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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine Bindung zum Befestigen von Schleifkörnern auf
dem Kern eines Schleifwerkzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Bindung, die auf einfache Weise entfernt werden kann um die
Wiederverwendung des Kerns zu erleichtern.
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HINTERGRUND
UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Industrielle
Schleifwerkzeuge umfassen oft Schleifkörner aus einer harten Substanz
die auf einem festen Kern befestigt sind. Der Kern kann dafür angepasst
sein manuell oder maschinell in beweglichem Kontakt mit einem Arbeitsstück betrieben
zu werden, um das Werkstück
auf eine gewünschte
Form zu schleifen, zu schneiden, zu polieren oder auf andere Weise
abzutragen. Die Schleifkörner
sind an dem Kern üblicherweise mittels
eines Materials befestigt, das manchmal als Bindung bzw. Bindemittel
bezeichnet wird (siehe beispielsweise GB-A-1 491 044).
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Die
Schneidefähigkeit
von Schleifwerkzeugen vermindert sich im Allgemeinen mit fortgesetzter
Verwendungsdauer. Schließlich
verschleißt
ein Werkzeug so sehr, dass es für
die weitere Verwendung unwirksam wird und durch ein neues Werkzeug
ersetzt werden muss.
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Oft
ergibt sich die durch Verschleiß bewirkte
verringern Schneidefähigkeit
aufgrund von etwa exzessivem Abstumpfen und Schleifmittelkörnerverlust.
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Die
Körnung
kann verloren gehen wenn das Bindemittel erodiert oder durch den
Kontakt mit dem Werkstück
bricht. In vielen Fällen
sind vom Verschleiß nur
das Schleifmittel und das Bindemittel betroffen, und der Kern bleibt
im Wesentlichen intakt.
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Der
Bedarf für
den Ersatz verschlissener Schleifwerkzeuge ist in bestimmten aggressiven
Schneideanwendungen von Bedeutung, wie etwa beim Schleifen von Konstruktionsmaterialien
und dem industriellen Schleifen. Diese Anwendungen erfordern typischerweise
das Schleifen von Materialien wie etwa Metallen, Naturstein, Granit,
Beton, organische Verbundstoffe und Keramiken, sowie Mischungen
davon. Diese schwer zu schleifenden Materialien neigen dazu sogar
die härtesten
Schleifwerkzeuge schnell zu verschleißen, die Superschleifmittelkörner wie
etwa Diamant und kubisches Bornitrid („CBN") umfassen. Außerdem sind Konstruktionsschleifwerkzeuge
häufig
recht groß.
Schleifscheiben von bis zu mehreren Fuß Durchmesser zum Schneiden
von Beton und anderen Straßenbelagsmaterialien
sind nicht ungewöhnlich.
Die Kosten für
das Ersetzen derartiger Werkzeuge können relativ hoch sein.
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Um
die Kosten für
das Ersetzen zu verringern ist es üblicherweise möglich den
Kern, der aus einem verschlissenen Werkzeug gewonnen wird, wiederherzustellen.
Dies wird im Allgemeinen bewerkstelligt durch Entfernen des restlichen
Bindemittels und der Körnung
auf dem Kern, das Reparieren struktureller Defekte in dem Kern und
das Aufbringen einer neuen schneidenden Oberfläche aus Schleifkörnern und
Bindemittel. Die Entfernung von Bindung und Körnung von wiedergewonnenen
Schleifwerkzeugen wird manchmal als „stripping" bezeichnet.
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Stripping
ist besonders wichtig für
die Wiedergewinnung von industriellen Schleifwerkzeugen, da die industriellen
Projekte größtenteils
das Schleifen mit engen Toleranzen erfordern. Restliches Bindungsmaterial sollte
vollständig
von einem gebrauchten Kern entfernt werden, um eine für das industrielle
Schleifen geeignete dimensionale Präzision zu erreichen. Natürlich ist
stripping auch wichtig beim Konstruktionsschleifen.
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Viele
Techniken wie etwa Auswaschen und Erhitzen können verwendet werden um die
wiedergewonnenen Kerne abzuziehen. Schleifmittel die eine Metallbindung
verwenden werden üblicherweise
durch eine Kombination von chemischen und elektrochemischen Verfahren
abgezogen. Das heißt,
das Werkzeug kann in einem chemischen Bad eingetaucht werden, das
gegenüber
der Zusammensetzung des Bindemittels in selektiver Weise korrosiv
ist. Ein geeigneter elektrischer Stromkreis kann auch angewendet
werden auf eine Weise welche das Bindemittel durch reverse Elektroplattierung
weiter von dem Kern abzieht.
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Obwohl
signifikant für
viele Arten von Schleifwerkzeugen, ist die Fähigkeit den Kern abzuziehen
besonders wichtig bei der Entwicklung von Bindemitteln für sogenannte
Einschichtmetallbindungswerkzeuge (Single Layer Metal Bond, „SLMB"). SLMB-Werkzeuge werden
im Wesentlichen hergestellt durch Aufbringen der Körnung und
einer dünnen
Beschichtung eines bindenden Materials auf die schneidende Oberfläche des Kerns.
Schließlich
wird ein Bindemittel zwischen der Körnung und dem Kern durch Wärmebehandlung
der Vorrichtung gelötet.
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Nickel
ist ein Bestandteil in herkömmlichen
Bindemitteln die einfach vom Kern abgezogen werden können. Üblicherweise
jedoch verlöten
Nickel-enthaltende Bindungsmaterialien bei sehr hoher Temperatur,
typischerweise weit oberhalb von 1.000°C, was nachteilige Effekte bewirkt.
In diesem Temperaturbereich graphitieren Diamantpartikel und manchmal
wird sogar das Kernmetall deformiert. Alternativ können Nickelbindungen
durch Elektroplattierung bewirkt werden. Dieses Verfahren hat den
Nachteil, dass Galvanisierbäder
große Volumen
von Schleifkörnern
verwenden, die in der Galvanisierflüssigkeit dispergiert sind.
Wenn die Körnung Diamant
oder CBN ist, wird das Galvanisierbad allzu teuer im Unterhalt.
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Galvanisierte
Bindungen verhalten sich auch nicht so gut wie sogenannte „aktive" Bindungen wie unten
diskutiert, d. h. die Bindungen sind nicht so stark und die Körner werden
leichter aus dem Werkzeug entfernt. Es wird vermutet, dass diese
schlechte Eigenschaft vom Mangel an chemischer Wechselwirkung zwischen
der aufgalvanisierten Bindungszusammensetzung und dem Schleifmittelkornmaterial
stammt.
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Aktivbindungslegierungen
können
chemisch aktive Bestandteile wie etwa Titan enthalten, und sie haben
auf dem Gebiet der Bindungen für
SLMB-Werkzeuge große
Popularität
erreicht. Wesgo Inc. in Belmont, Kalifornien vertreibt eine Bindung
basierend auf einem Kupfer-Silber-Eutektikum mit 4,5 Gew.-% Titan
unter dem Handelsnamen Ticusil. Obwohl dieses Produkt eine einfach
abziehbare Bindung zur Verfügung
stellt, ist es relativ teuer aufgrund des Silbergehaltes und seine
Betriebseigenschaften sind eher mäßig.
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Das
US-Patent Nr. 5,102,621 offenbart eine ternäre Lötlegierung im Wesentlichen
bestehend aus 0,5 bis 10 Gew.-% Titan, 10 bis 50 Gew.-% Zinn, und
der Rest Kupfer. Die Lötlegierung
wird eingesetzt zum Ausbilden einer gelöteten Verbindung zwischen einem
Graphit- oder Carbonkörper
und einem Metallteil, in erster Linie in der Elektronikindustrie
um Graphitelektroden auf Kupferleiter aufzulöten. Die Lötlegierung wurde hergestellt
durch Vermischen der entsprechenden Mengen an Kupfer, Zinn und Titan
und Erhitzen der Mischung in einem Tiegel. Dieses Dokument deutet
an, dass die Lötlegierung
Graphit benetzt und gute Bindungen auf Graphit ausbildet.
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Eine
bevorzugte SLMB-Bindungslegierung hat die Zusammensetzung 70 Cu/21
Sn/9 Ti (Gew.-%). Die drei Metallpulver können mit einem flüssigen Bindemittel
vermengt werden um eine Paste zu erhalten. Eine Bindung, ausgebildet
durch Auftragen der Paste auf einen Metallkern, Abscheiden von Schleifmittelteilchen
in die Paste und Aushärten
der Legierung bei hoher Temperatur ergibt eine starke Bindung, die
jedoch leider mittels chemischer und elektrochemischer Verfahren
nicht einfach abziehbar ist. Derartige Cu/Sn/Ti-enthaltende Bindungszusammensetzungen
sind vermutlich deshalb schlecht abziehbar, da (a) Zinnenthaltende
intermetallische Phasen innerhalb der Bindung gegenüber der
Korrosion durch Strippingchemikalien resistent sind und (b) eine
Ti/Fe/Cu/Sn-intermetallische Phase ausgebildet wird, die die Bindung
sehr fest auf dem Kern anhaften lässt. Zinn und Titan sind Schmelzpunkt-erniedrigende
Stoffe in der Legierung und Titan reagiert mit Kohlenstoff, was
vorteilhafter dazu führt,
dass die geschmolzene Bindung die Diamantkörner während des Aushärtens benetzen
kann. Daher ist eine einfache Verringerung der Zinn- und Titanmenge
der Zusammensetzung unerwünscht
um die Abziehbarkeit zu verbessern.
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Cu/Sn/Ti-Bindungen
zum Löten
wurden traditionellerweise hergestellt durch Zusammenmischen der Pulver
der drei Einzelbestandteile, um eine gleichförmig konzentrierte Mischung
zu erhalten. Dieses Verfahren gab dem Hersteller vorteilhafterweise
eine ausgezeichnete Kontrolle über
die letztendliche Bindungszusammensetzung, da die Menge jedes der
Bestandteile separat eingestellt werden konnte. Es wurde herausgefunden,
dass die mittels eines Zweischrittverfahrens hergestellte Bindung,
umfassend zunächst
das Vereinigen von Kupfer und Zinnbestandteilen in einer Bronzelegierung,
und zweitens das Vermischen eines Pulver der Bronze mit einer entsprechenden
Menge von Titanhydridpulver, hochwirksam für SLMB-Bindungen ist und darüber hinaus
viel leichter abziehbar ist als traditionelle Cu/Sn/Ti-Bindungen.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung eine ablösbare Bindungszusammensetzung
für ein Schleifwerkzeug
mit einem überwiegend
aus Eisen bestehenden Kern zur Verfügung, im Wesentlichen bestehend
aus:
- (a) etwa 85–95 Gew.-% Bronzelegierung
mit etwa 5,6 bis 41,2 Gew.-% Zinn und etwa 58,8–94,4 Gew.-% Kupfer; sowie
- (b) etwa 5–15
Gew.-% Titan.
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Ferner
wird auch ein Schleifwerkzeug zur Verfügung gestellt, mit Schleifkörnung gebunden
auf einem überwiegend
aus Eisen bestehenden Kern mittels einem Lötmaterial, gemäß Anspruch
15.
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Diese
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Binden einer Schleiflkörnung auf
einem Werkzeug mit einem überwiegend
aus Eisen bestehenden Kern zur Verfügung, umfassend die Schritte:
- (1) Vermischen einer gleichförmigen Mischung
eines Bronzelegierungspulvers, im Wesentlichen bestehend aus etwa
5,6–41,2
Gew.-% Zinn und einer komplementären
Menge an Kupfer; sowie Titanhydridpulver; wobei die Pulver in Mengenanteilen
vorliegen, die ausreichen um eine Bindemittelzusammensetzung zu
erhalten, die im Wesentlichen besteht aus:
- (i) etwa 50–90
Gew.-% Kupfer;
- (ii) etwa 5–35
Gew.-% Zinn; sowie
- (iii) etwa 5–15
Gew.-% Titan;
- (2) Aufbringen von Schleifmittelkörnern und der Bindungszusammensetzung
auf eine schneidende Oberfläche
des Kerns;
- (3) Erhitzen der Bindungszusammensetzung auf eine erhöhte Temperatur
unterhalb der Löttemperatur
von höchstens
870°C in
einer im Wesentlichen sauerstofffreien Atmosphäre, wobei das Erhitzen ausreichend ist
um zu bewirken, dass das Titanhydrid zu elementarem Titan dissoziiert;
und
- (4) weiteres Erhitzen der Bindungszusammensetzung auf die Löttemperatur
für eine
Dauer die ausreicht um eine Hauptmenge der Bindungszusammensetzung
zu verflüssigen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Gemäß einem
Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine ablösbare Bindung bzw. Bindemittel
für ein Schleifwerkzeug
mit einem überwiegend
aus Eisen bestehenden Kern, die eine Bindungszusammensetzung verwendet
die größtenteils
aus Kupfer, Zinn und Titan besteht. Gelegentlich wird hierin der
Begriff „Bindungszusammensetzung" verwendet um die
Zusammensetzung der Mischung der Bestandteile, welche die Bindung ausmachen
zu bezeichnen. Der Begriff „Bindung" bedeutet die geschmolzene
Bindung nach Wärmebehandlung
oder einer anderen Behandlung der Bindungszusammensetzung um die
Schleifmittelkörner
an dem Werkzeug zu fixieren. Wie hier verwendet, zeichnet der Begriff „Kern überwiegend
aus Eisen" einen
Kern aus einer metallischen Zusammensetzung, in der elementares
Eisen ein wesentlicher Bestandteil ist. Der Kern überwiegend
aus Eisen soll Kerne aus elementarem Eisen oder Eisenlegierungen
wie etwa Carbonstahl und rostfreiem Stahl umfassen, die beispielsweise
kleine, jedoch signifikante Anteile an Nickel, Chrom, Molybdän, Chrom,
Vanadium, Wolfram, Silizium, Mangan, und Mischungen davon enthalten.
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Die
Körner,
die auf den Metallkern gebunden werden, können beliebige, geeigneterweise
harte, kornförmige
partikuläre
Schleifmaterialien sein. Repräsentative
Schleifmittel, die in dieser Erfindung verwendet werden können, umfassen
Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Wolframkarbid und dergleichen. Aluminiumoxid
umfasst Standardaluminiumoxid-Schleifmittel,
wie auch sogenannte geimpfte und ungeimpfte Sol-Gel-Mikrokristalline
Alpha-Aluminas.
Ein besonderer Vorzug wird den sehr harten Schleifsubstanzen gegeben,
die im Allgemeinen als Superschleifmittel bekannt sind. Diese umfassen
Diamant, kubisches Bornitrid und Mischungen davon. Unter diesen
ist Diamant bevorzugt, in erster Linie zum Schneiden von nicht-eisenhaltigen
Materialien.
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Um
die erwünschte
Ablösbarkeit
der Bindung von dem Metallkern zu gewährleisten liegen Kupfer, Zinn und
Titan in der Bindungszusammensetzung in Form von zwei Bestandteilen,
nämlich
als Bronzelegierung und Titan vor. Die Mengen von Kupfer und Zinn
sind komplementär
auf insgesamt 100%. Die Bronzelegierung besteht vorzugsweise im
Wesentlichen aus etwa 50–90
Gew.-% Kupfer und etwa 5–35
Gew.-% Zinn; besonders bevorzugt etwa 70–90 Gew.-% Kupfer und etwa
10–30
Gew.-% Zinn, und insbesondere bevorzugt etwa 75–77 Gew.-% Kupfer und 23–25 Gew.-%
Zinn.
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Der
Titanbestandteil enthält
vorzugsweise Titan in einer Form, die während des Lötens mit einem Superschleifmittel,
insbesondere mit Diamant, reagieren kann. Diese Reaktivität verbessert
die Fähigkeit
der geschmolzenen Lötzusammensetzung
die Oberfläche
der Schleifmittelkörner
zu benetzen. Die resultierende erhöhte Kompatibilität zwischen
der Bindung und dem Superschleifmittel scheint der Bindungsstärke förderlich zu
sein. Das Titan kann der Mischung entweder in elementarer oder in
Verbindungsform zugesetzt werden. Elementares Titan reagiert mit
Wasser oder Sauerstoff bei niedriger Temperatur um Titandioxid zu
bilden, und wird dadurch unverfügbar
um während
des Lötens
mit dem Diamant zu reagieren. Daher ist das Zusetzen von elementarem
Titan weniger bevorzugt wenn Wasser oder Sauerstoff anwesend sind.
Wasser kann als Bestandteil oder als Verunreinigung eines optional
flüssigen
Bindemittels eingebracht werden. Wenn Titan in Verbindungsform zugesetzt
wird, sollte die Verbindung in der Lage sein während des Lötschrittes zu dissoziieren, um
dem Titan zu ermöglichen
im Superschleifmittel zu reagieren. Vorzugsweise wird das Titan
zu dem Bindungsmaterial als Titanhydrid, TiH2,
zugesetzt, das bis zu etwa 500°C
stabil ist. Oberhalb von 500°C
dissoziiert Titanhydrid zu Titan und Wasserstoff. Sowohl Bronzelegierung
und Titanmischanteile werden vorzugsweise in Pulverform in die Bindungszusammensetzung
eingebaut. Die Pulver sollten eine kleine Teilchengröße aufweisen.
Dies hilft dabei eine gleichförmige
Mischung und homogene Konzentration über die gesamte Bindungszusammensetzung
zu erzeugen, für
eine optimale Benetzung der Schleifmittelkörner während des Lötens und für die Entwicklung einer maximalen
Bindungsstärke
zwischen dem Kern und den Körnern.
Die feine Teilchengröße erleichtert
auch die Bildung einer Bindungszusammensetzungspaste, wie im Folgenden erläutert. Feine Teilchen
mit einer maximalen Dimension von etwa 44 μm sind bevorzugt. Die Teilchengröße der Metallpulver kann
durch Filtern der Teilchen durch ein Sieb mit spezifizierter Maschengröße bestimmt
werden. Beispielsweise werden nominale 44 μm-Maximalteilchen durch ein 325er Sieb
nach US-Standard mesh durchpassen. Die minimale Metallteilchengröße ist nicht
besonders kritisch für
das gelötete
Werkzeug. Sie ist im Allgemeinen begrenzt durch den Aufwand beim
Erzeugen ultrafeiner Teilchen.
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Die
gepulverten Metallbestandteile sollten vorzugsweise in der Bindungszusammensetzung
in Bereichen von etwa 5 bis 15 Gew.-% Titan und etwa 85 bis 95 Gew.-%
Bronzelegierung vorliegen. Besonders bevorzugt sollte die Kombination
der Bronzelegierungszusammensetzung und die Konzentration des Titans
zu einer Bindungszusammensetzung führen, die etwa 70 Gew.-% Kupfer,
etwa 21 Gew.-% Zinn und etwa 9 Gew.-% Titan umfasst. Wie erwähnt wird
der Einbau der Titankomponente in Form von Titanhydrid vorgezogen.
Bei vielen Anwendungen der Bindungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann der geringfügige
Unterschied zwischen dem Molekulargewicht von elementalem Titan
und Titanhydrid vernachlässigt
werden. Aus Gründen
der Klarheit wird jedoch angemerkt, dass die hier angegebenen Zusammensetzungen
sich auf das vorliegende Titan beziehen, sofern nicht spezifisch
anders angegeben. Die Bindungszusammensetzung wird hergestellt durch
Vermischen der trockenen Pulverbestandteile, beispielsweise mittels
Taumelmischer, bis die Konzentrationen der Bestandteile durch die
gesamte Mischung gleichförmig
sind. Die Pulvermischung kann direkt auf die schneidende Oberfläche des
Werkzeugkerns aufgebracht werden. Vorzugsweise werden die trockenen
Pulverbestandteile mit einem flüchtigen,
flüssigen
Bindemittel mit einer im Allgemeinen geringen Viskosität vermischt.
Das Bindemittel wird zu den gepulverten Bestandteilen in ausreichenden
Mengenanteilen zugesetzt, um eine viskose, klebrige Paste zu bilden,
beispielsweise von der Konsistenz einer Zahnpasta. In Pastenform
kann die Bindungszusammensetzung sehr genau abgegeben werden und
sollte auf der schneidenden Oberfläche des Kerns, wie auch an
den Schleifmittelkörnern
haften. Der Begriff „flüchtig" bedeutet, dass das
flüssige
Bindemittel die Fähigkeit
aufweist bei erhöhter
Temperatur die Bindungszusammensetzung zu verlassen, vorzugsweise
unterhalb der Löttemperatur
und ohne das Lötverfahren
nachteilig zu beeinflussen. Das Bindemittel sollte ausreichend flüchtig sein
um während
des Lötens
im Wesentlichen vollständig
zu verdampfen und/oder zu pyrolysieren, und ohne einen Rückstand
zu hinterlassen der mit der Funktion der Bindung interferieren könnte. Vorzugsweise
wird das Bindemittel unterhalb von 400°C verdampfen. Die Bindemittelflüchtigkeit
sollte jedoch niedrig genug sein, dass die Paste bei Raumtemperatur über einen
vernünftigen
Zeitraum („Trocknungszeit") flüssig und
klebrig bleibt, um die Bindungszusammensetzung und das Schleifmittel
auf dem Kern aufzubringen und die Werkzeuge für das Aushärten vorzubereiten. Vorzugsweise sollte
die Trocknungszeit bei etwa 1 bis 2 Stunden liegen. Geeignete flüssige Bindemittel
um die Parameter der neuen Bindungszusammensetzung zu erfüllen sind
kommerziell erhältlich.
Repräsentative
pastenbildende Bindemittel die zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind umfassen BrazTM-Gel
von Vitta Company; sowie LucanexTM-Bindemittel
von Lucas Company. Das letztere ist eine Proprietärzusammensetzung
und muss gegebenenfalls speziell als bereits vorgemischte Paste
vom Verkäufer
mit den Bindungszusammensetzungsbestandteilen bezogen werden. Das
Bindemittel kann mit den Pulvern auf viele im Stand der Technik
bekannte Verfahren vermengt werden, wie etwa mittels Kugelmühlen. Die
Reihenfolge der Mischung der Pulver und des flüssigen Bindemittels selbst
ist nicht kritisch.
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Die
Paste wird durch beliebige gut bekannte Techniken wie etwa Aufstreichen,
Aufsprühen,
Abstreichen oder Eintauchen der Oberfläche des Werkzeugs in die Paste
auf einen Kern aufgetragen. Beispielsweise kann die Paste mit Hilfe
einer Drehmaschine auf den Kern aufgebracht werden. Bei der Herstellung
von Einzelschichtmetallbindungsschleifwerkzeugen wird anschließend eine
Schicht aus Schleifmittelkörnern
auf die Beschichtung aus der Bindungszusammensetzung abgeschieden.
Die Schleifmittelkörner
können
individuell platziert werden oder auf eine Weise aufgestreut werden,
die eine gleichmäßige Verteilung über die
schneidende Oberfläche
gewährleistet.
Die Schleifmittelkörner
werden in einer Einzelschicht, d. h. im Wesentlichen mit der Dicke
eines Korns, abgeschieden. Teilchengrößen der Schleifmittelkörner sollten
im Allgemeinen größer als
325 mesh und vorzugsweise größer als
etwa 140 mesh sein.
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Die
Menge der aufgetragenen Paste ist wirksam um eine Bindungsdicke
zu gewährleisten,
die spezifiziert ist um die Schleifmittelkörner am Kern stark festzuhalten.
Die günstigste
Menge der Paste hängt
in gewissem Ausmaß von
der Größe der Körner ab.
Vorzugsweise sollte genügend
Paste aufgetragen werden um eine Pastentiefe von mindestens gleich
und bevorzugt etwa 1,7 bis etwa 2,3 mal der maximalen nominalen Abmessung
der Schleifmittelkörner
zu erzeugen. Beispielsweise ist die maximale nominale Abmessung
eines 140 mesh-Pulvers 76 μm.
Körner
und gepulverte Bindungszusammensetzungsbestandteile können alternativ aufgebracht
werden, zunächst
durch Abscheiden klebstoffbeschichteter Schleifmittelkörner direkt
auf den Metallkern und anschließendes
Abdecken der Körner
mit der Metallpulvermischung. Das Metallpulver kann gegebenenfalls
einen flüchtigen,
flüssigen
Binder enthalten. Teilchen mit sehr geringer Teilchengröße können üblicherweise
ohne eine Bindemittelkomponente auf dem kornbeladenen Kern aufgebracht
werden.
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Die
Bindungszusammensetzung aus gemischten Pulverteilchen und gegebenenfalls
einem flüssigen Bindemittel
wird sich beim Aushärten
verdichten, wie weiter unten beschrieben ist. Die Durchschnittsfachleute werden
in der Lage sein die Menge an Trockenpulver oder Paste zu bestimmen,
die auf den Kern aufgetragen werden muss um die erwünschte Dicke
der gelöteten
Bindung zu erzeugen.
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Die
Bindung gemäß der vorliegenden
Erfindung wird mittels eines Hartlötverfahrens hergestellt, das das
Erhitzen der Pulvermischung oder Paste unmittelbar auf eine erhöhte Löttemperatur
umfasst, bei der eine Hauptmenge der festen Bestandteile sich verflüssigt um
eine flüssige
Lösung
auszubilden, die über
die schneidende Oberfläche
des Werkzeugs fließt.
Im flüssigen
Zustand benetzen die Bindungsmetalle in vorteilhafter Weise die
Oberfläche
der Schleifmittelkörner
sehr gut. Die gute Benetzungseigenschaft wird größtenteils der Gegenwart des
Titans zugeschrieben, welches mit den Schleifmittelmaterialien oberflächenaktiv
ist, insbesondere bei den Superschleifmitteln Diamant und CBN. Es
ist auch wichtig einen vorteilhaft hohen Grad der Bindungsablösbarkeit
zu gewährleisten,
indem Kupfer und Zinn als eine vorlegierte Komponente vor dem Löten kombiniert
werden. Wenn Kupfer und Zinn als unabhängige Bestandteile bereitgestellt
werden wird erwartet, dass sich das Zinn zuerst verflüssigt bei
seiner niedrigen Schmelztemperatur von 232°C, wohingegen Kupfer und Titan
fest bleiben. Sobald als Flüssigkeit
freigesetzt wird der Zinn eine intermetallische Phase mit dem Eisen
des Kerns ausbilden, welches sowohl die letztendliche Bindung schwächt und
sich auch schwieriger mittels chemischer oder elektrischer Ablösverfahren
entfernen lässt.
Die Zinn-enthaltende intermetallische Phase schwächt die Bindung durch Ausbildung
einer zusätzlichen
diskontinuierlichen Komponente innerhalb der Bindung. Es reagiert
auch mit Titan, und verbraucht einen Teil des in der Bindungszusammensetzung
verfügbaren Titans,
wobei weniger Titan zur Erhöhung
der Benetzung der Schleifmittelkörner
verbleibt.
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Es
wurde auch beobachtet, dass die flüssige Lösung von vorlegiertem Kupfer/Zinn
und Titan oder Titanhydridpulver in Bindungszusammensetzungen über den
Kern und die Körner
mehr glatt, gleichmäßig und konsistent
fließt,
d. h. ohne Flecken und morphologische Unregelmäßigkeiten wie sonst üblich. Ferner
verflüssigt
sich die Bindungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung bei
einer geringfügig
niedrigeren Temperatur als eine ternäre Pulvermischung. Dies erlaubt
eine Durchführung
des Lötverfahrens
bei niedrigerer Temperatur, was die Integrität des Kerns und der Körner besser
schont, und auch Energie einspart.
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Die
Löttemperatur
der Kupfer/Zinn/Titan-Bindungszusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung kann bei bis zu etwa 880°C liegen, was nahe der Löttemperatur
ternärer
Pulvermischungen liegt. Die vorlegierte Kupfer/Zinn- und Titan/Binär-Mischung
kann jedoch unterhalb von etwa 870°C effektiv gelötet werden,
vorzugsweise zwischen 850 und 870°C,
und besonders bevorzugt bei etwa 865°C. Wenn die Titankomponente
als Titanhydrid in die Bindungszusammensetzung eingebaut wird, sollte
das Aufheizen auf die Löttemperatur
auf eine geeignete Geschwindigkeit eingeregelt sein um es dem Hydrid
zu ermöglichen,
vor Erreichen der Löttemperatur
vollständig
zu dissoziieren. Ferner wird auch der flüchtige Binder, sofern einer
vorhanden ist, die Bindungszusammensetzung während der Heizschritte verlassen.
Das Bindemittel kann die Bindung mittels verschiedener Mechanismen
verlassen. Höher
flüchtige
Anteile können
bei niedrigeren Temperaturen verdampfen, und gering flüchtige Anteile
können
pyrolysieren sobald die Temperatur die Löttemperatur annähert.
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Die
Atmosphäre
des Lötverfahrens
sollte kontrolliert werden um Sauerstoff auszuschließen welcher mit
den vorliegenden Metallen reagieren kann. Die Kontrolle kann bewerkstelligt
werden durch Löten
unter Vakuum oder in einer Inertgas-gespülten Umgebung, vorzugsweise
ausreichend um die Sauerstoffkonzentration unterhalb von 100 parts
per million (ppm) zu halten. Das Löten sollte bei der Schmelztemperatur
der Bronze für
einen Zeitraum gehalten werden der ausreicht, um eine Hauptmenge
der Bronzelegierung und des Titans zu schmelzen und die Oberfläche der
Schleifmittelkörner
extensiv zu benetzen, insbesondere wenn ein Superschleifmittel verwendet
wird. 15 Minuten bei der Schmelztemperatur der Bronze sind oft ausreichend,
und 30 Minuten sind bevorzugt.
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Die
Bindungszusammensetzung kann aus Vorlegierungen, aus zwei oder mehr
Bestandteilen und einzelnen Pulvern erzeugt werden. Beispielsweise
kann die Bindungszusammensetzung dieser Erfindung aus Mischungen
einer Cu/Sn-Vorlegierung und Ag und TiH2;
Cu/Sn/Ag-Vorlegierung,
Cu/Sn-Vorlegierung und TiH2; sowie Ag/Cu-Vorlegierung,
Cu/Sn-Vorlegierung
und TiH2 hergestellt werden. Besonders bevorzugt
wird die Bindungszusammensetzung aus einer einzelnen quaternären Vorlegierung
aus Cu/Sn/Ti/Ag-Bestandteilen hergestellt.
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Die
Bindungszusammensetzung kann in trockener Form aufgetragen werden,
oder mit einem flüssigen
Bindemittel für
die Auftragung als Paste vermischt werden. Die optionale Bindemittelkomponente
ist im Wesentlichen so wie vorher beschrieben. Das Verfahren zur
Herstellung eines mit quaternärer
Zusammensetzung gebundenen Werkzeugs entspricht im Wesentlichen
dem Verfahren zur Herstellung des mit ternärer Zusammensetzung gebundenen
Werkzeugs.
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Diese
Erfindung wird nun durch Beispiele von bestimmten repräsentativen
Ausführungsformen
veranschaulicht, worin alle Teile, Mengenanteile und Prozentsätze nach
Gewicht sind, sofern nicht anders angegeben. Alle Gewichtseinheiten
und Maße
die ursprünglich
nicht in SI-Einheiten erhalten wurden, wurden in SI-Einheiten umgerechnet.
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BEISPIELE
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Beispiele 1–11
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Bindungszusammensetzungen
wurden bezüglich
ihrer Bindungseigenschaften und Ablösbarkeit geprüft. Verschiedene
Kupfer-, Zinn- und Silberlegierungen, und Titanhydridpulver wurden
zu gleichförmigen
Mischungen vermengt. BrazTM-Bindemittel
wurde in die Pulvermischungen eingerührt um glatte, homogene 25 Gew.-%
Bindemittelgehalt-enthaltende Pasten zu erzeugen. Jede Paste wurde
wie folgt auf separate Testsubstrate aufgebracht: Eine 0,25 mm dicke
perforierte rostfreie Stahlplatte wurde auf einer sauberen flachen
Stahlplatte mit ungefähr
20 cm2 Oberfläche und 1,6 mm Dicke fest verankert.
Die Paste wurde auf die exponierte Oberfläche der perforierten Platte
aufgebracht und mit einer Art Gummidruckrakel in die Perforationshohlräume hineingedrückt. Diamanten
mit einer Größe von etwa
80 bis 100 US-standard mesh (etwa 0,12–0,18 mm) wurden auf die Platten-abgedeckte
Platte aufgestäubt.
Die perforierte Platte wurde vorsichtig entfernt, wodurch klebende
Diamantkörner
in diskret platzierten Tupfen aus der Paste auf der Platte zurückgelassen
wurden. Überschüssige Diamant
wurde durch Umdrehen der Platte entfernt. Die Platten wurden mit
etwa 10°C
pro Minute auf Löttemperatur
erhitzt, bei einem Vakuum von weniger als 0,133 Pa (< 10–3 Torr).
Anschließend
ließ man
Abkühlen,
wodurch die Diamanten auf den Platten fixiert wurden. Die Platten
wurden visuell bezüglich Ihrer
Gleichmäßigkeit
der Bindungsausbildung untersucht, und die Teilchen wurden per Hand
für eine
qualitative Beurteilung der Bindungsstärke geprüft. Die Platten wurden in einem
elektrochemischen Ablösebad,
enthaltend Enstrip 5000 niedrig-pH-Ablösemittel von Enthone Co., eingetaucht
und mit einem Strom von 0,108 amp/cm2 etwa
8 Stunden lang elektrisch abgelöst,
wie notwendig um die Bindung von den Platten abzulösen. Die
Ablösebadtemperatur
wurde im Bereich von etwa 28 bis 40°C nicht präzise gesteuert. Von Zeit zu
Zeit während
der Ablösung
wurde saurer Elektrolyt zu dem Galvanisierbad zugesetzt, um einen
niedrigen pH aufrecht zu halten. Eine visuelle Begutachtung des
Zustands der Plattenoberfläche
wurde nach dem elektrochemischen Stripping gemacht. Wenn Bindung
zurückblieb
wurden die Platten sandgestrahlt und das Ausmaß des erforderlichen Sandstrahlens
um zu einer Oberfläche
mit bindungsfreiem Zustand zurückzukehren
wurde notiert.
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Die
verwendeten Metallbestandteile zur Herstellung der Bindungszusammensetzungen
sind in Tabelle 1 aufgelistet. Die Zusammensetzungen der Bindung,
die Lötbedingungen
und Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Beispiel
1 wurde hergestellt aus einer Mischung einer Kupfer/Zinn-Legierung
und Titanhydridpulver. Die Bindungszusammensetzung gewährleistete
die stärkste
Bindung und die am wenigsten ablösbare
aller Testzusammensetzungen. Ein bisschen Sandstrahlen war erforderlich
um die Bindung und die Schleifmittelkörner vollständig nach dem elektrochemischen
Stripping zu entfernen. Mechanische Entfernung nach dem elektrochemischen
Stripping war erforderlich, jedoch war das Ausmaß der Reinigung merklich weniger
als erforderlich um metallische Einschichtdiamantschleifscheibenbindungen
aus Bindungszusammensetzungsmischungen mit separaten Kupfer, Zinn
und Titanhydridpulver wieder zu gewinnen. Diese Scheiben erforderten mehrfache
Zyklen von elektrochemischem Ablösen
und Sandstrahlen um die restliche Bindung vollständig zu entfernen. Beispiel
1 zeigt daher die Verbesserung bei der Ablösbarkeit der Kupfer/Zinn-Vorlegierungs- und Titan-Bindungszusammensetzung
gegenüber
den nicht-legierten 3-komponentigen
Bindungszusammensetzungen.
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Die
Bindungszusammensetzung der Beispiele 2–11 wurden erhalten durch Mischen
verschiedener Kombinationen von Legierungspulvern wie in Tabelle
1 beschrieben. Im Allgemeinen verbesserte sich die Ablösbarkeit
der Bindung und die Menge an mechanischer Arbeit die erforderlich
war, und die Bindungsrückstände nach
dem elektrochemischen Stripping waren verringert mit ansteigendem
Gehalt an Silber in der Bindungszusammensetzung.
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Auch
die Fähigkeit
die Löttemperatur
zu verringern verbesserte sich mit steigendem Silbergehalt. Beispiel
1 konnte bei einer akzeptablen Temperatur von 855°C gelötet werden.
Mit etwa 10 Teilen Silber pro 100 Teilen Cu/Sn/Ti (Beispiel 3) konnte
das Löten
erfolgreich bei 855°C
ausgeführt
werden. Mit 50 Teilen pro 100 (Beispiel 7) und 108 Teilen pro 100
(Beispiel 9) wurde ein Löten
unterhalb von 800°C
erreicht. Während
die Ablösbarkeit
bei diesen hochsilberhaltigen Bindungszusammensetzungen exzellent
war, wie auch die niedrigen Löttemperaturen,
litt jedoch die Bindungsstärke
etwas. Für
die gleichen Zusammensetzungen erzeugte das Erhöhen der Löttemperatur auf 820°C (Beispiele
8 und 10) starke Bindungen. Die Bindungsstärke und die Ablösbarkeit
verblieben relativ gut bei einem Silbergehalt von 130 Teilen pro
100.
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Beispiele 23 und 24
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Einschichtmetallbindungs-Diamantschleifscheiben
wurden wie folgt hergestellt. Eine Mischung der gleichen Komponenten
wie in Beispiel 4, das heißt
23 Gewichtsteile eines 72 Gew.-% Silber/28 Gew.-% Kupferlegierungspulvers;
77 Gewichtsteile eines 77 Gew.-% Kupfer/23 Gew.-% Zinnlegierungspulvers
und 7,0 Gewichtsteile Titanhydrid wurden bis zur gleichförmigen Konzentration
in einem Taumelmischer vermengt. Die trockene Mischung wurde BrazTM-Bindemittel von Vitta Company vermischt
um eine Paste mit einer 25 Gew.-%igen
Bindemittelkonzentration zu bilden (Beispiel 23).
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Eine
zweite Zusammensetzung entsprechend Beispiel 1 wurde auch durch
Mischen von 100 Gewichtsteilen von 77 Gew.-% Kupfer/23 Gew.-% Zinnlegierungspulver
und 9,0 Gew.-% Titanhydridpulver zu einer Mischungszusammensetzung
aus 70 Gew.-% Kupfer, 21 Gew.-% Zinn und 9 Gew.-% Ti hergestellt.
Die Mischung wurde auch zu einer 25 Gew.-% Pastenzusammensetzung
mit BrazTM-Bindemittel vermischt (Beispiel
24).
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Die
Pasten wurden auf die Ränder
von zwei 10,16 cm-Durchmesser Stahlschleifscheibenkerne aufbeschichtet.
Diamantschleifmittel von etwa 0,12 bis 0,18 mm Größe wurde
auf die Pasten in einer Einzelschicht aufgestäubt. Überschüssige Schleifmittelkörner wurden
von den Scheiben abgeschüttelt,
die anschließend ofengetrocknet
wurden um das flüssige
Bindemittel zu verdampfen und „grüne" Scheibenvorstufen
zu bilden. Die Vorstufen wurden auf 865°C für 30 Minuten unter geringer
Sauerstoffatmosphäre
bei einem Druck unterhalb von 0,133 Pa erhitzt. Während dieser
Zeit dissoziierte das Titanhydrid zu elementarem Titan, welches
sich mit den verbleibenden Bestandteilen verflüssigte um die Schleifmittel
zu beschichten. Die Scheiben ließ man abkühlen, was verursachte, dass
die Lötflüssigkeiten
sich verfestigten und die Schleifmittel an die Kerne klebten.
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Die
Scheiben wurden verwendet um hochdichte (99,5%) Aluminiumoxidblöcke mit
Abmessungen von 23,32 cm × 10,16
cm × 2,54
cm von Coors Ceramics Co., Golden, Colorado zu schleifen. Die Scheiben
wurden mit einer Oberflächengeschwindigkeit
von 25,4 m/sek rotiert, und die Längsgeschwindigkeit betrugt
2,54 cm/sek. Die Blöcke
wurden über
eine Länge
mit einer Tiefe von 0,432 mm geschnitten: Bei den Versuchen zeigten
die Scheiben ähnliche
Leistungsniveaus und Normalkräfte.
Beide Scheiben verschlissen aufgrund von Bruch und Abflachen der
Diamantkörner.
Sehr geringer Diamantverlust (weniger als 5 Körner pro Scheibe) wurde beobachtet,
was anzeigt, dass die Bindungsstärke
der neuen Scheibe im Vergleich mit der herkömmlichen Scheibe vorteilhaft
ist.
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Diese
Beispiele zeigen, dass die neuen Bindungen in der Lage sind sehr
gute Schleifeigenschaften zur Verfügung zu stellen. Basierend
auf den Ablösbarkeitsergebnissen
der Beispiele 4 und 1 zeigen die Beispiele 23 und 24, dass die neuen
Bindungszusammensetzungen überlegene
Kombinationen von Stärke, Schneidfähigkeit
und Einfachheit der Ablösung
für die
Wiedergewinnung der verbrauchten Schleifwerkzeuge gewährleisten.