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Gegenstand der
Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf die
Auftragung von Oberflächenschichten
mit Hilfe von bipolar gepulstem Gleichstromplasma.
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Hintergrund
der Erfindung
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Der Ausdruck „diamantartige Schicht" ist
aus der Literatur wohl bekannt (E. Dekempeneer, J. Meneve und J.
Smeets: „diamantachitge
filmen voor slijtagetoepassingen" (Diamantartige Filme zum Verschleißschutz",
veröffentlicht
in: „Klei,
Glas en Keramiek (Ton, Glas und Keramik), Band 17, 1996, Nummer
11, Seiten 9–13)
und ist die Bezeichnung für
eine harte verschleißresistente,
schmierende und chemisch inerte Kohlenstoffschicht, die durch ein
Vakuumprozess aufgebracht wird. Es sind bereits mehrere Herstellungsverfahren
bekannt: Ionenstrahl-, Plasma- und Lasertechniken. Alle diese Verfahren
verfügen über ein
gemeinsames Merkmal, nämlich,
dass mit ihnen energetische Partikel (50–1500 eV) erzeugt werden, welche
die Oberfläche
des Trägerfilms
kontinuierlich beschießen,
wodurch wiederum harte und dichte Kohlenstofffilme entstehen.
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Bei den Plasmatechniken („plasma
assisted chemical vapour deposition" (Plasmaunterstützte Gasphasenabscheidung),
abgekürzt „PACVD")
wird ein Kohlenwasserstoffgas als Ausgangsmaterial verwendet. Dieses
Kohlenwasserstoffgas wird bei reduziertem Druck in einer Reaktorkammer
durch ein Plasma aktiviert (Glimmentladung). Durch diese Aktivierung
werden zahlreiche reaktive Komponenten produziert, unter anderem
neutrale freie Radikale und elektrisch geladene Ionen und Elektronen.
Diese reaktiven Partikel lagern sich auf jeder in der Plasmakammer
vorhandenen Oberfläche
als ein Film ab.
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Dieser Film besteht normalerweise
aus einem amorphen Netzwerk von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen,
welche die elementaren Bausteine des Ausgangsmaterials (Kohlenwasserstoffgas)
darstellen, und er wird in der Literatur mit der Abkürzung a– C : H
(amorpher hydrierter Kohlenwasserstofffilm) bezeichnet.
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Die verschiedenen Plasmatechniken
unterscheiden sich in der Art der Plasmaerzeugung. Ein bekannter
standardmäßiger Plasmaprozess
zur Herstellung von a–C
: H Schichten wird als r.f. PACVD (HF Plasmaunterstützte Gasphasenabscheidung) bezeichnet.
Typischerweise wird eine Hochfrequenz von 13,56 MHz verwendet. Die
Hochfrequenzspannung wird im allgemeinen kapazitiv an die Elektrode angelegt,
auf der sich die zu beschichtenden Substrate befinden. Reaktive
Gaskomponenten (freie Radikale) diffundieren auf das Substrat und
bilden eine feste Ablagerung. Während
der Bildung dieser Ablagerung steht die Oberfläche unter kontinuierlichem energetischen
Ionenbeschuss. Die Ionen kommen vom Plasma und werden in Richtung
der Oberfläche durch
die sogenannte „Polarisationspannung"
beschleunigt. Diese Polarisationspannung ist in Wahrheit eine negative
Gleichstromverschiebung des Elektrodenpotentials, welches auf die
Mobilitätsdifferenz
zwischen den Ionen und Elektronen des Plasmas zurückzuführen ist.
Die Polarisationspannung kann über
die insgesamt angelegte HF-Leistung kontrolliert werden. Allgemein
kann davon ausgegangen werden, dass sich, wenn die Polarisationspannung von
0 auf 1500 V ansteigt, die Eigenschaften des Films von polymerähnlich über diamantähnlich bis graphitähnlich ändern. Das
Fenster der Polarisationspannung, in dem harte diamantähnliche
Beschichtungen hergestellt werden, ändert sich in Abhängigkeit
von der Auswahl des Ausgangsmaterials (typischerweise verwendete
Kohlenwasserstoffgase sind Methan, Acetylen, Butan, Toluol und Benzol)
und dem Druck, bei dem die Auftragung erfolgt (typischerweise zwischen
1 und 50 Pa).
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Allerdings hat der HF PACVD Prozess
einen erheblichen Nachteil. Es ist in der Tat sehr kompliziert,
HF Plasma über
eine große
Fläche
(> m3)
stabil und gleichförmig
zu erhalten. Die Maßstabsvergrößerung von „Gleichstrom"
Plasmen ist hingegen wesentlich einfacher. In der Literatur wird
der Einsatz von Gleichstromplasmen zur Herstellung von a–C : H Filmen
beschrieben (A. Grill und V.V. Patel: „Diamondlike Carbon Deposited
by d.c. PACVD" (Diamantähnliche
Kohlenstoffauftragung durch Gleichstrom-PACVD"), veröffentlicht
in: Diamond Films and Technology, Band 1 Nr. 4 (1992), Seiten 219–233). Allerdings
hat auch dieses Verfahren seine Nachteile, jedoch insbesondere aufgrund
der elektrisch isolierenden Eigenschaften von a–C : H Filmen. Wenn die Elektrode
mit einer Beschichtung ausreichender Stärke (wenige μm) überzogen
ist, ist es schwierig, ein Gleichstromplasma aufrecht zu erhalten,
weil die elektrischen Ströme
nicht mehr entladen werden können.
Am Rand wird der isolierende Film derartig aufgeladen, dass das
Plasma erlischt.
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In
DE
195 13 614 wird ein bipolar gepulstes Gleichstromplasma
verwendet. „Bipolar"
impliziert, dass abwechselnd ein negativer und ein positiver Spannungsimpuls
angelegt werden. Während
der Phase des negativen Impulses werden positive Ionen in Richtung
des Substrats beschleunigt, die zur Kontrolle der Eigenschaften
(polymerähnlich,
diamantähnlich,
graphitähnlich)
wichtig sind. Während
der Phase des positiven Impulses sind die zur Elektrode gesandten
Partikel hauptsächlich
Elektronen, welche sicherstellen können, dass die positive Ladung
des Isolierfilms während
des vorangegangenen negativen Spannungsimpulses ausgeglichen wird.
In diesem Dokument werden symmetrische bipolare Impulse (gleiche
Amplitude für
positive und negative Impulse, wie in
1 von
DE 195 13 614 dargestellt)
in einem Frequenzbereich von 5 bis 100 kHz benutzt. Ein Nachteil
dieses Verfahrens liegt darin, dass es während der positiven Spannungsimpulse
allgemein viele Probleme mit Überschlag
(Funken, Lichtbogen) an den Reaktorwänden gibt, aber in jedem Fall,
wenn hohe Spannungen (während
des negativen Spannungsimpulses) benötigt werden, um die gewünschte Beschichtungsqualität zu erreichen.
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Ziel der Erfindung
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Ziel dieser Erfindung ist die Aufbringung
einer Kohlenstoffschicht von ausreichender Stärke und hoher Qualität auf einem
Substrat mittels eines bipolar gepulsten Gleichstromplasmas bei
hoher Spannung und hoher Frequenz, ohne dass Überschläge an den Reaktorwänden entstehen.
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Hauptmerkmale
dieser Erfindung
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Das Hauptmerkmal dieser Erfindung
besteht darin, dass ein Verfahren zum Erhalt einer Oberflächenschicht
auf einem Substrat mit Hilfe eines PACVD-Plasmas vorgestellt wird,
das unter Zuhilfenahme eines Gases erzeugt worden ist, wobei das Substrat
elektrisch mit einer bipolarer Spannungsquelle verbunden ist, welche
periodische bipolare Spannungsimpulse liefert und sich dadurch auszeichnet,
dass der absolute Wert der Spannungsamplitude während des positiven Spannungsimpulses
viel niedriger ist als der absolute Wert der Spannungsamplitude
während
des negativen Spannungsimpulses.
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Die Amplitude des positiven Spannungsimpulses
liegt vorzugsweise zwischen +50 und +200 Volt. Die Amplitude des
negativen Spannungsimpulses liegt vorzugsweise zwischen –50 und –1500 Volt.
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Die Impulsfrequenz, d. h. die Frequenz,
mit welcher der bipolare Spannungsimpuls wiederholt wird, liegt
zwischen 5 und 250 kHz, vorzugsweise zwischen 100 und 250 kHz.
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Der Gasbetriebsdruck kann zwischen
1 und 1000 Pa variieren und liegt vorzugsweise zwischen 10 und 50
Pa.
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Die mit dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene
Oberfläche
enthält
vorzugsweise Kohlenstoff. In dieser Ausführungsform hat die Oberflächenschicht
eine polymerähnliche,
diamantähnliche
oder eine graphitähnliche
Struktur. Die erzeugte Schicht hängt
in erster Linie von der Amplitude des negativen Spannungsimpulses
ab. Das Gas zur Herstellung des Plasmas sollte vorzugsweise ein
Kohlenwasserstoffgas enthalten. Die bei der Methode gemäß dieser
Erfindung verwendeten Kohlenwasserstoffgase werden vorzugsweise
aus der Gruppe bestehend aus Methan, Acetylen, Butan, Toluol und
Benzol ausgewählt
und mit einem Gas verdünnt,
das aus der Gruppe bestehend aus Argon, Wasserstoff und Helium ausgewählt wird.
Es können
aber auch andere Kohlenwasserstoffe und Gase verwendet werden.
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Der positive Spannungsimpuls ist
vorzugsweise kürzer
als der negative Spannungsimpuls. Mit anderen Worten ist der Arbeitszyklus
(das Verhältnis der
Dauer des positiven Spannungsimpulses zur Dauer des negativen Spannungsimpulses)
vorzugsweise geringer als 1 und noch besser geringer als 0,5.
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Die Durchflussgeschwindigkeit des
Gases sollte so gewählt
werden, dass ungefähr
50% des einfließenden
Kohlenwasserstoffgases im Plasma dissoziiert werden und hängt somit
von der gesamten Plasmaleistung, dem Betriebsdruck und dem Reaktorvolumen
ab.
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Beispiele für Substrate, die mit dem Verfahren
gemäß dieser
Erfindung beschichtet werden können,
sind sämtliche
Stahlsorten, sämtliche
Nichteisenmetalle, Hartmetalle (Wolframkarbid), Glas und Plastik.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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In der vorliegenden Erfindung wird
der Einsatz eines „asymmetrischen,
bipolar gepulsten Gleichstromplasmas" im Frequenzbereich von 5 bis 250
kHz und vorzugsweise von 100 bis 250 kHz vorgeschlagen. In diesem
Frequenzbereich werden die Vorteile einerseits des Maßstabsvergrößerungspotentials
und andererseits der angemessenen Plasmadichte zur Herstellung qualitativ
hochwertiger Beschichtungen bewahrt. „Asymmetrisch" bedeutet, dass
die Amplitude des positiven Spannungsimpulses viel geringer ist
als die Amplitude des negativen Spannungsimpulses. Typischerweise
liegt die Amplitude des positiven Spannungsimpulses zwischen +50
und +200 V und ist konstant und unabhängig von der Amplitude des
negativen Spannungsimpulses. Die Amplitude des negativen Spannungsimpulses wird
als Funktion der gewünschten
Beschichtungsmerkmale frei gewählt
und variiert typischerweise zwischen –50 und –1500 V.
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Die Länge des positiven Spannungsimpulses
wird so festgelegt, dass die durch den vorangegangenen negativen
Spannungsimpuls erzeugte positive Oberflächenladung angemessen ausgeglichen wird.
Normalerweise ist der positiven Spannungsimpuls kürzer als
der negative Spannungsimpuls.
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Nachfolgend finden Sie einige für die Auftragung
von a–C
: H Filmen anhand des bipolar gepulsten Gleichstromplasmaverfahrens
kritische Parameter: Impulsfrequenz, Amplitude der Gleichstromspannung
während
des negativen Spannungsimpulses (negative Spitzenspannung), Verhältnis der
Dauer des positiven und negativen Spannungsimpulses (Arbeitszyklus
= Verhältnis
positive/negative Dauer), der Gasdruck während der Auftragung und die
Auswahl des Kohlenwasserstoffgases.
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Die Impulsfrequenz hat eine wichtige
Auswirkung auf die Plasmadichte und somit auf den Ionenfluss auf
das Substrat (wenn die Impulsfrequenz sich erhöht, erhöht sich auch die besagte Plasmadichte). Mit
einer höheren
Frequenz können
bei vergleichbaren Verfahrensdrücken
höhere
Wachstumsgeschwindigkeiten sowie bessere Beschichtungsmerkmale (größere Härte) erzielt
werden. Allerdings können
die Plasmen in dem gewählten
Frequenzbereich noch immer in großem Maßstab hergestellt werden.
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Die Amplitude des negativen Spannungsimpulses
legt andererseits die Beschleunigungsspannung für die Ionen in Richtung des
Substrats (Ionenenergie) fest.
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Der Gasdruck beeinflusst die besagte
Ionenenergie, weil bei hohen Gasdrücken Kollisionen zwischen den
Partikeln dazu führen,
dass die Ionen mehr Energie verlieren.
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Die Auswahl des Kohlenwasserstoffgases
ist wichtig, da jedes Gas ein anderes Abspaltungsmuster hat, was
bedeutet, dass zum Beispiel die Masse der beschießenden Ionen
beträchtlich
variieren kann.
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In Beispiel 1 werden typische Arbeitsbedingungen
für die
Auftragung von a–C
: H Filmen mit Hilfe eines bipolar asymmetrisch gepulsten Gleichstromplasmas
aufgezeigt. Der Umfang des vorliegenden Patents ist jedoch nicht
auf diese Werte beschränkt.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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In 1 wird
anhand des Verfahrens der vorliegenden Erfindung der Spannungswechsel
als Funktion der Zeit beschrieben.
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In 2 wird
eine Vorrichtung beschrieben, in welcher das Verfahren der vorliegenden
Erfindung angewandt werden kann.
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Beispiel 1
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Auftragung einer a–C : H Schicht
mit Hilfe eines bipolar asymmetrisch gepulsten Gleichstromplasmas
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Die Prozessparameter lauten wie folgt:
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- – Impulsfrequenz
= 250 kHz
- – Amplitude
des positiven Spannungsimpulses = 50 V
- – Arbeitszyklus
= 20
- – Kohlenwasserstoffgas
= Methan
- – Betriebsdruck
des Methans = 10 Pa, und
- – Durchflussgeschwindigkeit
des Gases = 50 sccm (sccm = Standard Cubic Centimeter – Standard-Kubikzentimeter:
gemessen bei 760 mm Hg und 0°C).
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Die zu beschichtenden Substrate werden
im Vakuumreaktor auf der Elektrode plaziert, die an die gepulste
Gleichstromquelle angeschlossen ist. Nachdem der Reaktor auf den
gewünschten
Hintergrunddruck heruntergepumpt wurde (d. h. der niedrigste zu erreichende
Druck, wenn die Vakuumpumpen mit maximaler Kapazität pumpen
und kein Gas zugegeben wird) wird Methan mit der ausgewählten Durchflussgeschwindigkeit
in den Reaktor eingeleitet und der Druck wird bei dem gewünschten
Betriebsdruck stabilisiert. Danach wird das Plasma von der eingeschalteter
gepulster Gleichstromquelle erzeugt. Der Wert, auf den die Amplitude
des negativen Spannungsimpulses nun eingestellt wird, beeinflusst
in erheblicher Weise die Merkmale des aufgetragenen Films. Bei Amplituden
zwischen 0 und –500
V ist die Beschichtung typischerweise sehr reich an Wasserstoff
und polymerartig. Bei Amplituden zwischen –500 und –800 V erreicht die Beschichtung
ihren höchsten
Härtewert (Eindruckhärtewerte
im Nanobereich bis zu 35 GPa, Referenzwert für Silizium = 12 Gpa). Bei Amplituden
mit negativen Werten, die noch höher
liegen als –800
V wird die Beschichtung graphitähnlich
und weicher. Diese verschiedenen Beschichtungsarten verfügen alle über ihre
eigenen physikalischen, chemischen, mechanischen, optischen, elektrischen
und tribologischen Eigenschaften und sind somit für unterschiedliche
Anwendungen geeignet. Alle dieser Beschichtungen verfügen über eine
erhebliche Härte,
wodurch sie als verschleißresistente
Schichten geeignet sind. Die Reibungskoeffizienten sind im Vergleich
zu den meisten Materialarten typischerweise sehr niedrig. Abhängig von
den Betriebsbedingungen (trockene oder feuchte Luft, Vakuum,...)
können
die Beschichtungsstrukturen (wasserstoffreich, hart und diamantähnlich,
graphitähnlich)
noch optimiert werden, um optimale tribologische Eigenschaften zu
erzielen. Weitere kontrollierbare Eigenschaften der Beschichtungen
sind die optische Transparenz und die elektrische Leitfähigkeit.
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Diese typischen Betriebsbedingungen
können
vielseitig variiert werden. Zum Beispiel kann die Impulsfrequenz
geändert
werden. Bei abnehmender Impulsfrequenz wird die maximale Härte bei
immer höheren
negativen Spitzenspannungen erzielt. Aufgrund der reduzierten Impulsfrequenz
auf zum Beispiel 150 kHz wird die maximale Härte typischerweise bei –1000 V
erreicht. Der Arbeitszyklus kann auf verschiedenste Weise variiert
werden, aber um eine angemessene Auftragungsrate sicherzustellen,
entscheidet man sich im allgemeinen für weniger als 50%. Der Betriebsdruck
kann typischerweise zwischen 1 und 1000 Pa variieren. Die Gasdurchflussgeschwindigkeit
wird im allgemeinen auf das Reaktorvolumen abgestimmt und typischerweise
so eingestellt, sodass ungefähr
50% des eingeleiteten Gasdurchflusses vom Plasma dissoziiert werden.
Außer Methan
können
auch zahlreiche andere Kohlenwasserstoffgase verwendet werden. Außerdem können diese
Kohlenwasserstoffgase zusätzlich
auch in verschiedenen anderen Gasarten wie Wasserstoff, Argon, Helium
und anderen verdünnt
werden. In Abhängigkeit
des ausgewählten
Kohlenwasserstoffgases werden die Einstellungen der gepulsten Gleichstromquelle
so festgelegt, dass die gewünschten
Beschichtungseigenschaften (polymerähnlich, diamantähnlich oder
graphitähnlich)
erzielt werden.
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Ein Beispiel für ein Spannungsprofil als Funktion
der Zeit wird in 1 beschrieben.
Ein negativer (2) und ein positiver Impuls (1) bilden zusammen einen
bipolaren Impuls. In 1 ist
die Dauer des negativen Impulses länger als die des positiven Impulses
und der absolute Wert der Amplitude des negativen Spannungsimpulses
ist höher
als der absolute Wert der Amplitude des positiven Spannungsimpulses.
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Zusätzlich zu der grundlegenden
Ausführungsform,
in der das bipolare, gepulste Gleichstromspannungssignal als solches
in einer Vakuumkammer an eine Elektrode angelegt wird, Prozessgase mit
einem exakt definierten Druck zugeführt werden und ein Plasma entzündet wird,
können
zusätzliche Vorkehrungen
getroffen werden, um einen weiteren Anstieg der Plasmadichte zu
erzielen, indem zum Beispiel „Heizdrähte" oder „Hohlkathoden"
installiert werden, um Elektronen in das Plasma zu injizieren. Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, das Plasma mit einem externen magnetischen Feld zu
umgeben, was zu einer Verlängerung
der Weglänge
der Elektronen im Plasma führt,
sodass diese einen effizienteren Ionisationsgrad erzielen. Für diesen
Zweck sind unterschiedliche Magnetkonfigurationen geeignet. Aufgrund
einer höheren
Plasmadichte steigt der maximal zu erreichende Härtewert, welcher dann bei immer
niedrigeren Amplituden des negativen Spannungsimpulses erreicht
wird. Dies kann sich vorteilhaft auf die Erreichung einer gleichförmigen Abdeckung
dichter Stapel komplexer Komponenten auswirken.
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Der gesamte Ansatz zur Steuerung
des Auftragungsprozesses einer a–C : H Schicht auf ein Substrat
ist in der Regel komplexer als bloß die Entzündung eines Plasmas in einem
Kohlenwasserstoffgas. Abhängig
von der Auswahl des Substrats könnte
es notwendig sein, Haftschichten einzusetzen, damit die a–C : H Schicht
gut auf dem Substrat haftet. Die Si-Zwischenschichten, die speziell für die Auftragung von
a–C :
H Schichten auf Stahl mit der HF PACVD Methode entwickelt wurden,
können
auch anhand der besagten bipolaren gepulsten Gleichstromplasmatechnik
hergestellt werden. Andere Zwischenschichten wie zum Beispiel modifizierte
Siliziumschichten, die durch den Zusatz von Kohlenstoff- oder Sauerstoffelementen
oder auch anderen erhalten werden, können ebenfalls mit diesem Verfahren hergestellt
werden. Ein vorheriger Schritt zur Reinigung des Plasmas zum Beispiel
in Argon oder Argon/Wasserstoff oder in anderen Gaskombinationen, welcher
eigentlich ein Standardverfahren in allen Vakuumbeschichtungsprozessen
ist und durch welchen die Oberfläche
des Substrats vor der Beschichtung sorgfältig gereinigt wird, kann offensichtlich
auch durch die bipolare gepulste Gleichstromplasmatechnik durchgeführt werden.
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Die besagte bipolare gepulste Gleichstromplasmatechnik
kann ebenfalls zur Herstellung modifizierter a–C : H Schichten eingesetzt
werden. Die Modifikation beinhaltet dann die Einarbeitung anderer Elemente
als Kohlenstoff und Wasserstoff in die Schichten, wobei dem Kohlenwasserstoffgas
zusätzliche
reaktive Gasen beigemischt werden. Somit ist es zum Beispiel möglich, durch
die Beimischung von Stickstoffgas Stickstoff, durch die Beimischung
von Diborangas Bor und durch die Beimischung von Silangas Silizium
in die Schichten einzuarbeiten. Auch andere Modifikationen sind
offensichtlich vorstellbar (andere Gase, andere Elemente) und es
ist deutlich, dass durch die passende Auswahl eines spezifischen Elements
die physikalischen, chemischen, optischen, elektrischen, mechanischen
und tribologischen Eigenschaften der modifizierten a–C : H Schichten
nach Belieben variiert werden können.
Natürlich
ist es auch möglich,
zwei oder mehr der oben erwähnten
Schichten zu einer Mehrschichtstruktur zu kombinieren.
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Es ist zu erwarten, dass nicht nur
a–C :
H Schichten, die fakultativ modifiziert sein können, sondern auch ganz unterschiedliche
Schichten mit Hilfe der vorliegenden bipolar gepulsten Gleichstromplasmatechnik
hergestellt werden können.
Insbesondere Schichten, die über
HF PACVD hergestellt werden können,
kann man auch mit unseren Verfahren produzieren. Beispiele für derartige
Schichten sind SixNy, BxNy, SixOy, CxFy und
CxSiyOz.
Weitere Beispiele sind in der Literatur zu finden.
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Beispiel 2
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Auftragung von
SixNy Schichten mit Hilfe eines bipolar
asymmetrisch gepulsten Gleichstromplasmas
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SixNy Schichten mit einer variablen Zusammensetzung
(0,3 < x/(x + y) < 1) können mit
Hilfe eines gepulsten Gleichstromplasmas hergestellt werden, welches
in einer Gasmischung aus Silan (SiH4) +
Stickstoff (N2) entzündet wird. Wenn die Amplitude des
negativen Spannungsimpulses zwischen – 200 und –1500 V gewählt wird und eine passende
Gaszusammensetzung in einem Druckbereich von 1–1000 Pa gewählt wird,
ist es möglich,
stöchiometrische
Siliziumnitrid (Si3N4)
Schichten mit einem optischen Brechungsindex zwischen 1,9 und 2,1
und einer Härte
von ungefähr
20 Gpa herzustellen. Diese Schichten haben außerdem den Vorteil, dass sie
im visuellen Bereich transparent sind und somit als Schutzglas,
Plastik und ähnliches
für optische
Anwendungen geeignet sind.
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Eine Vorrichtung, in welcher das
Verfahren gemäß dieser
Erfindung angewandt werden kann, wird in 2 dargestellt. Die Vorrichtung (3)
beinhaltet ein Manometer (3), eine Einlassöffnung für Prozessgase
(5) und eine Pumpenauslassöffnung (6). Die Substrate
(7) werden in der Vorrichtung auf einem Substrathalter
(8) plaziert. Die bipolar gepulste Spannung wird durch
eine elektrische Durchführung (9)
von einer bipolar gepulsten Gleichstromquelle geliefert (10).