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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
ein Verfahren zur Behandlung von Kontaktlinsen und Zusammensetzungen
für diese
gerichtet. Die gegenständliche
Erfindung umfasst die Verwendung einer wässrigen, Biguanid enthaltenden
Desinfektionslösung,
die ein verbessertes Tensidsystem enthält, umfassend Tyloxapol in
Kombination mit Poloxamin zur Verbesserung der Stabilität eines
polymeren Biguanid-Desinfektionsmittel. Bevorzugte Ausführungen
der Erfindung umfassen Verfahren und Zusammensetzungen für die gleichzeitige
Reinigung und Desinfektion von Kontaktlinsen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Kontaktlinsen in breiter Verwendung
fallen allgemein in drei Kategorien: (1) harte Linsen, hergestellt aus
durch Polymerisation von Acrylestern, wie Polymethylmethacrylat
(PMMA) gebildeten Materialien, (2) starre, gasdurchlässige Linsen
(RGP-Linsen), die aus Siliconarylaten und Fluorosiliconmethacrylaten
gebildet sind, und (3) Gel-, Hydrogel- oder Weichtyplinsen. Da die
Linsen vom harten und starren Typ durch niedrige Dampfdiffusion
gekennzeichnet sind und nur geringe Mengen wässriger Flüssigkeiten absorbieren, haben
sie eine niedrigere Neigung zur Bindung von Bestandteilen, die in
Pflegelösungen
für Kontaktlinsen
verwendet werden. Andererseits haben weiche Linsen eine größere Neigung,
aktive Bestandteile in Lösungen
für Kontaktlinsen
zu binden, und daher ist es besonders herausfordernd, Lösungen zu
entwickeln, die für
die Behandlung von Weichtyplinsen – seien sie aus den herkömmlicheren
Copolymeren von 2-Hydroxyethylenmethacrylat (HEMA) oder aus den
neueren Silicium enthaltenden Hydrogelmaterialien hergestellt – ausgelegt
sind.
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Nach dem Tragen müssen Kontaktlinsen desinfiziert
werden, um schädliche
Mikroorganismen abzutöten,
die auf den Linsen vorhanden sein oder wachsen können. Einige der populärsten Produkte
zum Desinfizieren von Linsen sind Mehrzwecklösungen, die zum Reinigen, Desinfizieren
und Benetzen von Kontaktlinsen verwendet werden können, gefolgt
vom direkten Einsetzen (Aufbringen auf das Auge) ohne Spülen. Die Möglichkeit,
eine einzige Lösung
für die
Pflege von Kontaktlinsen zu verwenden, ist offensichtlich ein Vorteil. Eine
solche Lösung
muss jedoch besonders sanft zum Auge sein, da wenigstens etwas von
der Lösung
sich auf der Linse befindet, wenn sie eingesetzt wird und in Kontakt
mit dem Auge kommt.
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Die US-Patentschrift 4,758,595 (Ogunbiyi
et al.) beschreibt, dass eine Lösung
für Kontaktlinsen,
die ein Polyaminopropylbiguanid (PAPB), auch bekannt als Polyhexamethylenbiguanid
(PHMB), enthält,
vorteilhafte Eigenschaften für
eine Mehrzwecklösung,
insbesondere in Gegenwart eines Boratpuffers hat. Diese Desinfektions-
und Konservierungslösungen
sind besonders bemerkenswert wegen ihres breiten Spektrums von bakterizider
und fungizider Wirkung bei niedrigen Konzentrationen, verbunden
mit sehr niedriger Toxizität, wenn
sie mit Kontaktlinsen vom weichen Typ verwendet werden. Zusammensetzungen,
die PHMB und Borat enthalten, sind in zahlreichen Produkten, einschließlich Mehrzwecklösungen,
in relativ niedrigen Konzentrationen von etwa 1 ppm oder weniger
zur Verwendung mit Kontaktlinsen vertrieben worden. Die US-Patentschriften
5,817,277, 5,593,637 und 5,422,073 (Mowrey-McKee et al.) beschreiben
eine Mehrzwecklösung,
die ein Polyhexamethylenbiguanid (PHMB)-Desinfektionsmittel in Kombination
mit den Tensiden Tyloxapol, Poloxamin oder Poloxamer zur Reinigung
und Desinfektion von Kontaktlinsen enthalten.
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Eine signifikante Herausforderung
zur Verbesserung der Reinigungswirksamkeit einer Mehrzwecklösung ist,
gleichzeitig ihre Desinfektionswirksamkeit zu verbessern oder aufrechtzuerhalten.
Die Zugabe von wirksameren Reinigungsmitteln hat manchmal die Wirkung,
dass die Wirksamkeit des Desinfektionsmittel herabgesetzt wird,
wobei insbesondere die Stabilität
des Desinfektionsmittels im Verlauf der Zeit abnimmt. Insbesondere
ist es bekannt, dass polymere Biguanide im Verlauf der Zeit nicht
vollständig
stabil sind, und somit eine verringerte Lagerungszeit erfordern,
wenn sie in relativ niedrigen Konzentrationen, die aus Annehmlichkeitszwecken
bevorzugt sind, verwendet werden. Eine andere Her ausforderung ist
es gewesen, eine Formulierung zu entwickeln, die einerseits maximal
wirksam und andererseits ausreichend sanft ist, um nicht nur sicher,
sondern auch angenehm für
die Verwendung im Auge zu sein.
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Ein Produkttyp, welcher eine wirksamere
Reinigung und Desinfektion erfordert, ist eine Mehrzwecklösung, die
kein Fingerreiben der Kontaktlinse mit der Lösung als Teil ihrer Anwendungsvorschrift
erfordert. Bei herkömmlichen
Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln für Kontaktlinsen, einschließlich Mehrzwecklösungen, müssen die
Linsenträger
typischerweise die Kontaktlinsen mit dem Finger oder der Hand während der
Behandlung der Kontaktlinsen (typischerweise zwischen einem Finger
und dem Daumen oder zwischen Fingern) reiben. Die Notwendigkeit
des täglichen "Reibens" von Kontaktlinsen
addiert sich zu der Zeit und der Anstrengung, die mit der täglichen
Pflege von Kontaktlinsen verbunden ist. Viele Träger von Kontaktlinsen haben
eine Abneigung dagegen, eine solche Vorschrift durchzuführen oder
betrachten sie als unbequem. Es kann sein, dass einige Träger nachlässig im
Hinblick auf die richtige "Reibe"-Vorschrift sind,
was zu Unannehmlichkeiten mit den Kontaktlinsen und anderen Problemen
führen
kann. Manchmal kann das Reiben, wenn es zu heftig durchgeführt wird,
was insbesondere wahrscheinlich bei Linsenträger-Anfängern eintritt, die Linsen
schädigen. Dies
kann insbesondere problematisch sein, wenn eine Ersatzlinse nicht
sofort erhältlich
ist.
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Lösungen
für Kontaktlinsen,
die als "chemische
Desinfektionslösung" bezeichnet werden,
erfordern kein Reiben, um biozide Leistungskriterien (zur Zerstörung repräsentativer
Bakterien und Pilze) zu erfüllen,
die durch die US Food and Drug Administration (FDA) unter der Premarket
Notification (510k) Guidance Document For Contact Lens Care Products
vom 1. Mai 1997 festgesetzt sind. Im Gegensatz dazu erfordert eine
Lösung für Kontaktlinsen,
die als "chemisches
Desinfektionssystem" bezeichnet
ist und nicht als chemische Desinfektionslösung geeignet ist, eine Reibevorschrift,
um biozide Leistungskriterien zu erfüllen. Traditionell sind Mehrzwecklösungen (die
zum Desinfizieren und Benetzen oder zum Desinfizieren, Reinigen
und Benetzen verwendet wurden) als chemisches Desinfektionssystem,
aber nicht als chemische Desinfektionslösung geeignet gewesen.
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Traditionelle Mehrzwecklösungen für Kontaktlinsen
können
von einer Reibevorschrift – nicht
nur für eine
wirksame Desinfektion, sondern auch für eine wirksame Reinigung – abhängen. Um
eine Pflegelösung für Kontaktlinsen
zu entwickeln, die kein Reiben erfordert, kann daher sowohl eine
verbesserte oder stärkere Reinigung
als auch Desinfektion notwendig sein, während gleichzeitig die Lösung ausreichend
sanft für
die Verwendung im Auge gehalten wird.
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Es wäre daher erwünscht, eine
Mehrzwecklösung
für Kontaktlinsen
zu erhalten, die eine erhöhte
Desinfektionswirksamkeit, insbesondere im Verlauf der Zeit, ergibt.
Ferner wäre
es erwünscht,
eine verbesserte Reinigungswirksamkeit zu erhalten, während die
biozide Wirksamkeit des Produkts ohne nachteilige Beeinflussung
der Annehmlichkeit oder Sicherheit, ausgedrückt als Toxizitätswert für das Augengewebe,
aufrechterhalten oder erhöht
wird. Obwohl die Entwicklung noch herausfordernder ist, wäre es ebenfalls
erwünscht, eine
Mehrzwecklösung
zu entwickeln, die sowohl wirksame Reinigung und Desinfektion einer
Kontaktlinse aufweist, ohne dass eine Reibevorschrift erforderlich
ist, oder sie wenigstens nicht inhärent oder ausnahmslos für eine solche
für eine
annehmbare Leistung erfordert, wobei die Mehrzwecklösung das
direkte Einbringen der Kontaktlinse auf das Auge nach dem Tränken der
Linse in der Lösung
und/oder dem Spülen
und Wiederbenetzen der Linse mit der Lösung erlaubt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
eine Biguanid enthaltende Desinfektionslösung gerichtet, die Tyloxapol
in Kombination mit einem Poloxamin zur Stabilisierung polymerer
Biguanide enthält,
die insbesondere für Lösungen für Kontaktlinsen
verwendbar ist, die eine verbesserte Desinfektionswirksamkeit und
in einer verbesserten Ausführungsform
sowohl eine verbesserte Desinfektions- als auch eine verbesserte
Reinigungswirksamkeit ergeben. Die vorliegende Erfindung umfasst
Verfahren zur Behandlung von Kontaktlinsen und Zusammensetzungen,
welche für
dieselben verwendet werden. Speziell umfasst die vorliegende Erfindung
das Inkontaktbringen einer Kontaktlinse mit einer wässrigen
Lösung
mit einem pH von 5 bis 8, umfassend:
- (a) eine
wirksame Menge wenigstens eines polymeren Biguanid-Keimtötungsmittels
und
- (b) eine wirksame Menge eines Poloxamin-Tensids, das wenigstens
etwa 90 Gew.-% Poly(oxyethylen)- und Poly(oxypropylen)-Segmente
in einer oder mehreren Copolymerketten umfasst, worin das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht des Tensids etwa 10000 bis etwa 30000 beträgt und worin
wenigstens etwa 70 Gew.-% der Poly(oxyethylen)- und Poly(oxypropylen)-Segmente
Poly(oxyethylen)-Segmente sind, und
- (c) eine wirksame Menge von Tyloxapol.
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Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung
auch eine wirksame Menge eines oder mehrerer Maskierungsmittel.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst das Reinigen und
Desinfizieren einer Kontaktlinse mit der vorstehend beschriebenen
Lösung.
In der bevorzugten Ausführungsform
ergeben Produkte gemäß der Erfindung
auch eine erhöhte
Reinigung unter Aufrechterhaltung der bioziden Wirksamkeit. In einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die gegenständliche Lösung zur Linsenpflege innerhalb
einer Vorschrift, die das Fingerreiben oder Ähnliches nicht beinhaltet oder
erfordert, eine Kontaktlinse sowohl desinfizieren als auch reinigen.
Als solches bietet die vorliegende Erfindung bemerkenswerte Vorteile, einschließlich größerer Bequemlichkeit
und/oder Sicherheit im Vergleich zur herkömmlichen Reinigungs- und Desinfektionslösungen und
zu Verfahren ihrer Verwendung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung kann mit
sämtlichen
Kontaktlinsen, wie herkömmlichen
harten, weichen, starren und weichen, gasdurchlässigen Linsen und Siliconlinsen
(einschließlich
sowohl Hydrogel- als auch Nicht-Hydrogellinsen verwendet werden,
ist aber insbesondere für
weiche Linsen verwendbar. Der Ausdruck "weiche Linse" bedeutet eine Linse mit einem Anteil
von hydrophilen, sich wiederholenden Einheiten derart, dass der
Wassergehalt der Linse während
der Verwendung wenigstens 20 Gew.-% beträgt. Der Ausdruck "weiche Kontaktlinse", wie hierin verwendet,
bezieht sich allgemein auf solche Kontaktlinsen, die sich unter
geringen Kräften
rasch biegen. Typischerweise werden weiche Kontaktlinsen aus Polymeren
mit einem bestimmten Anteil von sich wiederholenden Einheiten formuliert,
die von Hydroxyethylmethacrylat und/oder anderen hydrophilen Monomeren,
typischerweise vernetzt mit einem Vernetzungsmittel, abgeleitet
sind. Neuere weiche Linsen, insbesondere für ausgedehntes Tragen, sind
jedoch aus Materialien hergestellt, die hohes Dk-Silicon enthalten.
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Die vorliegende Erfindung ist für Pflegelösungen für Kontaktlinsen
zum gleichzeitigen Desinfizieren und Reinigen von Kontaktlinsen
verwendbar, insbesondere für
solche, die auch als Mehrzwecklösung
geeignet sind. Um zu desinfizieren, muss die Lösung einen oder mehrere aktive
Bestandteile (z. B. antimikrobielle Mittel und/oder Konservierungsmittel)
in ausreichenden Konzentrationen enthalten, um schädliche Mikroorganismen auf
der Oberfläche
einer Kontaktlinse in der empfohlenen minimalen Tränkungszeit
zu zerstören.
Die empfohlene minimale Tränkungszeit
ist in den Packungsanweisungen zur Verwendung der Lösung enthalten.
Der Ausdruck "Desinfektionslösung" schließt nicht
die Möglichkeit
aus, dass die Lösung
auch als Konservierungslösung
verwendbar sein kann, oder dass die Desinfektionslösung für andere
Zwecke, wie die tägliche
Reinigung, Spülung
und Lagerung von Kontaktlinsen, entsprechend der besonderen Formulierung,
verwendbar sein kann.
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Eine Mehrzwecklösung ist zur Reinigung, Desinfektion,
Lagerung und Spülung
einer Kontaktlinse, insbesondere von weichen Kontaktlinsen, verwendbar.
Mehrzwecklösungen
schließen
nicht die Möglichkeit
aus, dass einige Benutzer, z. B. Benutzer, die besonders empfindlich
auf chemische Desinfektionsmittel oder andere chemische Mittel sind,
es vorziehen können,
eine Kontaktlinse mit einer anderen Lösung, z. B. einer sterilen Kochsalzlösung, vor
dem Einsetzen der Linse zu spülen
oder zu benetzen. Der Ausdruck "Mehrzwecklösung" schließt auch
nicht die Möglichkeit
von periodischen Reinigungsmitteln, die nicht auf einer täglichen
Basis verwendet werden, oder von ergänzenden Reinigungsmitteln zur
Entfernung von Proteinen, z. B. Enzymreinigungsmitteln, aus, die
typischerweise auf einer wöchentlichen
Basis verwendet werden. Mit dem Ausdruck "Reinigen" ist gemeint, dass die Lösung ein
oder mehrere Reinigungsmittel in ausreichenden Konzentrationen enthält, um lose
festgehaltene Linsenabscheidungen und andere Verunreinigungen auf
der Oberfläche
einer Kontaktlinse zu lösen
und zu entfernen, die in Verbindung mit einer Fingerbehandlung (z.
B. manuelles Reiben der Linse mit einer Lösung) oder mit einer Zusatzvorrichtung,
welche die Lösung
in Kontakt mit der Linse bewegt, z. B. einer mechanischen Reinigungshilfe,
verwendet werden kann. Die kritische Mizellenkonzentration einer
ein Tensid enthaltenden Lösung
ist ein Weg, ihre Reinigungswirksamkeit zu bewerten.
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Traditionell haben Mehrzwecklösungen auf
dem Markt eine Vorschrift, einschließlich des mechanischen Reibens
der Kontaktlinse mit der Mehrzwecklösung, erfordert, um die erforderliche
Desinfektion und Reinigung zu ergeben. Eine solche Vorschrift ist
unter den regulatorischen Regierungsbehörden (z. B. der FDA oder Food & Drug Administration
in den Vereinigten Staaten von Amerika) für ein chemisches Desinfektionssystem
erforderlich, das nicht als chemische Desinfektionslösung geeignet
ist. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ein Reinigungs- und
Desinfektionsprodukt zu formulieren, das einerseits sanft genug
ist, um als Netzmittel verwendet zu werden, und andererseits befähigt ist,
eine verbesserte Reinigung und Desinfektion in Abwesenheit einer
Reibevorschrift zu ergeben. So muss z. B. ein Produkt, das als chemische
Desinfektionslösung
bezeichnet wird, biozide Leistungskriterien erfüllen, die durch die US FDA
für Pflegeprodukte
für Kontaktlinsen
(vom 1. Mai 1997) festgelegt wurden, wobei diese Kriterien nicht
das Reiben der Linse beinhalten. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird eine Zusammensetzung formuliert, welche die Erfordernisse
des FDA- oder des ISO Stand-Alone
Procedure für
Desinfektionsprodukte für Kontaktlinsen
erfüllt.
In ähnlicher
Weise können
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung formuliert werden,
die eine erhöhte
Reinigung ohne die Verwendung einer Reibevorschrift ergeben. Solche
Formulierungen können
höhere
Patientenzustimmung und größere allgemeine
Anziehung als traditionelle Mehrzweckprodukte für die Desinfektion und Reinigung
sicherstellen.
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Die Lösungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind physiologisch verträglich.
Speziell muss die Lösung "ophthalmisch sicher" zur Verwendung mit
einer Kon taktlinse sein, was bedeutet, dass eine mit der Lösung behandelte
Kontaktlinse gewöhnlich
geeignet und sicher für
die direkte Verbringung auf das Auge ohne Spülen ist, d. h. dass die Lösung sicher
und für
den täglichen
Kontakt mit dem Auge über
eine Kontaktlinse, die mit der Lösung
benetzt worden ist, annehmbar ist. Eine ophthalmisch sichere Lösung hat
eine Tonizität
und einen pH, die bzw. der mit dem Auge verträglich ist und Materialien und
Mengen davon enthält,
die gemäß den ISO
(International Standards Organization)-Standards und den U.S. FDA
(Fond & Drug
Administration)-Vorschriften nicht zytotoxisch sind. Die Lösung sollte
dahingehend steril sein, dass das Fehlen von mikrobiellen Verunreinigungen
in dem Produkt vor der Abgabe statistisch bis zu dem für solche
Produkte erforderlichen Grad nachgewiesen sein muss.
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Die gegenständliche Lösung umfasst wenigstens ein
polymeres Biguanid als antimikrobielles Mittel. Ein polymeres Biguanid
kann optional mit einem nicht polymeren Biguanid kombiniert sein.
Repräsentative nicht
polymere Biguanide sind die Bis(biguanide), wie Alexidin oder Chlorhexidin,
oder Salze davon. Repräsentative
polymere Biguanide umfassen Hexamethylenbiguanid (PHMB). Bevorzugte
polymere Biguanide und wasserlösliche
Salze davon haben die folgende Formel:
worin Z eine organische,
zweiwertige Brückengruppe
ist, die in dem ganzen Polymer gleich oder verschieden sein kann,
n im Durchschnitt wenigstens 3, vorzugsweise im Durchschnitt 5 bis
20, beträgt
und X
1 und X
2 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus den Gruppen -NH
2 und
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Eine bevorzugte Gruppe von wasserlöslichen,
polymeren Biguaniden haben zahlengemittelte Molekulargewichte von
wenigstens 1000 und weiter vorzugsweise zahlengemittelte Molekulargewichte
von 1000 bis 50000. Geeignete was serlösliche Salze der freien Basen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Hydrochlorid-, Borat-, Acetat-, Gluconat-, Sulfonat-, Tartrat-
und Citratsalze.
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Die vorstehend beschriebenen Biguanide
und Verfahren zur Herstellung sind in der Literatur beschrieben.
So beschreibt z. B. die US-Patentschrift 3,428,576 die Herstellung
von polymeren Biguaniden aus einem Diamin und Salzen davon und einem
Diaminsalz von Dicyanimid.
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Am bevorzugtesten sind die polymeren
Hexamethylenbiguanide, im Handel erhältlich z. B. als das Hydrochloridsalz
von Zeneca (Wilmington, DE) unter der Marke Cosmocil
TM CQ.
Solche Polymere und wasserlösliche
Salze werden als Polyhexamethylenbiguanid (PHMB) oder Polyaminopropylbiguanid
(PAPB) bezeichnet. Der Ausdruck "Polyhexamethylenbiguanid,
wie hierin verwendet, soll eines oder mehrere Biguanide mit der
folgenden Formel umfassen:
worin X
1 und
X
2 wie vorstehend definiert sind, und n
1 bis 500 ist.
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In Abhängigkeit von der Art und Weise,
in welcher die Biguanide hergestellt sind, kann die in die vorstehende
Formel fallende vorherrschende Verbindung verschiedene X1- und X2-Gruppen
oder die gleichen Gruppen haben, wobei geringere Mengen von anderen
Verbindungen in der Formel vorliegen. Solche Ver-bindungen sind bekannt und in der US-Patentschrift
Nr. 4,758,595 und in der britischen Patentschrift Nr. 1,432,345 beschrieben,
die hierin durch Bezug eingeschlossen sind. Vorzugsweise sind die
wasserlöslichen
Salze Verbindungen, worin n einen Mittelwert von 2 bis 15, am bevorzugesten
von 3 bis 12, hat.
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Eine desinfizierende Menge von antimikrobiellem
Mittel ist eine Menge, die wenigstens teilweise die Mikroorganismenpopulation
in den verwendeten Formulierungen verringert. Vorzugsweise ist eine
desinfizierende Menge eine solche, welche die mikrobielle Belastung
mit repräsentativen
Bakterien um zwei loga rithmische Größenordnungen in vier Stunden
und weiter vorzugsweise um eine logarithmische Größenordnung
in einer Stunde verringert. Am bevorzugtesten ist eine desinfizierende
Menge eine Menge, welche die mikrobielle Belastung auf einer Kontaktlinse
eliminiert, wenn ein Gebrauch entsprechend ihrer Vorschrift für die empfohlene
Tränkungszeit
erfolgt (FDA-Wirksamkeitsprüfung
der chemischen Desinfektion – Juli
1985, Richtlinienentwurf für
Lösungen
für Kontaktlinsen).
Typischerweise sind solche Mittel in Konzentrationen im Bereich
von etwa 0,00001 bis etwa 0,5% (Gew./Vol.), und weiter vorzugsweise
von etwa 0,00003 bis etwa 0,5% (Gew./Vol.) vorhanden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein polymeres Biguanid in Kombination mit einer Bis(biguanid)verbindung
verwendet. Polymere Biguanide in Kombination mit Bis(biguanid)verbindungen,
wie Alexidin, sind in Konzentrationen so niedrig wie 0,00001 Gew.-%
(0,1 ppm) wirksam. Es ist auch festgestellt worden, dass durch die
Verwendung einer Kombination solcher polymerer Biguanide mit Alexidin
oder einem ähnlichen Biguanid,
wie z. B. in der ebenfalls anhängigen,
dem gleichen Anmelden gehörenden
US-Patentanmeldung S. N. 60/065501, eingereicht am 12. November
1997 (Aktenzeichen Nr. P01360) beschrieben, die bakterizide Aktivität der Lösungen verstärkt oder
das Aktivitätsspektrum
verbreitert werden können.
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Ein optionales Desinfektionsmittel/Keimtötungsmittel
auf Basis von Nicht-Biguanid kann als ein Konservierungsmittel für eine Lösung verwendet
werden, kann aber auch zur Verstärkung,
Ergänzung
oder Verbreiterung des Spektrums der mikrobiziden Aktivität eines
anderen Keimtötungsmittels
wirken. Dies umfasst mikrobizidwirksame Mengen von Keimtötungsmitteln,
die mit der Lösung
verträglich
sind und in ihr nicht ausfallen, in Konzentrationen im Bereich von
etwa 0,00001 bis 0,5 Gew.-% und bevorzugter von etwa 0,0001 bis 0,1
Gew.-%. Geeignete ergänzende
keimtötende
Mittel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf quaternäre Ammoniumpolymere,
Sorbinsäure,
Alkyltriethanolamine und Mischungen davon. Repräsentative Beispiele der polymeren
quaternären
Ammoniumsalze, die in ophthalmischen Anwendungen verwendet werden,
sind Poly[(dimethyliminio)-2-buten-1,4-diyl-chlorid], [4-Tris(2-hydroxyethyl)ammonio]-2-butenyl-w-[tris(2-hydroxyethyl)ammonio]dichlorid
(chemische Registrierungs nummer 75345-27-6), allgemein erhältlich als
Polyquaternium 1® von ONYX Corporation.
Neue Polyquaterniumverbindungen sind in der ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung
S. N. 60/065510 (Aktenzeichen Nr. P01587), eingereicht am 12. November
1997, beschrieben.
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Die Säureadditionssalze der in der
vorliegenden Zusammensetzung verwendeten Keimtötungsmittel können von
einer anorganischen oder organischen Säure abgeleitet sein. In den
meisten Fällen
ist es bevorzugt, dass die Salze von einer Säure abgeleitet sind, die in
Wasser leicht löslich
ist und ein Anion ergibt, das für
die Verwendung bei Menschen geeignet ist, z. B. ein pharmazeutisch
annehmbares Anion. Beispiele solcher Säuren sind Chlorwasserstoff-,
Bromwasserstoff-, Phosphor-, Schwefel-, Essig-, D-Glucon-, 2-Pyrrolidino-5-carbon-,
Methansulfon-, Kohlen-, Milch- und Glutaminsäure. Das Hydrochloridsalz ist
bevorzugt.
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Wie vorstehend angegeben, umfasst
die vorliegende Lösung
wenigstens ein Poloxamin-Tensid, das bekannte Vorteile im Hinblick
auf die Reinigungswirksamkeit und die Annehmlichkeit hat, vgl. z.
B. die US-Patentschrift Nr. 4,820,352 (Riedhammer) und die ebenfalls
anhängige
Patentanmeldung Nr. (Aktenzeichen Nr. P01839), eingereicht am gleichen
Tage. Allgemein umfassen Polyoxamin-Tenside ein Poly(oxypropylen)-Poly(oxyethlen)-Addukt
von Ethylendiamin. Das Tensid sollte in der Linsenpflegelösung löslich sein,
nicht trübe werden
und sollte das Augengewebe nicht reizen. Bevorzugte Poloxamine enthalten
wenigstens 90 Gew.-% Poly(oxyethylen)- und Poly(oxypropylen)-Segmente,
vorzugsweise wenigstens 95 bis 100% Poly(oxyethylen)- und Poly(oxypropylen)-Segmente in einer
oder mehreren Blockcopolymerketten, worin das gewichtsgemittelte Molekulargewicht
des Tensids etwa 4000 bis etwa 30000 beträgt, und worin etwa wenigstens
70 Prozent der Segmente Poly(oxyethylen)-Segmente sind. Solche Tenside
sind von BASF Wyandotte Corp., Wyandotte, Michigan, unter der registrierten
Marke "Tetronic" erhältlich.
Poloxamin ist der vom CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary angenommene
Name für
diese Gruppe von Tensiden. Solche Tenside sind im Handel erhältlich von BASF
Wyandotte Corp., Wyandotte, Michigan, unter der registrierten Marke "Tetronic". Beispiele von bevorzugten
Poloxaminen umfassen Tetronic® 707, Tetronic® 908,
Tetronic® 909,
Tetronic® 1508,
Tetronic® 1107
und Kombinationen davon.
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Es ist festgestellt worden, dass
die Zugabe von anderen herkömmlichen
Tensiden zu dem Poloxamin, nämlich
Tyloxapol, die Stabilität
und somit die Desinfektionswirksamkeit von Biguaniden in der Lösung, insbesondere
Lösungen
mit verstärkter
Reinigung und Desinfektion, im Verlauf der Zeit verbessert. Tyloxapol
ist ein oxyethyliertes tertiäres
Octylphenol-Formaldehyd-Polymer. Seine Herstellung ist in der US-Patentschrift
Nr. 2,454,541 (Bock und Rainey) beschrieben. Es ist im Handel erhältlich von
Rohm & Haas Co.
(Philadelphia, Pennsylvania). Wie durch seine chemische Struktur
angezeigt, ist Tyloxapol ein nichtionisches Tensid mit die Oberflächenspannung
verringernden Eigenschaften, das in Wasser gut löslich ist.
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Das Poloxamin und das Tyloxapol werden
jeweils in geeigneter Weise in Mengen verwendet, die im Bereich
von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5,0 Gew.-% und am
bevorzugtesten von 0,5 bis 1,5 Gew.-% der Zusammensetzung oder der
Lösung
liegen.
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Zusätzliche optionale Tenside können entweder
amphoter, kationisch, anionisch oder nichtionisch sein, und sie
können
(einzeln oder in Kombination) in Mengen bis zu 10 Prozent, vorzugsweise
bis zu 5 Prozent (Gew./Vol.) der Gesamtzusammensetzung (Lösung) vorhanden
sein. Vorzugsweise sind zusätzliche
Tenside amphotere oder nichtionische Tenside, die, wenn sie verwendet
werden, Reinigungs- und Konditionierungseigenschaften verleihen.
Das Tensid sollte in der Linsenpflegelösung löslich und für das Augengewebe nicht reizend
sein. Optionale zusätzliche
nichtionische Tenside umfassen Polyethylenglycolester von Fettsäuren, z.
B. Kokosnuss, Polysorbat, Polyoxyethlen- oder Polyoxypropylenether
von höheren
Alkanen (C12 bis C18).
Beispiele umfassen Polysorbat 20 (erhältlich unter der Marke Tween® 20),
Polyoxyethylen(23)laurylether (Brij® 35),
Polyoxyethylen(40)stearat (Myrj® 52),
Polyoxyethylen(25)propylenglycolstearat (Atlas® G
2612).
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Amphotere Tenside, die zur Verwendung
in einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen Materialien des Typs, die im Handel
unter der Handelsbezeichnung "Miranol" angeboten werden.
Eine ande re verwendbare Klasse von amphoteren Tensiden wird beispielhaft
genannt durch Cocosamidopropylbetain, das im Handel aus verschiedenen
Quellen erhältlich
ist.
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Verschiedene andere Tenside, die
zur Verwendung in der Zusammensetzung geeignet sind, können im
Hinblick auf die vorstehende Beschreibung rasch aus McCutcheon's Detergents and
Emulsifiers, Ausgabe von Nordamerika, McCutcheon Division, MC Publishing
Co., Glen Rock, NJ 07452 und dem CTFA International Cosmetic Ingredient
Handbook, herausgegeben von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance
Association, Washington, D. C, festgestellt werden.
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Wie vorstehend angegeben, beträgt die Konzentration
der Tenside, einschließlich
des erforderlichen Poloxamins in Kombination mit dem erforderlichen
Tyloxapol und jedem zusätzlichen
herkömmlichen
Tensid geeigneterweise insgesamt 0,01 bis 10 Prozent (Gew./Vol.),
vorzugsweise 0,1 bis 5,0 Prozent und am bevorzugtesten 0,5 bis 1,5
Prozent.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist festgestellt worden, dass die Reinigungswirksamkeit der Lösung durch
Einbringen eines Carbonat- oder Bicarbonatsalzes in einer Menge
von 0,010 bis 1,0 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung (Lösung), vorzugsweise
von 0,05 bis 0,2 Gew.-%, am bevorzugtesten von 0,08 bis 0,12 Gew.-%,
verstärkt
werden kann. Das Carbonat- oder Bicarbonatsalz ist geeigneterweise
ein Alkalimetallsalz, einschließlich
z. B. Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat
und Mischungen davon. Die bevorzugtesten Carbonate sind Natriumcarbonat
und Natriumbicarbonat.
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Es kann auch erwünscht sein, wasserlösliche Viskositätsaufbaustoffe
in die Lösungen
der vorliegenden Erfindung einzubringen. Aufgrund ihrer lindernden
Wirkung neigen Viskositätsaufbaustoffe
dazu, die Annehmlichkeit des Linsenträgers mittels eines Films auf
der Linsenoberfläche
mit einer Kissenwirkung gegen das Auge zu verstärken. Von den wasserlöslichen
Viskositätsaufbaustoffen
umfasst sind die Cellulosepolymere, wie Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Povidon, Polyvinylalkohol und Ähnliche.
Solche Visko sitätsaufbaustoffe
können
in Mengen im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 4,0 Gew.-% oder weniger
verwendet werden.
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In der vorliegenden Patentanmeldung
bezieht sich die Menge des Keimtötungsmittels
oder anderer Komponenten oder Bestandteilen in einer Lösung gemäß der vorliegenden
Erfindung auf die in der Lösung formulierte
und in die Lösung
eingeführte
Menge zur Zeit der Herstellung der Lösung.
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Zusätzlich zu einem Biguanid-Keimtötungsmittel
und der stabilisierenden Menge eines Poloxamins können die
Lösungen
der vorliegenden Erfindung ein Puffersystem enthalten. In einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Puffersystem wenigstens einen Phosphatpuffer und wenigstens
einen Boratpuffer, wobei das Puffersystem eine Pufferkapazität von 0,01
bis 0,5 mM, vorzugsweise von 0,03 bis 0,45, von 0,01 N HCl und 0,01
bis 0,3, vorzugsweise von 0,025 bis 0,25, von 0,01 N NaOH hat, um
den pH um eine Einheit zu ändern.
Die Pufferkapazität
wird ausschließlich
an einer Lösung
der Puffer gemessen.
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Der pH der vorliegenden Lösungen sollte
in dem Bereich von 5,0 bis 8,0, bevorzugter von etwa 6,0 bis 8,0
und am bevorzugtesten von etwa 6,5 bis 7,8 gehalten werden. Mit
den Ausdrücken "Puffer" oder "Puffersubstanz" ist eine Verbindung
gemeint, die gewöhnlich
in Kombination mit wenigstens einer anderen Verbindung ein Puffersystem
in Lösung
ergibt, die eine Pufferfähigkeit
aufweist, d. h. die Fähigkeit,
entweder Säuren oder
Basen (Alkali) innerhalb von Grenzen mit relativ kleiner oder keiner Änderung
des ursprünglichen
pH zu neutralisieren. Der Ausdruck "Pufferfähigkeit" ist definiert als die Millimole (mM)
von starker Säure
oder Base (oder Wasserstoff- oder Hydroxidionen), die zur Änderung
des pH um eine Einheit erforderlich sind, wenn sie zu 1 Liter (einer
Standardeinheit) der Pufferlösung
zugesetzt werden. Aus dieser Definition ist ersichtlich, dass, je
geringer die durch die Zugabe einer spezifizierten Menge von Säure oder
Alkali verursachte pH-Änderung in
einer Lösung
ist, desto größer die
Pufferfähigkeit
der Lösung
ist, vgl. z. B. Remington: The Science and Practice of Pharmacy,
Mack Publishing Co., Easton, Pennsylvania, 19. Auflage, 1995), Kapitel
17, Seiten 225 – 227.
Die Pufferfähigkeit
hängt von
der Art und der Konzentration der Pufferkomponenten ab. Die Pufferfähigkeit
wird bei einem Ausgangs-pH von 6 bis 8, vorzugsweise von 7,4 bis
8,4, gemessen.
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Boratpuffer umfassen z. B. Borsäure und
ihre Salze, z. B. Natriumborat oder Kaliumborat. Boratpuffer umfassen
auch Verbindungen, wie Kaliumtetraborat oder Kaliummetaborat, die
Borsäure
oder ihre Salze in Lösungen
ergeben. Phosphatpufferumfassen z. B. Phosphorsäure und ihre Salze, z. B. Phosphatpuffer
(einschließlich
Kombinationen von M2HPO4,
MH2PO4 und MH2PO4, worin M unabhängig ein
Alkalimetallsalz, wie K und Na, ist). Der Ausdruck Phosphat umfasst
Verbindungen, die Phosphorsäure
oder ihr Salz in Lösung
ergeben. Wie für
den Fachmann leicht ersichtlich ist, umfassen Puffersysteme die
Kombination einer schwachen Säure
und das Salz der schwachen Säure
(die sog. Konjugatbase), sind aber nicht darauf beschränkt.
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Ein besonders bevorzugtes Puffersystem
ist die Kombination von Borsäure
und mono- oder dibasischem Phosphatsalz, wie Natrium- und/oder Dinatriumphosphat.
Ein anderes Puffersystem sind z. B. die Kombination von Natriumborat
und Phosphorsäure
oder die Kombination von Natriumborat und monobasischem Phosphat.
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Die Lösung enthält in geeigneter Weise ungefähr 0,05
bis 2,5 Gew.-% einer Phosphorsäure
oder ihr Salz und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Borsäure oder ihr Salz. Der Phosphatpuffer
wird (insgesamt) in einer Konzentration von 0,004 bis 0,2 M (molar),
vorzugsweise von 0,04 bis 0,1 M, verwendet. Der Boratpuffer wird
(insgesamt) in einer Konzentration von 0,02 bis 0,8 M, vorzugsweise
von 0,07 bis 0,2 M, verwendet.
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Andere Puffersubstanzen können optional
in der Zusammensetzung verwendet werden. So umfassen z. B. herkömmlicherweise
bekannte Puffer Citrate, Citronensäure, Natriumbicarbonat, TRIS
und Ähnliches. Gewöhnlich werden
Puffer in den Mengen im Bereich von etwa 0,05 bis 2,5 Gew.-% und
vorzugsweise von 0,1 bis 1,5 Gew.-% verwendet.
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Boratpuffer sind für die Verstärkung der
Wirksamkeit von bestimmten polymeren Biguaniden bekannt. So beschreibt
z. B. die US-Patentschrift Nr. 4,758;595 (Ogunbiyi et al.), dass
eine Lösung
für Kontaktlinsen, die
ein Polyaminopropylbiguanid (PAPB), ebenfalls bekannt als Polyhexamethylenbiguanid
(PHMB), enthält, eine
erhöhte
Wirksamkeit hat, wenn es mit einem Boratpuffer kombiniert wird.
Die Anmelden haben festgestellt, dass Boratpuffer auch die Wirksamkeit
von Biguaniden im Allgemeinen, einschließlich Bis(biguaniden), wie
Alexidin, erhöhen.
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Zusätzlich zu Puffern kann es in
einigen Fällen
erwünscht
sein, Maskierungsmittel in die vorliegenden Lösungen einzubringen, um Metallionen
zu binden, die sonst mit der Linse und/oder Proteinabscheidungen
reagieren und sich auf der Linse sammeln könnten. Sie werden gewöhnlich in
Mengen im Bereich von 0,01 bis 0,2 Gew.-% verwendet. Beispiele umfassen
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und ihre Salze (Dinatrium), Gluconsäure, Citronensäure, Weinsäure und
ihre Salze, z. B. Natriumsalze. Bevorzugte Maskierungsmittel, die
auch zur Entfernung von Proteinabscheidungen wirksam sind, sind
die durch die folgende Formel (I) wiedergegebenen Phosphonatverbindungen:

worin Z ein Verbindungsrest
mit gleicher Wertigkeit zu n ist, worin n eine ganze Zahl von 1
bis 6, vorzugsweise 1 bis 3, ist. Solche Phosphonatverbindungen
sind in WO 97/31659 beschrieben. Die gegenständliche wässrige Lösung enthält in geeigneter Weise wenigstens
0,003% (Gew./Vol.) der gegenständlichen
Phosphonverbindung in der Gesamtlösung, vorzugsweise 0,005 bis
2,5% (Gew./Vol.) und bevorzugter etwa 0,01 bis 0,5% (Gew./Vol.)
in der Gesamtlösung.
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Typischerweise werden die wässrigen
Lösungen
der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von Kontaktlinsen auch
mit Tonizitätsmitteln
eingestellt, um den osmotischen Druck demjenigen von normaler Tränenflüssigkeit
anzunähern, welcher äquivalent
ist zu einer 0,9igen Lösung
von Natriumchlorid oder einer 2,5%igen Glycerinlösung. Die Lösungen werden im Wesentlichen
isotonisch gemacht mit physiologischer Kochsalzlösung, die allein oder in Kombination
verwendet wird; wenn sie andererseits nur mit sterilem Wasser vermischt und
hypotonisch oder hypertonisch gemacht werden, verlieren die Linsen
ihre erwünschten
optischen Parameter. Entsprechend kann überschüssige physiologische Kochsalzlösung zur
Bildung einer hypertonischen Lösung
führen,
die Kratzen und Augenreizungen hervorrufen kann. Beispiele von geeigneten
Mitteln zur Tonizitätseinstellung
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Natrium- und Kaliumchlorid, Dextrose, Glycerin und Calcium-
und Magnesiumchlorid. Diese Mittel werden typischerweise einzeln
in Mengen im Bereich von etwa 0,01 bis 2,5 (Gew./Vol.) und vorzugsweise
von etwa 0,2 bis etwa 1,5% (Gew./Vol.) verwendet. Vorzugsweise wird
das Tonizitätsmittel
in einer Menge verwendet, um einen osmotischen Endwert von 200 bis
450 mOsm/kg und bevorzugter zwischen etwa 250 bis etwa 350 mOsm/kg
und am bevorzugtesten zwischen etwa 280 bis ungefähr 320 mOsm/kg
zu ergeben.
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Vorzugsweise wird die Erfindung als
eine "Mehrzwecklösung" formuliert, was
bedeutet, dass die Lösung
zur Reinigung, zur chemischen Desinfektion, zur Lagerung und zur
Spülung
einer Kontaktlinse verwendet werden kann. Eine Mehrzwecklösung hat
vorzugsweise eine Viskosität
von weniger als 75 Centipoise, vorzugsweise 1 bis 50 Centipoise
und am bevorzugtesten 1 bis 25 Centipoise und enthält vorzugsweise
wenigstens 95 Gew.-% Wasser in der Gesamtzusammensetzung.
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Wie vorstehend ausgeführt, werden
Kontaktlinsen durch Inkontaktbringen der Linse mit der gegenständlichen
wässrigen
Lösung
gereinigt und desinfiziert. Obwohl dies durch einfaches Tränken einer
Linse in der gegenständlichen
Lösung
erreicht werden kann, kann eine bessere Reinigung erzielt werden,
wenn einige Tropfen der Lösung
anfänglich
auf jede Seite der Linse aufgebracht werden und die Linse für eine bestimmte Zeit,
z. B. etwa 20 Sekunden, gerieben wird. Die Linse kann dann anschließend in
einige Milliliter der gegenständlichen
Lösung
eingetaucht werden. Vorzugsweise wird die Linse in der Lösung für wenigstens
vier Stunden tränken
gelassen. Weiterhin wird die Linse vorzugsweise mit frischer Lösung nach
jedem Reibeschritt und wiederum, nachdem sie in die Lösung eingetaucht
worden ist, gespült.
Die Linsen werden dann aus der Lösung
entnommen, mit der gleichen oder einer verschiedenen Lösung, z.
B. einer konservierten, isotonischen physiologischen Kochsalzlösung, gespült und dann
wieder auf das Auge verbracht.
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Die wässrigen Lösungen der vorliegenden Erfindung
sind insbesondere für
weiche Kontaktlinsen mit oder ohne weitere Zusätze verwendbar. Nichtsdestoweniger
können
die Lösungen
der vorliegenden Erfindung zu speziellen Pflegeprodukten für Kontaktlinsen
formuliert werden, wie sowohl Netzlösungen, Tränklösungen, Reinigungs- und Konditionierungslösungen als
auch Linsenpflegelösungen
vom Mehrzwecktyp usw. und Mischungen davon. Schließlich können solche
Lösungen
auf Linsen außerhalb
des Auges oder während
sie sich auf dem Auge befinden, z. B. in Form von Tröpfchen,
aufgebracht werden.
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Wie vorstehend angegeben, wird von
Trägern
von Kontaktlinsen gewöhnlich
verlangt, die Kontaktlinsen (typischerweise zwischen einem Finger
und dem Daumen oder zwischen Fingern) mit den Fingern oder manuell
während
der täglichen
Reinigung und/oder Desinfektion von Kontaktlinsen zu reiben. In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, bei
welchem ein Reiben während
der Behandlung mit der beanspruchten speziellen Lösung zwischen
der Entfernung aus dem Auge und dem Wiedereinsetzen der Linse nach
der Linsenpflege nicht erforderlich ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
eines solchen Verfahrens wird eine weiche Linse mit einer Mehrzwecklösung oder
einer wirksamen Mehrzwecklösung,
welche die einzige für
die Behandlung der Linse außerhalb
des Auges benötigte
tägliche
Lösung
ist, desinfiziert oder sowohl desinfiziert als auch gereinigt. Somit
wird in einer Ausführungsform
eines Verfahrens gemäß der Erfindung
die beschriebene Lösung
verwendet, um eine Kontaktlinse ohne Reiben durch ein Verfahren
zu behandeln, umfassend:
- (a) das Tränken der
Kontaktlinse, die nicht mit der Lösung für eine spezifizierte Zeitdauer
gerieben worden ist, und
- (b) das direkte Aufbringen der behandelten Kontaktlinse auf
das Auge des Trägers.
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Typischerweise kann der Schritt (a)
das Eintauchen der Kontaktlinse in die Lösung umfassen. Das Tränken kann
optional das Schütteln
oder in ähnlicher
Weise durchgeführte
Bewegen eines Behälters
der Lösung
durch manuelle Mittelumfassen. Vorzugsweise umfasst der Schritt
(a) eine Tränkungszeit
der Kontaktlinse in einem Behälter,
worin die Kontaktlinse vollständig
in die Lösung
eingetaucht ist. Mit dem Ausdruck "direktes Aufbringen" ist hierin gemeint, dass die Lösung vor
dem "Einbringen" oder dem Aufbringen
auf das Auge nicht mit einer verschiedenen Lösung für Kontaktlinsen verdünnt oder
abgespült
wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform verwendet das Verfahren
ein Produkt, das als Mehrzweckprodukt formuliert ist, worin keine
andere Lösung
oder kein anderes Produkt für
die tägliche
Reinigung der Linse erforderlich ist, mit der möglichen Ausnahme eines Enzymreinigungsmittels.
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In einer noch anderen Ausführungsform
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die beanspruchte Lösung verwendet, um eine Linse
für häufigen Ersatz
(FRL) oder eine Linse für
geplanten Ersatz (PRL) zu reinigen, die für einen Ersatz für nach nicht
mehr als drei Monaten der Verwendung im Auge geplant ist, oder die
für einen
Ersatz nach nicht mehr als etwa 30 Tage der Verwendung im Auge geplant
ist, oder die für
einen Ersatz nach nicht mehr als etwa zwei Wochen im Auge geplant
ist. Vorzugsweise ist die Linse aus einem Polymer hergestellt, umfassend
etwa 0,0 bis 5 mol-% sich wiederholende Einheiten, abgeleitet von
Methacrylsäure
(MAA), 10 bis 99 mol-% sich wiederholende Einheiten, abgeleitet
von Hydroxyethylmethacrylat, und etwa 0,5 bis 5 mol-% von sich wiederholenden
Vernetzungseinheiten. Die sich wiederholenden Vernetzungseinheiten
können
z. B. von solchen Monomeren, wie Ethylenglycoldimethacrylat, Divinylbenzol
und Trimethylolpropantrimethacrylat, abgeleitet sein.
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Als Erläuterung der vorliegenden Erfindung
werden nachstehend einige Beispiele angegeben.
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Beispiel 1
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Ein Beispiel einer bevorzugten Formulierung
der gegenständlichen
Erfindung ist nachstehend in der Tabelle 1 angegeben.
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Die Lösung wurde hergestellt, indem
die erforderliche Menge der Bestandteile, einschließlich Natriumcarbonat,
dem Tetranatriumsalz von 1-Hydroxyethyliden-1,1-diphosphonsäure (auch als Tetranatriumetidronat bezeichnet),
im Handel erhältlich
als DeQuest® 2016
von Monsanto (St. Louis, MO.), in einem Becherglas ausgewogen wurden.
Die Lösung
wird hergestellt, indem 80 Prozent des Wassers nach und nach auf
80°C erwärmt werden,
wobei sich das Phosphonat und die Puffersubstanzen auflösen. Das
Natriumchlorid wird dann zu der Lö sung zugesetzt und aufgelöst, gefolgt
von der Zugabe der Tenside. Nachdem die Lösung auf Raumtemperatur abgekühlt ist,
werden Alexidin, PHMB und Carbonat in Lösung durch ein steriles Filter
zugesetzt. Der pH der erhaltenen Lösung lag zwischen etwa 7,3
bis 7,5. (Falls notwendig, kann der pH der Lösung durch Verwendung einer
geeigneten Menge von Chlorwasserstoffsäure oder Natriumhydroxid, wie
in der Tabelle 1 angegeben, eingestellt werden).
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel erläutert die
mikrobizide Wirksamkeit einer Lösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche ein Poloxamin- und ein Tyloxapol-Tensid verwendet.
Die antimikrobielle Wirksamkeit von jeder von verschiedenen Zusammensetzungen
für die
chemische Desinfektion von Kontaktlinsen wurde bewertet. Mikrobielle
Expositionsinokula wurden unter Verwendung von Pseudomonas aeruginosa
(ATCC 9027), Staphylococcus aureus (ATCC 6538), Serratia marcescens
(ATCC 13880), Candida albicans (ATCC 10231) und Fusarium solani
(ATCC 36031) hergestellt. Die Prüforganismen
wurden auf geeignetem Agar kultiviert, und die Kulturen wurden unter
Verwendung von sterilem DPBST (mit Phosphat gepufferte physiologische
Kochsalzlösung
nach Dulbecco plus 0,05% Gew./Vol. Polysorbat 80) oder einem geeigneten
Verdünnungsmittel
geerntet und in einen geeigneten Behälter überführt. Porensuspensionen wurden
durch sterile Glaswolle filtriert, um Hyphenfragmente zu entfernen.
Serratia marcescens wurde in geeigneter Weise filtriert (z. B. durch
ein 1,2 μm-Filter),
um die Suspension zu klären.
Nach der Ernte wurde die Suspension bei nicht mehr als 5000 × g für maximal
30 Minuten bei 20 bis 25°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde abgegossen und wieder in DPBST oder einem anderen geeigneten
Verdünnungsmittel
suspendiert. Die Suspension wurde ein zweites Mal zentrifugiert
und wieder in DPBST oder einem anderen geeigneten Verdünnungsmittel
suspendiert. Sämtliche bakteriellen
und fungischen Expositionszellsuspensionen wurden mit DPBST oder
einem anderen geeigneten Verdünnungsmittel
auf 1 × 107 bis 108 cfu/ml
eingestellt. Die geeignete Zellkonzentration kann durch Messung der
Trübung
der Suspension z. B. unter Verwendung eines Spektrofotometers bei
einer ausgewählten
Wellenlänge,
z. B. 490 nm, abgeschätzt
werden. Pro Expositionsorganismus wurde ein Röhrchen hergestellt, das mindestens
10 ml der Prüflösung enthielt.
Jedes Röhrchen
der zu prüfenden
Lösung
wurde mit einer Suspension des Prüforganismus inokuliert, die
ausreichend war, um eine Endzählung
von 1,0 × 105 bis 106 cfu/ml
zu ergeben, wobei das Volumen des Inokulums nicht 1% des Probenvolumens überstieg.
Die Dispersion des Inokulums wurde durch Verwirbeln der Probe für wenigstens
15 Sekunden sichergestellt. Das inokulierte Produkt wurde bei 10
bis 25°C
gelagert. Aliquote Teile von 0,1 ml wurden aus dem inokulierten
Produkt zur Bestimmung lebensfähiger
Zählungen
nach bestimmten Zeitdauern der Desinfektion entnommen. Die Zeitpunkte
für die Bakterien
waren z. B. 1, 2, 3 und 4 Stunden, wenn die vorgeschlagene Vorschrift
für die
Tränkungszeit
4 Stunden betrug. Hefe und Pilze wurden zu einem zusätzlichen
Zeitpunkt von ≥16
Stunden (das Vierfache der vorgeschriebenen Zeit) geprüft. Die
Suspension wurde durch heftiges Verwirbeln für wenigstens 5 Sekunden gut vermischt.
Die aliquoten Teile von 1,0 ml, die zu den genannten Zeitintervallen
entnommen wurden, wurden einer geeigneten Reihe von Dezimalverdünnungen
in geprüften
Neutralisierungsmedien unterworfen. Die Suspensionen wurden heftig
vermischt und für
eine geeignete Zeitdauer inkubiert, um eine Neutralisation des mikrobiellen
Mittels zu erlauben. Die Zählungen
von lebensfähigen
Organismen wurden in geeigneten Verdünnungen durch Herstellung von
dreifachen Platten von Tryptikase-Soja-Agar (TSA) für Bakterien
und von Sabouraud-Dextrose-Agar (SDA) für Pilze und Hefen bestimmt.
Die bakteriellen Platten wurden 2 bis 4 Tage bei 30 bis 35°C inkubiert.
Die Hefe wurde 2 bis 4 Tage bei 20 bis 30°C inkubiert, und die Pilzplatten
wurden 3 bis 7 Tage bei 20 bis 25°C
inkubiert. Die mittlere Zahl von Kolonien bildenden Einheiten wurden
auf auszählbaren Platten
bestimmt. Auszählbare
Platten beziehen sich auf 30 bis 300 cfu/Platte für Bakterien
und Hefe auf 8 bis 80 cfu/Platte für Pilze mit der Ausnahme, wenn
Kolonien nur bei den 10°-
oder 10–1-Verdünnungsplatten
beobachtet werden. Die mikrobielle Verringerung wurde dann für die speziellen
Zeitpunkte berechnet. Um die Geeignetheit des für das Wachstum der Prüforganismen
verwendeten Mediums nachzuweisen und um eine Abschätzung der
anfänglichen
Konzentration des Inokulums zu erhalten, wurden Kontrollen des Inokulums
durch Dispergieren eines identischen aliquoten Teils des Inokulums
in einem geeigneten Verdünnungsmittel,
z. B. DPBST, unter Verwendung des gleichen Verdünnungsvolumens hergestellt,
das zum Suspendieren des vorstehend genannten Organismus verwendet
wurde. Nach der Inokula tion in einem geprüften Neutralisierungsmedium
und der Inkubation für
eine geeignete Zeitdauer muss die Kontrolle des Inokulums zwischen
1,0 × 105 bis 1,0 × 106 cfu/ml
liegen.
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Die Lösungen wurden auf der Grundlage
des Leistungserfordernisses bewertet, das als "Verfahren des Stehenlassens für Desinfektionsprodukte" (hierin nachstehend
die "Prüfung des
Stehenlassens" bezeichnet)
bewertet und basiert auf der Desinfektions-Wirksamkeitsprüfung für Pflegeprodukte
für Kontaktlinsen
unter dem Premarket Notification (510(k)) Guidance Document For
Contact Lens Care Products vom 1. Mai 1997, hergestellt von der
U.S. Food and Drug Administration, Abteilung für ophthalmische Vorrichtungen.
Dieses Leistungserfordernis enthält
keinen Reibungsvorgang. Dieses Leistungserfordernis ist vergleichbar
mit derzeitigen ISO-Standards für
die Desinfektion von Kontaktlinsen (überarbeitet 1995). Die Prüfung des
Stehenlassens exponiert ein Desinfektionsprodukt mit einem Standardinokulum
eines repräsentativen
Bereiches von Mikroorganismen und etabliert das Ausmaß des Lebensfähigkeitsverlustes
bei vorbestimmten Zeitintervallen, die vergleichbar sind mit jenen,
während
welchen das Produkt verwendet werden kann. Das primäre Kriterium
für eine
gegebene Desinfektionszeit (entsprechend einer potenziellen minimalen
empfohlenen Desinfektionszeit) ist, dass die Zahl von aufgefundenen
Bakterien pro ml auf einen Mittelwert von nicht weniger als 3,0
logarithmische Einheiten innerhalb der gegebenen Desinfektionszeit
verringert werden muss. Die Zahl von aufgefundenen Pilzen und Hefen
pro ml muss um einen Mittelwert von nicht weniger als 1,0 logarithmische
Einheiten innerhalb der minimalen empfohlenen Desinfektionszeit
verringert werden, wobei kein Anstieg beim Vierfachen der minimalen
empfohlenen Desinfektionszeit eintritt.
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Eine Formulierung gemäß Beispiel
1 (Formulierung A in der nachstehenden Tabelle 2) und eine ähnliche
Formulierung (Formulierung C in der nachstehenden Tabelle 2), jedoch
unter Zugabe von Luviquat FC370 Polymer (Polyquaternium-16, ein polymeres
quaternäres
Ammoniumsalz, gebildet aus Methylvinylimidazoliumchlorid und Vinylpyrrolidon,
im Handel erhältlich
von BASF) in einer Menge von 0,025% (Gew./Gew.) wurden geprüft und mit
den analogen Lösungen
ohne Tyloxapol (Vergleichsformulierung B und Vergleichsformulierung
D in der nach stehenden Tabelle 2) verglichen. Das Polyquaternium-16
ist geeigneterweise in einer Menge von 0,0050 bis 0,100% (Gew./Gew.)
in der Lösung
vorhanden. Die Bestandteile in den vier Formulierungen können in
der nachstehenden Tabelle 2 zusammengefasst werden. Eine Zusammenfassung
der Stabilitätsergebnisse
(biozide Wirksamkeit) der vier Formulierungen sind in der nachstehenden
Tabelle 3 gegeben, jeweils bei 25°C
nach 1 Monat und bei 40°C
nach zwei Monaten.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass die
mikrobizide Wirksamkeit des Biguanid-Desinfektionssystems, wenn
die Kombination von Tyloxapol mit einem Poloxamin verwendet wird,
stabiler ist im Vergleich zu der mikrobiziden Wirksamkeit der Lösungen mit
dem Poloxamin allein. Da sämtliche
Lösungen
die Prüfung
bei 25°C im
Vergleich zu 40°C
bestanden hatten, kann geschlossen werden, dass die vergleichsweise
niedrigere mikrobizide Wirksamkeit der Vergleichsformulierungen
auf der Instabilität
der Formulierung beruht. Zusätzliche
analytische Prüfungen,
die in der nachstehenden Tabelle 4 zusammengefasst sind, wurden
durchgeführt,
welche ebenfalls zeigten, dass im Verlauf der Zeit die Menge von
PHMB in der Formulierung A und der Formulierung C weniger abnahmen
als die Menge von PHMB in der Vergleichsformulierung B und der Vergleichsformulierung
D. In ähnlicher
Weise zeigten analytische Prüfungen,
die nachstehend in der Tabelle 5 zusammengefasst sind, ebenfalls,
dass im Verlauf der Zeit die Menge von Bis(biguanid) in der Formulierung
A und in der Formulierung C weniger abnahmen als die Menge von Bis(biguanid)
in der Vergleichsformulierung B und der Vergleichsformulierung D.
Diese analytischen Prüfungen
verwendeten UV-Messungen, um die Konzentration der aktiven Bestandteile
in jeder Formulierung am Ende der angegebenen Zeitdauer nach der
anfänglichen
Formulierung zu bestimmen.
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Tabelle
4
Zusammenfassung von Ergebnissen der Stabilitätsprüfung von
Alexidin-Bis(biguanid) bei einer Zielkonzentration von 2,0 ppm
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Tabelle
5
Zusammenfassung von Ergebnissen der Stabilitätsprüfung von
PHMB bei einer Zielkonzentration von 0,8 ppm
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Aus den vorstehenden Tabellen 4 und
5 ist ersichtlich, dass die Formulierungen, welche Tyloxapol zusätzlich zu
einem Poloxamin enthielten, eine verbesserte Stabilität sowohl
für das
PHMB-Biguanid als auch das Alexidin-Bis(biguanid) aufwiesen.