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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Anmeldung beansprucht gemäß Titel
35 § 19
(e) die Priorität
der US-"Provisional"-Anmeldung Nr 60/092,995,
angemeldet am 16 Juli 1998 mit dem Titel "Novel CYP2D Fluorescent Assay Reagents", deren gesamter
Inhalt hier durch Inbezugnahme aufgenommen wird.
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Diese
Erfindung liegt auf dem Gebiet des Arzneimittel- und Xenobiotika-Metabolismus. Die Erfindung beinhaltet
neue fluoreszierende Cytochrom-P450-CYP2D Prüfsubstrate, Verfahren zu deren
Herstellung und deren Verwendung als Testreagenzien.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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P450-Cytochrome
(CYP) sind die grundlegenden Enzyme für den oxidativen Metabolismus
von vielen Arzneimitteln, Prokarzinogenen, Promutagenen und Umweltgiften.
Cytochrom P450 ist ein hämhaltiges,
membrangebundenes Multienzymsystem, das in vivo in vielen Geweben
anwesend ist, mit dem höchsten
Niveau jedoch in der Leber. Es wird geschätzt, daß in der menschlichen Leber
15–20
verschiedene xenobiotika-metabolisierende Cytochrom-P450-Arten vorhanden
sind. Es ist eine Standardnomenklatur entwickelt worden, die auf
der Verwandtschaft von Aminosäuresequenzen
basiert. Von bestimmten P450-Arten
(wie beispielsweise CYP2D6 und CYP2C19) ist bekannt, daß sie im
Menschen polymorph sind, und manche (wie CYP1A2 und CYP3A4) werden
in Reaktion auf Umweltchemikalien reguliert. Kompetition um den
Metabolismus durch eine bestimmte Cytochrom-P450-Art ist ein grundlegender
Mechanismus einiger klinisch relevanter Arzneimittel-Arzneimittel-Wechselwirkungen.
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Die
Identifizierung der für
den Stoffwechsel verantwortlichen Enzyme ist zu einem wichtigen
Aspekt der Arzneimittelentwicklung geworden. Solche Identifizierungen
berücksichtigen
sowohl den Metabolismus des neuen Arzneimittels als auch eine Hemmung
durch das neue Arzneimittel. Auf Grundlage der Kenntnis von der
Fähigkeit
zusammen verabreichter Arzneimittel, dasselbe Enzym zu hemmen, erlaubt
die Identifizierung von Enzymen, die in den Metabolismus des neuen
Arzneimittels involviert sind, eine Vorhersage darüber, welche
zusammen verabreichten Arzneimittel den Metabolismus des neuen Arzneimittels
möglicherweise hemmen.
Diese Information kann auch verwendet werden, um auf Basis bekannter
Stoffwechsel-Polymorphismen eine individuelle Variabilität vorherzusagen.
Die Identifizierung von Enzymen, die gegenüber einer Hemmung durch das
neue Arzneimittel am empfindlichsten sind, erlaubt auf Grundlage
der Kenntnis darüber,
welche zusammen verabreichten Arzneimittel durch dasselbe Enzym
metabolisiert werden, eine Vorhersage darüber, von welchen zusammen verabreichten
Arzneimitteln der Metabolismus durch das neue Arzneimittel gehemmt
werden kann. Das frühe
Erhalten von Informationen über
eine Reihe von Arzneimitteln im Arzneimittelentwicklungsprozeß kann die
Auswahl des besten Arzneimittelkandidaten für die weitere Entwicklung erleichtern.
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CYP2D6
ist das einzige Mitglied der CYP2D-Subfamilie, das im Menschen exprimiert
wird. CYP2D6 ist verantwortlich für den Stoffwechsel vieler wichtiger
Arzneimittel, z. B.: Hustenblocker, Antiarrhythmika, Psychotrope
Arzneimittel. CYP2D6 ist ebenfalls polymorph. Etwa 5–10% der
Kaukasier und 1–3%
der Asiaten und Afrikaner weisen einen Mangel an diesem Enzym auf.
Etwa 5% der Kaukasier sind ultraschnelle Metabolisierer, haben sehr
hohe Level von CYP2D6 (S. Rendic und F. J. Di Carlo, Drug Metab.
Rev. 29, 413–580
(1997)). Die Bedeutung von diesem P450 für den Arzneimittelmetabolismus
sowie seine Variabilität
in Bezug auf die Aktivität
aufgrund Polymorphismus machen das Screening hinsichtlich des Stoffwechsels
und der Hemmung dieses Enzyms wichtig für die Arzneimittelentwicklung.
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Nachweise
für CYP2D
haben sich auf den Metabolismus von Arzneimittelmolekülen oder
Arzneimittelkandidaten konzentriert. Von vielen Arzneimitteln wird
ein Abbau durch CYP2D6 via O-Dealkylierung angegeben. Zum Beispiel
wird Dextromethorphan durch CYP2D6 O-demethyliert (Kupfer, A., Schmid,
B., Preisig, R., und G. Pfaff (1984) Lancet i, S. 517.). Substrate
wie Dextromethorphan oder Bufuralol sind zwar zur Beurteilung der
CYP2D-Aktivität
und -Hemmung geeignet, sind aber der Hochdurchsatz-Screening-Technologie nicht
zugänglich
(beide erfordern eine zeitintensive Trennung von CYP2D-Reaktionsprodukten
mittels HPLC). Darüber
hinaus besitzt keines dieser Substrate die erforderlichen Fluoreszenzeigenschaften,
die das Substrat für
die In-situ-Fluoreszenz-Plattenanalyse
geeignet machen würden.
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Wir
haben bereits früher
die Verwendung der kommerziell erhältlichen Verbindung 3-Cyano-7-ethoxycumarin
(CEC) als fluoreszierendes Substrat zur Bestimmung der CYP2D6-Aktivität in einem
Hochdurchsatzverfahren beschrieben (Siehe Crespi et al. Anal Biochem.
248, 188–190,
(1997). Aufgrund des geringen Enzymdurchsatzes und geringer Spezifität des Substrates
ist es jedoch von geringer Eignung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue fluoreszierende Substrate des
menschlichen P450-Enzymes CYP2D6. Diese Substrate sind geeignet
zur Bestimmung der CYP2D6-Enzymaktivität und bei der Auswahl von Verbindungen,
die die CYP2D6-Enzymaktivität
hemmen. Entsprechend sind die erfindungsgemäßen Verbindungen und Verfahren
geeignet für
die Identifizierung potentieller nachteiliger Arzneimittelwechselwirkungen,
die durch die Hemmung der CYP2D6-Enzymaktivität verursacht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind Substrate, die spezifisch für
CYP2D sowie dadurch gekennzeichnet sind, daß sie Eigenschaften aufweisen,
die die empfindliche Quantifizierung der CYP2D-Aktivität unter
Verwendung einer In-situ-Fluoreszenzanalyse
erlauben. Um diese Bedürfnisse
zu befriedigen, enthalten die erfindungsgemäßen Verbindungen 1) ein Ammonium
oder eine basische Amino-Funktionalität zur Ansteuerung eines aktiven
Zentrums von CYP2D, 2) einen 7-Hydroxycumarin-Kern für eine einfache
Fluoreszenzdetektion, und 3) eine O-Alkyl-Gruppe 5–7 Angström von dem
Stickstoff, der durch das Enzym leicht O-dealkyliert werden kann.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung werden Verbindungen der Formel I bereitgestellt:
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R2 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Alkyl und einem Aryl;
- (c) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (d) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (e) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (f) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (h) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (i) wobei m 1 ist; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist.
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Jeder
der Substituenten R1, R2, R3, R4, R5, R6 und R7 ist unabhängig aus
den oben angegebenen Gruppen ausgewählt.
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Bevorzugt
sind R1 und R3 beide Hydrid oder ein Halogen. In den am meisten
bevorzugten Ausführungsformen
sind R1 oder R3 oder beide Hydrid.
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Bevorzugt
ist R2 ein ungesättigtes
Alkyl, enthaltend 1 bis 5 Kohlenstoffatome, einschließlich, oder
ein Aryl wie beispielsweise Benzyl.
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Bevorzugt
ist R4 ein Hydrid oder ein Alkyl. Die bevorzugten R4-Alkyle sind
gesättigte
Alkyle, enthaltend 1–5
Koh lenstoffatome, einschließlich.
Das am meisten bevorzugte R4 ist ein Alkyl, das substituiert ist
und eine elektronenanziehende Gruppe, z. B. CF3 oder
CN, enthält.
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Diese
subsituierten Alkyl-Gruppen verleihen den Verbindungen der Formel
I unterschiedliche Fluoreszenzeigenschaften.
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Bevorzugt
sind R6 und R7, unabhängig
voneinander, ungesättigte
Alkyle, enthaltend 1–5
Kohlenstoffatome, einschließlich.
Besonders bevorzugt sind R6 und R7 Alkyle, die 1, 2 oder 3 Kohlenstoffatome
enthalten, und am meisten bevorzugt sind die R6- und R7-Alkyle Ethyl.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen
ist n 0, 1, 2, 3 oder 4, und besonders bevorzugt ist n 2.
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In
den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
ist die Verbindung der Formel I Verbindung Ia (AMMC, C18H26NO3, Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-4-methyl-7-methoxycumarin) oder Verbindung
Ib (C18H23F3NO3, Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumarin)
oder Verbindung Ic (C17H20F3NO3 Name: 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumarin)
oder Verbindung Id (AMC, C17H23NO3, Name: 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin).
Besonders bevorzugt ist die Verbindung 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin).
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
sind die Produkte, die durch das Verfahren des In-Reaktion-bringens
eines CYP2D-Enzyms mit einer Verbindung der Formel I herge stellt
werden, Verbindung IIa (AMHC, C17H24NO3), Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin).
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Salze
der Verbindungen der Formel I werden von den erfindungsgemäßen Verbindungen
ebenfalls umfaßt.
Insbesondere sind Salze von AMMC und AMC bevorzugt.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung
bereitgestellt, die eine Verbindung der Formel I umfaßt. Die
Verbindung liegt in der Zusammensetzung in einer Konzentration von mehr
als mindestens 50% Gewichtsprozent vor. Die am meisten bevorzugte
Zusammensetzung enthält
eine Konzentration der Verbindung der Formel I, die mindestens 80,
besonders bevorzugt mindestens 90 und am meisten bevorzugt mindestens
95 Gewichtsprozent beträgt.
Die bevorzugten Zusammensetzungen sind im wesentlichen frei von
einem nachweisbaren Reaktionsprodukt, d. h. die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten keine Spiegel des CYP2D-katalysierten Umsetzungsprodukts
einer Verbindung der Formel II.
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Die
Zusammensetzungen können
in Fläschchen
enthalten sein, die Bestandteil eines Kits zur Untersuchung der
CYP2D-Enzymaktivität sind.
Bevorzugt enthalten die Fläschchen
vor bestimmte Mengen der Zusammensetzungen, um zur Erreichung einer
vorbestimmten Konzentration der Verbindung für die Durchführung eines
CYP2D-Enzymtests die Lösung
des Inhalts zu erleichtern.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird (3-[2-(Diethylamino-)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin (AMC,
C17H23NO3) bereitgestellt.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Untersuchung
der CYP2D-Enzymaktivität
bereitgestellt, umfassend ein Verfahren zur Untersuchung der CYP2D-Aktivität, umfassend:
das In-Kontakt-bringen eines CYP2D-Enzyms mit einer Verbindung der Formel
I:
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R2 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Alkyl und einem Aryl;
- (c) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (d) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (e) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (f) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (h) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (i) wobei m ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 0 und 1; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist,
unter Bedingungen, unter denen das CYP2D-Enzym
die Umsetzung der beanspruchten Verbindung zu einem fluoreszierenden
Produkt katalysiert.
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Der
Test kann in vivo oder in vitro durchgeführt wer- den. Beispielsweise
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
(z. B. die Verbindungen der Formel I) an ein Tiermodell verabreicht
werden, um z. B. die CYP2D-Enzymaktivität (z. B. durch Beobachtung
in biologischen Flüssig-
oder Gewebeproben des Tieres) zu lokalisieren und wahlweise zu quantifizieren.
Besonders bevorzugt wird das Verfahren zur Untersuchung der CYP2D-Enzymaktivität verwendet,
um die Aktivität
eines CYP2D zu bestimmen, das in einer biologischen Flüssigprobe
oder Feststoffprobe (z. B. eine Biopsieprobe der Leber, des Hirns
oder Darms) enthalten sein kann, oder das in einem zellhaltigen
oder zellfreien System exprimiert sein kann (z. B. ein mikrosomenhaltiges cDNA-exprimiertes
CYP2D). Auf diese Weise können
Zustände,
die mit Mängeln
oder Überexpression
der CYP2D-Enzymaktivität
verbunden sind, festgestellt werden. Daher kann das CYP2D-Enzym
in einer Probe, die eine Leberprobe wie beispielsweise ein aus einer
Biopsie erhaltenes Rohhomogenat, teilweise oder gereinigtes Leberenzym,
ein cDNA-exprimiertes
CYP2D ist, in Hepatozyten oder in Mikrosomen enthalten sein.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Screening-Verfahren
zur Auswahl von Mittel bereitgestellt, die CYP2D-Enzymaktivität hemmen,
umfassend das In-Kontakt-bringen
eines CYP2D-Enzyms mit einer Verbindung der Formel I:
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R2 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Alkyl und einem Aryl;
- (c) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (d) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (e) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (f) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (h) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (i) wobei m ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 0 und 1; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist,
in Gegenwart eines mutmaßlichen CYP2D-Enzym-Inhibitors
und unter Bedingungen, unter denen das CYP2D-Enzym die Umsetzung
der Verbindung zu einem fluoreszierenden Produkt katalysiert; und
Auswählen eines
Mittels, das die CYP2D-Enzymaktivität hemmt, als CYP2D-Enzym-Inhibitor.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen
ist das Screening-Verfahren ein Hochdurchsatzverfahren.
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Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Visualisierung
eines CYP2D-Enzyms bereitgestellt, umfassend das In-Kontakt-bringen
einer CYP2D-Enzym-haltigen Probe mit einer Verbindung der Formel
I:
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R2 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Alkyl und einem Aryl;
- (c) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (d) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (e) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (f) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (h) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (i) wobei m ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 0 und 1; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist,
und Aussetzen des CYP2D-Enzyms und der beanspruchten
Verbindung gegenüber
Bedingungen, unter denen das CYP2D-Enzym die Umsetzung der Verbindung
zu einem fluoreszierenden Produkt katalysiert.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren zur Visualisierung eines CYP2D-Enzyms an einer
Gewebeschnitt-Probe durchgeführt,
d. h., die CYP2D-haltige Probe ist ein Gewebeschnitt, wie er beispielsweise
aus einer Biopsieprobe erhalten wird.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung werden Kits zur Bestimmung
und/oder Messung der CYP2D-Enzymaktivität bereitgestellt. Die Kits
enthalten eine Verbindung der Formel I und Anweisungen zur Verwendung
des Kits, um die CYP2D-Enzymaktivität zu messen.
Die Kits können
weiter Anweisungen zur Ermittlung von Ki und/oder
IC50 für
einen CYP2D-Inhibitor enthalten. Die bevorzugten Verbindungen der
Formel I sind Verbindungen, die eine hohe Bindungsspezifität für das Enzym
aufweisen und für
die das Enzym eine hohe Substratumsatzrate zeigt. Diese Parameter
werden typischerweise in den Km- und Vmax-Werten für die enzymkatalysierte
Umsetzung des Substrates (d. h. die erfindungsgemäße Verbindung)
zu einem fluoreszierenden Produkt wiedergegeben. Im allgemeinen
wird eine im Vergleich zu einem zweiten Substrat höhere relative
Affinität des
CYP2D-Enzyms für
ein erstes Substrat durch einen im Vergleich zu dem zweiten Substrat niedrigeren
Km-Wert für
das erste Substrat angezeigt. Ein im Vergleich zu einem zweiten
Substrat höherer
katalytischer Umsatz für
ein erstes Substrat wird durch ein höheres Vmax für das erste
Substrat angezeigt. Die bevorzugten erfindungsgemäßen Verbindungen
haben einen Km von größer als
etwa 50 nM mit einem Vmax größer als
etwa 0,05 min–1.
Im allgemeinen weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen einen Km von
etwa 1 bis etwa 100 mM und ein Vmax von etwa 0,05 bis etwa 20 min–1 auf,
mit einem bevorzugten Bereich für
Km von größer als
etwa 50 nM und einem bevorzugten Bereich für Vmax von etwa 0,2 bis etwa
20 min–1.
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Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung werden neue fluoreszierende
Produkte bereitgestellt. Die neuen Produkte sind Verbindungen der
Formel II. Daher wird in einem weiteren Aspekt der Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Produktes bereitgestellt, umfassend eine Verbindung
der Formel II:
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (c) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (d) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (e) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (f) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (g) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (h) wobei m ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 0 und 1; und
- (i) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist,
durch In-Reaktion-bringen eines CYP2D-Enzyms
mit einem Substrat, das eine Verbindung der Formel I ist: - (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R2 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Alkyl und einem Aryl;
- (c) wobei R3 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (d) wobei R4 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe,
einem Alkyl und einem Aryl;
- (e) wobei R5 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (f) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (h) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (i) wobei m ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 0 und 1; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist,
unter Bedingungen, unter denen das CYF2D-Enzym
das Substrat zu einer Verbindung gemäß Formel II umsetzt. Im allgemeinen
werden die Verbindungen der Formel II als Reaktionsprodukt der CYP2D-katalysierten Reaktion
eines Substrates, das eine Verbindung gemäß der Formel I ist, hergestellt.
Diese Verbindungen weisen im allgemeinen Strukturen auf, die sich
von denen der Verbindungen der Formel I dadurch unterscheiden, daß sie eine
Hydroxyl-Gruppe an Position 7 des Cumarinrings aufweisen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine Verbindung der Formel
II
bereitgestellt,
- (a) wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (b) wobei R3 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Halogen;
- (c) wobei R4 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid, einer Cyanogruppe, einem Alkyl und einem Aryl;
- (d) wobei R5 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus einem Hydrid und einem Alkyl;
- (e) wobei R6 ein Alkyl ist;
- (f) wobei R7 ein Alkyl ist;
- (g) wobei n eine ganze Zahl ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 0, 1, 2, 3 und 4;
- (h) wobei m 1 ist; und
- (i) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion ist.
-
Die
Verbindungen der Formel I können
tertiäre
(d. h. m = 0) oder quartäre
(d. h. m = 1) Amine sein. Bevorzugt sind die Verbindungen der Formel
I tertiäre
Amine.
-
Bevorzugte
Merkmale der Aspekte der Erfindung sind in den beigefügten Unteransprüchen enthalten.
-
Diese
und andere Aspekte der Erfindung sowie verschiedene Vorteile und
Anwendungsmöglichkeiten werden
unter Berücksichtigung
der ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen ersichtlicher
sein.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
1 zeigt eine Auswahl der
Dealkylierung von Verbindung Ia durch eine Reihe von menschlichen P450-Enzymen.
-
2 zeigt eine Auswahl der
Dealkylierung von Verbindung Ic durch eine Reihe von menschlichen P450-Enzymen.
-
3 zeigt eine Auswahl der
Dealkylierung von Verbindung Ib durch eine Reihe von menschlichen P450-Enzymen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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I. Definitionen
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Im
vorliegenden Dokument wird CYP2D in Bezug auf das Enzym verwendet,
das die Umsetzung einer erfindungsgemäßen Verbindung zu einem fluoreszierenden
Produkt katalysiert. Es ist ersichtlich, daß jedes Mitglied der CYP2D-Familie
in jeder der hier diskutierten Enzymreaktionen verwendet werden
kann und daß CYP2D6
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung repräsentiert.
-
Molekülbegriffe,
die in der vorliegenden Anmeldung verwendet werden, haben die übliche Bedeutung, sofern
nichts anderes angegeben ist. Der Begriff Hydrid bezeichnet ein
einzelnes Wasserstoffatom. Der Begriff Amino bezeichnet ein Stickstoffatom
mit zwei Substituenten, die gleich oder verschieden sein können. Die
Aminogruppen-Substituenten werden unabhängig ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Hydrid-, Alkyl-, Cycloalkyl- und Aryl-Gruppen.
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Alkyl-Gruppen
können
linear oder verzweigt sein, gesättigt
oder ungesättigt,
und können
bis zu 10 Kohlenstoffatome aufweisen. Besonders bevorzugt sind die
Alkyl-Gruppen "Niederalkyl"-Gruppen mit 1–5 Kohlenstoffatomen,
einschließlich.
Beispiele für
Alkyl-Gruppen schließen
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und Pentyl ein. Weitere Beispiele für Alkyl-Gruppen schließen Isopropyl
und Tert-butyl ein.
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Aryl-Gruppen
können
in einem einzelnen oder verschmolzenen carbozyklischen oder heterozyklischen
Ringsystem mit 5–15
Ringmitgliedern 0–4
Heteroatome enthalten, ausgewählt
aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel. Eines oder mehrere Wasserstoffatome
können
auch durch eine Substituenten-Gruppe, ausgewählt aus einer Acyl-, einer
Amino-, einer Carboalkoxy-, einer Carboxy-, einer Carboxyamido-,
einer Cyano-, einer Halogen-, einer Hydroxyl-, einer Nitro-, einer
Thio-, einer Alkyl-, einer Aryl-, einer Cycloalkyl-, einer Alkoxy-,
einer Aryloxy-, einer Sulfoxy- und einer Guanido-Gruppe, substituiert
werden.
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Eine
bevorzugte Klasse von Aryl-Gruppen sind unsubstituierte Phenyl-Gruppen
und Phenyl-Gruppen, in denen ein oder mehrere Wasserstoffe ersetzt
sind durch eine Alkyl-, Alkoxy-, Aryloxy-, oder Halogen-Gruppe.
Beispiele für
Aryl-Gruppen beinhalten Phenyl, Phenyl-Naphthyl, Biphenyl, Terphenyl,
Pyridinyl und verschiedene andere Phenylderivate.
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Cycloalkyl-Gruppen
weisen vorzugsweise gesättigte
oder teilweise ungesättigte
Ringsystem auf, die jeweils null bis vier Heteroatome, ausgewählt aus
Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, in einem einzelnen oder verschmolzenen
carbozyklischen oder heterozyklischen Ringsystem mit drei bis fünfzehn Ringmitgliedern
enthalten. Eines oder mehrere Wasserstoffatome können auch durch eine Substituenten-Gruppe,
ausgewählt
aus Acyl-, Amino-, Carboalkoxy-, Carboxy-, Carboxyamido-, Cyano-,
Halogen-, Hydroxy-, Nitro-, Oxo-, Thio-, Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-,
Alkoxy-, Aryloxy- und Guanido-Gruppen, ersetzt sein oder zwei Substituenten
zusammen können
einen verschmolzenen Cycloalkylring bilden. Beispiele für eine Cycloalkyl-Gruppe
schließen
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Morpholinyl, Piperidinyl
und Pyrolidinyl ein. Eine Alkoxy-Gruppe bezeichnet ein Sauerstoffatom,
das substituiert ist mit einer Acyl-, Alkyl- oder CycloalkylGruppe.
Beispiele beinhalten Methoxy, Tert-butoxy, Benzyloxy und Cyclohexyloxy.
Eine Aryloxy-Gruppe bezeichnet ein Sauerstoffatom, das mit einer
Aryl-Gruppe substituiert ist. Beispiele für Aryloxy-Gruppen sind Phenoxy,
4-Carbobenzyloxyphenoxy, 4-Phenoxyphenoxy. Bevorzugte Aryloxy-Gruppen
sind Phenoxy- und substituierte Phenoxy-Gruppen. Sulfoxy-Gruppen
umfassen ein hexavalentes Schwefelatom, das an zwei oder drei Substituenten, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Oxo-, Alkyl-, Aryl und Cycloalkyl-Gruppen,
gebunden ist, wobei mindestens eines der Substituenten eine Oxo-Gruppe
ist.
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Die
annehmbaren Salze der Verbindungen der Formel I beinhalten Säureadditionssalze.
Solche Salze, die für
die Verabreichung an Tiere, beispielsweise ein Tiermodell für Stoffwechseluntersuchungen,
vorgesehen sind, können
ein pharmazeutisch annehmbares Salz sein, d. h. das Salz ist eines,
das nicht toxisch und annehmbar zur Verabreichung an ein Tier gemäß Regierungsverordnungen
ist. Der Begriff Salze umfaßt
Salze, die üblicherweise
verwendet werden, um Additionssalze von Ammoniumionen zu bilden.
Die Art des Salzes ist nicht kritisch. Geeignete Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel I können
aus einer anorganischen oder organischen Säure hergestellt werden. Beispiele
solcher anorganischer Säuren
sind Salz-, Bromwasserstoff-, Iodwasserstoff-, Salpeter-, Carbon-,
Schwefel- und Phosphorsäure.
Geeignete organische Säuren
können
ausgewählt
sein aus aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, arylaliphatischen,
heterocyclischen, Carbon- und Sulfon-Arten organischer Säuren, wofür Beispiele
Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Glukon-, Malein-,
Embon- (Pamoa-), Methansulfon-, Ethansulfon-, 2-Hydroxyethansulfon-, Panthothen-,
Benzolsulfon-, Toluolsulfon-, Sulfanil-, Mesyl-, Cyclohexylaminosulfon-,
Stearin-, Algen-, b-Hydroxybutter-, Malon-, Milch- und Galakturonsäure. All
diese Salze können
durch konventionelle Mittel aus der entsprechenden Verbindung der
Formel I, z. B. durch Behandeln der Verbindung der Formel I mit
einem geeigneten Salz, hergestellt werden.
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II. Beschreibung
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Die
Erfindung stellt Verbindungen der Formel I, Verfahren zu deren Herstellung
und Verwendung bereit. Die Verbindungen der Formel I sind geeignet
zur Untersuchung der Aktivität
von CYP2D. Die Verbindungen sind besonders geeignet zur Messung
der potentiellen Hemmung von CYP2D6, bevorzugt in einem Hochdurchsatz-Screening-Assay.
Beispielsweise stellt die Erfindung ein Verfahren zur Untersuchung
von CYP2D bereit, das das In-Kontakt-bringen eines CYP2D-Enzyms
mit einer Verbindung der Formel I unter den Bedingungen beinhaltet,
unter denen das CYP2D-Enzym mit der Verbindung der Formel I wechselwirkt
und die Dealkylierung an Position 7 der Verbindung katalysiert,
um ein 7-Hydroxycumarin-Produkt zu bilden. Solche Bedingungen sind
dem Fachmann bekannt (siehe hinsichtlich der Bedingungen auch z.
B. die Beispiele). Dieses Verfahren kann unter Verwendung von In-vivo-
oder In-vitro-Quellen des Enzyms CYP2D durchgeführt werden. In einem anderen
Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Untersuchung der potentiellen CYP2D-Hemmung
durch eine Testchemikalie, bevorzugt in einem Hochdurchsatz-Screening-Assay,
bereit. Solche Bedingungen sind dem Fachmann bekannt und beispielhaft
in den Beispielen angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt,
in einem ersten Aspekt, Verbindungen der Formel I:
- (a) wobei R1 ein Hydrid oder ein Halogen (z.
B. F, Cl, Br und I) ist;
- (b) wobei R2 ein Alkyl (z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und
Pentyl) oder ein Cycloalkyl (z. B. Cyclohexyl) oder ein Aryl (z.
B. Benzyl) ist;
- (c) wobei R3 ein Hydrid oder ein Halogen (z. B. F, Cl, Br und
I) ist;
- (d) wobei R4 ein Hydrid, ein Alkyl (z. B. Methyl, Ethyl, CF3, CN) oder ein Aryl (z. B. Benzyl) ist;
- (e) wobei R5 ein Hydrid, ein Alkyl (z. B. Methyl, Ethyl) oder
ein Aryl (z. B. Benzyl) ist;
- (f) wobei R6 ein Alkyl (z. B. Methyl, Ethyl, Propyl) ist;
- (g) wobei R7 ein Alkyl (z. B. Methyl, Ethyl, Propyl) ist;
- (h) wobei n 0, 1, 2, 3 oder 4 ist;
- (i) wobei m 0 oder 1 ist; und
- (j) wobei X– ein negativ geladenes
Gegenion (z. B. ein Halogen wie Cl, F, Br, I oder eine organische
Base wie AcO–)
ist.
-
Jeder
der Substituenten R1, R2, R3, R4, R5, R6 und R7 ist unabhängig aus
den oben angegebenen Gruppen ausgewählt.
-
Bevorzugt
sind R1 und R3 beide Hydrid oder Halogen. Beispielsweise können R1
und R3 jeweils Fluor, Chlor, Brom oder Iod sein. Das bevorzugte
Halogene ist Fluor. Besonders bevorzugt sind R1 oder R3 oder beide
Hydrid.
-
Bevorzugt
ist R2 ein Alkyl, ein Cycloalkyl oder ein Aryl. Besonders bevorzugt
ist R2 ein Alkyl oder ein Aryl. Die bevorzugten R2-Alkyle sind ungesättigte Alkyle,
die 1 bis 5 Kohlenstoffatome, einschließlich, enthalten. Das bevorzugte
R2-Aryl ist Benzyl.
-
Bevorzugt
ist R4 ein Hydrid oder ein Alkyl. Das R4-Alkyl kann substituiert oder unsubstituiert
sein; die bevorzugten R4-Alkyle sind jedoch gesättigtes Alkyl enthaltend 1–5 Kohlenstoffatome,
einschließlich.
Das am meisten bevorzugte R4 ist ein Alkyl, das in einer Weise substituiert
ist, daß es
eine elektronenanziehende Gruppe, z. B. CF3 oder
CN, enthält.
Diese substituierten Alkyl-Gruppen verleihen den Verbindungen der
Formel 1 verschiedene Fluoreszenzeigenschaften. Auf diese Weise
kann man die Exzitations- und Emissionswellenlängen des fluoreszierenden Produktes,
das durch die Einwirkung von CYP2D auf die Verbindung der Formel 1
gebildet wird, vorhersehbar durch Veränderung der Identität der R4-Gruppe ändern.
-
Für Verbindungen
der Formel 1, die quartäre
Amine sind, ist R5 ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, Alkyl oder einem Aryl.
Die bevorzugten R5-Alkyle sind gesättigte oder ungesättigte Alkyle, die
1–5 Kohlenstoffato me,
einschließlich,
enthalten. Die am meisten bevorzugten R5-Alkyle sind Methyl oder Ethyl. Das am
meisten bevorzugte R5-Aryl
ist Benzyl.
-
Die
R6- und R7-Gruppen werden unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Hydrid, einem Alkyl und einem
Aryl. Besonders bevorzugte R6- und R7-Gruppen sind ungesättigte Alkyle,
die einen 1–5
Kohlenstoffatome, einschließlich,
enthalten. Besonders bevorzugt sind R6 und R7 Alkylgruppen, die
1, 2 oder 3 Kohlenstoffatome enthalten, und am meisten bevorzugt
sind die R6- und R7-Alkyle Ethyl.
-
Die
Verbindungen der Formel 1 können
tertiäre
(d. h. m = 0) oder quartäre
(d. h. m = 1) Amine sein. Quartäre
Amine der Formel I benötigen
ein negativ geladenes Gegenion wie z. B. ein Halogen oder eine organische
Base. Das Halogen kann Fluor, Bor, Brom oder Iod sein, wobei Chlor
bevorzugt ist. In die organischen Basen, die Gegenionen sein können, sind
Formiat, Acetat, Maleat und Succinat eingeschlossen.
-
In
den bevorzugten Ausführungsformen
ist n 0, 1, 2, 3 oder 4, und besonders bevorzugt ist n 2.
-
In
den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
ist die Verbindung der Formel 1 Verbindung 1a (AMMC, C18H26NO3, Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin) oder Verbindung
Ib (C19H23F3NO3, Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumarin)
oder Verbindung Ic (C17H20F3NO3, Name: 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-trifluoromethylcumarin)
oder Verbindung Id (AMC, C17H23NO3, Name: 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin). Besonders
bevorzugt ist die Verbindung 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin).
-
In
den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
ist das Produkt, hergestellt durch das Verfahren des In-Reaktion-Bringens eines CYP2D-Enzyms
mit einer Verbindung der Formel I, eine Verbindung der Formel II.
Beispiele für
Verbindungen der Formel II beinhalten Verbindung Ia (AMHC, C17H24NO3),
Name: 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin):
-
-
Insbesondere
ist die Verbindung II ein Reaktionsprodukt der Reaktion von CYP2D
unter Verwendung des Substrats AMMC (Verbindung Ia).
-
Salze
der Verbindungen der Formel I werden von den erfindungsgemäßen Verbindungen
ebenfalls umfaßt.
-
Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung
umfassend eine Verbindung der Formel I bereitgestellt. Die Verbindung
ist in der Zusammensetzung in einer Konzentration von mehr als mindestens
50 Gewichtsprozent anwesend und ist in der Zusammensetzung besonders
bevorzugt in einer Konzentration von mehr als mindestens 75% Gewichtsprozent
enthalten. Die am meisten bevorzugte Zusammen setzung enthielt eine
Konzentration der Verbindung der Formel I, die mindestens 80, besonders
bevorzugt mindestens 90 und am meisten bevorzugt mindestens 95%
Gewichtsprozent betrug.
-
Die
Zusammensetzungen können
in Fläschchen
enthalten sein, die Bestandteile eines Kits zur Untersuchung der
CYP2D-Enzymaktivität sind.
Die Fläschchen
können
vorgewählte
Mengen der Zusammensetzungen enthalten, um zur Erreichung einer
vorgewählten
Konzentration der Verbindung für
die Durchführung
eines CYP2D-Enzym-Assays das Lösen
der Inhalte zu erleichtern. Entsprechend enthalten die Zusammensetzungen
in bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung die geeigneten Puffer zur Durchführung einer Enzymreaktion,
bei der die Verbindung der Formel I als Substrat zur Bildung eines
fluoreszierenden Produkts dient.
-
Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Untersuchung
der CYP2D-Enzymaktivität
bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet das In-Kontakt-bringen
eines CYP2D-Enzyms mit einer Verbindung der Formel I. Das Verfahren
zur Untersuchung der CYP2D-Aktivität wird verwendet, um die Aktivität eines
CYP2D zu bestimmen, das in einer biologischen Flüssigprobe oder Feststoffprobe
(z. B. eine Biopsieprobe aus Leber, Hirn oder Darm) enthalten sein
kann, oder das in einem zellhaltigen oder zellfreien System (z.
B. ein mikrosomenhaltiges cDNA-exprimiertes CYP2D) enthalten sein
kann. Auf diese Weise können
Zustände,
die mit Mängeln
oder Überexpression
der CYP2D-Enzymaktivität
verbunden sind, festgestellt werden.
-
Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Screening-Verfahren
zur Identifizierung von Mitteln bereitgestellt, die die CYP2D-Enzymaktivität hemmen.
Das Verfahren beinhaltet das In-Konktakt-bringen eines CYP2D-Enzyms
mit einer Verbindung der Formel I in Gegenwart eines mutmaßlichen
CYP2D-Enzyme-Inhibitors und das Identifizieren eines Mittels, das
die CYP2D-Enzymaktivität
hemmt, als den CYP2D-Enzym-Inhibitor.
In den bevorzugten Ausführungsformen
ist das Screening-Verfahren ein Hochdurchsatz-Screening-Verfahren.
Besonders bevorzugt wird der Screening-Assay in einer Multiwell-(z.
B. Mikrotiter-)Platte oder einem Behälter zur Aufnahme eines relativ
kleinen Volumens durchgeführt,
z. B. wird die Verbindung der Formel I mit dem mutmaßlichen
CYP2D-Enzym-Inhibitor
und dem CYP2D-Enzym im Loch einer Mikrotiterplatte oder einem kleinen
Fläschchen
in Kontakt gebracht. In bestimmten Ausführungsformen können die
Verbindungen der Formel I in dem Mikrotiterplattenloch oder dem
kleinen Fläschchen
bereitgestellt werden. Beispielsweise können die Verbindungen der Formel
I in einem oder mehreren Fläschchen
verteilt werden, die dann lyophylisiert oder auf andere Weise getrocknet
werden, um ein Produkt bereitzustellen, das eine verbesserte Haltbarkeit
aufweist. Wenn das Produkt zur Verwendung in einem Kit zur Messung
der CYP2D-Enzymaktivität
bereitgestellt wird, kann der Kit weiterhin Anweisung zur Auflösung der
Verbindung der Formel I und, wahlweise, einen geeigneten Puffer
(z. B. Enzymreaktionspuffer) zur Herbeiführung der Auflösung enthalten.
-
Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Visualisierung
eines CYP2D-Enzyms bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet das
In-Kontakt-bringen einer CYP2D-Enzym-haltigen
Probe mit einer Verbindung der Formel I und Aussetzen des CYP2D-Enzyms
und der Verbindung gegenüber
Bedingungen, unter denen das CYP2D-Enzym die Umsetzung der Verbindung
der Formel I zu einem fluoreszierenden Produkt kata lysiert. In den
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren zur Visualisierung eines CYP2D-Enzyms an einer
Gewebeschnitt-Probe durchgeführt,
d. h. die CYP2D-Enzym-haltige Probe ist ein Gewebeschnitt wie er
beispielsweise aus einer Biopsieprobe erhalten wird.
-
Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung werden Kits zur Detektion
und/oder Messung der CYP2D-Enzymaktivität bereitgestellt. Die Kits
enthalten eine Verbindung der Formel I und Anweisungen zur Verwendung
des Kits, um die CYP2D-Enzymaktivität zu messen.
Die bevorzugten Verbindungen der Formel I sind Verbindungen, die
eine hohe Bindungsspezifität
für das
Enzym aufweisen und für
die das Enzym eine hohe Substratumsatzrate zeigt. Die Parameter
werden üblicherweise
durch die Km und Vmax-Werte für
die enzymkatalysierte Umsetzung des Substrates (z. B. der erfindungsgemäßen Verbindung)
zu einem fluoreszierenden Produkt wiedergegeben. Im allgemeinen
wird eine im Vergleich zu einem zweiten Substrat höhere relative
Affinität
des CYP2D-Enzymz für
ein erstes Substrat durch einen im Vergleich zu dem zweiten Substrat niedrigeren
Km-Wert für
das erste Substrat angezeigt. Ein im Vergleich zu einem zweiten
Substrat höherer
katalytischer Umsatz für
ein erstes Substrat wird durch ein höheres Vmax für das erste
Substrat angezeigt. Die bevorzugten erfindungsgemäßen Verbindungen
haben einen Km von größer als
etwa 50 nM mit einem Vmax größer als
etwa 0,05 min–1.
Im allgemeinen weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen einen Km von
etwa 1 bis etwa 100 mM und ein Vmax von etwa 0,05 bis etwa 20 min–1 auf,
mit einem bevorzugten Bereich für
Km von größer als
etwa 50 nM und einem bevorzugten Bereich für Vmax von etwa 0,2 bis etwa
20 min–1.
-
Nach
noch einem anderen Aspekt der Erfindung werden neue fluoreszierende
Produkte bereitgestellt. Die fluoreszierenden Produkte werden als
ein Reaktionsprodukt der CYP2D-katalysierten
Reaktion eines Substrates, das eine Verbindung der Formel I ist,
hergestellt. Im allgemeinen weisen die Verbindungen (die Verbindungen
der Formel II) Strukturen auf, die sich von den Verbindungen der
Formel I darin unterscheiden, daß sie eine Hydroxyl-Gruppe
an Position 7 des Cumarinrings aufweisen.
-
Allgemeine
Syntheseverfahren
-
Allgemeines Verfahren
I
-
Eine
Verbindung der Formel II oder ein kommerziell erhältliches
Reagenz wird durch Behandlung mit Reagenz A und eine Base wie beispielsweise
Kaliumcarbonat in einem geeigneten Lösungsmittel wie beispielsweise
Tetrahydrofuran, Acetone, Dimethylsulfoxid, Acetonitril oder Dimethylformamid
bei Temperaturen im Bereich von 0°C
bis 75°C
in eine Verbindung der Formel I, die ein quartäres Amin ist, umgesetzt. Eine
für die
Durchführung
dieser Reaktion bevorzugte Verbindung ist Verbindung IIa (Register-Nr.
15776-59-7, Name: 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin-Hydrochlorid),
kommerziell erhältlich
(Aldrich Chem. Co., Milwaulkee, WI), um eine bevorzugte Verbindung
der Formel I zu erhalten, Verbindung Ia (AMMC). Reaktion
1
wobei R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7, m und n wie oben
definiert sind; wobei A ein Alkohole alkylierendes Reagenz wie beispielsweise
Iodmethan, Iodethan, Benzylbromid, Diazomethan oder (Trimethylsilyl)diazomethan ist.
-
Allgemeines Verfahren
2
-
Verbindung
1 oder eine kommerziell erhältliches
Reagenz wird durch Reaktion mit einem Dialkylmalonat, Verbindung
2, in einem geeigneten Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran, Diethylether oder Dimethylformamid bei einer
Temperatur im Bereich von 0°C
bis 100°C
zu Verbindung 3 umgesetzt. In den folgenden Reaktionen wird jedes
der Zwischenprodukte wahlweise durch die Reinigungsverfahren, die
in den besonderen Beispielen beschrieben sind, gereinigt. Reaktion
2
wobei R2, R6, R7 und n wie oben definiert sind;
wobei Lg eine Abgangsgruppe wie beispielsweise ein Halogen oder
Tosylat ist; wobei M ein monovalentes Metall wie Natrium, Lithium,
oder Kalium ist.
-
Verbindung
3 wird durch Entesterung mit B, Decarboxylierung mit C und Veresterung
mit D in einem geeigneten Lösungsmittel
wie beispielsweise Wasser bei Temperaturen im Bereich von 0°C bis 100°C zu Verbindung
4 umgesetzt. Reaktion
3
wobei R2, R6, R7 und n wie oben definiert sind;
wobei B eine Base wie Natriumhydroxid oder Lithiumhydroxid ist;
wobei C eine Säure
wie Salzsäure
ist; wobei D ein Alkohol wie Methanol oder Ethanol ist.
-
Verbindung
4 wird mittels des in Linderman und Graves, J. Org. Chem., 54, 661–668, (1989),
beschriebenen Verfahrens zu Verbindung 6 umgesetzt. Verbindung 4
wird mit E in einem geeigneten Lösungsmittel
wie Tetrahydrofuran bei –78°C in sein
entsprechendes Enolat umgesetzt und dann zur Bildung der Verbindung
6 durch Zugabe der Verbindung 5 bei Temperaturen im Bereich von
0–75°C acyliert. Reaktion
4
wobei R2, R4, R5, R6, R7 und n wie oben definiert
sind; wobei E eine Base wie Lithiumdiisopropylamin (LDA) ist.
-
Verbindung
6 wird durch Behandlung mit Verbindung 7 und einer Säure wie
Trifluoressigsäure
mittels des in Bayer et. al., J. Fluorine Chem., 20, 187–202, (1982)
beschriebenen Verfahrens bei Temperaturen im Bereich von 0–200°C zu einer
Verbindung der Formel 1 umgesetzt. Reaktion
5
wobei R1, R2, R3, R4, R6, R7 und n wie oben definiert
sind.
-
Allgemeines Verfahren
3
-
Verbindung
8, eine kommerziell erhältliche
Verbindung oder gemäß allgemeinem
Verfahren 2 synthetisiert, wird durch Behandeln mit Verbindung 9
entweder ohne Lösungsmittel
oder mit einem geeigneten Lösungsmittel
wie Aceton, Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid bei Temperaturen
im Bereich von 0–100°C zu Verbindung
10 umgesetzt. Reaktion
6
wobei R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7, X
– und
n wie oben definiert sind; wobei R8 ein Hydrid, ein Alkyl, ein Cycloalkyl
oder ein Aryl ist; wobei X ein Halogen ist. Wenn R8 Hydrid ist,
dann fällt
Verbindung 10 unter Formel II. Wenn R8 ein Alkyl, ein Cycloalkyl
oder ein Aryl ist, dann fällt
Verbindung 10 unter Formel I.
-
Allgemeines Verfahren
5
-
Verbindung
6, eine kommerziell erhältliche
Verbindung oder gemäß allgemeinem
Verfahren 2 synthetisiert, wird durch Behandeln mit Verbindung 11
und einer Säure
wie Trifluoressigsäure
mittels des in Bayer et. al., J. Fluorine Chem., 20, 187–202, (1982)
beschriebenen Verfahrens bei Temperaturen im Bereich von 0–200°C zu Verbindungen
der Formel II umgesetzt. Reaktion
7
wobei R1, R2, R3, R4, R6, R7 und n wie oben definiert
sind.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sind ausführliche
Beschreibungen der Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel I und Formel II. Diese ausführlichen Zubereitungen fallen
in den Bereich der oben beschriebenen Verfahren, die Teil der Erfindung
sind, und dienen zu deren Veranschaulichung. Diese Beispiele werden lediglich
zu Veranschaulichungszwecken dargestellt und sind nicht dafür gedacht,
den Bereich der Erfindung zu beschränken. Tabelle I stellt eine
Liste von spezifischen Beispielen für die Formeln I und II dar.
-
Beispiel 1: Herstellung
von 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin
(Verbindung Ia)
-
Zu
einer Lösung
von 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin-Hydrochlorid
(0,5 g) in Aceton (200 ml) wurden Kaliumcarbonat (5 g) und Iodmethan
(2,25 g) hinzugefügt.
Nach Rühren
für 24
Stunden bei Raumtemperatur wurde die Mischung über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert, und bis zur Trockne eingedampft, um 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-methylcumarin
(Ia) als ein weißes
Pulver zu erhalten. 1H-NMR (CD3 OD)
d 7,75 (d, 1H, ArH), 7,10–6,91
(m, 1H, ArH), 6,92–6,90
(m, 1H, ArH), 3,89 (s, 3H, OCH3), 3,52–3,42 (m,
2H, NCH2), 3,34–3,30 (m, 2H, ArCH2),
3,12–3,05
(m, 5H, NCH2, NCH3),
2,52 (s, 3H, ArCH3), 1,46–1,41 (m,
6H, CH2CH3) Schm.p.
245–246,5
C. Anal. Kalkd. für
C18H26INO3: C, 49,71; H, 6,12; I, 29,18; N, 3,22.
Gefunden: C, 49,37; H, 6,11; I, 29,21; N, 3,24.
-
Beispiel 2: Herstellung
von 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-trifluoromethylcumarin
(Verbindung Ic)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Diethylmalonat (1, 110,8 g, 0,691 mol) in Tetrahydrofuran (400
mL) wurde Natrium (15,9 g, 0,691 mol) zugefügt und die erhaltene Lösung wurde über Nacht
gekocht. 2-Diethylaminoethylchlorid in Ethylether (100 mL) wurde
dann bei 50–60°C zu dieser
Lösung
hinzugefügt,
nach der vollständigen
Zugabe wurde die Temperatur erhöht
und die Lösung
für 5 h
gekocht. Die Reaktionsmischung wurde dann unter Stickstoffatmosphäre abgekühlt, auf
Eis gegeben und mit Diethylether extrahiert und dann über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Die Verdampfung des Lösungsmittels unter vermindertem
Druck ergab den Rohrückstand,
der über
Silikagel (50% Ethylether in Hexan mit 2% Methanol und 2% Ammoniumhydroxid) chromatographiert
wurde, und lieferte Ethyl(2- carboxyethyl-4-diethylamino)butyrat
(gelbes Öl,
128,2 g, 75%).
-
Ethyl(2-carboxyethyl-4-diethylamino)butyrat
(128,2 g, 0,495 mol) in Tetrahydrofuran (600 mL) und Methanol (200
ml.) wurden mit Lithiumhydroxid (45,7 g, 1,09 mol) in Wasser (200
mL) durch Rühren
bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre über Nacht hydrolysiert. Die
Lösungsmittel
wurden dann entfernt und der Rückstand
mit 290 mL 6 M Salzsäure
(zu pH = 1–2)
angesäuert
und über
Nacht gekocht. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt. Methanol (3 L) und konzentrierte
Salzsäure
(30 mL) wurden dann hinzugefügt,
die erhaltene Lösung über Nacht
gekocht. Das Methanol wurde entfernt und der Rückstand abgekühlt und
mit konzentriertem Ammoniumhydroxid auf pH ~9 neutralisiert. Das
Produkt wurde mit Methylenchlorid extrahiert und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Aufkonzentrierung unter vermindertem Druck
ergab Methyl(4-diethylamino)butyrat (gelbes Öl, 45,7 g, 53%).
-
Ein
5-L-4-Hals-Kolben wurde mit einem mechanischen Rührer und zwei zusätzlichen
Trichtern ausgestattet. In diesen Kolben wurde Diisopropylamin (43,87
g, 0,433 mol) in Tetrahydrofuran (500 mL) unter Stickstoffatmosphäre gegeben.
Die Lösung
wurde dann auf –78°C abgekühlt, und
hierzu wurden dann 2,5 M n-Butyllithium in Hexan (173,5 mL, 0,433
mol) zugegeben. Die erhaltene Lösung
wurde dann für
30 min. bei –78 °C gerührt. Methyl-4-diethylaminobutyrat
in Tetrahydrofuran (300 mL) wurde dann hinzugefügt und die erhaltene Lösung für 2 h bei –78°C gerührt. Dann
wurde Trifluoroethylacetat (82,13 g, 0,578 mol) in Tetrahydrofuran
(200 mL) hinzugefügt.
Die Reaktionsmischung wurde dann bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Die Reaktion wurde auf 0°C
abgekühlt
und mit Wasser (50 mL) abgeschreckt. Die Lösung wurde dann für 30 min.
gerührt und
in vacuo konzentriert. Der Rückstand
wurde mit Methylenchlorid verdünnt,
mit Wasser, Sole, gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Verdampfung des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck ergab Methyl(2-trifluoraceto-4-diethylamino)butyrat
als einen braunen halbfesten Stoff (60,4 g, 78%).
-
Zu
einer gekühlten
(0°C) gerührten Lösung von
Methyl(2-trifluoraceto-4-diethylamino)butyrat (32,33 g, 0,12 mol)
und Methylresorcin (14,92 g, 0,12 mol) wurde Trifluoressigsäure (60
mL) zugefügt
und die erhaltene Lösung
für 3 Tage
gekocht. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, mit Ammoniumhydroxid (pH
9,5–10) neutralisiert
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde dann
mit Wasser, Sole, gewaschen und dann über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Die Verdampfung des Lösungsmittels unter vermindertem
Druck ergab den Rohfeststoff, der über Silikagel (40% Ethylacetat/Hexan
-> 80% Ethylacetat/Hexan)
chromatographiert wurde, und lieferte 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung Ic) als einen weißen
Feststoff 3,3 g [Rf ~0,3 (70% Ethylacetat/Hexan), 7,9%] 1H-NMR (CDCl3) d
7,70–7,64
(m, 1H, ArH, 6,90–6,83
(m, 2H ArH), 3,88 (s, 3H, OCH3), 3,05–2,96 (m,
2H, ArCH2), 2,73–2,55 (m, 6H, NCH2), 1,10–1,04 (m,
6H, NCH2CH3). Schm.p.
75–76,5
C. Anal. Kalkd. für
C17H20F3NO3: C, 59,77; H, 6,0; N, 4,03. Gefunden: C,
60,20; H, 5,96; N, 3,74.
-
Beispiel 3: Herstellung
von 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumariniodid
(Verbindung Ib)
-
3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung Ic) (100 mg, 0,29 mmol) in Methyliodid (1 mL) wurde
in einem geschlossenen Reaktionsfläschchen für 4 h gerührt. Der weiße Feststoff wurde
dann filtriert, mit Ethylacetat und Pentan gewaschen und ergab 120
mg (85%) 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-methoxy-4-trifluormethylcumariniodid
(Verbindung Ib). 1H-NMR (DMSO-d6)
d 7,70–7,67
(m, 1H, ArH), 7,18–7,17
(m, 1H, ArH), 7,10–7,00
(m, 1H, ArH), 3,92 (s, 3H, OCH3), 3,45–3,39 (m, 4H,
NCH2), 3,34–3,27 (m, 2H, NCH2),
3,18–3,09
(m, 2H, ArCH2), 3,03 (s, 3H, NCH3), 1,28–1,25
(m, 6H, NCH2CH3).
Schm.p. 214 C. Anal. Kalkd. für
C18H23F3INO3 C, 44,55; H, 4,78; N, 2,89. Gefunden: C,
44,49; H, 4,79; N, 2,80.
-
Beispiel 4: Herstellung
von 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung IIc)
-
Zu
einer gekühlten
(0°C) gerührten Lösung von
Methyl(2-trifluoraceto-4-diethylamino)butyrat 7 (10,9 g, 0,04 mol)
und Resorcin (4,46 g, 0,04 mol) wurde Trifluoressigsäure (33,5
ml) zugegeben und die erhaltene Lösung für 3 Tage gekocht. Die Reaktionsmischung
wurde abgekühlt,
mit Ammoniumhydroxid (pH 8–9)
neutralisiert und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase
wurde dann mit Wasser, Sole, gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Die Verdampfung des Lösungsmittels unter vermindertem
Druck ergab den Rohrückstand,
der über
Silikagel (40–70%
Ethylacetat/Hexan) chromatographiert wurde, was das Produkt 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung IIc) als einen gelben Feststoff (1,15 g, 8,6%) ergab.
Rf ~0,3 (70% EtOAc/Hexan), 1H-NMR (Aceton-d6) d 7,65–7,62 (m, 1H, ArH), 6,94–6,90 (m,
1H, ArH), 6,81–6,80
(m, 1H, ArH), 2,96– 2,93
(m, 2H, ArCH2), 2,69–2,61 (m, 2H, NCH2), 2,58–2,51 (m,
4H, NCH2), 1,02–0,97 (m, 6H, NCH2CH3). Schm.p. 122–123 C. Anal. Kalkd. für C16H18F3NO3: C, 58,36; H, 5,51; N, 4,25. Gefunden:
C, 58,49; H, 5,62; N, 4,13.
-
Beispiel 5: Herstellung
von 3-(2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl)-7-hydroxy-4-trifluormethylcumariniodid
(Verbindung IIb)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung IIc) (60 mg, 0,18 mmol) in Aceton (0,3 mL) wurde Methyliodid
(0,5 mL) zugegeben, dann wurde die erhaltene Lösung für 5 min. gerührt. Der
gebildete weiße
Feststoff wurde filtriert und mit Aceton und Pentan gewaschen. Auf
diese Weise wurde das Produkt 3-(2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl)-7-hydroxy-4-trifluormethylcumariniodid
(Verbindung IIb) als ein weißer
Feststoff (47 mg, 53,5%) isoliert. 1H-NMR
(DMSO-d6) d 7,64–7,60 (m, 1H, ArH), 6,99–6,90 (m,
1H, ArH), 6,84–6,83
(m, 1H, ArH), 3,45–3,39
(m, 4H, NCH2), 3,34–3,25 (m, 2H, NCH2),
3,14–3,05
(m, 2H, ArCH2), 3,02 (s, 3H, NCH3), 1,30–1,25
(m, 6H, NCH2CH3).
Schm.p. 220–221 C.
Anal. Kalkd. für
C17H21F3INO3, 0,6 H2O: C, 42,36;
H, 4,64; N, 2,91; I, 26,32. Gefunden: C, 41,98; H, 4,84; N, 2,85;
I, 26,30.
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-
Biologische Bewertung.
-
Die
Bewertung der Verbindungen der Formel I hinsichtlich ihrer Eignung
als CYP2D-Substrate beinhaltet: (1) Enzymkinetiken für die Verbindungen
der Formel I wurden unter Verwendung von cDNA-exprimiertem CYP2D
ermittelt; (2) Die Spezifität
der Verbindungen der Formel I als Substrate für CYP2D wurde unter Verwendung
einer Reihe von cDNA-exprimierten menschlichen P450-Enzymen untersucht;
(3) Die Spezifität der
Verbindungen der Formel I als Substrate für CYP2D wurde in menschlichen
Leber-Mikrosomen untersucht; und (4) Die IC50-Werte für bekannte
Inhibitoren von CYP2D6, gemessen in einem Hochdurchsatz-Screening-Assay
von Verbindungen der Formel I, wurden mit den Werten von bekannten
Substraten, die für
diese Anwendung geeignet sind, korreliert.
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(1) Enzymkinetiken mit
cDNA-exprimiertem CYP2D6
-
Die
Bewertung von Verbindungen der Formel I wurde zunächst durch
Messung der Umsatzkinetiken unter Verwendung von cDNA-exprimiertem
CYP2D6 durchgeführt.
Vmax- und Km-Werte sind wichtig für die Optimierung der Testbedingungen
und zur Bestimmung der Parameter für die Hemmexperimente. Fluorometrische
Untersuchungen für
den Umsatz der Verbindungen der Formel I durch CYP2D6 wurden auf
Grundlage einer Modifikation des Verfahrens von Crespi et al. Anal
Biochem. 248, 188–190,
(1997), (unten beschrieben) durchgeführt. Vergleiche der Enzymkinetiken
(Tabelle II) für
Verbindungen der Formel I und das Substrat 3-Cyano-7-ethoxycumarin
(CEC) zeigen, daß CYP2D6
eine höhere
Affinität
für Verbindungen
der Formel I (niedrigerer Km) und einen höheren katalytischen Umsatz
für Verbindungen
der Formel I (höheres
Vmax) aufweist. Innerhalb der Serien Ia–Ic weist Verbindung Ia den
höchsten
katalytischen Umsatz auf und ist daher das am besten geeignete Substrat.
Die Verbindungen Ib und Ic enthalten jedoch die 4-Trifluormethyl-Gruppe
(R4), die die Fluoreszenzeigenschaften dieser Moleküle zu längeren Wellenlängen hin
verschiebt. Für
den Fall, daß ein mutmaßlicher
Inhibitor konkurrierende Fluoreszenzeigenschaften mit Verbindung
1a aufweist, sind die Verbindungen Ib und Ic trotz ihres geringeren
katalytischen Umsatzes geeignete CYP2D-Substrate.
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Beispiel
Verbindung Ia. Untersuchungen wurden in 96-Lich-Mikrotiterplatten (Corning COSTAR,
Kat. Nr. 3915) durchgeführt.
Das Substrat, Verbindung Ia, wurde in pH 7,4 Kaliumphosphatpuffer
(0,1 M) zubereitet. Nach Substratzugabe wurden die Platten auf 37°C vorgewärmt. Die
Inkubationen wurden mit dem Zufügen
von vorgewärmtem
Enzym und Kofaktoren gestartet. Die Enzyme waren kommerziell erhältlich,
Baculovirus/Insektenzellen-exprimiertes menschliches CYP2D6 (SUPERSOMES®,
GENTEST Corporation). Die Menge von Enzym, die pro Loch zugefügt wurde,
betrug 1,5 pmol. Die Kofaktor-Endkonzentrationen betrugen 0,0082
mM NADP, 0,41 mM Glucose-6-phosphat und 0,2 U/ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase.
Das endgültige
Inkubationsvolumen betrug 0,2 ml. Die Inkubationen wurden für 45 Minuten
durchgeführt
und durch Zugabe von 0,075 ml 80% Acetonitril, 20% 0,5 M Tris-Base
gestoppt. Die Fluoreszenz pro Loch wurde unter Verwendung eines
BMG FLUOstar, Modell 403, unter Kontrolle eines IBM-kompatiblen
Computers, gemessen. Der Metabolit wurde unter Verwendung einer
Exzitations-Wellenlänge von
390 nm und einer Emissions-Wellenlänge von 460 nm gemessen. Die
Daten wurden exportiert und mit Hilfe eines Excel-Datenblattes analysiert.
Die Aktivität
wurde durch Vergleich mit einer Standard-Kurve von 3-[2-(N,N-Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin-Hydrochlorid
quantifiziert. Apparente Km- und Vmax-Werte wurden durch nicht-lineare
Kinetiken unter Verwendung der Software SigmaPlot 4,0 ermittelt.
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Beispiel
Verbindungen Ib und Ic. Das folgende Verfahren ist auf Verbindungen
Ib und Ic als Substrate anwendbar. Die Untersuchungen wurden in
96-Loch-Mikrotiterplatten (Corning COSTAR, Kat. Nr. 3915) durchgeführt. Die
Substrate, Ib und Ic, wurden in Acetonitril zubereitet. Nach Hinzufügen von
Kofaktoren wurden die Platten auf 37°C vorgewärmt. Die Inkubationen wurden
durch Zufügen
von vorgewärmtem
Enzym und Substrat gestartet. Die Enzyme waren kommerziell erhältlich,
Baculovirus/Insektenzellen-exprimiertes menschliches CYP2D6 (SUPERSOMES®,
GENTEST Corporation). Die Menge des hinzugefügten Enzyms pro Loch betrug 5–10 pmol.
Die Kofaktor-Endkonzentrationen betrugen 1,3 mM NADP, 3,3 mM Glucose-6-phosphat,
3,3 mM MgCl2 und 0,4 U/ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase.
Das endgültige
Inkubationsvolumen betrug 0,2 ml. Die Inkubationen wurden für 45 Minuten
durchgeführt
und durch Zugabe von 0,075 ml 80% Acetonitril, 20% 0,5 M Tris-Base
gestoppt. Die Fluoreszenz pro Loch wurde unter Verwendung eines
BMG-FLUOstar-Modell-403-Plattenscanners,
unter Kontrolle eines IBM-kompatiblen Computers, gemessen. Der Metabolit
wurde unter Verwendung einer Exzitations-Wellenlänge von 410 nm und einer Emissions-Wellenlänge von
538 nm gemessen. Die Daten wurden exportiert und mit Hilfe eines
Excel-Datenblattes analysiert. Die Enzymaktivität wurde durch Vergleich mit
einer Standard-Kurve von 3-[2-(N,N-Diethyl-N-methylammonium)ethyl]-7-hydroxy-4-trifluormethylcumariniodid
(Verbindung IIb) zur Untersuchung des Stoffwechsels von Ib und 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-trifluormethylcumarin
(Verbindung IIc) zur Untersuchung des Stoffwechsels von Ic quantifiziert.
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Apparente
Km- und Vmax-Werte wurden durch nicht-lineare Kinetiken unter Verwendung
der Software SigmaPlot 4,0 ermittelt.
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(2) Selektivität für eine Reihe
von cDNA-exprimierten P450-Enzymen
-
Die
Selektivität
von verschiedenen P450-Isoformen hinsichtlich der Dealkylierung
der Verbindungen Ia, Ib und Ic wurden unter Verwendung einer Reihe
von kommerziell erhältlichen
menschlichen cDNA-exprimierten Enzymen untersucht. Ein Substrat,
das für
eine einzeln P450-Isoform selektiv ist (das Substrate wird durch
eine einzelne P450-Isoform katalytisch umgesetzt), ist eine erwünschte Eigenschaft,
weil deren Aktivität in
einer heterogenen Mischung von Enzymen, zum Beispiel in menschlichen
Lebermikrosomen, untersucht werden kann. Das bereits veröffentlichte
Hochdurchsatz-Screening-Substrat 3-Cyano-7-ethoxycumarin (CEC) wird in
maßgeblichem
Umfang durch andere menschliche P450-Cytochrome metabolisiert (Crespi
et al. Anal. Biochem. 248, 188–190,
(1997). Ein Vergleich der katalytischen Selektivität für Verbindungen
der Formel I ist in den 1, 2 und 3 dargestellt. Verbindung Ia ist selektiv
für CYP2D6,
während
Verbindungen Ib und Ic auch Substrate für andere menschliche P450-Enzyme
sind. Die Verbindung Ia ist daher in einer heterogenen Mischung
zur Bestimmung der CYP2D-Aktivität
ein geeigneteres Substrat als die Verbindungen Ib, Ic und das bisherige
Substrat CEC.
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Beispiel
Verbindungen Ia, Ib und Ic. Die Verbindungen Ia, Ib und Ic wurden
wie in dem obigen Beispiel (1) beschrieben inkubiert, mit der Ausnahme,
daß die
Enzymquelle aus einer der mehreren verschiedenen kommerziell erhältlichen
Bacu lovirus/Insektenzellen-exprimierten menschlichen Cytochrom-P450-Enzyme (SUPERSOME.RTM, GENTEST Corporation) bestand.
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(3) Menschliche Lebermikrosomen
-
Menschliche
Lebermikrosomen (Human liver microsomes, HLM) enthalten verschiedene
Arzneimittel(Xenobiotika)-metabolisierende
P450-Cytochrome. Wenn HLM als Enzymquelle verwendet werden, ist
es entscheidend, daß die
Sonden-Biotransformation
spezifisch durch das interessierende Enzym katalysiert wird. Wenn
verschiedene Enzyme zu der Sonden-Biotransformation beitragen, ist die
Dateninterpretation unmöglich.
Die CYP2D6-Spezifität
von Substraten der Verbindung I wurde unter Verwendung von HLM und
des gut charakterisierten, hochwirksamen und spezifischen CYP2D6-Inhibitors
Quinidin untersucht. Der meßbare Stoffwechsel
von Verbindung I war ausschließlich
auf CYP2D6 zurückzuführen. Im
Gegensatz zu dem bisher publizierten Hochdurchsatz-Screening-Substrat
3-Cyano-7-ethoxycumarin
(CEC), das ebenfalls signifikant durch andere menschliche P450-Cytochrome
metabolisiert wird (Crespi et al. Anal. Biochem. 248, 188–190, (1997)),
ist Verbindung I daher ein für
CYP2D6 spezifisches Substrat.
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Beispiel
Verbindung I. Eine 1,0 ml Reaktion enthaltend 1,0 mg/ml CYP2D6-haltige
menschliche Lebermikrosomen (Donor H023, GENTEST Corporation), 0,0082
mM NADP+, 3,3 mM Glucose-6-phosphat,
0,4 U/ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, 3,3 mM Magnesiumchlorid
und 5,0 μM
Verbindung I in 100 mM Kaliumphosphat (pH 7,4), wurde in Gegenwart
und Abwesenheit von μM
Quinidin für
5, 10 und 15 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden 100 μl der Reaktion zu 1,9 ml 100
mM Tris (pH 9) gegeben und die Fluoreszenz wurde mit einer Exzi tation
bei 390 nm und Emission bei 460 nm in einem Spektralfluorometer bestimmt.
Die Aktivität
wurde durch Vergleich mit einer Standardkurve von 3-[2-(Diethylamino)ethyl]-7-hydroxy-4-methylcumarin-Hydrochlorid
(Tabelle III) quantifiziert:
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(4) Hochdurchsatz-CYP2D6-Hemmungs-Auslese
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Die
Möglichkeit
der Messung des CYP2D6-Hemmpotentials der Verbindungen der Formel
I beruhte auf einer Modifikation der von Crespi et al., Anal. Biochem.
248, 188–190,
(1997) publizierten Methode. Die veröffentlichte Studie untersuchte
die IC50 für den potenten CYP2D6-Inhibitor
Quinidin unter Verwendung von CEC als Substrat. Es wurde eine gute Übereinstimmung
mit den publizierten Inhibitionskinetiken für Quinidin und menschliche
Lebermikrosomen festgestellt (Zanger et. al., Biochemistry, 27,
5447–5454,
(1988)). Eine Reihe von selektiven CYP2D6-Inhibitoren wurde in diesem
System unter Verwendung von CEC oder Verbindungen der Formel I als
Substrat untersucht. Es wurde festgestellt, daß die IC50-Werte
zwischen CEC und den Verbindungen Ia und Ib stark korrelierten,
was die Eignung dieser Substrate für die Verbindungen als Substrate für die CYP2D6-Hemmung
aufzeigt.
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Beispiel
Verbindung I. Die Untersuchungen wurden in 96-Loch-Mikrotiterplatten
durchgeführt.
Die Substrate, Verbindungen der Formel I, wurden in pH 7,4 Kaliumphosphatpuffer
oder Acetonitril zubereitet. Die Substrat-Stammkonzentrationen betrugen
das Doppelte der Endkonzentration (die Endkonzentration wurde so
gewählt,
daß sie
ungefähr
dem apparenten Km, zum Beispiel 2 μM für Verbindung I, entsprach).
Die 12 Löcher
in einer Reihe wurden für
einen Test verwendet. Die Löcher
1 bis 8 enthielten eine Reihe von 1 : 3-Verdünnungen des Inhibitors. Die
Löcher
9 und 10 enthielten keinen Inhibitor und die Reihen 11 und 12 waren Leerwerte
für die
Hintergrundfluoreszenz (Stoplösung
wurde vor den Enzymen zugefügt).
Nach Substrat- und Inhibitorzugabe wurden die Platten auf 37°C vorgewärmt. Die
Inkubationen wurden durch Zugabe vorgewärmten Enzyms und Kofaktoren
gestartet. Die Enzyme waren kommerziell erhältlich, Baculovirus/Insektenzellen-exprimiertes
menschliches CYP2D6 (SUPERSOMES®, Kat.
Nr. P217, GENTEST Corporation). Die Menge Enzym, die pro Loch zugefügt wurde,
betrug 1,5 to 10 pmol. Die Kofaktor-Endkonzentrationen betrugen
8,2 μM NADP,
3,3 mM Glucose-6-phosphat und 0,4 U/ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
für Verbindung
Ia oder 1,3 mM NADP, 3,3 mM Glucose-6-phosphat, 3,3 mM MgCl2 und 0,4 U/ml Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
für Verbindungen
Ib und Ic. Das endgültige
Inkubationsvolumen betrug 0,2 ml. Die Inkubationen wurden für 45 Minuten
durchgeführt
und durch Zugabe von 0,075 ml 80% Acetonitril, 20% 0,1 M Tris pH
9 gestoppt. Die Fluoreszenz pro Loch wurde unter Verwendung eines
BMG-FLUOstar-Modell-403-Plattenscanners,
unter Kontrolle eines IBM-kompatiblen Computers, gemessen. Der Metabolit
wurde unter Verwendung einer Exzitations-Wellenlänge von 390 nm und einer Emissions-Wellenlänge von
460 nm (Verbindung Ia) oder einer Emissions-Wellenlänge von 410 nm und einer Emissions-Wellenlänge von 538
nm (Verbindungen Ib und Ic) gemessen. Die Daten wurden exportiert
und mit Hilfe eines Excel-Datenblattes analysiert. Die IC50-Werte wurden durch lineare Interpolation
(Tabellen IV und V) ermittelt:
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TABELLE
IV – Test-Inhibitor-Verbindungen
-
TABELLE
V – CYP2D6-HTS-Substrate:
IC
50-Werte (μM)
-
Das
Vorstehende ist lediglich eine ausführliche Beschreibung von bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen.
Es sollte dem Fachmann daher ersichtlich sein, daß verschiedene
Modifikationen und Äquivalente
hergestellt werden können,
ohne vom Gedanken oder Bereich der Erfindung abzuweichen.