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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Gerät zum Erteilen
von räumlicher
Kenntnis für
Einzelpersonen, deren Sicht- oder Hörvermögen geschädigt oder verloren ist, entweder
aufgrund von physischen Anomalien/ Behinderungen oder aufgrund einer
sensorisch benachteiligten Umgebung, zum Beispiel in Dunkelheit,
bei Nebel oder unter Wasser.
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Es gibt eine Anzahl von Führungs-
oder Lokalisierungsgeräten
für sehbehinderte
oder blinde Einzelpersonen, zum Beispiel das Gerät zur Führung wie in
EP 749744 beschrieben. Dieses Gerät zur Führung ist
aus zwei Teilen gebildet. Ein Teil beinhaltet einen Empfänger und
einen Sender, und das andere Teil beinhaltet einen Mikroprozessor
zum Verarbeiten der von dem Empfänger
erhaltenen Signale. Zusätzlich
beinhaltet das zweite Teil einen mechanischen Signalgenerator. Üblicherweise
befindet sich das zweite Teil in der Brusttasche einer blinden Einzelperson.
Der Sender sendet Ultraschallwellen, die von einem Hindernis reflektiert
werden. Das reflektierte Signal aktiviert das mechanische Gerät, welches
somit einen Benutzer über
die Anwesenheit des Hindernisses warnt. Der Führer funktioniert somit wie ein
Näherungswarnungsgerät, insbesondere
liefert er keine Informationen in Form eines Bildes über die Umgebung
und weiter ist es für
die blinde Einzelperson immer noch notwendig, einen Stock zu benutzen, um
Löcher
in dem Boden, Bordsteinkanten und Treppen zu erkennen.
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In dem niederländischen Patent NL 9301911 wird
ein Stock für
Blinde oder Sehbehinderte offenbart, welcher einen Griff beinhaltet,
in welchen ein Funksender und ein Empfänger eingeschlossen ist. Der
Sender und Empfänger
verwenden Ultraschall, Infrarot oder Mikrowellenradarsignale, um
Objekte in dem Weg des Benutzers zu erkennen. Das erhaltene Signal
wird verarbeitet und verwendet, um einen Motor anzutreiben, welcher wiederum
die Stellung einer kleinen Stange, die aus dem Griff hervorsteht, ändert. Ein
Benutzer kann lernen, den Abstand eines sich in der Nähe befindlichen
Hindernisses durch Überwachung
der Bewegung der Stange zu erkennen.
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Der Vorteil dieses Geräts ist,
dass der Näherungsdetektor
und der Stock kombiniert sind. Insbesondere liefert das Gerät jedoch
keine Informationen über
die Umgebung in Form eines Bildes.
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Gleichermaßen beschreibt das deutsche
Patent
DE 29 32 659 ebenfalls
einen Gehstock für
Blinde, in welchen ein Ultraschall-Entfernungsmeßsystem eingebaut ist. Der
Griff des Stocks ist mit einer Anpassungsvorrichtung für den Entfernungsbereich ausgestattet,
welche einen mit einem Finger zu bedienenden Sperrhebel aufweist.
Der Hebel kann angepasst werden, um den Bereich des Ultraschallsystems
anzupassen. Unter Verwendung dieses Geräts kann eine Einzelperson entscheiden,
in welcher Entfernung Objekte erkannt werden sollen. Insbesondere
liefert dieses Gerät
jedoch keine genauen Informationen über die Umgebung, in welcher
sich die Einzelperson befindet.
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Zusätzlich sind alle oben genannten
Geräte nur
zur Verwendung für
sehbehinderte oder blinde Einzelpersonen; sie sind nicht zur Verwendung
für hörgeschädigte oder
gehörlose
Einzelpersonen oder für
Einzelpersonen, die sich in sensorisch benachteiligten Umgebungen
befinden, geeignet. Weiter geben sie nur begrenzte Informationen über die
direkte Umgebung (ein Radius von ungefähr 1 m) weiter.
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Ein Gerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 ist bekannt aus DE-A-195 25 010.
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Es ist ersichtlich, dass ein Bedürfnis besteht, ein
Gerät zu
offenbaren, welches einer Einzelperson relativ genaue Informationen über die
Umgebung, in der sie sich befindet, bereit stellt und insbesondere nach
einem einzelnen Gerät,
das einer sehbehinderten oder blinden Einzelperson Informationen über den
räumlichen
Inhalt ihrer Umgebung bereitstellt und einer gehörgeschädigten oder gehörlosen Einzelperson
Informationen über
die Entfernung und Richtung von verschiedenen Geräuschen in
ihrer Umgebung bereitstellt. Es besteht ebenfalls ein Bedürfnis, solche
Informationen an Einzelpersonen in sensorisch benachteiligten Umgebungen
zu liefern.
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Es ist demgemäss ein Ziel der Erfindung,
ein Gerät
zu offenbaren, welches die Probleme aus dem Stand der Technik überwindet
und die vorgenannten Bedürfnisse
erfüllt.
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Um diese Aufgaben zu lösen, wird
ein Gerät zum
Erteilen von räumlicher
Kenntnis gemäß Anspruch
1 offenbart.
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Es ist bekannt, dass das menschliche
zentrale Nervensystem (CNS = central nervous system) "Gehirnabbildungen" der visuellen/ auditiven
und somatisch sensorischen (taktilen) Welt enthält. Das Gehirn ist so organisiert,
dass diese Abbildungen von unterschiedlichen Sensormodalitäten miteinander
interagieren und Änderungen
in einem Sinn Auswirkungen auf eine andere Modalitätsabbildung
haben können.
Verlust des Sehsinns, zum Beispiel bei Einzelpersonen, die von Geburt
an blind sind, kann zur Folge haben, dass der Sehbehinderte schlechte räumliche
auditive Fähigkeiten
hat. Die Mehrzahl der Sehverluste tritt jedoch im späteren Leben
auf, so dass alle räumlichen
Abbildungen in dem CNS dargelegt sind.
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Das Nutzen von taktilen räumlichen
Empfindungen wird den Bereich des Gehirns verwenden, der für visuelle
räumliche
Abbildungen verwendet wird, und, was noch wichtiger ist, wird die
gleichen Zellen verwenden, die für
auditive Lokalisierung verantwortlich sind. Demzufolge kann durch
Nutzen von mehr als einer sensorischen Modalität die räumliche Kenntnis des Benutzers
verbessert werden. Dies kann zum Beispiel nützlich sein für die effektive Übertragung
oder Kenntnis der Umgebung.
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Bei alternativen Ausführungsformen,
die nicht in den Schutzbereich der Erfindung fallen wie durch die
beigefügten
Patentansprüche
definiert, kann die Strahlung Infrarotstrahlung oder Mikrowellenradarsignale
sein.
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Wo die Strahlung sowohl gesendet
als auch empfangen wird, wird es bevorzugt, dass die elektromagnetische
Strahlung oder akustische Strahlung so gewählt wird, dass damit Geräusche im
menschlichen Hörbereich
nicht störend
beeinflusst werden, damit das Abtrennen eines zusätzlichen
Primärsinns vermieden
wird, der insbesondere von sehbehinderten oder blinden Einzelpersonen
verwendet wird.
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Das taktile Ansprechmittel wird gesteuert durch
ein Steuermittel, wie beispielsweise einem Mikroprozessor, welches
angepasst ist, um Informationen von dem Empfänger über die erhaltene Strahlung
zu erhalten. Insbesondere konvertiert es die Informationen, vorzugsweise
durch schrittweises Senken der Frequenz, so dass das erhaltene Echo
in ein taktiles Signal gewandelt werden kann, idealerweise eine
Vibration, welche eine Einzelperson durch das taktile Ansprechmittel
fühlen
kann.
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Weiter ist bevorzugt, dass das Steuermittel so
programmiert ist, dass die Position des taktilen Signals auf dem
taktilen Ansprechmittel, und dem entsprechenden Körperteil
des Benutzers, Informationen über
den Ort eines Hindernisses in der räumlichen Umgebung liefert.
Auf diese An wird eine räumliche
Abbildung über
den Körper
erzeugt, wie zum Beispiel über
die Handfläche.
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Die Stärke des taktilen Signals kann
gesteuert werden durch das Steuermittel, damit Informationen über die
Größe eines
Hindernisses in der räumlichen
Umgebung geliefert werden können.
Weiter ist, in dem Fall, wo Ultraschall verwendet wird, die Reflektion
von Ultraschall von einem sich in der Nähe befindenden Hindernisses
relativ groß verglichen
mit der Reflektion von Ultraschall von einem entfernten Hindernis,
und so kann die Stärke
des Ultraschallechos direkt mit der Stärke des taktilen Signals oder der
Vibration in Beziehung gesetzt werden, wodurch Informationen auf
dem Körper
nicht nur über
den relativen Ort eines Hindernisses in Bezug zu einem anderen geliefert
wird, sondern auch die relative Nähe eines Hindernisses im Hinblick
auf ein anderes zu dem Benutzer. Demzufolge kann das taktile Signal abgestuft
werden, um die Nähe
eines Objektes oder sogar Informationen über die Dichte eines Objekts anzugeben,
da die Dichte eines gegebenen Objekts die An der reflektierten Strahlung
beeinflusst.
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Das Gerät kann fest oder mobil sein.
Vorzugsweise ist das Gerät
zum Erteilen von räumlicher Kenntnis
mobil und kann verwendet werden, um sich an jedem Teil des Körpers zu
erstrecken, der sensibel für
taktiles Empfinden ist, wie beispielsweise eine Hand, ein Fuß, Rücken, Bein
oder Teile derselben. Es kann sogar einen wesentlichen Teil der
Körperoberfläche bedecken,
zum Beispiel in Form eines am Körper
anliegenden Anzugs. Das Gerät
kann alternativ in der Hand gehalten werden, beispielsweise in Form
einer Taschenlampe, oder es kann als Rucksack oder Brustbeutel gebildet
sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das taktile Ansprechmittel einen Schutz, einen
Knauf, eine Platte oder Unterlage auf, die eine ausgewählte ergonomische
Gestalt hat. Vorzugsweise hat das Gerät eine ergonomisch bevorzugte
Gestalt, welche so gewählt
werden kann, dass sie in der Handfläche sitzt und idealerweise
entlang der Finger verläuft
und insbesondere zu den Fingerspitzen oder entlang der gesamten
Unterseite der Hand.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das in der Hand zu haltende Gerät in einen
Handschuh eingearbeitet sein. Das Gerät kann Wasser abstoßend sein,
so dass es von Tauchern verwendet werden kann, die entweder in trübem oder
tiefem Wasser tauchen.
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Idealerweise wird räumliches
Abbilden durch Bereitstellen einer Mehrzahl von gepaarten Sendern und
Empfängern
durchgeführt,
wobei jedes Paar dazu bestimmt ist, eine ausgewählte Strahlung abzugeben, um
so einen ausgewählten
Winkelbereich oder ein "Sichtfeld" abzudecken. Informationen
von jedem Paar von Sendern und Empfängern können dann von dem Steuermittel
verarbeitet werden und an bestimmte Bereiche des taktilen Ansprechmittels gesendet
werden.
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Zusätzlich oder alternativ, aber
nicht in den Schutzbereich der beigefügten Patentansprüche fallend,
werden ein einzelner Sender und Empfänger vorgesehen, welche dafür angepasst
sind, einen relativ breiten Winkelbereich oder "Sichtfeld" abzudecken, und die Informationen von
dem einzelnen Empfänger
werden in ein Steuermittel eingegeben, welches in der Lage ist,
Informationen aus diesem relativ breiten Winkelbereich zu verarbeiten
und dann die verarbeiteten Informationen auf bestimmte Teile des taktilen
Ansprechmittels abzubilden, wobei es demzufolge eine räumliche
Abbildung der Umgebung liefert.
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Zusätzlich oder alternativ kann
weiter ein einzelner Sender mit breitem Strahl verwendet werden, um
die elektromagnetische Strahlung oder akustische Strahlung zu senden,
aber eine Vielzahl von Empfängern
sind im Hinblick auf das Auflösen
räumlicher
Mehrdeutigkeiten vorgesehen.
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Es wird einem Durchschnittsfachmann
für mobile
Geräte
offenbar werden, dass solch ein Gerät vorteilhaft ist, da es den
Benutzer in die Lage versetzt, die räumliche Umgebung selektiv zu "sehen", indem es die Hand
oder ein anderes Körperteil
innerhalb dieser Umgebung leitet.
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Weiter wird es dem Durchschnittsfachmann offenbar
werden, dass der Effekt der Doppler-Verschiebung auf elektromagnetische
Strahlung oder akustische Strahlung ebenfalls Informationen über die
Bewegung von Hindernissen in der Umgebung gibt, demzufolge hängt die
Abhängigkeit
davon, ob ein Hindernis sich zu oder von dem Gerät weg bewegt oder nicht, von
dem Effekt auf die elektromagnetische Strahlung oder akustische
Strahlung ab und somit davon, ob das taktile Signal während einer
Zeitspanne an Intensität
zunimmt oder abnimmt. Daraus lässt
sich schließen,
dass eine Einzelperson, die in einer Umgebung still steht, das Gerät verwenden kann,
um den Ort von Hindernissen in der Umgebung zu bestimmen und weiterhin
zwischen Hindernissen zu unterscheiden, die fest sind und solchen,
die sich bewegen. Somit ist klar, dass, wenn eine Einzelperson lernt,
das Gerät
zu verwenden, es für
diese Einzelperson möglich
wird zu lernen, sich mit dem Gerät in
der Umgebung zu bewegen und relative Bewegung, das heißt, Bewegung
einer Einzelperson zu oder von einem festen Objekt weg und Bewegung
einer Einzelperson zu oder von einem sich bewegenden Objekt weg,
zu unterscheiden. Es wird offenbar, dass die Einzelperson lernen
wird, nicht nur die Abbildung von Signalen auf der Hand, sondern
auch Änderungen
in der Intensität
dieser Signale zu erkennen.
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Es wird ebenfalls offenbar, dass
das Gerät
in Sicherheitssystemen Anwendung findet und geeignet in sinnesbeeinträchtigten,
wie zum Beispiel dämmrigen
oder dunklen, Umgebungen verwendet werden kann.
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Obwohl die Erfindung insbesondere
mit Bezug auf Sehbehinderte oder Blinde beschrieben wurde, findet
die Erfindung ebenfalls Anwendung für Einzelpersonen, die gehörgeschädigt oder
gehörlos sind.
In diesem Fall wird das Gerät
so angepasst, dass wenigstens ein Empfänger akustische Strahlung innerhalb
des menschlichen Hörbereichs
erhält; und
das Steuermittel kann diese Informationen in ein taktiles Signal
umwandeln.
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Zusätzlich kann das taktile Signal
auf einen bestimmten Ort auf dem mobilen Gerät abgebildet werden, so dass
eine gehörgeschädigte Person
bestimmen kann, von welchem Teil ihrer Umgebung das Geräusch stammt.
Weiter ist das Steuermittel ebenfalls angepasst, um die Intensität oder Lautstärke des Geräuschs mit
der Intensität
oder Stärke
des taktilen Ansprechverhaltens in Beziehung zu setzen. Somit liefern
zum Beispiel besonders laute Geräusche
besonders starke taktile Rückmeldungen
in bestimmten Bereichen des taktilen Ansprechmittels. Alternativ wird
ein leiseres Geräusch
eine geringere taktile Empfindung in einem bestimmten Bereich des
taktilen Ansprechmittels liefern. Auf diese Art kann eine Einzelperson
das Gerät
zum Erteilen von räumlicher Kenntnis
verwenden, um Informationen über
Objekte oder Geräusche
in der räumlichen
Umgebung zu erhalten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Gerät
so angepasst, dass das Gerät
zum Erteilen von räumlicher
Kenntnis zwischen der Bereitstellung von Informationen über die räumliche
Umgebung und der Bereitstellung von Informationen über die
akustische Umgebung umgeschaltet werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Gerät
zum Erteilen von räumlicher
Kenntnis als ein Gerätepaar
bereit gestellt werden, wobei eins angepasst ist, um auf einen linken
Teil des Körpers
abzubilden und eins angepasst ist, um auf einen rechten Teil des
Körpers
abzubilden.
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Vorteilhafterweise kann das Gerätepaar zum Erteilen
von räumlicher
Kenntnis bereit gestellt werden, wobei eins Informationen über die
visuelle Umgebung bereit stellt und das andere Informationen über die
akustische Umgebung bereit stellt.
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Wiederum alternativ kann das Gerätepaar zum
Erteilen von räumlicher
Kenntnis bereit gestellt werden, wobei eins der Geräte Informationen
bereit stellt über
ein erstes seitliches oder entferntes "Sichtfeld" und das andere der Geräte Informationen
bereit stellt über
ein zweites, gegenüberliegendes,
seitliches oder nahes "Sichtfeld".
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In einer weiteren Ausführungsform
wird ein Gerät
wie oben definiert verwendet, um den Ort von Hindernissen und/oder
Geräuschen
in der Umgebung zu bestimmen und zwischen Hindernissen und/oder
Geräuschen
zu unterscheiden, die fest sind, und solchen, die sich bewegen.
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In einer weiteren Ausführungsform
wird gemäß der Erfindung
ein Verfahren zum Übermitteln oder
Erkennen einer Umgebung bereit gestellt, welches das Verbinden eines
Gerätes
wie zuvor definiert mit einer Einzelperson aufweist, derart, dass
es sich wenigstens über
einen Teil des Körpers
der Person erstreckt, und das Erkennen von Strahlung durch das Gerät.
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In einer wiederum weiteren Ausführungsform wird
ein Bausatz mit Teilen bereit gestellt, aus denen ein Gerät zum Erteilen
von räumlicher
Kenntnis wie oben definiert gebildet werden kann.
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Jetzt wird zu Beispielzwecken eine
Ausführungsform
beschrieben.
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In der folgenden Beschreibung werden
herkömmliche
Schaltungstechnik und Geräte
verwendet, um das Gerät
zum Erteilen von räumlicher Kenntnis
zu bilden.
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In einer seiner einfachsten Formen
weist das Gerät
zum Erteilen von räumlicher
Kenntnis eine ergonomisch geformte Unterlage auf, die so angepasst ist,
dass sie in der Handfläche
eines Benutzers liegt. Die Unterlage ist mit Befestigungsmitteln
ausgestattet, wobei die Unterlage unter Verwendung von Bändern oder ähnlichem
befestigt werden kann, die üblicherweise
um das Handgelenk oder die Finger einer Hand befestigt sind. Die
Seite der Unterlage, die an die Handfläche angrenzt, kann eine von
zwei Formen annehmen. Sie kann mit Vorsprüngen ausgestattet sein, die
bei Aktivierung dazu in der Lage sind, sich zu bewegen oder zu vibrieren;
die Frequenz der Vibration wird bestimmt durch die Stärke des
aktivierenden Signals. Alternativ kann die Oberfläche eben sein,
ist aber geeignet, über
einzelne Bereiche sehr geringe, aber erkennbare elektrische Signale
auszusenden, so dass der Träger
ein Kribbeln fühlt,
wenn die Unterlage aktiviert wird; die Stärke des Kribbelns wird bestimmt
durch die Stärke
der Aktivierung.
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Auf der Seite der Unterlage, die
nach außen und
dementsprechend in Richtung der Umgebung zeigt, wird wenigstens
ein Ultraschallsender und ein Ultraschallempfänger vorgesehen. Das "Sichtfeld" des Senders und
Empfängers
wird so gewählt,
dass so viel brauchbare Information über die Umgebung wie möglich geliefert
wird, und liegt zum Beispiel in der Größenordnung von 3–4 Metern.
Zusätzlich
können
Start- und Steuermittel vorgesehen werden, so dass ein Benutzer
das Gerät
starten kann und ebenfalls bevorzugt die Größe des "Sichtfelds" ändern kann.
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In die Unterlage eingebettet ist
ein Steuermittel in Form eines Mikroprozessors, der sowohl mit dem
Sender, Empfänger
und der taktilen Ansprechseite der Unterlage unter Verwendung von
herkömmlicher
Schaltungstechnik verbunden ist. Weiter ist der Mikroprozessor ausgestattet
mit Mitteln, die geeignet sind, die Frequenz des zurückgeworfenen
Ultraschalls zu ändern
und so die Frequenz schrittweise zu senken, um ein taktiles Signal
zu produzieren, das in der Lage ist, entweder die taktilen Vorsprünge zum Vibrieren
zu bringen oder, unter Verwendung von herkömmlichen Mitteln, in ein elektrisches
Signal gewandelt zu werden, um ein geringes, aber erkennbares elektrisches
Signal zu liefern.
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So wie in dem Mikroprozessor ein
Abbild des taktilen Ansprechmittels verkörpert ist, ist in dem Mikroprozessor
ebenfalls ein Abbild der Umgebung vorgesehen, welches von dem Ultraschall-Echo
abgeleitet wird. Somit ist der Mikroprozessor angepasst, um Informationen
von der Umgebung, oder Ultraschallechos, an ein bestimmtes Teil
des taktilen Ansprechmittels zu leiten und so sicherzustellen, dass
räumliches
Abbilden erreicht wird. Die Schaltungstechnik und Verarbeitung zum
Herstellen dieser Abbildung ist herkömmlich.
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In einer alternativen Ausführungsform
ist der Empfänger
in der Lage, Schallwellen innerhalb des menschlichen Hörbereichs
zu erhalten, und der Mikroprozessor ist in der Lage, diese Schallwellen
auf bestimmte Teile des taktilen Ansprechmittels abzubilden. Somit
ist mit dieser alternativen Ausführungsform
der Erfindung ein auditives Abbild der Umgebung einer Einzelperson
bereit gestellt. Wiederum werden herkömmliche Schaltungstechnik und
Verarbeitungsmittel in dieser Ausführungsform verwendet.
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Weitere Ausführungsformen von Geräten zum
Erteilen von räumlicher
Kenntnis gemäß den Patentansprüchen werden,
wiederum zu Beispielzwecken, unter Bezugnahme auf 1–4 dargestellt, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Geräts zum Erteilen
von räumlicher
Kenntnis ist;
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2 eine
schematische Darstellung der Schaltungstechnik, die in der Ausführungsform
aus 1 verwendet wird,
ist;
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3 eine
schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform ist;
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3a die
Ausführungsform
in Vorderansicht zeigt, 3b in
Seitenansicht und 3c in Verwendung;
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4 eine
schematische Darstellung der Schaltungstechnik, die in der Ausführungsform
aus 3 verwendet wird,
ist.
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1 zeigt
ein in der Hand zu haltendes Gerät
zum Erteilen von räumlicher
Kenntnis (1), welches in dem Griff eines Blindenstocks
(2) verkörpert
ist. An dem vom Benutzer entfernten Ende des Stocks (2) werden
Paare von Sendern/Empfängern
(3) vorgesehen. Reflektierte Ultraschallstrahlung wird
von den Empfängern
empfangen und durch Steuermittel (nicht dargestellt) verarbeitet,
welche taktile Ansprechmittel steuern, dargestellt als eine Anordnung von
piezoelektrischen Aufnehmern (4). Diese stellen auf Signale
von dem Steuermittel Vibration her, wobei Ort und Ausmaß der Vibration
der Größe und dem Ort
von Objekten entsprechen, die in der Umgebung erkannt wurden. Die
Aufnehmer sind in einem steifen Material befestigt, welches gute Übertragung
von Vibrationen ermöglicht.
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2 zeigt
das Steuermittel (6) und seine Verbindungen zu den Paaren
von Sendern/ Empfängern
(3) und den piezoelektrischen Aufnehmern (4). Ultraschall
von 40 KHz wird durch einen Oszillator hergestellt. Das Signal wird
mit Verstärkung
und Impulsbildung an den Sender gegeben. Der gleiche Pulsgenerator
sperrt einen superheterodynen Empfänger, vorzugsweise von wenigstens
5 mm Durchmesser, welcher eine hohe Ausbeute mit gutem Signal-Rausch-Verhältnis ermöglicht.
Das reflektierte Signal wird dann an den piezoelektrischen Aufnehmer (4)
weitergeleitet.
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2 zeigt
weiter einen vorne/hinten Komparator, welcher auf der Unterseite
des Bandes vorgesehen ist, um vorne/hinten Amplituden zu vergleichen.
Dies dient der Verwendung als Kantendetektor.
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3a, b und c zeigen
ein in der Hand zu haltendes Gerät
zum Erteilen von räumlicher
Kenntnis (1), welches in einer Taschenlampe (7)
verkörpert ist.
Vibrationen werden entlang der Länge
des Griffs der Taschenlampe zu einer Anordnung von vibrierenden
Kopplern (10) übertragen,
die das taktile Ansprechmittel bilden. Abhängig von der Puls-Echo-Zeit verstärkt oder
vermindert ein Taktgeber die Amplitude von Vibrationen an jeden
der Aktoren, wobei das Spitzensignal an einen entfernten Indikator
(11) am Boden der Taschenlampe für ein entferntes Objekt und
an einen näheren
Indikator (12) an der Vorderseite für ein näheres Objekt bewegt wird. Der
Empfänger
erhält
Abstandsinformationen in Form von Amplituden bezogenen Hinweisen
sowie räumlichen Abbildungshinweisen.
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3a zeigt
die Positionierung des einzelnen Senders mit breitem Übertragungsfeld
wie zum Beispiel 75° oder
80° im Hinblick
auf eine Mehrzahl von Empfängern,
die jeweils ein Empfangsfeld von ungefähr 40° haben.
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3c zeigt
das Senderfeld (14) und die Empfängerfelder (13) in
Verwendung.
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4 stellt
das Steuermittel dar, welches Bestandteile verwendet, die ähnlich denen
sind, die in der vorausgegangenen Ausführungsform verwendet wurden.
In diesem Fall würde
der Empfänger
jedoch ebenfalls das Spitzenecho fühlen, wobei er einen Taktgeber
außer
Betrieb setzt. Abhängig
von der Puls-Echo-Zeit würde
ein Taktgeber die Amplitude von Vibrationen zu jedem der Aufnehmer
(4) verstärken
oder vermindern, wobei das Spitzensignal zum Boden der Taschenlampe
für ein
entferntes Objekt und zur Vorderseite für ein näheres Objekt hinbewegt wird.
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Es wird demgemäss offensichtlich, dass die Erfindung
einen einzigartigen Weg bietet, wie Einzelpersonen, die entweder
sehbehindert oder blind und/oder gehörgeschädigt oder gehörlos sind,
Informationen über
ihre räumliche
Umgebung erhalten können.