-
Technisches
Gebiet
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Technologie zur Behandlung von sauren
Gasen, wie Wasserstoffchloridgas (hierin nachstehend kurz als „HCl" bezeichnet) und
Schwefeloxiden (hierin nachstehend kurz als „SOx" bezeichnet), die
in Abgasen in einer Abgas-Behandlungsvorrichtung beispielsweise
in einem Abfallverbrennungssystem enthalten sind, und auf eine Technologie
zur stabilen Fixierung gefährlicher
oder toxischer Schwermetalle, die in Ruß und Staub auftreten, die
bei der Abgasbehandlung gebildet und in Entstaubern eingeschlossen
werden.
-
Stand der
Technik
-
Eine
gewöhnliche
Verbrennungsvorrichtung umfaßt
im allgemeinen einen Verbrennungsofen, einen Wärmeaustauscher oder eine Wassersprühvorrichtung
zur Abkühlung
von Hochtemperaturabgasen, ein Gerät zum Blasen von Löschkalk
(Calciumhydroxid) in Abgase (in einem Abgasleitungsrohr) zur Neutralisierung
von sauren Gasen, wie HCl, und einen Entstauber, und umfaßt gegebenenfalls
außerdem
ein Gerät
oder eine Vorrichtung zur Beseitigung gefährlicher Komponenten, wie SOx, Stickstoffoxiden (hierin nachstehend kurz
als „NOx" bezeichnet)
und Dioxinen. Ruß und
Staub, die beim Verbrennen von Abfällen erzeugt werden, enthalten Staub,
Reaktionsprodukte, gebildet aus Löschkalk und sauren Gasen, wie
HCl, nicht-umgesetzten Löschkalkrest
und außerdem
niedrigsiedende Verbindungen, enthaltend ein toxisches Schwermetall,
wie Pb, und Cyanide. Deshalb ist die gleichzeitige Ruß- und Staubbehandlung
ebenso notwendig.
-
Heutzutage
wird bei der Beseitigung von Industriemüll, der gefährliche Schwermetalle und Cyanide enthält, Ruß und Staub
mit Zement vermischt, Wasser wird zugegeben und das Gemisch wird
geknetet, gehärtet
und verfestigt, um dadurch toxische Schwermetalle und Cyanide zu
stabilisieren und das Auslaugen dieser zu verhindern. Jedoch weist
das konventionelle Verfahren der Industriemüllbehandlung, die bloß Verfestigung
unter Verwendung von Zement umfaßt, wie oben erwähnt, verschiedene
Probleme auf und kann ohne strenge Aufbereitung des Behandlungsproduktes
eine sekundäre
Umweltverschmutzung verursachen.
-
Der
Ruß und
Staub, der in städtischen
Müllverbrennungsöfen gesammelt
wird, enthält
beispielsweise gefährliche
Schwermetalle, wie Blei (Pb), Kadmium (Cd), Quecksilber (Hg), Chrom
(Cr) und Kupfer (Cu). Zur Zeit wird diese Art an Ruß und Staub
mit Rostasche zur Abfallablagerung vermischt oder durch Zement verfestigt.
Jedoch umfaßt
sogar die Verfestigung mit Zement das Risiko des Auslaugens von
Pb und dergleichen. In den neusten Vorrichtungen wird insbesondere
Löschkalk
oder Branntkalk (Calciumoxid) in Abgase in dem Auspuffweg zum Auffangen
von sauren Gasen, die beim Verbrennen erzeugt werden, beispielsweise
HCl und SOx, geblasen. Der nicht umgesetzte
Teil dieses Löschkalks
oder Branntkalks verbleibt in der Flugasche und deshalb weist der
gesammelte Ruß und
Staub ein hohe Alkalität
von nicht weniger als pH 12 auf. Es ist allgemein bekannt, daß Pb ohne
weiteres unter stark alkalischen Bedingungen auslaugt. Daher verursacht
stark alkalischer Ruß und
Staub oder ein daraus abgeleitetes Behandlungsprodukt ohne richtige
Behandlung ein ernstes Problem, nämlich das Auslaugen von Pb.
-
Da
die Beseitigung von nicht-behandeltem Ruß und Staub durch Abfallablagerung
durch das Gesetz verboten wird, wird zu dem Ruß und Staub ein Chelatbildner
zugegeben, um dadurch das Auslaugen von Pb zu verhindern. Jedoch
sind Chelatbildner teuer. Und für
einige Arten an Ruß und
Staub, insbesondere stark alkalischen Ruß und Staub mit einer hohen
Konzentration an Pb, können
sie das Auslaugen von Pb auf ein Niveau unter der legalen Grenze
(nicht mehr als 0,3 ppm) in einigen Fällen ohne dessen Zugeben in
großen Mengen
(nicht weniger als 5 Gew.-% Ruß und
Staub) nicht unterdrücken,
wodurch aus Sicht der Betriebskosten keine geringe Belastung auferlegt
wird.
-
Folglich
ist die Einführung
eines neuen Abgas-Behandlungsmittels und eines neuen Verfahrens
zur Abgasbehandlung, mit dem und durch das, die sauren Gase, wie
HCl und SOx, die beim Verbrennen von städtischen
und anderen Abfällen
erzeugt werden, effizient eingeschlossen und gefährliche Schwermetalle gleichzeitig
fixiert werden können,
ernsthaft gewünscht
worden.
-
Als
Antwort auf eine derartige gesellschaftliche Forderung offenbart
die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
H09-108538 beispielsweise ein Behandlungsmittel zum Verringern des
Gehalts an Alkaliverbindungen in Ruß und Staub, der in Entstäubern gesammelt
wurde, und Verhindern des Auslaugens von toxischen Metallen, wie
Pb, unter Verwendung von hochreaktivem Calciumsilikathydrat in Abgasbehandlungssystemen.
-
Die
geprüfte
japanische Patentveröffentlichung
H07-63581 offenbart ein Abgas-Behandlungsmittel, das durch Dispergieren
eines Rohstoffes, bestehend aus einer Substanz, die zum Bereitstellen
von Calciumoxid, Siliziumdioxid und Aluminiumoxid fähig ist,
und einer Substanz, die zum Bereitstellen von Calciumsulfat in Wasser
fähig ist,
hergestellt wird.
-
Jedoch
kann die Behandlung von Abgasen durch Kontaktieren mit Calciumsilikathydrat
tatsächlich
die Alkalisubstanzniveaus in Ruß und
Staub verringern, aber kann hinsichtlich des Entstaubungsgrads des
sauren Gases im Vergleich zu Löschkalk
nicht besser sein. Wenn daher Abgase mit einer hohen Konzentration
an saurem Gas behandelt werden, ist das Neutralisierungsmittel in
erhöhten
Mengen erforderlich und infolgedessen erhöht sich die Menge an Ruß und Staub.
-
Mittel,
die Calciumsilikathydrat und Calciumhydroxid zur Abgasentschwefelung
umfassen, sind aus US-A-5403808 und WO-A-8907974 bekannt.
-
Gegenstände der
Erfindung
-
Folglich
ist es ein Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung, eine neue
Technologie zur Behandlung von Abgasen sowie Ruß und Staub bereitzustellen,
durch die saures Gase, wie HCl und SOx,
die in durch Verbrennen erzeugten Abgasen enthalten sind, effizient
eingeschlossen und gleichzeitig gefährliche Schwermetalle bei der
Behandlung von Abgasen, die in Verbrennungsöfen für Industriemüll, städtische
Abfälle
und dergleichen erzeugt wurden, und bei der Behandlung von Ruß und Staub,
die bei dieser Gelegenheit gesammelt wurden, fest fixiert werden
können.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Beachtet
man den Stand der Technik, wie oben erwähnt, führten die betreffenden Erfinder
Untersuchungen durch und fanden infolgedessen heraus, daß ein Material,
das als Hauptbestandteile Calciumsilikathydratteilchen mit einem
kontrollierten mittleren Teilchendurchmesser und einer kontrollierten
spezifischen Oberfläche
umfaßt,
effizient saure Gase in Abgasen auffangen kann und außerdem Schwermetalle
in Ruß und Staub
ohne Erhöhung
der Menge an Ruß und
Staub fest fixieren kann.
-
Daher
stellt die vorliegende Erfindung ein Abgas-Behandlungsmittel, wie
nachstehend spezifiziert, und ein Verfahren zur Herstellung desselben
sowie seine Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung von Abgasen
und Ruß und
Staub, wie nachstehend spezifiziert, bereit.
- 1.
Abgas-Behandlungsmittel, wobei es Calciumsilikathydratteilchen mit
einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,2 bis 4 μm und einer
spezifischen Oberfläche
von nicht weniger als 60 m2/g und Calciumhydroxidteilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von nicht mehr
als 4 μm
umfaßt, und
wobei der Gehalt an Calciumhydroxidteilchen in beiden Teilchenkomponenten
innerhalb des Bereiches von 20 bis 60 Gew.-% liegt.
- 2. Abgas-Behandlungsmittel, wie oben definiert, welches als
eine Aufschlämmung
vorliegt.
- 3. Abgas-Behandlungsmittel, wie oben definiert, welches als
ein Trockenpulver vorliegt.
- 4. Verfahren zur Herstellung von auf Calciumsilikat- und Calciumhydroxid-basierenden
Abgas-Behandlungsmitteln in Aufschlämmungsform, wie oben definiert,
welches das Zugeben von 100 bis 2.000 Gewichtsteilen Wasser zu einer
Gesamtmenge von 100 Gewichtsteilen eines Calciumsilikat-enthaltenden Rohstoffs
plus eines Calciumhydroxid-erzeugenden Rohstoffs und das Durchführen der
Hydratationsreaktionen bei 40 bis 100 °C unter Naßzerkleinerungsbedingungen
umfaßt.
- 5. Verfahren zur Herstellung von auf Calciumsilikat- und Calciumhydroxid-basierenden
Abgas-Behandlungsmitteln in Pulverform, wie oben definiert, welches
das Zugeben von 100 bis 2.000 Gewichtsteilen Wasser zu einer Gesamtmenge
von 100 Gewichtsteilen eines Calciumsilikat-enthaltenden Rohstoffs
plus eines Calciumhydroxid-erzeugenden Rohstoffs und das Durchführen der
Hydratationsreaktionen bei 40 bis 100 °C unter Naßzerkleinerungsbedingungen
und das anschließende
Trocknen und Klassieren des Reaktionsproduktes umfaßt.
- 6. Verfahren zur Abgasbehandlung, welches das Inkontaktbringen
eines Abgases mit dem oben definierten Abgas-Behandlungsmittel umfaßt.
- 7. Verfahren zur Behandlung von Abgasen, Ruß und Staub, welches das Inkontaktbringen
eines Abgases mit dem oben definierten Abgas-Behandlungsmittel und
das Zugeben von Wasser zu dem aus dem Abgas in einem Entstauber
gesammelten Ruß und
Staub und das Kneten und Verfestigen des resultierenden Gemisches
umfaßt.
-
Die
Abgasbehandlungsfähigkeit
dieser Abgasneutralisierungsmittel, die am häufigsten verwendet werden und
Löschkalk
(Calciumhydroxid) in Pulverform umfassen, können durch Erhöhung der
Abgas-kontaktierenden Oberfläche
erhöht
werden. Als eine grundlegende Maßnahme zur Erhöhung der
Kontaktfläche
kann das Zerkleinern eines Löschkalkpulvers
zu einem feineren Pulver genannt werden, um dadurch die spezifische Oberfläche davon
zu erhöhen.
-
Beispielsweise
offenbaren die ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichungen
H09-103640 und H09-110425 ein Verfahren zur Herstellung von Calciumhydroxid
durch Unterziehen eines Gemisches aus naßzerkleinertem Calciumoxid,
Wasser und einem Alkohol in einem Faulbehälter einer Reaktion und Reifenlassen des
resultierenden Fermentationsreaktionsgemisches in der Alterungsvorrichtung
und Entfernen des Wassers und Alkohols durch Verdampfen. Jedoch
gibt es eine Begrenzung des Verfahrens der Erhöhung der Abgas-kontaktierenden
Fläche
durch Zerkleinern von Löschkalk,
der eine kristalline Substanz ist, zu einem feinen Pulver.
-
Wenn
ein Calciumsilikathydratpulver als ein Abgas-Neutralisierungsmittel
verwendet wird, wird die Reaktivität mit sauren Gasen aufgrund
seiner großen
spezifischen Oberfläche
verbessert, aber, da der Alkalisubstanzgehalt im Vergleich zu Löschkalk
gering ist, kann nicht gesagt werden, daß die Reaktivität davon
im Vergleich zu Neutralisierungsmitteln, die ein feines Löschkalkpulver
umfassen, deutlich verbessert wird.
-
Insbesondere
ist bei der Behandlung von Abgas, die das Ziel der vorliegenden
Erfindung ist, die Zeit zum Kontaktieren mit Abgasen so kurz wie
mehrere Sekunden bis Dutzende von Sekunden, so daß die hohen spezifischen
Oberflächenmerkmale
von Calciumsilikathydratteilchen nicht vollständig genutzt werden können. Die
Hohlräume
in Calciumsilikathydratteilchen sind nämlich sehr klein und deshalb
können,
wenn die Reaktionszeit kurz ist, saure Gase nicht in die Teilchen
diffundieren, sondern die Reaktionen treten nur auf der scheinbaren
Teilchenoberfläche
auf.
-
Im
Gegensatz dazu enthält
das erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
Calciumsilikathydratteilen mit hoher spezifischer Oberfläche mit
einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,2 bis 4 μm und einer
spezifischen Oberfläche
von nicht weniger als 60 m2/g, und deshalb
können
die Reaktionen im Inneren sowie in einem kurzen Zeitraum verlaufen
und die Reaktivität
kann daher deutlich erhöht
werden. Außerdem
enthält das
erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
zusammen mit diesen feinen Calciumsilikathydratteilchen eine spezifizierte
Menge an feinen Calciumhydroxidteilchen (mittlerer Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 4 μm;
20 bis 60 Gew.-% des Gesamtgewichts von beiden Komponenten) und
deshalb ist die Alkalimenge groß und
die Behandlungsfähigkeit
von saurem Gas pro Gewichtseinheit wird erhöht. Wenn der Teilchendurchmesser
von Calciumhydroxidteilchen groß ist,
verringert sich die Neutralisierungsfähigkeit von saurem Gas und
es verbleiben nichtumgesetzte Teilchen, daher erhöht sich
das Risiko, daß das
Auslaugen von Schwermetallen nicht inhibiert wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden, wie es aus der Erörterung offensichtlich ist,
die feinen Calciumsilikathydratteilchen und die feinen Calciumhydroxidteilchen
gleichzeitig ausgefällt,
so daß feine Löschkalkteilchen
gebildet werden, die stark dispergiert werden oder an feinen Calciumsilikathydratteilchen haften.
-
Die
Calciumsilikathydratteilchen in dem erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittel
weisen einen mittleren Teilchendurchmesser von etwa 0,2 bis 4 μm (stärker bevorzugt
etwa 0,2 bis 3 μm)
und eine spezifische Oberfläche
von nicht weniger als 60 m2/g (stärker bevorzugt
nicht weniger als 70 m2/g) auf. Wenn der mittlere
Teilchendurchmesser zu groß ist
oder die spezifische Oberfläche
zu klein ist, wird eine ausreichende HCl-Auffangfähigkeit
nicht gezeigt. Wenn der mittlere Teilchendurchmesser zu klein ist,
tritt aus Sicht der Leistung kein Problem auf, aber die Herstellungskosten
erhöhen
sich und die Handhabung wird schwierig, was aus praktischer Sicht
Nachteile sind.
-
Bezogen
auf die vorliegende Erfindung ist unter „mittlerer Teilchendurchmesser" von Calciumsilikathydratteilchen
und von Calciumhydroxidteilchen der „mittlere Teilchendurchmesser" von Teilchen in
der Aufschlämmung
direkt nach Beendigung der Hydratationsreaktion, die in der Weise
des Naßzerkleinerns
durchgeführt
wird, wie hierin nachstehend erwähnt,
zu verstehen. Unter dem Ausdruck ist ebenso der „mittlere Teilchendurchmesser
von Teilchen nach der Teilchendurchmessereinstellung" zu verstehen, der
nach Aufschlämmungstrocknen
und nach Auflösungsbehandlung
(Zerbrechen in feinere Teilchen) und Klassifizierung von Sekundärteilchen
erhalten wird, da bei der Pulverteilchenbildung Sekundärteilchen
infolge der Aggregation von Primärteilchen
gebildet werden.
-
Es
ist anzunehmen, daß die
spezifische Oberfläche
von Calciumsilikathydratteilchen beinahe denselben Wert wie die
Aufschlämmungsteilchen
und die Teilchendurchmesser-eingestellten Teilchen aufweisen, wenn
der mittlere Teilchendurchmesser derselbe bleibt.
-
Die
Calciumhydroxidteilchen in dem erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittel
weisen vorzugsweise einen mittleren Teilchendurchmesser von nicht
größer als
4 μm auf.
Wenn der mittlere Teilchendurchmesser zu groß ist, wird die Neutralisierungsfähigkeit
saurer gering sein, daher kann das Auslaugen von diesen Schwermetallen
wie Pb aus verfestigtem Ruß und
Staub nicht in einem zufriedenstellenden Maße inhibiert werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittel
beträgt
der Gehalt an feinen Calciumhydroxidteilchen im allgemeinen etwa
20 bis 60 Gewichtsteile (stärker
bevorzugt etwa 20 bis 50 Gewichtsteile) pro 100 Gewichtsteile der
Gesamtsumme an feinen Calciumsilikathydratteilchen und feinen Calciumhydroxidteilchen. Der
Gehalt an feinen Calciumhydroxidteilchen wird in dem obigen Bereich
gemäß der Konzentration
von sauren Gasen in dem Abgas, das behandelt werden soll, und der
Schwermetallkonzentration in dem abgelassenen Ruß und Staub ausgewählt. Wenn
daher die Konzentration von saurem Gas in dem Abgas hoch ist, wird der
Gehalt an feinen Calciumhydroxidteilchen erhöht, und wenn die Schwermetallkonzentration
in Ruß und Staub
hoch ist, wird der Gehalt an feinen Calciumsilikathydratteilchen
erhöht.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittels
ist durch das Zugeben von etwa 100 bis 2.000 Gewichtsteilen (stärker bevorzugt
etwa 100 bis 1.000 Gewichtsteilen) Wasser zu 100 Gewichtsteilen
des Rohstoffs, der einen Calciumsilikatrohstoff und einen Calciumhydroxidrohstoff
umfaßt,
Beschicken des Gemisches in eine Mühle und gleichzeitiges Durchführen des
Naßzerkleinerns
und der Hydratationsreaktionen gekennzeichnet.
-
Das
Mischverhältnis
zwischen Calciumsilikatrohstoff und Calciumhydroxidrohstoff kann
gemäß dem gewünschten
Verhältnis
von feinen Calciumsilikathydratteilchen zu feinen Calciumhydroxidteilchen
in dem Abgas-Behandlungsmittel ausgewählt werden.
-
Als
Beispiele des Calciumsilikatrohstoffs können verschiedene Zementspezies,
Wasser-granulierte Hochofenschlacke, Schlackezement und dergleichen
genannt werden. Diese Materialien enthalten im allgemeinen Calciumverbindungen,
wie Calciumsulfat und Calciumaluminat, als Nebenproduktkomponenten
und diese Verbindungen werden ebenso in die Hydratationsreaktionen
einbezogen, erzeugen aber keine Probleme. In Fällen, wo die Menge von feinen
Calciumhydroxidteilchen in dem Abgas-Behandlungsmittel relativ klein sein
kann, können
diese Zementspezies selbst als Quellen für Calciumsilikat und Calciumhydroxid
dienen. Der „Calciumsilikat-enthaltende
Rohstoff und der Calciumhydroxid-bildende Rohstoff", wie sie in der
vorliegenden Erfindung bezeichnet werden, umfassen den Fall, bei
dem Zement allein als Rohstoff verwendet wird.
-
Als
das Calciumhydroxidausgangsmaterial können beispielsweise Calciumoxid,
Calciumhydroxid und Dolomitpflaster erwähnt werden. Dolomitpflaster
enthält
im allgemeinen Magnesiumverbindungen, wie Magnesiumhydroxid und
Magnesiumcarbonat zusätzlich
zu Calciumverbindungen, aber die Magnesiumverbindungen bieten kein
besonderes Problem.
-
Das
Naßzerkleinern
und die Hydratationsreaktionen der Rohstoffe können im allgemeinen bei einer Temperatur
von etwa 40 bis 100 °C
(stärker
bevorzugt etwa 50 bis 80 °C)
durchgeführt
werden, bis die Teilchen, die den gegebenen Erfordernissen entsprechen
(mittlerer Teilchendurchmesser, spezifische Oberfläche usw.),
gebildet werden.
-
Beim
Herstellen des Abgas-Behandlungsmittels werden gemäß dem Chargenverhältnis von
Wasser zu den Rohstoffen Aufschlämmungen
in Formen erhalten, die sich hinsichtlich der Konzentration der
Produktfeststoffe (feine Calciumsilikathydratteilchen + feine Calciumhydroxidteilchen)
und der Fließfähigkeit
unterscheiden. Jede erhaltene Aufschlämmung kann in dieser Form als
ein Abgas-Behandlungsmittel verwendet werden.
-
Alternativ
kann die erhaltene Aufschlämmung
bei etwa 80 °C
oder einer höheren
Temperatur (stärker bevorzugt
etwa 100 bis 200 °C)
und, wenn notwendig, nach der Auflösungsbehandlung getrocknet
und auf einen gewünschten
Teilchendurchmesser klassifiziert werden, wodurch ein Abgas-Behandlungsmittel
in Pulverform erhalten werden kann.
-
Bei
der Behandlung von Abgasen, Ruß und
Staub gemäß der Erfindung
wird in einem Behandlungsgerät,
das zu der Müllverbrennungsvorrichtung
gehört,
das erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
in ein Abgas in einem Behandlungsgerät, das zu der Müllverbrennungsvorrichtung
gehört,
geblasen und anschließend
wird Ruß und
Staub aus dem Abgas unter Verwendung eines Entstäubers gesammelt. Dann wird Wasser,
wenn notwendig, zusammen mit einem gefährliches Metall stabilisierendem
oder fixierendem Mittel zu dem Ruß und Staub zugegeben und das
Gemisch wird durch Rühren
gemischt und verfestigt.
-
Wenn
das Abgas-Behandlungsmittel ebenso in Aufschlämmungsform verwendet wird,
verdampft das Wasser in der Aufschlämmung beim Kontaktieren mit
dem Abgas, so daß dieselbe
Form an Ruß und
Staub gebildet wird, wie sie gebildet wird, wenn das Abgas-Behandlungsmittel
in Pulverform verwendet wird.
-
Das
gefährliches
Metall stabilisierende oder fixierende Mittel, das verwendet werden
soll, wenn es notwendig ist, kann jedes bekannte Material sein.
Spezieller können
beispielsweise ein oder mehrere Spezies genannt werden, ausgewählt aus
Neutralisierungsmitteln (Aluminiumhydroxid, Phosphorsäure, Aluminiumsulfat usw.),
anorganischen Adsorptionsmitteln (Kieselgel, Aluminogel usw.), Chelatbildnern
(Dimethyldithiocarbamidsäuresalze
usw.), Wasserglas, Phosphorsäuresalze
und Verbindungen (Sulfide, Phosphorsäuresalze), die zur Reaktion
mit gefährlichen
Metallen, wie Pb, fähig
sind, um unter anderem kaum lösliche
oder unlösliche Verbindungen
zu bilden.
-
Das
erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
erzeugt die folgenden seltsamen Effekte, die aus dem Herstellungsverfahren
davon resultieren.
-
Die
Verwendung von Zement, der in großen Mengen erhältlich ist
und nicht teuer ist, als das Calciumsilikatausgangsmaterial wird
als ein typisches Beispiel verwendet. Die Hydratationsreaktion von
Zement beginnt, wenn Zementteilchen mit Wasser in Kontakt kommen.
Danach wird ein Hydratationsproduktfilm oder eine Hydratationsproduktschicht
allmählich
auf der Zementteilchenoberfläche
gebildet. Die Hydratationsreaktion von Zement schreitet schneller
fort, wenn die Geschwindigkeit von Wasser, das durch Lücken in
der auf der Zementteilchenoberfläche
gebildeten Hydratschicht strömt,
größer ist,
und wenn die Geschwindigkeit der Diffusion von Ionen, wie Calciumionen,
die aus Zementteilchen auslaugen, durch die Hydratschicht höher ist. Daher
ist die Dicke der Hydratschicht, die auf der Zementteilchenoberfläche gebildet
wird, der bestimmende Faktor für
die Geschwindigkeit der Hydratationsreaktion. Deshalb ist es, selbst
wenn Zement und Wasser zusammengeknetet werden, um ein gehärtetes Produkt
zu bilden, oder das Zusammenbacken durch Rühren der Zementaufschlämmung oder
durch Blasenbildung verhindert wird, oder die Reaktionstemperatur
erhöht
wird, um die Reaktion zu beschleunigen, unmöglich, die Geschwindigkeit
der Hydratation von Zement deutlich zu erhöhen. Zur Erreichung vollständiger Hydratation
von Zement ist sehr viel Zeit erforderlich.
-
Calciumsilikat
in Zement und das zugegebene Calciumhydroxidausgangsmaterial verursachen
durch Hydratation das Ausfallen von Calciumsilikathydrat- bzw. Calciumhydroxidkristallen.
Mittels Durchführen
eines Zerkleinerungsvorgangs bei dieser Gelegenheit gleichzeitig
mit der Hydratationsreaktion wird das Kristallwachstum der Hydratationsreaktionsprodukte
durch Zusammenstoß und
Reibung zwischen den Zerkleinerungsmedien (Mahlwalzen usw.) und
den Materialien, die zerkleinert werden sollen (Hydratationsreaktionsprodukte),
unterdrückt,
und infolgedessen werden sehr feine Calciumsilikathydratteilchen
und Calciumhydroxidhydratteilchen gebildet.
-
Diese
feinen Hydratteilchen werden nur durch das erfindungsgemäße Verfahren
gebildet, das das Naßzerkleinern
eines Rohstoffs oder von Materialien, wie Zement, umfaßt, was
die Auflösung
des Calciumions beim Kontaktieren mit Wasser und die gleichzeitige
Durchführung
der Hydratation ermöglicht.
Daher sind die durch das erfindungsgemäße Verfahren gebildeten feinen
Hydratteilchen sehr fein und weisen eine höhere spezifische Oberfläche im Vergleich
zu den gewöhnlichen
Hydratteilchen in Pulverform (im allgemeinen nicht weniger als 5 μm) auf, die
bloß durch
Zerkleinern von Calciumsilikat und Calciumhydroxid in großen Mengen oder
durch Umsetzen der Rohstoffe mit Wasser erhalten werden.
-
Daher
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Zerkleinerungsvorgang gleichzeitig mit dem Fortschritt
der Hydratationsreaktionen der Rohstoffe durchgeführt, so
daß die
Hydratschicht, die auf der Zementteilchenoberfläche gebildet wird und als ein
bestimmender Faktor für
die Geschwindigkeit der Hydratationsreaktionen dient, entfernt wird
und das Wachstum von Hydratkristallen unterdrückt werden kann. Infolgedessen werden
ein feines Calciumsilikathydratpulver und feine Calciumhydroxidteilchen
gebildet.
-
Wirkungen der Erfindung
-
Gemäß der Erfindung
werden die folgenden bemerkenswerten Wirkungen erreicht.
- (a) Da bekannte Materialien verwendet werden
und die Hydratationsreaktionen der Rohstoffe und ein Zerkleinerungsvorgang
gleichzeitig durchgeführt
werden, kann die Zeit zur Herstellung von Abgas-Behandlungsmitteln
verkürzt
und die Herstellungskosten davon können verringert werden.
- (b) Die Teilchen von Calciumsilikathydrat und Calciumhydroxidhydrat,
die durch Zerkleinern erhalten wurden, sind klein und weisen eine
große
spezifische Oberfläche
auf und sind deshalb hinsichtlich der Reaktivität mit sauren Gasen besser.
Während
insbesondere Calciumhydroxidhydrat gewöhnlich große Kristalle bildet, ist das
Calciumhydroxid in dem erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittel
sehr fein, da kaum Kristalle wachsen.
- (c) Das erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
enthält
stark alkalische Substanzen und ist hinsichtlich der Reaktivität hoch,
wie oben erwähnt,
und ermöglicht
daher den effizienten Verlauf der Reaktionen mit sauren Gasen, wie
HCl. Deshalb ist es nach Beendigung der Reaktionen wenig alkalisch
und das Auslaugen von Pb und dergleichen aus dem vertestigten Ruß und Staub
wird deutlich unterdrückt.
- (d) Die Calciumsilikathydratteilchen vor und nach der Reaktion
weisen eine große
spezifische Oberfläche auf
und sind deshalb hinsichtlich der Auffangwirkung des gefährlichen
Schwermetalls gut und inhibieren das Auslaugen von gefährlichen
Schwermetallen.
- (e) Der Zement-verfestigte Ruß und Staub weist eine hohe
Festigkeit auf und deshalb kann das schließlich verfestigte Abfallvolumen
sehr verringert werden.
- (f) Wenn Portlandzement oder Klinker davon als ein Calciumsilikatmaterial
verwendet wird, kann das Abgas-Behandlungsmittel bei geringen Kosten
mit stabiler Qualität
und in großen
Mengen hergestellt werden.
- (g) Eine Folge des vorhergehenden ist es, wenn das erfindungsgemäße Abgas-Behandlungsmittel
bei der Behandlung von Abgasen aus verschiedenen Müllverbrennungsöfen verwendet
wird, möglich,
saure Gase effizient aufzufangen und gefährliche Schwermetalle fest
zu fixieren, während
die resultierende Menge an Ruß und
Staub verringert wird.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Gehalt an
Calciumhydroxidteilchen und der Fähigkeit, Pb zu fixieren (ausgedrückt hinsichtlich
der Menge an Pb, das aus der verfestigten Masse ausgelaugt wird)
für die
Abgas-Behandlungsmittel,
die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen hergestellt werden,.
-
2 ist
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Gehalt an
Calciumhydroxidteilchen und der Menge an HCl, die aufgefangen wurde,
für das
Abgas-Behandlungsmittel,
die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen hergestellt wurden.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen die charakteristischen
Merkmale der Erfindung deutlicher.
-
Beispiel 1
-
Normaler
Portlandzement und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
(Schwingmühle;
hierin bedeutet nachstehend „Mühle" „Schwingmühle") eingebracht und die Hydratationsreaktionen
konnten für
2 Stunden unter Zerkleinern verlaufen und die erhaltene Aufschlämmung, wurde
bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein erfindungsgemäßes Abgas-Behandlungsmittel-1
erhalten wurde.
-
Der
mittlere Teilchendurchmesser, die spezifische Oberfläche und
der Calciumhydroxidgehalt von jeweils dem Gasbehandlungsmittel,
das in Beispiel 1 erhalten wird, und den Gasbehandlungsmitteln,
die in den nachfolgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen erhalten
werden, werden in Tabelle 1 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Ein
7 : 3-Gemisch (bezogen auf das Gewicht) aus normalem Portlandzement
und Calciumoxid und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratation wurde für 2 Stunden unter Zerkleinern
durchgeführt
und die erhaltene Aufschlämmung
wurde bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und dann in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein erfindungsgemäßes Abgas-Behandlungsmittel-2
erhalten wurde.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Normaler
Portlandzement und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in einem Hochgeschwindigkeitsmischer geknetet, und nach 3
Tagen Härten
bei 70 °C
wurde das feste Produkt zerkleinert und ge trocknet, wodurch Zementhydratteilchen
erhalten wurden. Dieses Produkt wurde als Gasbehandlungsmittel in
den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Normaler
Portlandzement und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in einen Reaktionsbehälter
eingebracht und das Gemisch wurde 24 Stunden während des Aufrechterhaltens
bei 70 °C
gerührt.
Die erhaltene Aufschlämmung
wurde bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein Zementhydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein
Gasbehandlungsmittel in den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Ein
Calciumsilikathydratpulver wurde durch Zerkleinern in einer Mühle von
Calciumsilikathydrat, das unter hohen Temperatur- und hohen Druckbedingungen
hydrothermal synthetisiert wurde, hergestellt. Dieses wurde als
ein Gasbehandlungsmittel in den später erwähnten Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 4
-
Normaler
Portlandzement und warmes Wasser (30 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratationsreaktionen konnten für 2 Stunden
unter Zerkleinern verlaufen und die erhaltene Aufschlämmung wurde
bei 150 °C
für 24
Stunden getrocknet und in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch ein
Zementhydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein Gasbehandlungsmittel in
den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
Normaler
Portlandzement und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratationsreaktionen konnten für 40 Minuten
unter Zerkleinern verlaufen und die erhaltene Aufschlämmung wurde
bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein Zementhydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein
Gasbehandlungsmittel in den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Ein
3 : 7-Gemisch (bezogen auf das Gewicht) aus normalem Portlandzement
und Calciumoxid und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratation wurde 2 Stunden unter Zerkleinern
durchgeführt
und die erhaltene Aufschlämmung
wurde bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und dann in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein Hydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein Gasbehandlungsmittel
in den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 7
-
Ein
4 : 6-Gemisch (bezogen auf das Gewicht) aus normalem Portlandzement
und Calciumoxid und warmes Wasser (70 °C) wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratation wurde 2 Stunden unter Zerkleinern
durchgeführt
und die erhaltene Aufschlämmung
wurde bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und dann in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein Hydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein Gasbehandlungsmittel
in den später
erwähnten
Testbeispielen verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 8
-
Flugasche
und warmes Wasser (70 °C)
wurden in einem Fest/Flüssig-Verhältnis von
1 : 6 in eine Mühle
eingebracht und die Hydratation wurde 2 Stunden unter Zerkleinern
durchgeführt
und die erhaltene Aufschlämmung
wurde bei 150 °C
24 Stunden getrocknet und dann in feinere Teilchen zerbrochen, wodurch
ein Hydratationsprodukt erhalten wurde. Dieses wurde als ein Gasbehandlungsmittel
in den später
erwähnten Testbeispielen
verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 9
-
Löschkalk
mit spezieller Güte
wurde als ein Gasbehandlungsmittel in den später erwähnten Testbeispielen verwendet. Tabelle
1
-
Aus
den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen ist es offensichtlich, daß das Abgas-Behandlungsmittel-1 und
das Abgas-Behandlungsmittel-2 gemäß der Erfindung einen kleineren
mittleren Teilchendurchmesser und eine deutlich größere spezifische
Oberfläche
aufweisen.
-
Testbeispiel 1
-
Ein
HCl-enthaltendes Gas wurde unter Verwendung von jeweils 100 mg Abgas-Behandlungsmittel-1 und
Abgas-Behandlungsmittel-2 gemäß der Erfindung
und Abgas-Behandlungsmitteln gemäß den Vergleichsbeispielen
1 bis 9 behandelt.
-
Dann
wurden 100 mg jedes Abgas-Behandlungsmittels in einen simulierten
Heizzug geblasen, der durch einen Elektroofen bei 300 °C gehalten
wurde und durch den ein 0,1%iges HCl-enthaltendes Gas bei einer
Fließgeschwindigkeit
von 10 Litern pro Minute geleitet wurde, und nach 10 Sekunden wurde
die restliche HCl-Konzentration bestimmt und die Menge an aufgefangenem
HCl-Gas wurde daher bestimmt. Außerdem wurde das Pulver, das
nach der Bestimmung rückgeführt wurde,
in Wasser dispergiert und der pH der Dispersion wurde gemessen.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
-
Das
Abgas-Behandlungsmittel-1 und das Abgas-Behandlungsmittel-2 gemäß der Erfindung
sind hinsichtlich der HCl-Auffangfähigkeit gut und nach 10 Sekunden
Reaktion zeigen die wässerigen
Dispersionen davon geringe pH-Werte.
-
Im
Gegensatz dazu besitzen die Abgas-Behandlungsmittel gemäß den Vergleichsbeispielen
1 bis 3 große
mittlere Teilchendurchmesser und eine kleine spezifische Oberfläche, und
daher eine geringe HCl-Auffangfähigkeit.
-
Das
Abgas-Behandlungsmittel gemäß Vergleichsbeispiel
4 weist einen kleinen mittleren Teilchendurchmesser auf, aber weist
eine kleine spezifische Oberfläche
auf, und daher auch eine geringe HCl-Auffangfähigkeit.
-
Das
Abgas-Behandlungsmittel gemäß Vergleichsbeispiel
5 weist umgekehrt eine große
spezifische Oberfläche
auf, aber besitzt einen großen
mittleren Teilchendurchmesser, und daher ebenso eine geringe HCl-Auffangfähigkeit.
-
Die
Abgas-Behandlungsmittel gemäß den Vergleichsbeispielen
6 und 7 besitzen einen kleinen mittleren Teilchendurchmesser und
eine große
spezifische Oberfläche, und
daher ausgezeichnete HCl-Auffangfähigkeit und Neutralisationsfähigkeit.
Jedoch ist, wie später
erwähnt
(siehe Tabelle 3 und Tabelle 5), der Gehalt an Calciumhydroxidteilchen
hoch, so daß sie
hinsichtlich der Schwermetallfixierfähigkeit und Festigkeit nach Verfestigung
minderwertig sind.
-
Das
Abgas-Behandlungsmittel gemäß Vergleichsbeispiel
8 weist einen geringen Calciumhydroxidteilchengehalt auf, und daher
eine geringe HCl-Auffangfähigkeit.
-
Das
Abgas-Behandlungsmittel gemäß Vergleichsbeispiel
9 weist einen deutlich höheren
Calciumhydroxidteilchengehalt auf, und daher eine bessere HCl-Auffangfähigkeit.
Jedoch ist es, wie später
erwähnt
(vgl. Tabelle 3 und Tabelle 5), hinsichtlich der Schwermetallfixierfähigkeit
und Festigkeit nach Verfestigung minderwertig, da sein Calciumhydroxidteilchengehalt
hoch ist.
-
Testbeispiel 2
-
Neutrale
Flugasche (100 g), gesammelt aus einer Müllverbrennungsanlage, und 40
g Zement wurden vorher mit 270 g von jeweils dem Abgas-Behandlungsmittel-1
und dem Abgas-Behandlungsmittel-2 gemäß der Erfindung und den Abgas-Behandlungsmitteln
gemäß den Vergleichsbeispielen
1 bis 9 vermischt. Wasser (210 g) wurde zu jedem Gemisch zugegeben
und das resultierende Gemisch wurde geknetet und geformt, wodurch
ein Prüfkörper (Durchmesser
50 mm × Länge 100
mm) erhalten wurde, und der Prüfkörper wurde
nach 28 Tagen hinsichtlich der Festigkeit gemessen. Separat wurde
der Prüfkörper nach
7 Tagen dem Pb-Auslaugtest
gemäß Environment
Agency (Japan) Mitteilung Nr. 13 unterzogen. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle
3
-
Das
Auslaugen von Pb aus den Prüfkörpern mit
dem Abgas-Behandlungsmittel-1 und dem Abgas-Behandlungsmittel-2
gemäß der Erfindung,
die darin eingebracht wurden, war nicht mehr als ein Zehntel von dem,
was bei dem bekannten Behandlungsmittel Löschkalk festgestellt wurde.
Die Auslaugniveaus liegen unter der Auslauggrenze (0,3 ppm).
-
Die
Prüfkörper mit
dem Abgas-Behandlungsmittel-1 und dem Abgasbehandlungsmittel-2 gemäß der Erfindung,
die darin eingebracht wurden, sind hinsichtlich der Festigkeit ebenso
besser.
-
Testbeispiel 3
-
In
einem echten Verbrennungsofen wurden das Abgas-Behandlungsmittel-1
gemäß der Erfindung
und das Abgas-Behandlungsmittel gemäß Vergleichsbeispiel 9 jeweils
in den Heizzug geblasen und 100 g rückgeführter Ruß und Staub wurden mit 30 g
Wasser geknetet und die resultierende Substanz wurde dem Pb-Auslaugtest
unterzogen, wie in der Environment Agency (Japan) Mitteilung Nr.
13 vorgeschrieben. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4 gezeigt.
-
Der
verwendete Verbrennungsofen war eine Rostfeuerung, die 20 Tonnen
pro Tag verbrennt, das eingesetzte Abgas-Behandlungssystem war das
Trockenelektrofiltersystem, und die Dosierung des Gasbehandlungsmittels,
das in den Heizzug geblasen wurde, betrug 10,2 kg/h. Tabelle
4
-
Wie
aus den in Tabelle 4 gezeigten Ergebnissen offensichtlich ist, wurden
in dem echten Verbrennungsofen ebenso das Auslaugen von Pb aus dem
verfestigten Ruß und
Staub, der durch Blasen des erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittels
in den Heizzug erhalten wurde, und das Rückführen desselben auf ein Niveau
verringert, das im Vergleich zu dem Fall, in dem das Abgas-Behandlungsmittel
gemäß Vergleichsbeispiel
9 verwendet wurde, weniger als ein Zehntel betrug.
-
Erörterung der Ergebnisse der
Testbeispiele 1 bis 3 – (1)
-
Durch
Zusammenfassen der in den obigen Tabellen 2 und 3 gezeigten Ergebnisse
und deren Bewerten hinsichtlich der Neutralisationsfähigkeit,
der Schwermetallfixierfähigkeit
und der Festigkeit nach der Verfestigung werden die Bewertungsergebnisse,
die in Tabelle 5 gezeigt werden, erhalten. Tabelle
5
-
Die
Bewertungskriterien für
die jeweiligen Leistungsmerkmale, die in Tabelle 5 gezeigt werden,
sind wie folgt.
- (1) Neutralisationsfähigkeit
O
... über
10–4 Mol/g
Δ ... 5 × 10–5 bis
10–4 Mol/g
X
... unter 5 × 10–5 Mol/g
- (2) Schwermetallfixierfähigkeit
O
... unter 0,3 mg/l (unter dem Pb-Auslaugrenzwert)
Δ ... 0,3
bis 1,0 mg/l
X ... über
1,0 mg/l
- (3) Festigkeit nach Verfestigung
O ... über 10 kgf/cm2
Δ ... 5 bis
10 kgf/cm2
X ... unter 5 kgf/cm2
-
Wie
es ebenso aus den in Tabelle 5 gezeigten Ergebnissen offensichtlich
ist, weisen die erfindungsgemäßen Abgas-Behandlungsmittel
alle die gewünschte
Neutralisationsfähigkeit,
Schwermetallfixierfähigkeit und
Verfestigungsfestigkeit auf.
-
Erörterung der Ergenisse der Testbeispiele
1 bis 3 – (2)
-
Die
Abgas-Behandlungsmittel gemäß den Beispielen
1 und 2 und den Vergleichsbeispielen 6, 7 und 8 erfüllen die
Erfordernisse, die durch die vorliegende Erfindung in bezug auf
den mittleren Teilchendurchmesser und die spezifische Oberfläche aufgestellt
wurden. Deshalb wird für
diese Abgas-Behandlungsmittel die Beziehung zwischen dem Gehalt
von Calciumhydroxidteilchen und der HCl-Auffangfähigkeit oder Pb-Fixierfähigkeit
(ausgedrückt
in bezug auf das Niveau des Auslaugens von Pb aus dem Verfestigungsprodukt)
in 1 bzw. 2 graphisch dargestellt.
-
Die
in 1 und 2 gezeigten Ergebnisse zeigen,
daß es
für den
Calciumhydroxidteilchengehalt in einem Abgas-Behandlungsmittel wichtig
ist, innerhalb des Bereiches von 20 bis 60 Gew.-% zu liegen, so daß hohe Niveaus
an HCl-AufFangfähigkeit
und Pb-Fixierfähigkeit
erhalten werden können.