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Der
Haupthistokompatibilitäts-Komplex ("MHC") spielt im Immunsystem
eine wichtige Rolle. Antigen-spezifische T-Zellen erkennen antigene
Peptide in Zusammenhang mit MHC Klasse I oder II Molekülen auf
der Zelloberfläche.
Klasse I Moleküle
bestehen aus zwei nicht-kovalent
zusammenhängenden
Untereinheiten: einer hochpolymorphen α-Kette und einer konservierten β2-Mikroglobulin
("β2-M") leichten Kette.
Zwei der drei extrazellulären
Domänen
der schweren Kette, d.h. die Domänen α1 und α2 sind in
einer "Rillen" Struktur gefaltet,
in der ein antigenes Peptid zur Präsentation für T-Zellen verankert ist.
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Menschliche
Klasse I Moleküle
(oder "Komplexe") wurden aus mit
E. coli hergestellten schweren Ketten und β2-M Untereinheiten in der Gegenwart von
synthetischen Peptiden (Garboczi et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 89 (1992) 3429–3433)
wieder gefaltet. Die dreidimensionalen Strukturen derartiger rekombinanter
Komplexe, wie mittels Röntgenstrahlen-Kristallographie
bestimmt, sind nahezu identisch zu der Struktur des Klasse I Moleküls, wie
von menschlichen Zellen isoliert (Madden et al., Cell, 75 (1993),
693–708;
Bjorkman et al., Nature, 329 (1987), 506–512). Von der von HLA-A2 in
E. coli hergestellten und mit synthetischen HIV-1 Nonapeptiden zusammengebauten
Unterart A0201* wurde gezeigt cytolytische CD8+ T-Zell
Antworten hervorzurufen (Walter et al., Int. Immunology, 9 (1997),
451–459).
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Die
herkömmliche
Klasse I Genfamilie umfasst die hochpolymorphen, menschlichen Klasse
I Moleküle
HLA-A, -B, und -C, und Klasse I (d.h. H-2) Moleküle D, K, und L der Maus. Eine
Reihe struktureller Verwandter (nicht-klassische Klasse I Moleküle) wurde
in Menschen (beispielsweise HLA-E, -F, -G, -H, -I und -J; und CD1)
und Mäusen
gefunden (Q, T, M und CD1) (Shawar et al., Annu. Rev. Immunol.,
12 (1994), 839–880).
Diese Moleküle
weisen die gewöhnliche
Struktur eines Antigen-präsentierenden Moleküls auf,
worin eine polymorphe schwere Kette mit der konservierten β2-M Untereinheit
nicht-kovalent zusammenhängt.
Das T-Zell-Repertoire,
das mit diesen nicht-klassischen Liganden reagiert, wurde nur in
einem begrenzten Ausmaß charakterisiert.
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Parker
et al. (Biochemistry, 22 (1983), 1145–53) betrifft die Lokalisierung
der Iodierungsstellen im menschlichen β2-Mikroglobulin. Die jeweiligen Stellen
werden mittels Modifikation der sechs Tyrosine in dem Polypeptid
bestimmt, von denen vier zu einem gewissen Ausmaß modifiziert werden konnten. Zwei
Tyrosine an den Stellen 63 und 76 können erheblich iodiert sein,
während
an den Stellen 10 und 26 andere zwei einer Iodierung zu einem geringeren Ausmaß unterworfen
werden.
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In
der
US 5,635,363 werden
spezifisch markierte T-Zellen beschrieben. Die T-Zellen sind gemäß ihrer
Spezifizität
ihres Antigen-Rezeptors durch Binden an einen multimeren Komplex
markiert, der aus entweder MHC Klasse I oder Klasse II Molekülen ausgewählt ist,
und eine α- Kette und eine lösliche Form
einer β-Kette
umfasst, die beispielsweise einen ungepaarten Cysteinrest an irgendeiner
Stelle zum Binden an ein antigenes Peptid eingefügt aufweist.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Konjugats
eines MHC Klasse I Moleküls
und einer Verbindung. In diesem Verfahren wird zuerst ein MHC Klasse
I Molekül
erhalten, worin ein Cysteinrest (d.h. ein nicht-natürlicher
oder neuer Cysteinrest) in seiner β2-Mikroglobulin Untereinheit an der Stelle
52, 67 oder 91 eingebaut wurde. Die Verbindung (beispielsweise ein
Protein, ein Carbohydrat, ein Fettmolekül oder irgendeine andere organische
Verbindung) wird anschließend
insbesondere über
eine Bindung, die zwischen der Sulfhydryl-Gruppe des neuen Cysteinrests an der β2-M-Mikroglobulin
Untereinheit und einer funktionellen Gruppe der Verbindung gebildet
ist, an das Mutant Klasse I Molekül konjugiert. Alternativ dazu
kann die Verbindung zuerst an die neue β2-M Untereinheit konjugiert
werden, und anschließend
wird die Untereinheit mit einer schweren α-Kette (von der gleichen oder
verschiedenen Spezies wie der β2-M
Untereinheit) in der Gegenwart eines geeignete Peptids zur Bildung
einer Verbindungs-Klasse I Konjugats gemischt.
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Der
neue Cysteinrest ersetzt erfindungsgemäß einen Rest, der Serin 52,
Tyrosin 67 oder Lysin 91 des reifen β2-Mikroglobulins entspricht.
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Die
Verbindung kann beispielsweise ein Ligand für ein multivalent bindendes
Molekül,
einen Antikörper
(beispielsweise einer der spezifisch für ein Tumor-Antigen ist), ein
Molekül
auf der Oberfläche einer
Zelle (beispielsweise einer Antigen-präsentierenden Zelle oder irgendeiner
anderen Blut-bildenden Zelle) oder einen Ligand für einen
Oberflächen-Rezeptor
einer Zelle sein.
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Die
neuen Verbindung Klasse I Konjugate weisen verschiedene Verwendungen
auf. Falls beispielsweise ein multivalent bindendes Molekül bereitgestellt
wird, können
Konjugate der Liganden für
das bindende Molekül
mit den neuen monomeren Klasse I Molekülen (beispielsweise solchen,
die aus einer schweren α-Kette
der neuen β2-M
und einem Peptid bestehen, das mit der schweren Kette zusammenhängt) multimerisiert
werden. Multimere Klasse I Moleküle
können
beispielsweise zum Markieren, Isolieren und Quantifizieren spezifischer
T-Zellen verwendet werden. Beispiele für multivalent bindende Moleküle sind
Avidin (oder ein Derivat davon, beispielsweise Streptavidin), dessen
Liganden Biotin und Biotin-Derivate sind.
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Ein
erfindungsgemäßes Konjugat
kann ebenso zur Stimulierung der Immunität eines Individuums (beispielsweise
eines Menschen oder einer Maus) verwendet werden. Um dies zu erreichen,
wird ein Konjugat eines neuen Klasse I Moleküls und einer Zelle (beispielsweise
einer Antigen-präsentierenden Zelle)
in ein Individuum eingefügt,
wobei das Konjugat die Immunzellen, insbesondere für das Peptid
in dem Konjugat spezifische T-Zellen, stimulieren kann. Die Zelle
und das Klasse I Molekül
in dem Konjugat sind in diesem Verfahren vorzugsweise syngen zu diesem
Individuum.
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Ein
anderes erfindungsgemäßes Konjugat kann
zur Auslöschung
eines Tumors (oder irgendeiner anderen unerwünschten Zelle) in einem Individuum
verwendet werden. Ein Konjugat eines neuen Klasse I Moleküls oder
eines für
ein Antigen (oder einen Liganden für einen Rezeptor) spezifischen
Antikörpers
wird in diesem Verfahren ausschließlich oder hauptsächlich auf
der Zelle exprimiert, die in das Individuum eingeführt wird.
Die schwere α-Kette
in dem Konjugat kann für
den Patienten allogen oder xenogen sein. Das Klasse I Molekül würde mit
einem antigenen Peptid zusammenhängen,
das eine starke T-Zell Antwort hervorrufen kann, falls die schwere Kette
zu dem Patienten syngen ist.
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Eine
Verwendung der neuen rekombinanten β2-M monomeren und multimeren
Klasse I Moleküle, die
die neuen β2-M
und die neue Bindungs-Klasse I Konjugate beinhalten, liegt ebenso
im Bereich der Erfindung.
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Die
neuen β2-M
beseitigen das Bedürfnis
eines genetischen Manipulierens von MHC schweren Ketten um eine
chemisch-reaktive Stelle in jedem der verschiedenen MHS Klasse I
Moleküle
zu erzeugen. Dies ist ein wesentlicher Vorteil hinsichtlich des
enormen Polymorphismus von MHC schweren Ketten.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachstehenden
ausführlichen
Beschreibung und den Ansprüchen
ersichtlich werden.
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Die 1A–1C zeigen
einen Satz von Graphen, die die Ergebnisse einer Flusszytometrie Analyse
des Phycoerythrin-markierten HLA-A2-SL9 Tetramers an Mensch cytotoxischen
T-Lymphozyten Zellen von jeweils den Klonen 68A62 (spezifisch für HLA-A2-IV9), 18030 (spezifisch
für HLA-A2-SL9) und
63D35 (spezifisch für
HLA-B11-AK9) zeigen. Die Zellen wurden ebenso mit einem anti-CD8
monoklonalen Antikörper
gefärbt,
der mit Cy Chrom, d.h. einem fluoreszierendem Komplex aus Phycoerythrin und
Texas Rot, markiert war.
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Die 2A–2C zeigen
einen Satz von Graphen, die die Ergebnisse einer Flusszytometrie Analyse
des Bindens des Phycoerythrin-markierten chimären H-2Kb-SV9
Tetramers an Maus cytotoxischen T-Lymphozyten Zellen von jeweils
den Klonen 2F3 (spezifisch für
das SV9 Peptid gebunden an H-2Kb), 3C2 (spezifisch
für das
SV9 Peptid gebunden an H-2Db) und 4G3 (spezifisch
für das
OVA Peptid gebunden an H-2Kb) zeigen. Die
Färbeintensität des H-2Kb-SV9
Tetramers wird in durchgehender Linie und die Intensität der Hintergrund-Fluoreszenz
(d.h. ausschließliches
Färben
mit Avidin-PE) wird in gestrichelter Linie gezeigt.
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Die 3A und 3B zeigen
einen Satz von Graphen, die das Binden eines tetrameren MHC-Peptid
Komplexes (H-2Kb komplexiert mit SV9) an
CTLs zeigen, worin Kb syngen (3A)
oder allogen (3B) ist. Zwei Parameter Kontur
Diagramme in den 3A und 3C zeigen
den Phänotyp
(anti-CD8 gegenüber
anti-H-2Kb) von jeweils CTLs (doppelt positiv)
erzeugt in H-2b Mäusen und CTLs (einfach positiv)
erzeugt in H-2d Mäusen. Die Färbintensitäten mit dem H-2Kb-SV9
Reagenz (fettgedruckte Linie) in den 3A und 3C werden
in den 3B und 3D jeweils
im Vergleich mit der Hintergrundintensität (nur Avidin-PE, gestrichelte
Linie) gezeigt. Bemerke die vergleichbare Verschiebung der Fluoreszenzintensität für syngene
(3B) und die Mehrzahl der allogenen CTLs (3D).
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Verfahren
zur Herstellung eines Konjugats eines MHC Klasse I Moleküls und einer
Verbindung werden bereitgestellt. Das MHC Klasse I Molekül umfasst
eine rekombinante β2-M
Untereinheit, in welcher ein Cysteinrest an der Stelle 52, 67 oder
91 des reifen menschlichen β2-Mikroglobulins eingefügt wurde.
Gewöhnliche
Mutagenese Verfahren können zur
Erzeugung von DNA verwendet werden, die derartige Mutant β2-Moleküle kodiert.
Eine allgemeine Anleitung kann in Sambrook et al., Molecular Kloning, A
Laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, New York, 1989; und Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, Greene Publishing and Wiley-Interscience, New York,
1993 gefunden werden. Der in die β2-M
Untereinheit eingefügte
Cysteinrest stellt eine bequeme Stelle für eine hochselektive chemische
Modifikation bereit. Ein Binden zwischen Sulfhydrylen und gewissen
funktionellen Gruppen ist darüber
hinaus reversibel, wodurch ein Lösen
einer Verbindung von dem Klasse I Molekül, an welches es konjugiert
wurde, ermöglicht
wird.
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Die
Verbindung kann an den neuen Cysteinrest in dem Klasse I Molekül über eine
eigene funktionelle Gruppe verbunden werden. Sulfhydryl-reaktive
funktionelle Gruppen schließen
ein, sind allerdings nicht darauf beschränkt, Maleimide, Pyridyl-Disulfide, α-Haloacyl
Derivate (beispielsweise Iodoacytamide), Alkylhalide und Arylhalide.
Maleimide, Alkyl- und Arylhalide und α-Haloacyle reagieren mit Sulfhydrylen
zur Bildung von Thioether Bindungen. Andererseits reagieren Pyridyl-Disulfide
mit Sulfhydrylen zur Erzeugung gemischter Disulfide. Das Pyridyl-Disulfid Produkt
kann geschnitten bzw. getrennt werden. Ein Sulfhydryl-reaktiver
Vernetzer kann ebenso, insbesondere falls die Verbindung selbst
keine Sulfhydryl-reaktiven Gruppen enthält verwendet werden. Ein derartiger
Vernetzer weist zwei oder mehrere verschiedene reaktive Gruppen
auf, welche seine sequentiellen Konjugationen mit zwei oder mehreren anderen
Molekülen
ermöglicht.
Vernetzer, die zu einem Teil Amin-reaktiv und anderen Teils Sulfhydrylreaktiv
(beispielsweise einige DOUBLE-AGENTTM Vernetzer
sind verfügbar
von PIERCE, Rockford, Illinois) sind, können beispielsweise verwendet
werden, um eine Amin enthaltene Verbindung mit dem Mutant Klasse
I Molekül
zu verbinden. Beispielsweise stellt N-Succinimidyl 3-(2-Pyridyldithio)-Propionat ("SPDP") einen reversiblen
NHS-Ester (d.h. N-Hydroxysuccinamid-Ester), Pyridyl-Disulfid Vernetzer dar,
wobei der Amin-reaktive NHS-Ester in SPDP zuerst mit einer Verbindung
von Interesse und anschließend
mit der freien -SH Gruppe des neuen Klasse I Moleküls reagiert
werden kann. Nützliche
wasserlösliche
SPDP Analoge umfassen Sulfosuccinimidyl 6-(3-[2-Pyridyldithio]Propionamid)
Hexanoat (d.h. sulfonierendes bzw. sulfoniertes langkettiges SPDP Analog
oder Sulfo-LC-SPDP), LC-SPDP, 4-Succinimidyloxycarbonyl-α-methyl-α-(2-Pyridyldithio)-toluol ("SMPT") und Sulfosuccinimidyl-6-(α-Methyl-α-[2-Pyridyldithio]-toluamid)
Hexamoat ("SULFO-LC-SMPT"). Zusätzliche
Sulfhydryl- und Amin-reaktive heterofunktionelle Vernetzer umfassen
Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)-Cyclohexan-1-Carboxylat ("SMCC"), N-γ-Maleimidobutyryloxysulfosuccinimid
Ester, m-Male imidobenzoyl-N-hydroxysulfosuccinimid Ester, Sulfosuccinimidyl
[4-Iodacetyl] Aminobenzoat und Sulfosuccinimidyl 4-[p-Meleimidophenyl]
Butyrat (Pierce Illinois). Homobifunktionelle Sulfhydryl-reaktive
Vernetzer sowie Bis-Maleimidohexane ("BMH"),
1,4-Di-(3'-[2'-Pyridyldithio] Propionamid-Butan
("DPDPB") und 1,5-Difluor-2,4-Dinitrobenzol
("DFDNB") können ebenso
verwendet werden, falls die zu konjugierende Verbindung ein Sulfhydryl enthält.
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Die α und β2-M Untereinheiten
des MHC Klasse I Proteins können
von der gleichen oder verschiedenen Spezies (beispielsweise Menschen,
Ratten, Mäuse,
Hamster, Frösche,
Hühner
usw.) stammen. Transmembrane und wahlweise intrazelluläre Domänen der α-Untereinheit
können
entfernt werden, um ein richtiges in vitro Falten zu fördern. Verfahren
zum Erhalten von Klasse I schweren Ketten und β2-M Untereinheiten und zur Bildung
monomerer Klasse I Peptid Komplexe sind im Stand der Technik gut
bekannt (siehe beispielsweise Zhang et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 89 (1992), 8403–8407;
und Garboczi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89 (1992), 3429–3433).
Die mit einem rekombinanten Expressionssystem (beispielsweise einem
E. coli oder einem Baculovirus System) erhaltenen α und β2-M Untereinheiten
können
getrennt oder zusammen wiedergefaltet werden und anschließend in
der Gegenwart von geeigneten Peptiden (beispielsweise Peptide von
ungefähr
8–12 Aminosäureresten
in der Länge)
verbunden werden. Die Mutant β2-M
Untereinheit kann alternativ mit der α-Untereinheit eines vorgebildeten
Klasse I Moleküls
mittels Austausch mit der β2-M
Untereinheit in den vorgebildeten Molekülen verbunden werden, wobei
in diesem Fall keine Peptid Unterstützung bei der Verbindungsreaktion benötigt wird,
falls das vorgebildete Klasse I Molekül bereits durch ein Peptid
besetzt ist.
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Die
Konjugation zwischen dem Klasse I Protein und der Verbindung wird
im Allgemeinen durchgeführt,
nachdem die β2-M
Untereinheit in eine native oder nativähnliche Konformation gefaltet
wurde. In dieser Konfirmation sind die natürlich auftretenden Cysteinreste
(4 in der schweren Kette und 2 in β2-M) in stabilen Disulfid-Bindungen
eingebracht und daher für
eine chemische Modifizierung nicht zugänglich. Eine Konjugation tritt
daher insbesondere mittels der nicht-gepaarten Oberflächen-ausgesetzten
Cysteine auf.
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Nachstehend
sind die Erzeugung und Verwendung verschiedener Konjugate der Erfindung
beschrieben. Ausgenommen anders definiert, weisen alle hierin verwendeten
technischen und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung
auf, wie allgemein von einem Fachmann dem diese Erfindung gehört, verstanden
wird. Beispielhafte Verfahren und Material sind nachstehend beschrieben,
obgleich Verfahren und Materialien ähnlich oder äquivalent
zu jenen hierin beschriebenen in der Durchführung oder beim Testen der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Diese beispielhaften
Verfahren und Materialien sind ausschließlich illustrativ und nicht beabsichtigt
einschränkend
zu sein.
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I. Zell-Klasse I Konjugate
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Das
neue Klasse I Molekül
kann an eine Verbindung (beispielsweise ein Protein, Carbohydrat oder
Fettmolekül)
auf einer Zelloberfläche
mittels des neuen Cysteins in der β2-M Untereinheit konjugiert werden.
Um dies zu erreichen, kann die Oberfläche der Zelle unter milden
Bedingungen mit einem reduzierenden Reagenz (beispielsweise Dithiothreitol ("DDT"), 2-Mercaptoethanol;
oder 2-Mercaptoethylamin·HCL)
reduziert werden, was zu reaktiven Stellen (beispielsweise Sulfhydryl-Gruppen)
auf der Zelloberfläche
führt.
Derartige reaktive Stellen werden anschließend unmittelbar oder durch
einen bi-funktionellen Vernetzer mit der freien Sulfhydryl Gruppe
in dem Klasse I Molekül
zur Reaktion gebracht. Beispielsweise werden durch die Sulfonyl-Gruppen,
die an den Succinimidylringen in Sulfo-NHS Estern (beispielsweise
Sulfo-LC-SPDP oder Sulfo-SMCC) angebracht sind, diese Vernetzer
Membran undurchdringlich und daher mit inneren Membran Proteinen nicht
reaktiv und daher sind diese Vernetzer beim Vernetzen neuer Klasse
I Komplexe mit der Zelloberfläche
von Nutzen. Klasse I negative Zellen, wie beispielsweise menschliche
HMy2. C1R Zellen (American Type Culture Collection CRL-1993), können verwendet
werden, um optimale Konjugationsbedingungen zu bestimmen. Die Dichte
der auf der Zelloberfläche
verankerten Klasse I Peptid Komplexe kann durch Fluoreszenz aktiviertes
Zellsortieren ("FACS") Analyse unter Verwendung
monoklonaler Antikörper ("Mab"s) gegen das Klasse
I bestimmt werden.
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Peptid
Klasse I Komplexe, die an syngene Zellen konjugiert sind, können zur
Stimulierung der Immunität
in einem Individuum verwendet werden. Um dies zu bewerkstelligen,
werden Zellen, die von diesem Individuum oder einem anderen abgeleitet sind
mit passenden MHC Haplotypen an die neuen Klasse I Moleküle in vitro
konjugiert, die mit Antigen-Peptiden
von Interesse beladen wurden. Nützliche
Zellen schließen
ein, sind aber nicht darauf begrenzt, periphere Blutlymphozyten,
die von einem Ficoll Dichtegradienten entnommen wurden, gereinigte Antigen-präsentierende
Zellen, wie beispielsweise Macrophagen/Monocyten, dendritische Zellen
und B-Zellen oder rote Blutzellen. Antigene Peptide von Interesse
sind beispielsweise Melanom assoziierte immundominante Epitope,
die von Melanom assoziierten Antigenen, wie beispielsweise MART-1/Melan A,
gp 100/Pmel 17, Tyrosinase, Mage 3, p15, TRP-1 und β-Catenin
(Tsomides et al., International Immunol., 9 327–338) abgeleitet sind. Die
Zellkonjugate werden anschließend
in das Individuum eingefügt. Falls
die Konjugate für
eine Impfung verwendet werden, kann eine Verwendung von Antigen-präsentierenden
Zellen als die zellulären
Komponenten der Konjugate bevorzugt sein, da diese Zellen die benötigten costimulatorischen
Signale zur Induzierung einer effektiven T-Zell Antwort bereitstellen
können.
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Die
vorstehende Immunisierungs-Strategie ermöglicht die Steuerung der Epitopdichte
und umgeht zahlreiche Schwierigkeiten, die mit herkömmlichen
Impfungs-Strategien zusammenhängen.
Beispielsweise sind die Peptide, die in den vorliegenden vorgebildeten
Klasse I Peptid Komplexen eingebettet sind, unähnlich zu herkömmlichen
Peptid Impfstoffen vor schneller enzymatischer Zersetzung oder intrazellulärem Prozessieren
geschützt.
Herkömmliche Peptid
Impfstoffe werden im Allgemeinen nicht unmittelbar durch Klasse
I Moleküle
auf der Zelloberfläche präsentiert,
stattdessen werden sie für
gewöhnlich verinnerlicht
und im Inneren der Zelle für
eine Verbindung mit MHC-Klasse I Molekülen prozessiert. Eine Peptid-Präsentierung
hängt daher
von einer Reihe intrazellulärer
Ereignisse ab, die die Rate einer Proteinzersetzung, den Peptid
Transport und die Konkurrenz mit endogenen Peptiden umfassen.
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Beispiel 1
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Unmittelbare Konjugation
von Klasse I Komplexen mit Zellen.
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106 Zellen in PBS werden mit 50 μM DDT für 30 Minuten
reduziert. In Folge werden reaktive -SH Gruppen auf der Zelloberfläche erzeugt.
Nach zwei Waschschritten mit PBS, werden die reduzierten Zellen
mit den neuen Klasse I Komplexen inkubiert, was zu einer Bildung
von Disulfid-Bindungen zwischen den -SH Gruppen in den β2-M Untereinheiten
und den -SH Gruppen auf der Oberfläche der reduzierten Zellen
führt.
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Beispiel 2
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Mittelbare Konjugation
von Klasse I Molekülen
mit Zellen
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106 Zellen werden in 500 μL PBS Puffer (pH 7,2) suspendiert
und 1 mg Sulfo-SMCC zu der Zelllösung
hinzu gegeben. Die Inkubation schreitet für 1 Stunde bei Raumtemperatur
oder 30 Minuten bei 37°C
voran, was zu einer kovalenten Bindung zwischen der NHS-Ester Gruppe
in Sulfo-SMCC und einem primären
Amin auf der Zelloberfläche
führt.
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Die
Zellen werden anschließend
3mal mit PBS gewaschen und bei 4°C
für 1 Stunde
mit 0,5 mg des neuen rekombinaten Klasse I Proteins inkubiert. Dieser
Schritt führt
zu einer Bildung einer kovalenten Bindung zwischen der freien -SH
Gruppe in dem neuen Klasse I Protein und der Maleimid Gruppe in
Sulfo-SMCC.
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II. Antikörper-Klasse
I Konjugate
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Das
neue MHC Klasse I Molekül
kann auf eine Zelle durch Konjugieren an einen Antikörper gegen
ein Antigen spezifisch gerichtet sein, das auf der Oberfläche der
Zelle exprimiert ist. Beispielsweise können nicht selbstgerichtete
(beispielsweise Allogene) Klasse I Moleküle, die an Antikörper spezifisch
für ein
Tumor Antigen (oder irgendein Antigen ausschließlich oder in erster Linie
exprimiert durch irgendein anderes unerwünschtes Gewebe) konjugiert sind,
an Tumor-Gewebe (oder das unerwünschte
Gewebe) in einem Individuum angebracht werden. Das Gewebe, welches
jetzt fremde MHC Moleküle
trägt, wird
ein Ziel einer Gewebeabstoßung,
einer der stärksten
bekannten Immunantworten, und kann dadurch zerstört werden.
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Um
eine starke Immunantwort gegen ein unerwünschtes Gewebe in einem Individuum
hervorzurufen, kann ein für
das Gewebe spezifischer Antikörper
ebenso an ein syngenes Klasse I Molekül konjugiert werden, das mit
einem möglichen
T-Zell Epitop (wie beispielsweise HLA-A2 mit dem Influenza Matrix Protein
59–68
(ILGFVFTLTV, SEQ ID NO: 2) oder das Influenza B NP 85–94 (KLGEFYNQMM;
SEQ ID NO: 3)) zusammenhängt.
Ein derartiges Konjugat kann eine starke zytotoxische T-Zell Antwort
hervorrufen, welche das unerwünschte
Gewebe auslöscht.
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Mehrere
monoklonale Antikörper
können zum
Abzielen auf Tumorgewebe verwendet werden. Beispielhafte mit Tumor
zusammenhängende
Antigene schließen
ein, sind aber nicht darauf begrenzt, das Lewisy-verwandte
Carbohydrat (gefunden auf Epithel Carcinomen), die IL-2 Rezeptor
p55 Untereinheit (exprimiert auf Leukämie und Lymphomzellen), das erbB2/p185
Carcimonverwandte proto-Onkogen (überexprimiert in Brustkrebs),
Ganglioside (beispielsweise GM2, GD2 und GD3), epithel Tumormucin
(beispielsweise MUC-1), Carcino embryonisches Antigen, Eierstock-Carcinom-Antigen
MOv-18, schuppenartiges Carcinom-Antigen 17-1A und bösartiges
Melanom-Antigen MAGE. Falls der zu behandelnde Tumor in einem Menschen
vorliegt, kann der Antikörper
humanisiert sein, um die Serum Halbwärtslehmzeit des MHC-Antikörper Konjugats
zu verlängern.
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Der
Antikörper
und die MHC-Bestandteile in dem vorliegenden Konjugat sind über eine
kovalente Bindung zwischen dem neuen Cysteinrest in dem Mutant β2-M und einer
funktionellen Gruppe in dem Antikörper konjugiert. Zwischenliegende
Vernetzer können
verwendet werden, um die kovalente Bindung zu bilden. Beispielsweise
wird eine milde Oxidation der Zuckerreste in einem Antikörper unter
Verwendung von beispielsweise Natrium-metaperiodat benachbarte Hydroxyle zu
Aldehyden oder Ketonen umsetzen. Falls 1 mM Natrium-metaperiodat
bei 0°C verwendet
wird, wird die Reaktion auf Sialinsäure-Reste begrenzt sein. Eine
anschließende
Reaktion der Aldehyd- oder Keton-Gruppe mit einem Sulfhydryl-reaktiven Hydrazyd-enthaltenden
Vernetzer (beispielsweise 3-(2-Pyridyldithiol)propionyl Hydrazid ("PDPH"), 4-(N-Maleimidomethyl)
Cyclohexan-1-Carboxylhydrazid Hydrochlorid oder 4-(4-N-Maleimidphenyl)Buttersäure-Hydrazid-Hydrochlorid)
führt zur
Bildung einer Hydrazon-Bindung. Der Antikörper kann anschließend an
das neue MHC Klasse I Molekül über eine
Disulfid-Bindung gebunden werden, die zwischen dem neuen Cysteinrest
in dem β2-M
und der Sulfhydryl-reaktiven Gruppe in dem Vernetzer gebildet ist.
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Eine
milde Reduktion eines Immunoglobulins kann alternativ freie Sulfhydryl-Gruppen
aus den Disulfid-Bindungen im Gelenkbereich erzeugen. Die Sulfhydryl-Gruppen
können
anschließend
mit der freien Sulfhydryl-Gruppe des Klasse I Komplexes zur Reaktion
gebracht werden, entweder unmittelbar oder über einen homo-bifunktionellen
Vernetzer.
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Antikörperfragmente
(beispielsweise Fab oder F(ab)'2, die beide den glycolisierten Fc-Abschnitt nicht aufweisen)
können
ebenso an den Klasse I Komplex konjugiert werden. F(ab)'2 Fragmente
können
aus Antikörper-Molekülen durch
Pepsin Spaltung erzeugt werden, wobei diese Fragmente durch heterofunktionelle
Vernetzer wie beispielsweise jene, die Amin- und Sulfhydryl-reaktiv
sind, verbunden werden. Eine Reduktion von F(ab)'2 Fragmenten
erzeugt Fab' Fragmente,
die freie Sulfhydryl-Gruppen enthalten. Diese freien Sulfhydryl-Gruppen
können bei
einer Konjugation mit den neuen Klasse I Proteinen verwendet werden.
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Beispiel
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Erzeugung eines Antikörper Klasse
I Konjugats
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Das
nachstehende ist ein beispielhaftes Protokoll für Konjugieren eines Antikörpers an
das neue MHC Klasse I Molekül.
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Eine
Immunoglobulin G ("IgG") Vorratslösung wird
zuerst hergestellt. Sie enthält
2 mg/ml IgG (d.h. 13 μM)
in 0,1 M Natriumacetat Puffer (pH 5,5). Die Lösung wird bei 0°C gelagert.
1 ml der IgG Vorratslösung
wird mit 0,1 ml einer kalten Natriummetaperiodat Lösung (Vorrat:
1 mM Natriumperiodat in 0,1 M Natriumacetat Puffer, pH 5,5) für 20 Minuten
bei 0°C
im Dunkeln gemischt, um den Antikörper zu oxidieren. Um die Oxidationsreaktion
abzustoppen, wird Glycerol zum Erreichen einer Endkonzentration
von 15 mM hinzu gegeben, und die Inkubation schreitet für 5 zusätzliche
Minuten bei 0°C
voran.
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Die
IgG Probe wird anschließend über Nacht gegen
0,1 M Natriumacetat Puffer (pH 5,5) dialysiert, und in einem CENTRICON
30 konzentriert. Der Vernetzer PDPH wird anschließend zu
der Probe in einer Endkonzentration von 5 mM hinzu gegeben, und
die Probe wird für
ungefähr
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
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Das
an PDPH angebrachte IgG Protein wird mittels HPLC (d.h. Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie)
Gelfiltration gereinigt. Der HPLC Laufpuffer ist 0,1 M Tris-Cl (pH
8). Die IgG Spitzenfraktion wird mit einem CENTRICON 30 auf ein
Endvolumen von 100 μl
konzentriert.
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2
mg eines HPLC gereinigten Klasse I Moleküls werden mit einer 0,1 mM
DTT und 0,1 M Tris-Cl (pH 8) enthaltenen Lösung für 1 Stunde bei Raumtemperatur
mild reduziert, um das Klasse I Molekül in dem MHC-Antikörper Konjugat
herzustellen. Dies wird das Cystein in einem reduzierten Zustand
beibehalten. Die Klasse I Molekül
Preparation wird anschließend
durch HPLC gereinigt, wobei DTT entfernt wird, und mit einem CENTRICON
30 konjugiert.
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2
mg des erhaltenen Klasse I Moleküls
wird in 0,5 ml Tris-Cl (pH 8) gelöst und zur Übernacht Inkubation bei 4°C zu 0,5
ml eines PDPH modifizierten IgG hinzu gegeben. Die Probe wird anschließend mit einem
CENTRICON 100 konzentriert, und das derart erhaltene MHC-Antikörper Konjugat,
welches eine Größe von ungefähr 200 kD
Aufweist, wird mittels HPLC Gelfiltration oder Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie
gereinigt. Das Konjugat wird mit einem CENTRICON 100 konzentriert. Überschüssiges Peptid
(beispielsweise 5–15
facher Molarer Überschuss)
wird zu der konzentrierten Konjugat Präparation hinzu gegeben, um
das Klasse I Molekül in
dem Konjugat zu stabilisieren.
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III. Multimere MHC Klasse
I Komplexe
-
Das
neue MHC Klasse I Molekül
kann ebenso zur Bildung eines multimeren MHC Klasse I Komplexes
verwendet werden. Um dies zu bewerkstelligen, kann zuerst ein Konjugat
eines monomeren Klasse I Moleküls
und eines Liganden für
ein multivalent bindendes Molekül
erhalten werden. Das Konjugat wird spezifisch mittels einer Verbindung
zwischen der Sulfhydryl-Gruppe des neuen Cysteins in der β2-M Untereinheit
und einer funktionellen Gruppe des Liganden gebildet. Nützliche
Liganden umfassen, sind aber nicht darauf begrenzt, Iodacetyl- LC-Biotin, N-(6-[Biotinamid]Hexyl)-3'-(2'Pyridyldithio)-Propionamid
("Biotin-HPDP") und 1-Biotinamido-4-(4'-[Meleimidomethyl]Cyclohexan-Carboxamido)
Butan ("Biotin-BMCC"). Alle diese Biotin
Derivate binden an Avidin (oder ein Derivat davon wie beispielsweise
Streptavidin), einem tetravalenten Molekül. Durch quantitatives Blocken
der Biotin-Bindestellen auf Avidin wird das Avidin-Molekül mono- bi-
oder trivalent. Um das Konjugat zu erzeugen, kann den α und β2-M Untereinheiten
ermöglicht
werden, sich in der Gegenwart eines Peptids von Interesse zu verbinden,
um einen stabilen Heteroduplex-Komplex zu bilden, und anschließend an
den Liganden verbunden zu werden; alternativ kann die β2-M Untereinheit
zuerst mit dem Liganden verbunden werden und anschließend ermöglicht in
Gegenwart des Peptids mit der α-Kette
zu verbinden. Multimere dieser Konjugate können durch Zugabe des multivalenten
bindenden Moleküls,
an welches der Ligand bindet, zu diesen Konjugaten gebildet werden.
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Die
multimeren MHC Klasse I Komplexe können zum Markieren, Quantifizieren,
Isolieren und Stimulieren von T-Zellen verwendet werden. Die Klasse I
Multimere können
beispielsweise auf festphasen Matrizen immobilisiert werden, wobei
ein Affinitätsträger zur
Anreicherung und Isolierung von T-Zellen erzeugt wird, welche die
entsprechenden Antigen-Rezeptoren
beinhalten. Die Matrizen können
beispielsweise Agarose Gel, gesickte bzw. kugelförmige Polymere, Polystyrolplatten,
Objektträger
aus Glas, eine nitrocellulose Membran oder Säulen sein. Eine Immobilisierung
kann durch nicht-kovalentes Verbinden (beispielsweise zwischen Biotin-Avidin/Streptavidin Wechselwirkung
oder mittels eines Magnetfelds) oder durch kovalentes Binden bewerkstelligt
werden. Durch ein gewisses reversibles Verbinden, kann den angebrachten
Zellen ermöglicht
werden, von dem Affinitätsträger elluiert
zu werden. Der Biotin-Rest kann beispielsweise von dem reagierten
Sulfhydryl mit einem reduzierenden Agens (beispielsweise DDT oder β-Mercaptoethanol)
geschnitten werden, falls der Komplex beispielsweise mit Biotin
HPDP biotinyliert ist.
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Die
neuen Klasse I Multimere können
ebenso zum Charakterisieren von T-Zellen verwendet werden, die nicht
klassische Klasse I Proteine erkennen. Dies kann stattfinden, da
die neuen β2-M
mit einer großen
Vielzahl von Klasse I schweren Ketten zusammenlagern können, wobei
dadurch eine große Anzahl
von Klasse I Multimer-Sonden unter Verwendung des neuen β2-M erzeugt
werden kann.
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Die
HLA Klasse I Genfamilie (siehe beispielsweise "Phylogeny of the Major Histocompatibility
Complex," in Immunological
Reviews, 113 (1990), 1–241)
umfasst die hochpolymorphen Klasse I Gene HLA-A, HLA-B und HLA-C,
von denen alle eine weit verbreitete Gewebeexpression zeigen. Zumindest drei
zusätzliche
Klasse I Gene HLA-E, HLA-F und HLA-G (bekannt als nicht-klassische Klasse
I b Gene) wurden nachgewiesen; wobei diese Gene hochhomolog zu den
klassischen HLA Klasse I Genen sind und deren Polypeptid Produkte
alle mit β2-M
zusammenhängen.
Die Familie der nicht-klassischen Klasse I Gene umfasst ebenso Mitglieder,
die sich nicht in dem MHC Genom Komplex, wie beispielsweise die
Unterfamilie der CD1 Gene, sowohl in der Maus als auch Mensch, und
dem Mausthymus Leukämie
(TL) Antigen befinden. Sowohl das TL Antigen als auch CD1 Proteine
weisen die gewöhnliche Struktur
eines Antigen-präsentierenden
Klasse I Moleküls
auf. Sie bilden auf der Zelloberfläche Heterodimere bei denen
eine schwere Kette von ungefähr 38–50 kDa
mit β2-M
wechselwirkt. Ein anderes erwähnenswertes,
nicht-klassisches Klasse I Gen in Mäusen ist das Qa-2 Gen. Die
Qa-2 Produkte, wie andere Klasse I schwere Ketten, hängen mit β2-M zusammen.
Die Funktion dieser nicht klassischen Moleküle und der antwortenden T-Zellen
sind weitestgehend unbekannt.
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Die
Fähigkeit
von β2-M
mit verschiedenen schweren Ketten zusammen zu lagern und die Verwendung
dieser Komplexe als Signal (beispielsweise Fluoreszenz) erzeugende
Sonden, kann die Charakterisierung von den T-Zellen erleichtern,
die mit diesen Klasse I Molekülen
reagieren. Auskünfte über die entsprechenden
T-Zellen können
wichtige Rückschlüsse über ihre
spezialisierte Funktion in dem Immunsystem bereitstellen.
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An
einen festen Träger
konjugierte monomere Klasse I Komplexe, sind in der Tat aufgrund
ihrer körperlichen
Umgebung multimerisiert. Die neuen monomeren Klasse I Komplexe,
die an eine feste Oberfläche
mittels ihrer freien -SH Gruppen konjugiert sind, können daher
ebenso für
die gleichen Zwecke wie jene vorstehend für multimere Klasse I Komplexe
beschriebenen, verwendet werden.
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Die
nachstehenden Beispiele zeigen die Erzeugung und einige Verwendungen
von mehreren neuen Klasse I MHC-Peptid Tetrameren. Die Beispiele
dienen zum Veranschaulichen, aber nicht zum Begrenzen der neuen
Verfahren und Reagenzien.
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CTL
Klone von asymptomatischen HIV-1 seropositiven Patienten wurden
wie beschrieben in diesen Beispielen erstellt und beibehalten bzw.
erhalten (Johnson et al., J. Immunol, 147 (1991), 1512–1521).
HLA-Typisierung wurde durch das Massachusetts General Hospital Tissue
Typing Laboratory unter Verwendung von gewöhnlichen serologischen Verfahren
durchgeführt.
H-2Kb-SV9 spezifische CTL Klone (syngen
reaktiv) wurden in H-2b Mäusen (KbDb) wie beschrieben
(Zhou et al., J. Immunol Methods, 153 (1992), 193–200) erzeugt.
Das alloreaktive CTL wurde von H-2Kdm2 Mäusen (KdDd) abgeleitet.
Alle CTLs wurden in Kultur durch periodische Stimulation mit RMA-S
Zellen (H-2b; siehe beispielsweise Townsend
et al., Cold Spring Harb. Symp. Quant. Biol. 54 Pt 1 (1989), 299–308) beibehalten,
die mit SV9 Peptid beladen waren. Der in einer H-2Kb Maus
entstandene CTL Klone 4G3, reagiert spezifisch mit dem Ovalbumin
Octapeptid pOVA (SIINFEKL; SEQ ID NO: 12) in Zusammenhang mit H-2Kb (Walden et al., Proc. Natl., Acad. Sci.
USA, 87 (1990), 9015–9019).
Bis zu einem Beladen mit Peptiden aus dem externen Medium (Heemels
et al., Ann. Rev. Biochem., 64 (1995), 463–491) sind Zelloberflächen MHC
Klasse I Moleküle
auf RMA-S Zellen größtenteils
ohne Peptid.
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Beispiel 1
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Erzeugung eines Mutanten β2-M
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Die
Ribosom-Bindestelle und kodierende Bereich eines β2-M Expressionsplasmids (Garboczi et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89 (1992), 3429–2433) wurde in den E. coli
Expressionsvektor pLM1 (Garboczi et al., J. Immunol., 157 (1996), 5403–5410) kloniert,
um eine höhere
Proteinausbeute zu erhalten. Das β2-M
Polypeptid stammt vom Menschen und weist 99 Aminosäurereste
plus einen zusätzlichen
Methioninrest an dem N-Terminus auf, der von der Expression in E.
coli herrührt.
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Ein
Cysteinrest wurde durch den Tyrosin 67 Rest in dem Polypeptid durch
Verwendung von überlappender
Verlängerungs-PCRs
(beispielsweise Polymerase-Kettenreaktionen) ersetzt. Vier PCR Primer wurden
verwendet. Die ersten beiden wurden an den 5' und 3' Enden des β2-M kodierenden Bereichs in dem
pHN1 Plasmid (Garboczi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89 (1992),
3429–3433)
verwendet. Diese beiden Primer waren der 5' Primer CTAGAGGATCCTCACACAGGAAACAGAATTTCGAG
(SEQ ID NO: 4) und der 3' Primer
CCACCGCGCTACTGCCGCCAGGC (SEQ ID NO: 5). Der 5' Primer führte eine neue BamHI Stelle
an dem 5' Ende des β2-M kodierenden
Bereichs ein. Die anderen beiden Primer wurden zur Mutagenese verwendet.
Es handelte sich um den Primer für
den oberen Strang CTC TTG TAC TGC ACT
GAA TTC ACC CCC (SEQ ID NO: 6) und den Primer für den unteren Strang GAA TTC
AGT GCA GTA CAA GAG ATA GAA
(SEQ ID NO: 7). Das neue Cystein Codon und sein Komplementär sind unterstrichen.
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Zur
Erzeugung der Cystein Mutation, wurden die nachstehenden zwei Primer
Paare zuerst auf das pHN1 Templat zum Erhalten zweier PCR Produkte verwendet:
(i) der 5' Primer
und der Primer von dem unteren Strang, und (ii) der 3' Primer und der Primer für den oberen
Strang. Diese beiden PCR Produkte wurden einer Elektrophorese unterzogen
und von einem Agarose Gel aufgereinigt. Anschließend wurden sie zusammen einer
PCR Reaktion unter Verwendung der 5' und 3' Primer unterworfen. Das letztliche PCR
Produkt, das den β2-M
kodierenden Bereich mit der Cystein-Mutation enthielt, wurde mit
BamH1 und HindIII verdaut und in die gleichen Stellen in die pLM1
kloniert. Die mutierte β2-M
(d.h. "β2-M (Cys67)") Sequenz wurde mittels
DNA Sequenzierung bestätigt.
Das die β2-M
(Cys67)-kodierende Sequenz tragende Plasmid pLM1 wurde in den E.
coli Wirt BL21 (DE3)plysS (Studier et al., Methods Enzymol., 185:
(1990), 60–89)
transformiert und eine große
Menge an β2-M
(Cys67) wurde in der Form von Einschlusskörper-Protein erhalten.
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Beispiel 2
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Erzeugung von Peptid-MHC
Tetramer
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Der
Tyrosin Rest an Stelle 67 des reifen menschlichen β2-M wurde
zuerst durch einen Cysteinrest unter Verwendung von herkömmlichen
Mutagenese Verfahren (Vergleiche vorstehend) ersetzt, um ein Klasse
I MHC Peptid Tetramer zu erzeugen. Es gibt zwei natürlich vorkommende
Cysteinreste in β2-M,
die durch Bilden einer Disulfid-Bindung die Immunglobulin-Struktur
von β2-M
beibehalten. Der neue Cysteinrest band nicht mit irgendeinem der
natürlichen
Cysteinreste, was die richtige Faltung des Mutant β2-M ("β2-M (Cys67)") ermöglichte. Die freie Sulfhydryl-Gruppe
in dem neuen Cysteinrest wurde für
anschließende
chemische Modifikationen der β2-M
Untereinheit verwendet.
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Eine
monomere Mutante HLA-A2 wurde anschließend erzeugt, die β2-M(Cys67)
umfasste. Die HLA-A2 schwere Kette und die Mutant β2-M Untereinheit
wurden in großen
Mengen von E. coli Wirtszellen erhalten, die mit den jeweiligen
Expressionsvektoren transformiert waren. Die Bildung von HLA-A2 (Subtyp
A0201) wurde in einer verdünnten
Lösung
initiiert, die eine denaturierte HLA-A2 schwere Kette (1 μM), das denaturierte β2-M(Cys67) Polypeptid
(2 μM) und
ein synthetisches Peptid (10 μM)
(Vergleiche beispielsweise Garboczi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
89 (1992) 3429–3433)
enthielt. Die gefalteten MHC-Peptid
Komplexe wurden durch HPLC (d.h. Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie)
Gelfiltration gereinigt. Die Protein Konzentration des gereinigten
Komplexes wurde durch Bestimmen seiner optischen Dichte ermittelt.
1 A280 Einheit stellt für HLA-A2 0,67 mg ml–1 des
Proteins dar. Das Lösungsmittel
zugängliche
Cystein 67 in der Mutant β2-M
Untereinheit wurde durch 0,1 mM DDT in einem reduzierten Zustand
beibehalten.
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Die
monomere Mutante HLA-A2 wurde anschließend mit Iodacetyl-LC-Biotin
("ILB"; Pierce), einem
Sulfhydryl reaktiven Reagenz, an dem Cystein 67 Rest von β2-M (Cys67)
biotyliniert. ILB, das in N,N-Dimethyl-formamid gelöst war,
wurde in einem 5-fachen molaren Überschuss über die
Gesamtmenge von Cystein in Lösung
angewendet. Die Biotinylierungs-Reaktion
wurde in Tris-HCL (pH 8,0) und 0,1 mM DDT durchgeführt, wobei
die Reaktion für
1 Stunde im Dunkeln bei Raumtemperatur andauerte. Anschließend an
die Reaktion, wurde das Volumen der Reaktionsmischung mit CENTRICON
30 von 0,5–1
ml auf 50 μl
verringert, wiederum in 1 ml Tris-HCL (pH 8,0) verdünnt, auf
ungefähr
100 μl konzentriert
und mittels HPLC Gelfiltration gereinigt. In dem biotynilierten β2-M (Cys67)
war der Biotin-Rest von ILB von der Sulfhydryl-Gruppe des Cystein
67 Rests durch den langen Iodacetyl-LC Arm getrennt.
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Die
biotinylierten MHC-Peptid Komplexe wurden durch HPLC-Gelfiltration
gereinigt. Die gereinigten Komplexe wurden anschließend in
der Gegenwart von deglycolisierten Avidinphycoerythrin ("Avidin-PE"; Molecular Probes)
multimerisiert. Deglycolisiertes Avidin-PE bindet mehr als 12 μg Biotin
pro mg Protein. Die erhaltenen tetrameren MHC-Peptid Komplexe wurden
einer HPLC Gelfiltration (TSK G 3000SW, TOSO HAAS, Gel Filtration
Standard/BIORAD) unterzogen und anschließend konzentriert (CENTRICON
100, Amicon).
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Beispiel 3
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Markieren
von T-Zellen mit einem Peptid-Klasse I Tetramer
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Ein
Peptid-MHC Klasse I Tetramer wurde mit einem HIV-1 Gag Peptid (d.h.
SL9, dessen Sequenz SLYNTVATL (SEQ ID NO: 8) ist) (Johnson et al.,
J. Immunol, 147 (1991), 1512–1521)
und einem Kontrollpeptid der HIV-Transcriptase (d.h. IV9, dessen Sequenz
ILKEPVHGV (SEQ ID NO: 9) ist) (Tsomides et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 88 (1991), 11276–11280)
hergestellt. Wie in dem vorstehenden Beispiel beschrieben, wird
das Tetramer durch die Ver wendung von Avidin-PE gebildet. Das Binden
des Tetramers an cytotoxische T-Lymphocyten ("CTL") Klone
mit bekannter Antigen-bindenden Spezifizität wurde mittels Fluss-Cytometrie überwacht.
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Insbesondere
wurden 5 × 105 Zellen von jeder von drei menschlichen
CTL Klone spezifisch für von
HIV-1 abgeleiteten Peptiden mit einem anti-CD8 monoklonalen Antikörper ("mAb") Cy-Chrome (Pharmingen)
vorgefärbt.
Diese drei Klone, d.h. 68A62 (Tsomides et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 88 (1991), 11276–11280),
18030 (Johnson et al., J. Immunol., 147 (1991), 1512–1521),
und 63D35 sind jeweils spezifisch für HLA-A2-IV9 (d.h. durch HLA-A2 präsentiertes
IV9) HLA-A2-SL9 und HLA-B11-AK9 (AK9: ein HIV-1 reverse Transcriptase
Peptid mit der Sequenz von AIFQSSMTK (SEQ ID NO: 10)).
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Die
vorgefärbten
Zellen wurden anschließend
mit dem löslichen
PE-markierten Tetramer HLA-A2-SL9 Komplex bei einer Konzentration
von 50 μg/100 μl RPMI für 1 Stunde
bei 4°C
inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen und einer FACS (d.h. Fluoreszenz-aktiviertes
Zellsortieren) Analyse unter Verwendung eines FACSAN Flusscytometers
(Becton Dickinson) unterzogen.
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Kontur-Diagramme
basierten bei der FACS Analyse auf 10.000 Ereignissen, die als vorwärts gegenüber seitwärts Streuung
in einem Gatter dargestellt waren. Eine zufällig gesetzte Grenze auf der PE-Fluoreszenzintensität einer
negativen Kontrolle, war die Position des Quadrantmarkers der X-Achse, wobei
zugrunde gelegt wurde, dass ungefähr 80% der Zellen als positiv
für PE-Fluoreszenz
erachtet werden können.
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Die
Daten zeigten, dass eine 10-fache Zunahme bei der PE-Fluoreszenzintensität im Fall
der PE-markierten Tetramer gefärbten
CTLs des Klons 18030 (1B) im Vergleich zu CTLs der
Klone 68A82 und 63D35 (1A und 1C) vorlag.
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Das
Färben
der CTLs durch das HLA-A2-SL9 Tetramer war daher spezifisch. Eine ähnliche
Verschiebung der PE-Fluroeszenzintensität wurde mit CTLs des Klons
68A62 beobachtet, wenn jene CTLs mit einem HLA-A-IV9 Tetramer gefärbt wurden.
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Basierend
auf Quadrantenmarker wurden ungefähr 80% der für HLA-A2-SL
9 spezifischen CTLs mit dem Phycoerythrin markierten Tetramer positiv
gefärbt.
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Beispiel 4
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Markieren
von T-Zellen mit einem Hybrid Peptid-Klasse I Komplex
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Das
Mutant menschliche β2-M, in dem Tyr 67 mit einem Cysteinrest
ersetzt wurde, wurde ebenso gezeigt, stabil an die schweren Ketten
des Maus-MHC Klasse I Moleküls
Kb zu binden.
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Unter
Verwendung einer gereinigten Maus H-2Kb ("Kb") schweren Kette
(Zhang et al., Proc. natl. Acad. Sci. USA, 89 (1992), 8403–8407),
der Mutant menschlichen β2-M
und SV9 eines Sendai Virus Nukleoprotein-abgeleiteten Peptids (FAPGNYPAL,
SEQ ID NO: 11) (Kast et al., Proc. natl. Acad. Sci. USA 88 (1991),
2283–2287;
und Schumacher et al., Nature, 350 (1991), 703–706) wurden Tetramer MHC Klasse I
Moleküle
erzeugt. SV9 förderte
ein Falten des Kb Hybrid Moleküls mit einer
Effizienz, ähnlich
zu jener von SL9 zum Fördern
eines Faltens von HLA-A2. Das gereinigte Kb Tetramer
wanderte als einzelne Spitze auf einer Gelfiltration HPLC. Die Gegenwart der
schweren Kette und der β2-M Untereinheit in den Spitzenfraktionen
wurde durch SDS Polyacrylamid Gel Elektrophorese bestätigt.
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5 × 105 Maus CTLs von drei verschiedenen Klonen
wurden mit anti-CD8 TRI-COLOR (CALTAG) vorgefärbt und anschließend mit
50 μg/100 μl RPMI PE-markiertem
chimären
H-2Kb-SV9
Tetramer für
1 Stunde bei 4°C
inkubiert. Die drei CTL Klone 2F3, 3C2 und 4G3 (Walden et al., Proc.
natl. Acad. Sci. USA, 87 (1990), 9015–9019) sind jeweils spezifisch für SV9 gebunden
an H-2Kb-SV9 gebunden an H-2Db und
OVA (SIINFEKL, SEQ ID NO: 12; abgeleitet von Ovalbumin; Walden et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87 9015–9019) gebunden an H-2Kb.
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(Beruhend
auf ihrer Lyse von Ziel-Zellen, die mit dem entsprechenden Peptid
beladen wurden, wurde die Spezifizität der Klone bestimmt). Nach
der Inkubation wurden die Zellen gewaschen und einer FACS Analyse
unterzogen.
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Histogramm-Diagramme
(2A–2C) für die FACS
Analyse beruhten auf 10.000 Ereignissen, die auf CD8 Fluoreszenz
im Gatter dargestellt (gated) werden. Wie in den Diagrammen gezeigt, färbte das
Kb-SV9 Tetramer ausschließlich 2F3
CTLs (2A), aber nicht 3C2 (2B)
oder 4G3 (2C) CTLs.
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Marker
(M1, M2) wurden in der FACS Analyse platziert, um einen Bereich
positiver Intensität
hinsichtlich einer Kontrolle (2B und 2C)
abzugrenzen. Basierend auf diesen Markern wurden 78% von 2F3 CTLs
(2A) gefunden mit dem Kb-SV9 Tetramer
positiv zu färben.
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Beispiel 5
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Binden von T-Zellen durch
allogene Peptid-Klasse I Komplexe
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Allogene
Transplantatabstoßung
ist wahrscheinlich die stärkste
bekannte T-Zell Reaktion. T-Zellen eines Individuums antworten während einer derartigen
Abstoßung
stark auf Ziel-Zellen (beispielsweise eine Hautabstoßung eines
genetisch ungleichen Individuums der gleichen Spezies), die allogene MHC
Moleküle
tragen. Es wurde vorgeschlagen, dass die Affinitäten der T-Zellen Rezeptoren
für MHC Peptid-Komplexe
höher sind,
falls die MHC Komponente allogen (d.h. nicht-selbst) denn syngen
(d.h. selbst) ist (Sykulev et al., Proc. natl. Acad. Sci. USA, 91
(1994), 11487–11491
und Eisen et al., Advances in Protein Chemistry 49 (1996), 1–56).
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In
den 3A–3D wird
die Reaktivität des
Kb-SV9 Tetramers mit CD8+ CTLs
einer Maus von zwei verschiedenen Mauslinien verglichen. In Kürze wurden
5 × 105 syngene MHC- und allogene MHC-CTLs mit anti-CD8
TRI-COLOR und anti-H-2Kb-FITC mAbs (CALTAG)
gefärbt,
gewaschen und mittels FACS analysiert. Die CTLs wurden anschließend mit
dem H-2Kb SV9 Tetramer-PE Reagenz (50 μg/100 μl RPMI, 4°C, 1 h.)
inkubiert, gewaschen und anschließend einer FACS Analyse unterzogen.
Alle drei Fluorchrome wurden mit einem Argon Laser in einem Instrument
mit einem Laser (insgesamt 10.000 gesammelte Ereignisse) angeregt.
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Die
CTLs in 3A waren von einer Kb-positiven Maus abgeleitet und die gezeigte
Reaktion ist syngen; wohingegen in 3C die
CTL von einer Kb-negativen Maus abgeleitet
waren und die gezeigte Reaktion allogen ist. Das Tetramer band spezifisch an
CTLs von beiden Mauslinien (3B und 3D),
ist aber durch zwei Untermengen der alloreaktiven CTLs (3D)
verschieden, wobei die besser bindende Untermenge ungefähr 12–15% der
gesamten CTL Population beträgt.
Der beobachtete Unterschied bei Färbeintensitäten von CTLs (3D)
könnte
durch Unterschiede bei einer Zelloberflächendichte von TCR und vielleicht
CD8 Molekülen
beeinflusst werden. Unter Annahme eines 1:1 Verhältnisses ist TCR heterodimer
mit dem CD3 Komplex, wurden CD3 und CD8 Expressionsniveaus analysiert.
Die Analyse zeigte, dass die zellulären Untermengen der allogenen
CTL Linie, die mit multimeren Kb-SV9 von
verschiedenen Intensitäten
färbte, die
gleiche Menge an CD8 und CD3 pro Zelle aufwies.
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Andere Ausführungsformen
-
Um
beispielsweise ein fremdes Klasse I Molekül (beispielsweise eines mit
einer allogenen oder sogar xenogenen schweren Kette) an einer Tumorzelle
anzubringen, wird ein Ligand für
einen Rezeptor spezifisch auf der Tumorzelle exprimiert, wobei an Stelle
eines Tumor spezifischen Antikörpers
wird an das fremde MHC Klasse I Molekül konjugiert, um eine Allo-Antwort auf das Tumorgewebe
zu lenken.