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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Entpillungsbehandlung von nicht appretierten Baumwollgewebestücken oder
appretierten Kleidungsstücken
mit Cellulaseenzymen, wobei durch die Behandlung weniger als etwa
3,0% des anfänglichen
Gewichts des Textilerzeugnisses entfernt werden. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Reduktion oder Verhinderung
eines Festigkeitsverlusts des Textilerzeugnisses während des
Entpillens durch Anwendung bestimmter spezifischer Cellulase-Mischungen
und vorzugsweise Trichoderma-Cellulase-Enzymmischungen,
die im Wesentlichen aus wenigstens 80% EGII bestehen. Es wurde gefunden,
dass mit Enzymmischungen, die mit EGII angereichert sind, das Entfernen
von Knötchen
wirksamer ist und eine Zerstörung
des Textilerzeugnisses während
der Enzymbehandlung um etwa 80% reduziert werden kann, bezogen auf
die kommerziellen Standard-Cellulaseenzyme, die zur Zeit verwendet
werden.
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Kurze Beschreibung des
Standes der Technik
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Cellulaseenzyme werden im breiten
Maße verwendet,
um das Aussehen und die Weichheit von Baumwolle enthaltenden Textilerzeugnissen
und Kleidungsstücken
zu verbessern. Der Ausdruck "Baumwollwaren", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet appretierte und nicht appretierte Textilerzeugnisse,
die aus Baumwolle oder Mischungen von Baumwolle mit anderen Fasern
bestehen.
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Eine weit verbreitete Anwendung von
Cellulaseenzymen besteht in der Behandlung von Baumwolle enthaltenden
Textilerzeugnissen, so, um ein "stonewashing" mit Denim-Gewebe
durchzuführen,
bei dem Cellulaseenzyme weitgehend Steine ersetzt haben, um das
weiche, ausgebleichte Denim-Gewebe zu erzeugen, das von den Verbrauchern
gewünscht
wird. Weitere Einzelheiten für
das Denim-Stonewashing
können
in Nielsen et al. ENZYME APPLICATIONS (INDUSTRIAL), Encyclopedia
of Chemical Technology (Kirk-Othmer Publishers, 1993), Band 9, S.
603–604
(nachstehend als "Nielsen
et al." bezeichnet)
gefunden werden.
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Eine zweite weitverbreitete Anwendung
von Cellulaseenzymen besteht in der Behandlung von Baumwolle enthaltenden
Textilerzeugnissen, um Baumwollfussel oder lose Oberflächenfasern
auf oder in dem Textilerzeugnis zu entfernen, was kategorisch das
Entfernen von weniger als etwa 3,0% des anfänglichen Gewichts des Textilerzeugnisses
und typischerweise von weniger als 1,0% beinhaltet. Dieses Verfahren
wird verschiedentlich durch die Ausdrücke "Entpillen", "Biopolieren", "Bioendbehandlung" und "Reformieren" bekannt. Der Ausdruck "Entpillen" wird hierin verwendet,
um sich auf alle solchen Textilerzeugnis-Behandlungen zu beziehen. Beim Entpillen
glättet
die Cellulase-Behandlung die Oberfläche des Textilerzeugnisses,
wodurch wiederum eine verbesserte Weichheit und ein verbessertes
Aussehen verliehen wird, wodurch die Qualität und der Wert des Textilerzeugnisses
erhöht
wird. Die Cellulase-Behandlung zum Entpillen ist auch behilflich,
um die nachfolgende Bildung von Faserknötchen zu verhindern, die das
Kleidungsstück
als abgetragen erscheinen lassen, und verbessert die Gleichmäßigkeit
des Textilerzeugnisses, indem tote oder unreife Baumwolle entfernt
wird. Weitere Einzelheiten über
Cellulase zum Entpillen können
weiterhin in Nielsen et al. auf den Seiten 595 bis 604 gefunden
werden. Das Entpillen von Baumwolle enthaltenden Waren ist das Gebiet
der vorliegenden Erfindung.
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Während
der Herstellung des Kleidungsstücks
und beim wiederholten Tragen, Waschen und Trocknen im Taumeltrockner
wird eine Scherspannung an Baumwolle-Kleidungsstücke angelegt, und dadurch wird
die Oberfläche
beschädigt.
Eine aufmerksame Untersuchung zeigt, dass Fibrillen vorliegen, die
in ihrer Größe von einigen μm bis zu
einigen mm reichen. Die beschädigte
Oberfläche
streut Licht und ergibt eine stumpfes gräuliches Aussehen mit verringerter
Farbhelligkeit und einem verringertem Kontrast zwischen unterschiedlichen Farben.
Staubteilchen haften auch häufig
an den beschädigten
Bereichen und verstärken
noch das gräuliche Aussehen.
Die beschädigten
Fasern machen die Oberfläche
auch steifer, wodurch der Griff oder die Weichheit reduziert wird.
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Cellulaseenzyme hydrolysieren freigelegte β-1,4-Bindungen
in der Cellulose. Dies führt
zum Entfernen der Fibrillen, die der am stärkten ausgesetzte Teil des
Textilerzeugnisses sind. Es wird angenommen, dass das Entfernen
von Fibrillen die Weichheit der Kleidungsstücke direkt verbessert und auch
zu einer besseren Farbe und Sauberkeit führt, und zwar sowohl durch
Entfernen von Schmutz, der an den Fibrillen haftet, als auch durch
eine Verbesserung des Durchdringens anderer verwendeter Reinigungs-Verbindungen.
Das Entfernen von Fibrillen ist auch anfänglich hilfreich, um eine nachfolgende
Bildung von Fibrillen zu verhindern.
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Cellulaseenzyme haben verschiedene
Vorteile gegenüber
konventionellen Weichmachern von Textilerzeugnissen, die verwendet
werden, um die Glätte
und den Glanz von Baumwoll-Textilerzeugnissen zu verbessern. Herkömmliche
Weichmacher, die primär
Ton oder kationische Tenside sind, beschichten das Textilerzeugnis
und verleihen ihm einen fettigen Griff, was unerwünscht ist.
Weichmacher reduzieren auch das Wasser-Absorptionsvermögen, was
ein Nachteil für
Handtücher
und dergleichen ist. Die Enzyme werden auch vom Umweltgesichtspunkt
aus gesehen bevorzugt.
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In einem typischen Entpillungs-Behandlungsschritts
während
der Herstellung von Kleidungsstücken werden
Textilerzeugnis (üblicherweise
gefärbt),
Wasser, Puffer, Detergentien und Enzym in einen rotierenden, horizontalen
oder vertikalen Trommeldüsentrockner,
eine Waschmaschine oder eine andere Vorrichtung gegeben, die dem
Textilerzeugnis ein Umwälzen
oder Scheren verleiht. Die Behandlung erfolgt typischerweise 15
bis 120 Minuten lang bei 35 bis 60°C bei einem pH von 4 bis 6,5.
Das Verhältnis
von Lauge zu Textilerzeugnis liegt üblicherweise zwischen 2,5 :
1 bis 6 : 1, bezogen auf das Gewicht. Die zugefügte Menge an Cellulaseenzym
entspricht typischerweise einer Cellulaseaktivität von etwa 1000 bis 200 000
CMC-Einheiten pro kg Textilerzeugnis, bezogen auf die Cellulase-Assay-Methode
von Ghose (1987). Nach der Behandlung wird das Enzym oft zerstört, indem
man die Lösung
10 Minuten lang auf 70°C
erwärmt.
Das Textilerzeugnis wird aus der Maschine entfernt, getrocknet und
in Rollenform gebracht, manchmal nach einem zusätzlichen Trocknen. Eine Zusammenfassung
von Veröffentlichungen,
die weiterhin Einzelheiten von konventionellen Cellulase-Behandlungen zum
Entpillen von Baumwolle-Textilerzeugnissen während der Herstellung beschreiben
wird im US Patent Nr. 5,232,851, Spalte 1 gefunden.
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Für
eine Entpillungsbehandlung während
eines Waschschritts wird die Cellulase in einer Detergensmischung
mit vielen anderen Bestandteilen eingeschlossen. Die anderen Bestandteile
können
andere Enzyme, wie Proteasen, Lipasen und Cellulasen, sowie Tenside,
Puffer, Builder, Bleichmittel und Antivergrauungsmittel, optische
Aufheller, Antioxidationsmittel und Solubilisierungsmittel einschließen.
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Eine herkömmliche Detergensmischung,
die Cellulaseenzyme enthält,
wird weiterhin von Clarkson et al. im US Patent Nr. 5,290,474 (nachstehend
als "Clarkson '474" bezeichnet) beschrieben.
Die Behandlung erfolgt typischerweise 15 bis 60 Minuten lang bei
20 bis 70°C
und bei einem pH von 7 bis 9,5. Das Gewichtsverhältnis von Lauge zu Textilerzeugnis
liegt üblicherweise
zwischen 2,5 : 1 und 10 : 1. Die zugefügte Menge des Cellulaseenzyms
entspricht typischerweise einer Cellulaseaktivität von etwa 200 bis 40 000 CMC-Einheiten
pro kg Textilerzeugnis, bezogen auf die Cellulase-Assay-Methode
von Ghose (1987).
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Cellulaseenzyme werden zum Entpillen
vom Baumwoll-Textilerzeugnissen und von Mischungen von Baumwolle
und synthetisch hergestellten Fasern, einschließlich Lyocell, Rayon, Polyester,
Acryl, Nylon und Celluloseacetat, verwendet. Weitere Einzelheiten
werden in Clarkson '474,
Spalte 7 erläutert.
Die Cellulase-Behandlung wird auf den Textilerzeugnissen oder den
genähten
Kleidungsstücken,
umfassend Material aus Baumwolle oder Baumwollgemischen, mit oder
ohne eine harzartige Appretur durchgeführt. Das Cellulase-Entpillen
kann auf Textilerzeugnissen aus wenigstens 40 Gew.-% Baumwolle durchgeführt werden.
Die Ergebnisse sind jedoch ausgeprägter und wirtschaftlicher,
wenn der Baumwollegehalt mehr als 60 Gew.-% beträgt, und die besten Ergebnisse
werden erhalten, wenn der Baumwollegehalt größer als 75 Gew.-% ist.
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Die Cellulaseenzyme einer bestimmten
Art eines holzzersetzenden Pilzes, Trichoderma, werden oft bei Entpillungsanwendungen
verwendet. Trichoderma-Cellulasen
werden bei der Verarbeitung und beim Waschen von Textilerzeugnissen
bevorzugt, und zwar wegen der hocheffizienten Auswirkung auf Baumwolle
und andere Formen von Cellulose. Trichoderma-Cellulase-Produkte
sind im Handel von Iogen Corporation in Ottawa, Ontario, Kanada;
Genencor International; Novo Nordisk; Enzyme Development Company
und anderen erhältlich.
Kommerzielle Cellulasen wie Iogen-Cellulase werden als "natürliche" oder "vollständige" Cellulasen bezeichnet,
weil sie die meisten, wenn nicht alle der sechs am meisten verbreiteten,
natürlich
vorkommenden Cellulase-Komponenten enthalten: Cellobiohydrolase
I (CBHI); Cellobiohydrolase II (CBHII); Endoglucanase I (EGI); Endoglucanase
II (EGII); Endoglucanase III (EGIII) und Endoglucanase V (EGV).
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Die weitverbreitete Anwendung kompletter
Cellulasen zum Entpillen zeugt von der Brauchbarkeit dieser Enzyme.
Ein Nachteil solcher kompletten Cellulasen für Entpillungsanwendungen besteht
jedoch darin, dass sie einen signifikanten Verlust an Festigkeit
der Textilerzeugnisse bewirken können.
Siehe Clarkson et al., US Patent Nr. 5,246,853, (nachstehend als "Clarkson '853" bezeichnet). Der
Festigkeitsverlust ergibt sich aus der Wirkung der Cellulase gegen
die Cellulose auf dem Hauptkörper
des Textilerzeugnisses, und nicht aus der gerade erwünschten
Wirkung gegen Fussel oder Knötchen.
Ein übermäßiger Festigkeitsverlust
kann eine Beschädigung
des Textilerzeugnisses bewirken, wie Nadellöcher oder übermäßig abgetragene Stellen, und die
brauchbare Lebensdauer des Textilerzeugnisses reduzieren. Eine Reduktion
des Festigkeitsverlustes würde
diese Probleme lösen.
Zusätzlich
dazu würde
eine Reduktion des Festigkeitsverlustes es ermöglichen, das erwünschte Aussehen
und die erwünschte
Weichheit bei Textilerzeugnissen mit höherer Festigkeit als sie derzeit
erreichbar ist, zu erreichen. Dies würde wertvolle neue Produkte
für die
Industrie und den Verbraucher ergeben.
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Um den Festigkeitsverlust zu reduzieren,
der durch Trichoderma-Cellulase bewirkt wird, konzentrierten sich
die Anstrengungen auf die Eigenschaften der einzelnen Enzyme, die
Trichoderma-Cellulase umfassen.
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Trichoderma macht von Natur aus eine
Mischung von etwa zwölf
unterschiedlichen Typen von Cellulaseenzymen aus, die einzeln als
Komponenten bekannt sind. Verschiedene der am häufigsten vorkommenden dieser
Komponenten wurden identifiziert und benannt, einschließlich Cellobiohydrolase
I (CBHI), Cellobiohydrolase II (CBHII), Endoglucanase I (EGI), Endoglucanase
II (EGII), Endoglucanase III (EGIII) und Endoglucanase V (EGV).
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Jedes der Trichoderma-Cellulaseenzyme
wurde in eine geeignete Familie der mehr als 40 anerkannten Familien
von Hydrolase-Enzymen klassifiziert. Die Klassifizierung basiert
auf der Sequenz von Aminosäuren,
die die Enzyme umfassen, und der dreidimensionalen Struktur, wie
von Claesssens und Henrissat, "SPECIFICITY
MAPPING OF CELLULOLYTIC ENZYMES: CLASSIFICATION INTO FAMILIES OF
STRUCTURALLY RELATED PROTEINS CONFIRMED BY BIOCHEMICAL ANALYSIS", in Protein Science
Band 1, S. 1293– 1297
(1992) beschrieben wird. Die ungefähren Eigenschaften, die Klassifizierung,
Literaturstellen für
Aminosäuresequenzen
und der Anteil des gesamten Cellulaseproteins in dem natürlichen
Enzym verschiedener Trichoderma-Cellulase-Komponenten sind in der Tabelle 1 zusammengefasst.
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Tabelle
1: Trichoderma-Cellulase-Komponenten
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Literaturstellen
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- A. Shoemaker et al., Molecular Cloning Of Exo-Cellobiohydrolase
I Derived From Trichoderma Reesei Strain L27. BIO/TECHNOLOGY Band
1, 5. 691–696
(1983).
- B. Chen et al., Nucleotide Sequence And Deduced Primary Structure
Of Cellobiohydrolase II From Trichoderma Reesei. BIO/TECHNOLOGY,
Band 5, S.274–278
(1987).
- C. Penttila et al., Homology Between Cellulase Genes Of Trichoderma
Reesei: Complete Nucleotide Sequence Of The Endoglucanase I Gene.
GENE Band 45, 5. 253–263
(1986).
- D. Saloheimo et al., EGIII, A New Endoglucanase From Trichoderma
Reesei: The Characterization Of Both Gene And Enzyme. GENE, Band
63, S. 11–21
(1988).
- E. Ward et al., US Patent Nr. 5,475,101 F. Saloheimo et al.,
A Novel, Small Endoglucanase Gene, Eg15, From Trichoderma Reesei
Isolated By Expression In Yeast. MOLECULAR MICROBIOLOGY Band 61,
S. 1090–1097.
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Es sollte darauf hingewiesen werden,
dass die in der Tabelle 1 verwendete Nomenklatur diejenige Nomenklatur
ist, die normalerweise auf diesem Gebiet verwendet wird, und bestimmte Änderungen
gegenüber der
früheren
Nomenklatur wiedergibt. Z. B. wurde die Komponente "EGII" in früheren Arbeiten
der Literatur unkorrekt und oft als EGIII bezeichnet. Siehe z. B.
die Diskussion in Stalbrand et al. APPLIED AND ENVIRONMENTAL MICROBIOLOGY,
Band 61, Seite 1090–1097
(1995).
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Ein Versuch, der von Forschern des
Standes der Technik bei der Suche nach einer Reduktion des Festigkeitsverlustes
aufgrund von Entpillungsbehandlungen durchgeführt wurde, bestand darin, herzustellen,
was als eine "gestutzte
Version" von Cellulase-Komponenten
bekannt ist.
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Die meisten Cellulase-Komponenten
umfassen einen katalytischen Kernbereich und einen Cellulose-bindenden
Bereich, die durch einen flexiblen Linker voneinander getrennt sind,
der aus mehreren Aminosäuren
besteht. Techniken wurden berichtet, um entweder den Kernbereich
oder den Bindungsbereich zu spalten. Es wurden auch Techniken der
Verwendung von Trichoderma-Stämmen
mit modifizierter DNA berichtet, um so nur einen erwünschten
Teil der Cellulase zu kodieren. Siehe das veröffentlichte Patentdokument
Fowler et al:, WO 95/16782 (nachstehend "Fowler '782").
Die Verwendung von Protease-Enzymen zur Spaltung eines erwünschten
Teils eines Enzyms wurde auch berichtet. Siehe Woodward et al.,
BIOTECHNOL. APPL. BIOCHEM., Band 19, S. 141–153 (1994).
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Diese gestutzten Cellulasen haben
nicht die Probleme des Festigkeitsverlustes beim Entpillen gelöst, wie
von Kumar et al. in "OPTIMIZING
THE USE OF CELLULASE ENZYMES IN FINISHING CELLULOSIC FABRICS", 1995 AATCC Konferenz,
Atlanta, Seite 238 (nachstehend als "Kumar et al" bezeichnet) berichtet wird. Die Veröffentlichung
vergleicht die Leistungsfähigkeiten
beim Entpillen (oder bei der "Bio-Endbehandlung", wie der Ausdruck
darin verwendet wird) von Standard Whole Cellulase (die sechs Cellulase-Hauptkomponenten enthält) und
zwei neuen Cellulasen. Eine neue Cellulase soll eine "modifizierte Säure-Cellulase" sein (d. h. eine
gestutzte Cellulase, die unter Verwendung der Arbeitsweisen von
Fowler '782 hergestellt
wird) und dieselbe zeigt keine Reduktion des Festigkeitsverlustes
von Textilerzeugnissen während
des Entpillens, in Bezug auf Standard Whole Cellulase.
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Ein zweiter Versuch im Hinblick auf
eine Reduktion des Festigkeitsverlustes von Textilerzeugnissen bei
Entpillungsbehandlungen besteht darin, Mischungen von Cellulase-Komponenten
auszuwählen,
die Vorteile gegenüber
der natürlichen
Mischung bieten. Unter Verwendung wohlbekannter Techniken der Gentechnik oder
der Protein-Verarbeitung (beschrieben in Clarkson '853) kann man die
relativen Mengen von vorliegenden Cellulase-Komponenten verändern.
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Bjork et al., US Patent Nr. 5,120,463
(nachstehend "Bjork '463") und die Patentveröffentlichung
Clarkson et al., WO 93/22428 (nachstehend "Clarkson '428")
lehren, dass ein Cellulaseenzym, das mit CBHI-Komponenten angereichert
ist, einen geringeren Festigkeitsverlust sowie eine bessere Leistungsfähigkeit
beim Weichmachen und Verbessern des Griffs von Baumwoll-Textil erzeugnissen
hat, als eine Cellulase mit ihren vorliegenden Endoglucanasen. Die
Enzym-Mischung mit der besten Leistungsfähigkeit, die in Bjork '463 gelehrt wird,
ist 96% CBHI, 2% EGI und 2% EGII (siehe Tabelle 3 des Beispiels
3), mit 500 ppm CBHI und 10 ppm EGI und EGII in gleichen Anteilen.
Diese Mischung wird hierin auch in 1 als " Bjork '463-beste" angegeben. Eine
sehr schlechte Leistungsfähigkeit
wird für
eine Mischung angegeben, die aus 45% EGI, 45% EGII und 10% CBHI
besteht. Diese Mischung, die als 10 ppm CBHI und 100 ppm, geteilt
zwischen EGI und EGII, angegeben wird, ist auch in 1 aufgeführt, und zwar als "Bjork '463-schlechte".
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Die Lehren von Bjork '463 werden auch durch
die Lehren von Cavaco-Paulo und Rios, "ANALYSIS OF THE MECHANICAL PROPERTIES
OF CELLULASE TREATED FABRICS",
(1996 AATCC Konferenz, Nashville) auf Seite 129 gestützt.
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Clarkson et al., US Patent Nr. 5,525,507
und Clarkson '853
machen beide eine bestimmte Cellulaseenzym-Zusammensetzung zur Behandlung
von Baumwoll-Textilerzeugnissen
geltend, um einen verbesserten Griff, eine verbesserte Weichheit,
eine Farbverstärkung
und ein "steingewaschenes" Aussehen zu erreichen. Es
wird gelehrt, dass die bestimmte Enzym-Zusammensetzung notwendigerweise
frei von Komponenten vom CBHI-Typ sein soll (Spalte 2, Zeile 57).
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird auch gelehrt, dass das Enzym notwendigerweise frei von vom
CBHII-Komponenten sein soll. In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
wird gelehrt, dass das Enzym notwendigerweise wenigstens 10% Endoglucanase-Komponenten
aufweisen soll. In einer dritten Ausführungsform wird gelehrt, dass
das Enzym notwendigerweise wenigstens 20 % Endoglucanase-Komponenten
aufweisen soll.
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Clarkson '853 behauptete, dass die besten Ergebnisse
mit einer Mischung erzielt werden, die aus 50% EGI, 37% EGII und
13% EGIII besteht. Diese Mischung wird in hierin 1 als "Clarkson '853-beste" angegeben und durch Clarkson '853 als "frei von CBHI und
CBHIII" im Beispiel
16 beschrieben. Die notwendigen Anteile an Endoglucanasen in dieser
Mischung – wie
oben angegeben wurde – wurden
wie folgt bestimmt: In Clarkson '853
sind im Beispiel 13 die Anteile der Cellulase-Komponenten in der
natürlichen
Mischung so aufgeführt,
dass sie CBHI 45–55%;
CBHII 13–15%;
EGI 11–13%;
EGII 8–11%;
EGIII 1–4%
betragen. Im Beispiel 16 sollen bei dem bevorzugten Enzym das gesamte
CBHI und das gesamte CBHII entfernt sein. Wenn CBHI und CBHII aus
der gesamten Mischung entfernt sind, und die durchschnittlichen
Konzentrationen der verbleibenden Enzyme auf insgesamt 100% normalisiert
ist, ist das Ergebnis, wie oben angegeben wurde.
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Die zweitbeste Leistungsfähigkeit,
die in Clarkson '853
gezeigt wird, war eine Mischung aus 37% CBHII, 32% EGI, 24% EGII
und 7% EGIII. Diese Mischung wird in 1 als "Clarkson '853-zweitbeste" angegeben und in
Clarkson '853 als "frei von CBHI" beschrieben. Die
Anteile der Enzyme in dieser wie oben aufgeführten Mischung wurden wie folgt
bestimmt: In Clarkson '853
sind z. B. im Beispiel 13 die Anteile der Cellulase-Komponenten
in der natürlichen
Mischung so angegeben, dass sie CBHI 45–55%; CBHII 13–15%; EGI 11–13%; EGII
8–11 %;
EGIII 1–4%
betragen. Im Beispiel 16 soll bei dem zweitbesten Enzym das gesamte CBHI
fehlen. Wenn CBHI aus der gesamten Mischung entfernt ist, und die
durchschnittlichen Konzentrationen der restlichen Enzyme auf insgesamt
100 % normalisiert sind, ist das Ergebnis, wie oben angegeben wurde.
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Die drittbeste Leistungsfähigkeit,
die in Clarkson '853
gezeigt wird, war eine Mischung aus 68% CBHI, 16% EGI, 12% EGII
und 4% EGIII. Diese Mischung wird in 1 als "Clarkson '853-drittbeste" angegeben wird in
Clarkson '853 so
beschrieben, dass "CBHII
entfernt ist". Die
Anteile der Enzyme in dieser wie oben angegebenen Mischung wurden
wie folgt bestimmt: In Clarkson '853
sind im Beispiel 13 die Anteile der Cellulase-Komponenten in der
natürlichen
Mischung so aufgeführt,
dass sie CBHI 45–55%;
CBHII 13–15%;
EGI 11–13%; EGII
8– 11%;
EGIII 1–4%
betragen. Im Beispiel 16 soll bei dem drittbesten Enzym das gesamte
CBHII entfernt sein. Wenn CBHII aus der gesamten Mischung entfernt
ist, und die durchschnittlichen Konzentrationen der verbleibenden
Enzyme auf 100% normalisiert sind, ist das Ergebnis wie oben angegeben.
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Die schlechteste Leistungsfähigkeit,
die in Clarkson '853" angegeben wird,
war die einer natürlichen Cellulase-Mischung,
was auch hierin in 1 angegeben
wird.
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Clarkson et al., US Patent Nr. 5,290,474
(nachstehend "Clarkson '474"), beanspruchen die
Verwendung von Enzymen, die wenigstens 40% EGIII enthalten, für die Behandlung
von Baumwolle. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Enzym
aus nicht mehr als 5% CBHI-Komponenten und wenigstens 70% EGIII.
Clarkson '474 beansprucht,
dass diese Mischung von Enzymen dahingehend vorteilhaft ist, dass
sie bei einem alkalischen pH (Spalte 3, Zeile 58) verwendet werden
kann. Es gibt keinen Hinweis, dass diese Mischungen von Enzymen
einen geringeren Festigkeitsverlust erleiden als die Mischungen,
die von Clarkson '853
gelehrt werden.
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Das einzige Beispiel von Cellulase-Mischungen,
das in Clarkson '474
beschrieben wird, ist im Wesentlichen reines EGIII. Dies wird in 1 gezeigt.
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Die Patentveröffentlichung von Saloheimo
et al. WO 94/28117 bezieht sich auf Verwendungen für die Komponente
EGV-Endoglucanase. Es wird gelehrt, dass das Enzym bei alkalischem
pH aktiv ist und zur Verwendung in der Textilindustrie empfohlen
wird (Seite 16, Zeile 19). Jedoch wird durch Saloheimo et al. weder offenbart
noch nahegelegt, ob dieses Enzym eventuell eine überlegene Entpillungsfähigkeit
gegenüber
anderen Mischungen oder Komponenten hat, die gemäß dem Stand der Technik beschrieben
werden.
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Kumar et al. beschreiben gemessene
Leistungsfähigkeiten
beim Entpillen mit Standard Whole Cellulase, die alle Cellulase-Hauptkomponenten
enthält,
und auch für
zwei geltend gemachte "neue
Cellulasen". Eine
dieser sogenannten neuen Cellulasen soll "angereicherte Endo-Cellulase" sein, jedoch werden
die vorliegenden oder entfernten Komponenten nicht identifiziert.
Kumar et al. behaupten, dass das "angereicherte Endo-Cellulase"-Enzym einen geringeren
Festigkeitsverlust beim Entpillen bewirkt als dies bei Standard
Whole Cellulase der Fall ist. Diese "angereicherte Endo-Cellulase" wurde jedoch nicht
für Anwendungen mit
hohen Anforderungen an den Abrieb empfohlen, wie schwere Baumwolle
und Lyocell, da hohe Dosierungen und zusätzliche Zeitspannen notwendig
sein sollen (Seite 243, mittlerer Absatz).
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben überraschenderweise
gefunden, dass die Behandlung von Baumwollwaren mit einer Trichoderma-Cellulase-Enzymmischung,
die im Wesentlichen aus wenigstens 80% EGII-Komponente besteht,
ein überlegenes
Entpillen mit einem geringeren Verlust an Festigkeit des Textilerzeugnisses
als andere Trichoderma-Cellulase-Mischungen bietet. Unter Verwendung
spezieller Enzymmischungen der vorliegenden Erfindung ist das Entfernen
von Knötchen
effizienter, und die Größe der Textilerzeugnis-Zerstörung während der
Enzymbehandlung wird um 88% reduziert, bezogen auf kommerzielle
Standard-Cellulaseenzyme, die derzeit zur Behandlung von Baumwoll-Textilerzeugnissen
verwendet werden. Daher besteht die Erfindung aus einem Verfahren
zur Behandlung von Baumwoll-Textilerzeugnissen unter Verwendung
spezieller Cellulase-Mischungen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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1 ist
ein ternäres
Diagramm. Die Zusammensetzung von Trichoderma-Cellulasen (unter Vernachlässigung
der geringen EGV-Menge) kann als ternäres Diagramm mit CBHI und CBHII
an dem einem Scheitelpunkt, EGI und EGIII an einem zweiten Scheitelpunkt
und EGII an einem dritten Scheitelpunkt dargestellt werden. Datenpunkte,
die Cellulase-Zusammensetzungen des Standes der Technik darstellen,
und Datenpunkte, die die vorliegende Erfindung darstellen, werden
unter Bezugnahme auf die Patentschrift aufgetragen. Bezüglich eines
weiteren Hintergrundes der Interpretation von 1 beziehen sich die Anmelden ausdrücklich auf
die Übereinkünfte zum
Lesen von ternären
Diagrammen, wie sie von C. Judson King in SEPARATION PROCESSES (McGraw
Hill, 1980) auf Seite 60 erklärt
werden. Unter Verwendung solcher Übereinkünfte wird die Konzentration
einer Spezies entlang der Linie von dem Scheitelpunkt, der mit der
Spezies markiert ist, zur gegenüberliegenden
Seite abgelesen. Die Konzentration einer Spezies ist 100% an dem
Scheitelpunkt, der mit einer ersten Spezies markiert ist, und dieselbe
nimmt linear entlang jeder Linie ab, die von diesem Punkt gezogen
wird, und erreicht einen Wert von Null für die erste Spezies, wo diese
Linie einen gegenüberliegenden Scheitelpunkt
oder eine gegenüberliegende
Seite schneidet.
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Ausführliche Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
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Es wurde gefunden, dass Baumwollwaren,
die mit einer Trichoderma-Cellulasemischung behandelt wurden, die
im Wesentlichen aus wenigstens 80% EGII-Komponente besteht, ein glattes Aussehen
und einen weichen Griff und einen geringeren Verlust an Festigkeit
des Textilerzeugnisses aufweisen, als Waren, die mit anderen Trichoderma-Cellulase-Präparaten
behandelt wurden. Die Trichoderma-Cellulasemischungen der Erfindung
bieten ein überlegenes
Entpillen bei einem geringeren Verlust an Textilfestigkeit als anderen
Trichoderma-Cellulase-Mischungen.
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Bevorzugte Zusammensetzungen von
Cellulase-Mischungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind auch in 1 aufgeführt. Um
den Umfang der vorliegenden Erfindung besser abschätzen zu
können
und um die vorliegende Erfindung in der Praxis durchführen zu
können,
werden nun bestimmte Ausrücke
erklärt
oder vielmehr definiert.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Baumwollwaren" bezieht sich auf
Textilerzeugnisse, entweder als Stückwaren oder zu Kleidungsstücken genäht, die
Baumwolle oder Baumwolle-Mischungen umfassen, und zwar solche entweder
vor oder nach dem Färben
und mit oder ohne Harzappretur. Somit ist der Ausdruck "Baumwollwaren" weiter gefasst als
der Ausdruck "Baumwoll-Textilerzeugnis", wie er üblicherweise
in der Bekleidungsindustrie verwendet wird, um sich auf das Material
oder die Stückwaren
vor dem Nähen
zu beziehen. Der Ausdruck "Waren" sollte als eine
Abkürzung
für "Textilerzeugnis oder
Kleidungsstücke,
nicht appretiert oder appretiert" angesehen
werden und nicht irgendeine Bevorzugung wie eine bevorzugte Durchführung der Erfindung
einschließen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die Baumwollwaren aus Baumwolle oder Mischungen von Baumwolle
mit Nicht-Baumwollfasern, wie Nylon, Acryl, Polyester, Rayon oder
Lyocell, so dass der Baumwollegehalt des Textilerzeugnisses größer als
40 Gew.-% ist. Mehr bevorzugt ist der Baumwollegehalt größer als
60 Gew.-%. Am meisten bevorzugt ist der Baumwollegehalt größer als
75 Gew-%.
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Der Ausdruck "Behandlung" bezieht sich auf Entpillungsbehandlungen,
die während
des Herstellungsverfahrens oder beim anschließenden Waschen durchgeführt werden.
In jedem Fall wird die Behandlung durchgeführt, indem man Baumwollwaren
in einen horizontalen oder vertikalen Trommeldüsentrockner, eine Waschmaschine
oder eine andere Vorrichtung gibt, die Textilerzeugnis, Wasser,
Puffer, Detergentien, Tenside und Cellulaseenzym enthält, während mit
dem Textilerzeugnis ein Umwälzen
und ein Scheren durchgeführt wird.
Auf die Behandlung folgt oft ein Spülen mit Wasser, um die verbrauchten
Chemikalien und Abriebteilchen, einschließlich loser Fibrillen, von
dem Textilerzeugnis zu entfernen. Nach der Behandlung wird das Textilerzeugnis
aus der Maschine entfernt und getrocknet.
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Es wird angenommen, dass die Behandlungsbedingungen,
die in den folgenden Beispielen verwendet werden, mit denjenigen übereinstimmen,
die im Allgemeinen zum Entpillen verwendet werden. Wenn das Entpillen
in einem typischen Herstellungsverfahren stattfindet, ist die Behandlungszeit
etwa 15 bis etwa 120 Minuten, die Behandlungstemperatur ist etwa
35 bis etwa 60°C,
das Verhältnis
von Lauge zu Textilerzeugnis liegt zwischen etwa 2,5 : 1 und etwa
10 : 1, bezogen auf das Gewicht, und der pH ist etwa 4,0 bis etwa
6,0. Wenn das Entpillen in einem typischen Waschverfahren stattfindet,
ist die Behandlungszeit etwa 10 bis 60 Minuten, die Behandlungstemperatur
ist etwa 20 bis etwa 70°C,
das Verhältnis
von Lauge zu Textilerzeugnis liegt zwischen etwa 2,5 : 1 und etwa
10 : 1, bezogen auf das Gewicht, und der pH ist etwa 7,0 bis etwa
9,5.
-
Die Menge an Cellulase-Mischung,
die zum Entpillen verwendet wird, hängt von Folgendem ab: der Konzentration
an aktivem Protein in der Cellulase-Mischung, der Menge der zu behandelnden
Baumwollwaren und der erwünschten
Größe des Entpillungseffekts,
der Behandlungszeit und anderen dem Fachmann wohl bekannten Parametern.
Wenn die Trichoderma-Cellulase-Mischung zum Entpillen in einem typischen
Herstellungsverfahren verwendet wird, liegt die bevorzugte Menge
derselben im Allgemeinen zwischen etwa 2000 und etwa 100 000 CMC-Einheiten
Enzym pro kg Textilerzeugnis und mehr bevorzugt zwischen etwa 10
000 und etwa 40 000 CMC-Einheiten Enzym pro kg Textilerzeugnis.
Wenn die Trichoderma-Cellulase-Mischung zum
Entpillen in einem typischen Waschverfahren verwendet wird, liegt
die bevorzugte Menge derselben im Allgemeinen zwischen etwa 200
und etwa 40 000 CMC-Einheiten Enzym pro kg Textilerzeugnis und mehr
bevorzugt zwischen etwa 1000 und etwa 10 000 CMC-Einheiten Enzym
pro kg Textilerzeugnis.
-
Eine Option zur Steuerung der Enzymwirkung,
die empfohlen wird, aber nicht notwendig ist, besteht darin, das
Enzym nach der Behandlung zu zerstören, indem man ale Lösung 10
min lang auf etwa 70°C
erwärmt,
indem man Chemikalien zugibt, die die Enzymaktivität zerstören, oder
indem man das Textilerzeugnis sofort trocknet.
-
Die Ausdrücke "CBHI", "CBHII", "EGI", "EGII", "EGIII" und "EGV" beziehen sich auf
die am häufigsten vorliegenden
Protein-Komponenten, die dafür
bekannt sind, dass die auf natürliche
Weise aus Trichoderma gebildet werden, und dieselben werden klassifiziert,
wie oben in der Tabelle 1 beschrieben wurde.
-
Es ist vorgesehen, dass die modifizierten
Trichoderma-Cellulase-Mischungen der vorliegenden Erfindung auch
als Cellulase-Mischungen gebildet werden können, die aus Trichoderma sp,
erhalten werden, die genetisch modifiziert wurde, um so eine oder
mehrere der CBH- oder EG-Komponenten zu überproduzieren, zu unterproduzieren
oder überhaupt
nicht zu produzieren, indem man Techniken verwendet, die allgemein
bekannt sind, wie von Bjork '463
und Clarkson '853
vorgeschlagen wird.
-
Somit können diese Endoglucanasen und
Cellobiohydrolasen nicht nur Enzyme einschließen, die ein Teil der natürlichen
Trichoderma-Cellulaseenzym-Mischung sind, sondern auch modifizierte
Cellulase-Mischungen wie gestutzte Cellulase proteine, die entweder
den Bindungsbereich oder den Kernbereich der CBHs oder EGs oder
einen Teil oder ein Derivat derselben umfassen. Siehe allgemein
Fowler '782.
-
Andere in Frage kommende Techniken
zur Bildung von modifizierten Cellulase-Mischungen können Abänderungen des Glycosylierungsgrades
oder Ersatz (mehrfachen Ersatz) einer Aminosäure (von Aminosäuren) in
der primären
Struktur der Cellulasen oder der gestutzten Cellulasen einschließen. Es
wird auch in Betracht gezogen, dass beliebige natürliche oder
modifizierte Komponenten von Trichoderma-Cellulasen, wie solche,
die oben aufgeführt
wurden, als Trichoderma-Cellulase-Komponenten
angesehen werden sollen, selbst wenn sie in einem genetisch modifizierten
Wirtsorganismus hergestellt werden, der von Trichoderma verschieden
ist.
-
Der Ausdruck "gesamtes Cellulaseprotein" bezieht sich auf
die Gesamtsumme von CBHI, CBHII, EGI, EGII, EGIII, EGV und andere
aktive Trichoderma-Cellulaseprotein-Komponenten.
Dieser Ausdruck soll den Ausschluss von Nicht-Cellulaseenzymen wie Amylase, Protease,
Hemicellulase und Lipase bedeuteten. Der Ausdruck bedeutet auch
den Ausschluss von Cellulaseprotein, das noch vorliegen kann, aber
durch Wärme, Chemikalien
oder andere Mittel inaktiviert wurde.
-
Der Ausdruck "natürliches
Cellulase-Präparat" bezieht sich auf
Trichoderma-Cellulase-Zusammensetzungen,
die typischerweise in einer Submerskultur durch den Pilz Trichoderma
hergestellt werden. Verfahren zu ihrer Herstellung und Gewinnung
sind in der Literatur gründlich
dokumentiert und dem Fachmann in weitem Maße bekannt. Kommerzielle Quellen
für diese
Enzyme schließen
Iogen Corporation, Genencor International, Novo Nordisk, Sigma Chemicals
und Enzyme Development Corporation ein.
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Bei der praktischen Durchführung der
Erfindung liegen wenigstens 80% des gesamten Cellulaseproteins in
den Cellulase-Mischungen in der EGII-Komponente vor. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind wenigstens 90% des gesamten Cellulaseproteins die EGII-Komponente.
In einer mehr bevorzugten Ausführungsform
sind wenigstens 95% des gesamten Cellulaseproteins die EGII-Komponente.
-
Verschiedene Verfahren, die in der
Literatur beschrieben werden, sind zur Herstellung der Cellulaseenzym-Mischungen
der vorliegenden Erfindung brauchbar. Z. B. können in der Theorie Trichoderma-Stämme genetisch
modifiziert werden, um die Herstellung von CBHI-, CBHII-, EGI-,
EGIII- und EGV-Komponenten zu deletieren. Siehe Clarkson '474 und Clarkson '428. Alternativ dazu
können
die Komponenten aus einem natürlichen
Cellulase-Präparat
entfernt werden oder gereinigt werden, indem man Ionenaustauschchromatographie
verwendet, um die erwünschten
Mischungen herzustellen. Insbesondere die letzte Technik wird in
den Beispielen 1 und 2 erläutert.
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Um die relativen Mengen jeder der
Cellulase-Komponenten in einer Cellulase-Mischung zu bestimmen, bestände das
am üblichsten
zu verwendende Verfahren darin, mit einem isoelektrischen Fokussierungs (IEF)-Standardgel
zu arbeiten und das Proteinprofil mit demjenigen von gereinigten
Standards jeder Komponente zu vergleichen. Eine Beschreibung dieses
Verfahrens wird im Beispiel 2 gefunden. Dieses Verfahren ist für die Routineanalyse
von Cellulase-Präparaten
ausreichend, mit demselben werden die Proteine aber nicht eindeutig
identifiziert. Die hierin gelehrte, bevorzugte 95% EGII-Mischung
zeigt eine einzige Cellulaseprotein-Bande mit einem isoelektrischen Punkt,
der in Abhängigkeit
von der Präzision
der Messgerätschaften
zwischen etwa 5,0 und 5,6 liegt, wobei der isoelektrische Punkt
typischerweise 5,3 beträgt.
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Die definitive Arbeitsweise besteht
darin, die Aminosäuresequenz
jedes der Proteine zu bestimmen, um nachzuprüfen, ob sie mit denjenigen übereinstimmen,
die vorher für
die gesamten oder die gestutzten Trichoderma-Cellulase-Komponenten veröffentlicht
wurden, wie in den Literaturstellen der Tabelle 1 aufgeführt ist.
Die Bestimmung von Aminosäuresequenzen
wird in verschiedenen Literaturstellen beschrieben, die dem Fachmann
vertraut sind, einschließlich
P. Matsudaira, SEQUENCE FROM PICOMOLE QUANTITIES OF PROTEINS ELECTROBLOTTED
ONTO POLYVINYLIDENE DIFLUORIDE MEMBRANES, Journal of Biological
Chemistry, Band 262, S. 10035–10038
(1987) und K. L. Stone und K. R. Williams, HIGH PERFORMANCE LIQUID
CHROMATOGRAPHIC PEPTIDE MAPPING AND AMINO ACID ANALYSIS IN THE SUBNANOMOLE RANGE,
Journal of Chromotography, Band 359, S. 203–212 (1986).
-
Die Cellulase-Mischungen der Erfindung
können
mit verschiedenen Hilfsstoffen kombiniert werden, wie dem Fachmann
bekannt ist. Z. B. kann ein Tensid (anionisch oder nicht ionisch),
das mit diesen Cellulase-Komponenten verträglich ist, nützlich sein.
Andere Materialien, die möglicherweise
zusammen mit diesen Cellulase-Mischungen brauchbar sind, schließen Füllstoffe,
Lösungsmittel,
Puffer, Enzym-Stabilisatoren, Reagenzien zur pH-Steuerung, Enzym-Aktivatoren,
Builder oder Antivergrauungsmittel und dergleichen ein.
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Die Enzym-Zusammensetzung kann als
festes Produkt formuliert werden, in dem der Feststoff körnig, sprühgetrocknet
oder agglomeriert sein kann. Alternativ dazu kann die Enzym-Zusammensetzung
als flüssiges,
gelartiges oder pastöses
Produkt formuliert werden. Ein flüssiges Präparat wird hierin bevorzugt.
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Beispiele der vorliegenden
Erfindung
-
Die obige ausführliche Beschreibung offenbart
die Zusammensetzungen der Erfindung und Verfahren zur Herstellung
und Verwendung der Zusammensetzungen zum "Entpillen" von Kleidungsstücken aus Textilerzeugnissen.
Eine andere Auswahl der Waschbedingungen wie Konzentration, Messung,
pH, Temperatur und dergleichen, ist dem Fachmann auf der Basis der
hierin vorliegenden Lehren klar ersichtlich. Die folgenden speziellen
Beispiele erläutern
weiterhin den Nutzen und die Vorteile der vorliegenden Erfindung.
-
Beispiel 1: Anreicherung
von EGII aus einer Trichoderma-Cellulase-Zusammensetzung
-
Etwa 10 Liter eines kommerziellen
Trichoderma-Cellulase-Präparats,
bekannt als logen-Cellulase (im Handel von logen Corporation, Ottawa,
Ontario, Canada erhältlich),
wurden mit Natriumhydroxid auf einen pH von 7 eingestellt, durch
eine Amicon-Membran einer Molmassenschwelle von 10 000 zu einer
Leitfähig keit
von 580 Microsiemens dialysiert und auf eine Protein-Konzentration
von 8 mg/ml mit einem pH von 7 verdünnt. Die Cellulase wurde auf
eine 3 Liter Säule
aus Q-Sepharose-Anionenaustauscherharz (im Handel von Pharmacia Biotech,
Uppsala, Schweden erhältlich)
gegeben. Insgesamt wurde eine Beschickung von 9 Liter in die Säule gegeben.
Bei diesen Bedingungen binden sich solche Komponenten mit niedrigen
isoelektrischen Punkten (einschließlich CBHI, EGI und EGV) fester
an die Säule
als die anderen Komponenten. CBHI und EGI sind daher die wichtigsten
dieser gebundenen Komponenten. An diesem Punkt wurde die Säule mit
9 Liter 2 mM Natriumphosphat-Pufferlösung, pH 7, Leitfähigkeit
370 Microsiemens, gewaschen. Das Eluat wurde gesammelt, mit Salzsäure auf
einen pH von 4 eingestellt und über
eine Amicon-Membran einer Molmassenschwelle von 10 000 zu 200 Microsiemens
dialysiert.
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Bei der sich ergebenden Lösung waren
der größte Teil
von CBHI und EGI aus der anfänglichen
Cellulase-Mischung entfernt, wie durch die verminderte Intensität dieser
Banden auf IEF-Gelen nachgewiesen wurde. Das EGV war wahrscheinlich
auch entfernt worden, obwohl die Konzentration an EGV in der anfänglichen
Cellulase-Mischung so gering ist, dass eine quantitative Bestimmung
seiner Konzentration schwierig ist.
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An diesem Punkt wurde das dialysierte
Eluat (10 g/l Protein) in eine 60 m Säule aus S-Sepharose-Kationenaustauscherharz
(im Handel von Pharmacia Biotech erhältlich) gegeben. Insgesamt
wurden 60 ml der Beschickung auf die Säule gegeben, anschließend wurde
mit 180 ml 2 mM Natriumacetat-Puffer, pH 4, gewaschen. Dieses Harz
bindet sich am festesten an die Komponenten mit niedrigeren isoelektrischen
Punkten, was EGII einschließen
würde.
Das Wasch-Eluat
enthielt hauptsächlich
CBHII sowie EGIII und wurde verworfen.
-
Eine Lösung von 10 mM Natriumacetat-Puffer,
pH 4, wurde dann auf die Säule
gegeben, um das EGII zu desorbieren. Die ersten 300 ml des Eluats,
die dieser Beschickung entsprechen, wurden in 10-ml-Fraktionen gesammelt
und dann analysiert, um die exakten vorliegenden Komponenten durch
die Schritte des Beispiels 2 zu bestimmen.
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Beispiel 2: Analyse und
Identifizierung von Cellulase-Komponenten durch IEF
-
Eine isoelektrische Standard-Fokussierungs
(IEF)-Technik mit Polyacrylamid-Gel wurde verwendet, um die Zusammensetzung
von Cellulase-Komponenten zu analysieren. Dieses Verfahren wird
in ISOELECTRIC FOCUSSING PRINCIPLES AND METHODS (Pharmacia Fine
Chemicals, 1982) beschrieben. Die Gele waren 5 % Polyacrylamid und
wurden bei einem pH von 3 bis 10 eingesetzt. Die Proteine wurden
mit Coomassie-Blau angefärbt
und mit einer Mischung von Methanol und Essigsäure entfärbt.
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Die analysierten Proben schlossen
Aliquote der 10-ml-Fraktionen ein, die bei der Elution von Beispiel 1
gesammelt wurden. Diese Aliquote wurden auf 2 bis 5 mg/ml Protein
verdünnt.
Eine 50-μl-Probe
von Iogen-Cellulase wurde auch analysiert, ebenso wie angereicherte
Proben von CBHI, CBHII, EGI und EGII und Markieren des isoelektrischen
Punktes bei verschiedenen isoelektrischen Punkten.
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Bei Iogen-Cellulase liegen Protein-Bande
vor, die allen einzelnen Komponenten entsprechen, plus verschiedenen
anderen Proteinen. Den Fraktionen aus dem Eluat des Beispiels 1
mangelte es an CBHI, CBHII, EGI, EGIII und EGV, wie durch das Fehlen
von Banden, die diesen Proteinen entsprechen, bei isoelektrischen
Punkten von 4,3, 6,0, 4,6, 7,7 bzw. 3,7 angezeigt wird. In den Fraktionen
aus dem Eluat des Beispiels 1 war nur eine Bande bei einem isoelektrischen
Punkt von 5,3 erkennbar. Diese Bande entspricht EGII, wie durch
den isoelektrischen Punkt und die anschließende Beobachtung einer hohen
Aktivität
gegenüber
Carboxymethylcellulose und einer geringen Aktivität gegenüber Filterpapier
angezeigt wird.
-
EGII ist die einzige Hauptbande,
die in diesen Fraktionen sichtbar ist. Sie macht 95% des gesamten Cellulaseproteins
aus, wobei der Rest aus CBHI, CBHII, EGI und EGIII besteht. Die
Quantifizierung der Protein-Konzentration wird durch Scanning-Laser-Densitometrie
durchgeführt,
wie die Verwendung eines Sharp JX 330 Scanners mit ImageMaster-Software
(im Handel von Pharmacia Biotech erhältlich).
-
Die 10-ml-Fraktionen, die hauptsächlich aus
EGII bestehen, wurden vereinigt und durch Ultrafiltration auf 6,5
g/l eingeengt, dann im gefrorenen Zustand aufbewahrt. Dieses Enzym
wurde als "angereichertes
EGII" bezeichnet
und für
weitere Versuche verwendet.
-
Beispiel 3: Verbessertes
Entfernen von Feinstpartikeln durch angereichertes EGII
-
Vier Trichoderma-Cellulaseenzym-Präparate wurden
auf ihre Leistungsfähigkeit
bei Entpillungsanwendungen wie folgt untersucht:
- 1)
Die angereicherte EGII-Cellulase des Beispiels 2
- 2) Ein Cellulase-Präparat
aus 50% EGI, 37% EGII und 13% EGIII. Dieses Präparat ist frei von CBHI. Dieses Präparat stimmt
mit der besten Mischung von Clarkson '853 überein,
wie in der 1 angegeben
ist. Die Anteile an Endoglucanasen in dieser Mischung wurden wie
folgt bestimmt: In Clarkson '853
sind im Beispiel 13 die Anteile an Cellulase-Komponenten in der
natürlichen
Mischung wie folgt aufgeführt:
CBHI 45–55%; CBHII
13–15%;
EGI 11–13%;
EGII 8–11%;
EGIII 1–4%.
Im Beispiel 16 sollen bei dem besten und bevorzugten Enzym das gesamte
CBHI und das gesamte CBHII entfernt sein. Wenn CBHI und CBHII aus
der gesamten Mischung entfernt sind und die durchschnittlichen Konzentrationen
der verbleibenden Enzyme auf insgesamt 100% normalisiert sind, ist
das Ergebnis dasjenige, das oben erwähnt wurde.
- 3) Ein Cellulase-Präparat
mit 96% CBHI, 2% EGI und 2% EGII. Dieses Präparat stimmt mit der besten
der Mischungen überein,
die durch Bjork '463
berichtet werden. Die Anteile der Enzyme in der Mischung wurden
wie folgt bestimmt: In Bjork '463
wird im Beispiel 3, Tabelle III gelehrt, dass die beste Mischung
von Enzymen 500 ppm CBHI und 20 ppm EGI plus EGII ist, und dieselben
in gleichen Mengen vorliegen (siehe Zeile 45). Eine solche Mischung
von 500 ppm CBHI, 10 ppm EGI und 10 ppm EGII hat Anteile, wie oben aufgeführt wurde.
- 4) Iogen-Cellulase, ein kommerzielles Cellulase-Produkt, das
die natürliche
Reihe von Cellulaseenzymen in den Anteilen aufweist, die in der
Tabelle 1 beschrieben sind und in der 1 gezeigt
werden.
-
Die Bewertungsphase dieser vier Zusammensetzungen
bestand aus zwei Messungen: (1) Entfernen von Feinstpartikeln aus
dem Textilerzeugnis, was erwünscht
ist, und (2) Zerstörung
des Textilerzeugnisses, was unerwünscht ist. Beispiel 3 diskutiert
das Entfernen von Feinstpartikeln und Beispiel 4 diskutiert die
Zerstörung
des Textilerzeugnisses.
-
Die Entpillungsbewertung wurde wie
folgt durchgeführt.
Das Textilerzeugnis bestand aus einer nicht gefärbten Mischung von 60% Tencel® und
40% Baumwolle. Tencel ist ein Warenzeichen von Courtaulds Ltd. für ihre Marke
Lyocell-Textilerzeugnis. Die Oberfläche des Textilerzeugnisses
wies eine starke Pillbildung in einer Weise auf, die für ein solches
Textilerzeugnis in den intermediären
Schritten der Herstellung typisch ist. Ein kreisförmiges Stück des Textilerzeugnisses
eines Durchmessers von 7,8 cm, eines Gewichts von 1 g wurde auf
den Boden eines Erlenmeyer-Kolbens gelegt. Insgesamt 145 Stahlkugeln
eines Durchmessers von 4,76 mm (Gesamtgewicht 63 g) wurden auf das
Textilerzeugnis gelegt. Die Enzyme wurden in 50 mM Citratpuffer (pH
4,8) derartig verdünnt,
dass 7,5 mg Protein zu 6 g Puffer gegeben wurden. Die Enzym/Puffer-Lösung wurde
vorher in einem Wasserbad auf 50°C
erwärmt,
dann zu dem Textilerzeugnis gegeben. Die Kolben wurden 1 Stunde
lang bei 225 U/min in einer New Brunswick Kreisel-Schüttelvorrichtung
geschüttelt.
An diesem Punkt wurden die Inhaltsstoffe des Kolbens über vorher
gewogenes Glasmikrofaser-Filterpapier filtriert. Die Stahlkugeln
wurden entfernt, und der Kolben und das Filterpapier wurden dreimal
mit entionisiertem Wasser gewaschen. Das Filterpapier wurde 90 Minuten
bei 100°C
in einem Ofen getrocknet. Die Menge an gesammelten Feinstpartikeln
wurde bestimmt, indem man das Endgewicht vom anfänglichen Gewicht des Filterpapiers
abzog und dann das Ergebnis als Prozentgehalt des anfänglichen
Gewichts des Textilerzeugnisses ausdrückte.
-
Die Ergebnisse sind in der Tabelle
2 aufgeführt.
Die EGII-angereicherte Cellulase setzte mehr Feinstpartikel frei
als dies bei den Cellulasen von entweder Clarkson '853, Clarkson '428 oder dem kommerziellen Iogen-Enzym
der Fall war. Der Vorteil des Feinstpartikel-Entfernens durch angereichertes
EGII gegenüber
anderen Enzymen war auch bei einer visuellen Untersuchung des Textilerzeugnisses offensichtlich.
Durch Entfernen von mehr Feinstpartikeln aus dem Textilerzeugnis
erzeugt das angereicherte EHII ein glatteres, annehmbareres Aussehen
als die anderen getesteten Enzyme. Alternativ dazu kann ein vorgegebener
Grad an Feinstpartikel-Entfernung mit weniger angereichertem EGII
als bei anderen Enzymen erreicht werden, was eine wirtschaftlichere
Entpillungsbehandlung ergeben kann.
-
Tabelle
2: Entpillungsergebnisse durch angereichertes EGII und andere Enzyme
-
Beispiel 4: Reduzierte
Faserzerstörung
durch angereicherte EGII-Cellulase
-
Der zweite Teil der Enzym-Bewertung
ist die Messung der Zerstörung
des Textilerzeugnisses während des
Entpillens. Diese Bewertung wird durchgeführt, indem man die Menge an
Enzym (mg pro g Textilerzeugnis) – für jede der vier Test-Enzymmischungen – verwendet,
die ein Entfernen "aller" Feinstpartikel erreicht
(üblicherweise
etwa 0,6 Gew.-% des anfängliches
Gewichts des Textilerzeugnisses), und indem man dann die Menge an
gebildetem Glucose-Zucker
misst, um abzuleiten, wie viel der Textilerzeugnisfaser auch zerstört wurde.
Idealerweise entspricht ein Eliminieren von 0,6% des anfänglichen
Textilerzeugnisgewichts einem alleinigen Entfernen der unerwünschten
Feinst partikeln, wobei eine geringe – falls überhaupt – zusätzliche Faserzerstörung innerhalb
der Textilerzeugnis-Struktur erfolgt.
-
In diesem Beispiel wurden die gleichen
Enzyme wie im Beispiel 3 verwendet. Die Entpillungsbehandlungen
und das Sammeln der Filtrate wurden unter Verwendung der gleichen
Techniken wie im Beispiel 3 durchgeführt, außer dass die Dosierung jedes
Enzyms so ausgewählt
wurde, dass sich nach der Untersuchung zeigte, dass alle existierenden
Feinstpartikel (etwa 0,6% des anfänglichen Gewichts des Textilerzeugnisses
in den Testproben) eliminiert waren.
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Die Menge an Textilerzeugnis – neben
den Feinstpartikeln -, die auch zu Glucose zerstört war, wurde wie folgt bestimmt.
Den Filtraten wurde Schwefelsäure
bis zu einer Konzentration von 20 g/l zugefügt, und dieselben wurden 1
Stunde lang in einem Dampfautoklaven auf 121°C erwärmt. Die Kolben wurden dann
auf Umgebungstemperatur gekühlt
und mit Natriumcitrat-Pufferlösung
auf einen pH von 5 eingestellt. Die Glucose-Konzentration der Filtrate
wurde dann mit gepulstem amperometrischen HPLC von Dionex (Dionex
Co., San Jose, California) gemessen. Die Glucose-Konzentration wurde
auf das anfängliche
Gewicht des Textilerzeugnisses bezogen, um die prozentuale Umwandlung
in Glucose zu bestimmen.
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Die Arbeitsweisen wurden mit verschiedenen
Gehalten an Cellulase durchgeführt,
um den Gehalt zu etablieren, der notwendig ist, um Feinstpartikel
aus vier Textilerzeugnisproben zu entfernen, bei denen gemessen
wurde, dass jeweils 0,6% des anfänglichen
Textilerzeugnisgewichts Feinstpartikel darstellen. Der Gehalt, der
für angereichertes
EGII notwendig war, betrug nur 6,0 mg Enzym/g Textilerzeugnis. Das
Enzym von Clarkson '853
benötigte
9,0 mg/g. Das Enzym von Clarkson '428 benötigte 45,0 mg/g. Die Ionogen-Cellulase
benötigte
7,2 mg/g. Sobald ein Cellulasegehalt für ein vollständiges Entpillen
bestimmt war, konnte die Menge an Textilerzeugnis, die durch diesen
Gehalt an Cellulase auch zu Glucose zerstört worden war, abgeleitet werden, da
in jedem Test die Glucose, die allein dem Entfernen von Feinstpartikeln
zugeschrieben werden kann, konstant ist. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle 3 aufgeführt.
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Die angereicherte EGII-Cellulase
verursachte eine weitaus geringere unerwünschte Faserzerstörung bei
den Tests des vollständigen
Entpillens als alle anderen drei bewerteten Enzym-Testmischungen:
die kommerzielle Cellulase, das Enzym von Clarkson '853 und das Enzym
von Clarkson '428.
Die Abnahme der Faserzerstörung
durch angereicherte EGII-Cellulase zeigt an, dass sich aus dem angereicherten
EGII ein festeres Textilerzeugnis ergibt als aus der Behandlung
mit irgendeiner der anderen bekannten Mischungen.
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Für
eine gegebene Entpillungsbehandlung bewirkt die angereicherte EGII-Cellulase
eine um 63% geringere Zerstörung
des Textilerzeugnisses als die Cellulase-Mischungen, die von Clarkson '853 gelehrt werden.
-
Für
eine gegebene Entpillungsbehandlung bewirkt die angereicherte EGII-Cellulase
eine um 80% geringere Zerstörung
des Textilerzeugnisses als die Cellulase-Mischungen, die von Clarkson '428 gelehrt werden.
-
Für
eine gegebene Entpillungsbehandlung bewirkt die angereicherte EGII-Cellulase
eine um 88% geringere Zerstörung
des Textilerzeugnisses als die Standard-Cellulase-Mischungen, die für kommerzielle
Entpillungsbehandlungen verwendet werden.
-
Tabelle
3: Entpillungsergebnisse durch abgereicherte Cellulase und andere
Enzyme
-
Obwohl bevorzugte Ausführungsformen
unserer Erfindung gezeigt und beschrieben wurden, soll die Erfindung
nur durch den Umfang der beigefügten
Ansprüche
definiert sein, einschließlich
eines beliebigen Äquivalents
für jedes
aufgeführte
Anspruchelement, das dem Fachmann erkenntlich ist und nicht durch
Betrachtungen des Standes der Technik ausgeschlossen ist.