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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft das Gießen
von Stahlband.
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Es
ist bekannt, Metallband durch Stranggießen in einer Doppelwalzengießmaschine
zu gießen. In
dieser Technik wird geschmolzenes Metall zwischen ein Paar gegenläufiger horizontaler
Gießwalzen
eingeführt,
welche gekühlt
sind, so daß sich
Metalloberflächenhäute auf
den sich bewegenden Walzenflächen
erstarren und an dem Spalt zwischen diesen zusammengebracht werden,
um ein erstarrtes Bandprodukt zu erzeugen, das nach unten aus dem Spalt
zwischen den Walzen abgegeben wird. Der Begriff "Spalt" wird hierin verwendet, um den gesamten Bereich
zu bezeichnen, an welchem sich die Walzen am engsten gegenüberliegen.
Das geschmolzene Metall kann aus einer Pfanne in einen kleineren
Behälter
oder eine Reihe von Behältern
gegossen werden, aus welchen es durch eine über dem Spalt angeordnete Metallzuführungsdüse fließt, so daß es in den
Spalt zwischen den Walzen geleitet wird, und auf diese Weise ein
Gießbad
aus geschmolzenem Metall zu bilden, das auf den Gießflächen der
Walzen unmittelbar über
dem Spalt gehalten wird, und sich über die Länge des Spaltes erstreckt.
Dieses Gießbad
ist üblicherweise
zwischen Seitenplatten und Dämmen eingeschlossen,
welche in einen gleitenden Eingriff mit den Endoberflächen der
Walzen gehalten werden, so daß sie
die zwei Enden des Gießbades
gegenüber
Auslaufen abzudämmen,
obwohl alternative Einrichtungen wie z. B. elektromagnetische Barrieren ebenfalls
bereits vorgeschlagen wurden.
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Obwohl
Doppelwalzengießen
mit einigem Erfolg bei Nicht-Eisenmetallen,
welche rasch beim Kühlen
erstarren, angewendet wurde, gab es Probleme in der Anwendung dieser
Technik bei dem Gießen von
Eisenmetallen. Ein spezielles Problem war die Erzielung einer ausreichend
raschen und gleichmäßigen Kühlung des
Metalls über
den Gießflächen der Walzen.
Insbesondere hat es sich als schwierig herausgestellt, ausreichend
hohe Kühlraten
für die
Erstarrung auf den Gießwalzen
mit glatten Gießflächen zu
erzielen, und es wurde deshalb vorgeschlagen, Walzen mit Gießflächen zu
verwenden, welche absichtlich mittels eines regelmäßigen Musters
von Vorsprüngen
und Vertiefungen texturiert sind, um die Wärmeübertragung zu verbessern und
somit den an den Gießflächen während der
Erstarrung erzielten Wärmefluß zu steigern.
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Unser
U.S. Patent 5,701,948 offenbart eine Gießwalzentextur, welche durch
eine Serie paralleler Rillen und Gratformationen gebildet wird.
Insbesondere können
in einer Doppelwalzengießmaschine
die Gießflächen der
Gießwalzen
durch das Vorsehen von um den Umfang herum sich erstreckenden Rillen und
Gratformationen mit im Wesentlichen konstanter Tiefe und Rasterabstand
texturiert sein. Diese Textur erzeugt einen verbesserten Wärmefluß während der Metallerstarrung
und kann für
das Gießen
von Stahl optimiert werden, um sowohl hohe Wärmeflußwerte als auch eine feine
Mikrostruktur in dem unmittelbar gegossenen Stahlband zu erzielen.
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Insbesondere
sollte beim Gießen
eines Stahlbandes die Tiefe der Textur von der Gratspitze bis zu
der Rillenwurzel in dem Bereich von 5 Mikrometer bis 50 Mikrometer
und das Raster der Textur in de Bereich von 100 Mikrometer bis 150
Mikrometer für
beste Ergebnisse liegen. Für
optimale Ergebnisse wird es bevorzugt, daß die Tiefe der Textur in dem Bereich
von 15 bis 25 Mikrometer und daß das
Raster zwischen 150 und 200 Mikrometer liegt.
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Obwohl
Walzen mit der in dem U.S. Patent 5,701,948 offenbarten Textur das
Erzielen hoher Erstarrungsraten beim Gießen Eisenmetallband ermöglichen,
hat es sich herausgestellt, daß sie
eine ausgeprägte
Empfindlichkeit gegenüber
den Gießbedingungen
zeigen, welche genau kontrolliert werden müssen, um zwei allgemeine Arten
von Banddefekten zu vermeiden, welche als "Krokodilhaut"- bzw. "Netz"-
und "Ratter"-Defekte bekannt
sind. Insbesondere war es erforderlich, die Netzhautdefekte durch den
geregelten Zusatz von Schwefel zu der Schmelze zu steuern, und Ratterdefekte
durch den Betrieb der Gießmaschine
innerhalb eines engen Bereiches von Gießgeschwindigkeiten zu vermeiden.
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Der
Netzhautdefekt tritt auf, wenn die δ- und γ-Eisenphasen sich gleichzeitig
in Oberflächenhäuten auf
den Gießflächen der
Walzen in einer Doppelwalzengießmaschine
unter Umständen
erstarren, in welchen Schwankungen im Wärmefluß durch die sich erstarrenden
Oberflächenhäute hindurch
vorhanden sind. Die δ-
und γ-Eisenphasen
besitzen unterschiedliche Heissfestigkeitseigenschaften und die Wärmeflußschwankungen
erzeugen dann lokalisierte Verwerfungen in den sich erstarrenden
Oberflächenhäuten, welche
an dem Spalt zwischen den Gießwalzen
zusammenkommen und zu Netzhautdefekten in den Oberflächen des
sich ergebenden Bandes führen.
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Ein
leichter Oxidbelag auf den Walzen mit einer Schmelztemperatur unterhalb
der des zu gießenden
Metalls kann nützlich
bei der Sicherstellung eines kontrollierten gleichmäßigen Wärmeflusses
während
der Metallerstarrung auf den Gießwalzenflächen sein. Der Oxidbelag schmilzt,
sobald die Walzenflächen
in das Gießbad
des geschmolzenen Metalls eintreten, und unterstützt beim Aufbau einer dünnen flüssigen Grenzschichtlage
zwischen der Gießfläche und
dem geschmolzenen Metall des Gießbades, um einen guten Wärmefluß zu begün stigen.
Wenn jedoch ein zu großer
Oxidaufbau vorliegt, erzeugt das Schmelzen der Oxide einen sehr
hohen anfänglichen
Wärmefluß, wobei
sich aber dann die Oxide wieder mit der Folge erstarren, daß der Wärmefluß rasch
abnimmt. Dieses Problem wurde angegangen, indem man versucht, den
Aufbau von Oxiden auf den Gießwalzen
durch komplizierte Walzenreinigungsvorrichtungen innerhalb enger
Grenzen zu halten. Jedoch treten dort, wo die Walzenreinigung nicht
gleichmäßig ist,
Schwankungen in der Menge des Oxidaufbaus mit den daraus sich ergebenden Wärmeflußschwankungen
in den sich erstarrenden Oberflächenhäuten auf,
was lokalisierte Verwerfungen erzeugt, die zu den Netzhaut-Oberflächendefekten
führt.
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Ratterdefekte
werden auf der Meniskushöhe des
Gießbades
initiiert, wo die anfängliche
Metallerstarrung auftritt. Eine Form von Ratterdefekten, welche
als "langsames Rattern" bezeichnet wird,
wird bei niedrigen Gießgeschwindigkeiten
aufgrund von vorzeitigem Einfrieren des Metalls ganz oben auf den Gießwalzen
erzeugt, so daß eine
schwache Oberflächenhaut
erzeugt wird, welche sich anschließend verformt, wenn sie weiter
in das Gießbad
gezogen wird. Die andere Form des Ratter-Effektes, die als "schnelles Rattern" bezeichnet wird,
tritt bei höheren Gießgeschwindigkeiten
auf, wenn die Oberflächenhaut
mit ihrer Ausbildung weiter unten auf der Gießwalze beginnt, so daß sich eine
Flüssigkeit über der sich
erzeugenden Oberflächenhaut
befindet. Diese Flüssigkeit,
welche den Meniskusbereich speist, kann nicht mit der sich bewegenden
Walzenoberfläche
mithalten, was zu einem Schlupf zwischen der Flüssigkeit und der Walze in dem
oberen Teil des Gießbades
führt,
und somit schnelle Ratterdefekte fördert, welche als Querverformungsbänder über dem
Band auftreten.
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Ferner
war es zum Vermeiden von langsamem Rattern einerseits und schnellem
Rattern andererseits erforderlich, inner halb eines sehr engen Fensters
von Gießgeschwindigkeiten
zu arbeiten. Typischerweise war es erforderlich, bei Gießgeschwindigkeiten
innerhalb eines engen Bereiches von 30 bis 32 Meter pro Minute zu
arbeiten. Der spezifische Geschwindigkeitsbereich kann von Walze
zu Walze variieren, jedoch muss im Allgemeinen die Gießgeschwindigkeit
auf jeden Fall unter 40 Meter pro Minute liegen, um schnelles Rattern
zu vermeiden.
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Wir
haben nun festgestellt, daß es
möglich ist,
eine Walzengießfläche zu erzeugen,
welche wesentlich weniger zur Erzeugung von Ratterdefekten neigt,
und welche das Gießen
des Stahlbandes bei Gießgeschwindigkeiten
erheblich über
dem ermöglicht,
was bisher möglich
war, ohne Banddefekte zu erzeugen. Ferner ist die gemäß der Erfindung
erzeugte Gießfläche auch
relativ unempfindlich gegenüber
Bedingungen, welche Netzhautdefekte erzeugen, und es ist möglich, Stahlband
ohne Netzhautdefekte zu erzeugen.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
wurde ein Verfahren zum Stranggießen von Stahlband mit den folgenden Schritten
bereitgestellt:
Halten eines Gießbades aus geschmolzenem Stahl auf
einer oder mehreren gekühlten
Gießflächen und Bewegen
der gekühlten
Gießflächen oder
Gießflächen, um
ein sich von dem Gießbad
weg bewegendes erstarrtes Band herzustellen, wobei die oder jede Gießfläche durch
ein Zufallsmuster diskreter Vorsprünge mit spitzzulaufenden Spitzen
mit einer Oberflächenverteilung
zwischen 10 und 100 Spitzen pro mm2 und
einer mittleren Höhe
von mindestens 10 Mikrometer texturiert ist.
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Bevorzugt
ist die mittlere Höhe
der diskreten Vorsprünge
mindestens 20 Mikrometer.
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Ebenfalls
bevorzugt wird das Band von dem Gießbad mit einer Geschwindigkeit
von mehr als 40 Meter pro Minute weg bewegt. Es kann beispielsweise
mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 und 65 Meter pro Minute bewegt
werden.
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Der
geschmolzene Stahl kann ein rückstandsarmer
Stahl mit einem Schwefelgehalt von höchstens 0,025% sein.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in einer Doppelwalzengießmaschine
durchgeführt
werden.
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Demzufolge
stellt die Erfindung ferner ein Verfahren zum Stranggießen von
Stahlband der Art bereit, in welcher geschmolzenes Metall in den
Spalt zwischen einem Paar paralleler Gießwalzen über eine über dem Spalt angeordnete Metallzuführungsdüse eingeführt wird,
um ein Gießbad
aus geschmolzenem Stahl zu erzeugen, das auf Gießflächen der Walzen unmittelbar über dem
Spalt gehalten wird und die Gießwalzen
gedreht werden, um ein erstarrtes Stahlband nach unten aus dem Spalt
abzugeben, wobei die Gießflächen der
Walzen jeweils durch ein Zufallsmuster diskreter Vorsprünge mit
spitzzulaufenden Spitzen mit einer Oberflächenverteilung zwischen 10
und 100 Spitzen pro mm2 und einer mittleren
Höhe von
mindestens 10 Mikrometer texturiert sind.
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Die
Erfindung erstreckt sich ferner aus eine Vorrichtung zum Stranggießen von
Stahlband mit einem Paar von einen Spalt dazwischen ausbildenden Gießwalzen,
einer Schmelzmetallzuführungsdüse zum Zuführen von
Schmelzmetall in den Spalt zwischen den Gießwalzen, um ein auf der Gießwalzenoberfläche über den
Spaltflächen
getragenes Gießbad auszubilden,
und einer Walzenantriebseinrichtung, um die Walzen in gegenläufigen Drehrichtungen
anzutreiben, um ein nach unten aus dem Spalt abgegebenes erstarrtes
Stahlband zu erzeugen, wobei die Gießflächen der Walzen jeweils durch
ein Zufallsmuster diskreter Vorsprünge mit spitzzulaufenden Spitzen
mit einer Oberflä chenverteilung
zwischen 10 und 100 Spitzen pro mm2 und
einer mittleren Höhe von
mindestens 10 Mikrometern texturiert sind.
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Eine
texturierte Gießfläche gemäß der Erfindung
kann durch Sandstrahlen der Gießfläche eines Metalluntergrundes
erzielt werden, welcher durch eine Oberflächenbeschichtung geschützt ist,
um die Gießfläche zu erzeugen.
Beispielsweise kann die oder jede Gießfläche durch Sandstrahlen eines
Kupferuntergrundes erzeugt werden, welcher anschließend mit
einer dünnen
Schutzschicht aus Chrom plattiert wird. Alternativ kann die Gießfläche aus
Nickel erzeugt werden, wobei in diesem Falle die Nickeloberfläche sandgestrahlt
wird und keine Schutzbeschichtung aufgebracht wird.
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Die
erforderliche Textur der oder jeder Gießfläche kann alternativ durch Abscheiden
einer Beschichtung auf einem Untergrund erzielt werden. In diesem
Falle kann das Material der Beschichtung so gewählt werden, daß es einen
hohen Wärmefluß während der
Metallerstarrung fördert.
Das Material kann ein Material sein, welches eine geringe Affinität für die Stahloxidationsprodukte
besitzt, so daß die Benetzung
der Gießflächen durch
diese Abscheidungen schlecht ist. Insbesondere kann die Gießfläche aus
einer Legierung aus Nickel, Chrom und Molybdän oder alternativ einer Legierung
aus Nickel, Molybdän
und Kobalt bestehen, wobei die Legierung abgeschieden wird, um so
die erforderliche Textur zu erzeugen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Um
die Erfindung vollständiger
erläutern
zu können,
werden die Ergebnisse der bisher ausgeführten experimentellen Arbeit
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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1 eine experimentelle Vorrichtung
für die Ermittlung
von Metallerstarrungsraten unter Bedingungen, welche diejeni gen
einer Doppelwalzengießmaschine
simulieren, veranschaulicht;
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2 ein in der experimentellen
Vorrichtung von 1 enthaltenes
Eintauchpaddel veranschaulicht;
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3 Wärmeflußwerte anzeigt, welche während der
Erstarrung von Stahlproben auf einem texturierten Untergrund mit
einem regelmäßigen Muster von
Graten in einem Raster von 180 Mikrometer und einer Tiefe von 60
Mikrometer zeigt und diese mit Werten vergleicht, welche während der
Erstarrung auf einem sandgestrahlten Untergrund erzielt wurden;
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4 graphisch maximale Wärmeflußmeßwerte darstellt,
welche während
aufeinander folgender Eintauchtests erhalten wurden, in welchen
Stahl aus vier unterschiedlichen Schmelzen auf mit Graten versehenen
und sandgestrahlten Untergründen
erstarrte;
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5 die Ergebnisse physikalischer
Messungen an Netzhautdefekten in den erstarrten Oberflächenhäuten darstellt,
die aus den Eintauchtests von 4 erhalten
wurden;
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6 die Ergebnisse von Messungen
der Standardabweichung der Dicke der erstarrten Oberflächenhäute darstellt,
die aus den Eintauchtests von 4 erhalten
wurden;
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7 eine Mikrophotographie
der Oberfläche
einer Oberflächenhaut
eines rückstandarmen Stahls
mit niedrigem Schwefelgehalt, erstarrt auf einem mit Graten versehenen
Untergrund bei einer niedrigen Gießgeschwindigkeit ist und einen
langsamen Ratterdefekt zeigt;
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8 ein Längsschnitt durch die Oberflächenhaut
von 7 an der Position
des langsamen Ratterdefektes zeigt;
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9 eine Mikrophotographie
ist, die die Oberfläche
einer Oberflächenhaut
eines Stahls mit niedrigem Schwefelgehalt, erstarrt auf einem mit Graten
versehenen Untergrund bei einer niedrigen Gießgeschwindigkeit darstellt
und einen schnellen Ratterdefekt zeigt;
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10 ein Längsquerschnitt durch die Oberflächenhaut
von 9 ist, welcher ferner
die Art des schnellen Ratterdefektes darstellt;
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11 und 12 Mikrophotographien der Oberflächen von
Oberflächenhäuten sind,
die auf mit Graten versehenen Untergründen mit unterschiedlichen
Grathöhen
erzeugt wurden;
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13 eine Mikrophotographie
der Oberfläche
einer Oberflächenhaut
ist, die auf einem Untergrund erstarrte, welcher mit einem regelmäßigen Muster
von Pyramidenvorsprüngen
texturiert war;
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14 eine Mikrophotographie
der Oberfläche
einer Stahloberflächenhaut
ist, die auf einem sandgestrahlten Untergrund erstarrte;
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15 graphisch die Werte der
prozentualen Schmelzoxidüberdeckung
auf den verschiedenen texturierten Untergründen darstellt, welche die
Oberflächenhäute der 11 bis 14 erzeugten;
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16 und 17 Mikrophotographien sind, welche die
Querschnitte durch Oberflächenhäute darstellen,
die aus einer üblichen
Stahlschmelze und mit derselben Gießgeschwindigkeit auf sandgestrahlten
und Grat-texturierten Untergründen
abgeschieden wurden;
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18 graphisch maximale Wärmeflußmeßwerte darstellt,
die bei aufeinanderfolgenden Eintauchtests unter Verwendung von
Untergründen
mit chromplattierten Graten und mit einer Legierung aus Nickel,
Molybdän
und Chrom beschichteten Untergründen
erhalten wurden;
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19, 20 und 21 Mikrophotographien
von Stahloberflächenhäuten sind,
die auf den unterschiedlichen Kühluntergründen erstarrten;
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22 eine Draufsicht auf eine
Bandgießmaschine
ist, welche gemäß der Erfindung
betreibbar ist;
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23 eine Seitenaufrissansicht
der in 22 dargestellten
Bandgießmaschine
ist;
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24 ein vertikaler Querschnitt
auf der Linie 24-24 in 22 ist;
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25 ein vertikaler Querschnitt
auf der Linie 25-25 in 22 ist;
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26 ein vertikaler Querschnitt
auf der Linie 26-26 in 22 ist;
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27 eine typische Oberflächentextur
darstellt, welche gemäß der Erfindung
erzeugt wird.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 und 2 stellen einen Metallerstarrungstestaufbau
dar, in welchem ein gekühlter
Block von 40 mm × 40
mm in ein Bad aus geschmolzenem Stahl mit einer solchen Geschwindigkeit
vorgeschoben wird, daß ziemlich
genau die Bedingungen auf der Gießfläche einer Doppelwalzengießmaschine
simuliert werden. Der Stahl erstarrt auf dem gekühlten Block, sobald dieser
sich durch das Schmelzebad bewegt, um eine Schicht aus erstarrtem
Stahl auf der Oberfläche
des Blockes zu erzeugen. Die Dicke dieser Schicht kann an Punkten über dessen
gesamter Fläche
gemessen werden, um Veränderungen
in der Erstarrungsrate aufzutragen, und damit die effektive Rate
der Wärmeübertragung
an den verschiedenen Orten. Es ist somit möglich, eine Gesamterstarrungsrate
sowie Gesamtwärmeflussmessungen
zu erzeugen. Es ist auch möglich,
die Mikrostruktur der Band- Oberfläche zu untersuchen,
und Veränderungen
in der Erstarrungsmikrostruktur mit den Änderungen in den beobachteten
Erstarrungsraten und den Wärmeübertragungswerten
zu korrelieren.
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Der
in den 1 und 2 dargestellte Experimentalaufbau
weist einen Induktionsofen 1 auf, der eine Schmelze aus
geschmolzenem Metall 2 in einer inerten Atmosphäre enthält, welche
beispielsweise durch Argon- oder Stickstoffgas bereitgestellt werden kann.
Ein insgesamt mit 3 bezeichnetes Eintauchpaddel ist auf
einer Verschiebeeinrichtung 4 montiert, welche in die Schmelze 2 durch
den Betrieb von computergesteuerten Motoren 5 vorgeschoben
und anschließend
zurückgezogen
werden kann.
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Das
Eintauchpaddel 3 weist einen Stahlkörper 6 auf, welcher
einem Untergrund 7 in der Form eines chromplattierten Kupferblockes
mit den Maßen von
40 × 40
mm enthält.
Er ist mit Thermoelementen ausgestattet, um den Temperaturanstieg
in dem Untergrund zu beobachten, welcher ein Maß für den Wärmefluß liefert.
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In
der nachfolgenden Beschreibung wird es erforderlich sein, ein quantitatives
Maß auf
die Glätte der
Gießflächen zu
beziehen. Ein in unserer experimentellen Arbeit verwendetes spezifisches
und in der Definition des Umfangs der vorliegenden Erfindung hilfreiches
Maß ist
als der als der arithmetische Mittenrauhwert bekannte Standardmaß welches
im Allgemeinen mit dem Symbol Ra dargestellt
wird. Dieser Wert ist als der arithmetische Mittelwert aller absoluten
Abstände
des Rauhigkeitsprofils von der Mittellinie des Profils innerhalb
der Messlänge
lm definiert. Die Mittellinie des Profils
ist die Linie, um welche herum die Rauhigkeit gemessen wird, und
ist eine Linie parallel zu der allgemeinen Richtung des Profils
innerhalb der Grenzen der Rauhigkeitsbreitentrennlinie in der Weise,
daß die
Summe der Flächen,
welche zwischen ihr und denjenigen Teilen des Profils, welche auf
jeder Seite davon liegen, gleich sind. Der arithmetische mittlere
Rauhigkeitswert kann definiert werden als:
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An
dem in den 1 und 2 dargestelltem Experimentalaufbau
durchgeführte
Tests haben gezeigt, daß die
Empfindlichkeit gegenüber
Ratter- und Netzhautdefekten, die man bei dem Gießen auf
eine Gießfläche erhält, die
mit einem regelmäßigen Muster
von Graten texturiert ist, vermieden werden kann, indem man eine
Gießfläche verwendet,
welche durch ein Zufallsmuster diskreter Vorsprünge mit spitzzulaufenden Spitzen
texturiert ist. Die Zufallsmustertextur kann durch Sandstrahlen
erzielt werden und führt im
Allgemeinen zu einem arithmetischen mittleren Rauhigkeitswert in
der Größenordnung
von 5 bis 10 Ra, wobei jedoch wie es später erläutert wird,
die steuernden Parameter die Oberflächendichte der Spitzenvorsprünge und
die minimale Tiefe der Vorsprünge
anstelle des Rauhigkeitswertes sind.
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Der
Testverlauf hat ferner gezeigt, daß die Empfindlichkeit von mit
Graten versehenen Texturen gegenüber
Netzhaut- und Ratterdefekten
aufgrund der ausgedehnten Oberflächen
entlang der Grate, entlang welchen sich Oxide aufbauen und schmelzen können, beruht.
Das geschmolzene Oxid fließt
an den Graten entlang und erzeugt zusammenhängende Filme, welche dramatisch
die Wärmeübertragung über erhebliche
Bereiche entlang der Grate erhöhen. Dieses
erhöht
die Anfangs- oder Spitzenwärmeflusswerte,
die bei einer anfänglichen
Erstarrung erfahren werden, und führt zur anschließenden dramatischen Re duzierung
im Wärmefluß bei der
Erstarrung der Oxide, was zu Netzhautdefekten führt. Bei einer Gießfläche mit
einer durch ein Zufallsmuster scharfer spitzer Vorsprünge gebildeten
Textur können
die Oxide nur auf den individuellen Spitzen statt entlang ausgedehnter
Bereiche wie in der mit Graten versehenen Struktur verteilt sein.
Demzufolge können
sich die geschmolzenen Oxide nicht über einen ausgedehnten Bereich
verteilen, um dramatisch den Anfangswärmefluss zu erhöhen. Diese
Oberfläche
ist daher wesentlich weniger gegenüber Netzhautdefekten empfindlich,
und es hat sich auch gezeigt, daß sie nicht so sorgfältig gereinigt
werden muss, wie die mit Graten versehene Textur, um derartige Defekte
zu vermeiden.
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Die
Tests haben auch gezeigt, daß die
Zufallsmustertextur wesentlich weniger anfällig für Ratterdefekte ist, und das
Gießen
von rückstandsarmen Stählen mit
niedrigem Schwefelanteil bei extrem hohen Gießgeschwindigkeiten in der Größenordnung von
60 Meter pro Minute zulässt.
Da der Anfangswärmefluss
bei der Erstarrung im Vergleich zu der mit Graten versehenen Struktur
verringert ist, treten keine Ratter-Effekte auf. Bei einer hohen
Gießgeschwindigkeit
führt dieses,
obwohl ein Schlupf zwischen der Schmelze und der Gießfläche auftritt,
dieses nicht zu einer Rissbildung. Man glaubt, daß dieses
auf zwei Gründen
beruht. Erstens führt,
da die anfängliche
Wärmeübertragungsrate
relativ niedrig (in der Größenordnung
von 15 Megawatt/m2 im Vergleich zu 25 Megawatt/m2 für
eine mit Graten versehene Textur) ist, der intermittierende Verlust
des Kontaktes aufgrund des Schlupfs nicht zu derartig großen lokalen
Wärmeübertragungsschwankungen
in dem Bereich des Schlupfs. Ferner führt die Zufälligkeit des Musters des Texturmusters
zu einer Mikrostruktur, welche sehr beständig gegen Rissausbreitung
ist.
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3 stellt graphisch Wärmeflußwerte dar, welche
während
der Erstarrung von Stahlproben auf zwei Untergründen erhalten wurden, wovon
das erste eine durch maschinell eingearbeitete Grate gebildete Textur
mit einem Raster von 180 Mikrometer und einer Tiefe von 60 Mikrometer
besitzt und das zweite Untergrund sandgestrahlt ist, um ein Zufallsmuster
aus Vorsprüngen
mit scharfen Spitzen mit einer Oberflächendichte in der Größenordnung
von 20 Spitzen pro mm2 und einer mittleren
Texturtiefe von etwa 30 Mikrometer zu erzeugen, wobei der Untergrund
einen arithmetischen mittleren Rauhigkeitswert von 7 Ra zeigt.
Man sieht, daß die
sandgestrahlte Textur einen wesentlich gleichmäßigeren Wärmefluß über die gesamte Dauer der Erstarrung
zeigte. Am wichtigsten war, daß er
nicht die hohe Spitze des anfänglichen
Wärmeflusses
gefolgt von einer steilen Abnahme zeigte, wie sie von der mit Graten
erzeugten Struktur erzeugt wurde, was wie vorstehend erläutert, ein
primärer
Grund von Netzhautdefekten ist. Die sandgestrahlte Oberfläche oder
der Untergrund erzeugten niedrigere anfängliche Wärmeflußwerte gefolgt von einer wesentlich
sanfteren Abfall auf Werte, welche höher als diejenigen blieben,
die auf dem mit Graten versehenen Untergrund im Verlauf der Erstarrung
erzielt wurden.
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4 stellt graphisch maximale
Wärmeflußwerte dar,
welche bei aufeinanderfolgenden Eintauchtests unter Verwendung eines
mit Graten versehenen Untergrundes mit einem Raster von 180 Mikrometer
und einer Grattiefe von 60 Mikrometer und mit einem sandgestrahlten
Untergrund erzielt wurden. Die Tests erfolgten mit einer Erstarrung
aus vier Stahlschmelzen mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung
der Schmelze. Die ersten drei Schmelzen waren rückstandsarme Stähle mit
unterschiedlichem Kupferanteil und die vierte Schmelze war eine
rückstandsreiche
Stahlschmelze. Im Falle der mit Graten versehenen Textur wurde der
Untergrund durch Drahtbürsten
für die
mit den Buchstaben WB bezeichneten Tests gereinigt, jedoch keine
Bürstung
vor einigen der Tests gemäß Darstellung
durch die Buchstaben NO ausgeführt.
Keine Bürstung
wurde vor jedem der aufeinander folgenden Tests unter Verwendung
des sandgestrahlten Untergrundes ausgeführt. Man wird sehen, daß der sandgestrahlte
Untergrund durchgängig
niedrigere maximale Wärmeflußwerte als
der mit Graten versehene Untergrund für alle Stahlzusammensetzungen
und ohne Bürstung
zeigte. Der texturierte Untergrund erzeugte durchgängig höhere Wärmeflußwerte und
dramatisch höhere
Werte, wenn das Bürsten
für eine
Dauer beendet wurde, was eine wesentlich höhere Empfindlichkeit gegenüber Oxidaufbau
auf der Gießfläche anzeigt.
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Die
in den Eintauchtests erstarrten Oberflächenhäute, auf welche sich 4 bezieht, wurde untersucht
und Netzhautdefekte gemessen. Die Ergebnisse dieser Messungen sind
in 5 graphisch dargestellt.
Man sieht, daß die
auf dem mit Graten versehenen Untergrund abgeschiedenen Oberflächenhäute erhebliche
Netzhautdefekte zeigten, während die
auf dem sandgestrahlten Untergrund abgeschiedenen Oberflächenhäute keinerlei
Netzhautdefekte zeigten. Die Oberflächenhäute wurden auch auf die Gesamtdicke
an Stellen über
die gesamte Fläche
gemessen, um Messwerte für
die Standardabweichung der Dicke zu erhalten, welche in 6 dargestellt sind. Man
wird sehen, daß die
mit Graten versehene Struktur wesentlich breitere Schwankungen in
der Standardabweichung der Dicke als die auf dem sandgestrahlten
Untergrund erstarrten Oberflächenhäute zeigte.
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7 ist eine Mikrophotographie
der Oberfläche
einer auf einer mit Graten versehenen Textur von 180 Mikrometer
Raster und 20 Mikrometer Tiefe erstarrten Oberflächenhaut aus einer Stahlschmelze, welche
in Gewichtsprozent 0,05% Kohlenstoff, 0,6% Mangan, 0,3% Silizium
und weniger als 0,01% Schwefel enthielt. Die Oberflächenhaut
wurde aus einer Schmelze bei 1580°C
mit einer effektiven Bandgießgeschwindigkeit
von 30 m/Minute abgeschieden. Das Band zeigt einen langsamen Ratterdefekt
in der Form einer deutlich sichtbaren Querrissbildung. Diese Rissbildung
wurde während
der anfänglichen
Erstarrung erzeugt und man wird sehen, daß keine Veränderung in der Oberflächenmikrostruktur über und unterhalb
des Defektes vorliegt. 8 ist
ein Längsschnitt
durch denselben Streifen wie er in 7 zu sehen
ist. Die quer verlaufende Oberflächenrissbildung
ist deutlich zu sehen, und man wird auch sehen, daß eine Verdünnung des
Streifens in dem Bereich des Defektes vorliegt.
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9 und 10 sind Mikrophotographien, welche die
Oberflächenstruktur
und einen Längsschnitt durch
eine Oberflächenhaut
zeigt, die auf demselben mit Graten versehenen Untergrund und aus
derselben Stahlschmelze wie die Oberflächenhaut von 7 und 8,
jedoch mit einer wesentlich höheren Gießgeschwindigkeit
von 60 m/Minute abgeschiedenen wurde. Das Band zeigt einen schnellen
Ratterdefekt in der Form einer Querzone, in welcher eine erhebliche
Verdünnung
des Bandes und ein deutlicher Unterschied in der Mikrostruktur oberhalb
und unterhalb des Defektes vorliegt, obwohl keine deutlich sichtbare
Oberflächenrissbildung
in dem Querschnitt von 10 sichtbar
ist.
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12, 12, 13 und
sind Mikrophotographien, welche eine Oberflächenkernbildung von Oberflächenhäuten zeigen,
die auf vier unterschiedlichen Untergründen mit Texturen erstarrten,
welche jeweils durch regelmäßige Grate
mit 180 Mikrometer Raster und 20 Mikrometer Tiefe (11); regelmäßige Grate mit 180 Mikrometer
Raster und 60 Mikrometer Tiefe (12);
regelmäßige pyramidenförmige Vorsprünge von
160 Mikrometer Abstand und 20 Mikrometer Höhe (13) und ein sandgestrahl tes Untergrund
mit einem arithmetischen mittleren Rauhigkeitswert von 10 Ra (14)
versehen waren. 11 und 12 zeigen extensive Kernbildungsbereiche,
die den Texturgraten entsprechen, über welchen sich flüssige Oxide
während
der anfänglichen
Erstarrung verteilen. 13 und 14 zeigen kleinere Kernbildungsbereiche,
was eine kleinere Verteilung von Oxiden demonstriert.
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15 stellt graphisch entsprechende Oxidüberdeckungsmessungen
dar, welche durch eine Bildanalyse der in den 11 bis 14 dargestellten
Bilder abgeleitet wurden und liefert einen Messwert der radikal
reduzierten Oxidüberdeckung,
welche sich aus einem Muster diskreter Vorsprünge ergibt. Diese Figur zeigt,
daß die
Oxidüberdeckung
für das
sandgestrahlte Untergrund nahezu dieselbe war wie für ein regelmäßiges Gittermuster
von Pyramidenvorsprüngen
mit 20 Mikrometer Höhe
und 160 Mikrometer Abstand.
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16 und 17 sind Mikrophotographien, welche Querabschnitte
durch Oberflächenhäute zeigen,
die mit einer Gießgeschwindigkeit
von 60 m/Minute aus einer typischen MO6-Stahlschmelze (mit Rückständen in Gewichtsprozent von
0,07% Schwefel, 0,44% Cu, 0,009% Cr, 0,003% Mo, 0,002% Ni, 0,003%
Sn) auf einem sandgestrahlten Kupferuntergrund mit einer Chromschutzbeschichtung
(16) und auf einem mit
Graten versehenen Untergrund mit einem Raster von 160 Mikrometer
und 60 Mikrometer Tiefe, das in den chromplattierten Untergrund
geschnitten war (17)
abgeschieden wurde. Man wird sehen, daß der mit Graten versehene
Untergrund eine sehr grobe Dendritstruktur im Verlauf der Erstarrung
erzeugt, wobei sich dieses durch die groben Dendriten auf der von
dem gekühlten
Untergrund abgewandten Seite der Oberflächenhaut zeigt. Der sandgestrahlte
Untergrund erzeugt eine wesentlich homogenere Mikrostruktur, welche über die
gesamte Dicke der Probe fein ist.
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Eine
Untersuchung der durch mit Graten versehene und sandgestrahlte Untergründe erzeugten Mikrostruktur
zeigt, daß die
mit Graten versehenen Untergründe
dazu tendieren, ein Muster mit dendritischem Wachstum zu erzeugen,
in welchem sich Dendriten aus Kernbildungsstellen entlang der Grate verteilen.
Eine Untersuchung der mit den sandgestrahlten Untergründen erzeugten
Oberflächenhäute deckte
eine merklich homogenere Mikrostruktur auf, welche den geordneten
Strukturen, welche sich aus den regelmäßig gemusterten Strukturen
ergeben, viel überlegener
ist.
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Die
Zufälligkeit
der Textur ist sehr wichtig, um eine Mikrostruktur zu erreichen,
welche homogen und gegen Rissausbreitung beständig ist. Die sandgestrahlte
Textur führt
auch zu einer erheblichen Reduzierung der Empfindlichkeit gegenüber Netzhaut- und
Ratterdefekten und ermöglicht
ein schnelles Gießen von rückstandsarmen
Stählen
ohne Schwefelzusatz. Um diese Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, daß der Kontakt
zwischen der Stahlschmelze und der Gießfläche auf ein Zufallsmuster diskreter
Spitzen, welche in die Schmelze vorstehen, beschränkt wird. Dieser
erfordert, daß die
diskreten Vorsprünge
eine spitzzulaufende Formation besitzen und keine verlängerten
Oberflächenbereiche,
und daß die
Oberflächendichte
und die Höhe
der Vorsprünge
so ist, daß die
Schmelze von den Spitzen gehalten werden kann, ohne in vertiefte
Bereiche zwischen diesen hineinzulaufen. Unsere experimentellen
Ergebnisse und Berechnungen zeigen, daß zum Erzielen dieses Ergebnisses
die Vorsprünge
eine mittlere Höhe
von wenigstens 10 Mikrometer haben müssen, und daß die Oberflächendichte
der Spitzen zwischen 10 und 100 Spitzen pro mm2 liegen
muss.
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Eine
geeignete Zufallstextur kann einem Metalluntergrund durch Sandstrahlen
mit hartem Partikelmaterialen, wie z. B. Aluminiumoxid, Siliziumoxid oder
Siliziumkarbid mit einer Partikelgröße in der Größenordnung
von 0,7 bis 1,4 mm gegeben werden. Beispielsweise kann eine Kupferwalzenoberfläche in dieser
Weise sandgestrahlt werden, um ihr eine geeignete Textur zu verleihen,
und die texturierte Oberfläche
mit einer dünnen
Chrombeschichtung in der Größenordnung
von 50 Mikrometer Dicke geschützt
werden. Alternativ wäre
es möglich,
einem Nickeluntergrund eine texturierte Oberfläche direkt ohne zusätzliche
Schutzbeschichtung zu verleihen.
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Es
ist auch möglich,
eine geeignete Zufallstextur zu erzielen, indem eine Beschichtung
mittels chemischer Abscheidung oder Elektroabscheidung erzeugt wird.
In diesem Falle kann das Beschichtungsmaterial so gewählt werden,
daß es
zu einer hohen Wärmeleitfähigkeit
und einem erhöhten
Wärmefluß während der
Erstarrung beiträgt.
Es kann auch so gewählt
werden, daß die
Oxidationsprodukte in dem Stahl eine schlechte Benetzbarkeit auf
dem Beschichtungsmaterial zeigen, wobei die Stahlschmelze selber
eine größere Affinität für das Beschichtungsmaterial
besitzt, und daher die Beschichtung bevorzugt zu den Oxiden benetzt.
Wir haben festgestellt, daß zwei
geeignete Materialien, die Legierung aus Nickel, Chrom und Molybdän, welche
kommerziell unter der Handelsbezeichnung "HASTALLOY C" erhältlich
ist, und die Legierung aus Nickel, Molybdän und Kobalt, die kommerziell
unter der Handelsbezeichnung "T
800" erhältlich ist,
geeignet sind.
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18 stellt graphisch die
maximalen Wärmeflußmeßwerte dar,
welche bei aufeinanderfolgenden Eintauchtests unter Verwendung eines
mit Graten versehenen Chromuntergrundes und in ähnlichen Tests unter Verwendung
eines zufällig
texturierten Untergrundes aus "T
800"-Legierungsmaterial
erzielt wurden.
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In
den Tests unter Verwendung des mit Graten versehenen Untergrundes
stiegen die Wärmeflußwerte auf
hohe Werte mit dem Oxidaufbau an. Die Oxide wurden dann nach dem
Eintauchen Nr. 20 weggebürstet,
was zu einem erheblichen Abfall in den Wärmeflußwerten, gefolgt von einer
Zunahme aufgrund eines Oxidaufbaus bis zu den Eintauch-Nr. 26 bis
32 führte,
worauf dann die Oxide weggebürstet und
der Zyklus wiederholt wurde. In den Tests an dem "T 800"-Untergrund wurde
der Untergrund nicht gereinigt und der Aufbau aller Oxidablagerungen während des
gesamten Zyklusses der Tests zugelassen.
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Man
wird sehen, daß Wärmeflußwerte,
die mit dem mit Graten versehenen Chromuntergrund erzielt wurden,
höher als
die mit dem "T 800"-Untergrund sind,
jedoch die typischen Schwankungen in Verbindung mit dem Schmelzen
und Wiedererstarren mit dem Oxidaufbau zeigen, was die Netzhautdefekte
in dem gegossenen Band bewirkt. Die mit dem "T 800"-Untergrund erhaltenen Wärmeflußmeßwerte sind
niedriger als diejenigen, die mit der mit Graten versehenen Chromoberfläche erzielt
wurden, sind aber bemerkenswert gleichmäßig, was zeigt, daß der Oxidaufbau
keinerlei Wärmeflußstörungen erzeugt, und
daher keinen Faktor während
des Gießens
darstellt. Das "T
800"-Untergrund
in diesen Tests hatte einen Ra-Wert von
6 Mikrometer.
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Es
hat sich auch gezeigt, daß auf
den zufällig texturierten "T 800"-Untergründen abgeschiedene Oberflächenhäute eine
wesentlich gleichmäßigere Dicke
als diejenigen haben, die auf Chromuntergründen abgeschieden wurden. Messungen
der Standardabweichung der Dicke der auf den "T 800"-Untergründen abgeschiedenen Oberflächenhäute waren
durchgängig
mindestens 50 Prozent niedriger als äquivalente Messungen auf Oberflächenhäuten, die auf
mit Graten versehenen Chromuntergründen abgeschieden wurden, was
die Erzeugung von Oberflächenhäuten mit
deutlich gleichmäßiger Dicke
zeigt, welche keinerlei Störun gen
derart zeigen, welche eine Netzhaut-Verformung erzeugen. Diese Ergebnisse
wurden durch eine mikroskopische Untersuchung der Testhäute bestätigt. 19 ist eine Mikrophotographie
des Querschnittes einer auf einem mit Graten versehenen Chromuntergrund
erstarrten typischen Stahloberflächenhaut,
während 20 eine Mikrophotographie
einer auf einer "T
800"-Untergrund
in demselben Test abgeschiedenen Oberflächenhaut zeigt. Man kann sehen,
daß die
letztere Oberflächenhaut
einen wesentlich gleichmäßigeren Querschnitt
besitzt, und auch eine wesentlich gleichmäßigere Mikrostruktur über ihre
ganze Dicke besitzt.
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Ergebnisse, ähnlich den
vorstehend mit dem "T
800"-Untergrund
erzielten, wurden auch mit einem zufällig texturierten Untergrund
aus "HASTALLOY C" erzielt. 21 ist eine Mikrophotographie
einer auf einem derartigen Untergrund erstarrten Oberflächenhaut.
Diese Oberflächenhaut
ist nicht ganz so gleichmäßig oder
so dick wie die auf dem "T
800"-Untergrund
abgeschiedene, wie es in 20 dargestellt ist.
Dieses beruht darauf, da der entsprechende MO6-Stahl eine etwas
geringere Benetzbarkeit auf dem "HASTALLOY
C"-Untergrund besitzt
als auf dem "T 800"-Untergrund, und
somit die Erstarrung nicht so schnell fortschreitet. In beiden Fällen ist
jedoch die Oberflächenhaut
dicker und gleichmäßiger als
entsprechende Oberflächenhäute, welche
mit mit Graten versehenen Chromoberflächen erzielt wurden, und der
Test hat gezeigt, daß die
Erstarrung nicht durch den Oxidaufbau beeinflusst wird, so daß die Reinigung
der Gießflächen kein
kritischer Faktor ist.
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22 bis 26 stellen eine Doppelwalzen-Stranggießmaschine
dar, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung betrieben werden kann. Diese Gießmaschine weist einen Hauptmaschinenrahmen 11 auf,
welcher auf dem Fabrikboden 12 aufsteht. Der Rahmen 11 trägt einen
Gießwalzenwagen 13, welcher horizontal
zwischen einer Zusammenbaustation 14 und einer Gießstation 15 verschiebbar ist.
Der Wagen 13 trägt
ein Paar parallele Gießwalzen 16,
auf welche geschmolzenes Metall während des Gießvorgangs
aus einer Pfanne 17 über
einen Verteiler 18 und eine Zuführungsdüse 19 zum Erzeugen
eines Gießbades 30 aufgebracht
wird. Die Gießwalzen 16 sind
wassergekühlt,
so daß Oberflächenhäute auf
den sich bewegenden Walzenflächen 16a erstarren
und miteinander in dem Spalt zwischen diesen in Kontakt gebracht
werden, um ein erstarrtes Stahlbandprodukt 20 an dem Walzenauslaß zu erzeugen.
Dieses Produkt wird einer Standardwickelmaschine 21 zugeführt, und
kann anschließend
an eine zweite Wickelmaschine 22 übertragen werden. Ein Behälter 23 ist
auf dem Maschinenrahmen angrenzend an die Gießstation montiert, und geschmolzenes
Metall kann in diesen Behälter über eine Überlaufrinne 24 auf
dem Verteiler oder durch Herausziehen eines Notstopfens 25 auf
einer Seite des Verteilers umgeleitet werden, wenn eine schwerwiegende Fehlbildung
des Produktes oder eine andere schwerwiegende Fehlfunktion während des
Gießvorgangs auftritt.
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Der
Walzenwagen 13 weist einen Wagenrahmen 31 auf,
welcher von Rädern 32 auf
Schienen 33 gehalten wird, welche sich entlang einem Teil
des Hauptmaschinenrahmens 11 erstrecken, wodurch der Walzenwagen 13 als
ein Ganzes für
eine Bewegung entlang den Schienen 33 montiert ist. Der
Wagenrahmen 31 trägt
ein Paar von Walzenwiegen 34, in welchen die Walzen 16 drehbar
montiert sind. Die Walzenwiegen 34 sind auf dem Wagenrahmen 31 durch
ineinander greifende komplementäre
Schiebeelemente 35, 36 befestigt, um so eine Bewegung
der Wiegen auf dem Wagen unter dem Einfluss hydraulischer Zylindereinheiten 37, 38 zum
Einstellen des Spaltes zwischen den Gießwalzen 16 zu bewegen, und
um den Walzen eine rasche Auseinanderbewegung für ein kurzes Zeitintervall
zu ermöglichen, wenn es
erforderlich ist, eine Querschwächungslinie quer
zu dem Band zu erzeugen, wie es nachstehend im Detail erläutert wird.
Der Wagen ist als Ganzes entlang den Schienen 33 durch
die Betätigung
eines doppelt wirkenden Hydraulikkolben- und Zylindereinheit 39 verschiebbar,
welche zwischen einem Antriebsträger 14 auf
dem Walzenwagen und dem Hauptmaschinenrahmen so eingefügt ist,
daß sie zum
Verschieben des Walzenwagens zwischen der Zusammenbaustation 14 und
der Gießstation 15 und umgekehrt
betätigbar
ist.
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Die
Gießwalzen 16 werden
gegenläufig durch
Antriebswellen 41 von einem Elektromotor und einem auf
dem Wagenrahmen 31 montierten Getriebe angetrieben. Die
Walzen 16 besitzen Kupferumfangswände, welche mit einer Reihe
in Längsrichtung
sich erstreckender und im Umfang beabstandeter Wasserkühlungskanäle ausgebildet
sind, welche mit Kühlwasser
durch die Walzenenden hindurch von Wasserzuführungsleitungen in den Walzenantriebswellen 41 versorgt
werden, welche mit Wasserzuführungsschläuchen 42 über Drehdurchführungsverbindungen 43 verbunden
sind. Die Walze kann typischerweise einen Durchmesser von 500 mm
und bis zu 2000 mm Länge
aufweisen, um ein 2000 mm breites Bandprodukt zu erzeugen.
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Die
Pfanne 17 weist eine vollständig herkömmliche Konstruktion auf, und
wird über
ein Joch 45 von einem Deckenkran gehalten, sobald sie von einer
Heißmetallaufnahmestation
aus in eine Position gebracht werden kann. Die Pfanne ist mit einer Verschlußstange 46 ausgestattet,
welche von einem Servozylinder bedienbar ist, um zu ermöglichen,
daß geschmolzenes
Metall aus der Pfanne durch eine Auslaßdüse 47 und eine feuerfeste
Ummantelung 48 in den Verteiler 18 fließt. Der
Verteiler 18 ist aus einer breiten Schale ausgebildet,
die aus einem feuerfesten Material wie z. B. Magnesiumoxid (MgO)
besteht. Eine Seite des Verteilers nimmt geschmolzenes Metall aus
der Pfanne auf, und ist mit dem vorgenannten Überlauf 24 und dem
Notstopfen 25 ausgestattet. Die andere Seite des Verteilers
ist mit einer Reihe in Längsrichtung
beabstandeter Metallauslaßöffnungen 92 versehen.
Der untere Teil des Verteilers trägt Befestigungsträger 53 zum
Anbringen des Verteilers auf dem Walzenwagenrahmen 31 und
ist mit Öffnungen versehen,
um Indexierungsstifte 54 auf dem Wagenrahmen aufzunehmen,
um so den Verteiler genau zu lokalisieren.
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Eine
Zuführungsdüse 19 ist
als ein länglicher Körper, bestehend
aus einem feuerfesten Material, wie z. B. Aluminiumoxidgraphit,
ausgebildet. Ihr Unterteil ist verjüngt, so daß er nach innen und unten zusammenläuft, so
daß sie
in den Spalt zwischen den Gießwalzen 16 vorragen
kann. Sie ist mit einem Befestigungsträger 60 versehen, wodurch
sie auf dem Walzenwagenrahmen abgestützt werden kann, und ihr oberer
Teil ist mit nach außen
ragenden Seitenflanschen 55 versehen, welche auf dem Befestigungsträger aufliegen.
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Die
Düse 19 kann
eine Reihe horizontal beabstandeter im Allgemeinen sich vertikal
erstreckender Durchflusskanäle
aufweisen, um eine geeignet langsame Abgabe des Metalls über die
gesamte Breite der Walzen zu erzeugen, und das geschmolzene Metall
in den Spalt zwischen den Walzen ohne direktes Auftreffen auf den
Walzenflächen,
bei welchen die anfängliche
Erstarrung auftritt, zuzuführen. Alternativ
kann die Düse
nur einen einzigen zusammenhängenden
Schlitzauslaß besitzen,
um einen langsamen Vorhang aus geschmolzenem Metall direkt in den
Spalt zwischen den Walzen zu liefern und/oder sie kann in das geschmolzene
Metallbad eingetaucht sein.
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Das
Bad ist an den Enden der Walzen durch ein Paar von Seitenverschlußplatten 56 verschlossen,
welche gegen stufenförmige
Enden 57 der Walzen gehalten werden, wenn sich der Walzenwagen
in der Gießstation
befindet. Die Seitenverschluß platten 56 bestehen
aus einem starken feuerfesten Material, wie z. B. Bornitrid und
besitzen bogenförmige
Seitenränder 81,
um der Krümmung
der gestuften Enden 57 der Walzen zu folgen. Die Seitenplatten
können
in Plattenhaltern 82 montiert sein, welche in der Gießstation
durch die Betätigung
eines Paares hydraulischer Zylindereinheiten 83 beweglich
sind, um die Seitenplatten in Eingriff mit den Stufenenden der Gießwalzen
zu bringen, um Endverschlüsse
für das geschmolzene
Metallbad zu erzeugen, das auf den Gießwalzen während des Gießvorgangs
ausgebildet wird.
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Während des
Gießvorgangs
wird die Pfannenverschlußstange 46 betätigt, um
das Auslaufen des geschmolzenen Metalls aus der Pfanne in den Verteiler
durch die Metallzuführungsdüse hindurch
zu ermöglichen,
wenn es zu den Gießwalzen
fließt.
Das saubere Kopfende des Bandproduktes 20 wird durch die
Betätigung
eines Schürzentisches 96 zu
den Klauen der Wickelmaschine 21 geführt. Der Schürzentisch 96 hängt an Schwenkbefestigungselementen 97 an
dem Hauptrahmen und kann zu der Wickelmaschine hin durch die Betätigung einer
hydraulischen Zylindereinheit 98 geschwenkt werden, nachdem
das saubere Kopfende ausgebildet worden ist. Der Tisch 96 kann
gegen eine obere Bandführungsklappe 99 arbeiten,
die von einer Kolben- und
Zylindereinheit 121 betätigt
wird, und das Bandprodukt 20 kann zwischen einem Paar Vertikalseitenwalzen 102 eingeschlossen
werden. Nachdem das Kopfende in die Klauen der Wickelmaschine geführt worden
ist, wird die Wickelmaschinen gedreht, um das Bandprodukt 20 aufzuwickeln,
und der Schürzentisch
kann in seine Ruheposition zurückschwenken,
in welcher er einfach von dem Maschinenrahmen ohne das Produkt herunterhängt, welches
direkt in die Wickelmaschine 21 geführt wird. Das sich ergebende
Bandprodukt 20 kann anschließend auf die Wickelmaschine 22 übertragen
werden, um eine Endwickel für
den Abtransport aus der Gießmaschine
zu erzeugen.
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Vollständige Einzelheiten
einer Doppelwalzengießmaschine
der in den 12 bis 16 dargestellten Art sind
vollständiger
in unseren U.S. Patenten 5,184,668 und 5,277,243 und in unserer
internationalen Patentanmeldung PCT/AU 93/00593 beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können die
Kupferumfangswände
der Walzen 16 sandgestrahlt werden, so daß sie eine
Zufallstextur diskreter spitzzulaufender Vorsprünge mit der erforderlichen Tiefe
und Oberflächendichte
besitzen, und diese Textur kann mit einer dünnen Chromplattierung geschützt werden.
Alternativ könnten
die Kupferwände der
Walzen mit Nickel beschichtet und die Nickelbeschichtung sandgestrahlt
werden, um die erforderliche Zufallsoberflächentextur zu erhalten. In
einer weiteren Alternative kann eine Legierung, wie z. B. eine "HASTALLOY C" oder "T 800"-Legierungsmaterial
auf den Kupferwänden
der Gießwalzen
elektrisch abgeschieden werden.
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27 stellt eine typische
Oberflächentextur dar,
welche gemäß der Erfindung
erzeugt wurde.