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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Verbindung mit antibiotischer Aktivität, die zur Behandlung infektiöser Krankheiten
angewandt werden kann, und insbesondere betrifft die Erfindung die
Verbindung der Formel:
und pharmazeutisch
zulässige
Salze davon sowie pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese als
Wirkprinzip enthalten.
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Die Internationale Patentanmeldung
WO 96/18633 im Namen der Anmelderin offenbart Verbindungen mit antibiotischer
Aktivität,
die die folgende allgemeine Formel aufweisen:
worin gilt:
A ist ein
Phenylrest oder ein 5- oder 6-gliedriger Heterozyklus, der ein oder
mehrere Heteroatome, ausgewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, enthält und gegebenenfalls mit 1
bis 3 Gruppen substituiert ist,
welche gleich oder verschieden
und aus linearen oder verzweigten C
1-4-Alkyl-
oder -Alkoxygruppen, C
1-2-Cycloalkylendioxygruppen,
C
1-4-Alkylsulfonylgruppen und aus Phenyl-,
Phenoxy-, Hydroxyl-, Carboxyl-, Nitro-, Halo- und aus Trifluormethylgruppen
ausgewählt
sind; R
1 und R
2 sind,
gleich oder verschieden, ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder
verzweigte C
1-4-Rlkylgruppe, n ist 1 oder
2; m ist eine ganze Zahl von 1 bis 8; r ist eine ganze Zahl von
2 bis 6; R
3 ist ein Wasserstoffatom und
eine Methylgruppe.
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Es ist nun herausgefunden worden,
dass eine der Verbindungen der allgemeinen Formel (I), die jedoch nicht
als ein Beispiel in der oben genannten internationalen Patentanmeldung
angegeben ist, ein besonders breites Aktivitätsspektrum und eine lang anhaltende
Wirkungsdauer aufweist, was sie äußerst nützlich zur
antibiotischen Therapie macht.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung eine Verbindung der Formel:
und pharmazeutisch
zulässige
Salze davon bereitzustellen.
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Beispiele pharmazeutisch zulässiger Salze
der Verbindung (A) sind Salze mit organischen oder anorganischen
Säuren
wie von Salz-, Bromwasserstoff-, Jodwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor-,
Essig-, Wein-, Zitronen-, Benzoe-, Bernstein- und von Glutarsäure.
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Das bevorzugte Salz ist das Dihydrochlorid.
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Die Verbindung A der vorliegenden
Erfindung kann durch die Syntheseverfahren, die bereits in der WO 96/18633
beschrieben sind, hergestellt werden.
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Insbesondere wird die Synthese der
Verbindung A gemäß dem folgenden
Reaktionsschema durchgeführt: Schema
1
worin gilt:
Z und Z
1 stellen,
gleich oder verschieden, eine Schutzgruppe dar;
R stellt eine
Methyl- oder p-Tolylgruppe dar.
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Die Synthese beinhaltet die Oxidation
des entsprechend geschützten
Aminohexanols (1) zum entsprechenden Aldehyd durch Behandlung mit
einem Oxidiermittel, vorzugsweise mit Natriumhypochlorit.
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Die Kondensation des Aldehyds (2)
mit 2-Aminoethanol und die anschließende Reduktion des Imin-Zwischenprodukts,
vorzugsweise mit NaBH4 ergibt die Verbindung
(3).
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Nach dem Schutz auch der zweiten
Aminogruppe wird die Verbindung (4) mit Mesyl- oder Tolylchlorid zur
Aktivierung der OH-Gruppe behandelt, worauf man die aktivierte Verbindung
(5) mit Erythromycin A-Oxim kondensieren lässt.
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Die Entfernung der Schutzgruppen
aus der Verbindung (6) ergibt das Aminoderivat (7), woraus die Verbindung
A der vorliegenden Erfindung durch Behandlung mit dem Aldehyd der
Formel:
und dann durch Reduktion
der Imin-Zwischenproduktverbindung hergestellt wird.
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Die Verbindung A der vorliegenden
Erfindung weist ein breites Aktivitätsspektrum in vitro bezüglich Gram-positiver
und Gram-negativer Mikroorganismen auf (Beispiel 7).
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Diese Aktivität ist größer als diejenige von Azithromycin
auf Stämmen
von Streptococcus pneumoniae und Streptococcus pyogenes mit Erythromycin-Resistenz
vom induzierbaren Typ.
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Allerdings beruht die Eigenschaft,
welche die Verbindung der vorliegenden Erfindung von den Bezugsmakroliden
und auch von den Verbindungen der gleichen Klasse, die in der obigen
WO 96/18633 beschrieben sind, vorrangig unterscheidet, auf der beachtlichen
Wirkungsdauer in vivo. In spezifischer Weise wurde, wie in Beispiel
8 dargelegt, die therapeutische Wirksamkeit der Verbindung A mit
derjenigen von zwei Bezugsmakroliden (von Clarithromycin und Azithromycin)
und mit derjenigen von 2 in WO 96/18633 beschriebenen Verbindungen
verglichen, welche ein ausgezeichnetes Aktivitätsprofil sowohl in vitro als
auch in vivo zeigten und ergaben (die Verbindungen 23 und 29 der
WO 96/18633).
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Aus dem Vergleich ist es klar, dass
Clarithromycin und die Verbindung 29 die meiste ihrer Wirksamkeit bereits
verloren haben, wenn sie 24 h vor der Infektion verabreicht wurden.
Die Verbindung 23 und Azithomycin haben ebenfalls die meiste ihrer
Wirksamkeit 48 bzw. 72 h nach der Verabreichung verloren, wogegen
die Verbindung A der vorliegenden Erfindung 72 h nach der Verabreichung
immer noch wirksam ist.
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Diese besonders verlängerte therapeutische
Wirksamkeit unterscheidet die Verbindung A von den anderen Bezugsmakroliden
signifikant, welche die strukturell verwandten Makrolide einschließen, die
in der obigen WO 96/18633 beschrieben sind.
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Der Vorteil einer verlängerten
therapeutischen Wirksamkeit ist den Fachleuten klar, da, aus auf
die Praxis bezogener Sichtweise, es dadurch ermöglicht wird, die Dosis des
Antibiotikum signifikant herabzusetzen und/oder die Intervalle zwischen
aufeinanderfolgenden Verabreichungen zu erhöhen, wobei man beispielsweise
von einem Verschreibungsplan, der 2 Dosierungseinnahmen pro Tag
beinhaltet, zu einem Plan übergeht,
der nur noch 1 Dosierungseinnahme pro Tag beinhaltet.
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Die Verbindung A kann in der menschlichen
und veterinären
Therapie angewandt werden.
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Zur therapeutischen Anwendung kann
die Verbindung A in einer pharmazeutischen Form angewandt werden,
die sich zur oralen oder parenteralen Verabreichung eignet.
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Es ist daher eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitzustellen, die eine therapeutisch wirksame Menge der Verbindung
A oder ein Salz davon, vermischt mit einem pharmazeutisch zulässigen Träger, enthält.
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Zur Behandlung spezifischer Infektionen
kann die Verbindung A auch mit einer therapeutisch wirksamen Menge
eines weiteren Wirkprinzips kombiniert werden.
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Die nun folgenden Beispiele sind
zur noch klareren Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung angegeben.
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Beispiel 1
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Herstellung von Benzyl-[6-(2-hydroxyethylamino)hexyl]-carbamat
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Eine Lösung von KBr (1,18 g; 9,94
mMol) in Wasser (20 mL) und TEMPO (0,155 g, 0,994 mMol) wurde zu
einer mit Eis auf ca. 10°C
gekühlten
Lösung
von Benzyl-(6-hydroxyhexyl)-carbamat
(25 g; 99,47 mMol), hergestellt wie beschrieben in WO 96/18633,
in Methylenchlorid (350 mL) gegeben, worauf über ca. 15 – 20 min bei einer Temperatur
von 10 bis 12°C
eine Lösung
zugetropft wurde, die aus NaHCO3 (7,5 g,
89,28 mMol) und NaOCl (4,5%ige wässrige
Lösung;
197 mL; 125 mMol) hergestellt war.
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15 min nach dem Ende des Zutropfens
wurden die Phasen getrennt, und die wässrige Phase wurde 1 Mal mit
Methylenchlorid (100 mL) extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte wurden 2 Mal mit Kochsalzlösung (20% NaCl) gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet.
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3 Å Molekularsiebe (30 g) wurden
zur erhaltenen Lösung
(ca. 800 mL) gegeben, worauf unter Kühlung mit Eis und Wasser eine
Lösung
von 2-Aminoethanol (35,9 mL; 0,597 Mol) in Ethanol (600 mL) rasch
zugetropft wurde.
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Nach Beendigung des Zutropfens wurde
die Mischung bei Raumtemperatur 2 h lang gerührt und filtriert.
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NaBH4 (4,54
g; 120 mMol) wurde portionsweise zur erhaltenen Lösung gegeben,
welche unter einer Stickstoff-Atmosphäre gerührt und mit Wasser und Eis
gekühlt
wurde.
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Am Ende der Zugabe wurde die Reaktionsmischung
bei Raumtemperatur 2 h lang gerührt,
worauf das Lösungsmittel
abgedampft wurde.
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Der Rückstand wurde in Wasser und
Ethylacetat aufgenommen, die Phasen wurden getrennt, und die wässrige Phase
wurde 2 weitere Male mit Ethylacetat extrahiert.
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Die vereinigten organischen Extrakte
wurden mit Kochsalzlösung
(20% NaCl) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und eingeengt, um einen öligen Rückstand
zu ergeben, der fest wurde.
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Der Rückstand wurde mit Hexan verrieben,
abfiltriert und mit einer Mischung aus Hexan und Ethylether gewaschen,
um Benzyl-[6-(2-hydroxyethylamino)hexyl]carbamat (26,22 g; 89% Ausbeute)
als weißen Feststoff
zu ergeben.
1H-NMR (CDCl3) δ: 7,33–7,25 (m,
5H, Ar); 5,05 (s, 2H, COOCH2); 4,96 (breites
t, 1H, NH); 3,63–3,58
(m, 2H; *CH2-OH) ; 3,19–3,09 (m, 2H, CH2NCO);
2,72–2,67
(m, N- *CH2-CH2O); 2,59–2,52 (m,
4H, OH und CH3); 1,53–1,23 (m, 8H, 4CH2)
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Beispiel 2
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Herstellung von Benzyl-6-(benzyloxycarbonylaminohexyl)-(2-hydroxyethyl)carbamat
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Eine Lösung von Benzylchlorformat
(50% in Toluol; 42,5 mL; 0, 128 Mol) in Ethylacetat (85, 5 mL) und von
1 N NaOH (128 mL; 0,128 Mol) wurde gleichzeitig zu einer auf 0 bis
5°C gekühlten Lösung von
Benzyl[6-(2-hydroxyethylamino)hexyl]-carbamat (312,5 g; 0,107 Mol), hergestellt
wie in Beispiel 1 beschrieben, in einer Mischung aus Wasser (87
mL), 1 N NaOH (17 mL) und aus Ethylacetat (180 mL) getropft, wobei
die Temperatur und der pH-Wert (bei ca. 8) gesteuert wurden.
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Nach Beendigung des Zutropfens wurde
die Reaktionsmischung 30 min lang bei 0 bis 5°C gerührt, das Kühlbad wurde weggenommen, und
es wurde ferner 1 N NaOH (15 mL) zugefügt, um den pH-Wert auf 8 zu stellen,
worauf die Mischung bei Raumtemperatur über Nacht gerührt wurde.
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Die Phasen wurden getrennt, und die
wässrige
Phase wurde erneut mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigtren
organischen Extrakte wurden mit Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und unter Vakuum eingeengt, um einen öligen Rückstand zu ergeben.
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Die chromatografische Reinigung (Eluierungsmittel:
von 60/40 bis 70/30 Ethylacetat/Petrolether) ergab Benzyl-6-(benzyloxycarbonylaminohexyl)-(2-hydroxyethyl)carbamat
als ein Öl
(42,5 g; 92% Ausbeute).
1H-NMR (CDCl3) δ:
7,39–7,25
(m, 10H, Ar); 5,10 und 5,07 (2s, 4H, 2COOCH2);
3,71 (breites Signal, 2H, *CH2-OH); 3,43 –3,01 (m,
4H, 2CH2NCO); 1,57–1,19 (m, 8H, 4CH2)
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Beispiel 3
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Herstellung von 2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)amino]ethylmethansulfonat
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Triethylamin (8,95 mL,; 64,1 mMol)
wurde zu einer Lösung
von Benzyl-6-(benzyloxycarbonylaminohexyl)-(2-hydroxyethyl)carbamat
(13,78 g; 32,15 mMol), hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben,
in Methylenchlorid (140 mL) gegeben. Die Mischung wurde auf 0 bis
5°C gekühlt, worauf
eine Lösung
von Methansulfonylchlorid (3,36 mL, 43,41 mMol) in Methylenchlorid
(20 mL) zugetropft wurde.
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Nach Beendigung der Zugabe wurde
die Reaktionsmischung bei Raumtemperatur 60 min lang gerührt und
dann mit 5%-iger wässriger
Zitronensäure,
mit Kochsalzlösung
(20% NaCl), mit 5%-igem wässrigen NaHCO3 und schließlich erneut mit Kochsalzlösung gewaschen.
Nach Trocknung über
Natriumsulfat und Verdampfen unter Vakuum wurde 2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)amino]ethylmethansulfonat
(16,37 g; 100% Ausbeute) als braunes Öl erhalten.
1H-NMR
(CDCl3) δ:
7,35–7,27
(m, 10H, Ar); 5,11 und 5,07 (2s, 4H, 2COOCH2);
4,36–4,19
(m, 2H, CH2OSO2); 3,57– 3,51 (m,
2H, SO-CH2-*CH2N):
3,32–3,07
(m, 4H, 2CH2N); 2,91 und 2,85 (2s Konformere,
3H, CH3); 1,50–1,20 (m, 8H, 4CH2)
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Beispiel 4
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Herstellung von Erythromycin
A-(E)-9-[0-[2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)amino]ethyl]oxim]
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95%-iges Kalium-t-butoxid (4,178
g; 35,37 mMol) wurden zu wasserfreiem Tetrahydrofuran (165 mL) unter
Rühren
unter einer Stickstoff-Atmosphäre
gegeben. Nach Kühlung
mit Wasser und Eis auf ca. 10°C
wurde Erythromycin A-Oxim (24,08 g; 32,15 mMol) anteilsweise zugegeben.
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Die Reaktionsmischung wurde 30 min
lang gerührt,
es wurde 18-Krone-6-Ether (8,5 g; 32,15 mMol) und dann eine Lösung von
2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)-amino]ethylmethansulfonat
(16,37 g; 32,15 mMol), hergestellt wie in Beispiel 3 beschrieben,
in wasserfreiem Tetrahydrofuran (65 mL) zugegeben, worauf die Mischung
bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt
wurde.
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Nach Verdampfen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
in einer Mischung aus Ethylacetat und Kochsalzlösung (20% NaCl) aufgenommen,
und die Phasen wurden getrennt. Die wässrige Phase wurde erneut mit
Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden
2 Mal mit Kochsalzlösung
gewaschen und dann getrocknet, worauf sie unter Vakuum eingeengt
wurden, um einen schaumigen festen Rückstand zu ergeben.
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Die chromatografische Reinigung (Eluierungsmittel:
90/7/0, 7 CH2Cl2/CH3OH/NH3) ergab Erythromycin
A-(E)-9-[O-[2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)amino]-ethyl]oxim] (27,1
g; 72% Ausbeute) als einen blassgelben schaumigen Feststoff.
1H-NMR (CDCl3) δ: 7,35–7,23 (m,
10H, Ar); 5,10 und 5,06 (2s, 4H, 2*COOCH2);
3,29 (s, 3H, OMe); 2,26 (s, 6H, Me-N-Me).
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Beispiel 5
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Herstellung von Erythromycin
A-(E)-9-[O-[2-[(6-Aminohexyl)amino]ethyl]oxim]
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10% Pd/C (2,7 g) wurden zu einer
Lösung
von Erythromycin A-(E)-9-[O-[2-[Benzyloxycarbonyl-(6-benzyloxycarbonylaminohexyl)amino]ethyl]oxim]
(27,1 g; 23,37 mMol), hergestellt wie in Beispiel 4 beschrieben, in
Ethanol (407 mL) gegeben. Die Mischung wurde in einem Parr-Hydrogenator
hydriert. Sobald der Verbrauch von Hz beendet war, wurde der Katalysator
abfiltriert, und die Lösung
wurde eingedampft, um einen weißen schaumigen
festen Rückstand
zu ergeben.
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Die chromatografische Reinigung (Eluierungsmittel:
von 85/15/1,5 bis 80/20/2 CH2Cl2/CH3OH/NH3) ergab Erythromycin A-(E)-9-[O-[2-[(6-Aminohexyl)amino]ethyl]oxim]
(15,4 g; 74% Ausbeute) als weißen
Feststoff.
1H-NMR (CDCl3) δ: 4,22–3,93 (m,
2H, NOCH2); 3,28 (s, 3H, OMe); 2,25 (s,
6H, Me-N-Me).
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Beispiel 6
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Herstellung von Erythromycin
A-(E)-9-[O-[2-[6-[(Thiazol-2-ylmethyl)aminohexyl]amino]ethyl]oxim]
(Verbindung A)
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97%-iger 2-Thiazolcarbaldehyd (1
g; 8,57 mMol) und 95%-iges
Natriumcyanborhydrid (0,9 g; 13,71 mMol) wurden unter Rühren bei
Raumtemperatur zu einer Lösung
von Erythromycin A-(E)-9-[O-[2-[(Aminohexyl)amino]ethyl]oxim] (7,64
g; 8,57 mMol), hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben, in Methylenchlorid
(50 mL) gegeben, worauf Essigsäure
(2 mL) zugefügt
wurde, um den pH-Wert auf ca. 6 einzustellen.
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Nach Verdünnen mit Methylenchlorid (10
bis 20 mL) wurde die Reaktionsmischung über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
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Nach Zugabe von mit Essigsäure auf
einen pH-Wert von 5–6
angesäuertem
Wasser wurde der Niederschlag abfiltriert, die Phasen wurden getrennt
und die wässrige
Lösung
erneut mit Methylenchlorid extrahiert.
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Die wässrige Phase wurde mit NaHCO3 auf einen pH-Wert von 8 basisch gestellt
und 3 Mal mit Methylenchlorid extrahiert.
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Die organischen Extrakte wurden getrocknet
und unter Vakuum eingeengt, um einen schaumigen festen Rückstand
zu ergeben.
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Die chromatografische Reinigung (Eluierungsmittel:
90/10/1 CH2Cl2/CH-3OH/NH3) ergab die Verbindung A (2,04 g; 24% Ausbeute).
1H-NMR (200 MHz – CDCl3): δ (ppm): 7,66
(d, J = 3,4); 7,21 (d, J = 3,4)
13C-NMR
(200 MHz – CDCl3): 142,43; 118,72; 171,98; 174,93; 171,84
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Beispiel 7
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In vitro-antibakterielle
Aktivität
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Die minimalen inhibitorischen Konzentrationen
(MIC) wurden bezüglich
Gram-Positiver Bakterien (Erythromycin-empfindlichen und -resistenten
Stämmen)
und Gram-negativer Bakterien mittels des Nährlauge-Skalar-Verdünnung-Mikroverfahrens
in Zwillingsserien [National Committee for Clinical Laboratory Standards,
1990; Methods for dilution antimicrobial susceptibility tests for
bacteria that grow aerobically; Approved standards M7-A2-NCCLS,
Villanova, Pa.] mit Mueller Hinton Broth (MHB) als Kulturmedium
ermittelt.
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Im Fall fordernder Bakterien wurde
das Medium mit 5% Pferdeserum (Streptococcus pneumoniae und Streptococcus pyogenes)
oder mit 5% Fildes-Anreicherung (Haemophilus influenzae und Branhamella
catarrhalis) ergänzt.
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Roxithromycin, Clarithromycin und
Azithromycin [The Merck Index, XIIte. Ausgabe, Nr. 8433, 2400 bzw.
946] wurden als Bezugsmakrolide herangezogen.
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Die MIC-Werte, ausgedrückt in μg/mL, wurden
nach Inkubieren der Mikroplatten bei 37°C über 18 h durch Bewertung der
niedrigsten antibiotischen Konzentration mit der Befähigung zur
Inhibierung des bakteriellen Wachstums ermittelt.
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Tabelle
1
In vitro-antibakterielle Aktivität, ausgedrückt als MIC (μg/mL), der
Verbindung A und der Bezugsverbindung (Azithromycin) bezüglich kürzlich klinisch
isolierter Erythromycin-resistenter Stämme von Streptococcus pneumoniae
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Tabelle
2
In vitro-antibakterielle Aktivität, ausgedrückt als MIC (μg/mL), der
Verbindung A und der Bezugsverbindungen (Azithromycin, Clarithromycin
und Roxithromycin) bezüglich
Erythromycin-empfindlicher Gram-positiver und Gramnegativer Mikroorganismen
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Die in Tabellen 1 und 2 angegebenen
Daten zeigen, dass das Aktivitätsspektrum
der Verbindung A besonders breit (Grampositive Bakterien sowohl
Erythromycin-empfindlich als auch Erythromycin-resistent, und Gram-negative
Bakterien) und die Aktivität
größer als
die der Bezugsmakroliden sind.
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Beispiel 8
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In vivo-antibakterielle
Aktivität
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Die therapeutische Wirksamkeit, ausgedrückt als
die 50%-ige Schutzdosis
(PD50) der Verbindung A wurde in der experimentellen
Pulmonarinfektion bewertet, die in Mäusen mit Streptococcus pneumoniae
UC 41 und mit Streptococcus pyogenes C 203 induziert wurde.
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Charles River-Albinomäuse (CD
1-Stamm) mit einem Gewicht von 23 – 25 g wurden herangezogen, in
Gruppen von 6 pro Käfig
gehalten und normal mit einer Standard-Diät und Wasser ad libitum gefüttert.
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Eine Mikroorganismus-Suspension (gleich
ca. 108 CFU) in Trypton-Nährlösung (0,05
mL) wurde intranasal jeder Maus verabreicht, die mit einer Mischung
aus Ethylether und Chloroform betäubt war.
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Die Verbindung A, die Verbindung
23 und die Verbindung 29 der WO 96/18633 und Azithromycin und Clarithromycin,
welche für
Vergleichszwecke eingesetzt wurden, wurden oral in einer Einzeldosis
als 0,5%-ige Suspension in Methocel 1 h nach der Infektion und 24,
48 und 72 h vor der Infektion verabreicht.
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Die Beobachtung des Todes der Mäuse wurde
7 Tage lang nach der Infektion fortgesetzt.
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Der PD50-Wert,
ausgedrückt
als μMol/kg,
wurde mit der Probit-Analyse berechnet.
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Tabelle
3
In vivo-Therapiewirksamkeit der Verbindung A und der Vergleichsverbindungen
nach oraler Verabreichung im Fall von mit Streptococcus pneumoniae
UC 41 induzierter Pulmonitis
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- 95% Zuverlässigkeitsgrenze
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Tabelle
4
In vivo-Therapiewirksamkeit der Verbindung A und der Vergleichsverbindungen
nach oraler Verabreichung im Fall einer mit Streptococcus pyogenes
C 203 induzierten Pulmonarinfektion
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- 95% Zuverlässigkeitsgrenze
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Aus den in Tabelle 3 und 4 angegebenen
Daten ist ersichtlich, dass die Verbindung A der vorliegenden Erfindung
72 h nach der Verabreichung im Gegensatz zu allen Vergleichsverbindungen
noch wirkungsvoll ist.