die quantitative
Hämoglobinbestimmung
(Drabkin-Methode) im Anschluss an die Entfernung des Implantats,
bezogen auf Kontrolltiere, die nicht mit Inhibitoren behandelt worden
waren. In dem Modell kann man alternativ bFGF oder HGF als Stimulus
verwenden.
-
Bestimmte
Verbindungen dieser Erfindung, die eine oder mehrere Onkogene, Protoonkogene
oder proliferationsabhängige
Proteinkinasen oder eine angiogene Rezeptor-PTK inhibieren, inhibieren
ebenfalls das Wachstum von primären
Xenotransplantattumoren aus Maus, Ratte oder Menschen in Mäusen, oder
sie inhibieren die Metastase in Mausmodellen.
-
ÄQUIVALENTE
-
Wenngleich
diese Erfindung mit Bezug auf ihre bevorzugten Ausführungsformen
genau aufgezeigt und beschrieben worden ist, wird der Fachmann dennoch
verstehen, dass man mannigfaltige Änderungen an Form und Details
vornehmen kann, ohne vom Umfang der Erfindung, wie er in den anhängenden
Ansprüchen definiert
ist, abzuweichen. Viele Äquivalente
zu den hier spezifisch beschriebenen, spezifischen Ausführungsformen
der Erfindung erkennt oder vermag der Fachmann festzustellen, wobei
er nicht mehr als routinemäßig experimentiert.
Solche Äquivalente
sollen vom Schutzumfang der Ansprüche erfasst werden.