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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Polymerfolien.
Die Erfindung betrifft speziell Verfahren zur Herstellung biorientierter
Polyethylenfolien mit hoher Wasserdampfdurchlässigkeit (WVTR).
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Bei
der Herstellung einer Folie aus körnigem oder pelletiertem Polymerharz
wird das Polymer zuerst extrudiert, um einen Strom aus Polymerschmelze
zu liefern, und dann wird das extrudierte Polymer dem Folienherstellungsverfahren
unterzogen. Folienherstellung beinhaltet in der Regel eine Anzahl
diskreter Verfahrensstufen einschließlich Folienbildung, Abschrecken
und Aufwickeln. Für
eine allgemeine Beschreibung dieser und anderer Verfahren, die zur
Folienherstellung gehören,
siehe K. R. Osborn und W. A. Jenkins, Plastic Films: Technology
and Packaging Applications, Technomic Publishing Co., Inc., Lancaster,
Pennsylvania (1992).
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Ein
optionaler Teil des Folienherstellungsverfahrens ist ein Verfahrensschritt,
der als "Orientierung" bekannt ist. Die "Orientierung" eines Polymers bezieht
sich auf seine molekulare Organisation, d. h. die Orientierung der
Moleküle
relativ zueinander. In ähnlicher
Weise ist das Verfahren der "Orientierung" das Verfahren, nach
dem die polymeren Anordnungen in der Folie ausgerichtet werden (orientiert
werden). Das Orientierungsverfahren wird verwendet, um Folien erwünschte Eigenschaften
zu verleihen, einschließlich
des Zähermachens
von Gießfolien
(höhere
Zugeigenschaften). In Abhängigkeit
davon, ob die Folie durch Gießen
als Flachfolie oder durch Blasen als Schlauchfolie hergestellt wird,
erfordert das Orientierungsverfahren wesentlich unterschiedliche
Verfahrensschritte. Dies hängt
mit den unterschiedlichen physikalischen Charakteristika zusammen,
die Folien besitzen, die nach den beiden konventionellen Folienherstellungsverfahren
hergestellt sind: Gießen
und Blasen. Blasfolien neigen im Allgemeinen dazu, größere Steifheit,
Zähigkeit
und höhere
Barriereeigenschaften zu haben. Im Unterschied dazu haben Gießfolien üblicherweise
die Vorteile größerer Folienklarheit
und der Einheitlichkeit von Dicke und Flachheit, ermöglichen
im Allgemeinen die Verwendung eines weiteren Bereichs von Polymeren
und erzeugen höherwertige
Folie.
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Orientierung
wird bewirkt, indem ein Polymer auf eine Temperatur auf oder oberhalb
seiner Glasübergangstemperatur
(Tg), aber unter seinem kristallinen Schmelzpunkt
(Tm) erhitzt wird und anschließend die
Folie rasch gereckt bzw. gestreckt wird. Nach Abkühlen konkurriert
die molekulare Ausrichtung, die durch das Recken verliehen wird,
vorteilhaft mit der Kristallisation, und die gezogenen Polymermoleküle verdichten
sich zu einem kristallinen Netzwerk mit kristallinen Domänen (Kristalliten),
die in Richtung der Zugkraft ausgerichtet sind. Als allgemeine Regel
ist der Orientierungsgrad proportional zu der Reckintensität und umgekehrt
proportional zu der Temperatur, bei der das Recken durchgeführt wird.
Falls beispielsweise ein Basismaterial auf das Doppelte seiner ursprünglichen
Länge (2
: 1) bei einer höheren
Temperatur gereckt wird, neigt die Orientierung in der resultierenden
Folie dazu, geringer als diejenige in einer anderen mit 2 : 1, jedoch
bei niedrigerer Temperatur gereckten Folie zu sein. Höhere Orientierung
korreliert im Allgemeinen zudem auch mit höherem Modul, d. h. messbar
höherer
Steifheit und Festigkeit. Zudem korreliert als allgemeine Regel
höhere
Orientierung mit höheren
WVTR-Werten für
Folien.
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Früher waren
hohe WVTR-Werte kommerziell unerwünscht, da in Schutzanwendungen
Wasserdampfbarrieren bevorzugt sind. Fo lienherstellungsverfahren
streben in der Regel die Begrenzung der WVTR an, und hohe WVTR-Werte
werden als nachteilig angesehen.
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WO-A-99/16617
beschreibt eine mehrschichtige Folie aus Polyethylen hoher Dichte
mit hoher biaxialer Orientierung. Die Folie schließt ein HDPE-Substrat,
mindestens eine Außenschicht
aus Propylencopolymer und mindestens eine Schicht aus Adhäsionspromotormaterial
ein, die zwischen der Außenschicht
und dem HDPE angeordnet ist, um dadurch die Adhäsion effizient zu vermitteln.
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WO-A-98/14491
beschreibt eine Folie aus Polyethylen (HDPE) hoher Dichte mit hoher
biaxialer Orientierung. Die Folie schließt HDPE mit einer Dichte von
mindestens 0,940 und einem Schmelzindex von 0,5 bis 10 ein. Die
Folie wird in der Maschinenrichtung (Längsrichtung) mit einem Grad
von 5 : 1 bis 8 : 1 und in der Querrichtung (Lateralrichtung) in
einem Grad von 6 : 1 bis 15 : 1, vorzugsweise 9 : 1 bis 13 : 1 gereckt.
Die offenbarte Folie hat eine unausgewogene Orientierung mit einem
höheren
Grad an Querorientierung als Maschinenrichtungsorientierung. Es
können
Außenschichten
wie Heißsiegelschichten
vorhanden sein.
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Es
ist daher unter anderem ein Ziel der Erfindung, biorientierte Polyethylenfolien
mit hohen WVTR-Werten zu produzieren, indem ein wirtschaftliches
und relativ unkompliziertes Verfahren zur Herstellung von Polyethylenfolien
zur Verfügung
gestellt wird, das den Folien hervorragende Charakteristika verleiht,
ohne dass chemische Additive erforderlich sind, wie Vernetzungsmittel,
und ohne dass zusätzliche
Verarbeitungsstufen erforderlich sind, wie Bestrahlung der Folie.
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Es
ist nun gefunden worden, dass diese und andere Ziele durch die vorliegende
Erfindung erreicht werden können,
die Verfahren zur Herstellung von Polyethylenfolien mit hohen Wasserdampfdurchlässigkeiten liefert.
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Die
Verfahren liefern Gießen
und nachfolgendes biaxiales Orientieren einer Polyethylenfolie,
um eine Folie mit einer gewünschten
WVTR zu erhalten. Die Polyethylenfolie umfasst eine Basisschicht,
die Polyethylen umfasst, und ein Kavitationsbildungsmittel, und
mindestens eine Schicht eines WVTR steuernden Materials, das coextensiv
an einer Seite der Basisschicht haftet. Die Polyethylenlage ist
biaxial orientiert, wodurch eine biorientierte Polyethylenfolie
mit der gewünschten
WVTR geliefert wird und wodurch die Basisschicht eine poröse Mikrostruktur
und eine WVTR hat, die wesentlich höher als die gewünschte WVTR
ist.
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Das
Polyethylen der Basisschicht ist Polyethylen mittlerer Dichte (MDPE)
oder Polyethylen hoher Dichte (HDPE). Es ist zudem bevorzugt, dass
das Polyethylen in der Basisschicht in einer ausreichenden Menge
bereitgestellt wird, um eine Basisschicht in der Folie mit einer
Dicke von 21,6 (0,85 mil (Stärke
85)) bis 27,9 μm
(1,10 mil (Stärke
110)) zu ergeben.
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Das
WVTR steuernde Material ist zudem ein MDPE oder HDPE. Das WVTR steuernde
Material hat eine Dichte, die nicht höher als diejenige des Polyethylens
in der Basisschicht ist. Es ist zudem bevorzugt, dass das WVTR steuernde
Material in einer ausreichenden Menge bereitgestellt wird, um eine
WVTR steuernde Schicht in der Folie mit einer Dicke von 0,76 μm (0,03 mil
(Stärke
3)) bis 3,8 μm
(0,15 mil (Stärke
15)) zu ergeben.
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Ein
bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren
liefert die Herstellung einer Folie aus einer Polyethylenfolie mit
einer Dreischichtenstruktur. Insbesondere wird eine Folie mit ersten
und zweiten Schichten aus WVTR steuerndem Material, das coextensiv
an ersten und zweiten Seiten der Basisschicht haftet, zum Gießen und
nachfolgenden biaxialen Orientieren bereitgestellt.
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Ein
weiteres bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren liefert die Herstellung
einer Folie aus einer Polyethylenfolie mit einer Fünfschichtenstruktur.
Insbesondere umfasst die zum Gießen bereitgestellte Lage eine
Basisschicht, die zwischen zwei Verbindungsschichten angeordnet
ist, wobei die erste Verbindungsschicht zwischen einer Seite der
Basisschicht und einer ersten WVTR steuernden Schicht angeordnet
ist, wodurch die erste Verbindungsschicht coextensiv an der Basisschicht
und der WVTR steuernden Schicht haftet, und wobei die zweite Verbindungsschicht
zwischen der anderen Seite der Basisschicht und einer zweiten WVTR
steuernden Schicht angeordnet ist, wodurch die zweite Verbindungsschicht
coextensiv an der Basisschicht und der WVTR steuernden Schicht haftet.
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Ein
weiteres Verfahren der vorliegenden Erfindung liefert das Herstellen
einer Folie aus einer Folie mit einer Struktur, wobei mindestens
eine Verbindungsschicht zwischen der Basisschicht und einer WVTR
steuernden Schicht angeordnet ist und die Verbindungsschicht coextensiv
an der Basisschicht und der WVTR steuernden Schicht haftet. Die
WVTR steuernde Schicht umfasst ein WVTR steuerndes Material aus
HDPE oder MDPE. Ein alternatives Verfahren schließt jedoch
die Bereitstellung einer WVTR steuernden Schicht ein, die ein WVTR
steuerndes Material aus Ethylen/Propylen-Copolymer oder Ethylen/Propylen/Butylen-Terpolymer umfasst,
wobei die Verbindungsschicht Polyethylen niedriger Dichte (LDPE)
oder MDPE umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung liefert Verfahren zur Herstellung von Polyethylenfolien
mit hohen WVTR-Werten, hoher Opazität, hoher Steifheit und Feuchtigkeitsbeständigkeit.
Die Folien haben auch hervorragende bleibende Faltencharakteristika,
wodurch sie gut geeignet zum Verpacken von Nahrungsmitteln in Beutel-in-Schachtel-Verfahrensschritten
sind, die mit vertikalen Form-, Füll- und Siegel-(VFFA)-Maschinen
durchgeführt
werden. Diese Eigenschaften machen diese Folien zu einer hervorragenden
Alternative zu Papier oder Cellophan in Anwendungen, wo hohe WVTR
und Unempfindlichkeit der Folie gegen Feuchtigkeit erforderlich sind.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
bestimmter Aspekte der Erfindung sind in den angefügten Zeichnungen
gezeigt, wobei
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1 eine
Rasterelektronenmikroskopaufnahme ist, die eine Querschnittansicht
einer konventionalen kavitierten biorientierten Polypropylenfolie
zeigt.
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2 eine
Rasterelektronenmikroskopaufnahme ist, die eine Querschnittansicht
einer erfindungsgemäß hergestellten
Folie zeigt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert Verfahren zur Herstellung biorientierter
Polyethylenfolien mit hoher WVTR. Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren
sollte eine Polyethylenfolie bereitgestellt werden, die eine Kern-
oder Basisschicht und mindestens eine Schicht aus WVTR steuerndem
Material umfasst. Die Polyethylenfolie wird zuerst gegossen und
danach biaxial orientiert, was zu einer Folie mit einer gewünschten WVTR
führt.
Die resultierende Folie hat eine Basisschicht mit einer porösen Mikrostruktur
und einer wesentlich höheren
WVTR als der erwünschten
WVTR.
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Die
Basisschicht umfasst Polyethylen und Kavitationsbildungsmittel.
Das Polyethylen ist vorzugsweise HDPE oder MDPE. Die in der Basisschicht
vor dem Gießen
der Polyethylenfolie bereitgestellte Polyethylenmenge sollte eine
ausreichende Menge sein, um in der Folie eine Basisschicht mit einer
Dicke von 12,7 μm
bis 50,8 μm
(0,5 mil bis 2,0 mil), vorzugsweise 21,6 μm bis 27,9 μm (0,85 mil bis 1,1 mil (1 Mil
= 0,001 Zoll = Stärke 100))
zu ergeben. Es sei darauf hingewiesen, dass jeglicher hierin angegebener
Dickenwert die aus der Kavitation resultierende zusätzliche
Dicke nicht berücksichtigt.
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Der
Begriff HDPE soll hier ein ethylenhaltiges Polymer mit einer Dichte
von 0,940 oder höher
bedeuten. (Dichte (d) wird in g/cm3 angegeben.)
Obwohl HDPE mit einer Dichte über
0,940 verwendbar ist, ist HDPE mit einer Dichte von 0,940 bevorzugt,
weil die WVTR abnimmt, wenn die Dichte von HDPE zunimmt, d. h. die Zugfestigkeit
von HDPE nimmt zu, wenn die Dichte von HDPE abnimmt. Ein besonders
geeignetes HDPE zur Verwendung mit den erfindungsgemäßen Verfahren
ist das Harz, das von Equistar als M6211 angeboten wird. Ein weiteres
besonders geeignetes HDPE ist das Harz, das von Exxon als HDZ128
angeboten wird. Andere geeignete HDPE-Harze schließen beispielsweise
BDM 94-25, erhältlich
von Fina Oil and Chemical Co., Dallas, TX, USA, und 19C und 19F
ein, die von Nova Corporation, Sarnia, Ontario, Kanada erhältlich sind.
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Der
Begriff "Polyethylen
mittlerer Dichte" (MDPE)
soll hier ein ethylenhaltiges Polymer mit einer Dichte von 0,926
bis 0,940 bedeuten. MDPE ist leicht erhältlich, z. B. DowlexTM 2038 oder DowlexTM 2027A
von The Dow Chemical Company.
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In
der Basisschicht wird wie gesagt ein Kavitationsbildungsmittel bereitgestellt.
Solche Mittel werden der Kern- oder
Basisschicht in der Regel vor der Extrusion zugesetzt und sind in
der Lage, während
des Folienherstellungsprozesses Leerräume (Hohlräume) in der Struktur der Folie
zu erzeugen. Es wird angenommen, dass kleine Inhomogenitäten, die
durch das Kavitationsbildungsmittel in die Kernschicht eingebracht
werden, zu Schwächungspunkten
in der Polyethylenfolie führen.
Die biaxiale Orientierungsstufe induziert dann Risse in der Kernschicht,
was zu Kavitation in der verarbeiteten Folie führt. Die Risse in der Kernschicht
variieren in der Größe und werden nicht
nur horizontal, d. h. innerhalb oder parallel zu der Folienebene,
sondern auch in der vertikalen Dimension oder senkrecht zu der Ebene
der Folie gebildet.
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Es
kann jedes geeignete Kavitationsbildungsmittel verwendet werden.
Ein besonders bevorzugtes Kavitationsbildungsmittel, das zur Durchführung der
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden kann, ist Calciumcarbonat (CaCO3).
Es können
auch andere Kavitationsbildungsmittel verwendet werden. Organische Kavitationsbildungsmittel
sind auch bekannt, sind aufgrund ihres begrenzten Arbeitstemperaturbereichs
jedoch im Allgemeinen weniger bevorzugt. Solche organischen Kavitationsbildungsmittel
können
brauchbar sein, falls sie extrem feinteilig sind und entweder bei
den Arbeitstemperaturen schmelzbeständig sind oder in der Polyethylenfolie
eine geeignete Inhomogenität
erzeugen. Kavitationsbildungsmittel können unter Verwendung von im
Stand der Technik bekannten Verfahren eingeschlossen werden. In
den erfindungsgemäßen Verfahren,
bei denen ein Kavitationsbildungsmittel verwendet wird, können CaCO3, Polystyrol oder andere Kavitationsbildungsmittel
in die Basisschicht eingeschlossen werden.
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Der
Prozentsatz des Kavitationsbildungsmittels, der in die Basisschicht
eingeschlossen wird, kann von der gewünschten WVTR abhängen. Wenn
eine höhere
WVTR erwünscht
ist, kann insbesondere mehr Kavitationsbildungsmittel in die Basisschicht
eingeschlossen werden. Die Basisschicht kann im Allgemeinen 1 Gew.-%
bis 30 Gew.-% eines Kavitationsbildungsmittels einschließen. Es
ist jedoch bevorzugt, dass die Basisschicht 3 Gew.-% bis 10 Gew.-%
eines Kavitationsbildungsmittels umfasst.
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Die
WVTR steuernde Schicht schließt
ein WVTR steuerndes Material ein. Unter Berücksichtigung der in der Regel
kleinen Abmessungen der WVTR steuernden Schicht hat das WVTR steuernde
Material eine WVTR, die unter der Netto-WVTR der Folie liegt, und
wesentlich unter der WVTR der kavitierten Polyethylenbasisschicht
liegt. WVTR steuernde Materialien schließen MDPE oder HDPE ein. Das
WVTR steuernde Material kann eine Dichte haben, die so groß wie diejenige
des Polyethylens in der Basisschicht ist, darf jedoch keine Dichte
haben, die größer als
diejenige des Polyethylens in der Basisschicht ist. Die Menge an
WVTR steuerndem Material, die vor dem Gießen der Polyethylenfolie in
die WVTR steuernde Schicht eingeschlossen wird, sollte eine ausreichende
Menge sein, um eine WVTR steuernde Schicht in der Folie mit einer
Dicke von 0,25 μm
bis 6,25 μm
(0,01 mil bis 0,25 mil), vorzugsweise 0,76 μm bis 3,8 μm (0,03 mil bis 0,15 mil) zu
liefern.
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Eine
Folie wird nach den erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
einer konventionellen Gießvorrichtung
hergestellt. Gießextrusion
wird beispielsweise im Allgemeinen unter Verwendung eines Standard-Mehrrollenstapelsystems
oder einer Gießwalze
mit Luftkappe (Hochgeschwindigkeitsluft, die auf die Außenseite
der Lage aufgebracht wird) bewirkt. Es sind auch andere Gießvorrichtungen
brauchbar, wie ein Gießwalzen-
und Wasserbad-System, obwohl dieser Systemtyp die Folienklarheit
beeinträchtigen
kann, was im Allgemeinen eine rauere und opakere Folie ergibt.
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Eine
erfindungsgemäß hergestellte
Polyethylenfolie wird biaxial orientiert. Biaxiale Orientierung
wird verwendet, um die Festigkeitsqualitäten einer Folie in Längs- oder "Maschinenrichtung" (MD) der Folie und
in der Lateral- oder "Querrichtung" (TD) der Folie einheitlich
zu verteilen. Biaxial orientierte Folien neigen dazu, steifer und
belastbarer zu sein, und zeigen auch eine viel bessere Beständigkeit
gegen Biege- und Faltkräfte, was
zu besserer Einsetzbarkeit in Verpackungsanwendungen führt.
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Biaxiale
Orientierung kann gleichzeitig in beiden Richtungen durchgeführt werden,
es ist jedoch teuer, eine Vorrichtung einzusetzen, die hierzu imstande
ist. Die meisten biaxialen Orientierungsverfahren verwendeten eine
Vorrichtung, die die Folie sequentiell zuerst in einer Richtung
und nachfolgend in der anderen reckt. Eine typische Vorrichtung
reckt eine Folie zuerst in MD und danach in TD. Der mögliche Reckgrad
einer Folie hängt
von Faktoren ab, die beispielsweise das Polymer einschließen, aus
dem eine Folie gefertigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Folie
wird aus Polyethylen hergestellt und kann in einem relativ hohen
Grad gereckt werden. Eine Folie kann insbesondere in der MD in einem
Ausmaß von
5 : 1 bis 8 : 1 und in TD in einem Ausmaß von 6 : 1 bis 15 : 1 gereckt
werden. Dennoch kann als allgemeine Regel gesagt werden, dass die
WVTR in der resultierenden Folie um so höher ist, je höher der
Reckgrad in sowohl der MD als auch der TD ist. Ein weiterer Faktor
der biaxialen Orientierungsstufe, der die WVTR in der resultierenden
Folie beeinflussen kann, ist die Recktemperatur. Wie nachfolgend
in Beispiel 3 gezeigt wird, kann die WVTR einer resultierenden Folie
erhöht
werden, indem eine Folie bei einer niedrigeren Recktemperatur biaxial
orientiert wird.
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Mehrere
Ausführungsformen
der Polyethylenfolien können
nach den erfindungsgemäßen Verfahren produziert
werden. Eine beispielhafte Ausführungsform
einer nach den hier gegebenen Verfahren hergestellte Folie hat eine
Basisschicht aus HDPE und CaCO3. Die Basisschicht
ist zwischen zwei WVTR steuernden Schichten angeordnet, die jeweils
MDPE umfassen. Ausreichende Mengen HDPE, CaCO3 und
WVTR steuerndes Material werden vor dem Gießen der Polyethylenfolie bereitgestellt,
um eine Basisschicht der Folie mit einer Dicke von 21,6 μm bis 27,9 μm (0,85 mil
bis 1,10 mil) und WVTR-steuernde Schichten mit je weils einer Dicke
von 0,76 μm
bis 3,8 μm
(0,03 mil bis 0,15 mil) zu ergeben.
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Eine
weitere beispielhafte Ausführungsform
schließt
eine Basisschicht ein, die MDPE und CaCO3 umfasst.
Die Basisschicht wird hier auch zwischen zwei WVTR steuernden Schichten
angeordnet, und vor dem Gießen
der Polyethylenlage wird eine ausreichende Menge MDPE und CaCO3 bereitgestellt, um eine Basisschicht der
Folie mit einer Dicke von 21,6 μm
bis 27,9 μm
(0,85 mil bis 1,10 mil) zu ergeben. Eine ausreichende Menge WVTR
steuerndes Material wird auch bereitgestellt, um WVTR steuernde
Schichten mit einer Dicke von 0,76 μm bis 3,8 μm (0,03 mil bis 0,15 mil) zu
ergeben. Die WVTR steuernden Schichten können gewünschtenfalls aus den gleichen
oder unterschiedlichen Materialien sein. Diese Folie kann in einigen
Anwendungen bevorzugt sein, da sie weniger steif ist und weniger
knittert als Folien mit einer Basisschicht, die HDPE einschließt. Diese
Folie hat zudem unidirektionale Reißeigenschaften in Maschinenrichtung.
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Eine
weitere beispielhafte Ausführungsform
ist eine fünfschichtige
Struktur, die eine Basisschicht aus HDPE und CaCO3 umfasst.
Die Basisschicht wird zwischen zwei Verbindungsschichten angeordnet,
jede Verbindungsschicht haftet coextensiv an einer Seite der Basisschicht.
Eine der Verbindungsschichten haftet zudem coextensiv an einer ersten
Außenschicht
eines WVTR steuernden Materials, und die andere Verbindungsschicht
haftet coextensiv an einer zweiten Außenschicht eines WVTR steuernden
Materials.
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Die
Verbindungsschichten dieser Fünfschichtstruktur
umfassen MDPE oder HDPE. Verfahrensbedingungen können jedoch die Verwendung
einer Verbindungsschicht verlangen, die HDPE und CaCO3 umfasst, falls
weitere Kavitation erwünscht
ist. Zudem können
die beiden Verbindungsschichten gewünschtenfalls aus demselben
oder anderen Materialien sein. Die Außenschichten dieser Fünfschichtenstruktur
umfassen MDPE als WVTR steuerndes Material. Das Ergebnis des Gießens und
biaxialen Orientierens einer Folie mit dieser Fünfschichtenstruktur ist eine
steife und opake Folie mit einem Glanz von 25% und papierartigen
Charakteristika.
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Eine
weitere beispielhafte Ausführungsform
ist eine Fünfschichtenstruktur,
die eine Basisschicht aus HDPE und CaCO3 umfasst.
Die Basisschicht ist zwischen zwei Verbindungsschichten angeordnet,
jede Verbindungsschicht haftet coextensiv an einer Seite der Basisschicht.
Zudem haftet eine der Verbindungsschichten coextensiv an einer ersten
Außenschicht
eines WVTR steuernden Materials, und die andere Verbindungsschicht
haftet coextensiv an einer zweiten Außenschicht eines WVTR steuernden
Materials.
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Die
Verbindungsschichten dieser Struktur umfassen Polyethylen niedriger
Dichte oder MDPE, um gute Adhäsion
an der Außenschicht
zu gewährleisten.
Die Verbindungsschichten können
gewünschtenfalls
aus den gleichen oder unterschiedlichen Materialien sein. Das WVTR
steuernde Material der ersten und zweiten Außenschichten kann ein Ethylen/Propylen-Copolymer
oder ein Ethylen/Propylen/Butylen-Terpolymer sein. Die WVTR steuernden
Schichten können
gewünschtenfalls
aus den selben oder unterschiedlichen Materialien sein. Das Ergebnis
des Gießens
und biaxialen Orientierens einer Folie mit dieser Fünfschichtenstruktur
ist eine Folie mit einem hohen Glanz von 60%, wobei das WVTR steuernde
Material Ethylen/Propylen-Copolymer oder Ethylen/Propylen/Butylen-Terpolymer
ist. Zudem ist die resultierende Fünfschichtenfolie papierartig,
opak und steif, wodurch sie attraktiv zur Verwendung in Innenauskleidungen
für Zigarettenpackungen
ist, wo sie Papier oder metallisiertes Papier oder Papier/Aluminiumfolie-Laminat
ersetzt.
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Obwohl
diese und andere Ausführungsformen
gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden können,
muss darauf hingewiesen werden, dass mehrere andere Folienstrukturen
mit mehreren Schichten mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und
Dicken mit einer gewünschten
WVTR erfindungsgemäß hergestellt
werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Folien
können
beschichtet werden, um die Benetzbarkeit der Folie, die Adhäsion zwischen
Schichten und die Tintenaufnahmefähigkeit zu verbessern. Es können konventionelle
Behandlungen zum Beschichten dieser Folien verwendet werden.
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Die
nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Folien sind in zahlreichen Anwendungen brauchbar,
wie Nahrungsmittelverpacken und insbesondere Nahrungsmittelverpacken,
wenn hohe WVTR erwünscht
ist, wie beim Verpacken von Käseprodukten.
Diese Folien sind zudem vorteilhaft zur Verwendung in Innenauskleidungen
von Zigarettenpackungen, als Umhüllung
für Butter,
Schokolade, Süßigkeiten,
usw. und als Dreheinschlagverpackung.
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Eine
Reihe von Versuchen wurde durchgeführt, um Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung zu illustrieren. In jedem Fall waren
mehrere der Herstellungsbedingungen allen gemeinsam. Beispielsweise wurde
eine Polyethylenfolie in Abhängigkeit
von der Dicke der Folie bei einer Temperatur zwischen 71,1°C bis 82,2°C (160 bis
180°F) gegossen,
d. h. die Gießtemperatur
war für
dickere Folien höher.
Die Orientierung wurde des Weiteren in jedem Fall unter Verwendung
konventioneller Orientierungsgeräte
durchgeführt.
Jede Folie wurde zudem in der Maschinenrichtung bei einer Temperatur
von 118,3 bis 121,1°C
(245 bis 250°F)
und in der Querrichtung bei 127,8°C
(262°F)
gereckt.
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BEISPIEL 1
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 2 führt die
Kavitation einer erfindungsgemäßen Folie
zu einem überraschenden
Anstieg der WVTR der Folie. 1 ist eine
Rasterelektronenmikroskopaufnahme, die einen Querschnitt durch konventionelle
kavitierte biorientierte Polypropylen-(OPP)-Folie zeigt. Die Kernschicht
der Folie enthält
5% CaCO3 als Kavitationsbildungsmittel.
Es ist offensichtlich, dass die in diese OPP-Folie eingeführte Kavitation
sich ausschließlich
in der Ebene befindet, die durch die Folie definiert ist. Es ist
praktisch keine Öffnung
in der Dimension senkrecht zu der Folienebene (vertikal) sichtbar.
Die physikalische Struktur der Kavitation spiegelt sieh in der minimalen
Auswirkung auf die WVTR der Folie wieder. Die Kavitation der OPP-Folien
erhöht
den WVTR in der Regel um nicht mehr als 10%.
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Im
Unterschied dazu ist 2 eine Elektronenmikroskopaufnahme
eines Querschnitts der nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Folie. Diese Folie hat eine Kernschicht aus HDPE, das 5% CaCO3 als Kavitationsbildungsmittel enthält. Aus 2 geht
eindeutig hervor, dass die in die Kernschicht eingeführte Kavitation
nicht nur die Öffnung
in Folienebene einschließt,
die mit der in Polypropylen beobachteten Kavitation übereinstimmt,
sondern auch einen signifikanten und überraschenden Grad an Öffnung in
der vertikalen Dimension enthält.
Es wurde auch beobachtet, dass diese unerwartete vertikale Öffnung in
der Folienstruktur mit außergewöhnlichem
Anstieg der WVTR der Kernschicht korreliert. Es ist gefunden worden,
dass dieses Merkmal der erfindungsgemäßen Folien die Auswahl eines
weiteren Bereichs von WVTR-Werten für die Folie nach dem Verfahren
der Bereitstellung von einer oder mehreren WVTR steuernden Schichten
ermöglicht,
um die Netto-WVTR
der resultierenden Folie zu begrenzen.
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BEISPIEL 2
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Tabelle
1 zeigt eine nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Folienstruktur. Die Folie hat eine unerwartet hohe WVTR von mehr
als 3,0 g/645,2 cm2·Tag (3,0 g/100 Zoll2·Tag).
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die obere Seite dieser Folienstruktur
die Gießerseite
ist und die untere Seite der Folienstruktur die Luftmesserseite
ist. Die Dicke jeder Schicht berücksichtigt
auch nicht jegliche zusätzliche
Dicke, die aus der Kavitation resultiert.
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Der
Prozentsatz des Kavitationsbildungsmittels in der Kernschicht und
der Verbindungsschicht auf der Luftmesserseite der Folie beträgt 5% bis
10% der Schicht. Zur Erhöhung
der WVTR wird einer oder beiden Schichten, die Kavitationsbildungsmittel
enthalten, mehr Kavitationsbildungsmittel zugegeben. Es kann zusätzlich Kavitationsbildungsmittel
zu der Verbindungsschicht auf der Gießerseite der Folie hinzugefügt werden, um
die WVTR zu erhöhen.
Dieses spezielle Beispiel schließt MDPE in der Verbindungsschicht
auf der Gießerseite
ein, um die WVTR zu verringern. Dieses spezielle Beispiel schließt MDPE
in der Verbindungsschicht auf der Gießerseite ein, um die WVTR zu
verringern.
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Die
WVTR einer Folie kann durch Variieren der physikalischen Bedingungen
in Bezug auf das Folienherstellungsverfahren erhöht oder verringert werden.
Das Verringern der Dicke der nicht-kavitierten Schichten erhöht beispielsweise
die WVTR. In ähnlicher
Weise erhöht
die Verringerung der Harzdichte der nicht-kavitierten Schichten
die WVTR einer Folie. Die WVTR kann auch unter Verwendung von niedrigeren
Recktemperaturen erhöht
werden, wie in dem folgenden Beispiel 3 gezeigt wird, oder unter
Verwendung höherer
Reckverhältnisse
in der Maschinen- oder Querrichtung.
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In
Bezug auf die resultierende Folie dieses Beispiels ist die WVTR
viel höher
als erwartet. Andere physikalische Eigenschaften der Folie schließen einen
Glanz von 25% und ein Lichtdurchlassverhältnis von 20% ein. Die optische
Stärke
ist 50,8 μm
(2,00 mil), und die Polystärke
ist 29,2 μm
(1,15 mil).
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BEISPIEL 3
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Die
in Tabelle II beschriebenen Folienstrukturen zeigen, dass die WVTR
ansteigt, wenn das Recken bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden
und wenn Strukturen stärker
kavitiert werden.
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Die
Dicke der HDPE- und MDPE-Schichten wird oben in Mikrometer (mil)
angegeben. Die WVTR wird zusätzlich
oben in g/645,2 cm2·Tag (g/100 Zoll2·Tag) ausgedrückt.
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Proben
1 und 3 wurden unter ähnlichen
Bedingungen hergestellt, um eine konstante WVTR zum Vergleich mit
WVTR-Werten zu erzeugen, die aus unterschiedlichen physikalischen
Bedingungen resultierten. Das Vergleichen der WVTR der Proben 1
und 3 mit derjenigen von Probe 2 zeigt deutlich, dass eine niedrigere Recktemperatur
zu einem Anstieg der WVTR von Probe 2 führte.
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Probe
4 wurde unter ähnlichen
Bedingungen wie Probe 1 und 3 durchgeführt, außer dass Schicht 4 von Probe
4 kavitiert war. Der resultierende Anstieg der WVTR bei Probe 4,
verglichen mit jenen der Probe 1 und 3, zeigt, dass die WVTR zunimmt,
wenn die Folie stärker
kavitiert ist.
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Das
Ergebnis in Probe 5 stützt
ferner die aus dem Vergleich von Probe 4 mit Proben 1 und 3 gefolgerte These.
Insbesondere waren Verbindungsschichten 2 und 4 von Probe 5 kavi tiert,
und die resultierende WVTR war viel höher als die WVTR der Proben
1 und 3. Das Erhöhen
der Kavitation einer Folie führt
eindeutig zu höheren
WVTR-Werten.
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BEISPIEL 4
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Tabelle
III zeigt Dreischichtenfolienstrukturen, die aus Verfahrensbedingungen
resultieren, die sich von jenen unterscheiden, die zum Erhalten
der Ergebnisse von Tabelle II verwendet wurden. Die Ergebnisse von Tabelle
III zeigen insbesondere, dass die WVTR unabhängig davon, welches Kavitationsbildungsmittel
verwendet wurde, zunimmt, wenn die Kavitation zunimmt.
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Die
Dicke der HDPE- und MDPE-Schichten wird oben in Mikrometer (mil)
angegeben. Die WVTR wird zusätzlich
oben in g/645,2 cm2·Tag (g/100 Zoll2·Tag) angegeben.
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Probe
5 und Proben 6 und 7 können
verglichen werden, um eindeutig zu beweisen, dass Kavitation die
WVTR einer Folie erhöht.
Probe 5, die nicht kavitiert war, hatte insbesondere eine resultierende
WVTR von 0,2 g/645,2 cm2·Tag (0,2 g/100 Zoll2·Tag),
während
Proben 6 und 7, die jeweils eine kavitierte Kernschicht hatten,
resultierende WVTR-Werte von 4,0 g/645,2 cm2·Tag (4,0
g/100 Zoll2·Tag) beziehungsweise 7,2
g/645,2 cm2·Tag (7,2 g/100 Zoll2·Tag)
hatten.
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Probe
8 ist mit Proben 6 und 7 vergleichbar, um zu illustrieren, dass
von Calciumcarbonat (CaCO3) verschiedene
Kavita tionsbildungsmittel verwendet werden können, um ähnliche Ergebnisse zu erhalten.
Epostar MA 1002 wurde insbesondere in Probe 8 als Kavitationsbildungsmittel
verwendet. Die resultierende WVTR von 5,2 g/645,2 cm2·Tag (5,2
g/100 Zoll2·Tag) in Probe 8 stützt eindeutig
die Vorstellung, dass von Calciumcarbonat (CaCO3)
verschiedene Kavitationsbildungsmittel in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können.