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STAND DER TECHNIK
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft interaktive Fernsehsysteme und insbesondere die
Verwaltung von Anwendungsmodulen, die einem interaktiven Fernsehempfänger zugeführt werden.
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2. Beschreibung der verwandten
Technik
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Interaktive
Fernsehsysteme ermöglichen
die Verwendung von Fernsehgeräten
zur Bereitstellung verschiedener neuer Mittel, um Zuschauern Dienste anzubieten.
Interaktive Fernsehsysteme sind in der Lage, neben den typischen
Videoprogrammströmen Text
und graphische Bilder anzuzeigen. Interaktive Fernsehsysteme sind
ebenfalls in der Lage, Zuschauerhandlungen oder -reaktionen zu erfassen. Vorgeschlagene
Eigenschaften des interaktiven Fernsehens umfassen eine Reihe von
Marketing-, Unterhaltungs- und Bildungsmöglichkeiten, wie beispielsweise
einem Benutzer zu ermöglichen,
durch die Bestellung von in der Werbung angebotenen Produkten oder
Dienstleistungen, den Wettstreit gegen Teilnehmer in einer Spielshow
oder die Anforderung von speziellen Informationen über bestimmte
Programme mit gesendeten Programmen interaktiv zu kommunizieren.
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Typischerweise
erzeugt ein Rundfunk-Dienstanbieter ein interaktives Fernsehsignal, das
zu dem Fernsehgerät
eines Zuschauers gesendet wird. Das interaktive Fernsehsignal umfasst
einen interaktiven Abschnitt, der aus Anwendungscode oder Steuerinformationen
besteht, sowie einen Audio-Video-Abschnitt, der aus einem Fernsehprogramm
besteht. Wie hierin verwendet, bezeichnet der Begriff ”Anwendung” allgemein
eine aufgabenorientierte Code- oder Datensammlung, wie sie beispielsweise
in einer Computersoftwareanwendung enthalten ist. Der Rundfunk-Dienstanbieter
kombiniert die Audio-Video- und die interaktiven Abschnitte zu einem
einzigen Signal, das zu einem Empfänger gesendet wird, der an
das Fernsehgerät
des Benutzers angeschlossen ist. Das Signal wird im Allgemeinen
vor dem Senden komprimiert und über
typische Rundfunkkanäle,
wie beispielsweise Kabelfernsehleitungen (CATV) oder Satellitendirektübertragungssysteme
gesendet.
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Die
interaktive Funktionalität
des Fernsehgerätes
wird von einem Aufsatzgerät
gesteuert, das an das Fernsehgerät
angeschlossen ist.
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Das
Aufsatzgerät
empfangt das Signal, das von dem Rundfunk-Dienstanbieter gesendet
wird, trennt den interaktiven Abschnitt von dem Audio-Video-Abschnitt
und dekomprimiert die jeweiligen Abschnitte des Signals. Das Aufsatzgerät verwendet
die interaktiven Informationen beispielsweise zur Ausführung einer
Anwendung, während
die Audio-Video-Informationen zu dem Fernsehgerät gesendet werden. Das Aufsatzgerät kann die
Audio-Video-Informationen mit interaktiven Graphiken oder Audiosignalen
kombinieren, die von der interaktiven Anwendung erzeugt werden,
bevor die Informationen zum Fernsehgerät gesendet werden. Die interaktiven Graphiken
und die Audioinformationen können
dem Zuschauer zusätzliche
Informationen bieten oder den Zuschauer zu einer Eingabe auffordern.
Das Aufsatzgerät
kann dem Rundfunk-Dienstanbieter über eine Modemverbindung
Zuschauereingaben oder andere Informationen bereitstellen.
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WO 97/30549 betrifft Systeme
zum Herunterladen von Software und Datenmodulen über ein Netz in Terminals,
und zwar zu einer Vielzahl potentiell verschiedener Terminalarten,
wobei der Unterschied in Abweichungen in der Hardware, der Betriebssystemversion
oder anderen Parametern bestehen kann (siehe Seite 1, Zeile 5–11).
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Jedoch
betrifft es nicht die Möglichkeiten
bezüglich
gemeinsamer Nutzung von Modulen durch Anwendungen und schafft daher
nicht die entsprechenden Vorteile.
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Interaktive
Fernsehanwendungen können aus
einem Satz von Programmmodulen bestehen. Ein Modul ist typischerweise
eine Anwendungscodeeinheit, die mit anderen Modulen kombiniert werden kann,
um eine vollständige
Anwendung oder ein vollständiges
Programm zu bilden. Der Modulsatz, der eine Anwendung bildet, ist typischerweise
dahingehend eigenständig,
dass der gesamte Code, der von der Anwendung benötigt wird, in dem Modulsatz
enthalten ist. Das erste Modul ist ein Verzeichnismodul, das alle
Module identifiziert, die Teil der Anwendung sind. Der gesamte Modulsatz,
der in dem Verzeichnismodul aufgelistet ist, wird über den
Rundfunkkanal zu dem Aufsatzgerät
gesendet, und die Anwendung wird ausgeführt. Wenn die Ausführung einer ersten
interaktiven Fernsehanwendung abgeschlossen ist und eine zweite
ausgeführt
werden soll, werden das Verzeichnismodul und andere Module der zweiten
Anwendung zu dem Aufsatzgerät
gesendet, und die zweite Anwendung wird ausgeführt. Es wird der gesamte Modulsatz,
der von der zweiten Anwendung verwendet wird, gesendet, obwohl einige
der Module mit Modulen identisch sein können, die von der ersten Anwendung
verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Einer
der Vorteile der Auslegung von Softwareanwendungen in modularer
Weise besteht darin, dass die Anwendungen Module gemeinsam verwenden
können.
Die Vorteile von Modularität
können die
Erhaltung des begrenzten Speicherplatzes in einem Aufsatzgerät, das für interaktive
Anwendungen verwendet werden kann, die Verkürzung der Zeit, die für das Herunterladen
von Anwendungen von einer Rundfunkstation zu einem Aufsatzgerät erforderlich ist,
und die Verringerung des Umfangs des Anwendungscodes, der geschrieben
werden muss, indem die gemeinsame Verwendung von Modulen ermöglicht wird,
umfassen. Die Komponenten einer Anwendung können sich jedoch in verschiedenen
Karussells (Modulsätzen,
wie unten ausführlicher
beschrieben) oder in Modulen befinden, die zu dem Zeitpunkt, zu
dem die Ausführung
der Anwendung beginnt, möglicherweise
nicht verfügbar
sind. Es ist daher wünschenswert,
ein System zur Verwaltung der verschiedenen Module zu realisieren.
Es wäre
vorteilhaft, wenn dieses Verwaltungssystem in der Lage wäre, Module
zu handhaben, die noch nicht empfangen wurden und die möglicherweise
aus einem interaktiven Fernsehsignal ausgekoppelt werden müssen. Des
Weiteren wäre
es vorteilhaft, wenn dieses Verwaltungssystem in der Lage wäre, verschiedene Quellen
(z. B. einen Rundfunkkanal und einen Modemkanal) für die Module,
die von einer Anwendung benötigt
werden, gleichzeitig zu überwachen.
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Die
Erfindung umfasst ein System und ein Verfahren zur Verwaltung von
Modulen von interaktiven Fernsehanwendungen. Eine Ausführungsform der
Erfindung umfasst ein Aufsatzgerät,
das mit mehreren Eingangsports zum Empfang eines oder mehrerer interaktiver
Fernsehsignale ausgelegt ist, die die Karussellmodule darstellen
können.
Die interaktiven Fernsehsignale umfassen typischerweise komprimierte
Datenpakete, die Modulen einer interaktiven Fernsehanwendung, Fernsehprogrammen
oder anderen interaktiven Fernsehdaten entsprechen. (”Fernsehprogramm”, wie hierein
verwendet, bezeichnet allgemein jede Art von Audio- und/oder Videoprogramm,
das normalerweise in einem Fernsehgerät gesehen wird.) Die verschiedenen
Arten von Paketen sind im Allgemeinen miteinander zeitmultiplexiert.
Das Aufsatzgerät überwacht
die Eingangsports, um zu bestimmen, ob ein Paket, das am Eingangsport
empfangen wird, Moduldaten enthält
und, falls dies der Fall ist, ob das Modul verarbeitet und in dem
Aufsatzgerät
gespeichert werden sollte. Falls das System bestimmt, dass das Modul
gespeichert werden sollte, werden die Pakete, die dem Modul entsprechen,
aus dem interaktiven Fernsehsignal ausgekoppelt. Wenn alle Pakete,
die dem Modul entsprechen, aus dem interaktiven Fernsehsignal ausgekoppelt
worden sind, wird das Modul verarbeitet und für die Ausführung verfügbar gemacht.
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Wenn
im Aufsatzgerät
keine interaktive Fernsehanwendung ausgeführt wird, überwacht das System die Eingangsports
auf selbstladende Module, wie beispielsweise Anwendungsverzeichnismodule. Wenn
eins dieser Anwendungsverzeichnismodule erfasst wird, beginnt das
System, Pakete zu sammeln, die Daten aus dem Verzeichnismodul enthalten.
Wenn sämtliche
dieser Pakete gesammelt worden sind, rekonstruiert das System das
Verzeichnismodul und authentisiert es. Das System überwacht daraufhin
die Eingangsports auf die Karussellmodule (d. h. diejenigen, die
in dem Verzeichnismodul aufgelistet sind), speichert die zugehörigen Pakete
und rekonstruiert die Module zur Verwendung durch die Anwendung,
die dem Karussell entspricht.
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Die
laufende Anwendung kann Module anfordern, die noch nicht im Aufsatzgerät verfügbar sind.
Diese Anforderungen werden vom System gespeichert, das die Eingangsports
auf die entsprechenden Modulen überwacht.
Das System sammelt die Pakete dieser Module, wenn sie an den Eingangsports
erfasst werden, und speichert daraufhin die Module. Das System ordnet
daher die ankommenden Module den ausstehenden Anforderungen zu und
macht die Module für
die Ausführung
verfügbar.
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Das
System kann dafür
sorgen, dass Module, nach denen eine größere Nachfrage seitens der Teilnehmer
des Systems besteht, über
einen Rundfunkkanal an alle Teilnehmer gesendet werden, während Module,
nach denen eine geringere Nachfrage besteht, über einen Modemkanal an individuelle
Teilnehmer gesendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Andere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden bei Lektüre der folgenden
ausführlichen
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ersichtlich,
wobei:
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1 ein
Blockdiagramm ist, das die Verteilung von interaktiven Fernsehanwendungen
und Fernsehprogrammen von ihren Quellen zu einer Reihe von Zuschauern
veranschaulicht.
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2 ein
Blockdiagramm eines Aufsatzgerätes
ist, das in einer Ausführungsform
der Erfindung verwendet wird.
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3 eine
Veranschaulichung der Komponentenmodule eines Karussells und der
Sendereihenfolge der Module bei einer Ausführungsform der Erfindung ist.
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4 ein
Blockdiagramm ist, das die Art und Weise veranschaulicht, in der
die Daten, die ein Modul bilden, bei einer Ausführungsform der Erfindung paketiert
werden.
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5 eine
schematische Darstellung des Signals ist, das bei einer Ausführungsform
der Erfindung von der Rundfunkstation zu einer Empfangsstation gesendet
wird.
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6 ein
Blockdiagramm ist, das die Organisation einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht.
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7 ein
Zustandsdiagramm ist, das die Abwicklung von Modulanforderungen
bei einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht.
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Während die
Erfindung in Bezug auf verschiedene Veränderungen und alternative Formen entwicklungsfähig ist,
sind spezifische Ausführungsformen
derselben beispielhaft in den Zeichnungen gezeigt und werden hierin
ausführlich
beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die Zeichnungen und die
ausführliche
Beschreibung dazu die Erfindung nicht auf die spezielle offenbarte
Form beschränken sollen,
sondern es ist im Gegenteil beabsichtigt, sämtliche Modifikationen, Äquivalente
und Alternativen abzudecken, die in Geist und Umfang der vorliegenden
Erfindung enthalten sind, wie sie in den beigefügten Ansprüchen abgegrenzt ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird unten beschrieben. Bei dieser Ausführungsform empfangt
ein interaktiver Fernsehempfänger
ein interaktives Audio-Video-Signal über einen Rundfunkkanal, wie
beispielsweise Satellitendirektübertragung.
(”Satellitendirektübertragung”, wie hierin
verwendet, bezeichnet Übertragungen,
die von dem interaktiven Fernsehempfänger, insbesondere von seiner
Antenne, direkt von dem Satelliten empfangen werden.) Das interaktive
Audio-Video-Signal enthält Fernsehprogramme
oder einen ähnlichen
Audio-Video-Inhalt sowie einen interaktiven Inhalt, wie beispielsweise
Steuersignale oder interaktive Anwendungen. (”Rundfunk” wird hierin zur Bezeichnung
des Sendens eines einzelnen Signals an alle teilnehmenden Empfänger verwendet.)
Der interaktive Fernsehempfänger
ist ebenfalls dafür
ausgelegt, Signale über
einen Modemkanal zu empfangen. Sowohl die über den Rundfunkkanal als auch
die über
den Modemkanal gesendeten Signale können verschiedene Module darstellen.
Jeder dieser beiden Kanäle
wird daher für
den Zweck dieser Beschreibung als ”Modulquelle” betrachtet.
Die Module, die in den von den Modulquellen stammenden Signalen
enthalten sind, können
Komponenten einer interaktiven Anwendung enthalten.
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Die
Module können
jede Art von Daten enthalten, wie beispielsweise Anwendungscode,
Rohdaten oder graphische Informationen. Da die Module im Allgemeinen
in einer zyklischen Weise zu dem Fernsehempfänger gesendet werden, die der
kreisförmigen
Beschaffenheit eines Gepäckkarussells oder
eines Jahrmarktskarussells ähneln
kann, wird der Modulsatz häufig
als Karussell bezeichnet. (Eine Anwendung ist ein Karussell, das
ein Programm höchster
Ebene enthält.)
In dem System ist ein Modulmanager implementiert, der die Art und
Weise steuert, in der die Module von einer Anwendung angefordert,
von den Modulquellen empfangen und der Anwendung, die die Module
benötigt,
zugeordnet werden.
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Wenn
in dem System keine Anwendung ausgeführt wird, überwacht der Modulmanager die
Modulquellen auf Module, die selbstladend sind. Das Verzeichnismodul
einer interaktiven Anwendung beispielsweise kann selbstladend sein.
Wenn eine Anwendung in dem System ausgeführt wird, kann die Anwendung
Module anfordern. Insbesondere kann sie Module anfordern, die nicht
Teil desselben Karussells sind wie die Anwendung. Der Modulmanager speichert
die Anforderungen der Anwendung und überwacht die Modulquellen auf
Module, die den Anforderungen entsprechen. Wenn eins der angeforderten
Module erfasst wird, speichert der Modulmanager es, macht es für die laufende
Anwendung verfügbar
und entfernt die Anforderung aus der Anforderungswarteschlange des
Modulmanagers. Wenn der Modulmanager ein Modul empfängt, das
nicht angefordert wurde und das nicht automatisch geladen werden
kann, wird das Modul ignoriert (d. h. es wird nicht in dem System
gespeichert).
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist ein Blockdiagramm gezeigt,
das die Verteilung von interaktiven Fernsehanwendungen und Fernsehprogrammen
von ihren Quellen an eine Reihe von Zuschauern veranschaulicht.
Die Rundfunkstation 10 verfügt über mehrere Programmquellen 11.
Diese Quellen können Fernrundfunknetzwerksignale,
Videorecorder, Computer, Datenspeichervorrichtungen und dergleichen umfassen.
Die Quellen 11 können
interaktive Anwendungen, Steuerinformationen oder Audio- bzw. Video-Informationen bereitstellen,
die in das interaktive Fernsehsignal einzuschließen sind. Die Informationen,
die von den Quellen 11 bereitgestellt werden, werden typischerweise
von Kompressionseinheiten 12 komprimiert, um Bandbreite
zu sparen. Aus einer Reihe von Kompressionsalgorithmen können beliebige
Kompressionsalgorithmen verwendet werden, wie beispielsweise einer
der Kompressionsstandards der ”Motion
Picture Expert Group” (MPEG),
wenn sie für ein
bestimmtes Programm oder eine bestimmte Anwendung geeignet sind.
Es können
ebenfalls Zeitkennzeichen hinzugefügt werden, um beispielsweise zugehörige Audio-
und Video-Signale zu synchronisieren. Einige Informationen können nicht
auf einfache oder wirksame Weise komprimiert werden, daher können einige
der Informationen direkt von der Quelle zur Paketierungseinheit 13 geleitet
werden, ohne die Informationen zu komprimieren. Die Paketierungseinheiten 13 akzeptieren
die komprimierten (oder nicht komprimierten) Informationen und formatieren
sie zu Paketen, die durch den Rundfunkkanal gesendet werden. Die
Paketierung der Informationen wird unten ausführlicher beschrieben. Die Pakete werden
der Multiplexereinheit 14 zugeführt, die die Pakete vor dem
Senden einstreut. Die eingestreuten Pakete werden daraufhin zu den
Empfangsstationen 20 gesendet. (Obwohl nur eine Empfangsstation
in der Figur gezeigt ist, wird in Erwägung gezogen, dass das interaktive
Audio-Video-Signal zu einer Gruppe von teilnehmenden Empfangsstationen
gesendet wird.) Die Figur stellt die Übertragung des interaktiven
Audio-Video-Signals über
Satellitenrundfunk durch die Antenne 15 dar.
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Das
Rundfunksignal wird vom Kommunikationssatelliten 18 weiter übertragen
und von der Empfangsstation 20 empfangen.
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Obwohl
die Figur eine Satellitenübertragung veranschaulicht,
wird in Erwägung
gezogen, dass ein beliebiges Rundfunkmedium (Kabelfernsehen oder Satellitendirektübertragung)
verwendet werden kann. Die Empfangsstation 20 wird als
eine aus einer Reihe solcher Stationen angesehen, die Teilnehmer
des Rundfunk-Dienstanbieters sind, der die Rundfunkstation 10 betreibt.
Das Rundfunksignal wird von der Empfangsantenne 21 aufgefangen
und dem Empfänger 22 zugeführt, wobei
in dieser Ausführungsform davon
ausgegangen wird, dass es sich dabei um ein Aufsatzgerät handelt.
Das Aufsatzgerät 22 verarbeitet
das paketierte Signal, um die Fernsehprogramme und die interaktiven
Anwendungen, die in dem Signal enthalten sind, zu rekonstruieren.
Die rekonstruierten Anwendungen werden in dem Aufsatzgerät ausgeführt, während die
rekonstruierten Fernsehprogramme zu dem Fernsehgerät weitergeleitet
werden, in dem sie wiedergegeben werden. Die interaktiven Anwendungen
können
Graphiken oder Audiosignale erzeugen, die vor der Wiedergabe mit
dem Fernsehprogramm kombiniert werden.
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Zusätzlich zu
dem Rundfunkkanal können zwischen
der Rundfunkstation und der Empfangsstation andere Kanäle vorhanden
sein, wie beispielsweise ein Modemkanal (der ebenfalls als HTTP-Kanal oder
Hypertext-Transfer-Protocol-Kanal bezeichnet werden kann). Diese
Arten von Kanälen
dienen zwei Funktionen in dem System: sie ermöglichen, dass das Aufsatzgerät der Rundfunkstation
eine Rückmeldung
liefert, und sie stellen einen alternativen Pfad für Programme
und Anwendungen von den Quellen 12, die an die Empfangsstation 20 geliefert
werden sollen, bereit.
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Unter
Bezugnahme auf 2 ist ein Blockdiagramm eines
Aufsatzgerätes 22 gezeigt.
Das Rundfunksignal wird empfangen und dem Kanalwähler 31 zugeführt. Der
Kanalwähler 31 wählt den
Kanal, über den
das interaktive Audio-Video-Rundfunksignal gesendet wird, und leitet
das Signal an die Verarbeitungseinheit 32 weiter. (Der
Kanalwähler 31 kann durch
andere Mittel für
den Empfang von Signalen von verschiedenen Signalquellen ersetzt
werden, die hierin kollektiv als Eingangsports bezeichnet werden.)
Die Verarbeitungseinheit 32 demultiplexiert, falls notwendig,
die Pakete aus dem Rundfunksignal und rekonstruiert die Fernsehprogramme
und/oder die interaktiven Anwendungen, die in dem Signal enthalten
sind. Die Programme und Anwendungen werden daraufhin von der Dekompressionseinheit 33 dekomprimiert.
Die Audio- und Video-Informationen, die zu den Fernsehprogrammen
gehören
und in dem Signal enthalten sind, werden daraufhin zu der Wiedergabeeinheit 34 weitergeleitet,
die eine weitere Verarbeitung und Umwandlung der Informationen in
ein geeignetes Fernsehformat, wie beispielsweise NTSC oder HDTV-Audio/Video,
ausführen
kann. Anwendungen, die aus dem Rundfunksignal rekonstruiert wurden,
werden zum Direktzugriffsspeicher (RAM) 37 geleitet und
von dem Steuersystem 35 ausgeführt. Die Modulmanagereinheit 30 ist
im Steuersystem 35 enthalten. Bei einer Ausführungsform
ist die Modulmanagereinheit 30 in die Software implementiert,
jedoch kann sie ebenfalls in die Hardware oder in eine Kombination
aus Hardware und Software implementiert sein.
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Das
Steuersystem 35 kann einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller,
einen digitalen Signalprozessor (DSP) oder eine andere Art von Verarbeitungseinrichtung
für Softwarebefehle
umfassen. Der Direktzugriffsspeicher 37 kann Speichereinheiten umfassen,
die statisch (z. B. SRAM), dynamisch (z. B. DRAM), flüchtig oder
nicht flüchtig
(z. B. FLASH) sind, je nachdem, wie es zur Unterstützung der
Funktionen des Aufsatzgerätes
erforderlich ist. Wenn Strom an das Aufsatzgerät angelegt wird, führt das Steuersystem 35 den
Betriebssystemcode aus, der im Festwertspeicher 36 gespeichert
ist. Während
das Aufsatzgerät
mit Strom versorgt wird, wird der Betriebssystemcode in derselben
Weise wie der Betriebssystemcode eines typischen Personal Computers
(PC) fortlaufend ausgeführt,
wodurch das Aufsatzgerät
auf Steuerinformationen reagieren und interaktive und andere Anwendungen
ausführen
kann. Das Aufsatzgerät
umfasst ebenfalls das Modem 38. Das Modem 38 stellt
sowohl einen Rückpfad, über den
Zuschauerdaten zu der Rundfunkstation gesendet werden können, als
auch einen alternativen Pfad, über
den die Rundfunkstation Daten zu dem Aufsatzgerät senden kann, bereit.
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Obwohl
hierein der Begriff ”Aufsatzgerät” verwendet
wird, versteht es sich, dass dieser Begriff sich auf jeden Empfänger oder
jede Verarbeitungseinheit zum Empfang und zur Verarbeitung eines
gesendeten Signals und zur Weiterleitung des verarbeiteten Signals
zu einem Fernsehgerät
oder zu einem anderen Monitor bezieht. Das Aufsatzgerät kann sich in
einem Gehäuse
befinden, das physisch oben auf einem Fernsehgerät aufsitzt, es kann sich an
einem anderen Ort außerhalb
des Fernsehgeräts
befinden (z. B. an der Seite oder Rückseite des Fernsehgeräts oder
entfernt von dem Fernsehgerät
angebracht), oder es kann in das Fernsehgerät selbst eingebaut sein. Das
Aufsatzgerät 22 dient
zur Demodulation des Signals, das von der Rundfunkstation 10 empfangen
wird, und zur Trennung der Komponenten des Signals, wie beispielsweise
verschiedener Fernsehprogramme und interaktiver Anwendungen. Ebenso kann
das Fernsehgerät 23 ein
Fernsehgerät
oder ein Videomonitor sein, der ein geeignetes Fernsehformat verwendet
(z. B. NTSC oder HDTV), oder es kann durch ein anderes Gerät, wie beispielsweise
einen Videorecorder, ersetzt werden.
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Die
Empfangsstation ist über
einen Rundfunkkanal wirksam mit der Rundfunkstation verbunden. Dieser
Rundfunkkanal könnte
verschiedene Übertragungsmedien
verwenden, und es wird angenommen, dass er Medien wie beispielsweise
Koaxialkabel und den Weltraum (wie z. B. für Satellitendirektübertragungen
verwendet) umfasst. Der Rundfunkkanal bildet einen Übertragungspfad
zwischen der Rundfunkstation und der Empfangsstation. Die Rundfunkstation
und die Empfangsstation sind ebenfalls durch einen Rückpfad verbunden.
Der Rückpfad besteht
typischerweise aus einem Paar Modems, eins in der Empfangsstation
und eins in der Rundfunkstation, die jeweils mit einer Standardtelefonleitung
verbunden sind. Andere Mittel zur Einrichtung eines Rückpfades,
z. B. die Verwendung eines Abschnitts der Bandbreite des Übertragungspfades, werden
ebenfalls in Betracht gezogen.
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Unter
Bezugnahme auf 3 besteht eine Anwendung (und
tatsächlich
jedes Karussell) aus einer Reihe von Modulen, von denen eins ein
Verzeichnismodul ist. Das Verzeichnismodul weist ein eindeutiges
Etikett auf, so dass es während
der Übertragung
ohne weitere Informationen identifiziert werden kann. Das Verzeichnismodul
enthält
eine Eingabe für jedes
der Module in der Anwendung, und jedes Modul, das keine entsprechende
Eingabe im Verzeichnismodul hat, wird von der Anwendung nicht erkannt. Das
Verzeichnismodul enthält
genug Informationen, um dem interaktiven Fernsehempfänger zu
ermöglichen,
auf sämtliche
Teile (z. B. Module) der Anwendung zuzugreifen, die für die Ausführung des
Programms notwendig sind. Vor dem Zugriff auf die anderen Module
der Anwendung muss auf das Verzeichnismodul zugegriffen werden,
damit der Rest der Module korrekt interpretiert werden kann. Das Verzeichnismodul
kann während
des Zyklus, in dem die Module der Anwendung gesendet werden, mehrere
Male gesendet werden, um sicherzustellen, dass es für wesentlichen
Direktzugriff auf die anderen Module verfügbar ist.
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Die
Verzeichnismodule sämtlicher
Anwendungen weisen ein gemeinsames Format auf. Das Format besteht
aus drei Teilen: ein Abschnitt mit Komponenten fester Länge; ein
Abschnitt mit Komponenten variabler Länge; und ein Abschnitt mit
Zertifikatsinformationen. Der Abschnitt fester Länge enthält Daten über die Anwendung und jedes
Modul in der Anwendung. Der Abschnitt variabler Länge enthält Zeichenfolgedaten über die Modulnamen
und den Hash-Code der Module. Der Zertifikatsabschnitt enthält das Erzeugerzertifikat
und die Verzeichnisunterschrift.
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Bei
einer Ausführungsform
umfasst eine Anwendung mindestens ein Modul, das automatisch heruntergeladen
und ausgeführt
wird. Andere Module, die Daten oder zusätzlichen Code enthalten, werden möglicherweise
nicht unmittelbar benötigt,
daher können
sie heruntergeladen werden, nachdem die Ausführung der Anwendung begonnen
hat. Das Herunterladen dieser Module kann jedoch Zeitbeschränkungen
unterworfen sein, daher ist das interaktive Fernsehsystem so ausgelegt,
dass es diese Beschränkungen
berücksichtigt
und die Module fristgerecht liefert. Falls notwendig, kann eins
dieser Module mit anderen Modulen oder Daten multiplexiert werden,
um sicherzustellen, dass es empfangen wird, wenn es benötigt wird.
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Unter
Bezugnahme auf 4 weist jedes der Module 51 ein
Datensegment 52 und ein Segment zur zyklischen Blockprüfung 53 auf.
Das Datensegment 52 des Verzeichnismoduls ist oben beschrieben.
Das Datensegment 52 der restlichen Module kann jede Art
von Daten enthalten, wie beispielsweise Anwendungscode oder Rohdaten.
Das Segment zur zyklischen Blockprüfung 53 jedes der Module
wird zur Fehlerkontrolle verwendet und wird für das gesamte Modul 51 berechnet.
Jedes der Module 51 weist ein eindeutiges Etikett auf.
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Bevor
die Module 51 gesendet werden, werden sie zu Übertragungseinheiten 54 formatiert.
Zum Zweck der Erörterung
werden Elemente, die mit derselben Nummer, jedoch verschiedenen
Buchstaben (z. B. 54a, 54b, 54c) bezeichnet
sind, kollektiv mit nur der Nummer (z. B. 54) bezeichnet.
Jede der Übertragungseinheiten 54 enthält Anfangsblockinformationen 55,
die diese Übertragungseinheit 54 innerhalb des
Stroms von Übertragungseinheiten
eindeutig identifizieren, sowie Daten 56, die einen Abschnitt des
Moduls, das gesendet wird, enthalten. Der Anfangsblock 55 enthält Informationen
wie beispielsweise die Modul-ID, den Modulversatz und die Modulgröße, die
ermöglichen,
dass die Übertragungseinheiten 54 zu
einem vollständigen
Modul 51 rekonstruiert werden. Die Übertragungseinheiten 54,
die ein bestimmtes Modul 51 umfassen, können mit anderen Übertragungseinheiten 54 in
dem Übertragungsstrom verschachtelt
werden. Die letzte Übertragungseinheit 54 für ein Modul 51 trägt das Segment
zur zyklischen Blockprüfung 53.
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Das
Format der Übertragungseinheiten 54 hängt vom Übertragungsmedium
ab, verwendet jedoch typischerweise eine Serie von Paketen fester Länge (das
letzte Paket kann aufgefüllt
werden, um die korrekte Länge
zu erreichen). Das erste Paket 58 in der Serie trägt die Anfangsblockinformationen
für die Übertragungseinheit 54.
Dieses Anfangsblockpaket 58 ist ein spezielles Paket, das
eine Unterbrechung in der CPU hervorrufen kann und Informationen
enthält,
die der CPU ermöglichen,
zu bestimmen, ob das Modul 51 decodiert werden soll und
wo es in den Speicher geladen werden soll. Das Anfangsblockpaket 58 in
einer Satellitendirektübertragung verwendet
ein Hilfspaket, das eine Unterbrechung erzeugen kann. Der Rest der
Pakete 58 in einer Satellitendirektübertragung verwendet ein Basispaket,
das einfach die Daten der Übertragungseinheit
trägt.
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Die
interaktive Audio-Video-Übertragung
von der Rundfunkstation zu dem interaktiven Fernsehempfänger umfasst
eine Serie von Übertragungseinheiten.
Die Übertragungseinheiten,
die ein gegebenes Modul bilden, sind typischerweise mit anderen Informationen
zeitmultiplexiert. Diese Informationen können aus Übertragungseinheiten eines
anderen Moduls oder komprimierten Audio- oder Videosignalen bestehen.
Die Übertragungseinheiten,
die von dem interaktiven Fernsehempfänger empfangen werden, werden
zu ihren jeweiligen Anwendungsmodulen rekonstruiert.
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Unter
Bezugnahme auf 5 ist eine schematische Darstellung
des Signals gezeigt, das von der Rundfunkstation 10 zu
der Empfangsstation 20 gesendet wird. Die Pakete verschiedener
Programmquellen werden, falls nötig,
zu einem einzelnen Übertragungsstrom
multiplexiert. Diese Pakete können Daten
für verschiedene
Anwendungen oder Fernsehprogramme enthalten. Der gezeigte Übertragungsstrom
enthält
Audio-(A) und Video-(V)Pakete eines Fernsehprogramms sowie Pakete
von zwei interaktiven Anwendungsmodulen (M1, M2). Die Pakete werden
wie oben erläutert
formatiert, um die Rekonstruktion der Pakete zu den jeweiligen Programmen
und Modulen zu ermöglichen.
Es ist anzumerken, dass mehrere Module gleichzeitig gesendet werden können, indem
ihre Pakete in dem Übertragungssignal kombiniert
werden. Die Figur veranschaulicht die Zeitmultiplexierung der Pakete
der Module und des Fernsehprogramms. Die Module brauchen nicht zu demselben
Karussell zu gehören,
um zusammen gesendet zu werden. Aus der Figur ist ersichtlich, dass als
Folge der größeren Menge
von Videodaten, die typischerweise gesendet werden müssen, typischerweise
mehr Videodatenpakete für
ein bestimmtes Fernsehprogramm als Audiodaten für dieses Programm vorhanden
sind.
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Das
Rundfunksignal wird vom Aufsatzgerät 22 empfangen, das
die Pakte demultiplexiert und die jeweiligen Fernsehprogramme und
Module rekonstruiert. Wie oben erläutert, werden die Module im
Direktzugriffsspeicher 37 gespeichert, wo sie für die Verwendung
durch Anwendungen, die in dem Steuersystem 35 ausgeführt werden,
verfügbar
sind. Das Aufsatzgerät
kann einen Sicherheitsmechanismus verwenden, um sicherzustellen,
dass die Karussells und/oder die spezifischen Module, die heruntergeladen
werden, authentisch sind. Es kann ein Zertifikatsystem verwendet
werden, um sicherzustellen, dass die Module von autorisierten Erzeugern
hergestellt sind und dass die Module vor dem Empfang durch das Aufsatzgerät nicht
verändert
wurden.
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Ein
Zertifikat ist eine Sammlung von Informationen, die typischerweise
ein Modul identifizieren, und kann als Beweis der Echtheit und Unversehrtheit des
Moduls angesehen werden. Das Zertifikat kann zu diesem Zweck ”Public-Key-Verschlüsselung” verwenden.
Es gibt verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen,
die von den Public-Key-Verschlüsselungssystemen
verwendet werden können.
Eine Ausführungsform
verwendet RSA-Algorithmen (Rivest, Shamir & Adleman) und DES-Algorithmen (Data
Encryption Standard). Public-Key-Verschlüsselung verwendet ein Paar
Schlüssel,
von denen der eine als Private-Key und der andere als Public-Key
bezeichnet wird. Der Private-Key wird von seinem Besitzer geheimgehalten,
während
der Public-Key frei verfügbar
ist. Eine Nachricht oder eine andere Datei, die mit dem Public-Key
verschlüsselt
ist, kann nur mit dem Private-Key entschlüsselt werden. Ebenso kann eine Datei,
die mit dem Private-Key verschlüsselt
ist, nur mit dem Public-Key entschlüsselt werden. Wenn eine mit
dem Public-Key verschlüsselte
Nachricht zu dem Eigentümer
gesendet wird, kann der Absender daher sicher sein, dass nur der
Eigentümer
(der in Besitz des Private-Key ist) die Nachricht entschlüsseln und lesen
kann, selbst wenn die Nachricht abgefangen wird.
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Das
Aufsatzgerät
speichert Kopien der Public-Keys einer oder mehrerer vertauenswürdiger Parteien.
Wenn das Aufsatzgerät
ein Verzeichnismodul empfangt, überprüft es das
Modul auf ein Zertifikat, das mit dem Private-Key des Erzeugers
unterzeichnet ist. Das Zertifikat enthält ein Zertifikat des Erzeugers,
das der Public-Key des Erzeugers ist und von einer vertauenswürdigen Partei
unterzeichnet ist. Das Aufsatzgerät, das über eine Kopie des Public-Key
der vertauenswürdigen
Partei verfügt,
kann überprüfen, ob
das Zertifikat des Erzeugers (der Public-Key des Erzeugers) authentisch
ist. Daraufhin kann der authentisierte Public-Key des Erzeugers dazu
verwendet werden, zu verifizieren, ob das Zertifikat unverändert ist.
Der Sicherheitsmechanismus kann ebenfalls die Anwendung einer Hash-Funktion auf
die Module und das Einfügen
des Hash-Wertes in das entsprechende Verzeichnismodul oder dergleichen
umfassen. Eine Berechtigung oder eine andere Sicherheit in dem Verzeichnismodul
wird typischerweise nach dem Einsetzen der Hash-Werte der anderen
Module mit ihren Eingaben in das Verzeichnismodul implementiert.
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Der
Modulmanager steuert die Lieferung, den Zugriff und andere Funktionen,
die die Module betreffen. Unter Bezugnahme auf 6 ist
ein Blockdiagramm gezeigt, das die Organisation einer Ausführungsform
des Modulmanagers 10 veranschaulicht. Der Modulmanager 10 umfasst
eine Reihe von Schnittstellen 11–13, eine Reihe von
Datenbanken 14–16 und
einen Nachlade-Manager 17. Die Schnittstellen sind die
Quellenschnittstelle 11, die Kundenschnittstelle 12 und
die Steuerungsaufgabenschnittstelle 13. Die Datenbanken
umfassen die Berechtigungsdatenbank 14, die Karusselldatenbank 15 und die
Anforderungsdatenbank 16.
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Die
Quellenschnittstelle 11 verwaltet Anforderungen von Modulquellen.
Die Quellenschnittstelle 11 ist eine Reihe von einfachgerichteten
Kanälen
von den Modulquellen zum Modulmanager 10. Die Quellenschnittstelle 11 umfasst
einen Mechanismus zur Anforderung eines Puffers, der zur Speicherung
eines Moduls verwendet werden kann, das von einer der Modulquellen
empfangen wird.
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Die
Kundenschnittstelle 12 bearbeitet Kundenanforderungen.
Die Kundenschnittstelle 12 unterhält eine Kundendatenbank, die
aus einer verketteten Liste von Kundeneingaben besteht. Jede Eingabe
in der Kundendatenbank weist einen Zeiger zur nächsten Eingabe, eine Kunden-ID,
Kundenbenachrichtigungsdaten und Bezugsdaten auf.
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Die
Berechtigungsdatenbank 14 enthält Informationen über die
Erzeuger verschiedener Karussells und die den Erzeugern zugeordneten
Berechtigungen. Die Berechtigungsdatenbank 14 ist als eine verkettete
Liste von Erzeugereingaben implementiert, wobei jede Eingabe eine
ID für
einen gegebenen Erzeuger, einen Zeiger zur nächsten Erzeugereingabe und
einen Zeiger zu einer ersten Berechtigung in einer verketteten Liste
von Berechtigungen für
den gegebenen Erzeuger aufweist. Die Berechtigungen in der verketteten
Liste für
jeden Erzeuger werden verifiziert, bevor die Berechtigungen in die Datenbank
eingegeben werden, daher werden die Unterschrift und die Berechtigungskennzeichen
entfernt, bevor die Berechtigungen gespeichert werden. Jede Berechtigungseingabe
umfasst einen Zeiger zur nächsten
Berechtigungseingabe, IDs für
die Karussells, die Zugriff gewähren
und auf die Zugriff gewährt
wird, ein Ablaufdatum und verschiedene Kennzeichen. Zugriffe auf
die Berechtigungsdatenbank 14 können das Hinzufügen, Löschen oder
Auffinden spezifischer Eingaben sowie das Löschen von Gruppen von Eingaben,
die alt oder nicht global sind, umfassen.
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Die
Karusselldatenbank 15 enthält Informationen in Bezug auf
Karussells, von deren Existenz der Modulmanager 10 weiß. Die Karusselldatenbank 15 ist
als eine verkettete Liste von Karusselleingaben implementiert. Jede
Eingabe umfasst eine Karussell-ID, verschiedene Kennzeichen und
Zeiger und einen Bezugszähler.
Die Zeiger zeigen die Speicherstellen des Verzeichnismoduls für das entsprechende
Karussell und eine Liste zugehöriger
Anforderungen in der Anforderungsdatenbank an. Durch Auffinden,
Hinzufügen
oder Löschen
von Eingaben sowie durch Lesen oder Verarbeiten von Daten innerhalb der
Eingabe kann auf die Karusselldatenbank 15 zugegriffen
werden. Einige der Zugriffsroutinen auf die Karusselldatenbank verarbeiten
zudem andere Dinge als die Karusselldatenbank 15. Wenn
zum Beispiel der Puffer, in den das Verzeichnismodul geladen werden
sollte, angefordert wird, jedoch kein solcher Puffer zugeordnet
ist, wird ein temporärer
Puffer zugewiesen.
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Die
Anforderungsdatenbank 16 enthält Informationen bezüglich ausstehender
Anforderungen für verschiedene
Module. Die Anforderungsdatenbank 16 ist als ein Satz von
verketteten Listen implementiert, von denen jede einem entsprechenden
Karussell zugeordnet ist. Wie oben ausgeführt, weist jede Eingabe in
der Karusselldatenbank 15 einen Zeiger zu einer entsprechenden
verketteten Liste von zugeordneten Anforderungen in der Anforderungsdatenbank 16 auf.
Jede Eingabe wird ebenfalls in einer Hash-Tabelle aufgezeichnet,
um die Zeitspanne zu verringern, die möglicherweise benötigt wird,
um nach bestimmten Eingaben zu suchen. Jede Eingabe in der Anforderungsdatenbank 16 weist
einen Zeiger zur nächsten
Eingabe, IDs für
das angeforderte Modul und sein Karussell, verschiedene Kennzeichen sowie
Zustands- und Pufferinformationen auf. Jede Eingabe speichert einen
Zeiger zu einem Puffer, in dem das angeforderte Modul gespeichert
werden soll, sowie die Größe des Puffers.
Die Anforderungsdatenbank 16 kann eine Zwischenspeicherverwaltungskomponente
enthalten, die der Anforderungsdatenbank ermöglicht, Module zu empfangen,
die nicht angefordert wurden oder für die keine Puffer zugewiesen
wurden. Da die Zwischenspeicherverwaltungskomponente der Datenbank
möglicherweise nicht
dafür optimiert
ist, diese Module effizient zu speichern, sollten sie so rasch wie
möglich
zu einem dauerhafteren Speicher übertragen
werden. Die Anforderungsdatenbank 16 implementiert Funktionen zum
Auffinden, Hinzufügen,
Löschen
und Lesen von Eingaben sowie zum Aktualisieren des Zustands der Anforderungen,
wie unten beschrieben.
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Jede
Anforderungseingabe umfasst einen Wert, der den Zustand der Anforderung
anzeigt. Dieser Wert entspricht einem der Zustände, die in dem Zustandsdiagramm
von 7 gezeigt sind. Die Zustände umfassen: angefordert;
lädt; lädt Zombie;
neu zuweisen; nachladen; Zombie nachladen; geladen und annulliert.
Wenn ein Modul angefordert ist, jedoch bevor es von einer Modulquelle
eintrifft, befindet sich die Anforderung im Zustand ”angefordert”. Wenn die
Anforderung annulliert ist, ändert
sich der Zustand von ”angefordert” zu ”annulliert”. Wenn
das angeforderte Modul beginnt, von einer Modulquelle beim Modulmanager
einzutreffen, ändert
sich der Zustand von ”angefordert” zu ”lädt”. (Wenn
ein Modul eintrifft, ohne zuvor angefordert worden zu sein, kann es
direkt in den Zustand ”lädt” gehen.)
Aus dem Zustand ”lädt” kann die
Anforderung in die Zustände ”angefordert”, ”nachladen”, ”neu zuweisen” oder ”lädt Zombie” übergehen.
Wenn das Laden des Moduls fehlschlug, jedoch erneut versucht werden
soll, kehrt der Zustand zu ”angefordert” zurück. Wenn
das Laden annulliert ist, ändert
sich die Anforderung zu ”lädt Zombie”, während der
Puffer noch von der Modulquelle benutzt wird; daraufhin zu ”annulliert”. Wenn das
Modul das Laden beendet, geht der Zustand (falls der Puffer nicht
temporär
war) in ”nachladen” oder (falls
der Puffer temporär
war) in ”neu
zuweisen” über. Wenn
sich die Anforderung im Zustand ”neu zuweisen” befindet, ändert sie
sich zu ”nachladen”, wenn
das angeforderte Modul zum Festwertspeicher übertragen wird. Die Anforderung
bleibt im Zustand ”nachladen”, während das
angeforderte Modul zu seiner endgültigen Form verarbeitet wird.
Wenn die Anforderung annulliert wird, während sie sich im Zustand ”nachladen” befindet, ändert sich
der Zustand zu ”Zombie
nachladen”,
bis die Verarbeitung des Moduls abgeschlossen ist; daraufhin zu ”annulliert”. Sonst
geht die Anforderung, wenn die Verarbeitung des angeforderten Moduls
abgeschlossen ist, in den Zustand ”geladen” über.
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Die
Modulmanagementeinheit überwacht
die verschiedenen Modulquellen, die mit dem Aufsatzgerät verbunden
sind. Wie oben beschrieben, können die
Modulquellen Rundfunksignale, HTTP-Signale, Modemkommunikationsmittel
oder andere Mittel für die
Zuführung
von Eingabesignalen zum Aufsatzgerät umfassen. (Der Begriff ”Modulquelle”, wie er
hierin verwendet wird, wird großzügig so ausgelegt,
dass er sowohl Übertragungsquellen,
wie beispielsweise Satelliten- oder Modemübertragungen, als auch Eingaben
in die Modulmanagementeinheit umfasst, die verarbeitete, z. B. rekonstruierte
und dekomprimierte, Signale befördern.)
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Beim
Hochfahren ist die Modulmanagementeinheit inaktiv, während sie
an einer der Modulquellen auf ein Paket wartet. Die Rundfunkstation kann
Module senden, auf die die Modulmanagementeinheit an einer der Modulquellen
wartet. Die Auswahl eines Kanals oder einer Modulquelle zum Senden
eines gegebenen Moduls kann von der Effizienz des gewählten Kanals
abhängen.
Zum Beispiel kann ein Modul, das von vielen der teilnehmenden Empfänger benötigt wird, über einen
Rundfunkkanal gesendet werden, während
ein Modul mit einer geringeren Nachfrage über eine Modemleitung gesendet werden
kann. Da die Modulmanagementeinheit alle ihre Modulquellen überwacht,
kann ein angefordertes Modul über
eine beliebige der Quellen empfangen werden.
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Wenn
ein Modul erfasst wird, beginnt die Modulmanagementeinheit, das
Modul in den Speicher zu laden. Sobald ein Modul vollständig geladen
ist, wird es in eine Liste von gespeicherten Modulen eingetragen.
Daraufhin wird es geprüft,
um zu bestimmen, ob es ein Verzeichnismodul ist. Wenn das Modul
ein Verzeichnismodul ist, authentisiert die Modulmanagementeinheit
das Zertifikat des Modulerzeugers. Die Modulmanagementeinheit kann
so programmiert werden, dass sie eine von verschiedenen Maßnahmen
ergreift, wenn das Zertifikat nicht authentisch ist, wie beispielsweise
das Modul einfach löschen,
den Benutzer warnen oder das Aufsatzgerät abschalten. Wenn das Zertifikat
authentisch ist, kann das Modul überprüft werden,
um gemäß den Sicherheitsmechanismen,
die in das System implementiert sind, seine Unversehrtheit zu verifizieren.
Wenn bestimmt wird, dass das Modul Fehler enthält, wird es gelöscht. Wenn
das Modul fehlerfrei ist, wird es dem System zur Verwendung für das Herunterladen
von anderen Modulen und das Bereitstellen von Informationen über die
Module für
Ausführungszwecke
zur Verfügung
gestellt.
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Nach
dem Hochfahren kann die Modulmanagementeinheit als Reaktion auf
Anforderungen oder als Folge ihrer Auflistung im Verzeichnismodul (kollektiv: ”benötigte” Module)
Module herunterladen. Anforderungen für bestimmte Module werden in
einer Liste ausstehender Anforderungen angeordnet, die von der Modulmanagementeinheit
unterhalten wird. Die Modulmanagementeinheit wartet, wobei sie die Modulquellen
auf Pakete, die den benötigten
Modulen entsprechen, überwacht.
Die Pakete werden erfasst und von dem ankommenden Paketstrom in
der oben für
das Verzeichnismodul beschriebenen Weise getrennt. Die Modulmanagementeinheit
kann Pakete von mehr als einem Modul auf einmal wiedergewinnen,
wenn sie eingestreut sind. Wenn der Empfang sämtlicher Pakete für ein Modul
beendet ist, wird das Modul rekonstruiert.
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Das
Modul kann auf Fehler geprüft
werden, und seine Authentizität
kann verifiziert werden, wenn die geeigneten Fehlerprüf- und Sicherheitmechanismen
implementiert worden sind. Wenn das fertiggestellte Modul einer
ausstehenden Anforderung entspricht, wird das Modul dieser Anforderung
zugeordnet (d. h. die Anforderung wird annulliert, und das Modul
wird der Anwendung oder dem Modul, das die Anforderung ausgelöst hat,
verfügbar
gemacht). Wenn die Modulmanagementeinheit das Herunterladen der
benötigten
Module, die an den Modulquellen verfügbar waren, abschließt, nimmt
sie das Warten auf das nächste
benötigte
Modul wieder auf.
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Bei
einer Ausführungsform
wird die Modulmanagementeinheit in Software implementiert, die in dem
Steuersystem ausgeführt
wird. Die Modulmanagementeinheit kann alternativ in Hardware oder
in eine Kombination aus Hardware und Software implementiert werden;
dies ist eine Konstruktionsfrage. Ebenso können das spezifische Rundfunkmedium und
andere Einzelheiten der spezifischen, oben beschriebenen Ausführungsformen
verändert
werden, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung, wie sie in den
beigefügten
Ansprüchen
abgegrenzt ist, abzuweichen. Die oben beschriebenen Ausführungsformen
sollen als Beispiel, nicht als Beschränkung dienen, und es wird in
Betracht gezogen, dass der Umfang der Erfindung verschiedene Veränderungen
und Ausführungsformen
umfasst, die Fachleuten der Erfindung ersichtlich sind.