-
Die
Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer Betätigungseinrichtung und einem
Elektromagneten, welche Anordnung einen beweglichen Kern umfaßt mit mindestens
einer Schaltphase, in der der Elektromagnet mit einem Schaltbefehl
beaufschlagt wird, und einer Haltephase, in der er mit einem, im Vergleich
zum Schaltstrom niedrigeren Haltestrom beaufschlagt wird, und mindestens
eine Spule umfaßt,
die in Reihe mit einem elektronischen Schalter an die Klemmen einer
Versorgungsspannung angeschlossen ist, sowie Meßmittel zur Messung des in der
Spule fließenden
Stroms und Steuermittel zur Betätigung
des Elektromagneten umfaßt,
die mit den Strommeßmitteln
sowie einer Steuerelektrode des elektronischen Schalters verbunden
sind und Regelmittel zur Regelung des in der Spule fließenden Stroms
in der Haltephase umfassen.
-
In
der Druckschrift EP0411903 ist eine Anordnung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 beschrieben.
-
Es
ist bekannt (FR-A-2.133.652), zur Betätigung eines Elektromagneten
diesen kurzzeitig mit einem verhältnismäßig hohen
Schaltstrom und anschließend
mit einem kleineren Haltestrom zu beaufschlagen. Dies kann sowohl
durch eine Einrichtung mit nur einer Spule, in welcher der Strom
zur Erzeugung des Haltestroms zerhackt wird, als auch durch eine
doppelte Wicklungsanordnung mit einer Schaltspule und einer Haltespule
erfolgen. Des weiteren ist bekannt, den Schaltstrom und den Haltestrom
auf bestimmte festgelegte Sollwerte auszuregeln (FR-A-2.568.715).
-
Ein
Elektromagnet umfaßt
herkömmlicherweise
einen beweglichen Kern, dessen Verschiebung in eine Stellung, in
der der Elektromagnet betätigt
ist, dadurch bewirkt wird, daß die
Spule mit einem Schaltstrom beaufschlagt wird. Anschließend wird der
Kern in dieser Stellung gehalten, indem ein Haltestrom über die
Haltespule fließt,
die mit der Schaltspule identisch sein kann. Um die Erwärmung des
Elektromagneten zu verringern, versucht man, den Haltestrom zu verkleinern.
In einigen Fällen
wirft diese Verringerung des Haltestroms durch Stöße, insbesondere
durch mechanische Stöße ausgelöste Probleme
auf, die eine unbeabsichtigte Verschiebung des Kerns in die Ruhestellung
des Elektromagneten zur Folge haben können.
-
Probleme
dieser Art treten insbesondere in Schützen oder elektrischen Hilfseinrichtungen
von Leistungsschaltern, beispielsweise in Ausschalt-Elektromagneten
(MN bzw. MX) oder Einschalt-Elektromagneten (XF) von Leistungsschaltern auf.
-
Allgemeiner
ausgedrückt
hat das Bemühen, die
Baugröße von Elektromagneten
zu reduzieren, eine geringere Belastbarkeit der Spulen zur Folge und
erhöht
die Stoßempfindlichkeit
der Elektromagneten.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu beheben.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Steuermittel Detektionsmittel umfassen, um während einer Haltephase eine
unbeabsichtigte Verschiebung des beweglichen Kerns des Elektromagneten
in Abhängigkeit
von dem in der Spule fließenden
Strom zu detektieren, wenn der genannte Strom während der Haltephase über dem Sollwert
liegt, sowie Steuermittel umfassen, die bei Detektion einer unbeabsichtigten
Verschiebung eine Umschaltung in die Schaltphase veranlassen.
-
Die
schnelle Detektion eines Stoßes
erlaubt die erneute Umschaltung in die Schaltphase und die Rückstellung
des beweglichen Kerns, bevor sich seine Verschiebung auf die von
ihm gesteuerte Einrichtung auswirkt.
-
Nach
einer ersten Weiterbildung der Erfindung umfassen die Detektionsmittel
Mittel zur Detektion der Änderungsrichtung
des in der Spule fließenden
Stroms, wobei eine unbeabsichtigte Verschiebung als detektiert gilt,
wenn in der Haltephase der Strom über dem Sollwert liegt und
gleichzeitig ansteigt.
-
Die
Mittel zur Detektion der Änderungsrichtung
des Stroms umfassen dann vorzugsweise Mittel zur Bestimmung einer
Größe, welche
die Stromänderung
in Abhängigkeit
von der Zeit abbildet, wobei eine unbeabsichtigte Verschiebung als
detektiert gilt, wenn in der Haltephase der Strom über dem
Sollwert liegt und die genannte Größe positiv ist.
-
Nach
einer zweiten Weiterbildung der Erfindung wird eine unbeabsichtigte
Verschiebung durch die Detektionsmittel detektiert, wenn der Strom
in der Haltephase während
einer festgelegten Zeitdauer über
dem Sollwert liegt.
-
Mehrere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen beispielhaft
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer
Vorteile und Merkmale näher
erläutert.
Dabei zeigen
-
1 eine Einrichtung zur Betätigung eines Elektromagneten
nach dem bisherigen Stand der Technik;
-
2 eine schematische Schnittansicht
eines Elektromagneten bekannter Bauart;
-
3a und 3b die zeitabhängige Änderung der Signale B bzw.
Ib einer Einrichtung aus 1,
in der die Regelung mit Hilfe von Stromabtastwerten erfolgt;
-
4a und 4b die Signale B und Ib einer Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Einrichtung vor
und nach der Detektion eines Stoßes;
-
5a und 5b die Signale B bzw. Ib einer Einrichtung
gemäß 1 bei unzureichender Regelung;
-
6 eine schematische Darstellung
zusätzlicher
Komponenten der Einrichtung aus 1 entsprechend
einer Ausgestaltung mit einer Schaltspule;
-
7 eine besondere Ausgestaltung
eines Unterprogramms für
eine Haltephase einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
-
8 eine Ausführungsvariante
des Unterprogramms aus 7.
-
Die
in 1 gezeigte Einrichtung,
die bauartmäßig der
in der Druckschrift FR-A-2.568.715 beschrieben Einrichtung entspricht,
umfaßt
eine Spule 1, die in Reihe mit einem Transistor T1 und
einem Meßwiderstand
R1 zwischen die Klemmen einer Versorgungsspannung Va geschaltet
ist. Gemäß der üblichen
Auslegung ist parallel zur Spule 1 eine Freilaufdiode D1
geschaltet. Ein Ausgang S1 einer Steuer- und Regelschaltung 2 ist
mit einer Steuerelektrode des Transistors T1 verbunden und beaufschlagt diese
mit Steuersignalen B. Ein Eingang E1 der Schaltung 2 empfängt Steuersignale
A zur Betätigung
des Elektromagneten. Die Schaltung 2 ist außerdem mit
den Klemmen des Widerstands R1 verbunden, derart daß sie an
einem Eingang E2 den Strom Ib in der Spule 1 abbildende
Signale Ibi empfängt, wenn der Transistor T1
durchgeschaltet ist. Auf diese Weise erlaubt die Schaltung 2 die
Steuerung der Einrichtung und gleichzeitig die Ausregelung des Spulenstroms
auf bestimmte, von der Versorgungsspannung Va unabhängige Werte.
Eine an die Klemmen der Versorgungsspannung Va angeschlossene Stromversorgungsschaltung 3 liefert
eine stabilisierte Hilfsversorgungsspannung an die Schaltung 2.
-
Der
in 2 gezeigte Elektromagnet
bekannter Bauart umfaßt
einen Anker 4, in den eine Spule 1 eingesetzt
ist. Die Spule 1 umschließt einen fest mit dem Anker
verbundenen, feststehenden Kern 5 und einen beweglichen
Kern 6. Zwischen dem feststehenden und dem beweglichen
Kern ist eine Feder 7 eingesetzt, derart daß der bewegliche
Kern 6 vom feststehenden Kern weggedrückt wird. In der in 2 gezeigten Ruhestellung
des Elektromagneten steht ein fest mit dem beweglichen Kern verbundener
Tauchstift 8 aus dem Anker 4 hervor.
-
Wird
ein Betätigungsbefehl
A auf den Eingang E1 der Schaltung 2 gegeben, durchläuft diese zunächst eine
Schaltphase. Während
dieser Schaltphase steuern die Signale B die Umschaltung des Transistors 1 in
den Durchlaßzustand,
d. h. das Schließen
des durch den Transistor gebildeten elektronischen Schalters, so
daß ein
verhältnismäßig hoher
Strom Ib oder Schaltstrom über
die Spule 1 fließt. Der
durch die Spule 1 fließende
Schaltstrom bewirkt das Verschieben des beweglichen Kerns 6 entgegen der
Wirkkraft der Feder 7 in Richtung des feststehenden Kerns 5.
Liegen die beiden Kerne aneinander, steht der Tauchstift 8 nicht
mehr aus dem Anker hervor. Normalerweise kann über die Stellung des Tauchstiftes 8 das
Ausschalten oder Einschalten einer Einrichtung, z. B. eines Schützes oder
eines Leistungsschalters gesteuert werden.
-
Die
Schaltphase ist ausreichend lang, um eine vollständige Verschiebung des beweglichen Kerns
bis zu seinem Anschlag am feststehenden Kern 5 zu ermöglichen.
Danach ist der Fluß eines
hohen Schaltstroms nicht mehr erforderlich, um den beweglichen Kern
in der Betätigungsstellung
des Elektromagneten zu halten, und normalerweise schaltet die Steuer- und Regelschaltung 2 daher
anschließend
in eine Haltephase. Während
der Haltephase steuern die Signale B das Durchschalten des Transistors
T1 so, daß nun
ein kleinerer Haltestrom Ib über
die Spule 1 fließt.
-
Nach
einer vorzugsweisen Ausgestaltung wird der Haltestrom Ib durch die
Schaltung 2 so geregelt, daß er in der Nähe eines
Sollwerts Icm des Haltestroms liegt. Die Schaltung 2 kann
auf bekannte Weise als Analog- oder Digitalschaltung, z. B. als
Mikroprozessorschaltung ausgebildet sein. Nach dem bisherigen Stand
der Technik erfolgt die Regelung durch Pulsbreitenmodulation (PWM)
eines Steuersignals B mit konstanter hoher Frequenz.
-
Die 3a und 3b zeigen die Signale B und den Strom
Ib während
einer Haltephase und die Auswirkungen eines Stoßes in einer Einrichtung gemäß 1, bei der die Regelung
mit Hilfe von Stromabtastwerten Ibi erfolgt,
die mit einer bestimmten, festen Abtastfrequenz gemessen werden.
-
Zum
Zeitpunkt t1 liegt das Signal B auf dem logischen Wert 1, da der
Strom Ib unterhalb des Sollwerts Icm liegt, und der Transistor T1
ist leitend. Der Strom Ib wird entsprechend der Darstellung in 3b durch die Schaltung 2 mit
einer Abtastperiodendauer Te abgetastet.
-
Solange
der Haltestrom Ib unter dem Sollwert Icm liegt, bleibt das Signal
B auf 1 und der Strom in der Spule steigt an. Erreicht oder überschreitet
zu einem Zeitpunkt t2 ein Abtastwert Ibi des
Stroms Ib den Sollwert Icm, schaltet das Signal auf 0 und steuert
so den Übergang
in eine Ausschaltphase zur Abschaltung des durch den Transistor
T1 gebildeten elektronischen Schalters. Nach dem Sperren des Transistors
beginnt der Strom in der Spule zu sinken. Während der Ausschaltphase sendet
die Schaltung 2 in regelmäßigen Abständen Abtastimpulse Bi an die Basis
des Transistors T1, so daß dieser
jeweils in den Durchlaßzustand
schaltet und an den Klemmen des Widerstands R1 ein Abtastwert Ibi des in der Spule fließenden Stroms Ib gemessen werden
kann. Diese regelmäßigen Abtastimpulse
Bi mit einer Periodendauer Te sind sehr kurz, so daß sie den
Wert des Stroms Ib in der Spule nicht beeinflussen. Diese Impulse
sind in 3a, 4a und 5a dargestellt. In der nachfolgenden
Beschreibung wird davon ausgegangen, daß sich der Transistor T1 während der
Haltephase in einer Ausschaltphase befindet, solange das Signal
B außerhalb
der Abtastintervalle auf 0 bleibt. Bei normalem Betrieb sinkt der
Strom Ib nach einer oder zwei Abtastperioden, z. B. zum Zeitpunkt
t3 in 3b wieder unter
den Sollwert Icm. Dies wird von der Schaltung 2 erkannt,
die daraufhin die Ausschaltphase beendet, indem sie das Signal B
wieder auf den logischen Wert 1 setzt und so erneut das Umschalten
des Transistors T1 in den Durchlaßzustand sowie den Anstieg
des Stroms Ib während
mindestens einer Abtastperiode bewirkt.
-
Ein
auf den Elektromagneten oder die durch ihn gesteuerte Einrichtung
einwirkender mechanischer Stoß kann
ein Abfallen des beweglichen Kerns 6 vom feststehenden
Kern 5 bewirken, wenn der Haltestrom zu klein ist.
-
Die
Folgen eines solchen Stoßes
sind in 3a und 3b für einen Zeitpunkt t4 dargestellt.
Der Stoß hat
zur Folge, daß der
bewegliche Kern beginnt, sich zu verschieben. Diese Verschiebung
hat in der Spule eine elektromotorische Kraft zur Folge, die einen
den geregelten Haltestrom überlagernden
Zusatzstrom erzeugt. Es kommt daher trotz der Regelung, d. h. in
der gezeigten besonderen Ausgestaltung trotz der vorliegenden Ausschaltphase
des Transistors T1 (B = 0 zwischen den Abtastimpulsen) nach dem
Zeitpunkt t4 zu einem Anstieg des Stroms Ib. Werden keine weiteren
Maßnahmen
getroffen, kann der Strom Ib den in 3b,
zwischen den Zeitpunkten t4 und t5 dargestellten Verlauf annehmen,
d. h. zunächst
Anstieg, danach Durchlaufen eines Höchstwerts und Abfall bis zur
Unterschreitung des Sollwerts Icm.
-
Zum
Zeitpunkt t5 übernimmt
der Mikroprozessor erneut die Regelung des Haltestroms in der Spule.
Dieser Haltestrom reicht jedoch nicht aus, um den beweglichen Kern 6 wieder
an den feststehenden Kern 5 heranzuführen. Der Stoß hat somit
eine unbeabsichtigte Entregung des Elektromagneten verursacht. Ist
der Elektromagnet beispielsweise Teil eines Unterspannungs auslösers (MN)
eines Leistungsschalters, kann er gemäß der in 2 dargestellten Bauart ausgeführt sein.
Bei erregtem Elektromagneten, d. h. bei aneinanderliegenden Kernen 5 und 6,
befindet sich der Tauchstift 8 in der zurückgezogenen
Stellung. Sinkt die an der Betätigungseinrichtung
des Elektromagneten anliegende Spannung unter einen festgelegten
Wert, wird der Stromfluß in der
Spule unterbrochen und der bewegliche Kern 6 durch die
Wirkung der Feder 7 vom feststehenden Kern 5 weggedrückt. Der
Tauchstift 8 wird dabei aus dem Anker herausgeschoben und
bewirkt die sofortige Abschaltung des Leistungsschalters. Ein anschließendes Wiedereinschalten
des Leistungsschalters ist erst dann möglich, wenn der Unterspannungsauslöser an Spannung
liegt und der bewegliche Kern 6 erneut gegen den feststehenden
Kern 5 geführt
wird. Ein unbeabsichtigter Stoß der
beschriebenen An kann also die Abschaltung des Leistungsschalters
zur Folge haben. Da der nach dem Zeitpunkt t5 an den Elektromagneten
gelieferte Haltestrom nicht ausreicht, um die Kerne zusammenzuführen, ist
eine Wiedereinschaltung des Leistungsschalters nicht möglich, wenn
nicht zuvor die Stromversorgung des Auslösers abgeschaltet und erneut eingeschaltet
wird, so daß eine
Schaltphase eingeleitet wird und die Kerne erneut zusammengeführt werden.
-
Erfindungsgemäß wird ein
ungewolltes Verschieben des beweglichen Kerns des Elektromagneten
während
einer Haltephase schnell detektiert und die Umschaltung in eine
Schaltphase unmittelbar nach der Detektion einer solchen Verschiebung
veranlaßt.
Dank der schnellen Umschaltung in die Schaltphase hat der unbeabsichtigte
Stoß entweder gar
keine oder nur geringere Auswirkungen. Wird ein unbeabsichtigter
Stoß z.
B. bei einem Unterspannungsauslöser
(MN) während
der Verschiebung des beweglichen Kerns 6 so rechtzeitig
erkannt, daß die Schaltphase
aktiviert wird, bevor der Tauchstift 8 die Abschaltung
des Leistungsschalters bewirkt hat, bleibt der Stoß ohne jede
Auswirkung. Wird der Stoß später detektiert,
kann es zunächst
durch die Wirkung des Tauchstifts 8 zur Abschaltung des
Leistungsschalters kommen. Die automatische Umschaltung in die Schaltphase
bei Detektion des Stoßes
hat jedoch automatisch die erneute Zusammenführung der Kerne zur Folge und
ermöglicht
ein Wiedereinschalten des Leistungsschalters. In diesem Fall werden
die Auswirkungen eines unbeabsichtigten Stoßes zwar nicht vollständig verhindert,
aber in jedem Fall abgeschwächt.
-
Die 4a und 4b zeigen die Signale B und Ib in einer
erfindungsgemäßen Einrichtung.
Bis zum Zeitpunkt t4 gewährleistet
die Einrichtung wie zuvor die Ausregelung des Haltestroms auf einen
Wert um den Sollwert Icm. Zum Zeitpunkt t4, zu dem ein unbeabsichtigter
Stoß auftritt,
steigt der Strom Ib an. Wenn die Betätigungseinrichtung gemäß einer
ersten Variante im Verlauf der Ausschaltphase einer Haltephase vier
aufeinanderfolgende Abtastwerte Ibi erfaßt, die über dem
Sollwert Icm liegen, so interpretiert die Einrichtung dies als Auswirkung
eines Stoßes und
veranlaßt
die Umschaltung in die Schaltphase. Diese Variante ist in 4a und 4b dargestellt. Zum Zeitpunkt t6 wurden
seit dem Zeitpunkt t4 vier aufeinanderfolgende Abtastwerte über Icm
detektiert. Dadurch bewirkt die Steuer- und Regelschaltung 2 die Durchschaltung
des Transistors T1 (B = 1) bis der Strom Ib in der Spule 1 einen
Schaltsollwert Ica erreicht. Anschließend regelt sie den Strom in
der Spule so, daß er
während
der Schaltphase dem Wert Ica entspricht. Der Wert Ica ist wesentlich
größer als
der Wert Icm (10 bis 20mal so hoch) und bewirkt die erneute Zusammenführung des
beweglichen und des feststehenden Kerns. Normalerweise schaltet
die Steuerschaltung nach einer bestimmten Zeit (z. B. 80 ms) erneut
in die Haltephase.
-
In
bestimmten Fällen
ist diese Bedingung für die
Detektion eines Stoßes
jedoch nicht ausreichend. Ein solcher Fall ist in 5a und 5b dargestellt.
In diesen Figuren befindet sich der Elektromagnet in der Haltephase
und der Strom Ib in der Spule wird auf den Sollwert Icm ausgeregelt.
Es kann vorkommen, daß beim
Durchschalten des Transistors T1 (B = 1) der Strom Ib in der Spule
rasch ansteigt, wie dies zwischen den Zeitpunkten t7 und t8 zu sehen
ist. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Versorgungsspannung
Va, die normalerweise eine vollwellig gleichgerichtete Wechselspannung
darstellt, zeitweilig einen zu hohen Scheitelwert aufweist. Nachdem
zum Zeitpunkt t8 ein erster Abtastwert über dem Sollwert Icm detektiert
wurde, bewirkt die Steuerschaltung normalerweise das Sperren des
Transistors T1 (B = 0) und das Umschalten in die Ausschaltphase.
Der Strom Ib sinkt dann erneut bis auf den Sollwert Icm. Da der
vom Strom Ib zum Zeitpunkt t8 erreichte Maximalwert verhältnismäßig hoch
ist, braucht der Strom länger
als zwei Abtastperioden Te, um erneut unter Icm zu fallen. In 5b sinkt der Strom Ib erst
zum Zeitpunkt t9 wieder unter den Sollwert Icm, nachdem zuvor fünf aufeinanderfolgende Abtastwerte
des Stroms Ib über
dem Sollwert lagen. Bei der oben anhand der 4a und 4b beschriebenen
Variante wird dies von der Steuerschaltung 2 als Auswirkung
eines Stoßes
interpretiert, der eine unbeabsichtigte Verschiebung des beweglichen
Kerns bewirkt hat. Dies ist aber nicht der Fall, denn es handelt sich
nur um eine unzureichende Regelung. Bei der ersten Variante würde die
Steuerschaltung in die Schaltphase umschalten, obwohl dies nicht
erforderlich ist. Die allzu häufige
Umschaltung in die Schaltphase hätte
aber eine hohe Verlustleistung in der Spule zur Folge, wodurch die
Einrichtung zerstört werden
könnte.
-
Eine
Weiterbildung der Erfindung zielt darauf ab, solche unnötigen Umschaltungen
in die Schaltphase zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann die Mindestzeitspanne
verlängert
werden, während
der der Strom Ib über
dem Sollwert liegen muß,
damit auf eine unbeabsichtigte Verschiebung des beweglichen Kerns
geschlossen wird. Bei fester Abtastfrequenz ist dies gleichbedeutend
mit der Erhöhung
der für
die Detektion eines Stoßes
erforderlichen Anzahl der aufeinanderfolgenden Abtastwerte > Icm. Dies führt jedoch
zur Verminderung der Ansprechzeit des Systems und erlaubt dem beweglichen
Kern eine größere Verschiebung, bevor
eine Systemreaktion erfolgt.
-
Der
Vergleich der 4b und 5b zeigt, daß der Strom
Ib in beiden Fällen
während
der Zeitspannen t4–t6
bzw. t8–t9 über dem
Sollwert Icm bleibt, obwohl andererseits die zeitlichen Verläufe von
Ib stark voneinander abweichen. Bei Auftreten eines Stoßes (Zeitpunkt
t4 in 3b und 4b) bewirkt die Verschiebung
des beweglichen Kerns eine elektromotorische Kraft in der Spule
und damit einen Anstieg des Stroms, obwohl der Transistor T1 außerhalb
der Abtastintervalle gesperrt ist. Bei einer unzureichenden Regelung
(ab t8 in 5b) nimmt
der Strom Ib jedoch ab, sobald sich der Transistor 1 in
einer Ausschaltphase befindet.
-
Nach
einer vorzugsweisen Ausgestaltung wird ein Stoß detektiert, wenn während einer
Ausschaltphase des Transistors T1 der Strom Ib über dem Sollwert Icm liegt
und gleichzeitig der Strom Ib in der Spule ansteigt. Um einen solchen
Anstieg zu detektieren, kann die Steuerschaltung 2 eine
Größe bestimmen,
die die Veränderung
des Haltestroms in Abhängigkeit
von der Zeit, dIb/dt abbildet. Ist diese Größe positiv, bedeutet dies,
daß der
Strom Ib ansteigt, und bei B = 0 außerhalb der Abtastintervalle und
Ib > Icm wird dieser
Anstieg so interpretiert, daß eine
unbeabsichtigte Verschiebung des beweglichen Kern stattgefunden
hat, die eine Umschaltung in die Schaltphase erfordert.
-
Die
in 1 und 2 gezeigte Betätigungseinrichtung umfaßt nur eine
Spule, und gemäß 4a und 4b regelt die Steuerschaltung 2 den
Strom in der Spule entweder, während
einer Haltephase, auf den Wert Icm oder, während einer Schaltphase, auf
den Wert Ica.
-
Die
Erfindung ist ebenso anwendbar, wenn der Strom während der Schaltphase nicht
geregelt wird. In diesem Fall bleibt der Transistor T1 während der
gesamten Schaltphase im Durchlaßzustand
(B = 1). Sie ist des weiteren auch anwendbar, wenn die Einrichtung
eine doppelte Spulenanordnung umfaßt, bei der die Spule 1 als
Haltespule dient und eine andere Spule die Schaltspule darstellt,
die nur während der
Schaltphase von einem, geregelten oder ungeregelten Strom durchflossen
wird.
-
6 zeigt zusätzliche
Komponenten einer Ausgestaltung mit doppelter Spulenanordnung. Hier ist
eine Schaltspule 9 in Reihe mit einem Transistor T2 und
einem Meßwiderstand
R2 zwischen die Klemmen der Versorgungsspannung Va geschaltet. Parallel
zur Schaltspule 9 ist eine Freilaufdiode D2 geschaltet.
Die Steuerelektrode des Transistors T2 ist mit einem Ausgang S2
der Steuer- und Regelschaltung 2 verbunden. Soll der Strom
in der Schaltspule 9 während
der Schaltphase geregelt werden, ist der gemeinsame Anschlußpunkt von
R2 und T2 mit einem Eingang E3 der Schaltung 2 verbunden.
-
Die
Steuer- und Regelschaltung 2 kann in jeder geeigneten Form,
z. B. als Analog- oder Digitalschaltung ausgeführt sein. Nach einer vorzugsweisen
Ausgestaltung umfaßt
sie einen Mikroprozessor, der mit einer Abtastperiodendauer Te die
Abtastung der den Eingängen
E2 und E3 zugeführten
Signale, ihre Analog-Digital-Umwandlung, ihren Vergleich mit den
Sollwerten Icm und Ica während
der Haltephase bzw. der Schaltphase sowie die Ansteuerung der Transistoren
T1 und T2 durchführt.
-
7 zeigt ein besonderes Unterprogramm einer
Haltephase für
die anhand der 4a und 4b beschriebene Variante
der Erfindung, d. h. die Detektion eines Stoßes, wenn Ib über mindestens
vier aufeinanderfolgende Abtastwerte einer Ausschaltphase des Transistors
T1 (B = 0 außerhalb
der Abtastintervalle) über
Icm liegt.
-
Während eines
ersten Initialisierungsschrittes F1 der Haltephase wird das Signal
B auf 1 (Durchschalten des Transistors T1) und ein Indikator i auf
null gesetzt. Anschließend
schaltet der Mikroprozessor der Schaltung 2 weiter auf
einen Schritt F2 zum Einlesen eines Abtastwerts Ibi des
in der Spule 1 fließenden
Stroms. Ist B = 0, wird die Basis des Transistors T1 kurzzeitig
mit einem Abtastimpuls Bi beaufschlagt, wobei sich der Wert von
B im Verlauf des Programms nicht ändert. In einem Schritt F3
vergleicht der Mikroprozessor den Abtastwert Ibi mit dem
Sollwert Icm. Liegt Ibi nicht über dem
Sollwert (Ausgang NEIN in F3), springt der Mikroprozessor zurück zum Eingang
von Schritt F1. Der Transistor T1 bleibt daher leitend, und der
Strom Ib steigt weiter an. Dies ist z. B. zwischen den Zeitpunkten
t1 und t2 in 3b der
Fall. Ist Ibi in Schritt F3 jedoch größer als Icm
(Ausgang JA in F3), überprüft der Mikroprozessor
in einem Schritt F4, ob B = 1 ist. Ist B = 1 (Zeitpunkt t2 bzw.
t3 in 3b), schaltet
der Mikroprozessor weiter auf einen Schritt F5, wo B auf null gesetzt wird,
und steuert den Übergang
in eine Ausschaltphase des Transistors T1, bevor er zu Schritt F2
zurückkehrt.
Bis hierher entspricht das beschriebene Unterprogramm einer Regelung
des Stroms Ib auf den Wert Icm während
der Haltephase. Ist in Schritt F4 der Wert B = 0 (Ausgang NEIN in
F4), wird der Indikator in einem Schritt F6 erhöht (i = i + 1). In einem anschließenden Schritt
F7 überprüft der Mikroprozessor,
ob i = 4 ist. Ist dies nicht der Fall (Ausgang NEIN in F7), kehrt
er an den Eingang von Schritt F2 zurück. Ist jedoch i = 4, bedeutet
dies, daß während der
Ausschaltphase des Transistors T1 vier aufeinanderfolgende Abtastwerte
Ibi über
Icm lagen. Dies wird als Abbild eines unbeabsichtigten Stoßes interpretiert,
der dazu geführt
hat, daß der
bewegliche Kern 6 des Elektromagneten begonnen hat sich
zu verschieben. Der Mikroprozessor schaltet daraufhin weiter auf
einen Schritt F8 entsprechend einer Schaltphase.
-
Die
Anzahl der in Schritt F7 zugrunde gelegten Abtastwerte kann insbesondere
in Abhängigkeit von
der Abtastfrequenz und der gewünschten
Ansprechgeschwindigkeit verändert
werden.
-
Die
Anzahl der Abtastwerte über
Icm bei B = 0 muß mindestens
größer/gleich
2 ein. Dies entspricht mehr als zwei aufeinanderfolgenden Abtastwerten über Icm
während
der Haltephase, wobei der erste Abtastwert das Sperren des Transistors
T1 bewirkt. Der Wert 4 ist ein Vorzugswert, der zufriedenstellende
Ergebnisse bei einer aus einem 50- oder 60-Hz-Netz entnommenen,
vollwellig gleichgerichteten Versorgungsspannung Va und einer Abtastperiodendauer
im Bereich von einigen hundertstel Mikrosekunden liefert.
-
8 zeigt eine Variante des
Unterprogramms aus 7,
bei der als Entscheidungskriterium nicht mehr die Anzahl der aufeinanderfolgenden Abtastwerte über Icm,
sondern die Änderungsrichtung
des Haltestroms bei Ib > Icm
während
einer Ausschaltphase des Transistors T1 verwendet wird.
-
Das
Unterprogramm für
die Haltephase bleibt identisch bis zum Schritt F6. Bei der in 8 gezeigten Variante überprüft der Mikroprozessor nach
F6 in einem Schritt F9, ob der Indikator i gößer/gleich 2 ist. Ist dies
nicht der Fall (Ausgang NEIN in F9) und i = 1, d. h. wurde während der
Ausschaltphase des Transistors T1 nur ein Abtastwert Ibi über Icm
gemessen, wird dieser Abtastwert in einem Schritt F10 an einem Speicherplatz
Ibi–1 (Ibi–1 =
Ibi) gespeichert. Anschließend springt
der Mikroprozessor an den Eingang von Schritt F2 zurück, um den
nächsten
Abtastwert Ibi zu messen. Ist in Schritt
F9 jedoch i größer/gleich
2 (Ausgang JA in F2), schaltet der Mikroprozessor weiter auf einen
Schritt F11 zur Bestimmung einer Größe ΔIb = Ibi – Ibi–1.
Die Größe ΔIb ist repräsentativ
für die Änderungsrichtung
des Stroms Ib nach dem Sperren des Transistors T1 zu Beginn der
Ausschaltphase und insbesondere repräsentativ für den zeitlichen Verlauf des
Haltestroms zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abtastwerten in dieser Phase.
Anschließend überprüft der Mikroprozessor in
einem Schritt F12 das Vorzeichen von ΔIb. Ist die Größe ΔIb negativ
oder null (Ausgang NEIN in F12), schaltet der Mikroprozessor zu
Schritt F10 und speichert den letzten Abtastwert vor der Messung
des nächsten.
Ist jedoch in F12 die Größe ΔIb positiv (Ausgang
JA in F12), der Strom also angestiegen, so folgert der Mikroprozessor,
daß ein
unbeabsichtigter Stoß stattgefunden
hat, durch den der bewegliche Kern verschoben wurde, und schaltet
in die Schaltphase (F8).
-
In
der vorausgehenden Beschreibung basiert die Regelung auf einer periodischen
Abtastung des Stroms Ib in der Spule.
-
Die
Erfindung ist jedoch auch anwendbar, wenn die Regelung wie nach
dem oben beschriebenen bisherigen Stand der Technik durch Pulsbreitenmodulation
(PWM) erfolgt. In diesem Fall arbeitet der Transistor T1 als Zerhacker
mit einer festen Taktfrequenz und einem variablen Tastverhältnis. Während einer
Periode Th entsprechend der Taktfrequenz wird der Transistor T1 über eine
variable Zeitdauer Th1 (Th1 < Th)
durchgeschaltet (B = 1). Die Zeitdauer Th1 hängt von der Differenz zwischen
dem Meßwert des
Stroms Ib und dem Sollwert (Icm während der Haltephase) ab. Stimmt
der Strom mit dem Sollwert überein,
nimmt die Durchlaßdauer
Th1 einen bestimmten Wert Th1c entsprechend einem Solltastverhältnis von
Nc = Th1c/Th an, das z. B. 0,5 beträgt. Liegt der Strom Ib in der
Spule unter dem Sollwert Icm, nimmt die Durchlaßdauer Th1 zu und das Tastverhältnis N
= Th1/Th wird demzufolge größer als
Nc. Liegt der Strom Ib in der Spule über dem Sollwert, ist die Durchlaßdauer Th1
kleiner als Th1c und das Tastverhältnis N = Th1/Th demzufolge
kleiner als Nc.
-
Zur
Detektion einer unbeabsichtigten Verschiebung des beweglichen Kerns
kann analog zu der anhand von 7 beschriebenen
Ausgestaltung bestimmt werden, ob der Strom Ib während einer bestimmten Zeitdauer über dem
Sollwert Icm bleibt. Hierzu vergleicht der Mikroprozessor 2 während jeder
Zerhackungsperiode Th den Wert des Tastverhältnisses N mit dem Solltastverhältnis Nc.
Bleibt während
einer bestimmten Anzahl (mindestens 2, vorzugsweise 4) aufeinanderfolgender
Takte N größer als
Nc, folgert die Schaltung 2, daß eine unbeabsichtigte Verschiebung
des beweglichen Kerns stattgefunden hat und veranlaßt die Umschaltung
in die Schaltphase.
-
Nach
einer vorzugsweisen Ausgestaltung berücksichtigt die Schaltung 2 analog
zu der anhand von 8 beschriebenen
Ausgestaltung die Anderungsrichtung des Haltestroms wenn Ib > Icm ist. Hierzu vergleicht
sie die aufeinanderfolgenden Tastverhältnisse bei N < Nc (Ib > Icm) und folgert,
daß eine
unbeabsichtigte Verschiebung des beweglichen Kerns stattgefunden
hat, wenn bei einem in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Takten
unter Nc liegenden Tastverhältnis
N dieses Tastverhältnis
kleiner wird. Dies bedeutet nämlich,
daß der
Strom einerseits ansteigt und gleichzeitig über mehr als eine Zerhackungsperiode über dem
Sollwert Icm liegt. Wie zuvor veranlaßt die Schaltung dann die Umschaltung in
die Schaltphase.
-
In
jedem Fall hängt
die Detektion einer unbeabsichtigten Verschiebung des beweglichen
Kerns während
einer Haltephase von der Überwachung
des Stroms in der Spule während
einer Haltephase ab, und die Detektion einer solchen Verschiebung
bewirkt die Umschaltung in die Schaltphase.