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Diese
Erfindung betrifft Seilarbeitwerkzeuge mit in der Ferne kuppelnden
elektrischen Verbindern zur Verwendung bei Erdölbohrungen.
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Sobald
ein Erdölbohrloch
gebohrt ist, werden gewöhnlich
mit elektrischen Instrumenten Daten über bestimmte Abschnitte des
Bohrlochs gesammelt. Diese Instrumente werden manchmal als "Seilarbeitsinstrumente" bezeichnet, da sie über ein
elektrisches Drahtseil oder Kabel, an dem sie eingesetzt werden,
mit der Bohrlochmesseinheit an der Oberfläche des Bohrlochs kommunizieren.
Bei vertikalen Bohrlöchern
werden die Instrumente häufig
an dem Bohrlochmesskabel in das Bohrloch hinab gelassen. Bei horizontalen
oder stark gekrümmten
Bohrlöchern ist
die Schwerkraft jedoch oft unzureichend, um die Instrumente in die
zu untersuchenden Tiefen zu bringen. In diesen Fällen ist es manchmal notwendig,
die Instrumente mit dem Gestängerohr
durch das Bohrloch zu schieben.
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Eine
Seilarbeit-Bohrlochmessung mit dem Gestängerohr kann jedoch wegen der
Gegenwart des Seils oder Kabels problematisch sein. Es ist mühsam und
gefährlich,
das elektrische Kabel vorab durch das gesamte Gestängerohr
hindurch zu ziehen, bevor die Instrumente in das Bohrloch hinabgesenkt
werden. Deshalb sind Vorrichtungen wie etwa jene, die in dem US-Patent
Nr. 4.729.429 offenbart sind, entwickelt worden, die Vortriebssysteme
enthalten, die es ermöglichen,
Seilarbeit-Bohrlochmesswerkzeuge bei im Voraus angebrachter Drahtleitung durch
das Gestängerohr
hindurch in das Bohrloch hinab zu pumpen. Es sind weitere Einsatzsysteme
wie etwa das System für
raue Bohrlochmessbedingungen (TLCS = Tough Logging Conditions System)
von Schlumberger entwickelt worden, die die elektrische Verbindung
zwischen den Instrumenten und dem Kabel im Bohrloch herstellen,
nachdem die Instrumente in die Tiefe hinab abgesenkt worden sind.
Bei diesen Systemen werden die elektrischen Instrumente einfach
mit dem Standardgestängerohr
eingesetzt, wobei das Kabel dann an der Innenseite des Gestängerohrs
hinab verlegt und verbunden wird. Nach der Bohrlochmessung lässt sich
das Kabel leicht von dem Bohrlochmesswerkzeug lösen und entfernen, bevor das
Werkzeug geborgen wird. Das TLCS ist sehr wirksam gewesen und hat
breite kommerzielle Akzeptanz erzielt.
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Bei
dem TLCS und anderen Systemen wird das Kabel in der Ferne mit einem
Bohrlochverbinder an die Messgeräteausrüstung angeschlossen.
Ein Halbabschnitt dieses Verbinders ist an der Messgeräteausrüstung angebracht
und wird an dem Gestängerohr
in das Bohrloch hinab gelassen. Der andere Halbabschnitt des Verbinders
ist am Ende des Kabels angebracht und wird mit dem zirkulieren den Schlamm,
der aus unverrohrten Bohrlöchern
am Boden des Gestängerohrs
in das Bohrloch strömt,
entlang des Gestängerohrs
hinabgepumpt. Der Verbinder wird gelegentlich als "Nassverbinder" bezeichnet, weil
die Verbindung in dem Bohrschlammstrom unter Bedingungen erfolgt,
die eine Herausforderung an die Zuverlässigkeit der elektrischen Verbindung
darstellen.
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Gelegentliche
Wogen von Bohrlochfluiden, die durch die Schlammzirkulationslöcher in
der Nähe des
Bodens des Rohrs in das Gestängerohr
eindringen, den Kabelverbinder wegdrücken oder beschädigen und
durch das Gestängerohr
in Richtung der Bedienungspersonen ausströmen, können den Einsatz solcher Systeme
weiter erschweren. Schutt, der durch die gleichen Zirkulationslöcher eindringt,
kann die Kopplung des Verbinders ebenfalls beeinträchtigen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem Aspekt der Erfindung umfasst ein Bohrlochwerkzeug, das so
konstruiert ist, dass es in einem Bohrloch mittels eines Rohrs aufgehängt werden
kann, ein Gehäuse,
einen Zirkulationskolben, ein Vorbelastungselement und ein Druckkompensationssystem.
Das Gehäuse
definiert eine Strömungskammer,
die mit dem Rohrinnenraum in einer offenen Fluidverbindung steht,
eine Bypassöffnung
für eine
Fluidströmung
zwischen der Strömungskammer
und dem Bohrloch, eine Schlammkammer, die mit dem Bohrloch in einer
offenen Verbindung steht, und eine abgedichtete Kammer, die von
der Strömungskammer
durch eine abgedichtete Grenzfläche
getrennt ist. Der Zirkulationskolben trennt die Strömungskammer
und die Schlammkammer und ist so beschaffen, dass er sich in Reaktion
auf den Druck in der Strömungskammer
zwischen einer ersten Bypassöffnungs-Blockierposition
und einer zweiten Bypassöffnungs-Freigabeposition
bewegen kann. Das Vorbelastungselement belastet den Zirkulationskolben
in seine erste Position vor, während
das Druckkompensationssystem die Druckdifferenz zwischen der Strömungskammer
und der abgedichteten Kammer begrenzt, um dadurch die Druckdifferenz über die
abgedichtete Grenzfläche
zu begrenzen.
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In
manchen Ausführungsformen
umfasst das Druckkompensationssystem einen schwimmenden Kolben,
der zwischen der Strömungskammer
und der abgedichteten Kammer angeordnet ist, um den Druck zwischen
der Strömungskammer
und der abgedichteten Kammer zu übertragen.
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In
manchen Fällen
umfasst das Werkzeug ferner einen elektrischen Leiter in der abgedichteten Kammer
und ein isolierendes Fluid, mit dem die abgedichtete Kammer um den
elektrischen Leiter gefüllt ist.
Das isolierende Fluid umfasst in einigen Fällen Silikon oder ein anderes
elektrisch isolierendes Hydrauliköl.
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In
einer Ausführungsform
von besonderem Interesse umfasst die Grenzfläche einen elektrischen Kontakt,
der mit dem elektrischen Leiter elektrisch verbunden ist. In dieser
Ausführungsform
begrenzt das Druckkompensationssystem die Druckdifferenz über dem
Kontakt. In manchen Anordnungen umfasst die Grenzfläche eine
Reihe der elektrischen Kontakte.
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In
manchen Ausführungsformen
ist die Schlammkammer zwischen der Strömungskammer und der abgedichteten
Kammer angeordnet. Dieses Werkzeug umfasst ferner ein Strömungskammer-Druckrohr,
das durch die Schlammkammer verläuft,
um Druck von dem Rohrinnenraum an den schwimmenden Kolben zu übertragen,
sowie ein Leiterrohr, das sich durch den schwimmenden Kolben und
die Schlammkammer erstreckt, um den Leiter durch die Schlammkammer
unter dem Druck der abgedichteten Kammer zu dem Kontakt zu lenken.
In manchen Fällen
führt das
Leiterrohr durch den Innenraum des Schlammkammer-Druckrohrs.
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In
manchen Fällen
enthält
das Vorbelastungselement eine Druckfeder.
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Das
Druckkompensationssystem umfasst in manchen Ausführungsformen ferner ein Rückschlag- oder
Absperrventil zur Begrenzung des Drucks in der abgedichteten Kammer,
der den Druck in der Strömungskammer übersteigt.
In manchen Fällen
begrenzt das Rückschlagventil
die Druckdifferenz zwischen der Strömungskammer und der abgedichteten Kammer
auf weniger als etwa 7 kg/cm2 (100 Pfund pro
Quadratfuß).
Manche Ausführungsformen
des Werkzeugs umfassen ferner einen Sensor, der eine Bohrlocheigenschaft
misst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung sind Verbesserungen an einem Bohrlochwerkzeug
vorgenommen, das so konstruiert ist, dass es in einem Bohrloch mittels
eines Rohrs aufgehängt
werden kann. Das Bohrlochwerkzeug umfasst ein Gehäuse, das
eine Strömungskammer,
die mit dem Rohrinnenraum in einer offenen Fluidverbindung steht,
eine Bypassöffnung
für eine
Fluidströmung zwischen
der Strömungskammer
und dem Bohrloch und eine Leiterkammer, die mit einem elektrisch
isolierenden Fluid gefüllt
ist, definiert. Das Werkzeug weist ferner einen abgedichteten elektrischen
Kontakt, der zur Strömungskammer
hin freiliegt, und einen elektrischen Leiter auf, der durch die
Leiterkammer zu dem elektrischen Kontakt führt. In diesem Aspekt umfasst
die Verbesserung, dass das Gehäuse ferner
eine Schlammkammer definiert, wobei das Werkzeug ferner das Folgende
umfasst:
- a. einen Zirkulationskolben, der die
Strömungskammer
und die Schlammkammer trennt und so beschaffen ist, das er sich
in Reaktion auf den Druck in der ersten Kammer zwischen einer erste Bypassöffnungs-Blockierposition
und einer zweiten Bypassöffnungs-Freigabeposition
bewegen kann;
- b. ein Vorbelastungselement, das den Zirkulationskolben in seine
erste Position vorbelastet; und
- c. ein Druckkompensationssystem, das die Druckdifferenz zwischen
der Strömungskammer
und der Leiterkammer begrenzt, um dadurch die Druckdifferenz über dem
abgedichteten elektrischen Kontakt zu begrenzen.
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Die
oben erwähnten
Merkmale sind in verschiedenen Aspekten der Erfindung in verschiedenen
Kombinationen angeordnet.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Ausführen einer
Bohrlochfunktion in einem Bohrloch vorgesehen. Das Verfahren umfasst
die folgenden Schritte:
- 1. Bereitstellen des
oben beschriebenen Bohrlochwerkzeugs;
- 2. Absenken des Bohrlochwerkzeugs in das Bohrloch an einem Rohr;
und
- 3. Ausführen
der Bohrlochfunktion.
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In
manchen Ausführungsformen
umfasst das Verfahren ferner: Nach dem Schritt des Absenkens des
Werkzeugs in das Bohrloch Pumpen eines Verbindungswerkzeugs das
Rohr abwärts
an einem Seil, um mit dem Bohrlochwerkzeug in der Weise mechanisch
gekoppelt zu werden, dass zwischen dem Bohrlochrohr und der Bohrlochoberfläche eine
elektrische Verbindung gebildet wird. Das Verbindungswerkzeug wird
das Rohr abwärts
in einer durch die Bypassöffnung
des Bohrlochwerkzeugs zirkulierenden Fluidströmung gepumpt, wenn der Zirkulationskolben
durch den Rohrdruck in seine zweite Bypassöffnungs-Freigabeposition bewegt
wird.
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In
manchen Anordnungen umfasst die Bohrlochfunktion eine Messung einer
Bohrlocheigenschaft.
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In
manchen Fällen
umfasst die Bohrlochfunktion das Bewegen des Bohrlochwerkzeugs längs des
Bohrlochs und während
des Bewegens des Werkzeugs das Protokollieren einer Messung einer Bohrlocheigenschaft.
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Die
Erfindung kann die Zuverlässigkeit
von Bohrlochverbindungen in Nassumgebungen erhöhen, indem dem Einströmen von
Schutt und Bohrfluiden in das Gestängerohr Widerstand entgegengebracht
wird, und dadurch die Fähigkeit
des Verbinders, eine elektrische Einschubverbindung herzustellen
und verbunden zu bleiben, bis ein Lösen gewünscht ist, verbessern. Die
Erfindung kann ferner, falls sie korrekt ausgeführt ist und korrekt verwendet wird,
durch Verringern der Gefahr, dass Bohrlochfluide in unerwünschter
Weise das Gestängerohr
aufwärts
strömen,
die Werkzeug-Betriebssicherheit im Bohrloch erhöhen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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Die 1–5 zeigen
nacheinander die Verwendung eines in der Ferne kuppelnden elektrischen Verbinders
an einem Bohrlochmesswerkzeug.
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Die 6A–6C zeigen
die Konstruktion des Bohrloch-Halbabschnitts des Verbinders (des DWCH)
von 1.
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6D ist eine längs der
Linie 6D-6D in 6B aufgenommene
Querschnittsansicht.
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Die 7A–7C zeigen
die Konstruktion des Kabel-Halbabschnitts des Verbinders (des PWCH) von 1.
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7D ist eine längs der
Linie 7D-7D in 7B aufgenommene
Querschnittsansicht.
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8 zeigt eine alternative
Anordnung des oberen Endes des PWCH.
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9 zeigt eine Funktion des
Putzbechers in einem Rohr.
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9A zeigt einen am unteren
Ende eines Werkzeugs angeordneten Putzbecher.
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10 ist eine vergrößerte, auseinander
gezogene Ansicht des Putzbechers und der verwandten Komponenten.
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11 ist eine vergrößerte Ansicht
der Verbinderhülseneinheit
von 7B.
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12 ist eine auseinander
gezogene, perspektivische Ansicht einer Baugruppe der Verbinderhülseneinheit
von 11.
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13 ist eine vergrößerte Ansicht
des Bereichs 13 in 11.
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14 ist eine vergrößerte Ansicht
des Mehrstiftverbinders von 7B.
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15 ist eine aus der Richtung 15 in 14 gesehene Seitenansicht
des Verbinders.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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Wie
zunächst
in den 1 bis 5 gezeigt ist, ist das Bohrloch-Verbindungssystem
geeignet für
die Verwendung mit Seilarbeit-Bohrlochmesswerkzeugen 10 in
einem unverrohrten Bohrloch oder einem verrohrten Bohrloch 12 und
besonders nützlich
in Fällen,
in denen das Bohrloch gekrümmt
ist und/oder sich die zu untersuchende Zone (z. B. die Zone 14)
in großer
Tiefe befindet. In diesen Figuren weist das Bohrloch 12 in
der Zone 14 einen zu untersuchenden horizontalen Abschnitt 16 auf
und ist mit einem Futterrohr 18 verkleidet, das sich von
der Bohrlochoberfläche
hinab zu einem Futterrohrschuh 20 erstreckt.
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Wie
in 1 gezeigt ist, sind
Bohrlochmesswerkzeuge 10 mit einem Bohrloch-Nassverbinderkopf
(DWCH = downhole wet-connector head) 22 ausgestattet, der
eine Verbindung zwischen einem oberem Ende der Bohrlochmesswerkzeuge
und dem Gestängerohr 24 herstellt.
Wie weiter unten näher
erläutert
wird, bildet der DWCH 22 ein Steckteil einer elektrischen
Bohrlochverbindung für
die elektrische Verbindung zwischen Bohrlochmesswerkzeugen 10 und
einer beweglichen Bohrlochmesseinheit 26. Während des
ersten Schritts des Bohrlochmessverfahrens werden die Bohrlochmesswerkzeuge 10 und der
DWCH 22 an verbundenen Längen eines Standardgestängerohrs 24 in
das Bohrloch 12 abgesenkt, bis die Werkzeuge 10 das
obere Ende des zu untersuchenden Bohrlochabschnitts (z. B. die Spitze
der Zone 14) erreicht haben. Das Gestängerohr 24 wird mit
Hilfe von Standardtechniken abgesenkt, wobei es, da es nicht offen
ist und kein Fluid aus dem Bohrloch einströmen kann, in regelmäßigen Intervallen,
z. B. alle 610 bis 915 Meter (2000 bis 3000 Fuß) mit Bohrfluid (d. h. Schlamm)
gefüllt
wird.
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Wie
in 2 gezeigt ist, wird
dann, wenn die Werkzeuge 10 die Spitze der Zone 14 erreicht
haben, ein Hinabpump-Nassverbinderkopf (PWCH = pump-down wet-connector
head) 28 an einem elektrischen Kabel 30, das von
der Bohrlochmesseinheit 26 abgespult wird, in die Innenbohrung
des Gestängerohr
abgesenkt. Der PWCH 28 weist ein Verbinderhülsenteil
auf, das zu dem Steckverbinderteil des DWCH passt. Eine Kabelzuführungsbaugruppe (CSES
= cable side-entry sub) 32, durch die das Kabel 30 im
Voraus so geführt
ist, dass es seitlich aus dem zusammengesetzten Gestängerohr
austritt, ist am oberen Ende des Gestängerohrs 24 angebracht, wobei
eine Schlammkappe 34 (z. B. eines oberen Bohrgestell-Antriebsorgans
oder eines Kelly-Schlammzirkulationssystems) über der CSES 32 angebracht
ist, um Schlamm in die Gestängerohrbohrung
hinabzupum pen. Für
diesen Zweck wird eine Standard-Schlammpumpanlage (nicht gezeigt) verwendet.
Wie später
erläutert
wird, trägt
ein speziell konstruierter Putzbecher an dem PWCH dazu bei, eine
durch den das Gestängerohr
abwärts
fließenden Schlamm
bedingte Druckkraft auf den PWCH 28 zu entwickeln, die
den PWCH in das Bohrloch hinab schiebt und ihn an dem DWCH 22 einrastet,
um eine elektrische Verbindung zu bilden. In dem DWCH 22 ermöglicht ein
(weiter unten erläutertes)
spezielles Ventil, dass der Schlammfluss aus dem Gestängerohr
in das Bohrloch zirkuliert.
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Wie
in 3 gezeigt ist, wird
der PWCH 28 das Gestängerohr 24 hinabgepumpt,
bis er mit dem DWCH 22 verriegelt ist und eine elektrische
Verbindung zwischen den Bohrlochmesswerkzeugen 10 und der
Bohrlochmesseinheit 26 bildet. An diesem Punkt kann der
Schlammfluss gestoppt und die Schlammkappe 34 von der Oberseite
des Gestängerohrs
entfernt werden. Die Bohrlochmesswerkzeuge 10 können eingeschaltet
werden, um Systemfunktionen zu prüfen oder einen vorläufigen Bohrbericht
zu erstellen, wenn sie zum Boden des Bohrlochs hinuntergelassen
werden.
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Wie
in 4 gezeigt ist, werden
die Bohrlochmesswerkzeuge 10, der DWCH 22 und
der PWCH 28 durch Standard-Gestängerohrverfahren zum Boden
des Bohrlochs hinab abgesenkt oder geschoben, wobei, falls erforderlich,
zusätzliche
Abschnitte des Gestängerohrs 24 hinzugefügt werden. Während dieses
Vorgangs bleibt die CSES 32 an dem Gestängerohr, das einen seitlichen
Austritt des Kabels 30, bewirkt, angebracht. Über der
CSES 32 liegt das Kabel 30 an der Außenseite
des Gestängerohrs 24,
wodurch sich das Vorverlegen des Kabels 30 durch andere
Abschnitte des Gestängerohrs
als die CSES 32 erübrigt.
Der Absenkvorgang wird zwischen der Bedienungsperson für die Bohrlochmesseinheit
und der Bedienungsperson für
das Gestängerohr
so koordiniert, dass das Gestängerohr
und das Kabel gleichzeitig hinuntergelassen werden.
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Am
Boden des Bohrlochs werden die Sensorfinger oder Andrückvorrichtungen 36 der
Bohrlochmesswerkzeuge (falls damit ausgerüstet) ausgefahren und die Bohrlochmesswerkzeuge
entlang des Bohrlochs zur Spitze der Zone 14 zurückgezogen, wobei
die Sensoranzeigen in der Bohrlochmesseinheit 26 aufgezeichnet
werden. Während
des Verfahrvorgangs wird das Hochfahren des Bohrlochmesswerkzeugs
zwischen der Bedienungsperson für
die Bohrlochmesseinheit und der Bedienungsperson für das Gestängerohr
so koordiniert, dass das Kabel und das Gestängerohr gleichzeitig hochgefahren
werden.
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In 5 wird die Energie im Bohrloch
nach Abschluss der Bohrlochmessung abschaltet und der PWCH 28 von
dem DWCH 22 gelöst
und das Bohrloch aufwärts
zurückgebracht.
Die CSES 32 und der PWCH 28 werden von dem Gestängerohr
abgenommen und das übrige
Gestängerohr
einschließlich
des DWCH und der Bohrlochmesswerkzeuge geborgen.
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In
den 6A bis 6C umfasst der DWCH 22 zwei
Hauptbaugruppen, die Bohrloch-Nassverbinder-Ausgleichspatrone (DWCC
= downhole wet-connector compensation cartridge) 38 und
die Bohrloch-Nassverbinder-Einrasteinheit (DWCL = downhole wet-connector
latch assembly) 40. Das untere Ende 41 der DWCC 38 stellt
eine Verbindung mit den Bohrlochmesswerkzeugen 10 her (siehe 1).
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Die
DWCL 40 ist das obere Ende des DWCH 22 und besitzt
ein äußeres Gehäuse 42,
das an seinem unteren Ende eine Verbindung mit der DWCC 38 an
einem Gewindeanschluss 44 herstellt (6B). An der Innenfläche des DWCL-Gehäuses 42 ist
mit abgedichteten und mit Gewinde versehenen Befestigungen 46 eine
Einrasteinheit angebracht, die zum Befestigen des PWCH 28 drei
vorspringende Einrastfinger 48 aufweist, die sich radial nach
innen zur DWCC hin erstrecken. Zwei axial beabstandete Zentralisierer 50 sind
ebenfalls um die Innenseite des DWCL-Gehäuses 42 angebracht,
um das untere Ende des PWCH so zu führen, dass es mit der Steckverbindereinheit 52 der
DWCC zusammenpasst.
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Die
DWCC 38 enthält
die elektrischen und hydraulischen Komponenten des DWCH. Sie besitzt ein äußeres Gehäuse 54,
das über
einen Gewindeanschluss 55 an einer unteren Schotteinheit 56 angebracht
ist, die zur lösbaren
Anbringung des DWCH an Bohrlochmesswerkzeugen an ihrem unteren Ende Innengewinde 57 aufweist.
Am oberen Ende des Gehäuses 54 befindet
sich ein Gewindeanschluss 58, der das Gehäuse 54 mit
einer Kupplung 60 verbindet. Geschlitzte Gewindemuffen 62 an
den Anschlüssen 44, 55 und 58 ermöglichen
das Koppeln der DWCH-Gehäusekomponenten 54, 60, 42 und 56 ohne
jegliches Drehen des DWCH. Die Schotteinheit 56 enthält einen
abgedichteten elektrischen Schottverbinder 64, um den DWCH
mit den Bohrlochmesswerkzeugen elektrisch zu verbinden.
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Eine
Funktion der DWCC 38 besteht in der Bereitstellung freiliegender
elektrischer Kontakte (in Form der Steckverbindereinheit 52),
die durch den Schottverbinder 64 mit den Bohrlochmesswerkzeugen
elektrisch gekoppelt werden. Diese elektrische Kopplung wird durch
ein mehradriges Kabel 66, das durch eine abgedichtete Leiter-
oder Adernkammer 68 nach oben zu den einzelnen Kontakten 102 der Verbindereinheit 52 führt, bewirkt.
Das Kabel 66 verläuft
durch ein Ölrohr 71 durch
die Mitte des DWCH nach oben. Die Kammer 68 ist durch einzelne O-Ring-Kontaktdichtungen 70 der
Verbindereinheit 52, O-Ringdichtungen 72 an dem Ölrohr 71,
O-Ringdichtungen 74 und 76 an dem Kolben 77 und O-Ring-Kontaktdichtungen 78 an
der Schotteinheit 56 abgedichtet und mit einem elektrisch
isolierenden Fluid wie etwa Silikonöl gefüllt. Der Druck in der Kammer 68 wird
durch das weiter unten näher
beschriebene Druckkompensationssystem auf etwa dem Druck innerhalb
des Gestängerohrs 24 (1) in der Nähe der Oberseite
des DWCH 22 gehalten.
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Eine
Schlammkolbeneinheit 80 (6B),
die aus einem Kolben 82, einem Kolbenring 84,
einem Kolbenanschlag 86, Dichtungen 88 und Gleitreibungsminderer 90 zusammengesetzt
ist, ist über eine
Schlammkolbenfeder 94 in Aufwärtsrichtung gegen eine Kolbenanschlagmutter 92 vorbelastet. Wenn
sich die Schlammkolbeneinheit in der gezeigten Position befindet
und der Anschlag 86 an der Mutter 92 anliegt,
blockiert der Kolben 82 wirksam eine Bewegung des Fluids
zwischen dem Bohrlochringraum 96 (dem Bereich zwischen
dem Gestängerohr
und der Bohrlochwandung; siehe 1) und
dem Inneren des Gestängerohrs
(d. h. dem Innenbereich 98) durch drei Seitenöffnungen 100,
die in einem Abstand um den Durchmesser des DWCH angeordnet sind.
Im Betrieb bleibt die Schlammkolbeneinheit 80 in dieser Öffnungs-Blockierposition,
bis ein ausreichender Druck im Innenbereich 98, der den Druck
im Bohrlochringraum 96 übersteigt,
(der gegen das obere Ende des Kolbens 82 wirkt) herrscht,
um die Vorbelastungskraft der Feder 94 zu überwinden und
die Schlammkolbeneinheit nach unten zu schieben, wodurch die Feder 94 zusammengedrückt wird und
die Öffnungen 100 freigegeben
werden. Die Öffnungen 100 ermöglichen,
sobald sie freigeben sind, eine normale Vorwärtszirkulation des Schlamms durch
das Gestängerohr
hinab und durch die Öffnungen 100 hindurch
in das Bohrloch. Sobald der Pumpdruck des Schlamms unterbrochen
wird, zwingt die Schlammkolbenfeder 94 die Schlammkolbeneinheit 80 zurück in ihre Öffnungs-Blockierposition.
Durch das Blockieren der Öffnungen 100 in
dem DWCL-Gehäuse 42 bei
ausbleibendem Schlammpumpdruck in dem Gestängerohr verhindert die Schlammkolbeneinheit 80 wirksam
ein unerwünschtes
Einströmen von
dem Bohrloch in das Gestängerohr.
Dies dient besonders dazu, eine Bohrlocheruption durch das Gestängerohr
zu vermeiden und zu verhindern, dass von im Schlamm mitgeführter Schutt
von dem Bohrloch die korrekte Funktion der Einrastteile und der elektrischen
Teile des Systems beeinträchtigt.
Es trägt
auch zur Vermeidung einer "U-Verrohrung" bei, bei der ein
plötzlicher
Einbruch von Bohrlochfluiden und der daraus resultierende Aufwärtsfluss
von Schlamm in dem Gestängerohr
dazu führen
können, dass
sich der DWCH und der PWCH vorzeitig trennen.
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Die
Steckverbindereinheit 52 ist aus einer Folge von neun Kontaktringen 102 gebildet,
wovon jeder durch zwei O-Ringdichtungen 70 abgedichtet und
durch Isolatoren 104 getrennt ist. Der Innenraum dieser
Gesamtheit von Kontaktringen und Isolatoren steht unter dem Druck
der Kammer 68, während
die äußere Umgebung
dieser Gesamtheit dem Gestängerohrdruck
(d. h. dem Druck des Innenbereichs 98) ausgesetzt ist.
Um die strukturelle Unversehrtheit dieser Verbindereinheit sowie
die Zuverlässigkeit
der Dichtungen 70 zu bewahren, ist es wichtig, die Druckdifferenz über der
Verbindereinheit (d. h. die Differenz zwischen dem Druck in der
Kammer 68 und dem Druck im Bereich 98) klein zu
halten. Eine zu große Druckdifferenz
von z. B. über
7 kg/cm2 (100 psi) kann dazu führen, dass
Dichtungen 70 fehlerhaft werden oder in extremen Fällen die
Verbindereinheit zusammengedrückt
wird. Selbst ein minimales Entweichen von elektrisch leitendem Bohrschlamm
durch die Dichtungen 70 in die Kammer 68, das
teilweise durch eine zu große
Differenz zwischen dem Gestängerohrdruck
und dem Druck in der Kammer 86 bedingt ist, kann die Zuverlässigkeit
der elektrischen Systeme beeinträchtigen.
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Das
Druckkompensationssystem hält
das Druckgefälle über der
Steckverbindereinheit in vernünftigen
Grenzen und beeinflusst die Druckdifferenz so, dass der Druck in
der Kammer 68 geringfügig, etwa
um 3,5 bis 7 kg/cm2 (50 bis 100 psi), höher als der
Druck im Bereich 98 ist. Diese "Überkompensation" des Drucks in der
Kammer 68 bewirkt, dass jede Tendenz hin zu einer Leckage
dazu führt,
dass nicht leitendes Silikonöl
aus der Kammer 68 in den Bereich 98 eindringt,
anstatt dass leitender Bohrschlamm in die Kammer 68 fließt. Ein
Ringraum 106 um das Ölrohr 71,
der teilweise zwischen dem Rohr und einem das Rohr konzentrisch
umgebenden Schlammschacht 108 gebildet ist, befördert den
Bohrschlammdruck vom Bereich 98 durch Löcher 110, derart,
dass er gegen die Oberseite des Kolbens 77 wirkt. Der Schlammdruck
wird durch den Kolben 77, der durch O-Ringdichtungen 74 und 76 abgedichtet ist,
an die Ölkammer 68 übertragen.
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Während des
Zusammenbaus der DWCC wird die Ölkammer 68 über ein Einweg-Ölbefüllungs-Absperrventil 112 (6D) wie etwa das von The
Lee Company of Westbrook, Connecticut, USA hergestellte Absperrventil
mit der Teilenummer CKFA1876015A mit einem elektrisch isolierenden Fluid
wie etwa Silikonöl
befüllt.
Um die Ölkammer korrekt
zu befüllen,
wird die Kammer zuerst über
eine Entnahmeöffnung 114 mit
Unterdruck beaufschlagt. Wenn das Vakuum erzeugt ist, wird durch
die Entnahmeöffnung 114 Öl in die
Kammer 68 aufgefüllt.
Dies wird einige Male wiederholt, bis die Kammer vollständig gefüllt ist.
Danach wird der Unterdruck weggenommen, die Öffnung 114 mit einem
Stopfen 116 verschlossen und weiteres Öl durch das Absperrventil 112 in
die Kammer 68 gepumpt, wobei eine Ausgleichfeder 118 ausgedehnt
wird, bis ein den Druck begrenzendes Einweg-Absperrventil 119 in
dem Kolben 77 öffnet,
was angibt, dass der Druck in der Kammer 68 einen gewünschten
Pegel oberhalb des Drucks in der Kammer 98 erreicht hat
(die während dieses
Befüllvorgangs
im Allgemeinen unter atmosphärischem
Druck steht). Wenn das Ventil 119 angibt, dass der gewünschte Druck
von vorzugsweise 3,5 bis 7 kg/cm2 (50 bis
100 psi) erreicht ist, wird die Ölfüllleitung
von dem Einweg-Absperrventil 112 abgenommen und die Kammer 68 unter
Druck stehend hinterlassen.
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Schlammkammer-Füllöffnungen 120 in
der Kupplung 60 ermöglichen
vor dem Einsatz vor Ort das Befüllen
des Schlammringraums 106 und des Innenvolumens über dem
Kolben 77 vorab mit einem empfohlenen Schmierfluid wie
etwa Motoröl.
Das Schmierfluid verbleibt während
der Verwendung im Bohrloch üblicherweise
in dem DWCH (speziell im Ringraum 106 und in dem Volumen über dem
Kolben 77) und wird durch den Bohrschlamm nicht ohne weiteres
verdrängt,
was die Werkzeugwartung vereinfacht. Neben dem Schmierfluid wird
für alle
Gleitkontaktflächen
ein reichliches Auftragen eines reibungsmindernden Materials wie
etwa LUBRIPLATETM empfohlen.
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In
den 7A bis 7C enthält der PWCH 28 eine
Verbinderhülseneinheit 140 zur
Paarung mit der Steckverbindereinheit 52 des DWCH 22 im
Bohrloch. Da der PWCH in das Bohrloch eingefahren wird, ohne mit
dem DWCH in Eingriff zu sein, wird ein Shuttle 142 aus
einem elektrisch isolierenden Material gegen das untere Ende des
PWCH vorgespannt. Eine Vierfachdichtung 144 dichtet gegen
den Außendurchmesser
des Shuttles 142 ab, um Bohrlochfluide aus dem PWCH fernzuhalten,
bis der Shuttle durch die Steckverbindereinheit des DWCH verschoben oder
umgelegt wird. Eine verjüngte
untere Nase 146 unterstützt
das Ausrichten des DWCH zur Kopplung mit dem PWCH.
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Wenn
das untere Ende des PWCH durch eine ausreichende Inertiallast oder
Schlammdrucklast in den DWCH geschoben wird, streckt es sich durch
die Einrastfinger 48 des DWCH (6A), bis diese hinter einem zerbrechlichen
Einrastring 148 an dem PWCH einschnappen. Sobald der Einrastring 148 von
den Einrastfingern des DWCH erfasst ist, widersteht er einem Auskuppeln
von DWCH und PWCH, z. B. infolge der Gestängerohrbewegung, einer Vibration
oder einer U-Verrohrung. Der Einrastring 148 ist in Abhängigkeit
von den erwarteten Bedingungen vor Ort aus einem Sortiment von Ringen mit
unterschiedlichen maximalen Scherkraftwiderständen von z. B. 726 bis 1814
kg (1600 bis 4000 Pfund) wählbar,
derart, dass der PWCH nach dem Datensammeln von dem DWCH gelöst werden
kann, indem er an dem Einsatzkabel nach oben gezogen wird, bis der
Einrastring 148 bricht und den PWCH freigibt.
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Der
PWCH besitzt ein äußeres Gehäuse 150 und
eine Seilschloss-Gehäuse-Schweißkonstruktion 152,
die mit einer Kupplung 154 und geeigneten geschlitzten
Gewinderingen 156 verbunden ist. In dem äußeren Gehäuse 150 befindet
sich eine Aderndornbaugruppe mit einem oberen Dom 158 und
einem untern Dorn 160. Schlitze 162 in dem oberen
Aderndorn und Löcher 163 (7D) durch das äußere Gehäuse bilden
einen offenen Strömungspfad
von dem Inneren des Gestängerohrs
zu einer Schlammkammer 164 innerhalb der Aderndornbaugruppe.
Die Signaladern 165 von der Verbinderhülseneinheit 140 sind zwischen
dem äußeren Gehäuse 150 und
dem Aderndorn längs
axialer Rillen in der Außenfläche des
unteren Dorns 160, durch Löcher 166 in dem oberen
Dorn 158 und durch einen Adernhohlraum 168 geführt und
einzeln mit den unteren Stiften der Verbindereinheit 170 verbunden.
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Wie
der DWCH besitzt der PWCH ein Druckkompensationssystem für den Druckausgleich über dem
Shuttle 142, wobei die elektrischen Komponenten von einem
elektrisch isolierenden Fluid wie etwa Silikonöl umgeben bleiben, bis der
Shuttle verschoben wird. In dem unteren Dorn 160 ist eine Ölkammer 172 definiert,
die durch einen Ausgleichskolben 174 mit einer O-Ringdichtung 175 von
der Schlammkammer 164 getrennt ist. Der Kolben 174 kann
sich in dem unteren Dorn 160 frei bewegen, so dass der Druck
in der Schlammkammer und in der Ölkammer im
Wesentlichen gleich ist. In der Schlammkammer 164 und in
der Ölkammer 172 ist
eine untere Feder 176 bzw. eine obere Feder 178 angeordnet,
die den Shuttle 142 nach unten vorbelastet. Die Ölkammer 172 steht
mit dem Leiter- oder Adernhohlraum 168 und über die
Adernführungsrillen
in dem unteren Dorn 160 und die Adernlöcher 166 in dem oberen Dorn 158 mit
dem in Fluidverbindung und ist durch Dichtungen 180 um
den oberen Dom gegen den Gestängerohrdruck
abgedichtet. Deshalb wirkt das Gestängerohrfluid, wenn der Shuttle
wie gezeigt positioniert ist, gegen das obere Ende des Ausgleichskolbens 174,
der den Druck an die Ölkammer 172 und auf
das obere Ende des Shuttles 174 überträgt, wodurch die Fluiddruckkräfte auf
den Shuttle im Gleichgewicht gehalten werden. Füllöffnungen 162 und 184 am
oberen bzw. unteren Ende des Ölfüllabschnitts des
PWCH ermöglichen
das Befüllen
der Ölkammer 172 und
des Adernhohlraums 168 nach dem Zusammenbau. Ein Überdruckventil 186 in
dem Ausgleichskolben ermöglicht
beim Zusammenbau das Beaufschlagen der Ölkammer mit bis zu 7 kg/cm2 (100 psi) über dem Druck in der Schlammkammer 164 (d.
h. dem atmosphärischen
Druck während
des Zusammenbaus).
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Das
obere Ende des PWCH bildet sowohl eine mechanische als auch eine
elektrische Verbindung mit dem Seilarbeitkabel 30 (2). Die Verbindereinheit 170 enthält neun
elektrisch isolierte Stifte, wovon jeder eine entsprechende isolierte
Anschlusslitze 188 für
den elektrischen Anschluss an einzelne Adern des Kabels 30 aufweist.
Ein Verbinderhalter 189 ist auf das freiliegende Ende der
Kupplung 154 geschraubt, um den Verbinder an Ort und Stelle
zu halten. Die spezifische Konstruktion der Verbindereinheit 170 wird
weiter unten näher
besprochen.
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Um
das obere Ende des PWCH mit dem Kabel zu verbinden, wird das Seilschlossgehäuse 152 zuerst
zusammen mit einer geschlitzten Kabeldichtung 190, einer
Dichtungsmutter 192 und einem oberen und einem unteren
Putzbecher-Dorn 194 bzw. 196 über das
Ende des Kabels geschoben. Um das Kabelende wird ein sich selbst
festziehender Standard-Seilschlosshalter 197 gesetzt, der
das Kabelende gegen eine innere Schulter 198 festhält. Die
Adern des Kabels werden mit Anschlusslitzen 188 von der Verbindereinheit
verbunden, während
das Seilschlossgehäuse 152 mit
einem geschlitzten Gewindering 156 an der Kupplung 154 angebracht
wird und durch Abschmierbohrungen 200 mit elektrisch isolierendem
Fett wie etwa Silikonfett vollgepumpt wird. Ein Putzbecher 202,
der weiter unten näher
besprochen wird, wird zwischen den oberen 194 und den unteren 196 Putzbecherdorn
eingebaut, um die Strömung
durch das Gestängerohr
um den PWCH zu begrenzen und eine Druckkraft, die den PWCH längs des
Gestängerohrs
verschiebt und den PWCH an dem DWCH im Bohrloch einrastet, zu entwickeln.
Der obere Putzbecherdorn 194 wird auf das Seilschlossgehäuse 152 ge schraubt,
um den Putzbecher 202 an Ort und Stelle zu halten, und
die Dichtungsmutter 192 wird angezogen.
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In 8 enthält eine andere Anordnung für das obere
Ende des PWCH zwei Putzbecher 202a und 202b, die
um einen Abstand L getrennt sind, um die Strömung um den PWCH weiter zu
begrenzen. Diese Anordnung ist nützlich,
wenn beispielsweise leichte, dünnflüssige Schlämme zum
Pumpen verwendet werden. Eine Seilschlossgehäuseverlängerung 204 verbindet
geeigneterweise die Dorne der beiden Putzbecher. Es können auch
mehr als zwei Putzbecher verwendet werden.
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In 9 erzeugt der Putzbecher 202 eine Strömungsbegrenzung
und einen entsprechenden Druckabfall am Punkt A. Da der stromaufwärtsseitige Druck
(z. B. der Druck am Punkt B) größer als
der stromabwärtsseitige
Druck (z. B. der Druck am Punkt C) ist, entwickelt sich eine Kraft,
die genutzt wird, um den Putzbecher und das daran befestigte Werkzeug stromabwärts zu schieben.
Wie in 9A gezeigt ist, kann
ein Putzbecher (z. B. der Putzbecher 202c) alternativ in
der Nähe
des Bodens eines Werkzeugs 206 positioniert sein, um das
Werkzeug ein Rohr oder das Bohrloch hinab zu ziehen. Diese Anordnung kann
beispielsweise zum Zentrieren des Werkzeugs besonders nützlich sein,
um breite Merkmale in der Nähe
seines stromabwärtsseitigen
Endes oder mit großen
Rohrdurchmesser/Werkzeugdurchmesser-Verhältnissen oder kleinen Werkzeuglänge/Werkzeugdurchmesser-Verhältnissen
zu schützen.
Der gewünschte
radiale Spalt Δr zwischen der Außenfläche des Putzbechers und der
Innenfläche des
Rohrs hängt
von mehreren Faktoren einschließlich
der Fluidviskosität
ab. Wir haben festgestellt, dass ein radialer Spalt von etwa 1,3
mm (0,05 Zoll) pro Seite, d. h. ein diametraler Spalt von 2,6 mm (0,10
Zoll), bei den zumeist verwendeten Bohrschlämmen gute Wirkung zeigt.
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In 10 ist der Putzbecher 202 aus
einem elastischen Material wie etwa VITONTM oder
einem anderen Fluorkohlenstoffelastomer spritzgegossen und weist
einen an einer Seite nach unten laufenden Schlitz 210 auf,
der das Einbauen und das Entfernen erleichtert, ohne das Kabel von
dem Werkzeug abzunehmen. Konisch zulaufende Abschnitte 214 und 216 des
Putzbechers sitzen in entsprechenden Bohrungen in dem oberen 194 bzw.
dem unteren 196 Putzbecherdorn und weisen Außenflächen auf,
die sich um etwa 7 Grad in Bezug auf die Längsachse des Putzbechers verjüngen. Die
Länge der
konisch zulaufenden Abschnitte tragen zum Halt des Putzbechers in
den Bohrungen des Gehäuses
bei. Außerdem erstrecken
sich sechs Stifte 217 durch Löcher 218 in dem Putzbecher
zwischen dem oberen und dem unteren Putzbecherdorn, um den Putzbecher während des
Gebrauchs zu halten. In eine Oberfläche des Putzbechers sind kreisförmige Trimmführungen 219 gegossen,
die das Zuschneiden des Bechers auf verschiedene Außendurchmesser,
um an unterschiedliche Rohrgrößen angepasst
zu sein, unterstützen.
Für den
Putzbecher können
auch andere elastische Materialien verwendet werden, obwohl das
Putzbechermaterial idealerweise dem starken Abrieb, der längs der
Rohrwände
entstehen kann, und einer großen
Vielfalt an Chemikalien, die in Bohrlöchern angetroffen werden können, widerstehen können sollte.
Andere, nichtelastische Materialien, die ebenfalls nützlich sind,
sind Weichmetalle wie etwa Messing oder Aluminium oder harte Kunststoffe wie
etwa Polytetrafluorethylen (TEFLONTM) oder Acetal-Homopolymerisat-Harz
(DELRINTM). Nichtelastische Putzbecher können zum
Einbau über
einem vormontierten Werkzeug in zwei sich überlappenden Teilen gebildet
sein.
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In 11 enthält die Verbinderhülseneinheit 140 des
PWCH eine Reihe von aufnehmenden Kontakten 220, die um
eine gemeinsame Achse 222 angeordnet sind. Die Kontakte
besitzen einen linearen Abstand d, der dem Abstand der Steckkontakte
der Steckverbindereinheit des DWCH (6A)
entspricht, und eine Abstreifdichtung 224. Die Kontakte 220 und
Abstreifdichtungen 224 sind jeweils in einem entsprechenden
Isolator 226 gehalten. Der Stapel von Kontakten, Abstreifdichtungen
und Isolatoren ist in einer äußeren Buchse 228 zwischen
einem Endhalter 230 und einem oberen Dorn 232 aufgenommen.
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In
den 12 und 13 ist jeder Kontakt einzeln
aus einem elektrisch leitenden Material wie etwa Berylliumkupfer
herausgearbeitet worden und weist einen Buchsenabschnitt 234 mit
acht (vorzugsweise sechs oder mehr) gestreckten Fingern 236 auf.
Der Kontakt 220 ist vorzugsweise vergoldet. Die Finger 236 sind
jeweils so geformt, dass sie sich radial nach innen biegen oder
mit anderen Worten von dem Buchsenabschnitt 234 bis zu
einem distalen Ende 237 einen ersten Abschnitt 238,
der radial nach innen verläuft,
und einen zweiten Abschnitt 240, der radial nach außen verläuft, aufweisen,
wobei ein radial innerster Abschnitt 242 mit einer Kontaktlänge dc von etwa 3,8 mm (0,150 Zoll) gebildet ist.
Durch maschinelles Bearbeiten des Kontakts 220 aus einem
Materialteil weisen die Finger 236 in ihrem gezeigten entspannten
Zustand keine Rest-Biegespannungen auf, die dazu führen würden, dass
sich ihre Dauerfestigkeit verschlechtert.
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Der
Innendurchmesser d1 des Kontakts 220, der
zwischen den Kontaktflä chen 242 gegenüberliegender
Finger gemessen wird, ist etwas kleiner als der Außendurchmesser
der elektrischen Steckkontakte 102 des DWCH (6A), so dass die Finger 236 während des
Eingriffs mit dem Steckverbinder nach außen geschoben werden und einen
Kontaktdruck zwischen den Kontaktflächen 242 und den Steckkontakten 102 hervorrufen.
Die Umfangsweite w jedes Fingers verjüngt sich zu einem Minimum an der
Kontaktfläche 242.
Wir haben festgestellt, dass das maschinelle Bearbeiten des Kontakt
in der Weise, dass die Länge
dc der Kontaktflächen 242 etwa ein
Viertel der Gesamtlänge
df der Finger beträgt, und die radiale Dicke t
der Finger etwa 75 Prozent des radialen Abstands r zwischen der
Innenfläche des
Buchsenabschnitts 234 und den Kontaktflächen 242 entspricht,
zu einer Kontaktkonstruktion führt,
die ein wiederholtes Einkuppeln aushält.
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Die
Abstreifdichtungen 224 sind vorzugsweise aus einem elastischen
Fluorkohlenstoffelastomer wie etwa VITONTM gegossen.
Der Innendurchmesser d2 der Abstreifdichtungen 224 ist
ebenfalls etwas kleiner als der Außendurchmesser der Steckkontakte,
so dass die Abstreifdichtungen während
ihres Eingriffs den Schutt gegebenenfalls von den Steckkontaktflächen wegwischen.
Vorzugsweise sind die Innendurchmesser d1 und
d2 der Kontakte und der Abstreifdichtungen
etwa gleich. Die Abstreifdichtungen 224 sind aus einem
elektrisch isolierenden Material gegossen, um die Möglichkeit
eines Kurzschlusses zwischen den Kontakten bei Gegenwart elektrisch
leitender Fluide zu verringern.
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Der
Kontakt 220 weist eine Lötnase 244 auf, die
für den
elektrischen Anschluss einer Ader 246 an einer Seite seines
Buchsenabschnitts 234 herausgearbeitet ist. Wie in 12 gezeigt ist, ist eine
Ader 246, wenn der Drahtkontakt 220 in den Isolator 226 eingesetzt
ist, durch ein Loch 248 in dem Isolator geführt. Ausrichtstifte 250 in
weiteren Löchern 248 in dem
Isolator sitzen in außen
befindlichen Rillen 252 der Abstreifdichtung 224,
um diese auf den Isolator auszurichten. Eine Kerbe 254 an
der Abstreifdichtung passt um die Lötnase 224. Isolatoren 226 und Abstreifdichtungen 224 sind
mit ausreichenden Löchern 248 bzw.
Rillen 252 ausgebildet, um alle Adern 246 von
jedem der Kontakte 220 in der Verbinderhülse zur
Anbringung an der Dichtungseinheit 170 zum oberen Ende
der Einheit zu führen
(7B).
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Wenn
der Kontakt 220 in den Isolator 226 eingesetzt
ist, liegen die distalen Enden 237 der Kontaktfinger in
einer durch eine Innenlippe 258 des Isolators gebildeten
Längsrille 256.
Die Lippe 258 schützt
die distalen Enden der Finger davor, während des Auskuppelns des PWCH
aus dem DWCH an den Oberflächen der
Steckverbindereinheit hängen
zu bleiben.
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In 14 enthält die Verbindereinheit 170 des
PWCH einen gegossenen Verbinderkörper 280 aus
einem elektrisch isolierenden Material wie etwa Polyethylketon,
Polyethyletherketon oder Polyaryletherketon. Der Körper 280 ist
so beschaffen, dass er einem hohen statischen Differenzdruck von
beispielsweise bis zu 1055 kg/cm2 (15.000
psi) über
einem O-Ring in einer O-Ringrille 281 widersteht, und weist
Durchgangslöcher 282 auf,
in die elektrisch leitende Stifte 284, die an Zuleitungsdrähte 286 angefügt sind,
gepresst sind. (Die Zuleitungsdrähte 286 bilden
die Anschlusslitzen 188 von 7B.)
Vergoldete Stifte 284 aus rostfreiem 17-4-Stahl sind eingepresst
worden, bis ihre unteren Flanschen 288 an den Böden von
Gegenbohrungen 290 in dem Verbinderkörper anliegen. Um die Grenzflächen zwischen dem
Verbinderkörper
und den Zuleitungsdrähten
abzudichten, ist eine Aderndichtung 292 um die Drähte und
den Verbinderkörper
eingegossen worden, nachdem die Isolation an den einzelnen Zuleitungsdrähten zur
besseren Haftung an dem Dichtungsmaterial geätzt worden ist. Die Dichtung 292 muss
ebenso den hohen Differenzdrücken
von bis zu 1055 kg/cm2 (15.000 psi), die
die Verbindereinheit erfährt,
widerstehen. Wir haben festgestellt, dass einige Hochtemperatur-Fluorkohlenstoffelastomere
wie etwa VITONTM und KALREZTM als
Aderndichtung 292 gut geeignet sind.
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Um
eine Lichtbogenbarriere zwischen benachbarten Stiften 284 und
zwischen den Stiften und der Kupplung 154 (7B) an der Fläche 294 des Verbinderkörpers 280 zu
bilden, sind einzelne Stiftisolatoren 296 um jeden der
Stifte 284 zwischen ihren unteren und oberen Flanschen 288 bzw. 298 eingegossen.
Die Isolatoren 296 stehen um etwa 3,0 mm (0,120 Zoll) aus
der Ebene der Fläche 294 des
Verbinderkörpers
heraus und sind vorzugsweise aus einem Hochtemperatur-Fluorkohlenstoffelastomer
wie etwa VITONTM oder KALREZTM gegossen.
Die Isolatoren 296 schützen
gegen einen Überschlag,
der längs
der Fläche 294 des
Verbinderkörpers
auftreten kann, wenn beispielsweise feuchte Luft oder flüssiges Wasser
in den Adernhohlraum 168 des PWCH (7B) eindringt. Neben dem Schutz gegen
einen unerwünschten
elektrischen Überschlag
tragen die Isolatoren 296 zum Fernhalten von Feuchtigkeit
von der Verbindung zwischen den Stiften 284 und den Zuleitungsdrähten 286 innerhalb
des Verbinderkörpers
während
der Lagerung und des Transports bei.
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In 15 wiederum besitzt der
Verbinderkörper 280 einen
Außendurchmesser
db von etwa 24,1 mm (0,95 Zoll), damit er
in die bis zu 25,4 mm (1,0 Zoll) kleinen Werkzeuginnendurchmesser,
die für
eine Bohrloch-Messgeräteausrüstung typisch sind,
passt. Der zusammengebaute Verbinder besitzt ein kreisförmiges Feld
von neun Stiften 284 mit jeweils entsprechenden Isolatoren 296 und
Zuleitungsdrähten 286.