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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf selbstlenkende Drehgestelle für Schienenfahrzeuge und insbesondere
auf das Vorsehen von Schubsteifigkeit zwischen den Achsen von selbstlenkenden Drehgestellen
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Üblicherweise
ist die Schubsteifigkeit zwischen den Achsen von selbstlenkenden
Drehrahmenwerken bzw. -gestellen mittels Kreuzverankerungen erreicht,
die an den Radsatzunterrahmenwerken angebracht sind, wie es beispielsweise
im Scheffel-Kreuzverankerungsdesign
nach dem Stand der Technik vorgesehen ist oder mittels A-Rahmenwerken, die
miteinander an ihren Scheiteln längs
der querlaufenden Mittellinie des Drehgestells verbunden sind, wie
es beispielsweise im List- Lenkhebeldesign nach dem Stand der Technik
vorgesehen ist. Jedoch sind auf unebenen Schienen bzw. Spuren und insbesondere
bei Weichen-und Bahnübergängen, die
Radsätze
großen
Stoßbeanspruchungen,
die an die Unter- oder A-Rahmenwerke übertragen werden, ausgesetzt.
Deswegen müssen
die Rahmenwerke widerstandsfähig
sein. Widerstandsfähigkeit
ist auch notwendig, um sicherzustellen, dass die Kräfte, die auf
die Rahmenwerke übertragen
werden, den Kugellagern der Drehgestellradsätze nicht überhöhte Kräftepaare aufzwingen, was zu
einer Lebensdauerverkürzung
dieser Lager führen
könnte.
Die erforderliche Widerstandsfähigkeit
hat schwere Unter- oder A-Rahmenwerke zur Folge, welche die ungefederte Radsatzmasse
erheblich erhöhen,
wodurch die Nachlaufbeständigkeit
des Drehgestells bei hohen Geschwindigkeiten reduziert sein kann.
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Es zeigt sich jedoch, dass die für die Ermöglichung
einer effektiven Radsatzlenkung bei Nachlaufbeständigkeit und Kurvenfahrleistung
benötigten Schubkräfte zwischen
den Achsen, im Allgemeinen lediglich einen Bruchteil, der nicht
größer ist
als 30% der Stoßkräfte, die
an Weichen und Bahnübergängen auftreten,
ausmachen.
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US
4,300,454 (Scheffel) beschreibt ein Drehgestell, bei dem
Schubkräfte
zwischen den Achsen mittels konventioneller Kreuzverankerungen erzeugt werden
und bei dem an beiden Seiten des Drehgestells Lenkungsdämpfer, der
Länge nach,
zwischen den Auslegern der Achslager, angreifen.
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Vor diesem Hintergrund sieht die
vorliegende Erfindung eine Vorrichtung vor, welche die Übertragung
der Schubkräfte
zwischen den Radsätzen
auf ein Maß reduziert,
bei dem angemessene Nachlaufbeständigkeit
und Kurvenfahrleistung erzielt werden können, das aber trotzdem für die Kugellager
annehmbar ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nach einem Gesichtspunkt der Erfindung
ist eine Vorrichtung zur Dämpfung
der Schubsteifigkeit zwischen den Achsen eines selbstlenkenden Drehgestells,
das eine Achsanordnung mit Achsen, die in Achskastenlagern angeordnet
sind, aufweist, vorgesehen, wobei die Vorrichtung Ausleger aufweist,
die starr mit der entsprechenden Achsenanordnung des Drehgestells
so verbunden sind oder verbunden werden können, dass sie sich gegeneinander
von der Achsanordnung allgemein nach vorne und nach hinten erstrecken
und Querkraft übertragende
Mittel aufweist, die zwischen den Auslegern wirken, um Querkräfte zwischen
den Auslegern zu übertragen,
während
sie relative Querbewegung zwischen den Auslegern aufnehmen, wobei
unablässig
vom Ausmaß der relativen
Querbewegung zwischen den Auslegern, die Querkraft übertragenden
Mittel nur in der Lage sind, zwischen ihnen Querkräfte begrenzter,
vorbestimmter Größe zu übertragen,
welche das Drehgestell mit einer Schubsteifigkeit zwischen den Achsen versehen,
um die Nachlaufbeständigkeit
des Drehgestells zu erhöhen,
wobei sie nicht ausreichen, um den Achskastenlagern überhöhte Kräftepaare
aufzuzwingen.
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Nach einem anderen Gesichtspunkt
der Erfindung ist ein selbstlenkendes Drehgestell vorgesehen, das
eine Achsenanordnung mit Achsen, die in Achskastenlagern angeordnet
sind, und eine Vorrichtung zur Schubsteifigkeit zwischen den Achsen,
wie oben dargestellt, aufweist, wobei die Ausleger der Vorrichtung
starr mit der Achsenanordnung verbunden sind und die Vorrichtung
die Schubsteifigkeit zwischen den Achsen bewirkt, um die Nachlaufbeständigkeit
des Drehgestells zu erhöhen.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale der
Erfindung sind in den beigefügten
Ansprüchen dargelegt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Bezugnehmend auf die Begleitzeichnungen wird
die Erfindung nun nur anhand von Beispielen ausführlicher beschrieben, wobei:
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1 eine
Seitenansicht eines Drehgestells zeigt, das mit einer Vorrichtung
nach der Erfindung nachgerüstet
(retro-fitted) ist;
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2 eine
Draufsicht einer Seite des Drehgestells zeigt;
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3 ein
Detail eines Lageradapters der Vorrichtung zeigt;
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4 eine
Kraftübertragungsvorrichtung darstellt,
die in der Vorrichtung zum Einsatz kommen kann;
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5 eine
Seitenansicht eines Drehgestells zeigt, das mit einer Vorrichtung
nach der Erfindung hergestellt ist;
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6 eine
Draufsicht des Ausführungsbeispiels
aus 5 zeigt;
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7 ein
anderes Ausführungsbeispiel
des Kraftübertragungsgeräts, das
in der Vorrichtung nach der Erfindung benutzt werden kann, darstellt;
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8 eine
Seitenansicht der einschlägigen Teile
eines anderen Ausführungsbeispiels
der Erfindung zeigt;
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9 einen
Draufsicht der in 8 gezeigten
Komponenten zeigt;
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10 eine
Seitenansicht einer in dem Ausführungsbeispiel
aus 8 und 9 benutzten Blattfeder zeigt;
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11 eine
Draufsicht der Blattfeder aus 10 zeigt;
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12 die
Leistungsfähigkeit
des Ausführungsbeispiels
aus 8 und 9 graphisch darstellt;
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13 und 14 die Anwendung der Erfindung an
motorisierten Drehgestellen in Diagrammen darstellt;
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15 eine
Seitenansicht des motorisierten Drehgestells aus 14 zeigt;
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16 ein
Anschlagstück,
das in dem Ausführungsbeispiel
aus 8 und 9 zum Einsatz kommt, darstellt;
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17 bis 21 verschiedene Kraftübertragungsvorrichtungen
mit degressiver Charakteristik darstellen;
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22 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels,
bei dem axiale Schubsteifigkeit und Pendelzwang vorgesehen sind;
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23 eine
Draufsicht des Ausführungsbeispiels
aus 22 zeigt;
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24 die
Leistungsfähigkeit
einer Vorrichtung, wie beispielsweise der aus 17, grafisch darstellt;
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25 eine
Seitenansicht eines Dreiteilegestells zeigt und eine alternative
Achskastenaufhängungsanordnung
darstellt;
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26a und 26b jeweils Seiten- und Schnittansicht
einer anderen Vorrichtung zeigen, die zum Einsatz kommen kann, um
einen degressiven Pendelzwang zu erzeugen;
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27a und 27 jeweils Seiten- und Schnittansichten
einer weiteren Vorrichtung zeigen, die zum Einsatz kommen kann,
um einen degressiven Pendelzwang zu erzeugen; und
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28a und 28b jeweils Seiten- und Schnittansichten
einer weiteren Vorrichtung zeigen, die zum Einsatz kommen kann,
um einen degressiven Pendelzwang zu erzeugen.
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BESCHREIBUNG
DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1 bis 3 stellen ein selbstlenkendes
Dreiteilegestell 10 dar, das mit einer Vorrichtung 12 nach der
vorliegenden Erfindung, nachgerüstet
worden ist, um das Drehgestell 10 mit einer Schubsteifigkeit
zwischen den Achsen 16, 16.1 zu versehen. Wie üblich sind
die Räder 18, 18.1 fest
mit den Achsen 16, 16.1 des Drehgestells 10 verbunden.
Die Achsen sind in den jeweiligen Achskästen 20, 20.1,
die sich außerhalb
der Räder
befinden, mittels üblicher
Kugellager gestützt
Die Seitenrahmen 22 sind an den Achskästen 20, 20.1 aufgehängt und
stützen,
mittels der Feder 28, einen querlaufenden Drehgestellschemel 24 an
der querlaufenden Mittellinie des Drehgestells.
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Die Vorrichtung 12 der Erfindung
weist an jeder Seite des Drehgestells Paare von Armen bzw. Auslegern 30, 30.1 auf.
Die Ausleger sind allgemein nach vorne und nach hinten gerichtet.
Die ersten Enden 32, 32.1 der Ausleger sind mit
den jeweiligen Achskästen 20, 20.1 verbunden,
während
die gegenüberliegenden,
zweiten Enden 34, 34.1 der Ausleger nahe aneinander
an der querlaufenden Mittellinie 26 liegen. Die Ausleger 30, 30.1 weisen
geeignet ausgebildete Eisenwinkelprofillängen mit einem vertikalen Winkelprofilschenkel 36 und
einem weiteren horizontalen Schenkel 38 auf.
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Die Art und Weise, in der die ersten
Enden 32, 32.1 der Ausleger mit den Achskästen verbunden sind,
wird jetzt bezugnehmend auf 3 in
den Zeichnungen, erläutert.
Die Vorrichtung 12 weist für jeden Achskasten einen Lageradapter 40 auf,
der an dem Kugellager 42 des Achskastens angebracht ist und
an dem die vertikalen Achenkel 36 der Ausleger, mittels
Bolzen, Verschweißung,
Vernietung, Bolzenarretierung oder anderer geeigneter Mittel (hier nicht
gezeigt), verbunden sind.
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Die Vorrichtung 12 weist
auch für
jeden Lageradapter eine Schubdämpfungsverbindung 46 (shear
pad assembly) auf, die zwischen dem Adapter und dem Seitenrahmen 22,
innerhalb des Lagerbocks 48 des Seitenrahmens, angeordnet
ist. In diesem Ausführungsbeispiel
weist die Schubdämpfungsverbindung 46 eine
Anzahl von einzelnen, relativ dünnen
Gummischubdämpfern 50 auf.
Die Oberseite des Schubadapters 40 ist mit Stufen 52 ausgebildet,
wobei das aufgrund der Krümmung
der Unterseite des Schubadapters, der auf dem Kugellager 42 des
Achskastens aufliegt, erlaubt ist. Während es der vorhandene Platz
in der Lagerbocköffnung
zwischen dem Kugellager 42 und dem Lagerbock 48 nur
ermöglicht,
einen einzigen Schubdämpfer 50 auf
der vertikalen Mittellinie des Lagers in der diskutierten Retro-fit-Anwendung
anzubringen, sehen die Stufen 52 Platz vor, um Schubdämpferstapel
in nach vorne und nach hinten gerichteten Positionen gegenüber der
Mittellinie anzubringen.
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Die Schubdämpfer-Mehrfachanordnung erlaubt
es, die geeigneten Federsteifigkeitsgrade zwischen dem Kastenlager
und dem Lagerbock sogar auf dem begrenzt zur Verfügung stehenden
Raum in einem herkömmlichen
Drehgestell vorzusehen. Insbesondere erlaubt es die Anordnung, die
longitudinale Federsteifigkeit zu reduzieren, um die Kurvenfahrtleistung,
das heißt
die Selbstlenkungsfähigkeit
des Drehgestells, zu verbessern. Obwohl nur eine einzige Stufe 52 auf
der jeweiligen Seite der Kugellagermittellinie in 3 gezeigt ist, versteht sich von selbst,
dass sich mehrere derartige Stufen auf jeder Seite befinden können, um
das Anbringen einer zunehmenden Anzahl einzelner Schubdämpfer mit
zunehmendem Abstand von der Kugellagermittellinie zu ermöglichen.
Diese Schubdämpfer
erlauben wiederum eine Variationen des Federsteifigkeitsgrades der
Lagerbockbefestigung.
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Es ist dennoch bekannt, dass ein
inhärentes Problem
mit einer Mehrfach-Stufen, Schubdämpfer-Mehrfachanordnung, so
wie oben vorgeschlagen, die potenzielle Schwierigkeit ist, es sicherzustellen, dass
die Dämpfer
in den verschiedenen Schichten und in den verschiedenen Stapeln,
gleichmäßig belastet
sind. In einer Alternativ-Anordnung, wie in 25 dargestellt, sind Paare von geneigte
Gummidämpfer 50 in
einer Anordnung, die weniger anfällig für ungleichmäßige Belastung
ist, vorgesehen, um die geeigneten longitudinalen Federsteifigkeitsgrade zu
sichern.
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Erneut bezugnehmend auf 1 und 2, zeigt sich, dass, obwohl die Ausleger 30, 30.1 nicht streng
radial zu dem Kugellager 42 verlaufen, ihre Ausrichtung
im Allgemeinen trotzdem radial ist Aus Bequemlichkeitsgründen werden
die Ausleger hier als radiale Ausleger bezeichnet
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Die zweiten Enden 34, 34.1 der
Ausleger 30, 30.1 auf jeder Seite des Drehgestells,
sind mittels einer Kraftübertragungsvorrichtung 60 auf
der querlaufenden Mittellinie 26 des Drehgestells miteinander verbunden.
Die Vorrichtung 60 überträgt Kräfte zwischen
den Auslegern, um das Drehgestell 10 mit Schubsteifigkeit
zwischen den Achsen zu versehen. Dennoch ist es offensichtlich,
dass querlaufende Kräfte,
die zwischen den Enden 34, 34.1 der Ausleger übertragen
werden, Kräftepaare
auf den Kugellagern 42, besonders in Situationen von Stoßbeanspruchung,
erzeugen, was ein dauerhaftes Ausfallen der Ausleger verursachen
könnte.
Aus diesem Grund ist der Aufbau der Vorrichtung 60 so ausgebildet, dass
sie, während
sie ausreichende Kraft zwischen den Auslegern des Drehgestells 10 übertragen
kann, um geeignete Schubsteifigkeit zwischen den Achsen für ausreichende
Nachlaufbeständigkeit
und Kurvenfahrtleistung bei den Auslegungsgeschwindigkeiten zu haben,
keine Kräfte überträgt, welche
die Kugellager 42 unzulässigen
Kräftepaaren
aussetzen könnten.
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Ein Beispiel einer geeigneten Vorrichtung 60 ist
in 4 der Zeichnungen
dargestellt. Die in dieser Fig. gezeigte
Vorrichtung 60 weist ein Gehäuse 62 auf, in dem
sich die Gleitfederteller 64 und 66 befinden,
eine vorgespannte Druckfeder 68, die zwischen den Federtellern
wirkt und eine Welle 70, die auf den Lagern 72 durch
die Federteller 64 und 66 gleiten kann. Ein Ende
der Welle trägt
eine Öse 74,
die während
der Anwendung der vorliegenden Erfindung, das Ende 34.1 des
Auslegers 30.1 aufnimmt. Eine Öse 76 am anderen Ende
der Vorrichtung 60 ist mittels Auslegern 77 bzw.
Armen an das Gehäuse 62 befestigt
und nimmt das Ende 34 des Auslegers 30 auf. Das
maßgebliche
Ende der Welle 70 ist in der Lage, longitudinale Gleitbewegungen
relativ zur Öse 76 auszuführen
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Neigen die maßgebenden Kräfte, die
von den Auslegern 30, 30.1 übertragen werden, dazu, die Enden 34, 34.1 gegeneinander
zu bewegen, so bewegt sich die Welle 70 in 4 nach links und nimmt dabei den Federteller 64 mit
und übt
dadurch eine weitere Druckkraft auf die Feder 68 aus Der
Federteller 66 stößt an einer
Schulter 78 am Ende des Gehäuses an und bewegt sich nicht.
An einer Bewegungsanschlagstelle der Welle stößt eine Mutter 80 auf
der Welle an die Öse 76 an.
Neigen andererseits die maßgebenden
Kräfte,
die von den Auslegern 30, 30.1 übertragen
werden, dazu, die Enden 34, 34.1 auseinander zu
bewegen, so bewegt sich die Welle in 4 nach
rechts. Dementsprechend zieht die Mutter 80 den Federteller 66 nach rechts.
Der Federteller 64 stößt an eine
Schulter 82 des Gehäuses
an und kann sich nicht bewegen, sodass dabei erneut weiterhin Druck
auf die Feder 68 ausgeübt
wird.
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Die an der Feder 68 angelegte
Vorspannung ist so, dass die relative Bewegung zwischen den Enden 34, 34.1 im
Vergleich zur Auslenkung, der die Feder bereits ausgesetzt wurde,
indem sie aus einem entspanntem Zustand heraus vorgespannt wurde, sehr
klein ist. Folglich kann die maximale Kraft, welche die Feder von
einem Ausleger zu dem anderen überträgt, die
Vorspannkraft der Feder nicht wesentlich überschreiten. In der Praxis
wird die Vorspannkraft der Feder auf einem Wert werksseitig so eingestellt,
dass sie zwischen den Auslegern Kräfte übertragen kann, die ausreichen,
um das erforderliche Maß an
Steifigkeit zwischen den Achsen für ausreichende Nachlaufbeständigkeit
und Kurvenfahrtleistung des Drehgestells 10 zu erbringen,
aber die nicht ausreichen, um unzulässige Kräftepaare an dem Kugellager 42 zu
erzeugen.
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Die oben beschriebene Kraftübertragungsvorrichtung 60 ist
nur ein Beispiel dafür,
wie begrenzte Kraftübertragung
zwischen den Auslegern erfolgen kann. Weitere Ausführungsbeispiele
sind bezugnehmend auf 7 bis 12 und 17 bis 21 nachstehend
erläutert.
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Es wurde gezielt drauf hingewiesen,
dass die Vorrichtung 12 eine Nachrüstausführung ist. Die Möglichkeit
eine derartige Vorrichtung nachzurüsten, ist sicherlich vorteilhaft.
Es versteht sich aber, dass bei neuen Gestellen die entsprechenden
Vorrichtungen bereits bei der Herstellung installiert werden können. In
diesem Fall können
die radialen Ausleger 30, 30.1 einstückig hergestellt
werden, wie die Auskragungen bzw. Schwingen von auskragungsähnlichen Achskästen. Ein
Beispiel für
eine solche Konstruktion ist in 5 und 6 dargestellt, die radiale
Ausleger 30, 30.1 zeigen, die einstückig mit
auskragungsähnlichen
Achskästen 20, 20.1 ausgebildet
sind.
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Die auskragungsähnlichen Achskästen des neuen
Gestells, das in 5 und 6 dargestellt ist, benutzen
zwei Federn 84 pro Achskasten, die jeweils nach vorne und
nach hinten gegenüber
der vertikalen Mitttellinie angeordnet sind, um geeignete longitudinale
Federsteifigkeitsgrade zu erreichen. Jedoch können bei original hergestellten
Gestellen einen Lageradapter und eine Schubdämpfungsverbindung nutzen, die
in der Lagerbockrahmenöffnung
ausgebildet ist, so wie oben bei der Nachrüstanwendung erläutert wurde.
In diesen Fällen
könnte
der radiale Ausleger entweder am Adapter verschraubt oder damit
einstückig
verbunden werden. Es wäre
in einem neuen Gestell alternativ möglich, die Lagerbocköffnung zu
vergrößern, um
einen größeren, einzelnen Schubdämpfer auf
der vertikalen Mittellinie statt einer Anordnung von Schubdämpfern 50,
wie oben für
die Anordnung 46 erläutert,
anzubringen. Es wäre
auch möglich
mittels eines größeren und
weicheren Schubdämpfers
einen weicheren longitudinalen Federeffekt zu erzielen, um die Kurvenfahrteigenschaften
des Gestells zu verbessern.
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Ein wichtiger Vorzug der Erfindung
besteht, wie oben erläutert,
darin, dass obwohl geeignete Schubsteifigkeit zwischen den Achsen
vorhanden ist, die Ausleger 30, 30.1 in relativer
Leichtbauweise hergestellt sein können, wodurch sie, im Vergleich
zu herkömmlichen
Ausführungen,
die ungefederte Masse des Gestells 10 relativ wenig vergrößern. Obwohl ausdrücklich darauf
hingewiesen wurde, dass die Ausleger 30, 30.1 ein
Winkelprofil aufweisen, ist es offensichtlich, dass auch Kanal-,
I-Profile oder andere Querprofile verwendet werden können.
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Es zeigt sich, dass die Kraftübertragungsvorrichtung 60 in 4 ein hohes Maß an Ausgangssteifigkeit
aufweist, um Querlast zwischen den radialen Auslegern zu übertragen.
Nachdem die Ausgangsvorspannung der Feder überwunden ist, erhöht sich die
Querlast, die mittels der Vorrichtung 60 zwischen den Auslegern übertragen
wird, wenig oder gar nicht, wobei sich zeigt, dass die Federcharakteristik
und die daran angelegte Vorspannung so eingestellt sind, dass die
Querlast, die übertragen
wird, nachdem die Vorspannung überwunden
ist, nicht ausreicht, um die Kugellager zu beschädigen. Obwohl ein hohes Maß an Ausgangssteifigkeit
erforderlich ist, um die Querlast zu übertragen, wird angenommen,
dass eine Auslenkung von wenigen Millimetern zugelassen werden sollte.
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7 stellt
eine andere, der Vorrichtung 60 ähnliche Kraftübertragungsvorrichtung 90 dar,
die eine Auslenkung von einigen Millimetern zulässt, bevor die Vorspannkraft
in der Schraubenfeder 68 überwunden ist. In diesem Fall
weist die Vorrichtung 90 an dem jeweiligen Ende Paare von
gegenüberliegenden Belleville-
oder Tellerfedern 92 auf. Die Federungseigenschaft der
Belleville-Federkombinationen besteht darin, dass sie wenige Millimeter
Anfangsauslenkung in jeder Richtung aufnehmen können.
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7 zeigt
Belleville-Federpaare deren Wölbungen
an einem Ende voneinander weg- und am anderen Ende aufeinander zugerichtet
sind, wobei offensichtlich ist, dass die Anordnung an beiden Enden
gleich sein kann.
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Alternativ zu Belleville-Federn können ringförmige Federn,
die einen ringförmigen
Gummikern oder ein geeignetes Polymer-Material, wie beispielsweise
Vescoflex (Warenzeichen), aufweisen, das zwischen den ringförmigen Stahlplatten
profiliert ist, verwendet werden.
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8 und 9 stellen ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung dar, das eine andere Art einer Kraftübertragungsvorrichtung
in einer radialen Auslegeranordnung verwendet. Dieses Ausführungsbeispiel
verwendet als Kraftübertragungsvorrichtung ein
Paar von vorgespannten Blattfedern 100. Eine typische Blattfeder
dieser Art ist in ihrem Herstellungszustand in 10 und 11 dargestellt. Die Feder 100 weist
gerade Enden 102 und 104 mit einem gekrümmten Mittelteil 106 auf.
Die geraden Enden 102 der Feder 100 sind mit Bolzen,
die sich durch Löcher 110 bis
zu dem radialen Ausleger 30.1 erstrecken, befestigt, wobei
die Feder parallel zueinander verlaufen. Der radiale Ausleger 30.1 weist
in diesem Fall einen Kastenbereich auf, der die Federn, die quer
voneinander beabstandet angeordnet sind, aufnimmt.
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Eine Zugvorrichtung (nicht dargestellt)
wird dann durch die Löcher 112 an
den gegenüberliegenden
Enden der Feder eingeführt.
Um die Feder in einem geraden oder einem darüber hinausgehenden Zustand
zu spannen, wird die Zugvorrichtung gespannt. Ein Anschlagelement 114 wird
an jede Feder in einem Punkt 116 angebracht, der dem Ende
des Bereichs 106 entspricht, der vor dem eben beschriebenen
Vorspannungsverfahren gekrümmt
wurde.
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Ein Beispiel für ein geeignetes Anschlagelement 114 ist
in 16 der Zeichnungen
dargestellt. Dieses Anschlagelement weist eine aufrechte Scheibe 118 auf,
die an ihren oberen und unteren Enden an Innengewindeelemente 120 befestigt
ist. Ein Paar von Distanzstücken 122,
die auch mit den Elementen 120 verbunden sind, befinden
sich von der Scheibe 118 beabstandet angebracht. Die Blattfedern 100 können in
den Spalt, der auf einer Seite von der Scheibe 118 und
auf der anderen Seite von den Distanzstücken 122 begrenzt
ist, gleiten.
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Eine Stellschraube 124,
die sich durch eine Gewindebohrung in der Scheibe 1l8 erstreckt,
wird verwendet, um das Anschlagelement der Blattfedern in der ausgewählten Position 116 festzusetzen.
Es zeigt sich somit, dass das Anschlagelement eigentlich entlang
der Blattfedern 100 zur Position 116 geführt wird,
wo sie mittels Stellschrauben 124 verankert werden.
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Stellschrauben 126 erstrecken
sich wie dargestellt durch die Elemente 120. Sobald die
Anschlagelemente 114 an den passenden Positionen der Blattfedern
befestigt sind, drücken
die Überstände 128 der
Stellschrauben 126 gegen die senkrechten Seiten des Kastenbereichs
des radialen Auslegers 30.1. Durch Einstellung der Stellschrauben 126 ist
es möglich,
die Blattfedern so auszurichten, dass sie gerade und parallel zueinander
stehen Die Stellschrauben sind wiederum mittels Stiftschrauben 130 fixiert.
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Das innere Ende des anderen Auslegers 30 trägt ein Querelement 132,
das als „Querhaupt"
bezeichnet wird, auf der querlaufenden Mittellinie 26 des
Drehgestells angeordnet ist und gleitend zwischen den freien Enden
der aus dem radialen Ausleger herausragenden Blattfedern fixiert
ist. Neigen Schubkräfte
zwischen den Achsen dazu, die anliegenden Enden der radialen Ausleger 30, 30.1 aneinander
oder auseinander zu bewegen, wird das Querhaupt 132 eine
Kraft auf die eine oder andere Blattfeder so ausüben, dass es dazu neigt sein
Anschlagelement 114 von dem radialen Ausleger 30.1 abzuheben.
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Aufgrund der in jeder Blattfeder
gespeicherten Vorspannkräfte
und der Lagerung der Anschlagelemente 114 gegen den radialen
Ausleger 30.1, wirken die freien Enden der Blattfedern
wie vorgespannte freitragende Arme, die eine von der Position 116 und
dem Querhaupt 132 begrenzte Länge aufweisen. Folglich kann
Querkraft zwischen den radialen Auslegern mit geringer Anfangsauslenkung übertragen
werden, da eine Anfangsbelastung bis auf den Wert der Vorspannkraft
erfolgt.
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Reicht jedoch die Querkraft aus,
um die Vorspannung in der relevanten Blattfeder zu überwinden,
so werden die Stellschrauben 126 des Anschlagelements 114 auf
der Blattfeder vom radialen Ausleger 30.1 abgehoben. Danach
wirkt die ganze Länge der
Blattfeder im Freitragender-Arm-Modus, um die angelegte Querkraft
aufzunehmen. Der kürzere
freitragende Arm, der anfänglich
wirkt, ist sicherlich wesentlich steifer als der längere Arm,
der dann wirkt, wenn das Anschlagelement abgehoben worden ist. Die
Feder kann sich deswegen leichter über ihre ganze Länge biegen,
um zusätzlich
angelegte Last ohne beträchtliche
Kraftübertragung
zwischen den radialen Auslegern 30, 30.1, nachdem
das Anschlagelement abgehoben worden ist, aufzunehmen.
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Dies ist in 12 dargestellt, die einen theoretischen
Grafen zeigt, in dem die Auslenkung auf der horizontalen Achse gegen
die übertragene
Kraft auf der vertikalen Achse aufgetragen ist. In der Anfangsstellung
A, wo die angelegte Last nicht ausreicht, um die Vorspannung in
der Feder zu überwinden,
wird ersichtlich, dass die Feder eine beachtliche Last mit sehr
wenig Auslenkung übertragen
kann. Wie bereits in Verbindung mit der Vorrichtung 60 im ersten
Ausführungsbeispiel
erwähnt,
ist es in der Praxis erwünscht,
dass die Feder in diesem Stadium lediglich wenige Millimeter Auslenkung
aufweist.
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Der Punkt B im Grafen stellt den
Punkt dar, an dem die angelegte Last gleich der Vorspannung in der
Feder und an dem sich das Anschlagelement vom radialen Ausleger
abhebt. Im Stadium C steigt danach die Last, die von der Feder überragen
werden kann, bei steigender Auslenkung nur geringfügig an.
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Der Aufbau ist wie in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
so konzipiert, dass während des
Stadiums A eine geeignete Querkraft übertragen werden kann, um ein
hinreichendes Maß an
Schubsteifigkeit zwischen den Achsen zu erzeugen. Danach reicht
die maximal übertragene
Kraft nicht aus, um die Kugellager zu beschädigen.
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Erneut bezugnehmend auf 7, sehen die Belleville-Federn 92 die
wenige Millimeter große
Auslenkung des Stadiums A in 12 vor.
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Ein wichtiger Vorteil, den das Ausführungsbeispiel
in 8 und 9 gegenüber dem in 4 und 7 hat,
besteht darin, dass die Blattfedervorrichtung in Querrichtung kompakter
ist, als die querlaufende Schraubenfedervorrichtung. Dementsprechend
kann die Blattfedervorrichtung dann bevorzugt werden, wenn nahe
den Schienen Hindernisse vorhanden sind, die ein Drehgestell, das
mit einer sich querlaufend erstreckenden Vorrichtung, so wie der
Vorrichtung 60, ausgerüstet
ist, behindern könnten.
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Ein weiterer Vorteil der Blattfedervorrichtung aus 8 und 9 besteht darin, dass die Anfangskraft, die
benötigt
wird, um das Anschlagelement 114 vom radialen Ausleger 30.1 abzuheben,
variiert werden kann, indem lediglich die Länge des Hebelarms, der zwischen
der Position 116 und dem Querhaupt 132 ausgebildet
ist, variiert wird, das heißt,
indem die Position des Anschlagelements auf der Blattfeder variiert
wird.
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Es zeigt sich somit, dass sich die
Anwendung von Blattfedern, wie oben beschrieben, für einen
besonders kompakten und vielseitigen Aufbau eignet, der sowohl Schubsteifigkeit
zwischen den Achsen als auch, wie nachstehend beschrieben, Iongitudinalen
Pendelzwang (yaw constraint, Pendelbewegungsbegrenzung) vorsieht.
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Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
beziehen sich auf selbstlenkende Dreiteile-Drehgestelle. Dennoch weist die Erfindung
weitreichendere Anwendungsmöglichkeiten
auf. 13 stellt die Anwendung
der Erfindung in einem motorisierten, selbstlenkenden Drehgestell
dar, das Achsen 200, die mit Motoren 202 ausgerüstet sind,
aufweist. In diesem Fall wird die Schubsteifigkeit von einer querlaufenden
Kraftübertragungsvorrichtung 204 gewährleistet,
die der in den vorherigen Ausführungsbeispielen
zum Einsatz gekommenen Vorrichtung 60 entspricht, und die
längs der
querlaufenden Mittellinie des Drehgestells zwischen den nach vorne
und nach hinten gerichteten radialen Auslegern 206 und 208,
die den Auslegern 30, 30.1 entsprechen, wirkt.
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14 stellt
die Anwendung der Erfindung in einem motorisierten Drehgestell dar,
das Achsen 300, die mit Motoren 302 ausgerüstet sind,
aufweist. Schubsteifigkeit wird in diesem Fall, wie oben bezugnehmend
auf 8 und 9 erläutert, von einer Blattfedervorrichtung 304 erreicht,
wobei die Blattfedern mit einem Ausleger 306 verbunden
sind, der von einer der Motor/Achsanordnungen nach hinten ragt und gegen
ein Querhaupt 308 wirkt, das auf der querlaufenden Mittellinie
des Drehgestells von einem Ausleger 310 getragen wird,
der aus der anderen Motor/Achsanordnung nach vorne ragt.
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Aus 15,
das eine Seitenansicht des motorisierten Drehgestells in 14 darstellt, wird ersichtlich,
dass die Ausleger 306, 310 radial angeordnet sind
und den Auslegern 30, 30.1 entsprechen.
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Es wird auch vermerkt, dass sich
in 13 und 14 die Kraftübertragungsvorrichtung
innerhalb der Räder
des Drehgestells befindet, während
in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
die Vorrichtungen außerhalb
angeordnet sind. Fachleute werden verstehen, dass die Innenanbringung
deswegen möglich
ist, weil bei motorisierten Drehgestellen Raum zwischen den Achsen
vorhanden ist.
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Weitere Ausführungsbeispiele von Kraftübertragungsvorrichtungen
mit degressiver Eigenschaft sind in 17 bis 21 dargestellt. Bezugnehmend
auf 17 sind ein ringförmiges Steuerkurvenelement 418 dargestellt,
das aus Steuerkurvensegmenten 418.1 und 418.2 zusammengesetzt
ist, und eine Reihe umfangsseitig, beabstandet angeordneter Kugeln 454,
die in der genauen Mittelposition (Totlage) in einer in den Steuerkurvensegmenten ausgebildeten
Vertiefung 422 sitzen. Eine Vorspannkraft, die die Kugeln 454 in
dieser Position festhält, wird
von einer Feder 456 erreicht, die auf einen Konus wirkt.
Die Feder 456 umgibt eine Welle 460 und ist mittels
einer Muffe 462 vorgespannt, die gegen die Schulter des
Konus wirkt und auf der Welle im Gewinde 466 verschraubt
ist. Die Kugeln 454 sind zwischen der Endfläche 468 der
Muffe und einem Kolben 470, der an der Welle mittels einer
Stellmutter 472 befestigt ist, und der gegen die Endfläche des
Konus 458 drückt,
eingespannt.
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Die Abmessungen sind so, dass der
Kugel-einspannende Spalt zwischen den gegenüberliegenden Seiten der Muffe 462 und
des Kolbens 470, nur geringfügig größer ist als der Kugeldurchmesser. Deswegen
sind die Kugeln nicht fest zwischen diesen Flächen eingeklemmt, sondern können sich
in dem Spalt radial bewegen, wie nachstehend beschrieben.
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Die Steuerkurvensegmente 418.1, 418.2 werden
in einen Zylinder 474 gepresst und zwischen einer inneren
Schulter 476 des Zylinders und einer inneren Führungsmutter 478 festgehalten.
Buchsen 480 und 482 sind im Zylinder 474 und
in der Muffe 462 ausgebildet, um eine longitudinale Gleitbewegung
des Kolbens im Zylinder und der Muffe in der Führungsmutter zu erlauben.
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Die Welle und der Zylinder tragen
jeweils Kupplungen 484 und 486, wodurch sie mit
Elementen, zwischen denen Kräfte übertragen
werden müssen,
verbunden werden können, wobei
im vorliegenden Fall diese Elemente die inneren Enden 34, 34.1 der
Ausleger 30, 30.1 sind.
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Wie in 17 dargestellt
ist, werden die Kugeln 454 in der Ruhe- oder genauen Mittelposition
in der Vertiefung 422 aufgrund des Endes mit großem Durchmessers
der konischen Fläche
des Konus 458 zurückgehalten.
Findet relative Querbewegung zwischen den Enden 34, 34.1 entweder
aufeinander zu oder voneinander weg statt, so bewegen sich Welle 460 und
Zylinder 474 relativ zueinander. In Abhängigkeit von der Richtung der
relativen Querbewegung stößt entweder
die Muffe oder der Kolben die Kugeln. Wird eine ausreichend große Kraft
angelegt, so ist die Kraft der Feder 456 überwunden,
und der Konus 458 gleitet auf der Welle 460, um
die Feder weiter zu komprimieren. Die Kugeln bewegen sich aus der
Vertiefung 422 heraus über
die profilierte Steuerkurvenfläche 424.
Da auf die Kugeln durch den immer schmaler werdenden Durchmesser
der konischen Fläche
des Konus eingewirkt wird, liegt eine schrittweise abnehmende, das
heißt
degressive, Rückstellkraft
vor.
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18 und 19 zeigen modifizierte Ausführungen
des Ausführungsbeispiels
aus 17. Komponenten,
die denen in der 17 entsprechen,
sind mit den gleichen Auszugszahlen bezeichnet. In 18, erreichen konische Tellerfedern,
d. h. Belleville-Federn 488 statt der Konus-Federanordnung
in 17 die erforderliche
Vorspannung auf die Kugeln 454. In 19 werden Gummifedern 490 statt
der Tellerfedern 488 verwendet. Trotz der unterschiedlichen
Federanordnungen in 18 und 19, zeigt sich, dass diese
Ausführungsbeispiele
auf einer Art und Weise wirken, die der in 17 ähnlich
ist, wobei die Teller- oder Gummifedern anfänglich einen großen Zwang
gegen das Herausheben der Kugeln aus der Vertiefung 422 ausüben, wobei
dann mit zunehmender Auslenkung die Rückstellkraft abnimmt, das heißt degressiert.
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20 und 21 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel
einer Kraftübertragungsvorrichtung, die
eine ungefähre
Umkehrung der Konfiguration aus 17 darstellt.
Hier wirken Schraubenfedern 492 in Federgehäusen 494 auf
dem Zylinder 474 nach innen auf einzelne Kugeln 454 ein,
um sie in Vertiefungen 422 in der Welle 460 festzuhalten,
die in dem Zylinder 496 und zwar in Buchsen 496 gleiten
kann. Wie dargestellt, gibt es eine Anzahl von Kugeln und entsprechender
Federn, die in Umfangsrichtung und in Längsrichtung voneinander beabstandet
sind. In einer alternativen Variante des Aufbaus könnten mehrere
Kugeln, in Ringrichtung, in derselben Umfangsebene voneinander beabstandet
sein, das heisst, ohne longitudinale Beabstandung. Das würde die Gesamtlänge der
Vorrichtung reduzieren.
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Es zeigt sich, dass die bezugnehmed
auf die 17 bis 21 beschriebenen Vorrichtungen als Kraftübertragungsvorrichtungen
in den früheren
Ausführungsbeispielen
aus 1 und 2, 5 und 6 oder 13 verwendet werden können. Wie
es der Fall bei den vorher beschriebenen, für diesen Zweck geeigneten Vorrichtungen
ist, sind die Charakteristiken der Kraftübertragungsvorrichtungen aus 17 bis 21 derartig, dass eine begrenzte Kraft
zwischen den radialen Auslegern 30 und 30.1 übertragen
werden kann, die ausreicht, um das erforderliche Maß an Steifigkeit
zwischen den Achsen zu erzeugen, aber nicht ausreicht, um den Kugellagern
der Radsätze insbesondere
bei Stoßbeanspruchung
unzulässige Kräftepaare
aufzuzwingen.
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Zusätzlich zum Erreichen zwecks Übertragung
einer begrenzten Querkraft zwischen den Enden der radialen Ausleger 30, 30.1,
können
die Vorrichtungen aus 17 bis 21 auch dafür verwendet werden,
degressive Pendelzwänge
für die
Radsätze eines
Drehgestells zu erreichen, um sicherzustellen, dass auf gerader
Strecke ein relativ hoher Widerstand gegen Pendeln der Radsätze entsteht,
wogegen auf kurviger Strecke, auf der Pendelbewegungen aufgenommen
werden müssen,
damit die Radsätze radiale
Orientierungen annehmen können,
um eine geeignete Selbstlenkung stattfinden zu lassen, ein geringerer
Widerstand gegen Pendeln erforderlich ist.
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Die degressiv Kraft übertragenden
Vorrichtungen aus 17 bis 21 könnten beispielsweise so angeordnet
werden, dass sie zwischen den Achskästen der Radsätze auf
der gleichen Seite des Drehgestells wirken, das heißt, auf
die Art und Weise, wie bezugnehmend auf 7 in den Beschreibungen des Südafrikanischen
Patents 94/1641 dargestellt, wobei für Einzelheiten hierauf Bezug
genommen wird. Alternativ können
derartige Vorrichtungen so angeordnet werden, dass sie zwischen
dem Drehgestellrahmen und den Achskästen der Radsätze wirken.
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22 und 23 zeigen, wie die degressiv Kraft übertragenden
Vorrichtungen, die beispielsweise in 17 bis 21 gezeigt sind, verwendet
werden können,
um gemäß dieser
Erfindung sowohl Radsatzpendeln degressiv einzuschränken als
auch Steifigkeit zwischen den Achsen zu erreichen. Wie zuvor zeigen
diese Fig., ein selbstlenkendes Dreiteilegestell 10 mit
Radsätzen 18, 18.1,
die in Achskästen 20, 20.1 angeordnet
sind und an denen Seitenrahmen 22 aufgehängt sind
Die radialen Ausleger 30, 30.1 Arme sind mit den
Achskästen
auf jeder Seite des Drehgestells verbunden und erstrecken sich aufeinander
zu, wobei eine Kraftübertragungsvorrichtung 60 entlang der
querlaufenden Mittellinie des Drehgestells zwischen den angrenzenden
Enden 34, 34.1 der radialen Ausleger wirkt. Die
Vorrichtung 60 kann jede der degressiv Kraft übertragenden
Vorrichtungen, die oben bezugnehmend auf 17 bis 21 dargestellt worden
sind, sein. Die Eigenschaften der Vorrichtung, die unter anderem
von der Federvorspannkraft und dem Steuerkurventeilprofil, gegen
das die Kugeln wirken, bestimmt sind, sind so festgelegt, dass die
maximale Kraft, die zwischen den radialen Auslegern übertragen
werden kann, ausreicht, um angemessene Schubsteifigkeit zwischen
den Achsen für Nachlaufbeständigkeit
bei hohen Geschwindigkeiten des Drehgestells zu erreichen, aber
nicht ausreicht, um den Radsatzkugellagern unzulässige Kräftepaare aufzuzwingen.
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Dies ist in 24 dargestellt, die einen zu dem in 12 ähnlichen Grafen zeigt. Hier
wird gezeigt, dass eine große
Kraft zunächst
bei geringer Auslenkung, das heißt Bewegung der Enden 34, 34.1 der
radialen Ausleger aufeinander zu oder voneinander weg, übertragen
werden kann Danach gibt es, bei zusätzlicher Auslenkung, nur eine
geringe oder gar keine Erhöhung
der übertragenen
Last.
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Es zeigt sich, dass in jedem oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Aufbau der Kraftübertragungsvorrichtung
so ist, dass trotz der Querbewegung zwischen den angrenzenden Enden
der radialen Ausleger, diese nicht geeignet ist Querkräfte zu übertragen,
die eine vorbestimmte, maximale Kraft überschreiten. Die ausgewählte, maximale Kraft
ist groß genug,
um ein Maß an
Schubsteifigkeit zwischen den Achsen zu erzeugen, das der zulässigen Nachlaufbeständigkeit
des Drehgestells entspricht, aber nicht ausreicht, um den Achskastenkugellagern
Kräftepaare
aufzuzwingen, die eine als zulässig
erachtete Grenze überschreiten.
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Erneut bezugnehmend auf 22 und 23, kommt eine andere Kraftübertragungsvorrichtung 60.1,
die der Vorrichtung 60 ähnlich
ist und die eine, wie oben beschrieben, degressive Eigenschaft aufweist,
in dem Pendelzwangmodus zum Einsatz. Sie ist zwischen den radialen
Auslegern 30, 30.1 wirkend gezeigt, wobei der
Zylinder der Vorrichtung an einer Halterung 112 an dem
radialen Ausleger 30 befestigt ist und die Welle 113 der
Vorrichtung mit einer Halterung 114 des anderen radialen
Auslegers 30.1 verbunden ist. Die Vorrichtung 60.1 erreicht
entsprechend zwischen den verbundenen Achskästen einen zweifachwirkenden,
degressiven Pendelzwang (Pendelbewegungsbegrenzung).
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26a und 26b, 27a und 27b zeigen drei
weitere Ausführungsbeispiele
von Vorrichtungen, die verwendet werden können, um ein selbstlenkendes
Drehgestell mit einer degressiven Pendelzwang-Eigenschaft zu versehen.
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Ein Ausführungsbeispiel 510 wird
zuerst bezugnehmend auf 26a und 26b gezeigt, das eine Rückplatte 512 aufweist,
die beabstandet voneinander vorspringende Trägerstifte 514, trägt zwischen denen
eine Blattfeder (516) ist. Ein Steuerkurvenelement weist
eine zentrale Vertiefung 522 und profilierte Steuerkurvenflächen 524 auf,
die symmetrisch auf beiden Seiten der zentralen Vertiefung angeordnet sind.
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Die Vorrichtung 510 weist
auch eine Rolle 526 auf, die drehbar von einem Hebel 528 getragen wird,
der aus beabstandet voneinander angeordneten Auslegern 530 Armen,
zwischen denen die Rolle angeordnet ist, besteht. Zwischen der Rolle
und seinem unteren Ende wird der Hebel 528 von einem Stift 532,
der aus der Rückplatte 512 vorspringt,
schwenkbar getragen. Am unteren Ende des Hebels ist ein Querstift 534 an
dem Ende eines Verbindungsgliedes 538 mittels eines Kugellagers
angebracht.
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Die Vorrichtung 510 dient
zur Kräfteübertragung
zwischen dem Verbindungsglied 538 und die Rückplatte 512.
In einer Nutzanwendung, in der die Vorrichtung verwendet wird, um
longitudinalen Pendelzwang zu erzeugen, kann die Rückplatte
entweder am Drehgestellrahmen angebracht werden oder ein Teil davon
sein, wobei das Verbindungsglied 538 eine Achskastenverbindungsglied
ist, das von dem Achskasten wegragt. Dann dient die Vorrichtung 510 dazu,
die longitudinalen Kräfte
zwischen dem Achskasten und dem Drehgestellrahmen zu übertragen, um
einen degressiven Pendelzwang für
die relevante Achse so zu erzeugen, dass die Nachlaufbeständigkeit
verbessert ist.
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26a zeigt
die Vorrichtung in einer zentralen oder genauen Mittelposition,
in der die Rolle 526 in der Vertiefung 522 angeordnet
ist. Die Rolle wird in dieser Position von der Blattfeder 516 gehalten,
die vorgespannt ist, um eine vorbestimmte Vorspannkraft zu erreichen.
Die Bewegung des Achskastenverbindungsgliedes, beispielsweise in
der von dem Pfeil 40 gezeigten Richtung, als Antwort auf
die Pendelbewegung der zugehörigen
Achse relativ zu dem Drehgestellrahmen, veranlasst den Hebel 528 dazu, sich
um die Achse des Stiftes 532 zu drehen. Aufgrund der Sitzanordnung
der Rolle in der Vertiefung 522 ist anfänglich ein erheblicher Widerstand
gegen diese Bewegung vorhanden. Wenn jedoch die Kraft, die von dem
Verbindungsglied 538 ausgeübt wird, ausreicht, um die
Rolle aus der Vertiefung heraus zu bewegen, dann entsteht eine progressiv
abnehmende Rückstellkraft,
das heißt
ein degressiver Widerstand, wenn die Rolle sich über die zugehörige Steuerkurvenfläche bewegt,
wie von Pfeil 542 angedeutet. Die Vorrichtung 510 überträgt entsprechend
die Kraft von dem Verbindungsglied zu der Rückplatte, das heißt von dem
Achskasten zum Drehgestellrahmen, auf eine degressive Art und Weise,
wobei die Stärke
der übertragenen
Kraft mit zunehmender Bewegung des Verbindungsglieds abnimmt.
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Wenn sich die Verbindung 538 in
die entgegengesetzte Richtung mit ausreichender Kraft, um die Rolle
aus der Vertiefung zu heben, bewegt, zeigt sich, dass ein ähnlich degressiver
Widerstandsabbau stattfindet, wenn sich die Rolle über die
Steuerkurvenfläche 524 in
die Richtung des Pfeils 544 bewegt. Folglich wird erkennbar,
dass die Vorrichtung 510 zweifachwirkend in dem Sinne ist,
dass der degressive Widerstandsabbau unabhängig von der Relativbewegung
zwischen dem Achskastenverbindungsglied 538 und der Rückplatte
ausgeübt
wird.
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Gleiche Bezugsziffern bezeichnen
die Komponenten in 27a und 27b, die denjenigen in 26a und 26b entsprechen. In diesem Fall ist das Steuerkurvenelement 518 zwischen
zwei Federklingen 546, die von der Rückplatte 512 abgestützt werden,
eingeklemmt. Es gibt erneut eine Rolle 526, die von einem
Hebel 528 getragen wird.
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In dem oben genannten Nutzbeispiel
werden wiederum Kräfte
zwischen einem Achskasten, mit dem das Verbindungsglied 538 verbunden
ist, und einem Drehgestellrahmen degressiv übertragen, wobei sich ein großer Anfangswiderstand
gegen das Herausheben der Rolle 526 und dann eine sich
progressiv vermindernde Rückstellkraft
einstellt, da die Rolle sich immer weiter auf der einen oder der
anderen Steuerkurvenfläche 524 mit
zunehmender Bewegung des Verbindungsglieds 538, das heißt mit der zunehmenden
Achspendelbewegung, bewegt.
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In 28a und 28b bezeichnen wiederum gleiche
Bezugsziffern gleiche Komponenten In diesem Fall wurden die Blatt-
oder Klingenfeder aus den Ausführungsbeispielen
in 26 und 27 durch
eine vorgespannte Schraubenfeder ersetzt, die zwischen dem Drehstift 532 und
einem Distanzstück 550 am Steuerkurvenelement 518 wirkt,
das zur Rückplatte 512 an
einem Drehpunkt 552 geschwenkt ist.
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In 26 bis 28 wird in jedem Fall die Federkraft so
niedrig, wie es praktisch möglich
ist gehalten, um den Verschleiß der
Rolle zu reduzieren, wobei dennoch dafür gesorgt wird, dass die angemessenen Pendelzwangkräfte auf
die erforderliche degressive Art und Weise übertragen werden.
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Im Rahmen eines longitudinalen Pendelzwangs,
und erneut bezugnehmend auf das Ausführungsbeispiel aus 8 und 9, stellt die Möglichkeit, eine longitudinale
Pendelzwangvorrichtung zwischen den Blattfedern anzubringen einen
zusätzlichen
Vorteil dar. Der Pendelzwang könnte
beispielsweise dem in 22 und 23 dargestellten ähnlich sein
In der vorgeschlagenen Anordnung wird ein Ende des degressiven Pendelzwangs
mit einem vertikalen Stift 140 verbunden, der einen Teil
des Querhauptes 132 bildet, und das gegenüberliegende
Ende mit einem anderen Stift 142 verbunden, der sich vertikal
durch den radialen Ausleger 30.1 zwischen den Federn 100 erstreckt,
verbunden. Es zeigt sich, dass auf diese Art und Weise sowohl die
Schubsteifigkeit zwischen den Achsen, als auch der longitudinale
Pendelzwang sehr kompakt erreichbar sind.