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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich sowohl auf ein Verfahren zum leichten Herstellen von Glykopeptiden,
die zu wissenschaftlichen Untersuchungen, Arzneimitteln und Nahrungsmitteln
brauchbar sind, als auch auf ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren
davon. Genauer bezieht sie sich auf ein neues Verfahren zum Herstellen
stereoselektiver Glukopeptid-Monomerer und ihrer Polykondensationsprodukte:
sequentielle Glykopeptide.
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STAND DER TECHNIK
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Kürzlich
wurde über
viele neue Befunde bezüglich
der Rolle der Glykosylierung innerhalb des Biokörpers berichtet und die Forschungstechnologie
bei der Glykosylierungsbiologie, Glykosylierungstechnik und dergleichen
wird auf dem Arzneimittel- und Nahrungsmittelgebiet breit angewendet.
Es ist insbesondere gefunden worden, daß komplexe Glykoside, insbesondere
Glykoproteine, Glykopeptide, bei denen Glykosylierungsketten an
Proteine binden, eng an der Zellerkennung, -differenzierung, -befruchtung,
-seneszenz, -krebsentstehung oder dergleichen innerhalb des Biokörpers beteiligt
sind. Unter diesen Umständen
haben viele Forscher versucht, eine Glykosylierungskette mit natürlicher
Struktur oder neue Glykosylierungsprodukte zu synthetisieren. Die
Glykosylierung weist jedoch viele Verzweigungspunkte auf und weist
auch verschiedene Bindungsformen der Monosaccharide in jeder Einheit
davon auf. Demgemäß ist es
sehr schwierig, Glykosylierungen oder Glykopeptide zu erhalten,
die eine hochkontrollierte Struktur aufweisen.
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Bei dem herkömmlichen Verfahren zum Herstellen
von Glykopeptiden durch Verwenden eines fluorierten Glykosids mit
einer Schutzgruppe vom Acyltyp als Glykosiddonor und sein Kuppeln
mit einem Peptid (Tsuda et al., Chem. Comm. 2779 (1996)) besteht
die Möglichkeit
des Auftretens einer Glykosylierungsspaltung oder Racemisierung
der Peptide.
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Die WO97/15585 offenbart ein neues
Fructosederivat, das das Binden von Selectin an Sialyl-Lex hemmt, und lehrt, daß ein bestimmtes Glykopeptid,
das eine langkettige Alkylgruppe aufweist, eine starke Hemmwirkung
auf das Binden von Selectin an Sialyl-Lex zeigt.
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Die bekannten Verfahren zur Synthese
von Glykopeptiden werden alle durch sequentielles Verlängern der
Ketten von Aminosäuren,
zum Beispiel einem Verfahren zum Verlängern von Peptidketten unter
Verwenden einer Festphase (Nakahara et al., Carbohydr. Res., 292,
71–81
(1996)) oder einem Verfahren zum Verlängern der Peptidkette in einer
flüssigen
Phase (Kuntz et al., Ang. Chem. Int. Ed. Engl., 36, 618–621 (1997)), durchgeführt. Das
Verfahren der sequentiellen Kettenverlängerung ist darin von Nachteil,
daß das
Verfahren zum Schützen
und Entschützen
in mehreren Stufen wiederholt werden muß. Es weist weiterhin darin
einen Mangel auf, daß die
Mehrstufenreaktion auch mehrere Reinigungsprozeduren erfordert und
ferner zu einem viel größeren Materialverlust
führt.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist das Bereitstellen eines Verfahrens zum Herstellen von Glykopeptiden
durch ein sehr einfaches Verfahren. Ein weiterer Gegenstand der
Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfahrens zum Herstellen
sequentieller Glykopeptide durch Polykondensieren eines Glykopeptidmonomers.
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Die Erfinder haben gefunden, daß die gewünschten
Glykopeptide leicht durch Verwenden eines fluorierten Glykosids
eines Monosaccharids oder eines Oligosaccharids, bei dem die Hydroxygruppen
durch eine Schutzgruppe des Ethertyps geschützt sind, und Kuppeln des fluorierten
Glykosids mit einer Aminosäure
oder einem Peptidderivat und danach zugleich Entschützen der
Glykopeptide durch Hydrierung hergestellt werden können und
weiter, daß sequentielle
Glykopeptide leicht durch Unterziehen der auf diese Weise erhaltenen Glykopeptide
einer Polykondensation in Gegenwart eines Peptidkondensationsmittels
erhalten werden können
und vollendeten damit die vorliegende Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Kurve, die die Gefrierpunktserniedrigungsaktivität von natürlichem
AFGP und des Polymers der vorliegenden Erfindung darstellt.
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BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zum Herstellen eines Glykopeptids der Formel (III)
bereit:
worin R
1' -OH
oder eine geschützte
Aminogruppe ist; R
2' und R
3' -OR
7' sind (R
7' ist
eine Hydroxygruppe oder ein Saccharidrest); R
4' -CH
2OR
8' (R
8' ist
ein Wasserstoffatom oder ein Saccharidrest) oder -CH
3 ist;
R
5' ein Wasserstoffatom ist und R
7, R
8 und R
9 wie nachstehend definiert sind,
das
das Kuppeln eines fluorierten Glykosids eines Monosaccharids oder
eines Oligosaccharids der Formel (I):
worin R
1 -OR
6 (R
6 ist ein Wasserstoffatom
oder eine Hydroxyschutzgruppe) oder eine Aminogruppenvorstufe ist;
R
2 und R
3 -OR
7 sind (R
7 ist ein
Wasserstoffatom, eine Hydroxyschutzgruppe oder ein Saccharidrest),
R
4 -CH
2OR
8 (R
8 ist ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxyschutzgruppe oder ein Saccharidrest) oder -CH
3 ist und R
5 ein
Wasserstoffatom ist,
mit einer Aminosäure oder einem Peptid unter
Ergeben einer Verbindung der Formel (II):
worin R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 wie vorstehend
definiert sind und R
7 und R
8 eine
Einfachbindung, ein Aminosäurerest
oder ein eine Vielzahl Aminosäuren
umfassender Peptidrest sind, R
9 ein Wasserstoffatom
oder eine Niederalkylgruppe ist, R
10 eine
Aminoschutzgruppe ist und R
11 eine Carboxyschutzgruppe
ist,
gegebenenfalls vom Umwandeln der Aminogruppenvorstufe
in eine geschützte
Aminogruppe und anschließend
das Entschützen
durch Hydrierung umfaßt.
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Wenn das als Ausgangsmaterial in
den vorstehenden Verfahren verwendete fluorierte Glykosid eines Monosaccharids
oder eines Oligosaccharids der Formel (I) eine Acylgruppe als Schutzgruppe
für eine
Hydroxygruppe enthält,
besteht die Möglichkeit
des Auftretens einer Entglykosylierung oder einer Aminosäureracemisierung
während
des Entschützungsschritts
nach der Kupplung mit einer Aminosäure oder einem Peptid. Demgemäß ist es
wichtig, die Hydroxygruppe durch eine Schutzgruppe des Ethertyps
wie etwa eine Benzylgruppe, eine p-Methoxybenzylgruppe oder eine
Tritylgruppe zu schützen.
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Andererseits werden diese fluorierten
Glykoside (I) eines Monosaccharids oder Disaccharids durch eine
Glykosidierungsreaktion zwischen einem Monosaccharid und einem Monosaccharid
oder zwischen einem Monosaccharid und einem Oligisaccharid (mit
einer aus 1 bis 10 Saccharidresten bestehenden Glykosylierungskette),
gefolgt von deren Fluorierung hergestellt. Um die Glykosidierungsreaktion
stereospezifisch ablaufen zu lassen, werden die Hydroxygruppen in
dem Saccharidrest üblicherweise
durch eine Schutzgruppe des Acyltyps wie etwa eine Acetylgruppe,
eine Benzoylgruppe usw. geschützt.
Wie vorstehend angeführt
ist es jedoch nicht bevorzugt, eine derartige, eine Schutzgruppe
des Acyltyps enthaltende Verbindung einer Kupplung direkt mit einer
Aminosäure
oder einem Peptid zu unterziehen und es ist demzufolge notwendig,
die Schutzgruppe des Acyltyps gegen eine Schutzgruppe des Ethertyps
auszutauschen.
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Der Austausch einer Schutzgruppe
kann durch ein herkömmliches
Verfahren durchgeführt
werden. Zum Beispiel wird ein Monosaccharid oder ein Oligosaccharid
mit einer Schutzgruppe des Acyltyps mit Alkali wie etwa einem Alkalimetallalkoxid
(z. B. Natriummethoxid) zum Entfernen der Schutzgruppe des Acyltyps
und danach Verethern der Hydroxygruppen in dem sich daraus ergebenden
Produkt durch ein aromatisches Halogenid wie etwa Benzylchlorid,
Benzylbromid, p-Methoxybenzylchlorid
oder p-Methoxybenzylbromid in Gegenwart eines Alkalimetallhydrids
(z. B. Natriumhydrid, Kaliumhydrid) behandelt.
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Die fluorierten Ausgangsglykoside
werden leicht durch ein bekanntes Verfahren (s. D. Picq und D. Anker,
Carbohydrate Research, Bd. 166, 5. 309, 1987) hergestellt. Zum Beispiel
wird ein Monosaccharid oder Oligosaccharid mit geschützten funktionellen
Gruppen wie etwa Hydroxygruppen mit Triethylamin – 3 Fluorwasserstoff
in Gegenwart einer Base (z. B. Trimethylamin, Triethylamin, Triethanolamin,
Pyridin) in einem inerten Lösungsmittel
(z. B. Acetonitril) bei Raumtemperatur, vorzugsweise bei 40–50°C umgesetzt,
wodurch die gewünschte
Fluoridverbindung leicht erhalten wird. Die Verbindung kann zur
Kupplung mit einer Aminosäure oder
einem Peptid verwendet werden, nachdem sie gegebenenfalls einem
vorstehend angeführten
Schutzgruppenaustausch unterzogen wurde.
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Die Kupplungsreaktion des fluorierten
Glykosids eines Monosaccharids oder Oligosaccharids der Formel (I)
mit einer Aminosäure
oder einem Peptid kann durch ein Verfahren von Suzuki et al. (Tetrahedron
Lett., 30, 4853 (1989)) durchgeführt
werden. Das heißt,
das fluorierte Glykosid eines Monosaccharids oder eines Oligosaccharids
wird mit einer Aminosäure
oder einem Peptid unter Rühren
in Gegenwart eines Metallocenchlorids und Silberoxid in einem organischen
Lösungsmittel
(z. B. Methylenchlorid) unter einer Stickstoffgasatmosphäre umgesetzt.
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Die Aminoschutzgruppe für R10 in der Formel (II) schließt alle
Aminoschutzgruppen ein, die üblicherweise
bei der Peptidsynthese verwendet werden, vorzugsweise sogenannte
Z-Gruppenderivate wie etwa Benzyloxycarbonyl, p-Chlorben zyloxycarbonyl,
p-Methoxybenzyloxycarbonyl. Die Carboxyschutzgruppe für R11 schließt alle Carboxyschutzgruppen,
die üblicherweise
bei der Peptidsynthese verwendet werden, vorzugsweise Benzylderivate
wie etwa Benzyl, p-Chlorbenzyl und p-Methoxybenzyl ein. Insbesondere
wenn ein Z-Gruppenderivat für
R10 und ein Benzylderivat für R11 verwendet werden, können beide Aminoschutzgruppen
und die Carboxyschutzgruppe gleichzeitig durch Halogenierung wie
hierin nachstehend erläutert
entfernt werden, was von Vorteil ist.
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Die in der vorstehenden Kupplungsreaktion
erhaltene Verbindung der Formel (III), worin R1 eine
Aminogruppenvorstufe ist (z. B. eine Azidgruppe), kann durch ein
herkömmliches
Verfahren in die entsprechende Verbindung umgewandelt werden, bei
der R1 eine Aminogruppe ist. Zum Beispiel
wird eine Verbindung (II), worin R1 eine
Azidgruppe ist, mit Thioessigsäure
in Gegenwart einer Base (z. B. Pyridin) bei Raumtemperatur oder
unter Erhitzen unter Ergeben der entsprechenden Verbindung behandelt,
bei der R1 eine Acetylaminogruppe ist. Das
Produkt wird anschließend
durch ein herkömmliches
Verfahren zum Entfernen der Schutzgruppe des Ethertyps an den Hydroxygruppen
unter Ergeben eines Glykopeptids der Formel (III) hydriert. Die
bei der vorstehenden Umwandlung erhaltene Verbindung wird in Gegenwart
eines Reduktionskatalysators wie etwa Palladiumkohlen in einem geeigneten
Lösungsmittel
(z. B. Dimethylformamid, Methanol, Ethanol, Wasser, eine wäßrige Essigsäurelösung) unter
Ergeben des gewünschten
Glykopeptids (III) hydriert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird das vorstehend erhaltene Glykopeptid der Formel (III) anschließend einer
Polykondensationsreaktion unter Ergeben eines sequentiellen Glykopeptids
der Formel (IV) unterzogen:
worin R
1',
R
2', R
3', R
4', R
5', R
7, R
8 und R
9 wie vorstehend definiert sind und n eine
ganze Zahl von 2 bis 20 ist.
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Die Polykondensationsreaktion eines
Glykopeptids wird zum Beispiel durch ein Verfahren unter Verwenden
einer organischen Phosphorverbindung wie etwa Diphenylphosphorylazid
(DPPA), Diethylphosphorylcyanidat, Azidotris(dimethylamino)phosphonium-hexafluorphosphat
oder ein Verfahren unter Verwenden eines Kondensationsmittels des
Chinolintyps wie etwa N-Ethoxycarbonyl-2-ethoxy-1,2-dihydrochinolin (EEDQ), 1-Isobutyl-2-isobutyl-l,2-dihydrochinolin
durchgeführt.
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Die vorstehende Polykondensation
eines Glykopeptids kann durch ein herkömmliches Verfahren durchgeführt werden.
Zum Beispiel wird im Falle des Verwendens einer organischen Phosphorverbindung
das Glykopeptid der Formel (III) mit der vorstehenden organischen
Phosphorverbindung in Gegenwart einer Base (z. B. Triethylamin,
Trimethylamin) in einem organischen Lösungsmittel (z. B. N,N-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid) unter Ergeben des gewünschten sequentiellen Glykopeptids
(IV) behandelt.
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Das Verfahren unter Verwenden eines
Kondensationsmittels des Chinolintyps kann durch Lösen des Glykopeptids
der Formel (III) in einem organischen Lösungsmittel (z. B. Methanol,
Ethanol) und Hinzufügen des
vorstehenden Kondensationsmittels des Chinolintyps und anschließend Umsetzen
des Gemisches bei Raumtemperatur bis einer erhöhten Temperatur durchgeführt werden.
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In der Beschreibung bedeutet Monosaccharid
natürliche
Monosaccharide (z. B. D-Glucose,
D-Galactose, D-Mannose, L-Fucose) und Oligosaccharid bedeutet aus
2 bis 10 vorstehenden Monosacchariden bestehende Verbindungen. Der
durch R6, R7, R8, R6', R7' und R8' in den
Formeln (I) bis (IV) dargestellte Saccharidrest bedeutet einen D-Glucose-,
D-Galactose-, N-Acetylglucosamin- oder N-Acetylgalactosaminrest, d. h. α-D-Glucopyranosyl,
(3-D-Glucopyranosyl, α-D-Galactopyranosyl,
(3-D-Galactopyranosyl, 2-Acetylamino-2-desoxy-1-β-Dglucopyranosyl, 2-Acetylamino-2-desoxy-1-β-D-galactopyranosyl,
und die funktionellen Gruppen wie etwa eine Aminogruppe und/oder
eine Carboxygruppe die ser Saccharidreste sind vorzugsweise durch
herkömmliche
Aminoschutzgruppen (z. B. Acetylgruppe, Phthaloylgruppe) und herkömmliche
Carboxyschutzgruppen (z. B. Methyl, Ethyl, Benzyl) geschützt. Diese
Schutzgruppen werden auch durch herkömmliche Verfahren ähnlich wie
andere Schutzgruppen im letzten Schritt entfernt.
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BEISPIELE
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Das Verfahrender vorliegenden Erfindung
wird durch Bezugsbeispiele und Beispiele genauer veranschaulicht,
sollte jedoch nicht als darauf beschränkt aufgefaßt werden.
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Bezugsbeispiel 1
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Synthese von O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-l-β-D-galactopyranosylfluorid
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(i) Synthese von 2,3,6-Tri-O-acetyl-β-D-galactal:
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Vollständig acetylierte D-Galactose
(50 g, 128 mMol) wird in Dichlormethan (150 ml) gelöst und Acetanhydrid
(10 ml) wird hinzugefügt.
Das Gemisch wird auf Eistemperatur abgekühlt und es wird tropfenweise 30%
HBr-Essigsäure
(82 ml, 320 mMol) unter Belichten zugefügt. Das Reaktionsgemisch wird
allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 2,5 Stunden umgesetzt. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist
wird dem Reaktionsgemisch Eiswasser (10 ml) zugefügt und das
Gemisch wird mit Chloroform extrahiert. Die organische Schicht wird
mit Wasser, gesättigter,
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und unter Ergeben
der 1-Bromverbindung eingeengt.
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In einem Gemisch aus Essigsäure (80
ml) und Wasser (120 ml) werden Natriumacetat (105 g, 1,28 Mol),
Kupfersulfat (CuSO4·5H2O;
8,0 g, 32 mMol) und Zink (83,7 g, 1,28 Mol) gelöst und der Lösung wird
tropfenweise eine Lösung
der vorstehend erhaltenen 1-Bromverbindung in Essigsäure (80
ml) bei Eistemperatur zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 12 Stunden umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert und
mit Chloroform extrahiert. Die organische Schicht wird mit Wasser,
gesättigter,
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasser freiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und unter Ergeben
von 2,3,6-Tri-Oacetyl-β-D-galactal
(34,8 g, quantitative Menge) eingeengt.
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(ii) Synthese von 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-galactopyranosylnitrat:
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Das vorstehend erhaltene 2,3,6-Tri-O-acetyl-β-D-galactal
(12,5 g, 4,6 mMol) wird in Acetonitril (150 ml) gelöst und Cer(IV)-ammoniumnitrat
(Ce(IV)(NO3)6(NH4)2; 50 g, 9,2 mMol)
wird hinzugefügt
und das Gemisch wird auf –20°C gekühlt und
es wird Natriumnitrit (4,2 g, 6,4 mMol) zugefügt. Das Reaktionssystem wird
allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 12 Stunden umgesetzt. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist,
wird dem Reaktionsgemisch Eiswasser zugefügt und das Gemisch wird mit
Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wird mit Kochsalzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie (Toluol
: Ethylacetat = 10 : 1) unter Ergeben von 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-D-galactopyranosylnitrat
(11,6 g, 68%) aufgetrennt.
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(iii) Synthese von 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid:
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Vorstehend in (ii) erhaltenes 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-(3-D-galactopyranosylnitrat
(6,2 g, 16,5 mMol) wird in Acetonitril (30 ml) gelöst und es
wird Triethylamin (1,5 ml) und Triethylamin – 3HF (6,6 ml, 41,2 mMol) hinzugefügt und das
Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült. Das Gemisch wird 18 Stunden
bei 40–50°C umgesetzt
und eingeengt und anschließend
mit Chloroform extrahiert. Die organische Schicht wird mit Kochsalzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 4 : 1) unter Ergeben von 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid
(3,2 g, 58%) aufgetrennt. Die entsprechende Verbindung mit freiem
Hydroxy in 1-Stellung (1,3 g, 3,92 mMol), die bei der vorstehenden
Reaktion als Nebenprodukt erhalten wird, wird in Tetrahydrofuran
(15 ml) gelöst
und das Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült. Nach
dem Kühlen
des Gemisches auf –20°C wird dem
Gemisch Diethylaminoschwefeltrifluorid (DAST; 0,62 ml, 4,7 mMol)
zugefügt
und es wird 10 Minuten bei Raumtemperatur umgesetzt. Nachdem die Reaktion
abgeschlossen ist, wird das Gemisch erneut auf –20°C gekühlt und Methanol (3 ml) wird
hinzugefügt und
das Gemisch wird eingeengt und mit Chloroform extrahiert. Die organische
Schicht wird mit wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 15 : 1) unter Ergeben desselben Produkts
wie vorstehend (1,0 g, 88%) aufgetrennt. Die Gesamtausbeute der
gewünschten
Fluoridverbindung aus der Nitratausgangsverbindung beträgt in diesem
Schritt 4,2 g (76%).
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(iv) Synthese von 2-Azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid:
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Das in vorstehend (iii) erhaltene
3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid (1,74
g, 5,22 mMol) wird in wasserfreiem Methanol (20 ml) gelöst und es
wird Natriummethylat (27 mg, 0,52 mMol) hinzugefügt und das Gemisch wird bei
Raumtemperatur umgesetzt. Eine Stunde danach wird das Reaktionssystem
mit einem Kationenaustauschharz (DOWEX 50-8X) auf pH = 7 eingestellt.
Nach dem Filtrieren des Kationenaustauschharzes wird das Filtrat
eingeengt. Der konzentrierte Sirup wird in Dimethylformamid (20 ml)
gelöst
und es werden Benzaldehyddimethylacetal (1,57 ml, 10,4 mMol) und
Camphersulfonsäure
(606 mg, 2,61 mMol) hinzugefügt.
Das Gemisch wird 2 Stunden bei 50°C
umgesetzt, während
das erzeugte Methanol durch einen Verdampfer aus dem Reaktionssystem
entfernt wird. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist, wird die
Reaktion durch Zufügen
von Triethylamin (1,8 ml, 13 mMol) zu dem Reaktionssystem abgebrochen. Nach
dem Einengen des Reaktionsgemisches wird das Produkt durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Hexan : Ethylacetat = 4 : 1 bis 1 : 3 – 0,5% Triethylamin) unter
Ergeben von 2-Azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-Dgalactopyranosylfluorid (1,51
g, 98%) aufgetrennt.
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(v) Synthese von 2-Azido-4,6-di-tert-butylsilylendiyl-2-desoxy-β-D-galactopyranosilylfluorid:
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In vorstehend (iv) erhaltenes 3,4,6-Tri-O-acetyl-2-azido-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid
(1,92 mg, 5,79 mMol) wird in wasserfreiem Methanol (15 ml) gelöst und es
wird Natriummethylat (31 mg, 0,58 mMol) hinzugefügt und das Gemisch wird bei
Raumtemperatur umgesetzt. Nach einer Stunde wird das Reak tionsgemisch
mit einem Kationenaustauschharz (DOWEX 50-8X) auf pH = 7 eingestellt.
Das Kationenaustauschharz wird durch Filtration entfernt und das
Filtrat wird eingeengt. Der konzentrierte Sirup wird in Pyridin
(20 ml) gelöst
und es werden 1-Nydroxybenzotriazol (160 mg, 0,07 mMol) und Di-tert-butyldichlorsilan
(1,34 ml, 0,4 mMol) hinzugefügt
und das Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült und 13
Stunden bei 80–90°C umgesetzt.
Man läßt das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abkühlen
und engt ein. Das sich daraus Ergebende wird mit Chloroform extrahiert
und die organische Schicht wird mit 1 N Schwefelsäure, wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und
anschließend
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 15 1) unter Ergeben von 2-Azido-4,6-di-tert-butylsilylendiyl-2-desoxy-β-D-galactopyranosilylfluorid
(1,52 g, 76%) aufgetrennt.
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(vi) Synthese von 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyltrichloracetimidat:
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Vollständig acetylierte D-Galactose
(20 g, 51,2 mMol) wird in Tetrahydrofuran (150 ml) gelöst und Benzylamin
(9,5 ml, 87,1 mMol) wird hinzugefügt und das Gemisch wird 12
Stunden umgesetzt. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist, wird
das Reaktionsgemisch eingeengt und mit Chloroform extrahiert. Die
organische Schicht wird mit 1N Schwefelsäure, wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und
durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol Ethylacetat = 5 : 1) aufgetrennt und anschließend eingeengt.
Die Verbindung mit einer freien 1-Hydroxygruppe wird in Dichlormethan
(100 ml) gelöst
und das Gemisch wird auf –10°C gekühlt und
es werden Trichloracetonitril (24,7 ml, 246 mMol) und 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undeca-7-en
(3,83 ml, 25,6 mMol) hinzugefügt.
Das Gemisch wird bei Eistemperatur eine Stunde umgesetzt und bei
15°C eingeengt.
Das Reaktionsgemisch wird durch Kieselgel-Säulenchromatographie (Toluol
: Ethylacetat = 5 : 1 – 0,5%
Triethylamin) unter Ergeben von 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyltrichloracetimidat
(17,5 g, 70%) aufgetrennt.
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(vii) Synthese von O-(2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyl-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid:
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In vorstehend (vi) erhaltenes 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyltrichloracetimidat
(2,36 g, 4,8 mMol) und in vorstehend (iv) erhaltenes 2-Azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid (1,18
g, 4,0 mMol) werden in Dichlormethan (15 ml) gelöst und es wird Molekularsieb
(1,0 g) hinzugefügt
und das Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült. Nach
dem Kühlen
des Reaktionsgemisches auf –15°C wird eine
Lösung
von mit Dichlormethan (0,5 ml) verdünntem Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
(77 μl,
0,40 mMol). Das Gemisch wird unter Halten bei –15°C zwei Stunden umgesetzt und
anschließend
wird die Reaktion durch Zufügen
von Triethylamin (1 ml) abgebrochen. Das Reaktionsgemisch wird filtriert,
eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 5 : 1 – 0,5%
Triethylamin unter Ergeben von O-(2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyl-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid
(2,17 g, 87%) aufgetrennt.
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1H-NMR δ (CDCl3): 5.57 (s, 1H, 0Ph-CH), 5.07 (dd, 1H, J
= 52.5, 7.5 Hz, H-1), 4.80 (d, 1H, J = 7.9 Hr, H-1')
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(viii) Synthese von O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid:
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In vorstehend (vii) erhaltenes O-(2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyl(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-β-D-galactopyranosylfluorid
(1,3 g, 2,08 mMol) wird in wasserfreiem Methanol (20 ml) gelöst und Natriummethylat
(10 mg, 0,2 mMol) wird hinzugefügt
und das Gemisch wird bei Raumtemperatur umgesetzt. Nach einer Stunde
wird das Reaktionssystem mit einem Kationenaustauschharz (DOWEX
50-X8) auf pH = 7 eingestellt. Das Kationenaustauschharz wird durch
Filtration entfernt und das Filtrat wird eingeengt. Der konzentrierte
Sirup wird in N,N-Dimethylformamid (20 ml) gelöst und auf –20°C gekühlt. Dem Gemisch wird Natriumhydroxid
(60%) (552 mg, 16 mMol) zugefügt
und das Gemisch wird 15 Minuten gerührt und es wird Benzylbromid
(4,9 ml, 40 mMol) hinzugefügt.
Das Reaktionssystem wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 3 Stunden umgesetzt. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist
wird dem Gemisch Eiswasser (10 ml) zugefügt und das Gemisch wird mit
Chloroform extrahiert. Die organische Schicht wird mit 5%iger wäßriger Citronensäurelösung und
gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das sich daraus Ergebende
wird filtriert, eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie (mobile
Phase: Hexan : Ethylacetat = 5 : 1, Triethylamin 0,5%) unter Ergeben
der gewünschten
Verbindung (1,2 g, 71%) aufgetrennt.
-
1H-NMR δ (CDCl3): 5.50 (s, 1H, Ph-CH), 5.15 (dd, 1H, J
= 52.6, 7.5 Hz, H-1), 4.68 (d, 1H, J = 7.6 Hr, H-1'), 4.31–4.26 (m,
2H, H-4, H-6a), 4.01–3.84
(m, 4H, H-2, H-2', H-4', H-6b), 3.61–3.48 (m, 5H, H-3, H-3', H-5', H-6a,
H-6b'), 3.39 (s, 1H, H-5)
-
Bezugsbeispiel 2
-
Synthese von O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-2-azido-4,6-di-O-benzyl-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid
-
Im vorstehenden Bezugsbeispiel 1-(vii)
erhaltenes O-(2,3,4,5-Tetra-O-acetyl-β-D-galactopyranosyl-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid
(474 mg, 0,758 mMol) wird in wasserfreiem Methanol (10 ml) gelöst und die
Lösung
wird auf Eistemperatur gekühlt
und es wird Natriummethylat (8 mg, 0,152 mMol) hinzugefügt und das
Gemisch wird bei Raumtemperatur umgesetzt. Nach einer Stunde wird
das Reaktionsgemisch mit einem Kationenaustauschharz (DOWEX 50-X8)
auf pH = 7 eingestellt. Das Kationenaustauschharz wird durch Filtration
entfernt und das Filtrat wird eingeengt. Das eingeengte Produkt
wird erneut in Methanol (15 ml) gelöst und es wird Camphersulfonsäure (55
mg, 0,237 mMol) hinzugefügt
und das Gemisch wird 2 Stunden bei 37°C umgesetzt. Nachdem die Reaktion
abgeschlossen ist, wird dem Gemisch Triethylamin (0,31 ml, 3,03
mMol) zugesetzt und das Gemisch wird eingeengt. Der eingeengte Sirup
wird in Dimethylformamid (15 ml) gelöst und auf –20°C gekühlt. Dem Gemisch wird Natriumhydrid
(60%) (364 mg, 9,10 mMol) zugesetzt und das Gemisch wird 15 Minuten
gerührt
und es wird Benzylbromid (1,62 ml, 13,6 mMol) hinzugefügt. Das
Reaktionssystem wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und anschließend
12 Stunden umgesetzt. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist wird
dem Reaktionsgemisch Eis zugefügt
und das Gemisch wird eingeengt und mit Chloroform extrahiert. Die
organische Schicht wird mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, eingeengt und anschließend durch
Kieselgel-Säulenchromatographie
(Hexan : Ethylacetat = 5 : 1) unter Ergeben der gewünschten
Verbindung (486 mg, 77%) aufgetrennt.
-
1H-NMR(CDCl3): 5.10 (dd, 1H, J = 52.5, 7.3 Hz, H-1),
4.65 (d, 1H, J = 7.8 Hz, H-1'), 3.95–3.83 (m, 4H, H-2, H-2', H-4,
H-4'), 3.63–3.43
(m, 8H, H-3, H-3', H-5, H-5', H-6a, H-6b, H-6a', H-6b').
-
Bezugsbeispiel 3
-
Synthese von O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-2-azido-4,6-di-tert-butylsilylendiyl-2-desoxy-β-D-galactopyranosylfluorid:
-
Im vorstehenden Bezugsbeispiel 1-(vi)
erhaltenes 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-β-Dgalactopyranosyltrichloracetimidat
(403 mg, 0,82 mMol) und im vorstehenden Bezugsbeispiel 1-(v) erhaltenes
2-Azido-4,6-di-tert-butylsilylendiyl-2-desoxy-β-D-galactopyranosilylfluorid (237 g,
0,68 mMol) werden in Dichlormethan (3 ml) gelöst und es wird Molekularsieb
(200 mg) hinzugefügt
und das Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült. Nach dem
Kühlen
des Reaktionsgemisches auf –20°C wird eine
mit Dichlormethan (0,5 ml) verdünnte
Lösung
von Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (13 μl, 68 μMol). Das Gemisch wird unter
Halten bei –20°C zwei Stunden umgesetzt
und anschließend
wird die Reaktion durch Zufügen
von Triethylamin (1 ml) abgebrochen. Das Reaktionsgemisch wird filtriert,
eingeengt und durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 10 1 – 0,5%
Triethylamin) unter Ergeben der gewünschten Verbindung (397 mg,
86%) aufgetrennt.
-
1H-NMR δ (CDCl3): 5.04 (dd, 1H, J = 54.6, 7.6 Hz, H-1),
4.7b (d, 1 H, J = 7,8 Hr, H-1'), 1.04 (d, 18H, t-Bu × 2)
-
Bezugsbeispiel 4
-
Synthese von Benzyloxycarbonyl-L-alanin-L-threonin-L-alaninbenzylester:
-
H-L-Alaninbenzylester-toluolsulfonat
(2,71 g, 8,48 mMol) wird in Chloroform (20 ml) gelöst und das
Gemisch wird auf Eistemperatur gekühlt. Es wird Triethylamin (1,2
ml, 8,48 mMol) zum Neutralisieren des Salzes hinzugefügt und das
Gemisch wird unter Ergeben von N-L-Alaninbenzylester eingeengt.
Getrennt wird t-Butoxycarbonylthreonin (1,69 g, 7,71 mMol) in Benzol
(10 ml) gelöst
und es wird EEDQ (N-Ethoxycarbonyl-2-ethoxy-l,2-dihydrochinolin)
(2,10 g, 8,48 mMol) hinzugefügt
und das Gemisch wird 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Dem
Gemisch wird eine Lösung
des vorstehend erhaltenen N-L-Alaninbenzylesters in Benzol (10 ml) zugefügt. Das
Gemisch wird 12 Stunden bei Raumtemperatur umgesetzt, eingeengt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wird mit
5%iger Citronensäure,
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und Kochsalzlösung gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und unter Ergeben von t-Butoxycarbonyl-L-threonin(OH)-L-alaninbenzylester
(2,51 g, 86%) eingeengt. Dieses Produkt (3,3 g, 8,67 mMol) wird
in 4N HCl-Dioxan
(50 ml, 0,2 Mol) gelöst
und das Gemisch wird eine Stunde bei Raumtemperatur umgesetzt und
eingeengt. Das sich daraus ergebende wird in Ethanol (30 ml) gelöst und es
wird Triethylamin (1,3 ml, 9,53 mMol) zum Neutralisieren des Salzes
hinzugefügt
und das Gemisch wird unter Ergeben von H-L-Threonin(OH)-L-alaninbenzylester
eingeengt.
-
Getrennt wird Benzyloxycarbonyl-L-alanin
(2,03 g, 9,1 mMol) in einem Ethanol-Dimethylformamid-Gemisch (1 : 1) (30
ml) gelöst
und es wird EEDQ (2,47 g, 9,9 mMol) hinzugefügt und das Gemisch wird 10
Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Dem Gemisch wird eine Lösung
des vorstehend erhaltenen H-L-Threonin(OH)-L-alaninbenzylesters
in Ethanol (15 ml) zugefügt.
Das Gemisch wird 12 Stunden bei Raumtemperatur umgesetzt und eingeengt.
Das eingeengte Gemisch wird in einer kleinen Menge Ethanol gelöst und es
werden Ether und n-Hexan
zum Kristallisieren des Produkts zugefügt. Die Kristalle werden durch
Filtration abgetrennt und mit 1N Salzsäure, wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
unter Ergeben der gewünschten
Verbindung (3,6 g, 85%) gewaschen.
-
1H-NMR δ (DMSO):
1.02 (d, 3H, J = 6.3 Nz, Thr-γ-H),
1,20 (d, 3H, J = 7.0 Hz, Ala-β-H),
1.28 (d, 3H, J = 7.3 Hz, Ala-β-H),
3.31 (dd, 1H, J = 10.4, 5.0 Hz, Thr-β-H), 3.31 (ddd, 1H, J = 7.2,
7.0, 7 Hz, Ala-α-H),
4.17 (dd, 1H, J = 8.2, 4.0 Hz, Thr-α-H), 4.30 (ddd, 1H, J = 7.2,
7.1, 7.0 Hz, Ala-α-H),
7.31 (m, 10H, Ar)
-
Beispiel 1
-
Synthese von L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-2-(acetamid-2-desoxy-l-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin:
-
-
(i) In Bezugsbeispiel 4 erhaltener
Benzyloxycarbonyl-L-alanin-L-threonin-Lalaninbenzylester (1,165
g, 2,4 mMol) wird mit Methylenchlorid (10 ml), Molekularsieb (1,5
9), Zirkonocendichlorid (Cp2ZrCl2) (468 mg, 1,6 mMol) und Silberperchlorat
(663 mg, 3,2 mMol) gemischt und das Reaktionssystem wird mit Wasserstoffgas gespült und auf –20°C gekühlt und
das Gemisch wird 30 Minuten gerührt.
Dem Reaktionsgemisch wird eine Lösung
des im vorstehenden Bezugsbeispiel 1 erhaltenen O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl-(1 → 3)-2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosylfluorids
(654 mg, 0,8 mMol) in Methylenchlorid (5 ml) zugefügt. Nach
6 Stunden Rühren
des Gemisches wird das Reaktionsgemisch filtriert und eingeengt. Der
sich daraus ergebende Sirup wird in Chloroform (50 ml) gelöst und die
organische Schicht wird mit gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das sich daraus Ergebende
wird filtriert, eingeengt und anschließend durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(mobile Phase: Hexan : Ethylacetat = 3 : 1) unter Ergeben von Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-α-Dgalactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(463 mg, 45%) aufgetrennt.
-
1H-NMR δ (CDCl3): 5.48 (s, 1H, Ph-CH), 5.35 (d, 1H, J =
3.5 Hz, H-1), 4.67 (d, 1 H, J = 7.6 Hz, H-1')
-
(ii) Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-azido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(419 mg, 0,326 mMol) wird in Thioessigsäure (4 ml) und Pyridin (2 ml)
bei Raumtemperatur 20 Stunden gerührt und danach wird das Reaktionssystem
eingeengt. Der sich daraus ergebende Sirup wird durch Kieselgel-Säulenchromatographie (mobile
Phase: Toluol : Ethylacetat = 1 : 1 – 0,5 Triethylamin) unter Ergeben
von Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(266 mg, 63%) aufgetrennt.
-
1H-NMR δ (CDCl3): 5.41 (s, 1H, Ph-CH), 5.21 (d, 1H, J =
3.5 Hz, H-1), 4.60 (d, 1H, J = 8.7 Hz, H-1'), 1.97 (s, 3H, CH3NH)
-
(iii) Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-4,6-O-benzyliden-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(15 mg, 12 μMol)
wird in N,N-Dimethylformamid (3 ml), Essigsäure (1 ml) und Wasser (1 ml)
gelöst
und es wird Palladiumkohle (100 mg) hinzugefügt und das Reaktionssystem
wird mit Wasserstoffgas gespült.
Nach 3 Stunden Umsetzen bei Raumtemperatur wird die Palladiumkohle
entfernt. Das Gemisch wird der Filtration mit G-10 unterzogen und das
Filtrat wird unter Ergeben des gewünschten Produkts (7,2 mg, quantitativ)
lyophilisiert.
-
1H-NMR δ (D2O): 4.88 (d, 1H, J = 3.7 Hz, H-1), 4.43
(d, 1H, J = 2.1 Hz, Thr-α-H),
4.33 (dd, J = 6.6, 2.1 Hz, Thr-β-H),
4.36 (d, 1H, J = 7.8 Hz, H-1'), 4.20 (dd, 1H, J = 11.1, 3.7 Hz,
H-2), 4.16 (m, 1H, Ala-α-H),
4.11 (d, 1H, J = 1.7 Hz, H-4), 4.05 (dd, 1H, J = 14.2, 7.1 Hz, Ala-α-H), 3.97
(m, 1H, H-5), 3.94 (m, 1H, H-3), 3.80 (d, 1H, J = 3.2 Hz, H-4'),
3.66 (m, 4H, H-6a, 6b, 6a', 6b', 3.97 (m, 1H, H-5'), 3.53 (m, 1H,
H-3'), 3.42 (dd, 1H, J = 9.8, 7.8 Hz, H-2'), 1.91 (s, 3H, CH3NH), 1.50 (d, 3H, J = 7.0 Hz, Ala-β-II), 1.22 (d, 3H, J = 7.2 Hz,
Ala-β-H),
1.20 (d, 3H, J = 6.6 Hz, Thr-γ-H)
13C-NMR δ (D2O): 105.5 (C-1'), 99.0 (C-1).
-
Beispiel 2
-
Synthese von L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-2-desoxy-1α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin:
-
(i) Zirkonocenchlorid (Cp2ZrCl2)
(543 mg, 1,86 mMol) und Silberperchlorat (771 mg, 3,72 mMol) werden
in Dichlormethan (10 ml) gelöst
und es wird Molekularsieb (1,0 g) hinzugefügt und das Reaktionssystem wird
mit Stickstoffgas gespült
und 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Dem Gemisch wird in Bezugsbeispiel
4 erhaltener Benzyloxycarbonyl-L-alanin-L-threonin-L alaninbenzylester
(904 mg, 1,86 mMol) zugefügt und
das Reaktionssystem wird auf –40°C gekühlt. Dem
Reaktionsgemisch wird eine Lösung
von in Bezugsbeispiel 2 erhaltenem O-(2,3,4,6-Tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1→3)-2-azido-4,6-di-O-benzyl-2-desoxy-α-D-galactopyranosylfluorid
(620 mg, 0,74 mMol) in Dichlormethan (3 ml) zugefügt und das
Gemisch wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 18 Stunden umgesetzt. Die Reaktion wird durch Hinzufügen von Pyridin
(1 ml) abgebrochen und das Gemisch wird mit Chloroform extrahiert.
Die organische Schicht wird mit wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt
und durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Toluol : Ethylacetat = 9 : 1 – 0,5%
Triethylamin) unter Ergeben von Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-azido-4,6-di-O-benzyl-2-desoxy-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester (333
mg, 33%) aufgetrennt.
-
1H-NMR g
(CDCl3): 5.17 (d, 1H, J = 3.7 Hz, H-1),
4.64 (d, 1H, J = 8.1 Hz, H-1')
-
(ii) Der vorstehende Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzylβ-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-azido-4,6-di-O-benzyl-2-desoxy-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(283 mg, 0,206 mMol) wird in Thioessigsäure (2 ml) gelöst. Der
Lösung
wird Pyridin (1 ml) zugefügt
und das Gemisch wird 20 Stunden bei Raumtemperatur umgesetzt und
anschließend
unter verringertem Druck eingeengt. Die eingeengte Flüssigkeit
wird einer Kieselgel-Säulenchromatographie
(Hexan : Ethylacetat = 2 : 3) unter Ergeben von Benzyloxycarbonyl-L-alanin-(O-(2,3,4,6-tetra-O-benzyl-β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-4,6-di-O-benzyl-2-desoxy-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alaninbenzylester
(238 mg, 83%) unterzogen.
-
1H-NMR δ (CDCl3): 5.20 (d, 1H, J = 3.5 Hz, H-1), 4.66 (d,
1H, J = 7.8 Hz, H-1'), 1.65 (s, 3H, CH3NH)
-
(iii) Das vorstehende Produkt wird
dem Entschützen
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1-(iii) beschrieben unter Ergeben
von L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)(1 → 3)-(2-acetamido-2-desoxy-β-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin
unterzogen. Das Produkt wird durch NMR als das Produkt des Beispiels
1 identifiziert.
-
Beispiel 3
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Synthese eines Polymers
von 2-Acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl-Lserin
-
2-Acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl-L-serin
(36 mg, 0,12 mMol) wird in N,N-Dimethylformamid gelöst. Dem
Gemisch wird Drylight (100 mg) als Trockenmittel zugesetzt und das
Reaktionssystem wird mit Stickstoffgas gespült. Nach 30 Minuten werden
dem Gemisch Diphenylphosphorylazid (21 μl, 0,56 mMol) und Triethylamin
(37 μl,
0,28 mMol) zugefügt.
Das Gemisch wird 3 Tage bei Raumtemperatur umgesetzt, unter verringertem
Druck eingeengt und das Produkt wird mit G-25 abgetrennt und unter
Ergeben der Titelverbindung (25 mg) lyophilisiert.
-
Beispiel 4
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Synthese eines Polymers
von 2-Acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl-Lserin:
-
2-Acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl-L-serin
(116 mg, 3,76 mMol) wird in Methanol gelöst. Dem Gemisch wird N-Ethoxycarbonyl-2-ethoxy-l,2-dihydrochinolin (100
mg, 4,14 mMol) zugefügt
und das Gemisch wird einen Tag bei Raumtemperatur umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wird unter verringertem Druck eingeengt und das
Produkt wird mit LH-20 abgetrennt und unter Ergeben der Titelverbindung
(70 mg) lyophilisiert.
-
Beispiel 5
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Synthese eines Polymers
von L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin:
-
-
Auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 beschrieben hergestelltes L-Alanin-(β-Dgalactopyranosyl)-(1 → 3)-(2-acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-Lthreonin-L-alanin
(21 mg, 33,5 μMol)
wird in Dimethylformamid (400 μl)
gelöst
und das Gemisch wird auf Eistemperatur gekühlt und es wird DPPA (Diphenylphosphonlazid)
(9,4 μl,
43,6 μMol),
und Triethylamin (6,0 μl,
43,6 μMol)
hinzugefügt.
Das Reaktionssystem wird allmählich
auf Raumtemperatur erwärmt
und 3 Tage umgesetzt. Nach dem Umsetzen wird das Reaktionsgemisch
mit Ether und Ethanol behandelt. Die sich daraus ergebenden Niederschläge werden
in 1 M wäßrigem Ammoniak
gelöst
und die Lösung
wird einen Tag gerührt.
Das Gemisch wird erneut mit Ether und Ethanol behandelt und die
sich daraus ergebenden Niederschläge werden durch Gelfiltration
unter Ergeben des Titelpolymers (18 mg, 86%) gereinigt.
-
1H-NMR δ (D2Q): 4.88 (d, 1H, J = 3.7 Hz, H-1), 4.37–4.12 (m,
7H, Thr-α-H,
Thr-β-H,
H-1', Ala-α-H × 2, H-2,
H-4), 3.97–3.94
(m, 2H, H-5, H-3),
3.80 (d, 1H, J = 2.9 Hz, H-4'), 3.66(m, 4H,·H-6a, 6b, 6a', 6b'), 3.97-3.53 (m, 2H, H-5',
H-3'), 3.42 (dd, 1H, J = 9.8, 7.8 Hz, H-2'), 1.92 (s, 3H, CH3NH),
1.33 (m, 9H, -CH3 × 3) 13C-NMR δ (D2O): 105.5 (C-1'), 99.8 (C-1)
-
Beispiel 6
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Synthese eines Polymers
von L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)-(1 → 3)-2-(acetamido-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin
-
Auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 hergestelltes L-Alanin-(β-D-galactopyranosyl)-(1→3)-2-(acetamid-2-desoxy-1-α-D-galactopyranosyl)-L-threonin-L-alanin
(10 mg, 16,0 μMol)
wird in einem Gemisch aus Methanol (150 μl) und Dimethylformamid (50 μl) gelöst und es
wird EEQD (4,7 mg, 19,1 μMol)
hinzugefügt
und das Gemisch wird 24 Stunden bei Raumtemperatur umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wird mit Ether und Ethanol behandelt und die sich
daraus ergebenden Niederschläge
werden durch Gelfiltration unter Ergeben des Titelpolymers (8 mg,
80%) gereinigt.
-
Versuch 1
-
Das in dem vorstehenden Beispiel
5 erhaltene Polymer (Glykopeptid) weist dieselbe Sequenz wie die des
natürlichen
Glykopeptids auf, das Antigefrier-Glykoprotein (AFGP) genannt wird,
und anschließend
wurde die Gefrierpunktserniedrigung des Produkts gemessen und mit
der von natürlichem
AFGP zum Überprüfen der Ähnlichkeit
zwischen beiden verglichen.
-
Testverfahren
-
Wäßrige Lösungen des
Polymers des Beispiels 5 mit verschiedenen Konzentrationen wurden
hergestellt und deren Gefrierpunkt wurde gemessen. Die Gefrierpunktserniedrigung
wurde mit einem Lichtmikroskop mit einem Temperaturkontrollgerät gemessen.
Zuerst wurde zum Ausschließen
eines jeden Fehlers bei der Messung des Gefrierpunkts aufgrund eines
Unterkühlens
das gesamte System zuvor bei –20°C gefroren
und anschließend
sorgfältig
wieder auf 0°C
gebracht, wobei darauf geachtet wurde, den Eiskern nicht völlig aufzulösen. Anschließend wurde
das System allmählich
abgekühlt,
wobei das Wachstum von Eiskristallen beobachtet wurde. Der Gefrierpunkt
wurde als der Punkt angenommen, bei dem das Wachstum von Eiskristallen
aufhörte
und das gesamte System gefroren war. Die Ergebnisse werden in der
begleitenden 1 dargestellt. Die 1 schließt auch die in der Literatur
(Arthur L. DeVries, Stanley K. Komatsu & Robert E. Feeney, Journal of Biological
Chemistry, Bd. 245, S. 2901–2908,
1970) mitgeteilte Gefrierpunktserniedrigung von AFGP natürlichen
Ursprungs ein.
-
Im Falle der Gefrierpunktserniedrigung
in Abhängigkeit
vom physiochemischen Faktor der Materialkonzentration aufgrund zum
Beispiel von Natriumchlorid wird die Beziehung zwischen der Konzentration
und der Gefrierpunktserniedrigung eine Gerade, aber im Falle von
AFGP wird die Beziehung eine Kurve. Das Polymer der vorliegenden
Erfindung zeigte nahezu dieselbe Gefrierpunktserniedrigungsaktivität wie die
in 1 dargestellte von
AFGP natürlichen
Ursprungs. Außerdem
hemmte das Polymer der vorliegenden Erfindung das Wachstum von Eiskristallen.
-
Aus diesen Versuchsergebnissen kann
erwartet werden, daß das
Glykopeptid der vorliegenden Erfindung als Antigefriermittel für zu transplantierende
Organe usw. brauchbar sein kann und es kann weiter erwartet werden,
daß es
als Kosmetikum wie etwa als Feuchtemittel brauchbar ist.
-
INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann ein stereoselektives Glykopeptidmonomer leicht durch Kuppeln
einer Aminosäure
oder eines Peptids mit einem fluorierten Glykosid eines Monosaccharids
oder eines Oligosaccharids, bei dem die Hydroxygruppen mit einer
Schutzgruppe des Ethertyps geschützt
sind, erhalten werden und weiter können durch Polykondensieren
des Glykopeptids wirkungsvoll sequentielle Glykopeptide erhalten
werden, die als Materialien für
wissenschaftliche Untersuchungen und Arzneimittel, zum Beispiel
ein antivirales Mittel, ein antiallergisches Mittel, ein Antitumormittel
und weiter ein Antigefriermittel für zu transplantierende Organe,
ein Feuchtemittel für
Kosmetika und als ein Material für
Nahrungsmittel brauchbar sind.