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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
der Erfindung
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Der Erfindungsgegenstand bezieht
sich auf orthopädische,
prothetische Komponenten und insbesondere auf eine Kniegelenkprothese.
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2. Beschreibung der verwandten
Technik
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Ein natürliches Kniegelenk weist das
distale bzw. körperferne
Ende des Femoris bzw. Oberschenkelknochens, das proximale bzw. körpernahe
Ende der Tibia bzw. des Schienbeins und ein Meniskus- bzw. Gelenkscheibenlager
bzw. -abstützung
dazwischen auf. Das Femur und die Tibia sind in genauer bzw. richtiger
Beziehung zueinander und zu dem Lager durch eine Mehrzahl bzw. Vielzahl
von Ligamenten bzw. Bändern
gehalten, welche das hintere Kreuzband, das vordere Kreuzband und
Kollateralbänder
enthalten. Eine Flexion bzw. Beugung des Kniegelenks veranlasst
die Tibia, sich relativ zu dem Femur um eine Achse zu drehen, die
sich im wesentlichen in einer Richtung medial zu lateral bzw. von
der Mitte zur Seite erstreckt. Eine Flexion erzeugt ebenfalls eine
Drehung der Tibia um ihre eigene Achse.
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Eine Schädigung bzw. Verletzung oder
eine Erkrankung können
die Fähigkeit
des natürlichen Knies
beeinträchtigen,
richtig zu funktionieren. Die Beschädigung oder Erkrankung können die
Knochen, den Gelenkknorpel, die Ligamente oder irgendeine Kombination
hiervon verschlechtern. Ein geschädigtes oder erkranktes, natürliches
Knie kann durch ein prothetisches Kniegelenk ersetzt werden. Eine Kniegelenkprothese
nach dem Stand der Technik weist eine Femoral- bzw. Oberschenkelknochenkomponente,
die an dem distalen bzw. körperfernen Ende
eines resezierten bzw. zurückgeschnittenen Femoris
bzw. Oberschenkelknochens sicher befestigt bzw. angebracht ist,
eine Tibial- bzw. Schienbeinkomponente, die an dem proximalen bzw.
körpernahen
Ende einer zurückgeschnittenen
Tibia sicher befestigt ist, und ein Lager auf, das zwischen der
Femoral- und Tibialkomponente angeordnet ist. Die untere Fläche der
Femoralkomponente weist ein Paar von Kondylen bzw. Gelenkfortsätzen auf.
Die Kondylen weisen eine konvex gekrümmte Gestalt auf und die obere
Fläche
des Lagers weist ein Paar von gekrümmten, konkaven Regionen für einen
artikulären bzw.
Gelenklagereingriff mit den Kondylen der Femoralkomponente auf.
Die obere Fläche
der Tibialkomponente kann im wesentlichen eben sein und befindet
sich in Lagereingriff mit der unteren Fläche des Lagers.
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Gegenwärtig verfügbare, prothetische Kniegelenke
nehmen viele verschiedene Formen in Abhängigkeit von den Vorlieben
des orthopädischen Chirurgen,
dem Zustand des natürlichen
Knies und der Gesundheit, dem Alter und der Mobilität bzw.
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Beweglichkeit des Patienten an. Einige
Kniegelenkprothesen nach dem Stand der Technik bringen die untere
Fläche
des Lagers an der oberen Fläche
der Tibialkomponente fest an. Andere Kniegelenkprothesen erlauben
eine drehbare bzw. drehende bzw. Drehbewegung und/oder eine gleitende
bzw. Gleitbewegung bzw. Verschiebebewegung zwischen dem Lager und
der Tibialkomponente. Eine Bewegung des Lagers gegen bzw. gegenüber der
Tibialkomponente erreicht viele funktionelle Vorteile, die in dem
Stand der Technik beschrieben sind. Diese funktionellen Vorteile
enthalten eine Vermeidung einer Dislokation bzw. Verschiebung in
Reaktion auf normale Gehbewegung ohne Vertrauen auf eine fixierte bzw.
feste Gelenkverbindung. Sehr effektive bzw. wirksame Kniegelenkprothesen
nach dem Stand der Technik, welche bestimmte der hierin angesprochenen,
strukturellen Merkmale beinhalten, sind in dem U.S.-Patent Nr. 4.470.158
und dem U.S.-Patent Nr. 4.309.778 offenbart.
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Ein zum Stand der Technik gehörendes Kniegelenk,
welches eine Drehbewegung des Lagers an der Tibialkomponente erlaubt,
ist in 1 bis 6 gezeigt und allgemein durch
die Ziffer 100 identifiziert bzw. bezeichnet. Die Prothese 100 nach
dem Stand der Technik weist eine Femoralkomponente 102 zum Befestigen
bzw. Anbringen des distalen Endes 104 des natürlichen
Femoris 106 auf. Die Femoralkomponente 102 weist
eine untere Gelenklagerfläche
mit medialen und lateralen Kondylen 108 und 110 auf, wie
in 2 gezeigt.
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Die Prothese 100 nach dem
Stand der Technik weist ferner eine Tibialkomponente 112 auf,
welche an dem resezierten bzw. zurückgeschnittenen, proximalen
Ende 114 einer Tibia 116 angebracht ist. Die Tibialkomponente 112 weist
eine untere Fläche mit
einem im wesentlichen konischen bzw. kegelförmigen Vorsprung 118 auf,
der so konfiguriert bzw. ausgestaltet ist, um in einer Höhlung bzw.
Hohlraum in Eingriff zu kommen, der in dem zurückgeschnittenen, distalen Ende 114 der
Tibia 116 präpariert
ist. Die Tibialkomponente 112 weist ferner eine im allgemeinen
ebene, obere Stütz-
bzw. Lagerfläche 120 auf.
Die Lagerfläche 120 ist
mit einer im wesentlichen konischen, mittleren Ausnehmung versehen.
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Die Knieprothese 100 nach
dem Stand der Technik weist ferner ein Lager 122 auf, das
zwischen der Femoralkomponente 102 und der Tibialkomponente 112 angeordnet
ist. Das Lager nach dem Stand der Technik weist eine obere Gelenklagerfläche 124 auf,
die für
einen Gelenklagereingriff mit den Kondylen 108 und 110 der
Femoralkomponente 102 konfiguriert bzw. ausgestaltet ist.
Das Lager 122 weist ferner eine untere Fläche für einen
Eingriff mit der Tibialkomponente auf. Insbesondere weist die untere Fläche des
Lagers 122 nach dem Stand der Technik einen (nicht gezeigten)
mittleren Vorsprung auf, welcher in der Ausnehmung drehbar in Eingriff
ist, welche sich in die obere Fläche 120 der
Tibialkomponente 112 erstreckt. Die untere Fläche des
Lagers weist ferner eine im wesentlichen ebene Lagerfläche 126 auf,
die an der oberen, ebenen Lagerfläche 120 der Tibialkomponente 112 in
drehbarem bzw. Drehlagereingriff ist.
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Die Komponenten eines Kniegelenks
unterliegen einer komplexen Bewegung relativ zueinander während des
Laufens bzw. Gehens und anderer Aktivitäten. Insbesondere verursacht
eine natürliche Bewegung
des Kniegelenks eine Drehung der Tibia um eine Achse, die im wesentlichen
medial zu lateral verläuft.
Gleichzeitig wird die natürliche
Bewegung des Beins eine gewisse Schwenk- bzw. Drehbewegung zwischen
der Tibia und dem Femur um eine Achse erzeugen, die sich im wesentlichen
entlang der eine Belastung bzw. Last tragenden Richtung erstreckt.
Diese Schwenk- bzw. Drehbewegung wird eine gewisse Drehung des Lagers 122 nach
dem Stand der Technik an den Femoral- und Tibialkomponenten 102 und 112 verursachen.
Eine Drehung des Lagers 122 relativ zu der Femoralkomponente 102 veranlasst
die Kondylen 108 und 110 der Femoralkomponente 102,
aufwärts
in Richtung zu den Lippen bzw. Rändern
an dem vorderen und dem hinteren Ende des Lagers 122 zu
klettern bzw. aufzusteigen. Dies erzeugt die Möglichkeit für eine Spinout- bzw. Verdrehungs-
bzw. Luxations- bzw. Verrenkungs-Dislokation bzw. -Verschiebung.
Der Spinout kann durch genaue Aufmerksamkeit auf die Aufrechterhaltung der
Kollateralbandtension- bzw. – spannung
während der
Implatation gesteuert bzw. geregelt bzw. kontrolliert werden. Jedoch
sind die Kreuzbänder
die prinzipiellen Kniestabilisatoren von vorne nach hinten und medial
zu lateral bzw. von der Mitte zur Seite. Diese Kreuzbänder werden
oftmals als Teil des chirurgischen Eingriffs bzw. Operation entfernt,
um das prothetische Knie zu implantieren. Infolgedessen ist die Möglichkeit
für Dislokation
bei Kniegelenkprothesen nach dem Stand der Technik vorhanden, welche
ein drehendes bzw. Drehlager verwenden.
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Die Instabilität des zum Stand der Technik gehörigen, prothetischen
Drehlager-Kniegelenks
ist am deutlichsten in 1 bis 6 veranschaulicht. Insbesondere
kann das Drehlager 122 nach dem Stand der Technik dazu
gedrängt
bzw. gezwungen werden, sich unter der Wirkung kombinierter Effekte
einer Scherbelastung bzw. -last von vorne nach hinten, einer Distraktion
bzw. Auseinanderziehung von einer der Kondylarkomponenten 108 und 110 der
prothetischen Femoralkomponente 102 und eines laxen bzw. schlaffen
Kollateralbandes, das mit der distrahierten Komponente verbunden
ist, zu einer dislozierten Position zu drehen. Nur eine Ligament-
bzw.
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Bandtension, die ausreichend ist,
um den femoralen Kondylus an der distrahierten Seite daran zu hindern, über die
Lippe bzw. Rand des Lagers zu klettern, kann eine derartige Dislokation
verhindern. Es gibt kein anderes, ausreichend weiches oder hartes
Gewebe in dem Knie, um eine derartige Dislokation zu verhindern.
Der Dislokationsmodus ist unter Kompressions- bzw. Druckbelastung
bzw. -last stabil. Sowohl eine Vorne-nach-hinten- als auch eine
Medial-zu-lateral-Verschiebung der Femoralkomponente 102 nach
dem Stand der Technik relativ zu der Tibialkomponente 112,
wie in 5 und 6 veranschaulicht, müssen eine
derartige Dislokation begleiten. Die Scherkraft und der Effekt der
vertikalen Drehachse des Lagers akzentuieren bzw. verstärken Bedingungen,
welche zu dem veranschaulichten Spinout führen können. Spinout tritt bei den
prothetischen Gelenken nach dem Stand der Technik nicht auf, wenn
eine Zulässigkeit
für eine
Vorne-nach-hinten-Translation bzw. -Verschiebung des Lagers vorliegt.
Infolgedessen ist der veranschaulichte Spinout ein einziger bzw. einzigartiger
Nachteil einer Festachse-Drehplattform-Tibiallager-Knieprothese,
wie in 1 bis 6 veranschaulicht.
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Ein Verfahren nach dem Stand der
Technik, um Spinout-Dislokation zu minimieren, involviert die Verwendung
eines Lagers mit einem erhöhten
bzw. verstärkten
Eingriff zwischen dem Lager und der Femoralkomponente. Ein derartiges
Lager erfordert einen größeren Grad
bzw. Maß an
Distraktion, um Spinout zuzulassen. Obwohl prothetische Kniegelenke dieses
Typs Spinout reduzieren, beseitigen sie das Auftreten von Spinout
nicht vollständig.
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Der Stand der Technik beinhaltet
ferner einen Drehstopp bzw. -anschlag an der Patella- bzw. Kniescheibenkomponente
des prothetischen Kniegelenks, das unter dem Namen New Jersey LCS
vertrieben bzw. vermarktet wird. Jedoch hat der Drehstopp Spinout
des sich drehenden Patellalagers nicht verhindert.
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Als ein Beispiel bezieht sich die
WO 85/03425 auf ein künstliches
Gelenk mit abgestuften, konvexen und konkaven Lagerflächen, wobei
die abgestufte Konfiguration bzw. Ausgestaltung die Lagerflächen daran
hindert, aneinander vorbei entlang ihrer Drehachsen zu gleiten bzw.
sich zu verschieben, und infolgedessen das Gelenk gegen laterale
Dislokationen bzw. seitliche Verschiebungen stabilisiert.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein prothetisches Gelenk mit Spinout- bzw. Luxations- bzw. Verrenkungs-Verhinderung
zu schaffen, welches eine erfolgreiche Anti-Spinout- bzw. -Luxations-
bzw. -Verrenkungs-Funktion ergibt, ohne die Funktion des prothetischen
Gelenks ungünstig
zu beeinflussen, während
genügend
Drehbewegung vorgesehen wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein prothetisches Gelenk
entsprechend Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstände
der abhängigen
Unteransprüche.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf
ein prothetisches Drehplattform-Kniegelenk bzw. prothetisches Kniegelenk
mit Drehplattform gerichtet. Das prothetische Kniegelenk weist eine
Femoral- bzw. Oberschenkelknochenkomponente zum Befestigen bzw. Anbringen
an einem präparierten
bzw. vorbereiteten, distalen bzw. körperfernen Ende eines Femoris
bzw. Oberschenkelknochens auf. Die prothetische Komponente kann
von einer im Stand der Technik vorhandenen Konfiguration bzw. Ausgestaltung
sein und weist eine untere, artikuläre bzw. Gelenkstütz- bzw. -lagerfläche auf,
welche durch mediale bzw. mittlere und laterale bzw. seitliche Kondylen
bzw. Gelenkfortsätze
definiert ist.
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Das prothetische Gelenk des Erfindungsgegenstands
weist ferner eine Tibial- bzw. Schienbeinkomponente zum Befestigen
bzw. Anbringen des resezierten bzw. zurückgeschnittenen Endes der Tibia bzw.
des Schienbeins auf. Die Tibialkomponente kann einen unteren Vorsprung
aufweisen, der sich in eine Höhlung
bzw. Hohlraum erstreckt, welcher in dem zurückgeschnittenen, proximalen
bzw. körpernahen
Ende der Tibia präpariert
bzw. vorbereitet ist. Zusätzlich
ist eine Kombination von strukturellen Elementen und/oder Knochenzement
vorgesehen, um eine Drehung der Tibialkomponente an dem zurückgeschnittenen,
proximalen Ende der Tibia zu verhindern. Die Tibialkomponente kann
eine Ausnehmung aufweisen, die sich im wesentlichen zentral bzw.
mittig in die obere Fläche
der Tibialkomponente erstreckt. Zusätzlich kann eine Stütz- bzw.
Lagerfläche die
Ausnehmung umgeben. Die obere Lagerfläche der Tibialkomponente kann
im wesentlichen eben sein.
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Die Knieprothese des Erfindungsgegenstands
weist ferner ein Lager auf, das zwischen der Femoralkomponente und
der Tibialkomponente angeordnet ist. Das Lager kann aus einem nichtmetallischen
Material gebildet sein und weist eine obere Fläche für Gelenklagereingriff mit den
Kondylen der Femoralkomponente und eine untere Lagerfläche für Drehlagereingriff
mit der oberen Lagerfläche
der Tibialkomponente auf. Das Lager weist ferner einen Vorsprung
auf, der sich in die Ausnehmung der Tibialkomponente erstreckt.
Der Vorsprung und die Ausnehmung kooperieren bzw. wirken zusammen,
um Drehung des Lagers an der Tibialkomponente zu erlauben, während eine
gleitende Translation bzw. Verschiebung verhindert wird.
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Das prothetische Gelenk des Erfindungsgegenstands
weist ferner eine Struktur bzw. Ausgestaltung zur Begrenzung des
Bereichs der Drehbewegung des Lagers an der Tibialkomponente auf.
Die Drehbegrenzungen sind vorgesehen, um eine exzessive bzw. übermäßige Drehung
zu verhindern, welche Spinout verursachen könnte, wie oben beschrieben.
Jedoch sollen die Drehbegrenzungen genügend Drehbewegung für die notwendige
Funktion des Knies ergeben. Vorzugsweise ist die prothetische Komponente
so konfiguriert bzw. ausgestaltet, um die Drehbewegung nur für Patienten
zu begrenzen, bei denen eine derartige Begrenzung notwendig erscheint.
Infolgedessen können
Drehbegrenzungen an bzw. bei Prothesen für Patienten nicht vorgesehen sein,
bei denen es scheint, dass eine adäquate bzw. normale Kollateralband-Tension
bzw. -Spannung postoperativ aufrechterhalten werden kann, um Dislokation
bzw. Verschiebung zu verhindern. Die Mittel zum Begrenzen der Drehung
können
ein Schlitz, welcher an einem von folgenden, nämlichdem Lager und den Tibialkomponenten,
gebildet ist, und ein Vorsprung sein, der an dem anderen von folgenden, nämlich dem
Lager und der Tibialkomponente, gebildet ist. Beispielsweise kann
die untere Lagerfläche des
Lagers mit einem Schlitz versehen sein, welcher einen Bogen definiert,
der um die Drehachse des Lagers relativ zu der Tibialkomponente
erzeugt ist. Bei dieser Ausführungsform
weist die Tibialkomponente einen Vorsprung auf, der in dem Schlitz
gleitbar bzw. verschiebbar in Eingriff ist. Der Vorsprung ist an
der Tibialkomponente entfernbar bzw. lösbar angebracht, so dass der
Vorsprung in das prothetische Gelenk nur für Patienten inkorporiert bzw.
einverleibt wird, welche irgendeine bzw. eine gewisse Form von Drehbegrenzung
zu benötigen
scheinen, um Spinout-Dislokation zu verhindern. Der Schlitz kann
so bemessen sein, um für
eine Gesamtheit von 90° axialer
Drehung (+/– 45°) zu sorgen,
welche eine erforderliche, maximale Drehung von 80° (+/- 40°) ausreichend überschreitet,
die für
die meisten menschlichen Aktivitäten
bzw. Tätigkeiten
notwendig ist. Infolgedessen ist die normale Kniefunktion durch
die Prothese im wesentlichen unbeeinflusst bzw. unbeeinträchtigt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Schnittansicht einer im Stand der Technik vorhandenen Prothese
in einer normalen Position.
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2 ist
eine Draufsicht der im Stand der Technik vorhandenen Prothese, die
in der Position nach 1 gezeigt
ist.
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3 ist
eine Schnittansicht der in 1 gezeigten
Prothese nach dem Stand der Technik, wobei jedoch ein distrahierter
Kondylus bzw. Gelenkfortsatz gezeigt ist, der über die Lagerlippe bzw. -rand
klettert bzw. ansteigt.
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4 ist
eine Draufsicht der Prothese nach dem Stand der Technik, wie in 3 gezeigt.
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5 ist
eine Schnittansicht der Prothese nach dem Stand der Technik nach
Dislokation bzw. Verschiebung aufgrund von Spinout bzw. Luxation bzw.
Verrenkung.
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6 ist
eine Draufsicht der Prothese nach dem Stand der Technik, wie in 5 gezeigt.
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7 ist
eine Schnittansicht einer Prothese in Übereinstimmung mit dem Erfindungsgegenstand.
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8 ist
eine Draufsicht von unten auf das Lager der Prothese des Erfindungsgegenstands.
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9 ist
eine Draufsicht der Tibial- bzw. Schienbeinkomponente des Erfindungsgegenstands.
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10 ist
eine Schnittansicht der Prothese des Erfindungsgegenstands mit einem
distrahierten Kondylus, welcher über
die Lagerlippe bzw. – rand klettert
bzw. ansteigt.
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11 ist
eine Draufsicht der in 10 gezeigten
Prothese.
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12 ist
eine Schnittansicht, welche die teilweise selbst-reduzierte Prothese
des Erfindungsgegenstands zeigt.
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13 ist
eine Draufsicht der in 12 gezeigten
Prothese.
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14 ist
eine Schnittansicht der Prothese des Erfindungsgegenstands in der
Normalposition.
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15 ist
eine Draufsicht der in 14 gezeigten
Prothese.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Eine Knieprothese in Übereinstimmung
mit dem Erfindungsgegenstand ist allgemein durch die Ziffer 10 in 7 bis 15 identifiziert bzw. bezeichnet. Die
Prothese 10 weist eine Femoral- bzw. Oberschenkelknochenkomponente 12 auf,
wie in 10 bis 15 gezeigt. Die Femoralkomponente 12 ist
im wesentlichen die gleiche, wie die Femoralkomponente 102 nach
dem Stand der Technik, die oben beschrieben und erläutert ist.
Insbesondere ist die Femoralkomponente 12 an einem chirurgisch
präparierten bzw.
vorbereiteten, distalen bzw. körperfernen
Ende 14 eines Femoris bzw. Oberschenkelknochens 16 befestigt
bzw. angebracht. Die Femoralkomponente 12 weist eine untere,
artikuläre
bzw. Gelenkstütz- bzw.
-lagerfläche
auf, welche durch ein Paar von konvexen Kondylen bzw. Gelenkfortsätzen 18 und 20 definiert
ist.
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Die Prothese 10 weist ferner
eine Tibial- bzw. Schienbeinkomponente 22 auf. Die Tibialkomponente 22 ist
an dem resezierten bzw. zurückgeschnittenen,
proximalen bzw. körpernahen
Ende 24 der Tibia 26 befestigt bzw. angebracht,
wie in 10 bis 15 gezeigt. Die Tibialkomponente 22 weist
eine im wesentlichen konische bzw. kegelförmige Verlängerung 28 auf, die
in einer Höhlung
bzw. Hohlraum aufgenommen ist, der in dem zurückgeschnittenen, proximalen
Ende 24 der Tibia 26 präpariert ist. Zusätzlich weist
die Tibialkomponente 22 eine untere Knochenangriffsfläche 30 auf,
welche im wesentlichen die konische Verlängerung umgibt. Die konische
Verlängerung 28 und
die untere Knochenangriffsfläche 30 können beschichtet
oder anderweitig behandelt sein, um eine Befestigung an der Tibia 26 zu
gewährleisten.
Zusätzlich
oder alternativ können
die konische Verlängerung 28 und
die untere Fläche 30 der
Tibialkomponente 22 strukturelle Konfigurationen bzw. Ausgestaltungen
zum Zusammenwirken mit Knochenzement aufweisen, um die Tibialkomponente 22 an
der Tibia 26 zu befestigen.
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Wie am deutlichsten in 7 und 9 dargestellt ist, weist die Tibialkomponente 22 eine
obere Lagerfläche 32 auf,
die bei der veranschaulichten Ausführungsform im wesentlichen
eben ist. Die obere Lagerfläche 32 der
Tibialkomponente 22 definiert eine im wesentlichen ovale
Gestalt, welche mit der Größe und der
Gestalt des zurückgeschnittenen
Endes 24 der Tibia 26 übereinstimmt. Die obere Lagerfläche 32 der
Tibialkomponente 22 weist eine hintere Kerbe bzw. Nut bzw.
Einbuchtung 34 zum Unterbringen des hinteren Kreuzbandes
auf, wenn vorhanden. Zentrale bzw. mittlere Bereiche der oberen
Lagerfläche 32 sind
durch eine konische bzw. kegelförmige Ausnehmung 36 gekennzeichnet,
welche in der oben beschriebenen, konischen Verlängerung 28 gebildet ist.
Die Ausnehmung weist eine Achse auf und wird das Lager des prothetischen
Gelenks 10 drehbar unterbringen, wie unten weiter erläutert wird.
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Die obere Lagerfläche 32 der Tibialkomponente 22 ist
ferner durch einen Stopp bzw. Anschlag 38 gekennzeichnet,
der zwischen der konischen Ausnehmung 36 und dem vorderen
Extrem bzw. äußersten
Ende der oberen Lagerfläche 32 angeordnet
ist. Wie am deutlichsten in 7 gezeigt
ist, ist der Anschlag 38 an der Tibialkomponente 22 entfernbar bzw.
lösbar
angebracht. Insbesondere erstreckt sich eine mit Gewinde versehene
bzw. Gewindeöffnung 40 durch
die obere Lagerfläche 32 der
Tibialkomponente 22 an einer Stelle vor der konischen Ausnehmung 36.
Die Gewindeöffnung 40 ist
um eine Achse herum erzeugt, die sich parallel zu der Achse der
konischen Ausnehmung 36 erstreckt. Der Anschlag 38 weist
ein proximales Ende 44 und ein distales Ende 46 auf.
Das proximale Ende 44 des Anschlags 38 ist durch
eine nichtkreisförmige
Ausnehmung 48 gekennzeichnet, welche sich hierin erstreckt,
um ein Werkzeug für
ein verschraubtes bzw. schraubbares Ineingriffbringen des Anschlags 38 in
der Gewindeausnehmung 40 der Tibialkomponente 22 unterzubringen.
Sich distal von dem proximalen Ende 44 erstreckende Bereiche
bzw. Abschnitte des Anschlags 38 definieren eine glatte,
zylindrische äußere Fläche 50.
Der Anschlag 38 weist ferner eine Reihe bzw. Anordnung
von Außengewinden 52 auf,
die sich von dem distalen Ende 46 der zylindrischen Fläche 50 erstrecken.
Die Gewinde 52 des Anschlags 38 sind in der Gewindeöffnung 40 der
Tibialkomponente 22 verschraubt bzw. schraubbar in Eingriff
gebracht.
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Die Knieprothese 10 weist
ferner ein Lager 54 auf, wie am deutlichsten in 5 und 8 gezeigt. Das Lager kann aus einem nichtmetallischen
Werkstoff unitär
bzw. einheitlich geformt sein und weist eine obere, artikuläre bzw.
Gelenkstütz-
bzw. – lagerfläche 56 auf,
welche für
einen Gelenklagereingriff mit den Kondylen 18 und 20 der
Femoralkomponente 12 konkav konfiguriert bzw. ausgestaltet
ist. Das Lager 54 weist ferner eine im wesentlichen ebene,
untere Lagerfläche 58 und
einen konischen bzw. kegelförmigen
Vorsprung 60 auf, der von einer mittleren Region der unteren
Lagerfläche 58 distal
vorsteht. Der konische Vorsprung 60 ist so bemessen und
konfiguriert bzw. ausgestaltet, um in der Ausnehmung 36 der
Tibialkomponente 22 drehbar gehalten bzw. zurückgehalten
zu werden, während
die untere Lagerfläche 58 in
Drehlagereingriff mit der oberen Lagerfläche 32 der Tibialkomponente 22 ist.
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Wie am deutlichsten in 7 und 8 gezeigt ist, ist die untere Lagerfläche 58 des
Lagers 54 durch einen gekrümmten Schlitz 62 gekennzeichnet,
der vor dem konischen Vorsprung 60 angeordnet und um die
Achse des konischen Vorsprungs 60 herum konzentrisch erzeugt ist.
Der Schlitz 62 ist so bemessen, um den zylindrischen Bereich 50 des
Anschlags 38 gleitbar bzw. verschiebbar aufzunehmen. Der
Schlitz 62 erstreckt sich durch einen Bogen von annähernd 90° und ist
in Bezug auf eine Achse von vorne nach hinten symmetrisch. Infolgedessen
erlauben der Schlitz 62 und der Vorsprung 38 eine
drehbare bzw. Drehbewegung des Lagers 54 um die Achse des konischen
Vorsprungs 60 herum innerhalb eines Bereichs von 45° in beiden
Richtungen einer Normalposition, in der die von vorne nach hinten
verlaufende Achse des Lagers 54 mit der von vorne nach
hinten verlaufenden Achse der Tibialkomponente 22 ausgerichtet
ist. Infolgedessen erlaubt die Knieprothese 10 eine axiale
Drehung, welche eine erforderliche, maximale Drehung von 80° (+/- 40°) ausreichend überschreitet,
welche für
die meisten menschlichen Aktivitäten
notwendig ist, einschließlich
tiefe Knieflexion bzw. -beugung und zugeordnete bzw. damit verbundene,
große
axiale Drehung. Infolgedessen beeinträchtigt die Kombination des
Anschlags 38 und des Schlitzes 62 nicht ein normales
Funktionieren des Knies. Folglich verhindert die Kombination des
Anschlags 38 und des Schlitzes 62 im wesentlichen
die oben beschriebenen Spinout-Probleme bzw. -Schwierigkeiten. Insbesondere
zeigen 10 und 11 einen distrahierten Kondylus
der Femoralkomponente 12, wobei sich das Lager 54 genügend gedreht hat,
damit ein Ende des Schlitzes 62 mit dem Anschlag 38 in
Eingriff kommt. In dieser Position befindet sich die vordere Lippe
bzw. Rand des Lagers 54 vor der Mitte des femoralen Kondylus.
Infolgedessen wird, wenn eine Drucklast bzw. -belastung auf den distrahierten
Kondylus aufgebracht wird, diese Seite des Lagers 54 nach
vorne gedrängt
bzw. gezwungen bzw. gedrückt,
wie in 12 und 13 gezeigt, bis das Lager
in seine normale Position gedrängt
worden ist, wie in 14 und 15 gezeigt.
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9 zeigt
eine hintere Kreuz-Kerbe bzw. -Nut bzw. -Einbuchtung 34,
die in der Tibialkomponente 22 gebildet ist. Die Kerbe 34 ist
vorgesehen, um ein Halten bzw. Zurückhalten des hinteren Kreuzbandes
zu erlauben, welches, wie oben erläutert, zu einem verbesserten
Funktionieren des Knies beiträgt und
welches Stabilität
ergibt, um Dislokation zu widerstehen. Für eine solche Anwendung ist
ein drehbarer Anschlag nicht notwendig und unerwünscht. In diesen Situationen
muss der Anschlag 38 nur aus der Öffnung 40 in der Tibialkomponente 22 schraubbar entfernt
bzw. entnommen werden, um eine Verwendung der Prothese 10 ohne
einen drehbaren Anschlag zu erlauben.