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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Unterstützung
der Schmerzlinderung und zur Förderung
der Heilung in verletzte Geweben unter Verwendung von elektrischem Strom.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Mikrostrom-Elektrotherapie-Behandlungsprogramm,
welches die sequentielle Anwendung von wenigstens drei unterschiedlichen
elektrischen Profilen einschließt,
sowie eine dafür
vorgesehene Vorrichtung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Anwendung von elektrischer Energie auf verletzte Gewebe ist seit
vielen Jahren ein akzeptierbarer Weg der medizinischen Therapie
und ist gründlich
beschrieben. Beispielsweise führt
das US-Patent Nr. 4,846,181, Miller, erteilt am 11. Juli 1989, elf
technische Artikel zum Thema Elektrotherapie auf. Neben anderen
Ideen deuten diese Artikel an, dass: die Anwendung einer elektrischen
Stimulation die Wundheilung fördern
kann, elektrische Stimulation in Gegenwart von Saline auf Wunden
angewendet werden kann, als angewendete elektrische Stimulation
Gleichstrom niedriger Intensität
verwendet werden kann, während
der Behandlung eine angelegte Gleichstromstimulation niedriger Intensität zwischen
negativer und positiver Polarität geschaltet
werden kann sowie eine galvanische Stimulation hoher Spannung und
niedriger Stromstärke
für kurze,
sich periodisch wiederholende Behandlungsimpulse angelegt werden
kann.
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Ferner
wurden mehrere Patente erteilt, welche auf die Förderung der Heilung durch elektrische
Stimulation gerichtet sind. Zu diesen Patenten gehören die folgenden:
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Unter
anderem zeigen die oben genannten Patente, dass: eine elektrische
Stimulation vorgewählte Behandlungszeiten
zwischen wenigen Minuten und wenigen Stunden verwenden kann, die
Polarität
der aktiven Elektrode während
der Behandlung umgeschaltet werden kann und Impulse als elektrische
Stimulation verwendet werden können.
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Das
US-Patent Nr. 4,989,605, Rossen, offenbart ein Beispiel für bekannte
transkutane elektrische Nervenstimulations- (TENS-) Geräte. Das
Gerät gemäß Rossen
gibt eine Einphasensequenz von Impulsen eines Gleichstromträgersignals
(10.000 Hz bis 19.000 Hz) von 25 Mikroampere bis 9.000 Mikroampere
aus, welches mit einer aus dem Bereich von 0,3 Hz bis 10.000 Hz
ausgewählten
Frequenz zeitlich so moduliert wird, dass es ein- und ausschaltet.
Die Impulse des Geräts
gemäß Rossen
sind dadurch charakterisiert, dass sie eine Periodizität aufweisen,
welche von größerer Dauer
ist als die, welche der Modulationsfrequenz zugeordnet ist. Zusätzlich schlägt Rossen
während
der Behandlung die periodische Umkehrung der Polarität der Elektroden vor.
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Ein
anderes Patent, nämlich
das US-Patent Nr. 5,397,338, Grey et. al., offenbart ein anderes
Elektrotherapiegerät
für Schmerzbehandlungen
und die Förderung
von Gewebeheilung. Das Gerät
gemäß Grey ist in
der Lage, entweder im TENS-Modus, oder in einem Modus für elektrische
neuromuskuläre
Mikrostromstimulation (MENS = Microcurrent Electrical Neuromuscular
Stimulation) oder in einem Iontophoresemodus betrieben zu werden.
Die Modi werden auf Grundlage der erzeugten elektrischen Wellenform
voneinander unterschieden. Beispielsweise verwendet der Iontophoresemodus
Gleichstromimpulswellenformen mit Strömen von 100 Mikroampere bis
4 Milliampere. Der TENS-Modus verwendet eine positive zweiphasige
oder alternierende einphasige Wellenform mit Strömen von 20 Mikroampere bis
20 Milliampere. Der MENS-Modus verwendet eine einphasige Wellenform
mit Strömen
von 10 Mikroampere bis 150 Mikroampere. Das Gerät gemäß Grey ist als eine Mehrzweckeinheit
vorgesehen, welche imstande ist, in verschiedenen Modi betrieben
zu werden, ohne dass das Wechseln von elektronischen Stimulationseinheiten
oder Elektroden zwischen den Modi notwendig ist. Das Wechseln von
einem Modus in einen anderen wird bei dem Gerät gemäß Grey jedoch durch manuelles Ändern von
Schaltpositionen bewerkstelligt. Die Einheit gemäß Grey wechselt daher nicht
automatisch von einem Modus in einen anderen.
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Bestehende
Elektrotherapieverfahren verwenden die oben beschriebenen Geräte oder
Variationen davon, um das zu behandelnde Gewebe einer bestimmen
Elektrotherapiebehandlung zu unterziehen. Typischerweise verwenden
diese Behandlungen lediglich eine einzelne Wellenform und/oder Stromeinstellung
für die
Zeitdauer der Behandlung.
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Das
Dokument EP-A-0 367 320 offenbart ein Elektrotherapiegerät gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Das
Gerät gemäß der vorliegenden
Erfindung ist gegenüber
den früheren Elektrotherapieverfahren dahingehend
verbessert, dass es das zu behandelnde Gewebe einer Reihe von Wellenform-/Strom-Behandlungsstufen
aussetzt, um so die Heilung oder die Schmerzlinderung besser zu
fördern.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Wechselstrom zwischen 10 μA und 100 μA mit einer
Frequenz zwischen 100 und 500 Hz während einer ersten Behandlungsstufe
auf das Behandlungsgebiet gerichtet. In einer zweiten Behandlungsstufe
wird ein Gleichstrom zwischen 300 μA und 1000 μA an ein zu behandelndes Gebiet angelegt.
In einer dritten Behandlungsstufe wird ein Wechselstrom zwischen
50 μA und
250 μA mit
einer Frequenz zwischen 1 und 10 Hz und einer relativen Einschaltdauer
zwischen 30 und 70% auf das Behandlungsgebiet gerichtet.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mikrostrom-Elektrotherapiegerät bereitzustellen,
welches dafür
programmiert ist, nacheinander eine Folge von unterschiedlichen
Mikrostrom-Wellenformen zur Behandlung eines ausgewählten Körperbereichs
eines Patienten zu erzeugen.
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Andere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem
Studium der folgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen
deutlich und offensichtlich, welche lediglich der Illustration dieser Erfindung
dienen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht des Elektrotherapiegeräts der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist
ein Blockdiagramm, welches die funktionalen Komponenten einer typischen
elektrischen Schaltung der vorliegenden Erfindung mit einem Ausgabekanal
illustriert.
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3 ist
ein Blockdiagramm, welches die funktionalen Komponenten eines Wellenformgenerators
illustriert.
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4 ist
ein Blockdiagramm, welches die funktionalen Komponenten einer typischen
elektrischen Schaltung der vorliegenden Erfindung mit zwei Ausgabekanälen illustriert.
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5 ist eine vereinfachte Illustration der
Merkmale der Wellenform des für
jede Behandlungsstufe gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzten elektrischen Signals.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
das Elektrotherapiegerät 10 der
vorliegenden Erfindung. Vorzugsweise umfasst das Elektrotherapiegerät 10 einen
Primärkanal 30 und
einen Sekundärkanal 130,
welche in einer Außenhülle 20 eingeschlossen
sind, die mit einem Primärelektrodenanschluss 27 und
einem Sekundärelektrodenanschluss 28 ausgestattet
ist.
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2 zeigt
die elektronische Basisbetriebskonfiguration des Primärkanals 30 der
vorliegenden Erfindung. Der Primärkanal 30 umfasst
einen Primärelektrodenanschluss 27,
einen Mikroprozessor 32, LEDs 34, einen Piepser 36 und
einen Wellenformengenerator 40. Mit dem Primärkanal 30 sind
ein Ein-/Aus-Schalter 22, Eingangsschalter 23, 24, 25 (zusammen 26),
die Primärelektroden 50 sowie
eine Stromversorgung 60 verbunden. Die Eingangsschalter 26 sowie
der Ein-/Aus-Schalter 22 sind vorzugsweise vom Typ eines
Druckknopfes und sind über
einen Widerstand in einen Analog-zu-Digital-Anschluss des Mikroprozessors 32 gebündelt. Die Primärelektroden 50 können von
einem beliebigen Typ, welcher auf dem Fachgebiet der Mikrostromelektrotherapie
bekannt ist, ausgebildet sein, wobei die speziellen Details der
Elektroden 50 für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung nicht notwendig sind.
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Die
Stromversorgung 60 versorgt den Mikroprozessor 32 und
den Rest des Primärkanals 30 mit
Energie. Die Stromversorgung 60 umfasst eine Primärbatterie 62 und
wahlweise eine zweite Batterie 64. Die Primärbatterie 62 versorgt
den Primärkanal 30 mit
Energie. Falls vorhanden, versorgt die Sekundärbatterie 64 einen
Sekundärkanal 130 mit
Energie. Das Einschalten des Geräts 10 über den
Ein-/Aus-Schalter 22 aktiviert die Stromversorgung 60,
welche wiederum den Ein-/Aus-Zustand der Batterie 62 steuert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wandelt die Stromversorgung 60 die Batteriespannung so
um, dass sie einen logischen Pegel von 5 V liefert.
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Der
Mikroprozessor 32 steuert/regelt oder/und überwacht
eine Spannung, Eingabeschalter 23, 24, 25, Status-LEDs 34,
Piepser 36 sowie den Wellenformengenerator 40.
Der Wellenformengenerator 40 empfängt Signale von dem Mikroprozessor 32,
transformiert sie in geeignete Mikrostromwellenformen und führt die
Wellenformen dem Primärelektrodenanschluss 27 zu.
Vom Primärelektrodenanschluss 27 transportieren
die Primärelektroden 50 die
Wellenformen zu dem zu behandelnden Gewebe.
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Wie
in 3 gezeigt ist, umfasst der Wellenformengenerator 40 vorzugsweise
einen Spannungsvervielfacher 41, einen Strommodulator 42,
einen Integrator 43 sowie eine geschaltete Brücke 44.
Die kombinierten Abschnitte des Wellenformengenerators 40 nehmen
Energie aus der Stromversorgung 60 auf und erzeugen eine
Mikrostromelektrotherapiewellenform unter Steuerung des Mikroprozessors 32.
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Der
Spannungsvervielfacher 41 führt der geschalteten Brücke ein
gepumptes Spannungssignal zu. Vorzugsweise enthält der Spannungsvervielfacher 41 eine
Spannungsrückkopplungsschleife
mit dem Mikroprozessor 32. Die geschaltete Brücke 44 führt die
erzeugte Mikrostromwellenform dem Primärelektrodenanschluss 27 zu.
Vorzugsweise umfasst die geschaltete Brücke 44 vier Opto-Isolatoren
in einer Brückenkonfiguration.
Zusätzlich
zu dem gepumpten Spannungssignal von dem Spannungsvervielfacher 41 empfängt die
geschaltete Brücke 44 ein
Ausgabepolaritäts-Steuer-/Regelsignal
von dem Mikroprozessor 32 sowie ein Strommodulationssignal
von dem Strommodulator 42. Der Integrator 43 modifiziert
die von dem Mikroprozessor 32 empfangenen Wellenformensignale,
wodurch sich je nach Wunsch eine Rampen-, Sinus- und Rechteck-Wellenausgabe
ergibt. Diese Ausgaben werden an den Strommodulator 42 gesendet.
Der Strommodulator 42 steuert/regelt den Ausgabestrompegel
unter der Kontrolle des Mikroprozessors 32. Der Strommodulator 42 empfängt die
Signale von dem Integrator 43 und empfängt außerdem eine Vielzahl von Strom-Steuer-/Regelsignalen
von dem Mikroprozessor 32.
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Der
Mikroprozessor 32 führt
verschiedenen Abschnitten des Wellenformengenerators 40 unterschiedliche
Signale zu, um so die entsprechenden Mikrostrom-Elektrotherapiewellenformen
zu erzeugen. Beispielsweise führt
der Mikroprozessor 32 dem Spannungsvervielfacher 41 ein
moduliertes Rechteck-Wellensignal, der geschalteten Brücke 44 eine
Ausgabepolarität-Einstellung,
dem Integrator 43 eine pulsbreitenmodulierte, synthetisierte
Wellenform und dem Strommodulator 42 ein Strompegel-Auswahlsignal zu.
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Die
Primärkanalausgabe
von dem Gerät 10 erfolgt
an die Elektroden 50. Diesen Elektroden 50 werden elektrische
Signale von dem Wellenformengenerator 40 über den
Primärelektrodenanschluss 27 zugeführt. Der
Status des Geräts 10 wird
durch LEDs 34 angezeigt, welche durch den Mikroprozessor 32 angesteuert werden.
Außerdem
umfasst das Gerät 10 einen
Warnpiepser 36, welche durch den Mikroprozessor 32 angesteuert
wird. Der Warnpiepser 36 wird betätigt, wenn das Gerät 10 zwischen
den Elektroden 50 eines Elektrodenpaares einen hohen Widerstand
detektiert, was darauf hindeutet, dass die Elektroden 50 keinen
guten Kontakt zu dem zu behandelnden Teil des Körpers herstellen. Eine solche
Situation wird Zustand mit offenen Kontaktflächen genannt.
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Aus
einem deaktivierten Zustand wird das oben beschriebene Gerät 10 über einen
Ein-/Aus-Schalter 22 aktiviert. Nach dem Einschalten überprüft der Mikroprozessor 32 die
anderen Schalter 23, 24, 25, um zu bestimmen,
welcher der verschiedenen vorprogrammierten Behandlungen gewählt worden
ist. Auf Grundlage des gewählten
Programms sendet der Mikroprozessor 32 die entsprechenden
Signale an den Wellenformengenerator 40, um ein Senden
der entsprechenden Signale an die Elektroden 50 zu bewirken.
Der Mikroprozessor gibt außerdem
Anweisungen an die LEDs 34 und den Piepser 36,
um den entsprechenden Status anzuzeigen. Wenn die gewählte Behandlung
abgeschlossen ist, so kehrt die Einheit automatisch in den Bereitschaftszustand
zurück.
Wird die Auswahl der Behandlung geändert, während eine andere Behandlung
läuft, so
wird der Mikroprozessor 32 ferner die momentane Behandlung
beenden und das neue Behandlungsprogramm einleiten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gerät 10 so
vorprogrammiert, dass es drei unterschiedliche Behandlungen bereitstellt,
abhängig
davon, welche der Eingabeschalter 23, 24 oder 25 gewählt ist. Schalter 23 verursacht
lediglich eine erste Behandlungsstufe, um sie dem zu behandelnden
Gewebe bereitzustellen. Die Schalter 24 und 25 bewirken,
dass dem zu behandelnden Gewebe sowohl eine erste als auch eine zweite
und eine dritte Behandlungsstufe bereitgestellt und diese dann beendet
werden. Schalter 24 stellt einen niedrigeren Elektrotherapiestrompegel
bereit und Schalter 25 stellt einen höheren Elektrotherapiestrompegel bereit.
Vorzugsweise betragen die Strompegel des Schalters 24 20 μA für die erste
Behandlungsstufe, 400 μA für die zweite
Behandlungsstufe und 60 μA
für die
dritte Behandlungsstufe und die Strompegel für den Schalter 25 betragen
20 μA für die erste
Behandlungsstufe, 650 μA
für die
zweite Behandlungsstufe und 120 μA
für die dritte
Behandlungsstufe. Die Wellenformen und Behandlungsstufen werden
im Folgenden vollständiger
diskutiert.
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Die
oben gegebene Beschreibung war auf den Primärkanal 30 fokussiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Gerät 10 innerhalb
derselben Außenhülle 20 des
Primärkanals 30 auch
einen Sekundärkanal 130,
um ein zweites Gewebegebiet gleichzeitig zu behandeln. Ein Blockdiagramm
eines Geräts, welches
sowohl einen Primärkanal 30 als
auch einen Sekundärkanal 130 aufweist,
ist in 4 gezeigt. Der Sekundärkanal 130 umfasst
einen Sekundärmikroprozessor 132,
einen Sekundärwellenformengenerator 140, Sekundär-LEDs 134 sowie
einen Sekundärelektrodenanschluss 28.
Der Sekundärkanal 130 steht
mit dem oben beschriebenen Primärkanal 30 über einen
Opto-Isolator 100 in Verbindung. Der Sekundärkanal 130 ist hinsichtlich
seiner Konfiguration und seiner Funktionen wie der Primärkanal 30 ausgebildet,
außer
dass: 1) es keine zusätzlichen
Eingabeschalter gibt, sondern die Eingabeschalter 23, 24, 25 für den Primärkanal 30 mit beiden
Kanälen
in Verbindung stehen, und 2) es keinen zusätzlichen Piepser 36 gibt,
sondern der Zustand mit offenen Kontaktflächen für den Sekundärkanal 130 über den
Opto-Isolator 100 dem
Primärkanalpiepser 36 zugeführt wird.
Außerdem
zeigen die Sekundär-LEDs 134 lediglich
einen Batteriezustand der Sekundärbatterie 64 an.
Der Sekundärkanal 130 weist
seine eigene Batterie 64 auf und Energie für die Sekundärschaltung
wird aus dieser Batterie entnommen. Ist die Batterie 64 vorhanden,
so wird der Sekundärkanal
jedes Mal dann aktiviert, wenn der Primärkanal 30 aktiv ist,
und führt
seinen eigenen Elektroden 150 über den Sekundärelektrodenanschluss 28 die
gleiche Wellenform zu, die auch der Primärkanal 130 seinen
Elektroden 50 über
den Primärelektrodenanschluss 27 bereitstellt.
Ist die Sekundärbatterie 64 nicht
vorhanden (oder leer), so wird der Sekundärkanal 130 nicht aktiviert.
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Das
Gerät der
vorliegenden Erfindung verwendet wenigstens drei unterschiedliche
Behandlungsstufen, welche nacheinander angewendet werden, um Schmerzen
zu lindern oder/und eine Heilung zu fördern. Während der drei Behandlungsstufen
werden elektrische Signale über
Elektroden 50, 150, welche auf beiden Seiten eines
verletzten oder schmerzhaften Gewebes platziert worden sind, in
ein Gebiet des Körpers
gesendet. Der Prozess ist dafür eingerichtet,
dass er mit einem Elektrodenpaar 50 oder mit einer Mehrzahl
von Elektrodenpaaren, wie einem Primärelektrodenpaar 50 und
einem Sekundärelektrodenpaar 150,
funktioniert. Beispielsweise kann ein großes Gebiet, wie ein Knie, mit
einer Mehrzahl von Elektrodenpaaren behandelt werden, während ein
kleines Gebiet, wie ein einzelnes Fingergelenk, mit einem einzelnen
Elektrodenpaar behandelt werden kann. In jedem Falle würden die
Elektrodenpaare bzw. würde
das Elektrodenpaar so angeordnet werden, dass das zu behandelnde
Gewebe zwischen den einzelnen Elektroden jedes Paares angeordnet
wird.
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Ein
Verfahren, welches mit dem erfindungsgemäßen Gerät ausgeführt werden kann, umfasst die Schritte
des Anordnens von Elektroden um das zu behandelnde Gebiet des Körpers, des
Zuführens
einer ersten Elektrotherapiewellenform in einer ersten Behandlungsstufe,
des Zuführens
einer zweiten Elektrotherapiewellenform in einer zweiten Behandlungsstufe
und des Zuführens
einer dritten Elektrotherapiewellenform in einer dritten Behandlungsstufe.
Nach der dritten Behandlungsstufe ist der Prozess abgeschlossen.
Nach der Beendigung könnte
der Prozess jedoch selbstverständlich
neu gestartet werden.
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Die
erste Behandlungsstufe ist dafür
vorgesehen, die Reinigung des verletzten Gewebes von Toxinen zu
unterstützen.
Für Menschen
ist die erste Behandlungsstufe speziell dafür ausgelegt, das lymphatische
System zu stimulieren, um die Reinigung zu unterstützen. Während dieser
Reinigungsstufe empfangen die Elektroden Wechselstromimpulse zwischen
10 μA und
100 μA mit
einer Frequenz zwischen 100 und 500 Hz. Vorzugsweise sind es Impulse
von 20 μA
mit einer Frequenz von 300 Hz. Obwohl die Reinigungsstufe eine längere oder
kürzere
Zeitdauer dauern kann, dauert sie in der bevorzugten Methode 5 bis
10 Minuten.
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Die
Wellenform für
die erste Behandlungsstufe ist in 5(a) gezeigt.
Die Wellenform für
die erste Behandlungsstufe ist eine modifizierte Rechteckwelle.
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Für den ersten
Abschnitt jeder Periode ist die Wellenform eine Rechteckwelle, gekennzeichnet
durch einen schnellen Anstieg auf einen hohen Strompegel, gefolgt
von einem Anhalten diesem hohen Strompegel. Der zweite Abschnitt
jeder Periode ist ein allmählicher
Rückgang
von dem hohen Strompegel auf einen Pegel nahe Null. Die Wellenform
wird dann in der nächsten
Periode wiederholt. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der erste
Abschnitt der Wellenform ungefähr
1/3 der Periode und der zweite Abschnitt der Wellenform beträgt die verbleibenden
2/3 der Periode.
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Die
zweite Behandlungsstufe ist dafür
vorgesehen, den Widerstand des verletzten Gewebes zu verändern. Es
ist postuliert worden, dass verletztes Gewebe einen höheren elektrischen
Widerstand aufweist als gesundes Gewebe, so dass der Durchtritt
von elektrischen Impulsen durch einen verletzten Abschnitt des Körpers vom
Normalverhalten abweicht. Ferner ist postuliert worden, dass ein
Reduzieren des Widerstands zurück
auf einen Normalwert den Heilungsprozess unterstützen würde oder in anderer Weise Schmerzen
reduzieren würde.
Um eine solche Änderung
des Gewebewiderstands zu unterstützen,
empfangen die Elektroden während
der zweiten Behandlungsstufe einen Gleichgewichts-Gleichstrom zwischen
300 μA und
1000 μA. Vorzugsweise
liegt der Strom zwischen 400 μA
und 650 μA.
Ferner wird die Polarität
der Elektroden vorzugsweise während
dieses „Ladungs-Zustands" in periodischen
Intervallen umgekehrt, um eine Säure-/Base-Ansammlung
in dem verletzten Gewebe zu vermeiden. Obwohl die Ladungsstufe länger oder
kürzer
dauern kann, dauert diese Stufe in der bevorzugten Methode 10 bis
15 Minuten.
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Die
Wellenform der zweiten Behandlungsstufe ist in 5(b) gezeigt. Die Wellenform der zweiten Behandlungsstufe
enthält
eine sich nicht wiederholende Rampenperiode, gefolgt von einer Pegelperiode.
Die Rampenperiode beträgt
vorzugsweise eine halbe Sekunde und die Pegelperiode dauert vorzugsweise
die verbleibende Zeit der zweiten Behandlungsstufe an.
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Die
dritte Behandlungsstufe ist dazu vorgesehen, die Heilung in dem
verletzten Gewebe zu fördern. Während dieser
Heilungsstufe empfangen die Elektroden Wechselstromimpulse zwischen
50 μA und
250 μA mit
einer Frequenz zwischen 1 und 10 Hz und einer relativen Einschaltdauer
zwischen 30 und 70%. Vorzugsweise werden Impulse von 60 μA bis 120 μA mit einer
Frequenz von 3 Hz und einer relativen Einschaltdauer von 50% verwendet.
Obwohl die Heilungsstufe kürzer
oder länger
dauern kann, dauert die Stufe in der bevorzugten Methode 15 bis
20 Minuten.
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Die
Wellenform für
die dritte Behandlungsstufe ist in 5(c) gezeigt.
Die Wellenform für
die dritte Behandlungsstufe ist eine Rechteckwelle einer bestimmten
relativen Einschaltdauer. Für
den ersten Abschnitt jeder Periode ist die Wellenform eine Rechteckwelle,
gekennzeichnet durch einen schnellen Anstieg auf einen hohen Strompegel
und ein Beibehalten des hohen Strompegels, gefolgt von einem schnellen
Rückgang
auf einen Strom nahe Null. Der zweite Abschnitt einer jeden Periode
ist gebildet durch ein Beibehalten bei einem Strompegel nahe Null.
Die Wellenform wiederholt sich dann in der nächsten Periode. Das Verhältnis der
Zeit bei dem hohen Strompegel zu der Zeitperiode von einem schnellen
Anstieg zum nächsten
schnellen Anstieg wird die relative Einschaltdauer genannt. Vorzugsweise
beträgt
die relative Einschaltdauer 50%, was bedeutet, dass die zwei Abschnitte
gleiche Zeitdauer aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die drei Behandlungsstufen automatisch nacheinander und ohne
irgendwelche andere zwischengeschaltete Behandlungsstufen ausgeführt. Eine
solche Anordnung überwindet
Probleme der Vergesslichkeit des Nutzers und erlaubt die Verwendung
der Erfindung an nicht menschlichen Versuchsobjekten.
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In
der vorstehenden Beschreibung wurde angenommen, dass das Gewebe
kurz zuvor verletzt wurde, wie etwa bei einem gezerrten Muskel,
oder dass es einer invasiven medizinischen Behandlung unterzogen wurde,
wie etwa bei einer Wiederherstellungsoperation an einem Knie. Die
Methode ist jedoch ebenso bei der Behandlung chronischer Zustände, wie
einem Schmerz von arthritischen Gelenken, anwendbar.