-
Vorrichtung zur gegenseitigen Verriegelung von Absperrorganen Es ist
häufig aus -Gründen der Sicherheit (Betriebssicherheit oder Unfallverhütung) zweckmäßig
oder notwendig; die Stellung .von zwei oder mehreren an einer Maschine oder Maschinenanlage
befindlichen Absperrorganen voneinander abhängig zu machen. Eine Verriegelung derselben
kann im allgemeinen durch Einschaltung mechanischer Hilfsmittel ausgeführt werden,
wenn die betreffenden Absperrorgane in einer hierfür günstigen Lage zueinander angeordnet
und nicht zu weit voneinander entfernt sind.
-
Gegenstand der Erfindung ist @es, an Stelle eines mechanischen Übertragungsmittels
eine Druckflüssigkeit (beispielsweise Öl) zur Betätigung der an den betreffenden
Absperrorganen befindlichen Sperrvorrichtungen zu benutzen. Durch die Anwendung
einer Flüssigkeit als Übertragungsmittel wird die Verriegelung der Absperrorgane
so gut wie unabhängig von deren jeweiliger Anordnung und Entfernung, während. bei
einer mechanischen Übertragung, falls sie sich praktisch überhaupt ermöglichen läßt,
ein u. U. komplizierter Mechanismus erforderlich wäre, der für jede gegebene Anordnung
der Absperrorgane besonders gestaltet werden müßte.
-
Die miteinander zu verriegelnden Absperrorgane können alle Arten von
Ventilen; Schiebern oder Hähnen sein, die bei beliebigen Maschinen und Appiaraten
Verwendung finden.
-
Das im Sinne der Erlindung zu verwendende Druckmittel kann jede geeignete
Flüssigkeit sein, die entweder in deiner besonderen Pumpenanlage unter Druck gesetzt
wird oder einer in der Maschinenanlage schon bestehenden Flüssigkeitsdruckleitung,
wie z. B. derjenigen der Druckölschmlerung einerKraftmaschine, entnommen wird.
-
Der Öldruck wird in einer besonderen,- mit dem . Absperrorgan verbundenen
Einrichtung so gesteuert, daß @er die Sperrvorrichtung des anderen Absperrorgans
in der gewünschten Weise beeinflußt. Die Steuerung verfolgt zwangsläufig mit oder
Bewegung (öffnen oder Schließen) des Absperrorgans. Die Verriegelung wird erreicht,
indem die durch den. Flüssigkeitsdruck betätigte Sperrvorrichtung an
einer
geeigneten, Stelle des Absp.err organs oder eines mit demselben zwangsläufig bewegten
Teiles -eingreift und dadurch ein öffnen oder Schließen verhindert.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Anwendung der
Verriegelung des Saugabsperrventils I mit dem Druckäbsperrventil II eines Kolbenverdichters.
Als Druckmittel wird im vorliegenden Falle. das Schmieröl :herangezogen, -welches-
aus der Druckleitung einer von der Verdichterwielle angetriebenen -ölpump,e @entnommen
wird.-Zweck der Verriegelung ist in diesem Falle: Das Säug,äbsperrventil I soll
nicht geöffnet werden können, bevor das Druckabsperrventil II ganz geöffnet ist,
und umgekehrt 'soll das einmal ,geöffnete Ventil II nicht geschlossen werden können,
bevor das Ventil I ganz geschlossen ist.
-
Im vorliegenden Falle sind als Steuerorgane Kolbenschieber i- bzw..
2 verwendet, die mit den Spindeln der Abspierrventile durch kreisförmige Scheiben
zwangsläufig verbunden sind und reit denselben in axialer Richtung bewegt werden:
Die Sperrvorrichtungen bestehen aus den Kolben i9, bzw. 20, die senkrecht zur Achse
der Schieber geführt sind. An der den Schieber umschließenden ringförmigen Erweiterung
der Kolben ist eine Nase 21 bzw. 22 ,angebracht, die in eine Nut des Schiebers 1.6
bzw. 1.8 hineinpaßt. Die Sperrvorrichtungen greifen also im vorliegenden Falle an
den mit den. Ventilspindeln zwangsläufig verbundenen Steuerschiebern an.
-
In der Zeichnung sind beide Ventile I und II in geschlossenem Zustand
gezeigt; dabei befinden sich die beiden Schieber i und 2 in .der aus der Zeichnung
ersichtlichen.Lage. Eine Röhrleitun,93, .die an die Druckleitung der Triebwerkschmierung
angeschlossen_ ist, stellt. reit den Steuervorrichtungen »der entile dureh die Kanäle
4 bzw. 5 in Verbindung, desgleichen ist eine Entlastungsleitung 6, -welche in den
ölsammelbehälter des Verdichters führt, mit den Steuervorrichtungen durch die Kanäle
7 bzw. 8 verbunden. Der Zylinder 9.` der Sperrvorrichtung des SaugabsperrventiIs
i steht durch eine Rohrleitung io mit dem Kanal ii der Schiebersteuerung am Druckabsperrventil
II hz Verbindung; desgleichen der Zylinder 12 der Sperrvorrichtung des Druckabsperrventils
II durch eine Rohrleitung 13 mit dem Kanal z¢ der Schiebersteuerung am Saugabsperrventil
I.
-
- Für das vorliegende An"vendnngsbeispiel ergibt sich die Arbeitsweise
der Verriegelung der beiden .Absperrventile I und II wie folgt: Vor dem Anlaufen
des Verdichters: Das Säügabsperrventil I kann ni:eht - geöffnet werden,:- da die
Nase der Sp@errvorriehtung 22 unter dem- Druck der Feder 15: iii die Nut 16 eingreift.
Das Dru ;kabsperrventil II kann vor denn Anlaufen der Maschine geöffnet werden.
Wenn es ganz geöffnet ist, wird Kanal 8 vom Schieber 2 überdeckt, Kanal 5 dagegen
freigegeben. Kurz vorher springt unter dem Druck der Feder 17 die Nase der Sp@err-#vorriehtUng
21 in die Nut 18 ein. Das Druckventil kann jetzt nicht mehr geschlossen t erden.
-
Nach- dem Anlaufen des Verdichters: Erst `.- wenn das Druckabsperrventil
II ganz geöffnet i .st also Kanal 8 vom Schieber 2 überdeckt, `- 5 und ri dagegen
freigegeben sind, gelangt der Öldruck aus der Rohrleitung 3 über 5, 11; r o iii
den Zylinder 9 und wirkt auf den Kolben 2Q; so- daß die Nase 22 der Sperrvorrichtung'
aus der Nut 16 herausgedrückt wird. Das Saugabsperrventil I ist damit entriegelt
und kann geöffnet werden. Solange es jedoch geschlossen ist, also Kanal 4. und 14
freigegeben und 7 überdeckt ist, gelangt der Öldruck aus der Rohrleitung 3 über
4, 14, 13 auch in den Zylinder 12, wirkt auf den Kolben i9 und drückt 3Q die Nase
.der Sperrvorrichtung2i des Druckabsperrventils aus der Nut i8 'heraus. Ventil II
ist nun ebenfalls entriegelt und kann geschlossen werden. Würde man es nun tatsächlich
schließen, so würde alsbald vom Schieber 2 der Kanal 5 überdeckt und i i freigegeben,
so daß das öl ,aus dem Zylinder 9 unter dem Druck der Feder 15 entweichen und über
i o, i 1, 8 in die Entlastungsleitung 6 gelangen könnte. Damit wäre aber Ventil
I gegen Öffnen wieder verriegelt. Läßt man dagegen Ventil II geöffnet, so daß Ventil
I entriegelt ist, so kann jetzt das letztere geöffnet werden. Dabei wird vom Schieber=
I-#-1nal4 überdeckt und 7 freigegeben, so daß jetzt unter dem Druck der Feder 17
die Nase der Sperrvorrichtung 21 #,viecler in die Nut 1 8 einspringt und damit das
DruckabsperrventilII gegen Schließen verriegelt. -Das Saugventil I kann geschlossen
werden. Sobald. dabei der Schieber i Kaxiaa 7 überdeckt und 4 freigibt, gelangt
der Öldruck .aus 3 über 4, -14; 13 in 'den Zylinder 12, wodurch. das Druckventil
II entriegelt wird. Dieses kann nun auch geschlossen werden, wobei nach Überdecken
des Kanals 5 und Freigeben des Kanals 8 das öl aus Zylinder 9 unter dem Druck der
Feder.l5 in die Entlastungsleitung 6 entwefoht und das Saugventil I gegen Öffnen
wieder verriegelt wird.
-
Normalerweise befinden sieh nun beide i Ventile wieder in der aus
der Zeichnung ersichtlicherx Ausgangsstellung. Wurde dagegen vor dem Abstellen des
Verdichters vergessen, das Saugabsperrventil I zu schließen, so bleibt das Druckventil
II gegen i Schließen verriegelt und daher ebenfalls geöffnet. Während das Saugventil
I noch. nachträglich
geschlossen werden kann, bleibt das Druckventil
II geöffnet, solange beim Stillstand des Verdichters kein öldruck zur Verfügung
steht, der (nur bei geschlossenem Saugventil I) die Entriegelung des Druckventils
bewirkt. Dasselbe gilt, wenn vor dein Abstellen zwar das SaugäbsperrveritilI g@eschlossen,
das Druckabsperrventil Il aber .offen gelassen wurde.
-
Soll nun das Druckventil II noch geschlossen werden, so läßt man 'bei
,geschlossenem Saugventil I den Verdichter nochmals kurz anlaufen, um den. notwendigen,
öldruck zu erhalten, oder bedient-"sich einer kleinen Hilfshandpumpe, mit der die
Leitung 3- unter Druck ,gesetzt werden kann.