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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
pharmazeutische Formulierungen, die eine Cyclodextrin-Einschlussverbindung
eines wasserlöslichen
Salzes von Benzimidazolderivaten (Aminosäuresalzen) enthalten, und die Herstellung
durch gleichzeitige Reaktion eines Cyclodextrins und einer Aminosäure mit
einem Benzimidazolderivat.
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Hintergrund der Erfindung
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Omeprazol ist ein substituiertes
Benzimidazol, 5-Methoxy-2-[[4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol,
mit der empirischen Formel C17H19N3O3S und einem Molekulargewicht
von 354.42.
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Omeprazol gehört zu einer Klasse von Verbindungen,
die die Magensaftsekretion reduzieren, den substituierten Benzimidazolen.
Diese Verbindungen unterdrücken
durch spezielle Inhibierung des enzymatischen Systems H+/K+ ATPase
an der Oberfläche
von gastrischen Parietalzellen die Säuresekretion. Da dieses enzymatische
System als Protonenpumpe innerhalb der gastrischen Mukosa angesehen
wird, wird Omeprazol als Inhibitor der Protonenpumpe angesehen,
da es die letzte Phase der Säureproduktion
blockiert. Dieses Arzneimittel ist geeignet für die Kurzzeitbehandlung eines
aktiven Duodenalgeschwür,
von gastroösophagealer Refluxkrankheit
und langfristiger hypersekretorischer Erkrankungen, wie z. B. das
Zollinger-Ellison-Syndrom, etc.
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Entfärbung und Abbau ist jedoch
ein Charakteristika dieser Molekülgruppen
wie Omeprazol, wenn sie unter sauren und neutralen Bedingungen gelagert
werden. Omeprazol hat zum Beispiel eine Halbwertszeit von weniger
als 15 Minuten bei pH-Bedingungen. Omeprazol hat zum Beispiel bei
pH 4 eine Halbwertszeit von weniger als 15 Minuten und bei pH 11
von mehr als 300 Tagen. Diese säureinstabilen
Verbindungen werden ebenfalls abgebaut, wenn sie in Kontakt mit
Feuchtigkeit und organischen Lösungsmitteln
kommen. (Matthew, M., und Bailey, R. E. (1995), Stability of Omeprazole
Solutions at Various pH Values as Determined by High-Performance-Liquid-Chromatography, Drug.
Dev. Ind. Pharm., 21, 965–971
und Pilbrant, A., Cederberg, C. (1985) Development of an Oral Formulation
of Omeprazole, Scand. J. Gastroenterology, Suppl. 108, 113–120).
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Die orale Verabreichung von Omeprazol
erfordert deshalb, dass dieses Arzneimittel so zubereitet wird, damit
es gegen Säure- und Feuchtigkeitsabbau
geschützt
ist. Somit haben die verkauften Formulierungen einen gastroresistenten Überzug,
um den Omeprazolabbau innerhalb des Magens zu verhindern.
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EP 0 565 210 A2 beschreibt die Herstellung
von Alkalikernen, die Omeprazol enthalten, welche tablettiert und
mit einer oder mehreren Schichten einer inerten Grundbeschichtung
und einer Schicht eines externen enterischen Überzugs überzogen werden.
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Die kanadische Patentanmeldung A1
2 046 364 beschreibt einen galenischen Prozess um Omeprazoltabletten
herzustellen, wobei ein aktiver Überzug
mit Omeprazol, ein Schutzüberzug
und ein externer enterischer Überzug
auf den inneren Kern aufgesprüht
werden.
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WO 85/03436 beschreibt eine pharmazeutische
Formulierung bei der die Kerne, die eine oder mehrere mit Puffermaterialien
wie z. B. Natriumdihydrogenphosphat, gemischte aktive Zutaten haben,
mit einem ersten Überzug,
welcher die Diffusion kontrolliert, um einen konstanten pH und eine
konstante Diffusionsrate zu erhalten, überzogen werden. Diese Formulierung
kann nicht eingesetzt werden, wenn säurelabile Verbindungen, bei
denen eine schnelle Freisetzung innerhalb des kleinen Intestinums
gewünscht
ist, verwendet werden. Eine direkte Applikation eines enterischen Überzugs
auf den Kern würde
die Lagerungsstabilität
einer solchen Dosisform, die säurelabile
Verbindungen enthält,
nachteilig beeinflussen.
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EP
244380 bezieht sich auf orale Formulierungen, die unter
sauren Bedingungen labile Verbindungen enthalten, die Alkalikerne
haben, die mit gastroresistenten Polymeren, besonders Sulfinylbenzimidazolen,
beschichtet sind. Der Kern hat eine Grundbeschichtung aus einer
oder mehreren wasserlöslichen
oder wasserunlöslichen
inerten Schichten, wobei die Kombination mit einem enterischen Überzug überzogen
ist.
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Die internationale Anmeldung PCT
WO 94/02140 beschreibt Granula, die Omeprazol enthalten, die so tablettiert
sind, dass sie Tablettenkerne bilden, die danach mit drei Schichten überzogen
werden, wobei die ersten zwei davon Pufferschichten und die dritte
eine enterische Schicht ist.
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Die internationale Anmeldung PCT
WO 96/23500 offenbart stabile galenische Formulierungen, die eine
Benzimidazolverbindung enthalten, die unter sauren Bedingungen/Umgebung
labil sind, und deren Herstellung: es werden beschichtete, neutrale
Kerne eines wasserlöslichen
Polymers und Verbindungen ohne alkalische Reaktion hergestellt:
anschließend
wird eine zweite Isolierschicht, die ein wasserlösliches Polymer, ein Pigment
und Talk umfasst, und schließlich
eine enterische Schicht mit einem Polymer, einem Plastifizierer und
Talk, aufgezogen.
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Der Omeprazolabbau findet jedoch
aufgrund der Omeprazolinstabilität
oder aufgrund der Reaktion des Arzneimittels mit der freien Carboxylgruppe
des verwendeten Polymers in der gastroresistenten Schicht während der
Lagerungszeit statt (Davidson, A. G. und McCallum, A (1996) A Survey
of the Stability of Omeprazole Products from 13 countries, Drug
Dev. Ind. Pharm. 22, 1173–1185),
was zu einem Produkt schlechter Qualität für den Patienten führt.
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Das koreanische Patent 115254 betrifft
die Verwendung eines großen Überschusses
einer basischen Aminosäure
als eine Form der Stabilisierung des im Kern der pharmazeutischen
Formulierung vorliegenden Omeprazols. Dieses Patent spezifiziert
jedoch nicht, ob die Aminosäure
zum Zweck der Bildung eines Omeprazolsalzes oder als einfache physikalische
Beimischung verwendet wird. Außerdem
ist die Verwendung eines großen Überschusses
einer Aminosäure
(15 bis 20 mal das molare Verhältnis
Aminosäure/Omeprazol) wirtschaftlich
nachteilig.
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Das US Patent 5,232,706 offenbart
eine Herstellung, die Omeprazol oder ein Omeprazol-Alkalisalz als Kern
(zum Beispiel Natrium- oder Kaliumsalz) und nur eine Aminosäure als
Puffermittel hat. Auf der anderen Seite zeigt dieses Patent keinerlei
Stabilitätsdaten
der betreffenden Formulierungen.
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Das japanische Patent 5194225 bezieht
sich ebenfalls auf die Verbindung eines Benzimidazols mit einer
Aminosäure.
Diese Aminosäuren
werden jedoch zusammen mit dem Puffermittel verwendet, wobei sie
als Stabilisator fungieren und wobei der Mechanismus der Reaktion
nicht erklärt
wird. Dieses Patent bezieht sich nur auf Stabilitätsdaten,
die die Omeprazolfärbung
betreffen.
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Das koreanische Patent 9208161 B
bezieht sich auf stöchiometrische
Omeprazolmischungen mit Aminosäuren
(Aminosäure/Omeprazol)
von 0.1–5.0
und andere konventionelle Hilfsstoffe, um einen stabilen Kern zu
erhalten. Gemäß Kook,
K. C. et al, 1997 (Yakche Hakhoechi, 27, 1997) beträgt jedoch
die Lebenszeit/Lagerungszeit bei 20°C für die Stöchiometrie (Omeprazol : L-Arginin)
1 : 15 43 Tage, für
das 1 : 10 Verhältnis
28 Tage und für
das 1 : 5 Verhältnis
weniger als 10 Tage.
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DE 34247785 A1 bezieht sich auf Einschlussverbindungen
von Cyclodextrinen mit Natriumsalzen von Benzimidazolderivaten.
Es ist bekannt, dass Natriumsalze von Omeprazol zu einem hohen pH
beitragen, was es, wenn sie als injizierbare Formulierungen verwendet
werden, notwendig macht, den Benutzer zu informieren. Außerdem haben
Natriumsalze den Nachteil, dass sie Natriumionen, die oft nicht
benötigt
werden, freisetzen.
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WO 93/13138 beschreibt ein Verfahren
für die
Herstellung von Einschlussverbindungen von Benzimidazolderivaten
mit Cyclodextrinen in basischem Medium, wobei die Alkalisalze, die
verwendet werden, um das Medium zu puffern, am Ende der Reaktion
durch Auswaschen mit Wasser entfernt werden. Der Waschprozess kann
zur Eliminierung des Omeprazols führen und eine niedrige Ausbeute
der Reaktion bewirken. Dieses Verfahren beinhaltet ebenfalls das
Erhitzen der Lösung,
um die Komplexe zu erhalten. Bedenkt man, das Omeprazol eine temperaturempfindliche
Verbindung ist, kann dieses Herstellungsverfahren Abbauprodukte
ergeben.
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WO 96/38175 offenbart die Bildung
einer Cyclodextrin-Einschlussverbindung
mit einem Benzimidazolderivat unter Verwendung eines verzweigten
Cyclodextrins mit Carboxylgruppen oder Salzen von Carboxylgruppen
für injizierbare
Formulierungen. Die Herstellung dieses Derivats ist nicht sehr üblich, was
den Preis des Cyclodextrins erhöhen
kann. Diese Hilfsstoffe sind mit Außnahme des β-Cyclodextrins wirtschaftlich nicht tragbar.
Neben den wirtschaftlichen Gründen
ist β-Cyclodextrin
das einzige, das in den amtlichen Arzneibüchern beschrieben ist.
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WO 98/40069 offenbart, daß Benzimidazole
leicht durch Bildung eines Komplexes mit Cyclodextrin in Gegenwart
einer Aminosäure
stabilisiert werden können.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die Omeprazol enthalten und im Stand der Technik bekannt sind, können in
drei Gruppen aufgeteilt werden: Zusammensetzungen, die Omeprazol
allein ohne Stabilisierungsmittel enthalten; Zusammensetzungen,
die Omeprazol und Stabilisierungsmittel wie z. B. Natriumsalze und
Aminosäuren
enthalten; und Zusammensetzungen, die Omeprazol und Cyclodextrine
enthalten. Die Zusammensetzungen, die nur Omeprazol im Kern enthalten, oder
die, die Omeprazol und eine Aminosäure in einem molaren Verhältnis Omeprazol/Aminosäure unter
1 : 10 enthalten, haben jedoch einige Stabiltitätsprobleme (Davidson, A. G.
und McCallum, A. (1996) A survey of the stability of omeprazole
products from 13 countries. Drug. Dev. Ind. Pharm., 22, 1173– 1185 und
Kook, K. C. et al (1997) Yakche Hakhoechi, 27). Außerdem erfordern
die Zusammensetzungen, die Omeprazol und Aminosäuren enthalten, sehr teure
industrielle Formulierungsschritte, wie z. B. das Verdampfen des
Lösungsmittels
unter erniedrigtem Druck. Auf der anderen Seite ermöglichen
es alle diese Verfahren, nur gepulverte Materialien herzustellen,
die weiter verarbeitet werden müssen,
um die pharmazeutischen Formulierungen zu erhalten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, gleichzeitig eine Einschlussverbindung eines Benzimidazolderivats
mit einer oder mehreren Aminosäuren
und einem oder mehreren Cyclodextrine als auch eine pharmazeutische
Formulierung zu erhalten.
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Die vorliegende Erfindung offenbart
die Reaktion eines Benzimidazolderivats mit einer oder mehreren Aminosäuren, gefolgt
von der Reaktion mit einem oder mehreren Cyclodextrinen, als ein
Verfahren, um einen Einschlusskomplex eines Salzes eines Benzimidazolderivats
zu erhalten.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ebenfalls die Herstellung stabiler pharmazeutischer Formulierungen
von Benzimidazolderivaten, besonders Omeprazol, Lansoprazol und
Pantoprazol. Es ist notwendig, dass diese Formulierungen während des
Lagerungszeitraumes stabil bleiben und dass sie, wenn sie an Patienten gegeben
werden, gute Lösungs-
und Absorptionseigenschaften haben und entsprechend eine adäquate biologische
Verfügbarkeit
haben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die folgende Beschreibung des bevorzugten
Verfahrens zum Erhalt der Einschlusskomplexe der vorliegenden Erfindung
wird durch die beigefügten
NMR- (Kernmagnetische Resonanz) und DSC- (Differenzialscankalorimetrie)
Spektren, wie anhand der Zeichnungen der beigefügten Figuren gezeigt, unterstützt, wobei
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1 das
NMR-Spektrum von Omeprazol in DMSO (300 MHz);
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2 das
NMR-Spektrum des Omeprazol L-Argininsalzes in DMSO (300 MHz);
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3 das
DSC-Spektrum von Omeprazol;
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4 das
DSC-Spektrum von L-Arginin;
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5 das
DSC-Spektrum des Omeprazol-L-Argininsalzes (Verhältnis 1/5);
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6 das
NMR-Spektrum von β-Cyclodextrin
in DMSO (300 MHz);
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7 das
NMR-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/1 in DMSO
(300 MHz);
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8 das
NMR-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin in DMSO (300 MHz);
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9 das
NMR-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/3 in DMSO
(300 MHz);
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10 das
DSC-Spektrum von β-Cyclodextrin;
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11 das
DSC-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/1;
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12 das
DSC-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/2;
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13 das
DSC-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/3;
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14 das
DSC-Spektrum des Komplexes Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin 1/5/2, das in
den Granula für
Extrusion/Spheronisation vorliegt, zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung hat den
Gegenstand, eine Cyclodextrin-Einschlussverbindung eines Salzes eines
Benzimidazolderivates mit einer Aminosäure zu erhalten. Auf diesem
Wege sind das Benzimidazolderivat und die Aminosäure mit wenigstens einem Cyclodextrin
als eine Mischung dieser Verbindungen, eine Mischung des Salzes
des Benzimidazolderivates und einem Cyclodextrin oder die Einschlussverbindung
des Benzimidazolderivats/Aminosäure/
Cyclodextrin, assoziiert.
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Die zu verwendende Aminosäure ist
eine basische Aminosäure
im molaren Verhältnis
(Benzimidazolderivat : Cyclodextrin) von 1 : 1 bis 1 : 5, bevorzugt
1 : 2.
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Im Anschluss an ein Herstellungsverfahren
wird die Aminosäure
(L-Arginin) in Wasser oder in einem Ethanol : Wassergemisch gelöst; das
Arzneimittel wird zu dieser Lösung
hinzugegeben. Die erhaltene Lösung oder
Suspension wird bei hoher Geschwindigkeit für 1 bis 10 Minuten gemischt.
Die Säure-Base-Reaktion zur Herstellung
des Salzes des Benzimidazolderivates mit einer basischen Aminosäure, im
genaueren des Salzes des Benzimidazolderivates mit L-Arginin, wird
gemäß einer
der folgenden schematischen Reaktionen ausgeführt:
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Die erhaltenen Salze des Benzimidazolderivats
werden im Anschluss mit dem Cyclodextrin komplexiert.
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Die Arbeitsbedingungen der oben genannten
Reaktionen sind wie folgt: Die Aminosäure wird in Wasser oder in
einem Ethanol : Wassergemisch, das bei Raumtemperatur, bevorzugt
nicht höher
als 40°C,
gehalten wird, gelöst.
Das Arzneimittel wird dann zu dieser Lösung oder Suspension hinzugegeben,
wobei sich eine Lösung
oder Suspension bildet, wenn ein Ethanol : Wassergemisch oder Wasser
verwendet wird. Der Rührzeitraum
kann von 1 bis 10 Minuten variieren, da die Säure-Base-Reaktion sehr schnell
ist. Nach diesem Zeitraum wird β-Cyclodextrin
hinzugegeben, wobei für
die Dauer von 0.5 bis 24 Stunden, bevorzugter 0.5 bis 12 Stunden
oder 2 bis 2.5 Stunden, starkes Rühren aufrechterhalten wird.
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Die Aminosäure und das Cyclodextrin reagieren
miteinander und schützen
das Benzimidazolderivat gegen verschiedene Arten des Abbaus, den
diese Verbindungen aushalten müssen,
nämlich
der Abbau, der Auftritt, wenn das Arzneimittel mit der freien Carboxylgruppe
des gastroresistenten Polymers in Kontakt kommt.
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Von den Cyclodextrinen wird β-Cyclodextrin
bevorzugt verwendet. Das molare Verhältnis Benzimidazolderivat/L-Arginin/β-Cyclodextrin
variiert vorteilhaft von 1/5/1 bis 1/5/3.
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Diese auf Benzimidazolderivate basierenden
Verbindungen werden letztendlich durch Sprühtrocknung, Lyophilisation,
Lösungsmittelverdampfung
unter erniedrigtem Druck, durch Ablagerung auf inerten Kernen oder
durch einen Granulationsprozess hergestellt, um Tabletten oder Pellets
durch Extrusions-Spheronisierung zu erhalten.
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Die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele zeigen verschiedene Wege auf, die verwendet werden, um
feste Einschlussverbindungen, die das Salz des Benzimidazolderivats
und das Cyclodextrin enthalten, zu erhalten und um gleichzeitig
pharmazeutische Formulierungen zu erhalten.
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Beispiel 1: Herstellung
von Omeprazol/L-Argininsalzen und ihre Einschlussverbindungen mit β-Cyclodextrin
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Stöchiometrie 1/5 – Omeprazol/L-Arginin
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L-Arginin (4.9 g) und Omeprazol (2.0
g) wurden in 200 ml eines Ethanol : Wassergemisches (30 : 70) gelöst. Nach
dem Abziehen des Lösungsmittels
durch das Sprühtrocknungsverfahren
wurden Differenzialscankalorimetrie-(DSC) und Kernmagnetische Resonanz-(NMR)
Studien durchgeführt.
Die entsprechend geplotteten Spektren sind in den 1 bis 5 gezeigt.
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Wie aus 2 entnommen werden kann, deutet die Bande,
die zu der chemischen Verschiebung von 8 ppm gehört, an, dass sich ein Omeprazolsalz
gebildet hat.
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Die DSC-Spektren deuten ebenfalls
die Bildung eines Omeprazolsalzes an, da der Schmelzpunktpeak des
Omeprazols verschwunden ist, was die Bildung einer neuen Verbindung
bedeuten kann.
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Stöchiometrie von 1/5/1, 1/5/2
und 1/5/3-Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin:
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L-Arginin (0.888 g) wurde in einem
Ethanol : Wassergemisch gelöst.
Omeprazol (0.362 g) wurde hinzugegeben. Nach dem vollständigen Auflösen der
beiden Verbindungen wurde 1.307 g, 2.613 g oder 3.920 g β-Cyclodextrin
hinzugegeben. Die Lösung
wurde sprühgetrocknet.
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Ihre NMR- und DSC-Spektren wurden
geplottet. Die beigefügten 6 bis 13 zeigen diese Spektren.
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Die Unterschiede zwischen den chemischen
Verschiebungen des Cyclodextrins und des Salzes des Benzimidazolderivates
entstehen aufgrund der Bildung einer Einschlussverbindung, mit besonderer
Bedeutung für
die 1/5/2 und 1/5/3 Stöchiometrien.
Diese Ergebnisse stehen ebenfalls im Einklang mit den DSC-Spektren,
bei denen beobachtet werden kann, dass der Schmelzpunkt des Omeprazols
verschwindet.
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Beispiel 2: Stabilitätsstudien
der Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin Einschlussverbindungen
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Herstellung der Einschlussverbindung
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L-Arginin (7.4 g) wurde in 200 ml
Wasser gegeben. Omeprazol (3.0 g) wurde dann zu dieser Suspension
unter heftigem Rühren hinzugegeben.
Nach einem Rührzeitraum
von 5 Minuten wurde 10.84 g, 21.68 g oder 32.54 g β-Cyclodextrin,
gemäß den Stöchiometrien
1/5/1, 1/5/2 oder 1/5/3, hinzugegeben. Das Rühren der Suspension wurde für zwei Stunden
bei 6000 U/min aufrechterhalten. Nach Abziehen des Wassers durch Lyophilisation
wurden die erhaltenen Einschlussverbindungen bei 25°C, 60% RH
(relative Luftfeuchtigkeit) und bei 40°C, 75% RH gelagert. Der Omeprazolgehalt
der Einschlussverbindungen der oben beschriebenen Proben wurde nach
Expositionszeiträumen
von 7 und 60 Tagen bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse werden in den
Tabellen 1, 2 und 3 gezeigt.
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Tabelle
1; Omeprazolgehalt der Einschlussverbindungen mit den molaren Verhältnissen
1/5/1, 1/5/2 und 1/5/3 zur Zeit 0
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- OMP.
- Omeprazol;
- L-Arg.
- L-Arginin;
- β-Cyd.
- β-Cyclodextrin;
- RH
- relative Luftfeuchtigkeit;
- s. d.
- Standardabweichung
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Tabelle
2 – Omeprazolgehalt
der Einschlussverbindungen mit molaren Verhältnissen von 1/5/1, 1/5/2 und
1/5/3 nach einem Expositionszeitraum von 7 Tagen
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- OMP.
- Omeprazol;
- L-Arg.
- L-Arginin;
- β-Cyd.
- β-Cyclodextrin;
- RH
- relative Luftfeuchtigkeit;
- s. d.
- Standardabweichung
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Tabelle
3 – Omeprazolgehalt
der Einschlussverbindungen mit Molverhältnissen von 1/5/1, 1/5/2 und
1/5/3 nach einem Expositionszeitraum von 60 Tagen
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- OMP.
- Omeprazol;
- L-Arg.
- L-Arginin;
- β-Cyd.
- β-Cyclodextrin;
- RH
- relative Luftfeuchtigkeit;
- n. d.
- nichtdetektiert;
- s. d.
- Standardabweichung
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Wie aus Tabelle 3 entnommen werden
kann, sind die Einschlussverbindungen von Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin
nach einem Expositionszeitraum von 60 Tagen bei 40°C, 75% RH,
immer noch stabil bei besonderer Bedeutung für die Stöchiometrien 1/5/2 und 1/5/3.
Die Abbauprodukte liegen innerhalb der Grenzen die vom europäischen amtlichen
Arzneibuch auferlegt werden. Beispiel
3: Enterisch beschichtete Tabletten, die eine Einschlussverbindung
von Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrin,
die durch direkte Kompression hergestellt wurde, enthalten
Herstellung
der Einschlussverbindung
| Zusammensetzung
(g) |
Omeprazol | 20.0 |
β-Cyclodextrin | 142.6 |
L-Arginin | 49.0 |
Wasser | 1108.4 |
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Herstellungsverfahren
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L-Arginin wurde in 1108.4 g gereinigtem
Wasser gelöst.
Omeprazol wurde dann unter Rühren
hinzugegeben. Nach einem Rührzeitraum
von 5 Minuten wurde β-Cyclodextrin
in letzterem suspendiert. Das Rühren der
Suspension wurde für
2 Stunden bei 6000 U/min aufrechterhalten. Nach dem Abziehen des
Wassers wurde die Einschlussverbindung für die Tablettenherstellung
verwendet. Herstellung
von 10 mg Omeprazoltabletten:
| Zusammensetzung
(g) |
Omeprazoleinschlussverbindung | 86.8 |
Mikrokristalline
Cellulose | 213.0 |
Kolloidales
Silica | 3.0 |
Magnesiumstearat | 3.0 |
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Die Tabletten wurden durch direkte
Kompression erhalten. Enterisches
Beschichten der Tabletten:
| Zusammensetzung
(g) |
Eudragit
L 30D-55 | 1082.4 |
Triethylcitrat | 39.7 |
Talk | 64.0 |
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Das enterische Beschichten wurde
durch Filmbeschichtungstechnik angewendet.
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Tablettenanalyse
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Der Omeprazolgehalt wurde in den
Tablettenkernen und in den enterisch beschichteten Tabletten bei der
Zeit 0 (Tabelle 4) und nach einem Zeitraum von 60 Tagen ohne umhüllende Verpackung
bei 40°C,
75% RH (Tabelle 5) untersucht (HPLC). In Tabelle 5 werden ebenfalls
die Ergebnisse des Omeprazolgehaltes für die Tabletten, die bei einer
Temperatur von 25°C,
60% RH gehalten wurden, angegeben.
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Gastroresistenzstudien
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Die Gastroresistenzstudien wurden
gemäß USP 23
(2 Stunden in 0.1 N HCl, 37°C)
durchgeführt.
Der Gehalt des restlichen Omeprazols und der Abbauprodukte wurde
durch HPLC (Tabelle 6) ausgewertet.
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Tabelle
4 – Omeprazolgehalt
in den Tablettenkernen und in den enterisch beschichteten Tabletten
(Zeit 0)
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Tabelle
5 – Omeprazolgehalt
in Kernen und enterisch beschichteten Tabletten nach einem Expositionszeitraum von
60 Tagen
-
-
- n. d.
- nicht detektiert
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Tabelle
6 – Omeprazoltablettengehalt
nach 2 Stunden in 0.1 N HCl
-
- n. d.
- nicht detektiert
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Die Ergebnisse der Bestimmung des
Omeprazolgehaltes, die aus den enterisch beschichteten Tabletten
ohne Schutzüberzug
zwischen dem Omeprazolkern und der enterischen Schicht, die bei
40°C, 75%
RH ohne irgendeine Umhüllung
gelagert wurde, erhalten wurden, zeigen, dass nach 60 Tagen unter
nachteiligen Luftfeuchtigkeits- und Temperaturbedingungen die Menge
der abgebauten Verbindungen niedriger ist als die, die durch andere
kommerzielle Produkte bereitgestellt werden, wobei der Stabilitätstest dieser
in der kommerziellen Verpackung durchgeführt wurde (Davidson, A. G.
und McCallum, A. (1996) A survey of the stability of omeprazole
products from 13 countries. Drug. Dev. Ind. Pharm. 22, 1173–1185).
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Die in vitro Freisetzungsstudien
haben ebenfalls die Gastroresistenz der Tabletten gezeigt, da es
keine Omeprazolfreisetzung in das Auflösungsmedium gab, wobei die
obere Grenze bei 10%, die durch das US Arzneibuch auferlegt wurde,
war. Dieses Assay enthüllte
ebenso die Stabilität
der Tabletten in saurem Medium, da nach 2 Stunden Kontakt mit 0.1
HCl Lösung
kein Abbauprodukt detektiert wurde. Beispiel
4: Herstellung von Omeprazol/L-Arginin/β-Cyclodextrintabletten durch ein Naß-Granulierungs-Verfahren
Herstellung
von 20 mg Omeprazoltabletten:
| Zusammensetzung
(g) |
Omeprazol | 20.0 |
L-Arginin | 49.2 |
β-Cyclodextrin | 145.0 |
Mikrokristalline
Cellulose | 196.7 |
Natriumcroscarmellose | 36.8 |
Magnesiumstearat | 2.3 |
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Die Tabletten wurden durch Naß-Granulierung
unter Verwendung einer Suspension, die Omeprazol, L-Arginin und β-Cyclodextrin
enthielt, hergestellt.
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Dieselbe Zusammensetzung wurde, mit
Ausnahme von Magnesiumstearat, verwendet, um durch Extrusions-Spheronisierung Pellets
zu erhalten.
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14 zeigt
das DSC-Spektrum der Einschlußverbindung
die in der Masse der Extrusion/Spheronisation vorliegt und beweist,
dass das gleichzeitige Erhalten eines festen Komplexes und einer
pharmazeutischen Formulierung möglich
ist.
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Um die Tablettenstabilität zu studieren,
wurden zwei Chargen von Tablettenkernen hergestellt, wobei eine
von diesen nur einen gastroresistenten, enterischen Überzug und
die andere einen enterischen Überzug und
eine Schutzüberzug
(Hydroxypropylmethylcellulose) zwischen dem Tablettenkern und dem
letzteren enthält.
Die Tabletten, die die Kerne enthalten, wurden bei 25°C, 60% RH
und bei 40°C,
75% RH ohne irgendeine Umhüllung
aufbewahrt. Der Omeprazolgehalt wurde zum Zeitpunkt 0 und nach 15
Tagen (HPLC) bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse werden in den Tabellen
7 und 8 beschrieben.
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Tabelle
7 – Omeprazolgehalt
der beschichteten Tabletten (Zeitpunkt 0)
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Tabelle
8 – Omeprazolgehalt
in den beschichteten Tabletten (Zeitpunkt 15 Tage)