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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von essbaren (proteinartigen) Stoffen unter der
Verwendung von Pilzzellen der Ordnung Mucorales und die Verwendung
dieser Stoffe in Nahrungsmitteln, im Besonderen als Fleischersatz.
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Einführung
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Von tierischem Fleisch wird angenommen,
dass es ein wünschenswerter
Bestandteil der menschlichen Ernährung
ist, nicht nur wegen der Vitamine und Nährstoffe, die es bereitstellt,
sondern auch wegen seines Geschmacks (besonders nach dem Kochen)
und, sehr wichtig, seiner Textur. Eine steigende Anzahl an Menschen
wendet sich jedoch vegetarischer oder veganischer Ernährung zu,
von denen keine Fleisch oder fleischstämmige Produkte beinhalten darf.
Solche Arten der Ernährung
können
auf einer Vielzahl von Faktoren beruhen, aber sie beruhen oft entweder
auf einer Abneigung gegen Fleisch (entweder hinsichtlich der Textur oder
des Geschmacks) oder auf ethischen oder moralischen Erwägungen (zum
Beispiel dem Glauben, dass es falsch ist, Tiere zu töten, um
Menschen zu ernähren).
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Die Bewegung in Richtung vegetarischer/veganischer
Ernährung
ist in den letzten Jahren durch das Auftreten von BSE (bovine spongiforme
Encephalopathie) gestiegen, auch bekannt als „Rinderwahn", eine Krankheit,
die auf das Nervensystem von Kühen
wirkt und von der man denkt, dass sie das Ergebnis des Fütterns von
Rindern mit Teilen von Schafen ist, die mit einer ähnlichen
Krankheit, bekannt als „Scrapie",
infiziert sind. BSE ist mit einem Krankheitszustand bei Menschen
in Verbindung gebracht worden, der als CJD (Creutzfeld-Jacob-Krankheit)
bekannt ist.
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Abgesehen von bestimmten essbaren
Pilzen (z. B. Champignons) sind proteinartige Nahrungsmittel bekannt,
die Pilze enthalten. Ein Beispiel ist das traditionelle, indonesische,
fermentierte Nahrungsmittel Tempeh. Diese wird üblicherweise durch die Fermentation
von Rhizopus-Pilzen auf Sojabohnen (und Bestandteilen davon), die
als feuchtes, festes Substrat dienen, hergestellt. Die Bohnen (oder
ein anderes pflanzliches Substrat) werden mit dem Pilz beimpft und
die Fermentation wird für
24 bis 36 Stunden zugelassen. Die Bohnen werden durch das produzierte
Pilzmyzel-Protein gebunden, wodurch ein festes Produkt entsteht,
das anschließend
vor dem Essen geschnitten werden kann (üblicherweise wird vor dem Verzehr
keine weitere Verarbeitung durchgeführt). Auf diese Weise werden
die Pilze verwendet, um ein ansonsten nicht essbares Substrat zu
hydrolysieren und, abgesehen davon, dass ihm von Natur aus viel
Geschmack oder Aroma fehlt, ist Tempeh ziemlich trocken und besitzt
nicht die mit Fleisch assoziierte faserige und saftige Textur. Die
Pilze stellen nur eine kleine Menge des Produktes dar und daher
ist der Gehalt an Pilzprotein niedrig. Es ist daher nicht sehr attraktiv
als Fleischersatz, zumindest für
Menschen aus der westlichen Hemisphäre.
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Eine Anzahl von essbaren Fleischersatzstoffen
sind in den letzten Jahren vorgeschlagen worden. Auf Soja basierende
Produkte, im Besonderen gepresstes Soja, werden besonders durch
amerikanische und japanische Firmen vertrieben, aber diese besitzen
keinen besonders fleischähnlichen
Geschmack oder Textur (tatsächlich
können
sowohl Soja als auch Gluten einen unangenehmen oder strengen Geschmack
besitzen).
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GB-A-2007077 und
US 4,265,915 (Maclennan/BioEnterprises)
schlagen ein ähnliches
Verfahren zur Herstellung von Tempeh vor, außer, dass anstelle von Sojabohnen
ein Stärke
enthaltendes Nahrungsmittel wie Sago, Getreide oder Kartoffeln als
festes Substrat dient. Eine Voraussetzung jedoch für diese
Nahrungsmittel (und Tempeh) ist, dass feste Nahrungsmittel oder
Zutaten als Substrat für
die fermentierenden Mikroorganismen benötigt werden.
US 3,885,048 (Liggett) bezieht sich
ebenfalls auf ein fermentiertes Nahrungsmittel, das unter der Verwendung
eines auf Stärke
basierenden, festen Substrats hergestellt wurde.
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Vor kurzer Zeit haben Wissenschaftler
die Produktion von essbaren, Protein enthaltenden Stoffen durch
die Verwendung der Produktion von Myzel-Protein durch den Pilz Fusarium
graminearum vorgeschlagen. Diese Stoffe sind in steigendem Maße als Fleischersatz
verwendet worden und sind in in dem vereinigten Königreich
und anderen europäischen
Ländern
verkauften Nahrungsmitteln beinhaltet. WO 97/36996 (Gist-Brocades
B.V.) bezieht sich auf Granula getrockneter mikrobieller Biomasse,
aus der wertvolle Verbindungen wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren extrahiert
werden können.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Dem ersten Aspekt der Erfindung entsprechend
wird ein Verfahren zur Herstellung eines essbaren (z. B. proteinartigen)
Stoffes bereitgestellt, geeignet zur Verwendung in Nahrungsmitteln,
enthaltend Pilzzellen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
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- (a) Fermentieren von Pilzzellen der Ordnung Mucorales in
einer wässrigen
Flüssigkeit
in einem Fermentiergefäß, wobei
die Flüssigkeit
eine assimilierbare Stickstoff(N)-Quelle und eine assimilierbare
Kohlenstoff(C)-Quelle
umfasst, und Mischen (und vorzugsweise Belüften) der Flüssigkeit
und der Zellen während
der Fermentation;
- (b) Reduzieren des RNA-Gehaltes der Pilzzellen auf unter 4,0
Gew.-%;
- (c) vor oder nach Schritt (b): Entfernen zumindest eines Teils
des Wassers aus dem Gemisch von Pilzzellen und wässriger Flüssigkeit; und
- (d) Verarbeiten der Pilzzellen zu einem essbaren Stoff.
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Durch die Verwendung (nicht-toxischer)
Mucorales-Pilze (z. B. die in asiatischen, fermentierten Nahrungsmittelprodukten
verwendeten) kann man jegliche Mycotoxine vermeiden, die durch andere
(z. B. Stand der Technik) Organismen produziert werden können. Daher
kann wenig oder kein Überprüfen von
Organismen, die sicher für
die Aufnahme in Nahrungsmittel sind, benötigt werden. Das bedeutet,
dass die durch die Erfindung hergestellten Produkte für die Nahrungsaufnahme
und die Verwendung in Nahrungsmitteln geeigneter sind. Die Mucorales-Organismen
produzieren im Allgemeinen keine Mycotoxine (oder eine unbedeutende
Menge oder unter der Nachweisgrenze), was ein klarer Vorteil ist,
da diese Organismen als Ganzes in ein Nahrungsmittel aufgenommen
werden, und was bedeuten kann, dass die Verarbeitungstechniken effizienter sein
können,
da die Mycotoxine nicht entfernt werden müssen. Das kann ein Problem
mit Fusarium-Organismen lösen,
die unerwünschte
Mycotoxine produzieren können
(Desjardins et al., Mirobiological Reviews, 57(3):595–604, September
1993).
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Die hier erwarteten Mycotoxine sind
solche wie Aflatoxin, Mevinolin, Terrein und Trochothecene (letztere
produziert durch einige Fusarium-Arten). Es ist unwahrscheinlich,
dass ein Pilz, der irgendeines dieser Mycotoxine produziert, in
irgendeiner Form der Nahrungsmittelproduktion verwendet werden darf,
selbst wenn der Hersteller Maßnahmen
ergreift, um die Mycotoxine zu entfernen. Es ist daher besonders
wichtig, Pilze auszuwählen,
die diese Mycotoxine in keinem Stadium des Verfahrens produzieren
werden.
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Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung
von Mucorales-Pilzen ist, dass eine relativ große Vielfalt von Mikroorganismen
erhältlich
ist, in Abhängigkeit
von den in dem proteinartigen Stoff erwünschten Merkmalen. Das kann
Unterschiede bei den physikalischen Merkmalen (wie bei der faserigen
Natur oder dem Gefühl
im Mund) oder bei den chemischen Merkmalen (Geschmack usw.) zulassen.
Es ist festgestellt worden, dass die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Pilze verbesserte fleischähnliche Eigenschaften aufweisen,
zum Beispiel eine faserigere und/oder saftigere Textur. Diese Pilze
können
auch hinsichtlich ihrer Textur und Saftigkeit variieren und erlauben
es so sich selbst, in einer weiten Vielfalt von Nahrungsmitteln
verwendet zu werden. Dadurch kann man durch die Auswahl des Mikroorganismus
die verschiedenen wünschenswerten
Merkmale bereitstellen, die dem endgültig herzustellenden Nahrungsmittel
entsprechen (durch die Verwendung verschiedener Verarbeitungstechniken).
Darüber
hinaus können
verschiedene Mikroorganismen verschiedene Farben vermitteln und
genau so, wie man einen weißen
Stoff herstellen kann, kann man Stoffe mit verschiedenen Farben
erzeugen, wie ein gelbes bis braunes oder sogar ein grünes Aussehen,
was für
einige Nahrungsmittel wünschenswert
sein kann.
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Die Pilze können zu der Familie der Choanephoraceae
gehören,
wie zu der Gattung Blakeslea oder Gilbertella, zum Beispiel zu der
Art Blakeslea trispora oder Gilbertella persicaria. Die anderen
drei in der Ordnung Mucorales eingeschlossenen Familien sind Cunninghamellaceae,
Mortierellaceae (wie Pilze der Art Mortierella und im Besonderen
die Art Mortierella alpina) und besonders Mucoraceae. Geeignete
Pilze sind üblicherweise
durch Menschen und Tiere essbar (und verdaulich).
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Bevorzugte Pilze sind eher saprophytisch
(sozusagen einfache Pilze) als parasitisch (die komplexer sind).
Die „einfachen"
Pilze werden üblicherweise
bevorzugt, weil sie besser an hyphales Wachstum angepasst sind,
wohingegen sich parasitische Organismen auf die Aufnahme von Nährstoffen
von ihrem „Wirts"-Organismus
konzentrieren.
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Die Pilzzellen gehören vorzugsweise
zu der Gattung Rhizopus, Rhizomucor, Mucor oder Mortierella, die
alle zu der Familie der Mucoraceae gehören. Geeignete Pilze der Gattungen
Rhizopus, Mucor oder Rhizomucor schließen Rhizopus stolonifer, Rhizopus
miehei, Rhizopus pusillus, Rhizopus oligosporus und besonders Rhizopus
oryzae ein; Mucor hiemalis und Mucor rouxii; und Rhizomucor miehei.
Andere bevorzugte Stämme
schließen
die der Gattung Absidia oder Phycomyces ein, wie Absidia pseudocylindrospora
oder Phycomyces blakesleeanus.
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Bevorzugte Pilze können eine
Zellwand aufweisen, die enthält
oder in erster Linie besteht aus Chitin und Chitosan. Die Zellwände können einen
oder mehrere der Zucker Glucosamin (wie D-Glucosamin) und/oder Fucose;
wie L-Fucose, enthalten und können
im Wesentlichen frei von Galactose sein.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Pilze besitzen vorzugsweise keine Septen, was im Gegensatz
zu den Pilzen der Gruppe Fusarium steht. Weiterhin weisen zum Gebrauch
in der Erfindung bevorzugte Pilze Verzweigungen auf, wiederum anders
als Fusarium-Organismen, die wenige oder keine Verzweigungen (in
ihren Hyphen) aufweisen. Tatsächlich
befürwortet
das Fachgebiet den Gebrauch unverzweigter Mutanten (EP-A-0,123,434). Die Hyphen
der in der Erfindung verwendeten Pilze können einen Durchmesser von
1 bis 20 μm
aufweisen, wie zum Beispiel von 2 bis 10 μm, optimalerweise von 2 bis
8 μm.
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Der Pilz kann ein natürlich vorkommender
sein, er kann unter der Verwendung bekannter Techniken hinsichtlich
bestimmter erwünschter
Eigenschaften ausgewählt
worden sein oder er kann genetisch manipuliert worden sein.
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Pilze der Ordnung Mucorales werden
eingesetzt werden, die im Allgemeinen auch zu der Gruppe der perfecti
(in anderen Worten, nicht zu der Klasse imperfecti) gehören und
die zur sexuellen Reproduktion befähigt sind. In der Erfindung
verwendete Pilze können
auch filamentös
sein.
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Es wird erkannt werden, dass das
Verfahren des ersten Aspektes eine Flüssigfermentation ist, in anderen
Worten dient eine wässrige
Flüssigkeit
(z. B. eine Lösung)
als Kulturmedium. Dies steht im Gegensatz zu Verfahren nach dem
Stand der Technik, bei denen die Pilze auf einem festen Substrat
gezüchtet
werden, wobei das Substrat zum Beispiel Reis, Sojabohnen oder Stärke enthaltende
Produkte wie Getreide oder Kartoffeln sind. Innerhalb der Erfindung
wird das Flüssigfermentationsverfahren
in (a) vorzugsweise in Abwesenheit eines festen Substrats, wie zum
Beispiel eines, das selbst ein essbares Nahrungsmittel ist, durchgeführt (dies
schließt
nicht nur pflanzliches Material oder Gemüse ein, sondern auch Fleisch
und natürliche,
feste Stärke
oder Kohlehydrate enthaltende Substanzen wie Getreide, Sojabohnen,
Sesamsamen oder Schrot).
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft somit einen essbaren (z. B. proteinartigen) Stoff, der
für den
Gebrauch in Nahrungsmitteln geeignet ist und der Pilzzellen der
Ordnung Mucorales mit einem RNA-Gehalt unter 4,0 Gew.-% enthält. Dieser
Stoff kann durch ein Verfahren des ersten Aspektes herstellbar sein.
Er kann Biomasse oder ein Filterkuchen sein oder eine solche Biomasse
oder Filterkuchen, die gemahlen und/oder gestürzt wurden.
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Ein dritter Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines essbaren
(texturierten) Produktes, wobei das Verfahren das Mischen eines
oder mehrerer essbarer Bestandteile mit einem essbaren proteinartigen
Stoff umfasst, der Pilzzellen der Ordnung Mucorales mit einem RNA-Gehalt
von weniger als 4,0 Gew.-% enthält,
und (nötigenfalls)
das Texturieren des Gemisches.
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Ein dritter Aspekt schließt ebenfalls
ein Verfahren zur Herstellung eines essbaren (texturierten) Produktes
ein, wobei das Verfahren das Mischen eines oder mehrerer essbarer
Bestandteile mit einem essbaren proteinartigen Stoff umfasst, der
Pilzzellen der Ordnung Mucorales mit einem RNA-Gehalt von weniger
als 4,0 Gew.-% enthält,
und das Texturieren zur Erzeugung eines Produktes, von dem Pilzzellen
auf der Basis des Trockenmassegewichtes mindestens 5% ausmachen.
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Die Pilzzellen werden vorzugsweise
unversehrt (oder ganz) bleiben, nicht nur während des Fermentationsprozesses,
sondern auch während
der nachfolgenden Verarbeitungsschritte, einschließlich des
Entfernens des Wassers, der Reduktion des RNA-Gehaltes und jeglicher
Texturierung. Somit wird der Stoff (oder das texturierte Produkt)
unversehrte (aber tote oder abgetötete) Pilzzellen enthalten
und während
der meisten, wenn nicht aller Stadien der Herstellung des Stoffes
oder des Produktes werden Schritte unternommen werden, um die Zerstörung und
die Lyse der Zellen oder der Zellmembranen zu minimieren. Während der
Verarbeitung können
jedoch einige Verbindungen aus der Zelle entweichen (sodass die
Zellmembran ein bisschen „auslaufen"
kann). Es ist natürlich
beabsichtigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren das Entfernen
von RNA (und nötigenfalls
auch von Wasser) aus den Pilzzellen beinhaltet.
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Der Stoff (und damit auch das texturierte
Produkt) enthält
durch die Pilzzellen produziertes Pilzprotein. Üblicherweise befindet sich
das Protein intrazellulär
und/oder innerhalb der Zellmembran. Extrazelluläres Protein kann vorhanden
sein, aber es wird oft während
der Verarbeitung entfernt (z. B. während des Entfernens des Wassers,
da extrazelluläres
Protein in der wässrigen
Flüssigkeit
vorhanden sein kann). Somit kann der proteinartige Stoff, zum Beispiel
eine Biomasse, ein solcher sein, der durch das Verfahren des ersten
Aspektes herzustellen ist.
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Der proteinartige Stoff weist vorzugsweise
mindestens 40%, z. B. mindestens 50% oder sogar 60% oder mehr an
Pilzzellen auf. Diese Mengen können
jedoch viel größer sein und
die Zellen können
mindestens 70%, so wie mindestens 80% und im besten Fall mindestens
90% oder 95% des proteinartigen Stoffes ausmachen (auf Basis des
Trockenmassegewichtes). Mit einem solch hohen Gehalt an Pilzzellen
kann man einen Stoff erhalten (und später auch ein texturiertes Produkt),
das saftiger, faseriger und besser im Geschmack ist. Sogar nach
dem Texturieren kann das resultierende essbare (z. B. texturierte)
Produkt den gleichen Gehalt an Pilzzellen aufweisen, wie der für den proteinartigen
Stoff genannte. Diese Prozentangaben beruhen auf dem Gewicht der
Zellen in der Trockenmasse, in anderen Worten trocknet man zuerst
den Stoff oder das Produkt und berechnet auf der Basis der erhaltenen
Trockenmasse den Prozentsatz des Masse, der aus Pilzzellen besteht.
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Der Stoff kann daher im wesentlichen
nur aus den Pilzzellen bestehen (was das durch (z. B. innerhalb) diese
Zellen produzierte Protein einschließen kann). Es wird daher während der
Fermentation üblicherweise keine
Extraktion oder Isolierung von bestimmten Verbindungen oder Stoffen
geben, die entweder in den Pilzen bzw. Pilzzellen enthalten sind
oder von diesen produziert wurden. Tatsächlich ist es in den erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, dass RNA (oder irgendein Abbauprodukt davon oder irgendeine
während
der Verarbeitung unerwünschte
Verbindung) die einzige Verbindung sein wird, die aus den Zellen
entfernt wird. Extrazelluläres
Protein kann von den Zellen weggewaschen werden und auf diese Weise
nicht vorhanden sein.
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Der proteinartige Stoff des dritten
Aspektes und das texturierte Produkt des vierten Aspektes sind in dem
Sinn essbar, dass sie in Nahrungsmittel aufgenommen werden können oder
dass sie mit dem Gebrauch in Nahrungsmitteln oder Futter vereinbar
sind. Obwohl der proteinartige Stoff als solcher gegessen werden kann,
ist es die Absicht, dass dieser eigentlich ein Zwischenprodukt bei
der Herstellung des texturierten Produktes ist.
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Der proteinartige Stoff kann als
einzig essbares Material die Pilzzellen aufweisen und kann somit
außer
den Pilzzellen frei von essbaren Stoffen sein. Es können jedoch
anschließend
verschiedene essbare Bestandteile mit dem proteinartigen Stoff des
dritten Aspektes gemischt oder zu diesem gegeben werden, um das texturierte
Produkt des vierten Aspektes herzustellen. Weitere oder zusätzliche
essbare Bestandteile können bei
der Herstellung des Nahrungsmittels zu dem texturierten Produkt
gegeben werden.
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Ein vierter Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist also das texturierte Produkt. Dieses ist für die Aufnahme
in ein Nahrungsmittel geeignet (es kann essbar und geeigneterweise
für Menschen
oder Tiere verdaulich sein) und kann Zellen der Ordnung Mucorales
enthalten, entweder mit einem RNA-Gehalt von unter 4,0 Gew.-% oder
wobei die Pilzzellen mindestens 40% des Produktes (auf der Basis
des Trockenmassegewichtes) ausmachen. Der Prozentsatz an Pilzzellen
(auf der Basis des Trockenmassegewichtes) kann der gleiche sein wie
der vorstehend für
den proteinartigen Stoff (des zweiten Aspektes) erwähnte. Da
jedoch das Produkt des vierten Aspektes durch die Zugabe essbarer
Bestandteile zu dem proteinartigen Stoff des zweiten Aspektes hergestellt
werden kann, wird einem bewusst werden, dass der Gehalt an Pilzzellen
des Erstgenannten oft niedriger ist als der des Letztgenannten.
Das texturierte Produkt kann Pellets, Granula oder Schichten enthalten,
es kann durch ein Verfahren, das Pressen beinhaltet, hergestellt
werden (und daher ein Extrudat sein), es kann einen Teig, eine Paste
oder ein fleischähnliches
Stück enthalten
oder es kann in der Form einer Rolle vorliegen (so wie durch das
Rollen des Stoffes, wenn er in der Form einer Schicht vorliegt).
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Ein fünfter Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln,
welches das Erzeugen eines Nahrungsmittels mit oder die Aufnahme
in ein bestehendes Nahrungsmittel von einem dem zweiten Aspekt entsprechenden,
essbaren Stoff (zum Beispiel durch ein Verfahren des ersten Aspektes
herzustellen) oder von einem texturierten Produkt des vierten Aspektes
(zum Beispiel durch ein Verfahren des dritten Aspektes herzustellen)
beinhaltet. Dies kann die Zugabe von einem oder mehreren zusätzlichen
essbaren Bestandteilen zu dem Stoff oder dem Produkt einschließen oder
es kann eine weitere Texturierung enthalten. Dieses Verfahren schließt daher
nicht nur die Herstellung eines Nahrungsmittels unter der Verwendung
des Stoffes oder des Produktes ein, sondern es sieht auch das Ersetzen
eines Nahrungsmittels durch den Stoff oder das Produkt vor.
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Ein sechster Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird also durch das Nahrungsmittel bereitgestellt. Dies
kann entweder den Stoff des zweiten Aspektes oder das Produkt des
vierten Aspektes enthalten. Das Nahrungsmittel ist durch das Verfahren
des fünften
Aspektes herstellbar.
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Das Nahrungsmittel kann eine Wurst,
eine Pastete, ein Burger, ein Brotaufstrich oder Tierfutter sein oder
es kann essbare Arzneimittel wie Tabletten enthalten.
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Das Nahrungsmittel enthält vorzugsweise
mindestens 5%, zum Beispiel mindestens 8 oder 10% und im besten
Fall mindestens 15 oder 20% an Pilzzellen (auf der Basis des Trockenmassegewichtes).
Der Pilzgehalt kann ebenso hoch wie der für das texturierte Produkt beschriebene
sein, aber da das Nahrungsmittel aus dem Produkt hergestellt werden
kann, kann der Pilzgehalt niedriger sein, zum Beispiel kann das
Nahrungsmittel nur zu mindestens 25 oder 30% aus Pilzzellen bestehen
(wiederum auf der Basis der Berechnung des Trockenmassegewichtes).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Das Fermentationsverfahren des ersten
Aspektes wird geeigneterweise in einem für das Enthalten der wässrigen
Flüssigkeit
umgebauten Fermentiergefäß, wie einem
Fass, durchgeführt
und diese Gefäß kann unter
Druck gesetzt werden. Es kann auch umgebaut worden sein, um die
ständige
und kontinuierliche Versorgung mit den assimilierbaren Stickstoff-
und/oder Kohlenstoffquellen zu erlauben. Stadium (a) und spätere Stadien
werden daher vorzugsweise aseptisch durchgeführt. Obwohl die Fermentation
ein kontinuierliches Verfahren mit regelmäßigem Ernten oder Entfernen
der Pilzzellen (und der begleitenden Proteine) sein kann, kann das
Verfahren, wenn erwünscht,
ein Batch-Verfahren, wie ein Batch-Verfahren mit wiederholter Fütterung,
sein (eine oder mehrere Zugaben von C- und/oder N-Quellen nach dem Beginn
der Fermentation). Somit kann das Fermentationsverfahren gestoppt
oder angehalten und die Pilzzellen aus dem Gefäß entfernt werden, bevor eine
andere oder neue Fermentation begonnen wird.
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Das Gefäß kann darüber hinaus umgebaut worden
sein, um die Belüftung
und/oder das Mischen der Zellen und der Flüssigkeit durchzuführen, wie
eine Bewegung der Lösung,
welche ein Rühren
sein kann, das zum Beispiel durch mechanische Mittel erreicht wird.
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Die Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
können
in getrennten Zusammensetzungen bereitgestellt werden. Dies ist
der Fall, weil die verschiedenen Quellen Gegenstand unterschiedlicher
Sterilisationsbedingungen sein können,
und darüber
hinaus erlaubt es eine Variation der relativen Mengen von Kohlenstoff
und Stickstoff während
der Fermentation.
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Die Stickstoff- und/oder Kohlenstoffquellen
können
getrennt oder gleichzeitig oder als eine kombinierte Zubereitung
zugeführt
(oder zugegeben) werden. Sie können
also in der gleichen Zusammensetzung (wenn für notwendig erachtet) vorhanden
sein, die vorzugsweise eine Flüssigkeit
ist. Die C- und/oder N-Quellen können
(dem Fermentiergefäß) entweder
bevor die Pilzzellen (dem Gefäß) zugegeben
werden, in anderen Worten vor dem Animpfen, oder während der
Fermentation zugegeben werden.
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Wenn die Zufuhr kontinuierlich (oder
periodisch) ist, ist es bevorzugt, dass für jeden Fall der Zufuhr (z. B. „Schüsse" oder
Zugaben) die Zugabe von Kohlenstoff- und/oder Stickstoffquellen
die gleiche ist.
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Bevorzugte C : N(Gewichts)-Verhältnisse
sind mindestens 6 : 1, können
aber variieren von 10 : 1 bis 150 : 1, wie von 15 : 1 bis 50 : 1,
im besten Fall von 25 : 1 bis 40 : 1.
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Bei einer kontinuierlichen Zufuhr
ist vorzugsweise die Zeit, während
der die Stickstoff- und/oder Kohlenstoffquellen zugeführt werden,
länger
als die Zeit, in der sie nicht zugeführt werden. Während einer
Fermentation ist also eine Zufuhr für mindestens 50% der Zeit vorteilhaft.
Wenn die Zufuhr einer oder beider Quellen periodisch ist, dann sollte
es mindestens 2, vorzugsweise mindestens 5 und im besten Fall mindestens
10 Zugaben von Stickstoff- und/oder Kohlenstoffquellen zu der wässrigen
Flüssigkeit
geben. Bei einer kontinuierlichen Zufuhr oder weiteren Zugaben wird
bevorzugt, dass das C : N-Verhältnis
in den Quellen bei (etwa) dem gleichen Verhältnis beibehalten wird, wie
am Anfang der Fermentation.
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Die Kohlenstoff- und/oder Stickstoffquellen
können
komplexe Quellen oder individuelle oder isolierte Verbindungen sein.
Nicht-komplexe Quellen werden bevorzugt (sie können weniger Mycotoxine aufweisen oder
produzieren) und in den letzteren beiden Fällen können sie in einem hohen Reinheitsgrad
zugegeben werden und sie können
verbreitete (oder im Handel erhältliche)
Chemikalien sein. Vorzugsweise sind C- und/oder N-Quellen nicht
fest und geeigneterweise sind beide Flüssigkeiten.
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Geeignete Stickstoffquellen schließen Ammoniak
oder Ammoniumionen ein. Der Vorteil hierbei ist, dass Ammoniak als
ein pH-regulierendes Mittel wirken kann. Dieses kann in der Form
eines Ammoniumsalzes, wie Nitrat, Sulfat oder Phosphat oder in der
Form von Ammoniumionen selbst zugeführt werden, zum Beispiel eine
wässrige
Ammoniumhydroxid-Lösung.
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Andere anorganische Stickstoffquellen
können
ebenfalls verwendet werden, wie zum Beispiel Natriumnitrat, Harnstoff
oder eine Aminosäure
wie Asparagin oder Glutamin.
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Andere komplexe Quellen schließen Hefe-Hydrolysate,
primäre
Hefe, Sojabohnenschrot, Casein-Hydrolysate, Hefe, Hefeextrakt oder
Reiskleie ein.
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Die Kohlenstoffquelle kann (komplexe
Quellen wie) Maltodextrin, Hafermehl, Haferschrot, Molasse, pflanzliches
(z. B. Sojabohnen-) Öl,
Malzextrakt oder Stärke
enthalten. Bevorzugte (nicht-komplexe) Kohlenstoffquellen schließen Kohlehydrate
oder Zucker, wie Fructose, Maltose, Saccharose, Xylose, Mannit,
Glucose, Lactose, Citrat, Acetat, Glyzerin oder Ethanol ein.
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Bevorzugte Stickstoff- und/oder Kohlenstoffquellen
sind wasserlöslich
oder mit Wasser mischbar.
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Die wässrige Flüssigkeit kann zusätzlich andere,
in der Fermentation helfende Substanzen enthalten, zum Beispiel
ein chelatierendes Mittel (z. B. Zitronensäure), ein antischaumbildendes
Mittel (z. B. Sojabohnenöl),
ein Vitamin (z. B. Thiamin und/oder Riboflavin), jegliche notwendigen
katalytischen Metalle (zum Beispiel Erdalkalimetalle wie Magnesium
oder Calcium, oder Zink oder Eisen und/oder andere Metalle wie Cobalt
und Kupfer), Phosphor (z. B. Phosphat) und/oder Schwefel (z. B.
Sulfat). Vorzugsweise wird die wässrige
Flüssigkeit
einen niedrigen Schwefel-Gehalt aufweisen, zum Beispiel weniger
als 3,0 g, vorzugsweise weniger als 2,0 g oder 1,0 g Schwefel pro
Liter wässriger
Flüssigkeit.
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Vorzugsweise wird der pH-Wert, die
Temperatur und/oder der Sauerstoff-Gehalt (der wässrigen Flüssigkeit) während der Fermentation kontrolliert.
Das kann geschehen, um den pH-Wert, die Temperatur und/oder den
O2-Gehalt konstant oder innerhalb eines
erwünschten
Bereichs zu halten. In dieser Hinsicht kann das Fermentationsgefäß Sensoren
für den
pH-Wert, die Temperatur
und/oder den O2-Gehalt aufweisen.
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Der pH-Wert der wässrigen Flüssigkeit kann während der
Fermentation von 2 bis 8, wie von 3 bis 7, im besten Fall von 4
bis 6 sein.
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Die Temperatur der wässrigen
Flüssigkeit
während
der Fermentation ist nicht besonders kritisch, aber kann von 20
bis 50°C,
wie von 25 bis 40°C,
im besten Fall von 30 bis 35°C
sein.
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Es ist wichtig, dass während der
Fermentation ein Mischen stattfindet. In anderen Worten werden die wässrige Flüssigkeit
und die Pilzzellen geeigneterweise entweder gemischt oder bewegt.
Dies kann erreicht werden, wenn Belüftung bereitgestellt wird,
in anderen Worten durch das Blasen von Luft in die wässrige Flüssigkeit.
Dies kann dem zusätzlichen
Zweck des Bereitstellens von Sauerstoff für die Pilzzellen dienen: daher ist
die Fermentation vorzugsweise aerob.
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Andere Mittel zur Bewegung oder zum
Mischen schließen
das Rühren
ein, zum Beispiel unter Verwendung eines Magnetrührers. Dieser kann einer von
der „hydrofoil
axial flow"-Konstruktion sein oder kann so konstruiert sein, dass
das wässrige
Medium vom Magnetrührer
radial nach außen
getrieben wird (wie von einer Turbine). Selbst wenn kein Rühren stattfindet,
ist es bevorzugt, dass die Pilze während der Fermentation mit Sauerstoff
versorgt werden und daher ist hierbei eine Belüftung (z. B. durch Einblasen
von Luft, O2 oder anderen Sauerstoff-enthaltenden
Gasen) von Vorteil. Die Belüftung
kann von 0,1 bis 2,0, wie von 0,5 bis 1,0 vvm sein.
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Einer der Vorteile der Belüftung und/oder
Bewegung ist, dass der Sauerstoff Gehalt der wässrigen Flüssigkeit relativ hoch gehalten
werden kann. Dieser kann mindestens 10%, so wie mindestens 15%,
im besten Fall mindestens 20% (hinsichtlich der Sättigung
mit Luft) sein. Dies erlaubt ein wirksameres Erzeugungsverfahren
und kann daher zu einem schnelleren und/oder höheren Gehalt an Pilzzellen
und/oder Pilzproteinen führen.
Dies ist für
die in der Erfindung verwendeten Pilzzellen besonders von Vorteil,
da diese ausreichend robust sind, um eine Bewegung und/oder ein
Mischen während
der Fermentation zuzulassen. Dies ist jedoch mit den (sensitiveren)
Pilzzellen der Gruppe Fusarium nicht immer möglich, da das Fachgebiet bei
solchen Organismen die Verwendung von Airlift-Fermentern, die keine
mechanischen Rührer
besitzen, lehrt. Man muss also mit den meisten Mucorales-Organismen
keine teure Ausrüstung
wie Airlift-Fermenter, die für
andere (weniger robuste) Organismen entwickelt wurden, verwenden,
was bedeutet, dass der essbare Stoff billiger produziert werden
kann.
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Die Fermentation kann 1 bis 12 Tage,
wie 2 bis 6 oder 7 bis 10 Tage und im besten Fall 2 bis 4 Tage benötigen. Eine
kürzere
Fermentation eignet sich selbst mehr für ein Batch-Verfahren, als für ein kontinuierliches Fermentationsverfahren.
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Wenn die Fermentation beendet ist
oder gestoppt werden muss, kann das Wasser aus der Kombination von
Pilzzellen und der produzierten, umgebenden Flüssigkeit entfernt werden. Im
Fachgebiet wird diese Kombination von wässriger Flüssigkeit und Pilzzellen oft
als „Brühe" bezeichnet.
Während
der Fermentation sollte das Gefäß nur diese
Brühe enthalten
und diese ist vorzugsweise vollständig flüssig (und somit frei von jeglichem
festen Material). Die Zellen können
vor oder nach diesem Stadium des Entfernens des Wassers mit einer
wässrigen
Flüssigkeit,
wie z. B. Wasser, gespült
werden und eine oder beide dieser Vorgehensweisen kann, wenn erwünscht, zu
einer Abtrennung der Zellen von extrazellulärem Material (z. B. Protein)
führen.
Nötigenfalls
kann vor dem Entfernen des Wassers eine Depelletierung (das Auflösen oder
Minimieren jeglicher Pellets in der Flüssigkeit) durchgeführt werden
(zum Beispiel durch Behandlung mit Ultraschall oder Scheeren).
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Das Entfernen des Wassers wird vorzugsweise
mit Hilfe mechanischer Mittel oder Techniken durchgeführt. Diese
schließen
verschiedene Fest/Flüssig-Trennungstechniken
wie mechanisches Entwässern,
Filtration, Zentrifugation (bevorzugt), Absetzen (in anderen Worten,
man lässt
das Material sich unter Verwendung der Schwerkraft absetzen), Erhitzen
oder Trocknen ein.
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Nach dieser Entwässerung kann der Wasser-Gehalt
von 50 bis 90%, wie von 60 bis 87%, im besten Fall von 75 bis 85%
betragen.
-
Im Anschluss an diese (optionale)
Entwässerung
kann dann der RNA-Gehalt der Pilzzellen auf unter 4,0 Gew.-% reduziert
werden. Dies kann durch chemische und/oder physikalische Verfahren
erreicht werden. Das bevorzugte Verfahren ist es, eines oder mehrere
bereits innerhalb der Pilzzellen vorhandene Enzyme zu verwenden
und zu nutzen, um die RNA zu spalten. Dies erlaubt es jeglichen
resultierenden (kleinen) RNA-Molekülen (oder Abbauprodukten davon),
die Zellemembran zu durchdringen und nach außen zu gelangen. Geeigneterweise
werden die (unerwünschten)
Nucleotide innerhalb der Zelle in 2er-, 3er- und 5er-Nucleotide
gespalten; es können
also diese Nucleotide sein, die durch die Zellmembran transportiert
werden. Eine Entwässerung
kann ebenfalls andere, während
der weiteren Verarbeitung nicht erwünschte Verbindungen entfernen, wie
Glucose (zum Beispiel wegen einer späteren Hitzebehandlung).
-
Ein bevorzugtes Verfahren des Entfernens
von RNA ist die Hitzebehandlung, in anderen Worten das Erhitzen
der Pilzzellen. Das kann zwei Wirkungen haben. Erstens werden die
Zellen durchlässiger,
was der RNA und anderen Molekülen
erlaubt, die Zelle nach außen
zu durchdringen. Es kann auch die Aktivität von Nucleasen wie RNAsen
innerhalb der Pilzzellen erhöhen.
Ein weiterer Vorteil einer solchen Hitzebehandlung ist, dass sie
jegliche unerwünschten
Enzyme innerhalb der Pilzzellen inaktivieren kann. Als andere Möglichkeit oder
zusätzlich
können
(Ribo)nucleasen und/oder RNAsen bereitgestellt oder zugegeben werden,
eher als sich nur auf die Enzyme innerhalb der Zellen zu verlassen.
-
Die bevorzugte RNA-Reduktionstechnik
beinhaltet daher den Transfer der RNA vom Inneren zum Äußeren der
Pilzzelle, zum Beispiel in die umgebende wässrige Flüssigkeit (z. B. die Brühe). Die
Zellen können später von
dieser wässrigen
Flüssigkeit
abgetrennt oder entfernt werden.
-
Wenn eine Hitzebehandlung zur RNA-Reduktion
angewendet wird, können
die Pilzzellen auf eine Temperatur von 40 bis 80°C, vorzugsweise von 50 bis 70°C, im besten
Fall von 55 bis 65°C
erhitzt werden. Das kann für
eine Zeit von 20 bis 50 Minuten, vorzugsweise von 25 bis 40 Minuten,
im besten Fall von 25 bis 35 Minuten geschehen. Die Temperatur der
Hitzebehandlung, um die RNA-Reduktion zu ermöglichen, und die Länge der
Zeit, in der diese Temperatur aufrecht erhalten wird, können wichtig
sein. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, kann das die Enzyme innerhalb
der Zelle nicht aktivieren, die den RNA-Gehalt reduzieren werden. Wenn,
in ähnlicher
Weise, die Temperatur zu hoch ist, dann wird das zur Denaturierung
oder auf andere Weise zur Inaktivierung solcher Enzyme führen. Daher
muss eine Balance gefunden und eine Temperatur zwischen diesen zwei
Extremen ausgewählt
werden. Die Bedingungen sind also vorzugsweise so, dass die Enzyme
innerhalb der Zelle aktiviert werden oder zugelassen wird, dass
sie den RNA-Gehalt dieser Zellen reduzieren. Es kann nicht ausreichend
sein, einfach die Temperatur von zum Beispiel 30 auf 100°C zu erhöhen, da
sich auf diese Weise die Zellen nicht lange genug bei einer Zwischentemperatur
befinden können,
die es den Enzymen innerhalb der Zellen erlaubt, den RNA-Gehalt
zu reduzieren. Daher wird in Abhängigkeit
von dem fraglichen Organismus eine solche Temperatur und Zeit ausgewählt, dass
eine RNA-Reduktion stattfindet: obwohl es frühere Offenbarungen hinsichtlich
der Erhitzung von Pilzzellen gibt, können diese Bedingungen nicht
geeignet sein, um eine RNA-Reduktion zu bewirken (da entweder die
Temperatur oder die Zeit bei dieser Temperatur es den Enzymen innerhalb
der Zellen nicht erlauben, den RNA-Gehalt zu reduzieren).
-
Ein anderes Verfahren des Entfernens
von RNA ist es, die Pilzzellen einem sauren oder alkalischen pH-Wert
auszusetzen. Wenn ein saurer pH-Wert bereitgestellt wird, kann dieser
von 3 bis 4,5, wie von 3,5 bis 4,2 sein. Diese Säurebehandlung kann 15 bis 120
Minuten, wie 30 bis 60 Minuten dauern. Sie kann nötigenfalls mit
einer Hitzebehandlung kombiniert werden, wie von 40 bis 60°C, wie von
50 bis 60°C.
Geeignete Säuren schließen anorganische
Säuren
wie Salzsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure
und/oder Schwefelsäure
ein. Anstelle von oder zusätzlich
zu den erwähnten
Verfahren kann auch ein Fungizid verwendet werden, um die Zellen
abzutöten.
-
Wenn ein alkalischer pH-Wert bereitgestellt
wird, kann dieser von einem pH von 8 bis 12, wie von 9 bis 11, im
besten Fall von einem pH von 8 bis 10 sein. Das Alkali kann durch
Ammoniak, Alkali- oder Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -carbonate
bereitgestellt werden. Die Behandlung mit Alkali kann für den gleichen
Zeitraum sein wie für
die Säurebehandlung
angegeben und kann gegebenenfalls auch durch eine Hitzebehandlung
begleitet werden, wie für
die Säurebehandlung
beschrieben. In einigen Fällen
jedoch kann eine weniger angehobene Temperatur geeigneter sein,
zum Beispiel von 40 bis 80°C,
wie von 60 bis 70°C,
im besten Fall von 62 bis 68°C.
-
Die Pilzzellen können sowohl einer Säure- als
auch einer Alkalibehandlung unterzogen werden, von denen jede mit
einer Hitzebehandlung kombiniert werden kann. Dennoch ist die RNA-Reduktion
vorzugsweise ein Ein-Schritt-Verfahren. Die saure oder alkalische
Lösung,
die zur Kontaktierung der Pilzzellen verwendet wurde, kann verworfen,
wieder verwendet oder wieder gewonnen werden.
-
Nötigenfalls
kann dem Entfernen der RNA eine Pasteurisierung oder eine Hitzeschock-Behandlung folgen.
Das kann besonders hohe Temperaturen, wie von 100 bis 150°C oder 40
bis 120°C,
im besten Fall von 130 bis 140°C
oder 40 bis 60°C
beinhalten. Das kann nur 30 bis 200 Sekunden, wie von 80 bis 120
Sekunden dauern. Für
die höheren
Temperaturbereiche: es kann von 5 bis 120 Minuten sein, z. B. 20
bis 50 Minuten für die
niedrigeren Temperaturen. Diese Hitzeschock-Behandlung kann nach
der Säure-
und/oder Alkalibehandlung bereitgestellt werden.
-
Somit kann Hitzebehandlung und/oder
Pasteurisierung zusätzlich
zu Erhitzen bei dem Entfernen der RNA durchgeführt werden. Dies kann notwendig
sein, wenn das Entfernen der RNA nicht alle Zellen abtötet. In
einer anderen Ausführungsform
könnte
man sich dieses Stadium als die Sterilisation oder die Inaktivierung von
unerwünschten
Proteinen oder Enzymen, wie zum Beispiel Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Phospholipasen und/oder Lipoxygenasen vorstellen. Dieser Schritt
kann (wie bei der RNA-Reduktion) entweder durchgeführt werden,
wenn sich die Pilzzellen noch in einer wässrigen Flüssigkeit (zum Beispiel in der
Brühe,
z. B. während
sie noch im Fermentiergefäß sind)
befinden oder (vorzugsweise) wenn sie einem oder mehreren Schritten des
Entfernen des Wassers unterzogen wurden. In diesem Fall kann die
Hitzebehandlung entweder den Wasser-Gehalt reduzieren und/oder die
Pilzzellen wasserunlöslicher
machen.
-
Was für Techniken zur Reduktion des
RNA-Gehaltes auch immer angewendet werden, es ist wünschenswert,
dass die Pilzzellen unversehrt oder ganz bleiben, in anderen Worten
nicht lysiert werden. Die Zellen sollten also unversehrt, aber nicht
lebendig sein (z. B. abgetötet
oder nicht lebensfähig).
-
Die Pilzzellen besitzen nach der
RNA-Reduktion einen RNA-Gehalt von unter 4,0% oder 2,0%, wie von 0,1
bis 2,0%, vorzugsweise von 0,5 bis 1,5%. Im besten Fall ist der
RNA-Gehalt von 0,4
bis 0,8%. Diese Prozentangaben beruhen auf dem Trockengewicht der
Zellen. Zellen mit einem reduzierten RNA-Gehalt können also
einen Gehalt unter dem natürlich
vorkommender oder dem der in dem Fermentationsverfahren verwendeten
Pilze aufweisen (Stadium (a) des ersten Aspektes).
-
Das produzierte Protein kann in verschiedenen
Teilen der Pilzzelle lokalisiert sein. Es kann bis zu 30%, wie bis
zu 40% und im besten Fall bis zu 50% der Pilzzelle selbst ausmachen
(basierend auf dem Trockengewicht). Das Pilzprotein kann sich innerhalb
der Zelle (intrazellulär)
oder innerhalb der Zellwand befinden. Das Erstere kann zwei verschiedene „Typen"
von Proteinen einschließen,
zum Beispiel Strukturproteine (diejenigen, die DNA; Ribosomen; Membranen
usw. betreffen) und katalytische Proteine (zum Beispiel Enzyme).
Zellwandproteine schließen
nicht nur diejenigen ein, die innerhalb oder Teil der Zellwand sind,
sondern können auch
außerhalb
der Zellwand, aber immer noch gebunden an die Zellwand sein. Dies
steht im Gegensatz zu sekretierten (z. B. extrazellulären) Proteinen,
die nicht an die Zelle gebunden sind und üblicherweise verworfen oder
auf andere Weise während
der Verarbeitung verloren werden. Das die Pilzzellen enthaltende
Material kann dann nötigenfalls
einem (weiteren) Schritt des Entfernen des Wassers oder einer Entwässerung
unterzogen werden. Dies wird den Wasser-Gehalt vorzugsweise auf
50 bis 90%, wie auf 60 bis 85%, im besten Fall auf 75 bis 85% reduzieren.
Dies kann nach einem oder mehreren Spül- oder Waschschritten (zum
Beispiel mit Wasser, z. B. Wasser aus dem Hahn) geschehen. Das resultierende
Material kann einen Gehalt an Trockenmasse von 10 bis 40%, vorzugsweise
von 15 bis 35%, im besten Fall von 20 bis 30% aufweisen.
-
Die in diesem Stadium vorzugsweise
entfernte Flüssigkeit
enthält
die RNA, RNA-Abbauprodukte
oder irgendwelche anderen, unerwünschten
Stoffe, die in den vorhergehenden Stadien der RNA-Reduktion oder der
Erhitzung aus den Zellen entfernt oder von der inneren zur äußeren Seite
der Zellen transferiert wurden. Die hier verwendeten Verfahren zum
Entfernen des Wassers sind die gleichen wie die für den früheren, auf
die Fermentation folgenden, optionalen Schritt des Entfernens beschriebenen.
Jedoch wird in diesem Stadium eine Filtration, wie eine Vakuumfiltration,
bevorzugt.
-
In diesem Stadium des Verfahrens
kann man den proteinartigen Stoff produziert haben, der Gegenstand
des dritten erfindungsgemäßen Aspektes
ist. Er kann in der Form einer (z. B. wässrigen) Paste, einer Biomasse
oder eines Filterkuchens vorliegen. Eine weitere Verarbeitung, besonders
das Texturieren, zum Beispiel unter der Verwendung mechanischer
Verfahren, kann dann durchgeführt
werden, um das essbare (proteinartige), texturierte Produkt des
vierten Aspektes zu produzieren. Andere Verarbeitungstechniken können chemische,
physikalische und/oder enzymatische Behandlungen einschließen.
-
Zu dem Stoff des zweiten Aspektes
kann man eine oder mehrere essbare Komponenten hinzugeben oder hinzumischen.
Bevorzugte Komponenten schließen
Hydrocolloide, zum Beispiel Pektin, Stärke, Carrageenan oder Alginat
ein. Dies kann vor oder nach mechanischen Verarbeitungsschritten
wie Mahlen, Zerkrümeln, Schneiden,
Kneten und/oder Homogenisieren stattfinden.
-
Ebenfalls berücksichtigt werden Proteine,
zum Beispiel Milchprotein wie Casein, Ovoprotein wie Eier-Albumin
oder Eier selbst (Eigelb und/oder Eiweiß), pflanzliche Proteine wie
Soja, oder Getreideproteine, wie Gluten, oder Enzyme (z. B. Proteasen,
Phosphodiesterasen).
-
Andere essbare Bestandteile schließen Geschmacksverstärker wie
Salz, Zucker, IMP und/oder GMP (obwohl in diesem Fall bevorzugt
werden wird, dass die RNA-Menge die früher für die Pilzzellen erwähnte nicht übersteigt),
Aromastoffe wie Gewürze,
Kräuter,
Proteine (z. B. von 2 bis 5% wie ein Milchprotein, z. B. Casein, ein
pflanzliches Protein, ein Ovoprotein, z. B. Albumin), Hydrocolloide
(z. B. von 5 bis 20% wie Pektin, Carageenan, Agar, Xanthan, Gellan,
Galacturon- oder Mannuronsäure
oder Salze davon), Mehl, Alginat (wie 0,2 bis 1,0%), essbare Polymere
(z. B. Cellulose, Methylcellulose), gelierende Mittel (wie Eier-Albumin, Molkeprotein
und Alginat), Polysaccharide (wie von 0 bis 10%, zum Beispiel Stärke oder
Pektin), Färbemittel,
Pflanzenmaterial wie Gemüse
(Zwiebeln, Karotten, Soja, Erbsen, Bohnen oder Getreide wie Weizen,
Hafer, Gerste) und Emulgatoren ein. Es kann auch fleisch-ähnliche
Aromen, wie Aromen von Rind, Schwein oder Geflügel (Huhn oder Truthahn), oder
andere nicht-Fleisch-Produkte einschließen. Zusätzliche Bestandteile können bereitgestellt
werden, um den Geschmack (organoleptische Eigenschaften) und die
Wasserbindung, die Fettbindung, die Emulgationseigenschaften, die
Textur, das Volumen, die Viskosität, den Geschmack, das Aroma
und/oder die Farbe (Farbstoffe, Carotinoide usw.) zu verbessern.
Eier-Albumin kann eingeschlossen werden, um die Biegsamkeit und
die Färbung
zu verbessern oder als ein Bindemittel anderer Proteine. Eigelb
kann für
die Emulgation, Farbe oder Geschmack verwendet werden. Sojaprotein
kann für
die Wasserbindung und Fettbindung angewendet werden und, um die
Textur zu verbessern. Gelatine kann eingeschlossen werden, um die Gelierung
zu verbessern. Milchprotein oder Salze davon für die Wasserbindung und Fettbindung,
Geschmack oder Textur und Weizen-Gluten für die Wasserbindung, Textur
oder Geschmack. Das essbare proteinartige Produkt kann daher verwendet
werden, um einen oder mehrere der folgenden Stoffe zu ersetzen oder
zusätzlich
zu diesen bereitgestellt zu werden: pflanzliche Proteine, Eiweiß, Gelatine,
essbare, proteinartige, schäumende
Mittel und Milchproteine. Faseriges Material kann ebenfalls eingeschlossen
werden (z. B. Gemüse
wie Zwiebeln).
-
Das Texturieren hat die Absicht,
dem Produkt Textur zu vermitteln, sodass es eine fleischähnliche
Textur aufweist und/oder sich im Mund ähnlich wie Fleisch anfühlt. Es
kann also eine faserige oder fleischähnliche Erscheinung aufweisen.
-
Das Texturieren wird vorzugsweise
durch eines oder mehrere mechanische Mittel erreicht. Diese schließen Mahlen,
Zerkrümeln,
Hacken, in Scheiben schneiden, Schneiden (z. B. in Stücke, Scheiben
oder Lagen), Kneten, in Lagen schneiden, Rollen, in Schichten schneiden
und/oder Pressen. Vorzugsweise führt
das zu der Ausrichtung der Pilzproteine in Fasern, was helfen kann,
um dem Produkt die Erscheinung von Fleisch zu geben.
-
Das Texturieren kann jedoch physikalische
Verfahren, zum Beispiel Erhitzen und/oder Einfrieren, enthalten.
Beide dieser Techniken können
auch zu einem weiteren Entfernen des Wassers führen. Besonders das Einfrieren
kann bei der Ausrichtung der Pilzzellen in eine faserige Erscheinung
helfen.
-
Das mechanische Formen kann das Platzieren
des Gemisches aus Pilzzellen und essbaren Bestandteilen in eine
Gussform oder in einen anderen Behälter mit der gewünschten
Form einschließen
und anschließend
das Kühlen
(wie Einfrieren) und/oder Erhitzen (zum Beispiel 70 bis 100°C, um zum
Beispiel Gelieren hervorzurufen) durch verschiedene Verfahren wie
Dämpfen,
Kochen und/oder Braten. Nötigenfalls
kann Druck angewendet werden. Das Material kann dann von der Gussform
oder dem Behälter
entfernt werden und kann die Form dieses Behälters beibehalten.
-
Das geformte Produkt kann zum Beispiel
die Form von Tieren, Vögeln
oder Fischen, Buchstaben des Alphabets, Zahlen usw. aufweisen, was
besonders für
Nahrungsmittel für
Kinder geeignet sein kann.
-
Das texturierte Produkt kann auch
in der Form von getrocknetem Pulver vorliegen, welches in einem Nahrungsmittel
enthalten sein kann, um das Gefühl
im Mund oder die Viskosität
zu verbessern.
-
Ein besonders bevorzugtes Verfahren
des Texturierens beinhaltet Granulierung, zum Beispiel um körnige Teilchen
herzustellen. Vor jeglichem Texturieren können die kombinierten Pilzzellen
und Pilzproteine einen durchschnittlichen Wasser-Gehalt von 15 bis
85% aufweisen. Nach dem Texturieren (z. B. Granulieren) können die
resultierenden Granula einen durchschnittlichen Wasser-Gehalt von
unter 30%, z. B. von weniger als 20%, im besten Fall von weniger
als 10% aufweisen.
-
Granulierung wird vorzugsweise durch
Pressen erreicht. Dies wird bevorzugt, da die Bedingungen des Pressens
angepasst werden können,
um das Aufbrechen der Pilzzellen zu minimieren. Das Pressen kann
daher ohne Erhitzen, zum Beispiel bei 15 bis 85°C, durchgeführt werden. Während des
Pressens können
sich die Granula auf natürliche
Weise bilden, indem sie unter ihrem eigenen Gewicht abfallen (durch
die Schwerkraft von der Gussformplatte), oder man kann eine Schneidevorrichtung,
wie eine rotierende Klinge, verwenden, um die langen „Spaghetti"-Stränge, die
durch das Pressen produziert wurden, zu schneiden. Nach dem Pressen
weisen die Granula vorzugsweise einen Wasser-Gehalt von weniger
als 15%, wie weniger als 10%, und im besten Fall von 3 bis 7% auf.
Die Granula können
einen Durchmesser von 0,3 bis 10 mm, wie von 0,7 bis 5 mm, im besten
Fall von 1 bis 3 mm haben.
-
Das Pressen kann also verwendet werden,
um längliche, „Spaghetti"-ähnliche
Produkte zu erzeugen (diese können
zylindrisch und/oder mit einem runden Querschnitt sein), wenn sie
durch eine geeignete Gussformplatte (z. B. mit runden oder quadratischen
Löchern)
passagiert wurden. Eine Erzeugung zum Beispiel in Schichten oder
Lagen kann jedoch durch die Passage (z. B. durch Anwendung des Pressens)
durch einen oder mehrere Schlitze erreicht werden. Diese Formen
können
auch durch die Verwendung von einer oder mehreren beweglichen Oberflächen, wie
Walzen und/oder Zylindern, hergestellt werden. Diese können sich
in die gleiche Richtung oder gegenläufig bewegen und es kann eine,
zwei oder bis zu fünf
solcher Oberflächen
geben.
-
Das proteinartige Produkt kann daher
in einer Vielzahl von Formen vorliegen. Zum Beispiel kann es in der
Form von Stücken,
zum Beispiel fleischähnlichen
Stücken,
von Teig, Schichten, Granula, Extrudat, Scheiben oder Lagen vorliegen.
Diese Formen können
getrocknet oder eingefroren sein. Das Produkt kann ohne oder mit
zusätzlicher
Verarbeitung in dem Nahrungsmittel enthalten sein. Es kann als Stücke in dem
Nahrungsmittel erkennbar sein und kann die Erscheinung von Fleisch
haben.
-
Sie können also in Nahrungsmitteln
als Fleischersatz enthalten sein und betroffene Nahrungsmittel schließen Pies,
Mikrowellenmahlzeiten, pikante Snacks, Würste, Pastetchen, Burger, Brotaufstriche,
Pastete und getrocknetes Pulver (z. B. für Suppen) ein.
-
Das texturierte Produkt kann in der
Form von Pellets oder Granula vorliegen und diese können auch getrocknet
oder eingefroren sein. Sie können
für eine
Entwässerung
vor dem Verbrauch angepasst werden. Diese Produkte können in
Suppen oder Saucen enthalten sein. Das Produkt (z. B. Pellets oder
Granula) kann in Burgern oder Würsten
zum Beispiel mit einem (z. B. essbaren) Bindemittel enthalten sein.
Ein geeignetes Wurstzubereitungsverfahren und eine Wurstherstellungsmaschine
sind in der internationalen Patentanmeldung PCT/EP99/02795, das
am 26. April 1999 im Namen der Gist-brocades B.V. eingereicht wurde,
beschrieben.
-
Ein besonders bevorzugtes Verfahren
der vorliegenden Erfindung kann daher umfassen:
-
- 1. das Fermentieren von Pilzzellen der Ordnung Mucorales,
zum Beispiel in einer in einem Fermentiergefäß enthaltenen, wässrigen
Flüssigkeit,
wobei die Flüssigkeit
assimilierbare Stickstoff- und Kohlenstoffquellen enthält. Die
Flüssigkeit
und die Zellen können
gemischt und/oder belüftet
werden und nötigenfalls
kann eine Depelletierung durchgeführt werden;
- 2. gegebenenfalls das Entfernen des Wassers, zum Beispiel das
Entfernen des Wassers von oder eines Teiles des Wassers von der
wässrigen
Flüssigkeit,
vorzugsweise unter der Verwendung von mechanischen Techniken wie
Filtration, Zentrifugation (z. B. ein- oder zweimal), Absetzen und/oder
Trocknen;
- 3. das Reduzieren des RNA-Gehaltes der Pilzzellen, zum Beispiel
durch physikalische, chemische und/oder enzymatische Behandlungen,
aber vorzugsweise durch Hitzebehandlung (z. B. 60 bis 75°C für 25 bis
35 Minuten);
- 4. Hitzebehandlung, Pasteurisieren oder Abtöten der Zellen oder auf andere
Weise (z. B. chemisch) die Inaktivierung unerwünschter Proteine oder Enzyme
innerhalb der Pilzzellen;
- 5. gegebenenfalls das Entfernen des Wassers (z. B. wenn nicht
in Punkt 2 durchgeführt),
um den essbaren (z. B. proteinartigen) Stoff bereitzustellen;
- 6. die Zugabe von einem oder mehreren essbaren Bestandteilen
zu den Pilzzellen (oder dem essbaren Stoff);
- 7. das Texturieren der Pilzzellen (entweder vor (z. B. Mahlen
oder Zerkrümeln)
oder nach (z. B. Kneten oder Pressen) der Zugabe des essbaren Bestandteils
in Punkt 6), zum Beispiel unter der Anwendung von mechanischer Verarbeitung;
- 8. das Aussetzen der Pilzzellen gegenüber physikalischen Behandlungen
wie Erhitzen (z. B. Kochen, Dämpfen,
Braten) und/oder Einfrieren oder dem Entfernen des Wassers auf andere
Weise;
- 9. gegebenenfalls vor oder nach Punkt 8 das Formen und/oder
(nötigenfalls)
das mechanische Verarbeiten auf andere Weise, um ein texturiertes
Produkt zu erhalten; und
- 10. das Aufnahmen oder Verarbeiten des essbaren Produktes in
ein Nahrungsmittel oder das Ergänzen
des Nahrungsmittels mit dem Produkt.
-
Das Nahrungsmittel kann entweder
ein texturiertes, essbares Produkt des vierten Aspektes oder eines,
das durch ein Verfahren des dritten Aspektes herstellbar ist, enthalten.
Wie zu erwarten sein wird, kann das Nahrungsmittel zusätzlich zu
den Pilzzellen einen oder mehrere zusätzliche, essbare Bestandteile
oder Zutaten enthalten. Diese können
die gleichen sein, wie diejenigen, die vorstehend in Bezug auf das
proteinartige Produkt beschrieben wurden.
-
Das texturierte Produkt kann in das
Nahrungsmittel aufgenommen werden, so wie es ist, in anderen Worten
es kann einfach verwendet werden, um ein bestehendes Nahrungsmittel
zu ergänzen,
oder es kann bei der Herstellung eines Nahrungsmittels verwendet
werden. Es kann zunächst
erhitzt werden, um einen besseren Geschmack zu generieren oder um
das Produkt zu bräunen.
-
Bevorzugte Nahrungsmittel können Fertiggerichte
oder Mikrowellenmahlzeiten, Burger, Pies, Pasteten, Würste und
Suppen einschließen.
Das Produkt kann als ein Ersatz für Fleisch wie Schwein, Rind,
Geflügel,
Wild, Schinken, Kalb oder sogar Fisch verwendet werden.
-
Diese Nahrungsmittel sind natürlich für den Verbrauch
durch Menschen vorgesehen, obwohl Nahrungsmittel für Tiere,
besonders Haustiere (wie Hunde und Katzen), wie Dosennahrungsmittel,
oder Tiere auf dem Bauernhof (Schweine, Kühe, Schafe usw.), auch bedacht
sind.
-
Andere Nahrungsmittel können als
Bestandteile oder Zutaten aufgenommen werden, zum Beispiel Reis
und Nudeln.
-
Bevorzugte Eigenschaften und Merkmale
eines erfindungsgemäßen Aspektes
sind für
einen anderen Aspekt mit kleinen Abweichungen anwendbar.
-
Die Erfindung wird nun beispielhaft
mit Bezug auf die begleitenden Beispiele beschrieben werden, die ausschließlich zum
Zweck der Illustration bereitgestellt werden und nicht als einschränkend angesehen
werden sollen.
-
BEISPIELE
-
Vergleichendes Beispiel
1: Auswahl geeigneter Mikroorganismen
-
Der Mikroorganismus muss die Güte eines
Nahrungsmittels aufweisen und der Stoff sollte „wertvolle" Proteine enthalten.
Die im Fleisch enthaltenen essentiellen Nährstoffe sollten vorzugsweise
ebenfalls vorhanden sein. Die Morphologie/Struktur der Biomasse
muss geeignet sein, um ein mit Mycoprotein angereichertes Produkt
mit „Biss"
und einer organoleptischen Wahrnehmung wie fleischähnliche
Produkte herzustellen.
-
Die Beispiele zeigen, dass das Herstellen
von Nahrung aus Mucorales-Pilzen machbar ist und dass die „primitiveren"
Familien innerhalb der Ordnung Mucorales vorzuziehen sind.
-
Vorteile der Mucorales-Pilze schließen ein:
-
- 1. geringe oder nicht vorhandene Produktion von Mycotoxinen;
- 2. einfache und billige Herstellung von Biomasse: gutes Wachstum
bis zu hohen Konzentrationen in klaren Medien (zusammengesetzt aus
Salzen, einer gut definierten, komplexen N-Quelle und Glucose oder
Oligosacchariden);
- 3. Aufarbeitungsverfahren sind annehmbar für Nahrungsmittel; und
- 4. gute Qualität
des Endprodukts.
-
Schüttelkolbenexperimente
-
In Schüttelkolbenexperimenten wurden
verschiedene Stämme,
die zu der Mucorales-Familie
der Choanephoraceae, Mucoraceae und Mortierellaceae gehören, getestet,
um ihr Wachstum in einfachem und klarem Medium zu überprüfen.
-
Das Wachstum wurde in einigen, verschiedenen
Medien, einschließlich
der zwei halbdefinierten Medien getestet:
Verbindung | Konzentration |
Hefeextrakt
oder Pepton | 5
g/kg |
Glucose | 30
g/kg |
Kaliumphosphat | 0,10
M |
Animoniumsulfat | 0,1
M |
Magnesiumsulfat | 1,25
mM |
Zinksulfat | 0,03
mM |
Mangansulfat | 0,2
mM |
Eisenchlorid | 0,09
mM |
Kupfersulfat | 0,03
mM |
-
Die Bestandteile wurden in deionisiertem
Wasser gelöst
und für
20 Minuten bei 120°C
sterilisiert: die Glucose wurde getrennt sterilisiert. Der pH-Wert
nach der Sterilisation betrug 6,0.
-
Die Experimente wurden in Erlenmayerkolben
(100/500 ml) durchgeführt.
Das Beimpfen fand mit einer Sporensuspension statt, die frisch hergestellt
wurde, indem die Stämme
für einige
Tage auf einer Malzagaroberfläche
angezogen wurden, die Sporen von der Oberfläche abgespült und in einem Gefrierschrank
gelagert wurden. Die Kolben wurden für 2 bis 4 Tage bei 25 bis 35°C auf einem
Rundschüttler
inkubiert (mit einem 2,5 cm- Ausstrich bei 250 U/min). Die folgenden
Stämme
wurden getestet:
-
Alle Stämme wuchsen innerhalb einiger
Tage gut an, üblicherweise
in einer gemischten Form von sowohl filamentösem Myzel als auch Pellets.
In allen Fällen
war es möglich,
mindestens 5g Biomasse/Liter Brühe im
Verlauf der Inkubation zu erhalten, was gemessen wurde, indem die
Biomasse filtriert und nach dem Trocknen für 24 Stunden bei 105°C auf einem
vorher gewogenen Filterpapier gewogen wurde. Das Vorhandensein von
Pellets wurde visuell bestimmt.
-
Vergleichendes Beispiel
2: Fermenterexperimente
-
Als Teil des Scale-Up-Verfahrens
wurden alle Stämme
von Beispiel 1 Fermenterexperimenten im Labormaßstab unterzogen. Das Ziel
war es, sie hinsichtlich ihres Wachstums in einfachen Medien, ihres
Wachstums zu einer hohen Konzentration der Biomasse, die weitere
Scale-Ups erlaubt, und ihres Wachstums in einer Form, die die Aufnahme
in ein Nahrungsmittel erlaubt, getestet.
-
Der experimentelle Aufbau war wie
folgt, beginnend mit der Herstellung des Animpfmaterials.
-
Die Sporensuspension wurde hergestellt
wie in dem vorherigen Beispiel beschrieben. Mit dieser Sporensuspension
wurde eine Animpfkultur gestartet, unter Verwendung eines auf Sojabohnenschrot
basierenden Mediums, um das hyphale Wachstum zu fördern (Sojamehl
15 g/kg, Hefeextrakt 5 g/kg, KHP
2O
4 1 g/kg und Glucose·H
2O
20 g/kg). Das Medium wurde für
45 Minuten bei 120°C
in Erlenmayerkolben bei einem pH-Wert von 6 sterilisiert. Sobald
das volle Wachstum erreicht wurde, wurde die Kultur in einen Laborfermenter
transferiert, der Medium enthielt, das unter der Verwendung folgender
Bestandteile hergestellt wurde:
Bestandteil | Konzentration
(g/kg) |
Hefeextrakt | 1 |
Glucose | 20 |
Ammoniumsulfat | 6 |
Magnesiumsulfat·7H2O | 2 |
Calciumchlorid | 0,5 |
Kaliummonophosphat | 3 |
Zinksulfat·7H2O | 0,0144 |
Eisensulfat·7H2O | 0,15 |
Mangansulfat·1H2O | 0,0228 |
Kupfersulfat·5H2O | 0,0024 |
Cobaltsulfat·7H2O | 0,0038 |
Thiamin·HCl | 0,004 |
Nikotinsäure | 0,002 |
-
Alle Bestandteile wurden in deionisiertem
Wasser gelöst
und gemischt, außer
die Glucose und das Phosphat, die getrennt hergestellt wurden. Der
pH-Wert wurde unter der Verwendung von NaOH auf 6,0 oder 4,5 eingestellt
und das Medium wurde im Fermenter für 45 Minuten bei 121°C in einem
Autoklav sterilisiert. Die Glucose- und die Phosphatlösung wurden
nach einer getrennten Sterilisation für 20 Minuten bei 120°C zugegeben,
Erstere nach einer Ansäuerung
mit Phosphorsäure
auf einen pH-Wert von 5.
-
Neben dem Batch-Medium wurde für eine Kohlehydratquelle,
die aus Glucose in einer Konzentration von ca. 500 g/kg bestand,
gesorgt. Die Herstellung war wie für die Glucoselösung des
Batch-Mediums beschrieben.
-
Der Fermenter wurde mit Kontrollgeräten für Temperatur,
pH-Wert und Schaum ausgestattet. Um den pH-Wert einzustellen wurden
Ammoniak- und Schwefelsäurelösungen verwendet.
Die Konzentration des gelösten
Sauerstoffs und die Zusammensetzung des freigesetzten Gases wurden
gemessen. Die Kultur wurde unter der Verwendung von ca. 1 Volumen
Luft pro Volumen Brühe
pro Minute belüftet.
Das Mischen war intensiv unter der Verwendung von Rushton-Turbinen
und Schikanen. Die Glucosezufuhr wurde mit einer Geschwindigkeit
von 1 bis 5 g Glucose/kg Brühe/Stunde
angelegt und begann, als die Glucose-Konzentration in der Brühe auf eine
Konzentration unter 5 g/kg gesunken war.
-
Zweimal jede 24 Stunden wurden zur
Offline-Analyse der Konzentration des unverbrauchten Substrats,
der Biomasse und der Nebenprodukte Proben genommen. Eine mikroskopische
Untersuchung wurde ebenfalls durchgeführt.
-
Die folgenden Stämme, somit in Kolben für die Experimente
in Fermentern im Labormaßstab
getestet, wurden ausgewählt:
-
Rhizopus oryzae, Mortierella alpina,
Blakeslea trispora, Gilbertella persicaria und Absidia pseudocylindrospora.
-
In allen Fällen häufte sich die Biomasse innerhalb
einer Züchtung
von 80 Stunden auf Konzentrationen von 20 bis 50 g/kg an.
-
Alle Stämme deuteten also ihr Potential
an, zur Produktion von Biomasse in einem einfachen Medium und bei
niedrigen Kosten bei einem Scale-up des Verfahrens befähigt zu
sein.
-
Vergleichendes Beispiel
3: Analyse der Morphologie
-
Verschiedene Mikroorganismen wurden
entsprechend der in Beispiel 1 angegebenen Verfahren in Schüttelkolben
gezüchtet.
Die Morphologie der Biomasse wurde durch lichtmikroskopische Verfahren
untersucht. Die gefundenen Merkmale sind in Tabelle 1 gezeigt. Die
Morphologie des Mucorales-Organismus war unterschiedlich zu der
der Fusarium-Art. TABELLE
1
-
Beispiele 4 und 5 und
Vergleichendes Beispiel 6: Fermentation im Labormaßstab und
Analyse der Biomasse
-
In Beispiel 4 wurden Fermenter im
Labormaßstab
verwendet, um drei Mikroorganismen (Absidia pseudocylindrospora,
Gilbertella persicaria und Mortierella alpina) entsprechend der
in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren gezüchtet und die gleichen Bedingungen
wurden angewendet, um Fusarium venenatum (Vergleichendes Beispiel
6) zu züchten.
-
In Beispiel 5 wurde Rhizopus oryzae
im Produktionsmaßstab
gezüchtet
(für Details
siehe Beispiel 8: ein Teil der Brühe wurde für die folgende Analyse verwendet).
-
Das folgende Zurückgewinnungsverfahren wurde
verwendet, um zuerst einen Biomasse-Filterkuchen herzustellen:
-
- – Zentrifugation
und Waschen der Biomasse (um überschüssige Medienbestandteile
wie Glucose zu entfernen);
- – Hitzebehandlung
bei 65°C,
um die enzymatische Aktivität
und RNA zu reduzieren;
- – Hitzebehandlung
bei 90°C,
um die Brühe
zu pasteurisieren;
- – Filtration
durch eine Laborfilterpresse, einschließlich Waschen mit Wasser aus
dem Hahn; und
- – Verpacken
und Lagerung.
-
Zentrifugation: Portionen von 1 Liter
der Biomasse wurden in einer Beckmann-Zentrifuge (Typ J-6M/E) für 5 Minuten
bei 5000 U/min zentrifugiert. Der Überstand wurde umgefüllt und
verworfen. Das Pellet wurde in Wasser aus dem Hahn resuspendiert
und wiederum zentrifugiert. Der Überstand
wurde wieder umgefüllt.
Das Pellet wurde in Wasser aus dem Hahn resuspendiert.
-
Hitzebehandlung (Reduktion der RNA):
die Brühe
wurde auf 65°C
erhitzt und für
30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
-
Hitzebehandlung (zur Abtötung der
Enzyme): die Brühe
wurde weiter auf 90°C
erhitzt und für
30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
-
Filtration: die erhitzte Brühe wurde
durch eine 2-Liter-Filterpresse (Typ Seitz Enzinger Noll, Deutschland),
versehen mit einem Polypropylenfiltertuch, bei einem Anfangsdruck
von 50 KPa (0,5 bar) filtriert.
-
Der resultierende Kuchen wurde mit
dem 10-fachen Kuchen-Volumen an Wasser aus dem Hahn gewaschen. Nach
dem Waschen wurde der Kuchen mit Luft bei 200 KPa (2 bar) für 15 Minuten
trocken geblasen. Der Kuchen wurde für die weitere Behandlung gesammelt.
Der Kuchen wurde hinsichtlich seiner Trockenmasse, RNA, Rohprotein
(Kjeldahl-N) und Fettes analysiert. Die aus der Analyse resultierenden
Daten sind in den Tabellen 2 und 3 angegeben. TABELLE
2
TABELLE
3 (berechnet auf Trockenmasse)
-
Beispiel 7: Herstellung
in der Versuchsanlage
-
Fermentationen des in Beispiel 2
verwendeten Rhizopus oryzae-Stammes wurden im Maßstab von den in Beispiel 4
beschriebenen Bedingungen auf Fermenter der Versuchsanlage mit einem
Arbeitsvolumen von 3 m3 vergrößert. Nach
der Fermentation wurde die Brühe
auf 5–10°C gekühlt und
geerntet.
-
Ein Teil der Brühe (100 Liter) würde nach
der Verdünnung
mit Wasser aus dem Hahn auf 500 Liter in einem Westfalia NA7-Abscheider
zentrifugiert. Die Zentrifuge war mit 4 Düsen versehen, jede mit einem Durchmesser
von 1 mm. Zwei Flüssigkeitsströme wurden
erhalten. Der Überstand
(400 Liter) wurde verworfen und ein konzentrierter Strom, der die
Biomasse (Pilzzellen) enthielt, blieb zurück. Das Konzentrat wurde mit einer
100 mM K2HP2O4-Lösung
auf das ursprüngliche
Volumen verdünnt.
-
Das Gemisch wurde wiederum zentrifugiert
und der Überstand
verworfen.
-
Die gewaschene, konzentrierte Biomasse
wurde dann für
30 Minuten auf 65°C
erhitzt. Die konzentrierte Biomasse wurde weiter auf 90–95°C erhitzt
und für
30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
-
Ein Teil der resultierenden Brühe (1,35
m3) wurde in einer Schule-Membranfilterpresse
mit einer Filtrationsfläche
von 6 m2 und einem Druck von 30–200 KPa
(0,3–2
bar) gefiltert. Der erhaltene Filterkuchen wurde mit kaltem Wasser
aus dem Hahn (5– 10°C) gewaschen.
Der Filterkuchen wurde bei einem Druck von 600 KPa (6 bar) durch
die Membranen gepresst. Dies resultierte in einem Filterkuchen von
73 kg mit einer Trockenmasse von 24,8%.
-
Beispiel 8A: Herstellung
der essbaren Biomasse
-
Drei Produktionsfermentationen des
in Beispiel 2 verwendeten Rhizopus oryzae-Stammes wurden in einem Standard-Produktionsfermenter
mit einem Arbeitsvolumen von 30 m
3 durchgeführt. Der
Fermenter hatte eine pH-Kontrolle, eine Rushton-Turbine mit einstellbarer
Geschwindigkeit, Luftzufuhr, Schaumkontrolle und Temperaturkontrolle.
Bei der Ernte wurde der Produktionsorganismus abgetötet und
der RNA-Gehalt reduziert, indem die Biomasse mit einem direkten
Strom in Anwesenheit von 1 g/l Benzoesäure bei einem pH-Wert von 4,5–5,0 auf
50–55°C erhitzt
wurde. Nach dem Erreichen von 50–55°C wurde die Brühe auf unter
20°C abgekühlt. Die
Brühe wurde
in ein anderes Gefäß transferiert,
mit kaltem Wasser aus dem Hahn verdünnt und weiter auf 4–6°C gekühlt. Die
gekühlte
Brühe wurde
dann durch eine Schenk-Membranfilterpresse mit einem Arbeitsvolumen
des Kuchens von 2,5 m
3 gefiltert und der
Kuchen mit 20 m
3 kaltem Wasser aus dem Hahn
gewaschen. Der Kuchen wurde durch die Anwendung von unter Druck
stehendem Wasser in einem Membransystem (400 bis 900 KPa (4–9 bar))
gepresst. Der Kuchen wurde aus der Filterpresse entlassen und ein
Teil davon wurde zerkrümelt,
in Säcke
verpackt und in einem Kältelager
bei –15
bis –20°C eingefroren.
Ein Teil der gefrorenen Biomasse wurde in Partikel mit einer Größe von 1–3mm geschnitten
und zwei oder drei Proben von jeder der drei Fermentationen wurden
für die
folgende Analyse (Tabelle 4) verwendet. TABELLE
4
-
Die Proben wurden weiterhin chemisch
analysiert (hinsichtlich RNA, Rohprotein (als Kjeldahl-N), Fett, Mycotoxine
und andere Bestandteile) und ergaben die folgenden Ergebnisse (Tabelle
5). TABELLE
5
- nd
- nicht bestimmt
Aminosäurezusammensetzung.
TABELLE
6
-
Beispiel 8B: Getrocknete
Biomasse
-
Die verbliebene, in Partikel geschnittene
Biomasse für
Beispiel 8A wurde in Portionen von 30–50 kg in einem Aeromatic T4-Flüssigbetttrockner
mit einer Bodenplattenfläche
von 0,26 m
2 durch Trockenluft mit einer Temperatur
von 55–65°C getrocknet.
Das Trocknen endete bei einer Betttemperatur von 38–40°C. Proben
der getrockneten Biomasse hatten die folgenden Gehalte an Trockenmasse
(Tabelle 8). TABELLE
7
-
Beispiele 9A, 9B und 9C:
Schichtung, Stapelung, Rollen
-
Der Filterkuchen von Beispiel 8A
wurde durch einen Lödige-Hochschermixer
für 5 Minuten
in Portionen von etwa 25 kg gemahlen und zerkrümelt. Zu dem zerkrümelten Kuchen
wurde 1 kg Eier-Albumin (Beispiel 9A) gegeben und das Gemisch geknetet.
Das Verfahren wurde mit etwas Wasser und Gewürzen wiederholt, die zuerst
mit dem Eier-Albumin gemischt worden waren (Beispiel 9B).
-
Das Gemisch wurde durch eine Walze
in Schichten von 1 mm geformt.
-
Die Schichten wurden in einem belüfteten Ofen
oder Röhre
auf 80°C
erhitzt. Die Schichten wurden gestapelt und in der Form einer „Swiss
roll" gerollt und die Rolle wurde unter Verwendung von flüssigem Kohlendioxid
bei –20°C eingefroren.
-
Das gleiche Verfahren wurde wiederholt,
außer
dass das Eier-Albumin durch 1 kg Pektin ersetzt wurde (Beispiel
9C).
-
Beispiele 10A bis D: Burger
-
Zu der Biomasse von den Beispielen
8A und 8B wurden Farbzusätze
und geschmacksverstärkende Produkte
(Gewürze,
Gemüse
und Zwiebeln) hinzugegeben. Das Gemisch wurde anschließend in
einem Knetrührer
homogenisiert und das homogenisierte Gemisch in Burger geformt,
pasteurisiert und verpackt. Beide Prozeduren wurden mit Eier-Albumin wiederholt,
das zuerst mit den Geschmacksverstärkern gemischt wurde.
-
Beispiele 11A bis D: Würste
-
Zu der Biomasse von den Beispielen
8A und 8B wurden Farbzusätze,
Gewürze
und Gemüse
(Zwiebeln) hinzugegeben. Das Gemisch wurde in einem Knetrührer homogenisiert.
Das homogenisierte Gemisch wurde in ein durchgehendes Rohr gepresst
(sodass es das Innere der Würste
bildete), wobei gleichzeitig ein (vegetarisches) eine Haut erzeugendes
Material unter der Verwendung eines Wurstherstellungssystems (Stork)
hineingepresst wurde, um Würste
herzustellen. Beide Prozeduren wurden mit Eier-Albumin wiederholt, das
zuerst mit den Farbzusätzen
und Gewürzen
gemischt wurde.
-
Beispiele 12A und B: Granula
-
Der Filterkuchen von Beispiel 8A
wurde durch einen Lödige-Hochschermixer
für 5 Minuten
in Portionen von etwa 25 kg gemahlen und zerkrümelt. Zu dem zerkrümelten Kuchen
wurde 1 kg Eier-Albumin gegeben und das Gemisch geknetet. Das geknetete
Gemisch wurde mit einer Einzelschraubenpresse durch eine Gussformplatte
mit Löchern
von 1 mm gepresst. Das Extrudat wurde durch ein Band transportiert
und in einem gefluteten Betttrockner (Lufttemperatur von 50°C) getrocknet,
um Granula zu erzeugen. Für
das Beispiel 12B wurde Pektin in der gleichen Menge anstelle von
Eier-Albumin verwendet.
-
Beispiele 13A bis D: Burger
-
Eine Ladung von 25 kg des getrockneten
Extrudats von jedem der Beispiele 12A und 12B wurde mit 60 kg Wasser
aus dem Hahn vermischt. Zu diesem Gemisch wurden die in Beispiel
10 verwendeten Nahrungsmittelzusätze
(mit und ohne Eier-Albumin) hinzugegeben und das Gemisch geknetet
und in Burger geformt, pasteurisiert, verpackt und eingefroren.
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Beispiele 14A bis D: Würste
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Eine Ladung von 25 kg des getrockneten
Extrudats von jedem der Beispiele 12A und 12B wurde mit 60 kg Wasser
aus dem Hahn vermischt. Zu diesem Gemisch wurden die in Beispiel
11 verwendeten Nahrungsmittelzusätze
(mit und ohne Eier-Albumin) hinzugegeben und das Gemisch in Würste verarbeitet,
wie in Beispiel 11 beschrieben.
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Beispiele 15A und B: Burger
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Zu der Biomasse (25 kg) von jedem
der Beispiele 8A und 8B wurden Farbzusätze und geschmacksverstärkende Produkte
(Gewürze,
Gemüse,
Zwiebeln) hinzugegeben. Zu dem Gemisch wurden 1 kg pflanzliche Fasern
(Cellulosefasern mit einer durchschnittlichen Faserlänge von
300–1000 μm) hinzugegeben
und in einem Knetrührer
homogenisiert. Das homogenisierte Gemisch wurde in Burger geformt,
verpackt, pasteurisiert und eingefroren.
-
Beispiele 16A und B: Würste
-
Zu der Biomasse (25 kg) von jedem
der Beispiele 8A und 8B wurden Farbzusätze, Gewürze, Gemüse und Zwiebeln hinzugegeben.
Zu dem resultierenden Gemisch wurden 1 kg pflanzliche Fasern (Cellulosefasern mit
einer durchschnittlichen Faserlänge
von 300–1000 μm) hinzugegeben
und in einem Knetrührer
homogenisiert. Das homogenisierte Gemisch wurde durch Pressen in
Würste
geformt, bei gleichzeitigem Pressen einer vegetarischen Haut, wie
in Beispiel 11 beschrieben.
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Beispiele 17A und B: Granula
für Suppen
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Der Filterkuchen von Beispiel 8A
und B wurde durch einen Lödige-Hochschermixer
für 5 Minuten
in Portionen von etwa 25 kg gemahlen und zerkrümelt. Zu dem zerkrümelten Kuchen
wurde ein Gemisch von 1 kg Eier-Albumin und 1 kg pflanzliche Fasern
(Cellulosefasern mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 300–1000 μm) gegeben.
Das Gemisch wurde geknetet und dann mit einer Einzelschraubenpresse
durch eine Gussformplatte mit Löchern
von 1 mm gepresst. Das Extrudat wurde durch ein Band transportiert
und in einem gefluteten Betttrockner (Lufttemperatur von 65 bis
80°C) getrocknet,
um Granula zu erzeugen. Diese wurden anschließend einer Suppe zugegeben
und getrocknet, um Suppenpulver zu erzeugen (das nach Rehydration Suppe
produziert).
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Beispiele 18A und B: Burger
-
Eine Ladung von 25 kg des getrockneten
Extrudats von den Beispielen 17A und B wurde mit 60 kg Wasser aus
dem Hahn gemischt. Zu dem Gemisch wurden die in Beispiel 15 beschriebenen
Nahrungsmittelzusätze
gegeben und das Gemisch geknetet und verwendet, um, wie in Beispiel
15 beschrieben, Burger herzustellen.
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Beispiele 19A und B: Würste
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Eine Ladung von 25 kg des getrockneten
Extrudats von den Beispielen 17A und B wurde mit 60 kg Wasser aus
dem Hahn gemischt. Zu dem Gemisch wurden die in Beispiel 16 beschriebenen
Zutaten gegeben, das Gemisch geknetet und verwendet, um, wie in
Beispiel 16 beschrieben, Würste
herzustellen.
-
Beispiel 20 bis 35 und
Verbleichende Beispiele 36 bis 38: Pasteten Würste und Miniburger
-
Durch das Mischen und Schneiden der
in den Beispielen 4 und 5 hergestellten Biomasse in einem Nahrungsverarbeiter
im Labormaßstab
(Braun Combi Typ 700) wurde ein Teig hergestellt. Wasser und verschiedene
essbare Zutaten (Mengen nachstehend angegeben) wurden zugegeben
und in dem Nahrungsverarbeiter in die Biomasse gemischt. Der Teig
wurde in Formen gegeben (Pasteten oder Burger) oder verwendet, um
Häute zu
füllen
(Würste).
-
Der geformte Teig wurde auf 80°C (Temperatur
im Teiginneren) entweder durch Dämpfen
(Pasteten), Kochen im Wasserbad (Würste) oder Braten (Miniburger)
erhitzt. Die Produkte wurden für
2 Stunden auf 4–7°C gekühlt und
dann für
eine Woche bei –20°C in einem
Gefrierschrank bewahrt.
-
Die folgenden Teigformulierungen
wurden hergestellt (Angaben in Gramm). TABELLE
8
-
In einigen Fällen wurde zusätzlich Pektin
zugegeben:
Pasteten: Mortierella, 1,5 g pro 101 g Teig;
Würste: Mortierella,
1,5 g pro 101 g Teig; und
Burger: Mortierella, 2,5 g pro 102
g Teig.
-
Verschiedene physikalische Eigenschaften
wurden bewertet und sind in den Tabellen 9 bis 11 gezeigt. Die Rhizopus
oryzae-Nahrungsmittel wurden als Basislinie verwendet (daher sind
die Werte Null) und die anderen Nahrungsmittel im Vergleich dazu
bewertet (+ bedeutet mehr, – bedeutet
weniger). Für
die Körnigkeit bedeutet
+ körniger
(d. h. weniger faserig). Pasteten:
Beispiele 20 bis 25
TABELLE 9
Würste: Beispiele
26 bis 30
TABELLE 10
Miniburger:
Beispiele 31 bis 35
TABELLE 11
-
Wie es offensichtlich ist, können verschiedene
Nahrungsmittel mit variierenden Texturen unter der Verwendung anderer
Mikroorganismen als die der Mucorales-Gruppe hergestellt werden.
Zum Vergleich wurden eine Pastete, eine Wurst und ein Miniburger
unter Verwendung des gleichen Rezeptes wie vorstehend, aber unter
der Verwendung von Fusarium graminearum-Biomasse, hergestellt. Alle
drei Produkte wiesen eine schwarze Farbe auf.