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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein Übergangsmetall-katalysierte Reaktionen,
vorzugsweise Reaktionen, die über
Allyl-Metall-Zwischenprodukte
ablaufen, insbesondere durch Mikrowellen-erwärmte, sehr schnelle, hochselektive
(chemisch, regional oder sterisch), allylische Substitutionen, die
Molybdän
und Palladium zusammen mit einem Hilfsliganden als katalytisches
System verwenden.
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Hintergrund der Erfindung
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Metall-katalysierte asymmetrische
allylische Substitutionsreaktionen haben in erster Linie wegen ihrer Verwendbarkeit
in Synthesen beachtliches Interesse auf sich gezogen.
Die
Enantioselektivität
bei der Reaktion wird entweder während
einer Komplexbildung oder bei Substraten, die Meso-Allylliganden liefern,
beim nucleophilen Angriff auf eines der zwei diastereotopischen
Allyl-Kohlenstoffatome des Allyl-Metall-Zwischenproduktes bestimmt.
Die absolute Konfiguration
des Ausgangsmaterial wird im Allyl-Metall-Komplex als Zwischenprodukt nicht
erkannt, und es kann eine hoch asymmetrische Induktion durch Verwendung
von chiralen Liganden erreicht werden. Für diese Reaktionsklasse ist
eine Fülle
C1- und C2 symmetrischer
chiraler Liganden verfügbar
, und
unter diesen wurden mehrzähnige
Liganden mit Phosphor und/oder Stickstoff als Koordinationselemente
am umfangreichsten verwendet.
Einige
der kürzlich
entwickelten Liganden auf Stickstoffbasis liefern hohe Enantioselektivitäten, allerdings
sind zur vollständigen
Umwandlung häufig
unbefriedigend lange Reaktionszeiten erforderlich.
Bei
der Arzneimittelentwicklung und bei Durchmusterungsverfahren, z.B.
wenn die Prinzipien der kombinatorischen Chemie eingesetzt werden,
können
diese langen Reaktionszeiten kostspielige Verzögerungen bei der Entwicklung
von Leitverbindungen (lead compounds) und neuen Arzneimitteln verursachen.
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Ein Flash-Erhitzen (bzw. Blitzerhitzen)
durch Mikrowellen zur Beschleunigung von organischen Reaktionen
ist gut eingeführt
,
allerdings erfolgte dies in den letzten Jahren nur dahingehend,
dass die Leistungsfähigkeit
der Erhitzungsmethodologie in Metall-katalysierten Kupplungsreaktionen
bewiesen wurde, in denen der Zusammenbruch des katalytischen Systems
durch geeignete Auswahl der Bedingungen vermieden werden konnte.
Die Internationale Patentanmeldung Nr. WO 97/00794 der Anmelderin
der vorliegenden Erfin dung bezieht sich auf solche Mikrowellen-induzierten
organischen Reaktionen. Auf diese Weise wurden selektive Heck
-Suzuki
- und Stille
-Reaktionen in Lösung oder in fester Phase in
1,5 bis 12 min und in hohen Ausbeuten mit einer Vielzahl von Rektanten-Kombinationen
durchgeführt.
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Abgesehen von den in den obigen Literaturstellen
offenbarten Reaktionen werden weitere Beispiele für Mikrowellen-stimulierte
Reaktionen in den folgenden Patentpublikationen gegeben:
So
beschreibt
US 4,279,722 die
Erhöhung
der Umwandlung von flüssigen
Kohlenwasserstoffen, die aus Erdöl stammen,
in einem katalytischen Erdölraffinationsverfahren
durch Behandlung eines Gemisches aus Kohlenwasserstoffen und Katalysator
mit Mikrowellen im Frequenzbereich von etwa 2,5 × 109 bis 1012 Hz.
US 5,215,634 offenbart ein
Verfahren zur selektiven Umwandlung von Methan und einem Hydratisierungsmittel
in C
3-Oxygenate. Insbesondere Methan wird
mit Wasser in Gegenwart eines Nickelmetallpulverkatalysators unter
Anwendung einer Mikrowellenbestrahlung umgesetzt, um Aceton und
Propanol herzustellen.
US
5,411,649 beschreibt eine selektive Produktion von Ethan
und Ethylen in hohen Ausbeuten unter Verwendung besonderer Katalysatoren
und Mikrowellen für
eine kontrollierte Oxidation.
EP 0 742 189 A1 offenbart eine Produktion
einer Organo-Stickstoff-Verbindung
durch Bestrahlung eines Gemisches aus einem Katalysator, einer organischen
Verbindung und Stickstoff mit Mikrowellen.
EP 0 787 526 A2 beschreibt
die Erhöhung
katalysatischer Reaktionsraten bei niedrigen Temperaturen unter Verwendung
von Mikrowellen und anderen Techniken, z. B. simuliertes Sieden,
Ultrabeschallung usw.
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Allerdings nach unserem besten Wissen
keine Artikel über
den Einfluss einer Mikrowellenbestrahlung auf die asymmetrische Übergangsmetall-Katalyse im
allgemeinen oder auf die Reaktionsrate in solchen Verfahren, in
denen Allyl-Metall-Komplexe Schlüsselzwischenprodukte
im katalytischen Kreislauf darstellen, erschienen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In Anbetracht des Nachteils bekannter
asymmetrischer allylischer Substitutionsreaktionen, die langsam
sind, haben die Erfinder ein neues Verfahren zur Durchführung asymmetrischer
allylischer Substitutionsreaktionen entwickelt. Nach bestem Wissen
der Anmelderin sind keine früheren
Berichte über
den Einfluss einer Mikrowellenbestrahlung auf die asymmetrische Übergangsmetall-Katalyse
im allgemeinen und insbesondere nicht auf Reaktionen, in denen Allyl-Metall-Komplexe
das Schlüsselzwischenprodukt
im katalytischen Zyklus bilden, erschienen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Durchführung
einer Übergangsmetall-katalysierten asymmetrischen
allylischen Substitutionsreaktion bereit, umfassend die Stufen:
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- a) Herstellen eines Reaktionsgemisches, umfassend
(i) ein allylisches Substrat, das das Strukturelement C=C-C-X, worin
X eine Austrittsgruppe ist, umfasst; (ii) einen Katalysatorkomplex,
der ein Übergangsmetall und
einen oder mehrere chirale Liganden umfasst, und (iii) ein Nucleophil;
und
- b) Aussetzen des Reaktionsgemisches Mikrowellenenergie aus einer
kontrollierbaren Mikrowellenquelle.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsbibliothek von Produkten
einer Übergangsmetall-katalysierten
allylischen Substitutionsreaktion bereit, umfassend die Stufen:
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- a) Herstellen eines Reaktionsgemisches, umfassend
(i) n unterschiedliche Spezies allylischer Substrate, die das Strukturelement
C=C-C-X, worin X eine Austrittsgruppe ist, enthalten, (ii) einen
Katalysatorkomplex, der ein Übergangsmetall
und einen oder mehrere chirale Liganden umfasst, und (iii) m unterschiedliche
Nucleophile, worin n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 25 ist
und m eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 10 ist, mit der Maßgabe, dass
das Produkt n × m
mindestens 2 ist, z. B. mindestens 3 oder mindestens 4, ist; und
- b) Aussetzen des Reaktionsgemisches Mikrowellenergie aus einer
kontrollierbaren Mikrowellenquelle.
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In den Stufen a(ii) in den erfindungsgemäßen Verfahren
kann der Katalysatorkomplex in einigen Fällen vorzugsweise durch Mikrowellen-stimulierte
Reaktion zwischen einer Katalysatorvorstufe (Vorkatalysator) und dem
freien Liganden gebildet werden.
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Auf diese Weise ist es erfindungsgemäß möglich, Verbindungsgemische
herzustellen, die speziell für Screening-Zwecke
wertvoll sind.
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Die erfindungsgemäßen Verfahren sind besonders
interessant, wenn ein asymmetrischer Katalysator verwendet wird,
da ein enantiomerer/diastereomerer Überschuss des gewünschten
Produktes erhalten werden kann.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung nützt die
Vorteile eines Erhitzens durch Mikrowellen in allylischen Substitutionsreaktionen
aus. In der vorliegenden Erfindung wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise
in einer Einmoden-Mikrowellenkammer
Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die Verwendung einer Einmoden-Mikrowellenkammer
erlaubt die Platzierung des Reaktionsröhrchens in einer fixierten
Position und die einheitlichere und intensivere Mikrowellenbestrahlung
als dies bei einem Multimodenreaktor möglich ist.
Beispiele für
geeignete Mikrowellen-Einrichtungen sind handelsübliche Öfen und Kammern, in denen ein
Magnetron als Mikrowellenquelle verwendet wird. Die MikrowelleTM-Produkte von Labwell, Schweden, sind für die vorliegende
Erfindung besonders geeignet. Allerdings wird in Betracht gezogen,
dass besondere interessierende Alternativen Halbleiter-Mikrowellengeneratoren
sein können,
die bezüglich
der Verbindungsbibliothek (kombinatorische Chemie)-Anwendungen innerhalb
der vorliegenden Erfindung von besonderem Wert sein können.
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Was die Frequenz und die Leistung
angeht, so hat die erfindungsgemäß angewendete
Mikrowellenenergie typischerweise eine Frequenz im Bereich von 300
MHz bis 300 GHz, vorzugsweise im Bereich von 900 MHz bis 23 GHz,
insbesondere im Bereich von 1,5 GHz bis 10,0 GHz und wird typischerweise
dem Reaktionsgemisch mit einer Leistung von 1–1.000 W, vorzugsweise 10 bis
1.000 W, insbesondere 20 bis 500 W, zugeführt. Im Gegensatz zum herkömmlichen
Erhitzen, bei dem die Reaktionszeiten im Bereich von Stunden oder Tagen
liegen, wird die Mikrowellenenergie dem Reaktionsgemisch typischerweise über einen
Zeitraum von 1 s bis 1 h, vorzugsweise 6 s bis 30 min, insbesondere
15 s bis 15 min zugeführt.
In Abhängigkeit
von der Mikrowellenquelle, ihrer Frequenz und ihrer Leistung wie
auch der Reaktionskomponente kann eine Behandlung mit Mikrowellenenergie
für weniger
als 1 s ausreichend sein, um die Reaktion durchzuführen. Mikrowellenenergie
ermöglicht
die Reaktion und heizt das Reaktionssystem. In bestimmten Ausführungsformen
der Substitutionsreaktion können
die Bedingungen so sein, dass die Reaktion bei niedrigen Temperaturen
abläuft,
z.B. unter Raumtemperatur und bei niedrigen Tem peraturen, wie –45°C. Die Mikrowellenenergie
selbst kann die notwendige Energieeingabe in das System liefern,
um die Reaktion zu erleichtern. Die Energie kann als Wärme verbraucht
werden, die nicht notwendigerweise nachweisbar ist oder auf die
Mikroumgebung des Reaktionssystems begrenzt sein wird.
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Die innerhalb der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Katalysatoren sind Übergangsmetall-Katalysatoren,
die zusammen mit einem Liganden oder mehreren Liganden einen Katalysatorkomplex
bilden. Das Übergangsmetall
des Katalysatorkomplexes wird typischerweise aus Kobalt (Co), Kupfer
(Cu), Iridium (Ir), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Molybdän (Mo),
Nickel (Ni), Osmium (Os), Palladium (Pd), Platin (Pt), Rhenium (Re), Rhodium
(Rh), Ruthenium (Ru) oder Wolfram (W) ausgewählt, ist vorzugsweise Ir, Mo,
Ni, Os, Pd, Pt, Ru, Rh oder W, insbesondere Mo oder Pd.
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Wie oben beschrieben wurde, bildet
das Übergangsmetall
mit einem oder mehreren Liganden einen Komplex. Die Liganden binden
durch ein oder mehrere koordinativ bindende Atome koordinativ an
das Übergangsmetall.
Um den vollen Umfang der vorliegenden Erfindung zu erläutern, nämlich um
Verbindungen in enantiomerem/diasteriomerem Überschuss in einer allylischen
Substitutionsreaktion herzustellen, wird der Ligand (werden die
Liganden) des Katalysatorkomplexes vorzugsweise aus asymmetrischen
Liganden wie z. B. symmetrischen C1- oder
C2-Liganden ausgewählt.
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Ungeachtet der Tatsache, ob die Liganden
symmetrisch oder asymmetrisch sind, hat der Ligand des Katalysatorkomplexes
(haben die Liganden des Katalysatorkomplexes) koordinativ bindende
Atome, die aus der Gruppe bestehend aus Antimon (Sb), Arsen (As),
Kohlenstoff (C) (besonders relevant, wenn der Ligand Kohlenmonoxid
ist oder wenn ein Carbanion als Ligand verwendet wird), Stickstoff
(N), Sauerstoff (0), Phosphor (P), Selen (Se), Schwefel (S) und/oder
Tellur (Te) ausgewählt
werden, vorzugsweise As, N, O, P, Se oder S, insbesondere N oder
P sind.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Ligand (sind die Liganden) des Katalysatorkomplexes
einzähnige
Liganden, vorzugsweise einzähnige
Liganden mit Phosphor oder Stickstoff. Asymmetrische Beispiele für solche
Liganden sind:
worin Ph Phenyl bedeutet,
R und R' jeweils unabhängig
aus Wasserstoff, C
1-10-Alkyl und Phenyl ausgewählt sind
und R'' aus C
1-10-Alkyl und Phenyl ausgewählt ist.
Besondere Beispiele sind:
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In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Ligand (sind die Liganden) des Katalysatorkomplexes
zweizähnige
Liganden, vorzugsweise zweizähnige
Liganden mit Phosphor und/oder Stickstoff.
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Beispiele für asymmetrische zweizähnige Liganden
mit Stickstoff sind:
worin
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6 jeweils unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
C
1-10-Alkyl, Aryl, Heteroaryl, Hydroxy,
Alkoxy, Di(C
1-10-alkyl)-amino, (C
1-10-Alkyl)thio
and Tri(C
1-10-alkyl- und/oder phenyl)silyl
ausgewählt sind,
worin verschiedene R z. B. unter Bildung eines Benzolrings miteinander
verbunden sein können.
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Besondere Beispiele sind:
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Es wird gelehrt, dass in unserem
besonderen Fall die obengenannten Liganden zwei Koordinationsstellen
am Metall besetzen. Man kann allerdings erkennen, dass viele als
mehrzähnige
Liganden, z. B. drei- oder vierzähnige
Liganden, binden werden, was von der Wahl der Reaktionsparameter,
z. B. Metall oder Lösungsmittel,
abhängt.
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Beispiele für asymmetrische zweizähnige Liganden
mit Phosphor sind:
worin
Ph für
Phenyl steht und R und R' jeweils unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
C
1-10-Alkyl und Phenyl ausgewählt sind,
wobei R und R' zusammen mit den dazwischen liegenden Atomen einen
carbocyclischen Ring, z. B. einen Benzolring, bilden können.
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Besondere Beispiele sind (+)-BINAP
und (–)-BINAP(2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl), (R)-(+)-2,2'-Bis(di-p-tolylphosphino)-1,1'-binaphthyl,
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Beispiele für asymmetrische zweizähnige Liganden
mit Phosphor/Stickstoff sind:
worin
Ph für
Phenyl steht, Ar Aryl oder Aeteroaryl bedeutet, R und R' jeweils
unabhängig
voneinander aus Wasserstoff, C
1-10-Alkyl
und Phenyl ausgewählt
sind, und R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, R
6, R'
3, R'
4, R'
5, R'
6 und R
7 jeweils unabhängig aus Wasserstoff, C
1-10-Alkyl und Phenyl ausgewählt sind,
wobei R
1 und R
2 zusammen
mit den Zwischenverbindungs-Atomen einen carbocyclischen Ring, z.
B. einen Benzolring, bilden können.
Spezifische Beispiele sind (–)-(S)-4-Iso-propyl-2-(2-(diphenylphosphino)phenyl)-4,5-dihydrooxazol,
(–)-(S)-4-tert-Butyl-2-(2-(diphenylphosphino)phenyl)-4,5-dihydrooxazol,
(+)(R)-4-Phenyl-2-(2-(diphenylphosphino)phenyl)-4,5-dihydrooxazol.
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Es wird davon ausgegangen, dass die
obengenannten Liganden in unserem besonderen Fall zwei Koordinationsstellen
am Metall besetzen. Es kann allerdings erkannt werden, dass viele
als mehrzähnige
Liganden, z. B. 3- oder sogar 4-zähnige Liganden, koordinativ
binden, was von der Auswahl der Reaktionsparameter, z. B. Metall
oder Lösungsmittel,
abhängt.
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In noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Ligand (sind die Liganden) des
Katalysatorkomplexes mehrzähnige
Liganden, der (die) drei bis sechs koordinativ bindende Atome umfasst
(umfassen), vorzugsweise mehrzähnige
Liganden mit Phosphor und/oder Stickstoff.
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In einer Ausführungsform umfasst der Katalysatorkomplex
einen Liganden, in einer anderen Ausführungsform umfasst der Katalysatorkomplex
mehr als einen Liganden, vorzugsweise zwei Liganden. Typischerweise
sind Katalysatorkomplexe mit Palladium 2-zähnig am Pd, das zwei 1-zähnige oder
einen 2-zähnigen
Liganden koordinativ bindet.
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Die obengenannten spezifischen Liganden
sind in einem Katalysatorkomplex für allylische Substitutionen
besonders interessant, in dem das Übergangsmetall typischerweise
aus Co, Cu, Ir, Fe, Mn, Mo, Ni, Os, Pd, Pt, Re, Rh, Ru oder W, vorzugsweise
aus Mo, Ni, Os, Pd, Pt, Ru und W, ausgewählt ist, insbesondere Mo oder
Pd ist.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die als besonders interessant angesehen wird, ist die,
in der das Übergangsmetall
Molybdän
mit einem Liganden oder mehreren Liganden des folgenden Typs Komplexe
bildet:
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl, Aryl, Heteroaryl, Hydroxy, Alkoxy,
Di(C
1-26-alkyl)amino, C
1-6-Alkylthio
und Tri(C
1-6-alkyl- und/oder phenyl)silyl
ausgewählt
sind, wobei zwei der Reste R
1 und R
2 zusammen mit den Zwischenverbindungsatomen
einen carbocyclischen Ring bilden können.
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Der Katalysatorkomplex kann vor der
Reaktion hergestellt werden (oder in anderer Weise erworben werden)
oder der Katalysatorkomplex kann in situ gebildet werden. Bei kleinen
Reaktionsserien ist es zweckdienlich, den Katalysator in situ herzustellen.
Bei ausgiebigerer Verwendung wird ein vorgebildeter Katalysator oft
bevorzugt sein. Bei einem Beispiel, bei dem der Katalysator Palladium
umfasst, wird der Katalysator gebildet, indem der Li gand und die
Palladiumverbindung (zweckdienlicherweise (Pd(η3-C3H5)μ-Cl)2) gelöst
werden und die Komponente über
einen Zeitraum, der vom Liganden abhängt, reagieren gelassen werden.
Mit einem typischen N,N-Liganden oder einem typischen P,N-Liganden
wird die Lösung
oft bei 50°C,
beispielsweise 2 h, lang gerührt.
Bei einem typischen P,P-Liganden ist oft ein Rühren für etwa 30 min bei Raumtemperatur
ausreichend. Der Katalysator könnte
sehr gut durch Verdampfen des Lösungsmittels
isliert werden, allerdings wird vorzugsweise ein Silbersalz mit
einem nicht-koordinativ bindenden Gegenion (BF4
–,
PF6
–, TfO–,
usw.) zugesetzt. AgCl wird durch Filtration entfernt und der Katalysator
wird ausgefällt.
Auf diese Weise wird der Katalysator vorzugsweise in Form eines
Metallkomplexes mit einem nicht-koordinativ bindenden Gegenion erhalten. Bei
N,N-Liganden ist der Katalysator in Pd(II)-Form am stabilsten und
somit ist das Salz bevorzugt. Es ist allerdings auch möglich, den
Katalysator in Pd(0)-Form als Ligand-Pd-Lösungsmittelkomplex zu isolieren,
obgleich dies oft schwieriger ist und der Katalysator empfindlicher
sein wird. Dasselbe gilt in geringerem Ausmaß für P,P-Liganden, allerdings
können
in einigen Fällen
stabile Ligand-Pd(0)-Komplexe isoliert werden, z. B. Pd(PPh3)4 oder Pd(DPPE)2, worin DPPE 1,2-Bis(diphenylphosphin)ethan
ist.
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In einem anderen Beispiel, in dem
der Katalysator Molybdän
umfasst, wird die Molybdänvorstufe (zweckdienlicherweise
Mo(CO)6) einfach mit dem Liganden vermischt
und das Gemisch wird in einer Mikrowellenkammer für einige
Minuten, z. B. 1 bis 5 min, erwärmt.
Der aktive Katalysator kann direkt ohne weitere Manipulation oder
Reinigung eingesetzt werden.
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Das in der vorliegenden Erfindung
einzusetzende allylische Substrat umfasst das Strukturelement C=C-C-X.
Genauer ausgedrückt,
das allylische Substrat kann durch die allgemeine Formel
dargestellt werden, worin
R
1, R
2, R
3, R
4 und R
5 unabhängig
voneinander aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem C
1-12-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem
Aryl, gegebenenfalls substituiertem Heteroaryl, gegebenenfalls substituiertem
C
1-12-Alkoxy, gegebenenfalls substituiertem
Aryloxy, gegebenenfalls substituiertem Heteroaryloxy, Tri(C
1-10-alkyl- und/oder phe nyl)silyl ausgewählt werden
oder beide Substituenten R
1, R
2,
R
3, R
4 und R
5 zusammen einen carbocyclischen Ring bilden;
und
worin X eine Austrittsgruppe ist, und X zusammen mit R1
und den Zwischenverbindungsatomen ein Epoxid oder ein Aziridin bilden
kann.
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In den Fällen, worin X zusammen mit
R1 und dem Zwischenverbindungsatom ein Epoxid
oder ein Aziridin bilden kann, können
diese in racemischen oder nicht-racemischen Gemischen oder als Enantiomer
oder Diasteromer reine oder angereicherte Formen vorliegen.
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Wenn zwei der Substituenten R1, R2, R3,
R4 und R5 zusammen
einem carbocyclischen Ring bilden, so ist dieser vorzugsweise ein
carbocyclischer Ring mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen. Der Ring kann
vollständig
oder teilweise gesättigt
sein, ist aber vorzugsweise vollständig gesättigt. Der Ring kann einen
Substituenten oder mehrere Substituenten derselben Art, wie die,
die für
R1–R5 definiert wurden, tragen.
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Wenn X zusammen mit R1 und
dem Zwischenverbindungsatom ein Epoxid oder ein Aziridin bildet, steht
R1 für
C1-12-Alkylen, z. B. Methylen oder Ethylen,
und stellt X O oder N dar, wobei das α-Kohlenstoffatom des C1-12-Alkylens
an das O oder N bzw. das Zwischenverbindungsatom gebunden ist.
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Es sollte selbstverständlich sein,
dass die obige Formel für
die vorliegende Erfindung in keiner Weise beschränkend ist, da die vorliegende
Erfindung ein Verfahren bereit stellt, bei dem fast jedes Substrat
des allylischen Typs verwendet werden kann, d. h. die Substituenten
R1-R5 sollten bezüglich
der involvierten funktionellen Gruppen ausgewählt werden. Wie dem Fachmann
auf diesem Gebiet bekannt sein wird, sollte das Substrat so ausgewählt werden,
dass funktionelle Gruppen oder Einheiten des Substrats (ausgenommen
des allylischen Systems) durch die Reaktionsbedingungen im wesentlichen
unbeeinflusst bleiben sollten. Vorzugsweise können reaktive Gruppen, wenn
dies gewünscht
wird oder notwendig ist, geschützt
oder maskiert werden, um sicher zu stellen, dass die Substitutionsreaktion
regioselektiv (und wenn erwünscht
oder notwendig: stereoselektiv) ist. Schutzgruppen sind dem Fachmann
bekannt, siehe z. B. die, die von Greene, T. W. und Wuts, P. G.
M. (Protecting Groups in Organic Synthesis) beschrieben werden.
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Bevorzugte "Austrittsgruppen" werden
aus Brom, Chlor, Jod, -OC(=O)R (z. B. Acetoxy), OCO2R, -OC(=S)R,
-SC(=O)R, -SC(=S)R-OPO(OR)2, -OSOR, -OSO2R, -OR, -OR2
+, -SR2
+,
-SO2R, -NR3
+, -PR3
+,
-NO2, -CN, worin R aus Wasserstoff, C1-10-Alkyl, Aryl und Heteroaryl ausgewählt wird,
ausgewählt,
wobei unter diesen Acetoxy (-OAc), Methyl/Ethyl/Benzyl/tert-Butylcarbonat
(-OCO2Me, -OCO2Et,
-OCO2Bn, -OCO2
tBu) besonders bevorzugt sind.
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Ausführungsformen, in denen die
"Austrittsgruppe" zu der Familie -Y1-C(=Y2)Y3-R gehört, worin
Y1–Y3 unabhängig
aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel
ausgewählt
werden, können und
R wie oben definiert ist, können
von besonderem Interesse sein. Die tautomeren Formen der Familie
der Ausgangsgruppen Y-C(=Y)Y-R, worin Y = O, N oder S, sind auch
bevorzugte Austrittsgruppen. Einige Beispiele der Familie der Austrittsgruppen
Y-C(=Y)Y-R umfassen Carbonate, Thiocarbonate, Carbanate und Thiocarbamate.
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Auch bevorzugt sind Substrate, in
denen mindestens einer der Reste R1 bis
R5 Aryl, z. B. Phenyl, ist.
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Erläuternde Beispiele für Substrate
sind:
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Das Substrat kann in bestimmten Ausführungsformen
in situ gebildet werden. Die Austrittsgruppe kann in einer Eintopf-Reaktion
gebildet werden, wo z. B. ein Keton reduziert wird und mit einem
geeigneten Elektrophil abschreckt wird, aus dem die Austrittsgruppe
stammt. Auf diese Art können
aus einem Enonsystem allylische Ester, Sulfonate, Phosphonate und
andere geeignete Austrittsgruppen gebildet werden. Darüber hinaus
kann das Olefin selbst in situ in einer Eintopf-Reaktion von z.
B. Alkinen gebildet werden. Auf diese Weise kann das Substrat in
seiner gereinigten Form oder in einer unreinen Form verfügbar sein.
Diese Formen können
Teil eines vorher vorliegenden Reaktionssystems sein.
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Das in diesen erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Nucleophil kann fast ein beliebiges Nucleophil sein,
das in der organischen Chemie eingesetzt wird, z. B. C-, S-, N-
und O-Nucleophile.
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Allgemein anwendbare Gruppen von
Nucleophilen können
ausgewählt
werden aus:
worin Y eine Elektronen-anziehende
Gruppe ist und jedes R unabhängig
ausgewählt
ist aus Wasserstoff, C
1-12-Alkyl, Aryl,
Aryl-C
1-10-alkyl (z. B. Benzyl), Alkylheteroaryl,
Tri(C
1-12-alkyl und/oder phenyl)silyl, Di(C
1-12-alkyl)amino,
C
1-12-Alkoxy, Aryloxy, C
1-12-Alkylsulphonyl
und
C1-12-Alkyloxycarbonyl.
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Nützliche
spezifische Beispiele sind
worin
Ph für
Phenyl steht und R wie oben definiert ist. Es sollte einzusehen
sein, dass die obengenannten Beispiele die protonierten Formen der
Nucleophile darstellen, welche vor einer Verwendung deprotoniert
werden.
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Für
einige der Stickstoff-, Schwefel- oder Sauerstoff-Nucleophile ist
allerdings nicht immer eine Deprotonierung erforderlich, was dem
Fachmann auf dem Gebiet klar sein wird.
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In einigen Fällen wird eine milde Base ausreichen,
um die Nucleophil-Vorstufen
zu deprotonieren. Milde Basen haben einen pKa von über 7. Nucleophile
können
auch in situ durch Reaktion einer Nucleophil-Vorstufe mit einer starken Base, z.
B. einer starken Base mit einem pKa im Bereich
von 10 bis 50, gebildet werden. Alternativ kann das Nucleophil mit
Natriumdimethylmalonat vorbehandelt werden, wie es in den Beispielen
gezeigt wird.
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Um die Nucleophilie des Nucleophils
zu verstärken,
wird die starke Base in Kombiantion mit einem Kronenether, einem
quaternären
Ammoniumsalz oder einem quaternären
Phosphoniumsalz verwendet.
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Die erfindungsgemäße Verfahren werden typischerweise
in Lösung
durchgeführt,
d. h. das Substrat, der Katalysatorkomplex und das Nucleophil werden
in einem Lösungsmittel
vermischt. Wenn ein Lösungsmittel
verwendet wird, ist es bevorzugt, dass der dielektrische Verlustfaktor
bei Raumtemperatur größer als
etwa 0,04 ist. Beispiele für
geeignete Lösungsmittel
sind Acetonitril, DMF, DMSO, NMP, Wasser, McOH, EtOH, Benzonitril,
Ethylenglykol, Aceton, THF, CH2Cl2, CHCl3, unter denen
Acetonitril und THF bevorzugt sind.
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Das relative Verhältnis zwischen dem Substrat,
dem Komplexkatalysator und dem Nucleophil und die Konzentration
dieser Bestandteile in einem beliebigen Lösungsmittel werden bezüglich der
Reaktivität
des Nucleophils und des Substrats und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher
Gesichtspunkte bestimmt. Als allgemeine Richtlinie gilt, dass die
Konzentration des allylischen Substrats im Lösungsmittel typischerweise
im Bereich von 1*10–3 bis 10 M, vorzugsweise
0,05–2
M, insbesondere 0,3–1
M ist; die Konzentration des Nucleophils im Lösungsmittel liegt typischerweise
im Bereich von 1*10–3–10 M, vorzugsweise 0,05–2 M, insbesondere 0,15–1 M; und
die Konzentration des Katalysatorkomplexes im Lösungsmittel liegt typischerweise
im Bereich von 1*10–9–1 M, vorzugsweise 1*10–6–0,1 M,
insbesondere 5*10–3–0,01 M.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch durchgeführt werden,
wenn das Reaktionsgemisch kein Lösungsmittel
umfasst ("reine" Reaktion).
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In dem Fall, in dem ein Lösungsmittel
verwendet wird, wie auch in dem Fall, in dem die Reaktion "rein" durchgeführt wird,
liegt das Molverhältnis
zwischen dem Nucleophil und dem allylischen Substrat typischerweise
im Bereich von 1.000 : 1 bis 1 : 1.000, vorzugsweise 10 : 1 bis
1 : 10, insbesondere 3 : 1 bis 1 : 3; das Molverhältnis zwischen
Katalysatorkomplex und dem allylischen Substrat liegt typischerweise
im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 1*109, vorzugsweise
1 : 10 bis 1 : 1*104, insbesondere 1 : 20
bis 1 : 60. Wie oben beschrieben wurde, werden die Verhältnisse
unter Berücksichtigung
der Kosten der einzelnen Bestandteile ausgewählt.
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Einer der Vorteile der erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Möglichkeit,
die Reaktion in stereoselektiver Art und Weise durchzuführen. Stereoselektivität wird erreicht,
wenn der Katalysatorkomplex einen oder mehrere asymmetrische Liganden
umfasst. In diesem Fall führt
insbesondere die ally lische Substitutionsreaktion zu einem enantiomeren Überschuss
(ee) eines der theoretisch möglichen
Reaktionsprodukte. Der enantiomere Überschuss (ee) ist typischerweise >60%, vorzugsweise >70%, bevorzugter >80%, insbesondere größer >90%, z. B. >95%. Für bestimmte
Substrate führt
die allylische Substitutionsreaktion zu einem diastereomeren Überschuss
(de) eines der theoretisch möglichen
Reaktionsprodukte. Der diastereomere Überschuss (de) ist typischerweise >60%, vorzugsweise >70%, bevorzugter >80%, insbesondere >90%, z. B. >95%.
-
Die vorliegende Erfindung ist bei
der Herstellung (entweder direkt oder über Zwischenprodukte) einer Reihe
interessanter biologisch aktiver Verbindungen, z. B. Carbonucleoside
wie Aristeromycin und Carbovir, Alkaloide wie (+)-gamma-Lycoran
und Pancratistatin, und antifungaler Mittel, z. B. Polyoxine und
Nikkomycine, und Zwischenprodukten davon, z. B. allylische Sulfone,
von Interesse.
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Ein interessantes Anwendungsgebiet
ist die Synthese von Verbindungen, die ein radioaktives Nuclid mit
sehr kurzer Halbwertzeit in die Struktur eingearbeitet haben. Solche
Verbindungen werden z. B. in den sogenannten PET-Techniken (Positron-Emissions-Tomographie)
verwendet. Das radioaktive Nuclid kann entweder aus dem allylischen
Substrat oder dem Nucleophil herrühren. So wurde in einer interessanten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung das allylische Substrat und/oder das
Nucleophil mit einem Radioisotop angereichert. Das Radioisotop ist
insbesondere ein Positron-emittierendes
Isotop.
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Eine weitere besonders interessante
Anwendung der schnellen und robusten Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist die Herstellung einer Verbindungsbibliothek, die speziell
für die
Herstellung von Verbindungsbibliotheken geeignet sein kann. Der
einfache Zugang zu solchen Verbindungsbibliotheken liefert eine
ausgezeichnete Gelegenheit zur Durchmusterung einer großen Anzahl
von interessierenden Arzneimittelkandidaten bei der Arzneimittelentwicklung.
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Somit stellt die vorliegende Erfindung,
wie oben beschrieben wurde, auch ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindungsbibliothek von Produkten einer Übergangsmetall-katalysierten
asymmetrischen allylischen Substitutionsreaktion bereit, umfassend
die Stufen:
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- a) Herstellung eines Reaktionsgemisches, umfassend (i) n
unterschiedliche Spezies allylischer Substrate, die das Strukturelement
C=C-C-X, worin X eine Austrittsgruppe ist, enthalten, (ii) einen
Katalysatorkomplex, der ein Übergangsmetall
und einen oder mehrere chirale Liganden umfasst, und (iii) m unterschiedliche
Nucleophile, worin n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 25 ist
(z. B. 1–10
oder 2–8)
und m eine ganze Zahl im Bereich von 1–10 (z. B. 1–5 oder
2–5) ist,
mit der Maßgabe,
dass das Produkt n × m
mindestens 2, z. B. mindestens 3 oder mindestens 4 ist; und
- b) Aussetzen des Reaktionsgemisches Mikrowellenenergie aus einer
kontrollierbaren Mikrowellenquelle.
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In Stufe a(ii) kann der Katalysatorkomplex
in bestimmten Fällen
vorzugsweise durch Mikrowellen-stimulierte Reaktion zwischen einer
Katalysatorvorstufe (Vorkatalysator) und den freien Liganden erzeugt
werden.
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Es sollte betont werden, dass die
spezifischen Ausführungsformen
und Varianten bezüglich
Bedingungen, Substraten und Katalysatoren, die oben erwähnt wurden,
auch für
das Verfahren zur Herstellung von Verbindungsbibliotheken (Verbindungsbibliothek
von Produkten einer Übergangsmetall-katalysierten
asymmetrischen allylischen Substitutionsreaktion) Anwendung finden.
-
Was die Mikrowellenquelle angeht,
so wird davon ausgegangen, dass Halbleiter-Mikrowellensysteme besonders
anwendbar sein können.
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In Anbetracht der ausgezeichneten
Stereoselektivität,
die mit den erfindungsgemäßen Verfahren
erreicht wird, betrifft ein weiterer Aspekt die Verwendung eines Übergangsmetall-Katalysatorkomplexes,
der C1- oder C2-symmetrische Liganden,
wie sie hier definiert sind, umfasst, in einer durch Mikrowellen
begünstigten asymmetrischen
allylischen Substitutionsreaktion. Definitionen
-
Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung soll der Ausdruck "C1-12-Alkyl" eine lineare,
cyclische oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
bezeichnen, z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl,
Butyl, tert-Butyl, Isobutyl, Cyclobutyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl,
Cyclohexyl, Heptyl, Cyclohexylmethyl, Octyl, Nonyl. Analog soll
der Ausdruck "C1-10-Alkyl" eine lineare,
cyclische oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
bezeichnen, z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Pentyl, Cyclopentyl,
Hexyl, Cyclohexyl, Heptyl, Cyclohexylmethyl, Octyl, Nonyl; und der
Ausdruck "C1-4-Alkyl" soll lineare, cyclische oder
verzweigte Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
abdecken, z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, Butyl,
Isobutyl, tert-Butyl, Cyclobutyl. Bevorzugte Beispiele für "C1-10-Alkyl" sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, tert-Butyl, Isobutyl, Pentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl,
insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, tert-Butyl, Isobutyl
und Cyclohexyl.
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Zusätzlich zu der obigen unsubstituierten
Alkylgruppe soll der Ausdruck "Alkyl" auch ein beliebiges und alle
fluorierten Analoga derselben abdecken. Fluorierte Analoga sollen
mehrfach fluorierte Analoga und perfluorierte Analoga umfassen.
Mehrfach fluorierte Analoga sind Verbindungen mit hohem Fluorgehalt,
wohingegen perfluorierte Analoga vollständig mit Fluor substituiert
sind. Beispiele für
mehrfach fluorierte Analoga sind Pentafluorethan (C2),
Heptafluorpropan (C3), usw. Somit sollte
der Ausdruck im folgenden, ungeachtet der Tatsache, ob "Alkyl" sich
auf eine Gruppe oder einen Substituenten bezieht, auch die fluorierten
Analoga mit umfassen. In einer möglichen
Ausführungsform
sind im wesentlichen alle Alkylgruppen mehrfach fluoriert. In einer anderen
möglichen
Ausführungsform
ist keine der Alkylgruppen mehrfach fluoriert, kann aber, wenn dies
angegeben ist, wie oben beschrieben, substituiert sein. Typischerweise
kann das fluorierte Alkyl durch einen nicht-fluorierten Linker,
z. B. ein Olefin, z. B. CH2=CH2-C6F13, gebunden sein.
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Im vorliegenden Kontext, d. h. in
Verbindung mit dem Ausdruck "Alkyl" soll der Ausdruck "gegebenenfalls
substituiert" bedeuten, dass die fragliche Gruppe einmal oder mehrmals,
vorzugsweise ein- bis dreimal, mit einer Gruppe (Gruppen) substituiert
sein kann, welche aus folgenden ausgewählt ist (sind): Hydroxy (das, wenn
es an ein ungesättigtes
Kohlenstoffatom gebunden ist, in der tautomeren Ketoform vorliegen
kann), C1-10-Alkoxy (d. h. C1-10-Alkyloxy),
Carboxy, Oxo (bildet eine Keto- oder Aldehyd-Funktionalität), C1-10-Alkoxycarbonyl, C1-10-Alkylcarbonyl,
Formal, Aryl, Aryloxycarbonyl, Aryloxy, Arylcarbonyl, Heteroaryl,
Heteroaryloxycarbonyl, Heteroaryloxy, Heteroarylcarbonyl, Amino,
Mono- und Di-(C1-10-alkyl)amino, Carbamoyl,
Mono- und Di(C1-10-alkyl)aminocarbonyl,
Amino-C1-10-alkylaminocarbonyl, Mono- und
Di(C1-10-alkyl)amino- C1-10-alkylaminocarbonyl,
C1-10-Alkylcarbonylamino,
Cyano, Guanidino, Carbamido, C1-10-Alkanoyloxy,
Sulphono, C1-10-Alkylsulphonyloxy, Arylsulphonyloxy,
Trihalogenmethylsulphonyloxy, Nitro, Sulphanyl, C1-10-Alkylthio
und Halogen, wobei ein beliebiges Aryl und Heteroaryl substituiert
sein kann, wie es spezifischerweise unter "fakultativ substituiertes
Aryl und Heteroaryl" beschrieben wird.
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Vorzugsweise werden die Substituenten
aus Hydroxy, C1-10-Alkoxy, Carboxy, C1-10-Alkoxycarbonyl, C1-10-Alkylcarbonyl,
Formyl, Aryl, Aryloxycarbonyl, Arylcarbonyl, Heteroaryl, Amino,
Mono- und Di(C1-10-alkyl)amino, Carbamoyl, Mono- und Di(C1-10-alkyl)aminocarbonyl, Amino-C1-10-alkyl-aminocarbonyl,
Mono- und Di(C1-10-alkyl)amino-C1-6-alkyl-aminocarbonyl,
C1-10-Alkylcarbonylamino, Cyano, Carbamido,
Halogen ausgewählt,
wobei Aryl und ausgewählt,
wobei Aryl und Heteroaryl ein- bis ausgewählt, wobei Aryl und Heteroaryl ein-
bis fünfmal,
vorzugsweise ein- bis
dreimal mit C1-10-Alkyl, C1-10-Alkoxy,
Nitro, Cyano und Amino substituiert sein können. Besonders bevorzugte
Beispiele sind Hydroxy, C1-10-Alkoxy, Carboxy,
Aryl, Heteroaryl, Amino, Mono- und Di(C1-10-alkyl)amino
und Halogen, wobei Aryl und Heteroaryl ein- bis dreimal mit C1-10-Alkyl, C1-10-Alkoxy,
Nitro, Cyano, Amino oder Halogen substituiert sein können.
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"Halogen" beinhaltet Fluor, Chlor,
Brom und Jod.
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Im vorliegenden Kontext soll der
Ausdruck "Aryl" einen vollständig
oder teilweise aromatischen carbocyclischen Ring oder ein vollständig oder
teilweise aromatisches Ringsystem umfassen, z. B. Phenyl, Naphthyl,
1,2,3,4-Tetrahydronaphthyl,
Anthracyl, Phenanthracyl, Pyrenyl, Benzopyrenyl, Fluorenyl, Cyclopentadienylanion
und Xanthenyl, unter denen Phenyl ein bevorzugtes Beispiel ist.
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Der Ausdruck "Heteroaryl" soll einen
vollständig
oder teilweise aromatischen carbocyclischen Ring oder ein vollständig oder
teilweise aromatisches carbocyclisches Ringsystem bezeichnen, in
dem ein oder mehrere der Kohlenstoffatome durch Heteroatome, z.
B. Stickstoff-(=N- oder -NH), Schwefel- und/oder Sauerstoffatome
ersetzt sind. Beispiele für
solche Heteroarylgruppen sind Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl,
Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridinyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl,
Piperidinyl, Coumaryl, Furyl, Chinolyl, Benzothiazolyl, Benzotriazolyl,
Benzodiazolyl, Benzooxozolyl, Phthalazinyl, Phthalanyl, Triazolyl,
Tetrazolyl, Isochinolyl, Acridinyl, Carbazolyl, Dibenzazepinyl,
Indolyl, Benzopyrazolyl und Phenoxyzonyl.
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Im vorliegenden Kontext, d. h. in
Verbindung mit den Ausdrücken
"Aryl" und "Heteroaryl" bedeutet der Ausdruck "gegebenenfalls substituiertes",
dass die fragliche Gruppe ein- oder mehrmals, vorzugsweise ein- bis
fünfmal,
insbesondere ein- bis dreimal mit einer Gruppe (mit Gruppen) ausgewählt aus
Hydroxy (das, wenn es in einem Enolsystem vorliegt, in der tautomeren
Form dargestellt werden kann), C1-10-Alkyl,
C1-10-Alkoxy, Oxo (das in der tautomeren
Enolform dargestellt sein kann), Carboxy, C1-10-Alkoxycarbonyl,
C1-10-Alkylcarbonyl, Formyl, Aryl, Aryloxy,
Aryloxycarbonyl, Arylcarbonyl, Heteroaryl, Amino, Mono- und Di(C1-10-alkyl)amino; Carbamoyl, Mono- und Di(C1-10-alkyl)aminocarbonyl, Amino-C1-10-alkyl-aminocarbonyl, Mono- und Di(C1-10-alkyl)amino-C1-6-alkyl-aminocarbonyl,
C1-10-Alkylcarbonylamino, Cyano, Guanidino,
Carbamido, C1-10-Alkanoyloxy, Sulphono,
C1-10-Alkylsulphonyloxy, Nitro, Sulphanyl,
Dihalogen-C1-4-alkyl, Trihalogen-C1-4-alkyl, Halogen substituiert sein kann,
wobei Aryl und Heteroaryl Substituenten darstellen, die ein- bis
dreimal mit C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy,
Nitro, Cyano, Amino oder Halogen substituiert sein können. Bevorzugte
Beispiele für
Substituenten sind Hydroxy, C1-10-Alkyl,
C1-10-Alkoxy, Carboxy, C1-10-Alkoxycarbonyl,
C1-10-Alkylcarbonyl, Aryl, Amino und Mono-
und Di(C1-10-alkyl)amino, wobei Aryl ein- bis dreimal
mit C1-10-Alkyl, C1-10-Alkoxy,
Nitro, Cyano, Amino oder Halogen substituiert sein kann.
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Der Ausdruck "Alkoxy" bedeutet "Alkyl-oxy",
der Ausdruck "Aryloxy" bedeutet "Aryl-oxy" (Aryl-O-) und "Heteroaryloxy"
bedeutet "Heteroaryloxy".
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Im folgenden Kontext soll der Ausdruck
"carbocyclischer Ring" einen nicht aromatischen oder vollständig oder
teilweise aromatischen carbocyclischen Ring oder ein nicht aromatisches
oder vollständig
oder teilweise aromatisches carbocyclisches Ringsystem bezeichnen.
Beispiele für
solche Ringe sind Benzol, Naphthalin, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin,
Cyclobutan, Cyclopropan, Cyclohexan, Cycloheptan, Cyclooctan.
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Im folgenden Kontext soll der Ausdruck
"Tri(C1-10-alkyl- und/oder phenyl)silyl"
eine Silylgruppe bezeichnen, die dreimal mit Gruppen, ausgewählt aus
C1-10-Alkyl und Phenyl, substituiert ist,
d. h. die Silylgruppe ist p-mal mit einer C1-10-Alkylgruppe
und q-mal mit einer Phenylgruppe substituiert, wobei p und q gleich
3. Beispiele sind Triphenylsilyl, tert-Butyldiphenylsilyl, usw.
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Im vorliegenden Kontext soll der
Ausdruck "Elektronen-anziehende Gruppe" seine normale Bedeutung haben
(siehe z. B. March, J., Advanced Organic Chemistry, Reactions, Mechanisms
and Structure, 3. Ausgabe, 1985, John Wiley, New York, insbesondere
S. 16–18).
Erläuternde
Beispiele sind Carbonylgruppen einschließlich C1-12-Alkylcarbonyl,
C1-12-Alkoxycarbonyl, Arylcarbonyl, Aryloxycarbonyl,
Mono- oder Di(C1-12-alkyl)aminocarbonyl,
C1-12-Alkylsulphonyl, Arylsulphonyl und Derivate
(z. B. substituierte Varianten) davon.
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Das Verfahren und erläuternde
Resultate
-
Im folgenden werden die im experimentellen
Abschnitt dargestellten Beispiele diskutiert.
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Palladium
-
Racemisches (E)-1,3-Diphenyl-2-propenylacetat
(1), das ein üblicherweise
verwendetes Substrat in asymmetrischen Palladium-katalysierten allylischen
Alkylierungen ist, reagiert glatt mit Dimethylmalonat in katalytischen
Systemen, in denen Phosphinliganden verwendet werden, während mit
2- zähnigen Stickstoffliganden
manchmal sehr lange Reaktionszeiten benötigt werden.
Die Umwandlung von 1 in 2 (siehe 1) wurde daher als geeignete
Modellreaktion für
Studien über
Mikrowellen-Flash-Erwärmen
gewählt.
Es wurden drei Klassen an Liganden mit unterschiedlichen inhärenten Eigenschaften
untersucht. Einer von ihnen, (+)-BINAP(2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl)
(4) stellt ein Beispiel für
einen oft verwendeten symmetrischen C2-Bisphosphin-Liganden
dar
. Als Beispiel für N,N- und
P,N-Liganden wurden C1-symmetrisches (4'R)-2-(4',5'dihydro-4'-phenyl-2'-oxazolyl)chinolin (3)
und drei verschiedene Phosphinoxazoline
(7, 13, 14)
ausgewählt.
-
-
Die Alkylierungen wurden im wesentlichen
nach dem Verfahren von Trost et al.
unter Verwendung von N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid
(BSA) als Base mit Modifikationen von Leutenegger et al.
für den Stickstoff-Liganden und von
Brown et al.
für BINAP
durchgeführt.
Ein π-Allyl- palladium(II)-Ligandkomplex wurde
in situ hergestellt, und aus Dimethylmalonat wurde in Gegenwart
von BSA und einer katalytischen Menge an KOAc eine geringe Konzentration
des Nucleophils gebildet. Das Mikrowellen-Erwärmen wurde mit einer Einmoden-Kammer
in einem dicht verschlossenen starkwandigen Pyrex-Röhrchen durchgeführt.
(Eine oft übersehene
Gefahr, die unter Mikrowellenbestrahlung auftritt, ist die Bildung von
Lichtbögen.
Ein Lichtbogen könnte
zu einem Reißen
des Behälters
führen,
wenn Luft und entflammbare Verbindungen enthalten sind. Wir glauben,
dass die Möglichkeit,
Reaktionen in einer Inertgasatmosphäre ablaufen zu lassen, ein
deutlicher Vorteil bei der Strategie mit dicht verschlossenem Reaktionsbehälter im
Vergleich zum Ablauf der Reaktionen in einem offenen Reaktionsbehälter ist.)
Die Experimente wurden in Acetonitril durchgeführt, von dem bekannt ist, dass
es einen ausreichend hohen Verlustfaktor (tanβ(Rt) = 0,050)4 aufweist,
um unter Mikrowellenbestrahlung effizient erwärmt zu werden.
Die Resultate
sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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In Tabelle 1 sind die Mikrowellenexperimente
mit ausgewählten
Kombinationen von Bestrahlungszeit und Energie (Leistung), die zu
einem vollständigen
Verbrauch der Ausgangsmaterialien führten, zusammengefasst. Die
Beispiele in Tabelle 1 offenbaren, dass bei einer geeigneten Auswahl
von Mikrowellenenergie und Bestrahlungszeit eine vollständige Umwandlung
und hohe Ausbeuten in sehr kurzen Reaktionszeiten erreicht werden
können.
Die Reaktion mit Ligand 4 lieferte einen etwas höheren enantiomeren Überschuss
und war deutlich schnell als die Reaktionen mit 3 als Ligand, die
nicht durch Mikrowellen-vermittelten Reaktionen in Dichlormethan
entsprechen.
Keine von diesen
induzierte extreme Enantioselektivitäten in Acetonitril. Trotz der
Zunahme der Mikrowellenenergie mit Ligand 3 von 35 W (Beschickung
1) auf 500 W (Beschickung 5) wurde festgestellt, dass die enantiomere
Reinheit von Produkt 2 fast konstant war. Die Phosphinoxazoline
(7, 13, 14) lieferten einen besseren enantiomeren Überschuss
bei Mikrowellenerwärmen
als dies mit Ligand 3 und 4 beobachtet wurde. Bei dieser Klasse
von Liganden waren Versuche, die Reaktionszeit zu verkürzen, indem
die Energie erhöht
wurde, erfolgreich (Eingang 9 – 16).
Vollständige
Umwandlungen, hohe Ausbeuten und eine hohe enantiomere Anreichung
(bis zu 98% ee) wurden erzielt. Insbesondere hohe Stereoselektivität und kurze
Reaktionszeiten zeigten sich mit dem tert-Butyl-substituierten Phosphinooxazolin
13.
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Tabelle
1: Mikrowellen-induzierte, Palladium-katalysierte asymmetrische
Alkylierung von 1.
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Reaktionen wurden unter kontinuierlicher
Mikrowellen-Bestrahlung (2450 MHz) in dicht verschlossenen Pyrex-Röhrchen unter
einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt. a Bestimmt durch HPLC. b Isolierte
Ausbeute. >95% Reinheit
durch HPLC. c Bestimmt durch chirale HPLC.
d Bestimmt durch 1H NMR. e Umwandlung war
nur 90%.
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Wie aus Tabelle 2 deutlich wird,
lieferten identische Kontrollexperimente in Acetonitril bei Raumtemperatur
ohne Mikrowellenbestrahlung hohe Ausbeuten, aber sehr geringe Reaktionsgeschwindigkeiten
mit den Liganden 3, 4 und 7. Eine Alkylierung mit Ligand 3 war sehr
langsam und erforderte bei Raumtemperatur drei Tage bis zur Beendigung,
eine typische Rate für
N,N-Liganden.
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DMF, Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan
und Benzotrifluorid liefern in diesem Modell, ungeachtet der Heiztechnik,
nicht dieselben guten Resultate wie Acetonitril.
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Tabelle
2: Palladium-katalysierte asymmetrische Alkylierung von 1 bei Raumtemperatur
in Acetonitril.
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Reaktionen wurden bei 23°C in dicht
verschlossenen Pyrex Röhrchen
unter Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Der
Reaktionsmaßstab
war 0,35 mmol bei Beschickung 1, 0,57 mmol bei Beschickung 2 und 0,44
mmol bei Beschickung 3. a Isolierte Ausbeute. >95% Reinheit durch
HPLC. b Bestimmt durch chirale HPLC. c Bestimmt durch 1H NMR.
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Ein Vergleich der Beschickungen 1–5 (Tabelle
1) beweist, dass eine höhere
Mikrowellenenergie für eine
vollständige
Umwandlung des Allylacetats 1 in den Kurzzeitreaktionen notwendig
ist. Eine vollständige Umwandlung
wurde in 2,0 min bei 500 W mit 3 erreicht, während 1,5 min in diesem Modulbeispiel
unzureichend waren und eine wesentliche Menge an Ausgangsmaterial
im letztgenannten Fall nicht umgesetzt zurückblieb. (Die Reaktionszeit
könnte
mit höherer
Mikrowellenenergie wahrscheinlich unter 2,0 min reduziert werden,
allerdings waren 500 W die Grenze der verfügbaren Apparatur.) Mit BINAP
wurde eine Leistung von 40 W in den 1,0 min-Reaktionen mit 4 (Beschickung
8) benötigt,
bei niedrigerer Leistung (30 W) blieb Ausgangsmaterial zurück. Interessanterweise
und möglicherweise
wird die Labilität
des BINAP-Systems im Gegensatz zum Chinolinoxazolin- und Phosphinooxazolin-System wiedergespiegelt,
wenn 50 W und darüber
zu einer dramatischen Abnahme der Umwandlungsrate von 1 führten, was
einem früheren
Zusammenbruch des katalytischen Systems zugeschrieben werden könnte. Die
Liganden der P,N-Klasse
zeigten sogar eine größere Umwandlungsrate
und Stabilität,
indem sie sehr hohe Ausbeuten und enantiomere Reinheit in sehr kurzen Reaktionszeiten produzierten,
wie dies in Tabelle 1 bewiesen wird (Beschickungen 9–16). Darüber hinaus
zeigt ein Vergleich der Beschickungen 5, 6 und 9 die viel höhere Reaktivität der katalytischen
Systeme, die BINAP (4) oder Phosphinoxazoline als Ligand umfassen,
im Vergleich zu Katalysatoren, die aus dem Chinolinoxazolin-Ligand
3 gebildet werden.
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Ein Mikrowellenenergietransfer zu
einer organischen Reaktion im Flüssigzustand
erfolgt hauptsächlich
durch zwei Mechanismen, nämlich
Dipoloszillation und ionische Leitung.
In
den Reaktionen mit dem Pd-BINAP-Katalysesystem
kann davon ausgegangen werden, dass der Beitrag aus der bipolaren
Oszillation vorherrschend ist, da sowohl die Endtemperatur als auch
die Ionenstärke
des Reaktionsgemisches relativ niedrig ist (Sieht man die Masse
an BSA und Dimethylmalonat als nicht-ionisiert an und das gesamte
Pd als [Pd(II)-LL-allyl]+ an, so hängt die
Ionenstärke
der Lösung
nur vom Pd-Katalysator
und gelöstem
KOAc (teilweise gelöst)
ab. Eine Rechnung ergibt I = 0,014–0,026 für 3 und I = 0,011–0,017 für 4 (Untergrenze:
kein KOAc gelöst,
Obergrenze (das gesamte KOAc gelöst)).
Wegen den sehr hohen Energiedichten, die in den schnellen Reaktionen
mit 3 (oder Liganden 7, 13 und 14) als chiraler Ligand verwendet
werden, ist es höchst
wahrscheinlich, dass ein Temperaturlevel erreicht wird, bei dem
die leitenden Verluste von großer
Bedeutung sind.
Da eine hohe Mikrowellenleistung
und ein resultierendes schnelles Erwärmen der Probe wenig Zeit zur
Reaktion bei jeder gegebenen Temperatur läßt, muss eine Verringerung
bei der Reaktionszeit mit einer großen Zunahme in der Leistung
verbunden sein. Außerdem
nimmt die Mikrowellenabsorptionseffizienz durch Dipoloszillation
mit steigender Temperatur ab.
Diese zwei Faktoren können die große Zunahme
bei der Energie erklären,
die notwendig ist, um eine vollständige Umwandlung mit 3 (oder
Liganden 7, 13 und 14) zu erhalten, wenn die Reaktionszeit verringert ist.
Wir nehmen an, dass der Einfluss des Mikrowellen-Flash-Erwärmens auf
die Reaktionsgeschwindigkeit eine Folge eines schnellen und homogenen
in situ-Erwärmens auf
relativ hohe Temperaturen ist.
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Molybdän
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Es hat sich gezeigt, dass Molybdän in Gegensatz
zu Palladium in allylischen Substitutionen eine andere Regioselektivität ausübt
, was im nachfolgenden gezeigt
wird. Daher wurde das achirale, unsymmetrische (E)-3-Phenyl-2-propenylmethylcarbonat
(10, (E)-Cinnamylmethylcarbonat) in einem asymmetrischen allylischen
Substitutionsverfahren ähnlich
dem unter Palladiumkatalyse beschriebenen als Substrat verwendet.
-
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Die Reaktion lief mit Dimethylmalonat
in einem katalytischen System, in dem (1R,2R)-N,N'-Bis-(2-pyridincarboxamid)-1,2-cyclohexan
(12) als Ligand verwendet wurde, glatt ab. Es wird beschrieben,
dass die Reaktion unter herkömmlichen Ölbad-Rückflussbedingungen
mehrere Stunden bis zur Beendigung benötigt.
Die Umwandlung von 10 in 11a (siehe Figur oben)
wurde daher als eine geeignete Molybdän-katalysierte Reaktion für Untersuchungen
eines Mikrowellen-Flash-Erhitzens ausgewählt. Die Alkylierungen wurden
im wesentlichen nach dem thermischen Verfahren von Trost und Hachiya
unter Verwendung des vorgebildeten Natriumdimethylmalonat als Base
durchgeführt.
In situ wurde ein aktiver
Molybdän-Ligand-Katalysator
durch Mikrowellen-Flash-Erwärmen eines
konzentrierten Gemisches aus Mo(CO)6 und
12 hergestellt. Das Mikrowellen-Erwärmen wurde mit einer Einmoden-Kammer
in dicht versiegelten dünnwandigen
Pyrex-Röhrchen
durchgeführt.
Die Experimente wurden in THF durchgeführt, von
denen bekannt ist, dass es einen ausreichend hohen Verlustfaktor
(tan β(Rt)=
0,047)4 besitzt, um unter Mikrowellenbestrahlung
effizient erwärmt
zu werden. Es wird betont, dass die Reaktion im Gegensatz zu dem
beschriebenen Verfahren in Luftatmosphäre durchgeführt wurden.
Ein schnelles Experiment unter Verwendung einer
inerten N2-Atmosphäre zeigt keine deutliche Verbesserung.
Ein ähnliches
Experiment unter Verwendung einer reaktiven O2-Atmosphäre lieferte
allerdings eine verringerte katalytische Aktivität, obgleich eine 20%ige Ausbeute
an 11a nach 1 min Mikrowellenbehandlung (90 W) erhalten wurde. In
Tabelle 3 unten sind die Mikrowellenexperimente mit ausgewählten Kombinationen
von Bestrahlungs zeit und Energie, die in einem fast vollständigen Verbrauch
des Ausgangsmaterial resultierten, zusammengefasst. Die Mikrowellen-induzierten
Alkylierungen lieferten ausgezeichnete Ausbeuten, Reaktionsraten
und Enantioselektivitäten.
Bestimmte Regioselektivitäten
waren gut, aber derzeit werden in unserem Labor Optimierungen zu
Erreichung hervorragender Selektivitäten unternommen.
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Tabelle
3: Mikrowellen-induzierte, Molybdän-katalysierte, asymmetrische
Alkylierungen von 10.
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Reaktionen wurden unter kontinuerlicher
Mikrowellenbestrahlung (2450 MHz) in dicht verschlossenen Pyrex-Röhrchen durchgeführt, ausser
für Beschickung
7, siehe unten [c].
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[a]: Ausbeute bestimmt durch GC-MS
mit 2,3-Dimethylnaphthalin als inneren Standard. [b]: Experimentell
bestimmt ee:s durch HPLC. Optische Reinheit von 12 war <99%. Wenn angenommen
wird, dass die Stereoinduktion theoretisch linear ist, so kann ee:s
für 11a
als <99% errechnet
werden.
-
[c]: Veröffentlichte Resultate von Trost
und Hachiya, die herkömmliche
Erhitzungstechniken verwendeten.
[d]:
Isolierte Ausbeute.
-
Ein Vergleich der Beschickungen 1–6 (Tabelle
3) beweist, dass für
die vollständige
Umwandlung von 10 in Kurzzeitreaktionen höhere Mikrowellenenergie notwendig
ist. Dies ist für
alle Typen Mikrowellen-erwärmter
Reaktionen sehr gängig.
Eine vollständige
Umwandlung wurde in 50 s bei 250 W erreicht.
-
Wie aus Tabelle 3 deutlich wird,
lieferte ein Experiment ohne Mikrowellen in THF bei Raumtemperatur eine
hohe Ausbeute und ee, allerdings nur nach langer Reaktionszeit.
Trotz der Verringerung
in der Reaktionszeit von 3 h (Beschickung 7) zu 50 s (Beschickung
5) wurde gefunden, dass die enantiomere Reinheit von 10 konstant
und sehr hoch war. Nur im Fall der Beschickung 6 wurde ein unvollständig verbrauchtes
Ausgangsmaterial und eine Zersetzung des katalytischen Systems festgestellt.
Tatsächlich
wurde festgestellt, dass die geringe Produktmenge, die in Beschickung
6 gebildet worden war, ausgezeichnete enantiomere Reinheit aufwies.
Auf der Basis dieser Feststellungen kann man spekulieren, dass der
Ligand fest koordinativ an Molybdän gebunden ist, was in Übereinstimmung
mit den beschriebenen Berechnungen steht.
Bezüglich
Diskussionen über
das Erwärmen
des Reaktionsgemisches durch Mikrowellen wird auf Literaturstelle
4 verwiesen.
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Experimenteller Abschnitt
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Allgemeine Verfahren
-
Das Mikrowellen-Erhitzen wurde mit
einer MikroWell 10 Einmoden-Kammer von Labwelle AB, SE-753 19 Uppsala,
Schweden durchgeführt,
die eine kontinuerliche Bestrahlung mit 2.450 MHz (0–500 W)
erzeugte.
Die Mikrowellen-unterstützenden
Reaktionen wurden in dickwandigen Pyrex-Röhrchen, die im Ofen getrocknet
worden waren (8,0–8,5
ml, I = 150 mm) für
die Palladiumreaktionen und dünnwandigen
Pyrex-Röhrchen
(ungefähr
10 ml, I = 100 mm) für
die Molybdänreaktion
durchgeführt.
Die Röhrchen
wurden mit Schraubkappen oder Siliciumsepta dicht verschlossen.
Um eine ausreichende Antennenfunktion des Reaktionsgemisches zu
gewährleisten,
war die Höhe
der Flüssigkeitsprobe >1,5 cm. Vorsicht! Bei
Durchführung
von mit Mikrowellen-erhitzten
Reaktionen in geschlossenen Gefäßen können thermische
Spannungen und/oder hohe Drücke
(manchmals bis zu 20 atm) erzeugt werden. Dies gilt insbesondere
für Reaktionsgemische,
die flüchtige
Substanzen oder Metallkomplexe (die, wenn sie als feinverteilte
Metallpartikel präzipidiert
sind, ein "thermisches Durchgehen" verursachen können) enthalten. Wenn keine
geeignete Druckentspannungsvorrichtung verwendet wird, z. B. ein
Septum, können
dies zu einer Explosion führen.
Es wird empfohlen, mit Vorsicht vorzugehen und den Mikrowellenreaktor
in einem wirksamen Abzug zu halten.
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Materialien
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Siliciumsepta (110.623-18), Schraubverschlüsse mit Öffnung (110.627-18) und Schraubverschlüsse (110.626-18)
wurden von KEBO Lab AB bezogen. THF (Riedel-de Haen), PhMe (Merck),
2,3-Dimethylnaphthalin (KEBO Lab AB), (+)-BINAP (4) (Strem), NaH (60% in Mineralöl, Aldrich),
Dimethylmalonat (Aldrich), Mo(CO)6 (Aldrich),
BSA (Lancaster), (Pd(η3-C3H5)μ-Cl)2 (Lancaster/Aldrich), Cinnamylalkohol (Aldrich),
KOAc (Aldrich) und Eu(hfc)3 (Aldrich) wurden
so, wie sie erhalten wurden, verwendet. Das verwendete Silikagel
war Merck Silica Gel 60. Acetonitril und Dichlormethan wurden über P2O5 destilliert und über Molekularsieben
gelagert. Die Liganden 3,
12,
, 7,
13,
14,
rac-(E)-1,3-Diphenyl-2-propenylacetat (1)
und
(E)-3-Phenyl-2-Propenylmethylcarbonat
(10)
wurden entsprechend veröffentlichte
Verfahren hergestellt. 4-Methoxybenzonitril wurde durch Umkristallisieren
aus Ethanol/Wasser, gefolgt von Umkristallisieren aus Hexanen/Toluol,
gereinigt.
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Palladium
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Allgemeines Verfahren für Mikrowellen-induzierte
allylische Alkylierungsreaktionen Chinolinoxazolin (3) (56,9 mg,
0,207 mmol), (+)-(R)-BINAP (4) (42,7 mg, 0,069 mmol), Phosphinoxazolin
(7) (19,8 mg, 0,053 mmol), (13) (20,5 mg, 0,053 mmol), (14) (21,6
mg, 0,053 mmol) und (Pd(η3-C3H5)μ-Cl)2 (3: 25,3 mg, 0,069 mmol, 4: 12,4 mg, 0,034
mmol, 7, 13, 14: 8,1 mg, 0,022 mmol) wurden in trockenem Acetonitril
gelöst
(3: 7,2 ml, 4: 4,3 ml, 7, 13, 14: 7,0 ml). Die Lösung wurde entgast und unter
Stickstoff gerührt.
(3: 50°C,
2 h, 4: Rt, 1 h, 7, 13, 14: 50°C,
2 h). Bis(trimethylsilylacetamid (3: 2,11 g, 10,4 mmol, 4: 768 mg,
3,78 mmol, 7, 13, 14: 2,71 g), 1,3-Diphenyl-2-propenyllactat (1) (3: 872 mg, 3,46
mmol, 4: 866 mg, 3,43 mmol, 7, 13, 14: 1121 mg, 4,44 mmol) und 4-Methoxybenzonitril
(3: 1,19 g, 4: 1,18 g, 7, 13, 14: 1,51 g) wurden mit Acetonitril
(3: 7,2 ml, 4: 9,3 ml, 7, 13, 14: 7,0 ml) in die Reaktionslösung transferiert.
Ein Teil dieser Lösung
(2,0 ml für
jede Probe, Gesamtvolumen 3: 19,91 ml, 4: 12,08 ml, 7, 13, 14: 21,48
ml) wurde in ein dickwandiges Pyrex-Röhrchen überführt. KOAc (3: ungefähr 1,4 mg,
ungefähr
0,014 mmol, 4: ungefähr
0,7 mg, ungefähr
0,007 mmol, 7, 13, 14: ungefähr
0,4 mg, ungefähr
0,004 mmol) und Dimethylmalonat (3: 83 mg, 0,63 mmol, 4: 103 mg,
0,78 mmol, 7, 13, 14: 176 mg, 1,33 mmol) wurden zugesetzt und der
Reaktionsbehälter
wurde mit Siliciumseptum dicht verschlossen. Das Röhrchen wurde
in den MicroWell 10-Mikrowellenreaktor gestellt und die Probe wurde
mit einer geeigneten Energie für
eine geeignete Zeit bestrahlt (für
Details siehe Tabelle 1). Die Reaktion wurde mit Wasser abgeschreckt
und das Lösungsmittel
wurde verdampft.
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Flüssigkeitschromatographie
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Der Rückstand aus den Reaktionen
wurde in Isohexan/2-Propanol (9/1, 30,0 ml) aufgenommen Ein kleines
Volumen (3: 1,00 ml, 4: 0,60 ml, 7, 13, 14: 0,47 ml) des verdünnten Produktgemisches
wurde filtriert, in Isohexan/2-Propanol (97,5/2,5, 10,0 ml) gelöst und in
eine achirale Separon SGX (5 μm,
0,40 cm Durchmesser × 23
cm) HPLC-Säule
injiziert (20 μl).
Der vollständig
aufgelöste
eluierte Peak von 2 (tR = 7,2 min) wurde als
squalemisches Gemisch gesammelt. Die mobile Phase bestand aus entgastem
Isohexan/2-Propanol (97/3),
0,5 ml/min, und die Detektion wurde mit einem W-Monitor (254 nm,
tR(R) = 20 min, tR(S)
= 22 min) durchgeführt.
Die Ausbeuten wurden durch Mittelwerte von 2–4 Injektionen nach einer Eichkurve,
die aus reinem 2- und 4-Methoxybenzonitril hergestellt wurde, bestimmt.
Alle Fraktionen, die Produkt 2 enthielten, wurden kombiniert und
unter Verwendung einer chiralen HPLC-Säule (DAICEL CHIRALCEL OD-H
(0,46 cm Durchmesser × 25
cm)) mit entgastem Isohexan/2-Propanol (99/1), 0,5 ml/min als mobile
Phase und Detektion mit einem W-Monitor (254 nm) auf enantiomere
Reinheit analysiert. Angegebenen ee-Werte sind Mittelwerte aus 3–6 Injektionen.
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Alternativ wurde das Produkt isoliert.
Das Acetonitril wurde verdampft und das Rohprodukt durch eine Silikagelsäure (MPLC)
unter Verwendung eines glatten exponentiellen Gradienten von Ethylacetat
in Hexanen als Elutionsmittel geleitet. Alle Fraktionen, die Produkt
2 enthielten, wurden gesammelt und der enantiomere Überschuss
wurde durch 1H NMR Spektroskopie (bei Rt,
CDCl3, 400 MHz) mit 0,6 Äquiv Eu(hfc)3 als
chirales Verschiebungsreagens durch Vergleich der Integrale der
Signale aus einer der Methylestergruppen analysiert. Die Resultate
sind in Tabelle 1 angegeben. Die Reaktionen bei Raumtemperatur (Vergleichsbeispiele)
wurden durchgeführt,
wie es für
die Mikrowellen-induzierten Reaktionen beschrieben ist, allerdings
ohne Mikrowellenbestrahlung. Die Resultate sind in Tabelle 2 angegeben.
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Molybdän
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Allgemeines Verfahren
für Mikrowellen-induziertes
allylische Alkylierungsreaktionen
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Es wurden zwei verschiedene Stammlösungen hergestellt.
"Lösung-N",
die das Nucleophil Natriumdimethylmalonat in THF enthielt, wurde
hergestellt, indem 60% NaH (0,60 g, 15 mmol) zu 20 ml THF gegeben wurde,
worauf eine tropfenweise Zugabe von Dimethylmalonat (1,6 ml, 10
mmol) zu der gerührten NaH-Suspension
während
10 min folgte. Nach vollständigem
Zusatz von Dimethylmalonat wurde "Lösung-N" reagieren gelassen
und für
10 min abkühlen
gelassen.
"Lösung-S",
die das Substrat enthielt, wurde hergestellt, indem der interne
Standard 2,3-Dimethylnaphthalin (401 mg, 2,6 mmol) und Substrat
10 (4,01 g, 21 mmol) in 20 ml THF gelöst wurden. 125 μl Ligand
(12) (Stammlösung:
50 mg, 0,15 mmol in 4,0 ml MeCN) und 125 μl Mo(CO)6 (Stammlösung: 40
mg, 0,15 mmol in 4,0 ml PhMe) wurden in ein dünnwandiges Pyrex-Röhrchen in der gegebenen Reihenfolge
transferiert. Es war ein mildes Erwärmen mit einer Hitzepistole
notwendig, um homogene übersättigte Lösungen herzustellen.
Das Röhrchen wurde
mit einem Schraubverschluss dicht verschlossen und das Vorkatalysatorgemisch
wurde durch Mikrowellen mit 120 W für 5,0 min erwärmt, wobei
die MikroWell 10TM-Einmoden-Kammer verwendet
wurde, um den aktiven rotbraunen Katalysator herzustellen.
Als Nächstes
wurden 1,0 ml Lösung-N
und 0,50 ml Lösung-S
in der angegebenen Reihenfolge zu dem Katalysatorgemisch gegeben,
dann wurde das Röhrchen
wieder mit einem Schraubverschluss dicht verschlossen. Das Röhrchen wurde
in den MicroWell 10-Mikrowellenreaktor gegeben und die Probe wurde
mit einer geeigneten Energie über
einen geeigneten Zeitraum bestrahlt (für Details siehe Tabelle 3).
Nach der Reaktion wurde das Röhrchen
unter den Siedepunkt von THF in einem Wasserbad bei Raumtemperatur
gekühlt und
dann wurde die Reaktion mit 4 ml 2 M HCl (wässrig) abgeschreckt.
Das gelatinöse orange Reaktionsgemisch
wurde dann dunkelrot, eine Farbe, die langsam verblasste und nach
2 Tagen verschwunden war. Das Reaktionsgemisch wurde mit 9 ml Diethylether
verdünnt,
filtriert und durch GC-MS analysiert. Die GC-MS-Ausbeuten wurden unter Verwendung des
internen Standards errechnet.
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Flüssigkeitschromatographie
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Die Diethyletherphase, die das Reaktionsgemisch
(siehe oben) enthielt, wurde in eine achirale Separon SGX-(5 μl, 0,40 cm
Durchmesser × 23
cm)-HPLC-Säule
injiziert (20 μl).
Der zweite nicht-auflöste
eluierte Peak bei tR = 7,0 min von 11a wurde
in einem unreinen squalemischen Gemisch gesammelt. Die mobile Phase bestand
aus entgastem Isohexan/2-Propanol (96/4), 0,5 ml/min; die Detektion
erfolgte mit einem W-Monitor (220 nm). Alle Fraktionen, die Produkt
11a enthielten, wurden kombiniert und unter Verwendung einer chiralen HPLC-Säule (DAICEL
CHIRALCEL OD-H (0,46 cm Durchmesser × 25 cm)) mit entgastem Isohexan/2-Propanol
(99,5/0,5), 0,5 ml/min, als mobile Phase und durch Detektion mit
einem W-Monitor (220 nm, tR(R) = 27 min, tR(S) = 29 min) auf enantiomere Reinheit analysiert.
Die angegebenen ee-Werte
sind Mittelwerte von sechs Injektionen.