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Hintergrund
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Wasserstoffperoxid-zerstörende Zusammensetzungen und auf
Verfahren zur Verwendung derselben, die einsetzbar sind, um die
Konzentration von Wasserstoffperoxid, das in einem flüssigen Medium
vorliegt, zu verringern oder sogar im wesentlichen zu eliminieren.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche Zusammensetzungen
und Verfahren zur Verwendung solcher Zusammensetzungen, die bei
der Zerstörung
von restlichem Wasserstoffperoxid, das in einem flüssigen,
wässrigen Medium,
das eine Linse, z. B. eine Kontaktlinse enthält, welche durch die Wirkung
von Wasserstoffperoxid desinfiziert wurde, einsetzbar sind.
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Kontaktlinsen sollten periodisch
vom Träger
desinfiziert werden, um eine Infektion oder andere nachteilige Wirkungen
auf die Augengesundheit, die mit dem Tragen von Kontaktlinsen verbunden
sein können,
zu vermeiden. Derzeit gibt es mehrere verschiedene herkömmliche
Systeme und Verfahren, die es dem Benutzer ermöglichen, ihre Kontaktlinsen
zwischen Tragezeiten zu reinigen und zu desinfizieren. Diese herkömmlichen Reinigungs-
und Desinfektionssysteme können
in "heiße" und "kalte" Systeme eingeteilt
werden. Heiße
Systeme erfordern die Verwendung von Hitze, um die Kontaktlinsen
zu desinfizieren, wohingegen kalte Systeme chemische Desinfektionsmittel
bei Umgebungstemperaturen anwenden, um die Linsen zu desinfizieren.
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Im Bereich kalter Desinfektionssysteme
liegen Wasserstoffperoxid-Desinfektionssysteme. Desinfizierende
Wasserstoffperoxid-Lösungen
sind wirksam, um die Bakterien und Pilze abzutöten, die Kontaktlinsen kontaminieren
können.
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Allerdings kann restliches Wasserstoffperoxid
an einer desinfizierten Kontaktlinse eine Reizung, Brennen oder
eine Verletzung am Auge verursachen, wenn dieses Wasserstoffperoxid
nicht zerstört
wird, d. h. zersetzt, neutralisiert, inaktiviert oder chemisch reduziert
wird. Daher ist die Zerstörung
von restlichem Wasserstoffperoxid im flüssigen Medium, das die desinfizierte
Kontaktlinse enthält,
notwendig, um ein sicheres und bequemes Tragen der desinfizierten
Kontaktlinse sicherzustellen. Als weitere Verbesserung bezüglich eines angenehmen
Tragens desinfizierter Kontaktlinsen wäre es vorteilhaft, die desinfizierte
Linse in einem Medium hoher Viskosität/hohen Schmiervermögens zu
behandeln, bevor die Linse ins Auge eingesetzt wird.
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Verbunden mit dem Problem der Wasserstoffperoxidzerstörung in
Kontaktlinsendesinfizierungssystemen sind die Probleme einer einfachen
Verwendung und der Befolgung durch den Verwender. Um die Einfachheit
der Verwendung und die Befolgung durch den Verwender zu erhöhen, wurden
mehrere Anstrengungen auf eine Desinfizierung und Wasserstoffperoxidzerstörung in
einem Schritt konzentriert. Diesbezüglich wurden verschiedene Tabletten
mit zeitverzögerter
Freisetzung vorgeschlagen, die eine Kerntablette und eine vollständig lösliche oder
unlösliche
Beschichtung haben (siehe EP-A-0 209 071). Zusätzlich tritt oft eine ungünstige Schaumbildung
auf, wenn das Wasserstoffperoxid zerstört wird. Dies kann zum Verspritzen
von Flüssigkeit führen und
macht es weniger wahrscheinlich, dass der Verwender seine Linsen
wirksam und konsistent desinfiziert.
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Schafer et al. (EP-A-0 209 071) offenbart
eine Wasserstoffperoxid-Neutralisationstablette, die mit einer wasserlöslichen
Beschichtung überzogen
ist, um die Auflösung
der Tabelle zu verzögern.
Diese Publikation offenbart die Verwendung von verschiedenen löslichen
Polymeren, z. B. Celluloseethern, die geeignete mehrwertige Alkohole,
um die zeitlich vorbestimmte Freisetzung zu kontrollieren, als Beschichtung
für die
Neutralisationsmitteltablette umfassen. Kaspar et al., US-Patent
4,568,517, offenbaren ein Kontaktlinsen-Desinfizierungsverfahren
in einem Schritt, das Wasserstoffperoxid und ein Neutralisationsmittel,
das eine Wasserstoffperoxid-neutralisierende Verbindung in Tabletten- oder Partikelform
und eine Beschichtung, die die Tablette oder die Partikel umhüllt und
als Beschichtung zur verzögerten
Freisetzung wirkt, hat, beinhaltet. Unter den Wasserstoffperoxid-neutralisierenden
Verbindungen, die offenbart sind, sind Peroxidase/Katalase-Enzyme. Die
Beschichtung kann aus organisch modifizierter Cellulose, z. B. Hydroxypropylmethylcellulose,
Ethylcellulose, Celluloseacetatphthalat und Hydroxypropylcellulose,
bestehen. Es wird keine Offenbarung bezüglich der spezifischen Molekulargewichte
von solchen Polymeren, oder wie die Schaumbildung zu reduzieren
ist, geliefert.
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Park et al., US-Patent Nr. 5,145,644,
offenbaren Verfahren zur Beschichtung von Katalasekern-Tabletten
mit Cellulosederivaten, z. B. Hydroxypropylmethylcellulose, unter
Verwendung von Ketonkomponenten. Cook et al., US-Patent Nr. 5,362,647,
offenbaren die Desinfizierung von Kontaktlinsen unter Verwendung
von Wasserstoffperoxid mit beschichteten Tabletten mit verzögerter Freisetzung,
die Katalase enthalten, welche als Resultat der Wirkung von Aspergillus
niger erhalten wird, um so eine Zerstörung des restlichen Wasserstoffperoxids
zu bewirken. Es sind keine spezifischen Angaben bezüglich des
Molekulargewichts der Beschichtungen und/oder der Verringerung einer
Schaumbildung während
der Wasserstoffperoxidzerstörung
offenbart.
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Es besteht weiterhin ein Bedarf für Kontaktlinsen-Desinfizierungssysteme
in einem Schritt, die eine Wasserstoffperoxid-zerstörende Komponente
verwenden, in denen übermässige Schaumbildung
verringert oder sogar eliminiert ist und ein Medium hoher Viskosität/mit hohem
Schmiervermögen verwendet
wird, bevor die desinfizierte Linse ins Auge eingesetzt wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wurden neue Zusammensetzungen
und Verfahren, die zur Zerstörung
von Wasserstoffperoxid in einem flüssigen, wässrigen Medium, insbesondere
zur Zerstörung
von restlichem Wasserstoffperoxid in einem flüssigen wässrigen Medium, das eine desinfizierte
Kontaktlinse enthält,
nützlich
sind, entwickelt. Die vorliegende Erfindung erlaubt es, dass die
Wasserstoffperoxid-zerstörende
Komponente oder Komponenten zuerst mit dem flüssigen wässrigen Medium in Kontakt gebracht
wird/werden und gleichzeitig die zu desinfizierende Lösung mit
dem flüssigen
wässrigen
Medium in Kontakt gebracht wird. Beispielsweise können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und die zu desinfizierende Kontaktlinse im wesentlichen zur gleichen
Zeit zu dem flüssigen,
wässrigen
Medium gegeben werden. Dieses Merkmal reduziert den Zeitaufwand
des Verwenders und die Sorgfalt, die erforderlich sind, um seine
Linsen wirksam zu desinfizieren und das restliche Wasserstoffperoxid
zu zerstören.
Zusätzlich
und ganz wichtig ist, dass während
der Wasserstoffperoxidzerstörung eine
verringerte Schaumbildung erreicht wird. Außerdem sind die Viskosität und das
Schmiervermögen
des flüssigen
Mediums nach der Wasserstoffperoxidzerstörung vorteilhafterweise erhöht, was
es ermöglicht,
dass die desinfizierte Linse mit einem größeren Komfort getragen wird.
Somit werden eine verstärkte
Befolgung durch den Verwender, eine konsistentere und zweckdienlichere
Kontaktlinsendesinfizierung und ein höherer Grad des Verwenderkomforts
und der Augensicherheit in einem Desinfizierungssystem bereitgestellt,
das, vom Standpunkt des Verwenders aus, im wesentlichen identisch
mit dem derzeit verwendeten Wasserstoffperoxid-Kontaktlinsen-Desinfizierungssystems
ist.
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In einem breiten Aspekt ist die vorliegende
Erfindung auf Zusammensetzungen gerichtet, die zur Zerstörung von
restlichem Wasserstoffperoxid in einem Wasserstoffperoxidenthaltenden
flüssigen,
wässrigen
Medium, nachfolgend als HPLM bezeichnet, nützlich sind. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen eine Wasserstoffperoxidzerstörende Komponente, nachfolgend
als HPDC bezeichnet, die, wenn sie in einem HPLM freigesetzt sind,
wirksam ist, um Wasserstoffperoxid im HPLM vorliegt, zu zerstören oder
die Zerstörung
zu verursachen; und eine Barrierenkomponente, die wirkt, um die
Freisetzung der HPDC im HPLM für eine
Zeitdauer verhindert, nachdem die Zusammensetzung zunächst mit
dem HPLM kontaktiert wurde. Diese Barrierenkomponente umfasst ein
wasserlösliches
Material, ausgewählt
aus wasserlöslichen
Cellulosederivaten und Gemischen davon, die ein Molekulargewicht
von mindestens etwa 20.000 haben. Es wurde festgestellt, dass die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Vergleich zu einer ähnlichen
Zusammensetzung, die eine Barrierenkomponente enthält, die
ein ähnliches
polymeres Material mit einem Molekulargewicht von 10.000 hat, zu
einer reduzierten Schaumbildung führt, wenn sowohl die vorliegende
Zusammensetzung als auch die ähnliche
Zusammensetzung identischen HPLMs ausgesetzt werden, um das Wasserstoffperoxid
darin zu zerstören
oder die Zerstörung
des Wasserstoffperoxids darin zu verursachen.
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Somit zieht die vorliegende Erfindung
aus der unerwarteten Entdeckung, dass die Verwendung von wasserlöslichen
Cellulosederivaten mit hohen Molekulargewichten von mindestens etwa
20.000, im Vergleich zu Zusammensetzungen, die Barrierekomponente
umfassen, die ähnliche
Materialien mit niedrigeren Molekulargewichten, z. B. Molekulargewichten
von 10.000 enthalten, zur reduzierten Schaumbildung führt, Nutzen. Vorzugsweise
haben die wasserlöslichen
Cellulosederivate Molekulargewichte von mindestens etwa 40.000 und
bevorzugter mindestens etwa 60.000.
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Unter Verwendung von derartigen Cellulosederivaten
mit hohem Molekulargewicht, wie sie hier beschrieben werden, wird
vorzugsweise ein zusätzlicher,
wichtiger Vorteil dahingehend bereitgestellt, dass das flüssige, wässrige Medium,
in dem die Cellulosederivate aufgelöst werden, erhöhte Viskosität und erhörtes Schmiervermögen hat,
wenn man Vergleiche mit demselben. flüssigen wässrigen Medium ohne die Cellulosederivate
anstellt. Eine derartige erhöhte
Viskosität
und ein erhöhtes
Schmiervermögen
sind dahingehend wichtig, dass eine desinfizierte Kontaktlinse,
die aus einem solchen flüssigen
wässrigen
Medium mit hoher Viskosität/hohem
Schmiervermögen
genommen wird und direkt in das Auge des Trägers gesetzt wird, angenehmer zu
tragen ist als im Fall der Verwendung eines flüssigen, wässrigen Mediums mit niedrigerer
Viskosität/niedrigerem
Schmiervermögen,
um die desinfizierte Linse unmittelbar vor dem Einsetzen der Linse
in das Auge des Trägers
zu behandeln.
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Die äußerst nützlichen Cellulosederivate
werden aus wasserlöslichen
Celluloseethern, wasserlöslichen
Celluloseestern und Gemischen davon ausgewählt. Ein besonders nützliches
Cellulosederivat ist Hydroxypropylmethylcellulose.
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Hydroxypropylmethylcellulose mit
hohem Molekulargewicht, die eine reduzierte Methoxysubstitution hat,
vorzugsweise eine Methoxysubstitution von weniger als etwa 25% aufweist,
führt vorteilhafterweise
zu einer erhöhten
Wasserlöslichkeit,
so dass das derzeit verwendbare Material mit relativ hohem Molekulargewicht in
einer vernünftigen
Zeit, z. B. in der Größenordnung
von etwa 6 Stunden oder weniger, in dem HPLM solubilisiert wird.
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Die Zusammensetzung umfasst ferner
vorzugsweise eine wirksame Menge einer Komponente, die in der Zusammensetzung
einsetzbar ist, um die Solubilisierung des Materials zu erleichtern,
z. B. um sicherzustellen, dass das Material in einer vernünftigen
Zeit in dem HPLM solubilisiert wird.
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Obgleich erfindungsgemäß irgendein
geeignetes HPDC verwendet werden kann, ist es bevorzugt, dass HPDC
Katalase enthält.
Beispielsweise kann die verwendete Katalase aus Säugetierquellen,
wie Rinderleber, oder aus Nicht-Säugetierquellen
erhalten werden, z. B. eine Katalase sein, die als Resultat der
Wirkung von Mikroorganismen, z. B. Mikrococcus luteus, Aspergillus
niger und dergleichen, erhalten wird. Eine besonders nützliche
Katalase ist die, die als Resultat der Wirkung von Aspergillus niger
erhalten wird. Unter Verwendung von Aspergillus niger-Katalase können verringerte
Mengen an HPDC verwendet werden, um eine wirksame Zerstörung des
Wasserstoffperoxids in dem HPLM bereitzustellen. Solche reduzierten
Mengen an HPDC sind vorteilhaft, um die Schaumbildung während einer
Wasserstoffperoxid-Zerstörung
zu reduzieren. In einer besonders nützlichen Ausführungsform
liegt die vorliegende Zusammensetzung in Form einer Tablette vor
und beinhaltet etwa 50 Internationale Einheiten bis etwa 2000 Internationale
Einheiten Katalaseaktivität aus
einer Katalase, die als Resultat der Wirkung von Aspergillus niger
erhalten wird.
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Die vorliegenden Zusammensetzungen
umfassen außerdem
vorzugsweise mindestens ein Enzym, das fähig ist, mindestens eine Form
des Debris von einer Kontaktlinse, die sich im HPLM befindet, zu
entfernen. Ein solches Enzym kann so hergestellt sein, dass es in
das wässrige
flüssige
Medium freigesetzt wird, bevor, während und/oder nachdem das
Wasserstoffperoxid in dem flüssigen
wässrigen
Medium zerstört
wird. Eine besonders nützliche
Zusammensetzung umfasst Subtilisin A als das mindestens eine Enzym,
Katalase, die aus der Wirkung der Aspergillus niger stammt, als
HPDC und Hydroxypropylmethylcellulose als Material der Barrierenkomponente.
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In einer sehr nützlichen Ausführungsform
hat die Zusammensetzung eine Schichtstruktur, wobei mindestens eine von
ihnen das HPDC umfasst, das im wesentlichen mit einer Beschichtung überzogen
ist, die das Material umfasst.
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In einem anderen breiten Aspekt der
Erfindung werden Zusammensetzungen bereitgestellt, die Katalase,
die als Resultat der Wirkung von Aspergillus niger erhalten wird
und die wirksam ist, wenn sie in einem HPLM freigesetzt wird, um
die Zerstörung
des im HPLM vorhandenen Wasserstoffperoxids zu bewirken, und eine
Barrierenkomponente, die wirksam ist, um im wesentlichen die Freisetzung
der Katalase für
einen Zeitraum, nachdem die Zusammensetzung zu Beginn mit dem HPLM
in Kontakt gebracht wurde, zu verhindern, umfasst. Die Barrierenkomponente
umfasst ein wasserlösliches
Material, ausgewählt
aus wasserlöslichen
Cellulosederivaten und Gemischen davon mit einem Molekulargewicht
von mindestens etwa 20000, vorzugsweise mindestens etwa 40000 und
bevorzugter mindestens etwa 60000. Das Material ist bevorzugter
Hydroxypropylmethylcellulose.
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In einem weiteren breiten Aspekt
der vorliegenden Erfindung umfassen Verfahren zum Desinfizieren einer
Linse, z. B. einer Kontaktlinse, Inkontaktbringen der Linse mit
einem HPLM bei Bedingungen, die zum Desinfizieren einer Linse wirksam
sind, wodurch die Linse desinfiziert wird; und (2) Inkontaktbringen
des HPLM mit einer Zusammensetzung, die eine HPDC umfasst, das,
wenn es in das HPLM freigesetzt wird, wirksam ist, um Wasserstoffperoxid,
das im HPLM vorliegt, zu zerstören
oder die Zerstörung
desselben zu bewirken, und eine Barrierenkomponente, die wirksam
ist, um im wesentlichen die Freisetzung des HPDC für einen
Zeitraum zu verhindern, nachdem die Zusammensetzung zu Beginn mit
dem HPLM in Kontakt gebracht wurde. Die in der vorliegenden Erfindung
einsetzbaren Zusammensetzungen werden hierin an anderer Stelle beschrieben.
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In einem breiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung werden Verfahren zur Zerstörung von Wasserstoffperoxid bereitgestellt.
Solche Verfahren umfassen ein Inkontaktbringen eines HPLM mit einer
Zusammensetzung, wie sie an anderer Stelle hier beschrieben wird,
bei Bedingungen, die wirksam sind, um Wasserstoffperoxid, das im
HPLM vorliegt, zu zerstören
oder die Zerstörung
des Wasserstoffperoxids zu bewirken.
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Diese und andere Aspekte der vorliegenden
Erfindung werden in der folgenden detaillierten Beschreibung, in
den Beispielen und Ansprüchen
klar.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist von
Wert, von Wasserstoffperoxid verwendet wird, um alle Typen von Linsen,
z. B. Kontaktlinsen, zu desinfizieren, für die es von Vorteil ist, wenn
sie periodisch desinfiziert werden. Solche Linsen, z. B. herkömmliche
Kontaktlinsen, insbesondere weiche Kontaktlinsen, können aus
einem beliebigen Material oder einer beliebigen Kombination von
Materialien bestehen und können
eine beliebige geeignete Konfiguration haben, die im wesentlichen
durch Wasserstoffperoxid, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen oder
die erfindungsgemäßen Verfahren
nicht nachteilig beeinflusst wird.
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Die vorliegende Erfindung ist für die Zerstörung von
restlichem Wasserstoffperoxid in einem HPLM, das zum Desinfizieren
einer Kontaktlinse verwendet wurde, besonders nützlich.
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Das flüssige Medium, das zum Desinfizieren
einer Kontaktlinse in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
umfasst eine desinfizierende Menge an Wasserstoffperoxid. Vorzugsweise
bedeutet eine desinfizierende Menge an Wasserstoffperoxid eine solche
Menge, die die mikrobielle Belastung um ein log in drei Stunden
reduzieren wird. Besonders bevorzugt sind solche Wasserstoffperoxidkonzentrationen,
die eine mikrobielle Belastung um eine log-Einheit in 10 Minuten
oder weniger reduzieren. Relativ milde wässrige Wasserstoffperoxidlösungen,
die vorzugsweise etwa 0,5% bis etwa 6% Wasserstoffperoxid (G/V)
enthalten, sind bekanntermaßen
wirksame desinfizierende Lösungen
für Kontaktlinsen.
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Diese Lösungen sind beim Abtöten von
Bakterien und Pilzen, die auf Kontaktlinsen gefunden werden können, wirksam.
Sobald allerdings eine Kontaktlinse desinfiziert wurde, indem sie
in das HPLM eingetaucht wurde, sollte das restliche Wasserstoffperoxid,
z. B. auf der Linse, zerstört
werden, so dass die Linse sicher und bequem auf dem Auge getragen
werden kann. Wenn dieses restliche Wasserstoffperoxid nicht zerstört wird,
bevor die Linse getragen wird, kann eine Reizung des Auges oder
ein Unbehagen beim Tragen auftreten.
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So können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die vorzugsweise zuerst mit dem HPLM im wesentlichen zur gleichen
Zeit wie die Kontaktlinse, die desinfiziert werden soll, in Kontakt
gebracht werden, für
eine wirksame Linsendesinfizierung sorgen und außerdem das restliche Wasserstoffperoxid,
das in dem HPLM zurückbleibt,
wirksam zerstören,
so dass die desinfizierte Linse aus dem flüssigen Medium entfernt werden
kann und für
ein sicheres und bequemes Tragen in das Auge eingesetzt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegen vorzugsweise in Form einer Tablette vor, obgleich auch andere
Formen wie z. B. Pillen, Partikel, Mikrokörner, Pulver und dergleichen,
verwendet werden können.
Die Zusammensetzungen umfassen vorzugsweise ein beschichtetes Produkt,
z. B. eine geschichtete Tablette, ein geschichtetes Partikel, ein überzogenes
Mikrokorn und dergleichen, von denen jedes einen Gegenstand, z.
B. einen Kern, umfasst, wie z. B. eine Kerntablette, umfassend ein
HPDC und eine Beschichtung aus einer Barrierenkomponente. Die Barrierenkomponente
umfasst ein wasserlösliches
Material, ausgewählt
aus wasserlöslichen Cellulosederivaten
und Gemischen davon, die im wesentlichen den Gegenstand, der das
HPDC enthält,
umgeben. Das Item oder die Items sind vorzugsweise etwa 40% bis
etwa 99 Gew.-% der Summe des Items oder der Items plus Barrierenkomponente,
während
die Barrierenkomponente vorzugsweise etwa 1% bis etwa 60 Gew.-%
der Summe des Items oder der Items plus Barrierenkomponente ist.
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Die vorliegende Erfindung basiert
mindestens teilweise auf der Feststellung, dass das Molekulargewicht
von wasserlöslichen
polymeren Barrierenkomponenten, die die Freisetzung von HPDCs in
HPLMs verzögern,
den Grad der Schaumbildung, wenn das Wasserstoffperoxid in den HPLMs
zerstört
wird, beeinträchtigt.
Es wurde unerwarteterweise festgestellt, dass wasserlösliche polymere
Barrierenkomponente mit höherem
Molekulargewicht, z. B. Cellulosederivate, im Vergleich zu ähnlichen
Barrierenkomponenten, die niedrigere Molekulargewichte haben, zu
einer verringerten Schaumbildung führt. Cellulosederivate, die
Molekulargewichte von mindestens etwa 40000 oder mindestens etwa
60000 haben, sind bevorzugt.
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Die wasserlöslichen Barrierenkomponenten,
die in der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, umfassen solche
Materialien, die sich in einem Zeitraum in Wasser auflösen. Die
Barrierenkomponente oder die Barrierenkomponenten, die zur Verwendung
ausgewählt
werden, sollten auf die Linse, die behandelt wird, auf die Desinfizierung
und Reinigung der Linse, oder auf die Person, in deren Auge die
desinfizierte/gereinigte Linse eingesetzt werden soll, im wesentlichen
keine nachteilige Wirkung haben. Die Barrierenkomponente oder die Barrierenkomponenten,
die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden, und die Menge oder Dicke der Barrierenkomponente
werden vorzugsweise so gewählt,
dass die Barrierenkomponente sich mit einer solchen Geschwindigkeit
im HPLM löst,
dass HPDC nach einem Zeitraum im HPLM freigesetzt wird, der ausreicht,
dass das Wasserstoffperoxid die Linse, die sich im HPLM befindet,
desinfiziert.
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Die wasserlöslichen Cellulosederivate,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, können erhalten
werden, indem die Cellulose derivatisiert wird, um den gewünschten
Grad der Wasserlöslichkeit
zu erreichen. Substituentengruppen, die aus Hydrocarbylgruppen und
substituierten Hydrocarbylgruppen ausgewählt sind, sind zum Einschluss
in die erfindungsgemäßen Cellulosederivate
besonders nützlich.
Solche Substituenten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, und
solche Gruppen, die eine polare Gruppe enthalten, z. B. eine Hydroxylgruppe,
eine Carbonylgruppe, eine Carboxylgruppe und dergleichen, sind bei
der Bereitstellung von Cellulosederivaten mit gewünschter
Wasserlöslichkeit
sehr wirksam. Solche wasserlöslichen
Cellulosederivate können
unter Verwendung herkömmlicher
und gut bekannter organischer Synthesetechniken produziert werden.
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In einer Ausführungsform werden die wasserlöslichen
Cellulosederivate aus wasserlöslichen
Celluloseethern, wasserlöslichen
Celluloseestern und Gemischen davon, vorzugsweise wasserlöslichen
Celluloseethern und Gemischen davon ausgewählt. Beispiele für wasserlösliche Celluloseester
umfassen Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
und dergleichen.
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Wasserlösliche Alkylether und/oder
Hydroxyalkylether von Cellulose gehören zu den wasserlöslichen Celluloseethern,
die verwendet werden können.
Die Alkylgruppen haben vorzugsweise 1 bis etwa 6, bevorzugter 1
bis etwa 3 oder 4 Kohlenstoffatome. Spezifische Beispiele für verwendbare
wasserlösliche
Celluloseether umfassen Hydroxypropylmethylcellulose, Ethylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxyethylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Metall, insbesondere Alkalimetall, Salze
von Celluloseethern, wie z. B. Natriumcarboxymethylcellulose, und
dergleichen und Gemische davon.
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Ein besonders nützliches wasserlösliches
Cellulosederivat ist Hydroxypropylmethylcellulose.
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Obgleich die Cellulosederivate mit
hohem Molekulargewicht, die in der vorliegenden Erfindung einsetzbar
sind, wasserlöslich
sind, kann es vorteilhaft sein, Maßnahmen zu ergreifen, um die
Löslichkeit
von solchen Materialien zu verstärken
und/oder zu kontrollieren. Beispielsweise wird die Menge solcher
Materialien, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
wird, vorzugsweise kontrolliert, um die gewünschten Zeiträume für die verzögerte Freisetzung
bereitzustellen. Wie oben angegeben wurde, kann der Substitutionsgrad
der Cellulosederivate mit hohem Molekulargewicht verwendet werden,
um die Wasserlöslichkeit
zu kontrollieren. In einer besonderen Ausführungsform, wenn Hydroxypropylmethylcellulose
mit hohem Molekulargewicht verwendet wird, hat ein derartiges Material
vorzugsweise eine Methoxysubstitution von kleiner als etwa 30%,
bevorzugter weniger als etwa 25%; bei einer Hydroxyoxysubstitution
sind die Werte etwa 7 bis 12%. Es wurde festgestellt, dass solche
Materialien sich in einer vorteilhafterweise vernünftigen
Zeit auflösen.
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Außerdem enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
insbesondere die erfindungsgemäßen Barrierenkomponenten,
wirksame, bevorzugter geringere (d. h. weniger als etwa 50 Gew.-%
der Barrierenkomponente) Mengen an Komponenten, die in der Zusammensetzung
einsetzbar sind, um die Solubilisierung der Cellulosederivate mit
hohem Molekulargewicht zu erleichtern. Solche Komponenten umfassen
beliebige, z. B. opthalmisch annehmbare, Substanzen, die derart
wirken, dass sie die Wasserlöslichkeit
der Cellulosederivate mit hohem Molekulargewicht beeinflussen, wie
es gewünscht
ist. Solche Komponenten umfassen z. B. Cellulosederivate mit niedrigem
Molekulargewicht, andere polymere Materialien mit niedrigem Molekulargewicht,
z. B. Polyalkylenglykole, Zucker, z. B. Saccharose, usw., und dergleichen
und Gemische davon. Die Cellulosederivate mit niedrigem Molekulargewicht
haben vorzugsweise ein Molekulargewicht, das im Vergleich zu dem
Molekulargewicht des Cellulosederivats oder der Cellulosederivate,
die als Hauptbestandteil, d. h. mehr als etwa 50 Gew.-% der Barrierenkomponente,
vorliegen, reduziert ist. Wenn beispielsweise der Hauptbestandteil
ein Molekulargewicht von etwa 80.000 hat, hat der geringere Bestandteil
mit "niedrigem Molekulargewicht" vorzugsweise ein
Molekulargewicht von etwa 40.000 oder weniger. Sehr nützliche
Polyalkylenglykole umfassen Polyetkylenglykole, die vorzugsweise
Molekulargewichte im Bereich von etwa 500 bis etwa 10.000 haben.
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In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann irgendein geeignetes HPDC enthalten sein. Solche HPDCs sollten
das restliche Wasserstoffperoxid wirksam zerstören und haben keine übermäßig schädliche Wirkung
auf die desinfizierte Linse oder auf das Auge, in das die desinfizierte
Linse eingesetzt wird. Unter den verwendbaren HPDCs sind Wasserstoffperoxid
reduzierende Mittel, Enzyme, die nützlich sind, um Wasserstoffperoxid
zu zerstören,
z. B. Peroxidasen und Katalase, und Gemische davon.
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Beispiele für die Wasserstoffperoxid reduzierenden
Mittel, die in der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind
Alkalimetall, insbesondere Natriumthiosulfate; Thioharnstoff; Alkalimetall,
insbesondere Natriumsulfite; Thioglycerin; N-Acetylcystein-Alkalimetall, insbesondere
Natriumformiate; Ascorbinsäure;
Isoascorbinsäure;
Glyoxylsäure;
Pyruvinsäure;
ophthalmisch annehmbare Salze, z. B. Alkalimetall, und insbesondere
Natriumsalze von solchen Säuren;
Gemische der genannten und dergleichen.
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Eine besonders nützliche HPDC ist Katalase,
da sie oft wirksam ist, um Wasserstoffperoxid aus einem flüssigen Medium
in einem vernünftigen
Zeitraum, z. B. in der Größenordnung
von etwa 1 min bis etwa 12 h, vorzugsweise etwa 5 min bis etwa 1
h, im wesentlichen zu eliminieren, nachdem sie zunächst in
dem HPLM freigesetzt wurde. Wie oben angegeben wurde, können Katalasen
eingesetzt werden, die aus Säugetierquellen
und/oder Nichtsäugetierquellen
erhalten werden.
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Die derzeit einsetzbaren Katalasen
haben vorzugsweise kinetische Eigenschaften, die ihre Verwendung
in der vorliegenden Erfindung begünstigen. Spezifischerweise
haben solche nützlichen
Katalasen eine akzeptable niedrige Rate der Verursachung der Zerstörung von
Wasserstoffperoxid und/oder eine annehmbar hohe Resistenz gegenüber einer
Oxidation durch Wasserstoffperoxid, so dass verringerte oder niedrige
Mengen der Katalase in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
wodurch außerdem
eine Schaumbildung während
der Zerstörung
von Wasserstoffperoxid weiter reduziert oder inhibiert wird. Katalasen,
insbesondere Katalasen aus anderen als Säugetierquellen, z. B. Katalasen,
die als Resultat der Wirkung von Mikroorganismen erhalten werden,
die relativ hohe pI-Werte haben, z. B. einen pI-Wert von mindestens
von etwa 5,0 haben, sind bevorzugt und haben Vorteile; sie haben
insbesondere eine erhöhte
Gebrauchsfähigkeitsdauer,
z. B. längere
wirksame Lagerzeiten im Vergleich zu Katalasen mit relativ niedrigen
pI-Werten. Wie der Ausdruck "pI" hier verwendet wird,
bezeichnet er einen pH, bei dem eine gegebene Katalase neutral ist.
Im allgemeinen gilt, je höher
pI-Wert ist, desto basischer ist die Katalase.
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Außerdem haben die in der vorliegenden
Erfindung einsetzbaren Katalasen vorzugsweise einen wesentlichen
Grad der Stabilität
in Gegenwart von Wasserstoffperoxid. Eine derartige Stabilität ist vorteilhaft,
so dass relativ niedrige Konzentrationen an Katalase wirksam sind,
um die Zerstörung
von mindestens etwa 95%, vorzugsweise im wesentlichen des gesamten
Wasserstoffperoxids im HPLM, das die desinfizierte Kontaktlinse enthält, zu bewirken.
Die Stabilität
einer Katalase in Gegenwart von Wasserstoffperoxid ist umgekehrt
proportional zur Geschwindigkeitskonstante, k2, der Reaktion, in
der die Katalase durch Wasserstoffperoxid oxidiert wird. Das heißt, je niedriger
die k2 einer Katalase ist, desto höher ist die Stabilität der Katalase
in Gegenwart von Wasserstoffperoxid. Beispielsweise ist die k2 für herkömmliche
RinderKatalase 8,9, während
die k2 für
Katalase, die als Resultat der Wirkung von Aspergillus niger erhalten
wird, 0,51 ist. Diese k2-Werte sind in De Luca et al., "Inactivation of an
Animal and a Fungal Katalase by Hydrogen Peroxide", Archives of Biochemistry and
Biophysics, Bd. 320, Nr. 1, S. 129–134, 1955, angeführt.
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Die derzeit einsetzbaren Katalasen
haben vorzugsweise k2-Werte
von etwa 2,0 oder weniger, bevorzugter etwa 0,75 oder weniger.
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Eine besonders nützliche Katalase gemäß der vorliegenden
Erfindung ist Katalase, die als Resultat der Wirkung von Aspergillus
niger erhalten wird, vorzugsweise eine Katalase mit einem pI-Wert
von mindestens etwa 5,0. Katalase, die aus der Wirkung von Aspergillus
niger erhalten wird und von NOVO verkauft wird, ist noch weiter
bevorzugt.
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Die verwendete Menge an HPDC ist
vorzugsweise ausreichend, um das gesamte Wasserstoffperoxid, das
im HPLM vorliegt, in das die HPDC gegeben wird, zu zerstören. Ein Überschuss
an HPDC kann verwendet werden. Sehr große Überschussmengen an HPDC sind
zu vermeiden, da HPDC selbst Probleme mit der desinfizierten Kontaktlinse
und/oder der Eignung, eine derartige desinfizierte Kontaktlinse
sicher und bequem zu tragen, verursachen kann. Wenn Katalase als
eine HPDC verwendet wird, ist sie vorzugsweise in einer Menge von
etwa 10 bis etwa 1.000, bevorzugter etwa 10 bis etwa 700, Internationale
Einheiten Katalaseaktivität
pro ml flüssigem Medium,
das 3% (G/V) Wasserstoffperoxid enthält, das mit der Katalase enthaltenden
Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, um die Zerstörung des
Wasserstoffperoxids darin zu bewirken, vorhanden. Wenn Katalase,
die als Resultat der Wirkung von Aspergillus niger erhalten wurde,
verwendet wird, ist sie noch bevorzugter in einer Menge von etwa
10 bis etwa 200 Internationalen Einheiten Katalaseaktivität pro ml flüssiges Medium,
das 3% (G/V) Wasserstoffperoxid enthält und das mit der Katalase
enthaltenden Zusammensetzung in Kontakt gebracht wurde, um die Zerstörung des
Wasserstoffperoxids darin zu verursachen, vorhanden.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können als
Tabletten, Pillen oder andere Einzeldosis- oder Verwendungsformen
vorliegen und tun dies vorzugsweise; diese sind zur Zerstörung von
Wasserstoffperoxid in einem HPLM geeignet oder geeignet, um die
Zerstörung
von Wasserstoffperoxid in einem HPLM zu bewirken, wobei dieses HPLM
verwendet wird, um ein einzelnes Paar Kontaktlinsen zu desinfizieren,
z. B. 3 bis 10 ml eines HPLM, das 3% (G/V) Wasserstoffperoxid enthält. Wenn
Katalase als HPDC verwendet wird, enthält jede Einzeldosis von vorzugsweise
etwa 50 bis etwa 10.000 Internationale Einheiten Katalaseaktivität. Wenn
Katalase verwendet wird, die als Resultat der Wirkung der Aspergillus
niger erhalten wurde, so ist diese vorzugsweise in einer Menge von
etwa 50 bis etwa 2.000 Internationalen Einheiten Katalaseaktivität pro Einzeldosisform
vorhanden.
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Die HPDC kann mit einer oder mehreren
anderen Komponenten, z. B. in mindestens einem Item oder Kern der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kombiniert werden. Solche anderen Komponenten können z. B. Füllstoffe,
Bindemittel, Tonizitätsagenzien,
Kontaktlinsenkonditionierungs/Benetzungsmittel, Puffermittel, Schmiermittel
und dergleichen umfassen. Jede dieser Komponenten kann, wenn sie überhaupt
vorliegt, in einer Menge vorliegen, die wirksam ist, um ihre bestimmte
Funktion oder Funktionen zu erfüllen.
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Beispiele für jeden dieser Typen der Komponenten
sind herkömmlich
und auf dem Fachgebiet gut bekannt. Daher wird hier keine detaillierte
Beschreibung für
solche Komponenten angegeben.
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Ein wichtiges Merkmal der vorliegenden
Erfindung ist das erhöhte
Schmiervermögen,
das als Resultat der hierin verwendbaren Barrierenmaterialien mit
hohem Molekulargewicht erreicht wird. Diese Materialien mit hohem
Molekulargewicht sind wasserlöslich
und verleihen der Flüssigkeit
Viskosität
und Schmiervermögen, die
im Vergleich zu der Viskosität
und dem Schmiervermögen,
das unter Verwendung eines ähnlichen
Barrierenmaterials mit einem niedrigeren Molekulargewicht erhalten
wird, höher
ist, wenn sie in dem flüssigen
Medium gelöst
werden. Eine derartige erhöhte
Viskosität
und ein solches erhöhtes
Schmiervermögen
geben dem Linsenträger
zusätzlichen
Komfort, wenn er oder sie die desinfizierte Linse in sein oder ihr
Auge einsetzt. Demnach verringern die erfindungsgemäß verwendbaren
Barrierenmaterialien mit hohem Molekulargewicht die Schaumbildung
während
der Wasserstoffperoxidzerstörung
und erhöhen
vorzugsweise den Komfort, der beim Tragen der desinfizierten Linse
wahrgenommen wird. Darüber
hinaus wird diese Kombination an Vorzügen erreicht, ohne dass das
derzeit angewendete Verfahren der Kontaktlinsendesinfizierung unter
Verwendung von Wasserstoffperoxid wesentlich modifiziert wird. Das
heißt,
der Endverbraucher des erfindungsgemäßen Systems ist fähig, seine
Kontaktlinsen unter Verwendung des vorliegenden Systems mit geringer
oder keiner Veränderung
im Vergleich zu dem Verfahren, wie er/sie Kontaktlinsen gängigerweise
mit Wasserstoffperoxid desinfiziert, zu desinfizieren. Die einzige
Veränderung,
die offenkundig wird, sind verringerte Schaumbildung und erhöhter Tragekomfort
beim Tragen der desinfizierten Linsen. In einer anwendbaren Ausführungsform
wird kein anderes Schmiermittel und/oder Viskositätserhöhendes oder
-induzierendes Mittel und/oder Konditionierungs-/Benetzungsmittel
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet.
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Eine erläuternde HPDC-enthaltende Kernformulierung,
z. B. Tablette, kann die folgende Zusammensetzung haben:
| Gew.-% |
HPDC | 1–30 |
Füllstoff | 15–90 |
Tonizitätsmittel | 1–90 |
Puffermittel | 1–50 |
Schmiermittel | 0–30 |
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Einsetzbare Tonizitätsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Mannit, Dextrose, Glycerin,
Propylenglykol und Gemische der genannten.
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Einsetzbare Puffermittel umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Acetatpuffer, Citratpuffer, Phosphatpuffer und Boratpuffer.
Säuren
und Basen können
verwendet werden, um bei Bedarf den pH der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
einzustellen.
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Verwendbare Schmiermittel umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Polyalkylenglykole, z. B. Polyethylenglykole, die vorzugsweise
Molekulargewichte im Bereich von etwa 500 bis etwa 10.000 haben.
Andere Materialien, die herkömmlicherweise
als Schmiermittel in ophthalmisch annehmbaren Tabletten eingesetzt werden,
können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die Einarbeitung einer oder mehrerer
derartiger anderer Komponenten in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann wichtig sein, um das Funktionieren solcher Zusammensetzungen
und der vorliegenden Verfahren zu erleichtern. Beispielsweise kann
es wünschenswert
sein, den pH und/oder die Osmolalität des flüssigen wässrigen Mediums innerhalb bestimmter
Bereiche zu halten, z. B. um bevorzugte Enzymaktivitäten, Barrierenkomponenten-Löslichkeit
und/oder physiologische Akzeptanz zu erhalten. Eine oder mehrere derartiger
anderer Komponenten können
im Gemisch enthalten sein, das auf das Item oder die Items angewendet
wird und die im beschichteten Item oder den beschichteten Items
verbleiben. Eine solche andere Komponente oder solche anderen Komponenten
können
getrennt und beabstandet von dem beschichteten Item oder den beschichteten
Items in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingeschlossen sein.
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In einer verwendbaren Ausführungsform
wird die HPDC mit mindestens einem Enzym kombiniert, das wirksam
ist, um Debris von einer Kontaktlinse zu entfernen. Unter den Debris-Typen,
die an einer Kontaktlinse während
der normalen Verwendung gebildet werden, sind Debris auf Proteinbasis,
Debris auf Mucinbasis, Debris auf Lipidbasis und Debris auf Kohlenhydratbasis.
Einer oder mehrere Debris-Typen können auf einer einzelnen Kontaktlinse
vorliegen.
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Das verwendete Enzym kann aus Peroxidase-aktiven
Enzymen, die herkömmlicherweise
bei der enzymatischen Reinigung von Kontaktlinsen verwendet werden,
ausgewählt
werden. Beispielsweise sind viele der Enzyme, die in Huth et al.,
US-Patent RE 32,672
und Karageozian et al., US-Patent 3,910,296 offenbart sind, in der
vorliegenden Erfindung einsetzbar. Jedes dieser Patente wird hier
in seiner Gesamtheit durch Referenz aufgenommen. Unter den nützlichen
Enzymen sind die, die aus proteolytischen Enzymen, Lipasen, carbolytischen
Enzymen und Gemischen davon ausgewählt werden. Bevorzugte proteolytische
Enzyme sind die, die im wesentlichen von Sulfhydrylgruppen oder
Disulfid-Bindungen, deren Gegenwart mit aktivem Sauerstoff im HPLM
zum Nachteil der Aktivität
des Enzyms reagieren kann, im wesentlichen frei sind. Metalloproteasen, Enzyme,
die ein zweiwertiges Metallion, wie z. B. Calcium, Magnesium oder
Zink an das Protein gebunden haben, können ebenfalls verwendet werden.
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Eine bevorzugtere Gruppe proteolytischer
Enzyme sind die Serinproteasen, insbesondere solche, die von Baceillus-
und Streptomyces-Bakterien und Aspergillus-Pilzen stammen. Innerhalb
dieser Gruppierung sind die noch bevorzugter verwendeten Enzyme
die alkalischen Proteasen, die allgemein als Subtilisin-Enzyme bezeichnet
werden. Verwiesen wird auf Deayl, L., Moser, P. W. und Wildi. B.
S., "Proteases of
the Genus Bacillus. II Alkaline Proteases", Biotechnology and Bioengineering,
Bd. XII, S. 213–249
(1970) und Deayl, L. und Moser, P. W., "Differentiation of Alkaline Proteases
form Bacillus Species" Biochemical
and Biophysical Research Comm., Bd. 34, Nr. 5, S. 600–604, (1969).
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Die Subtilisin-Enzyme werden in zwei
Unterklassen eingeteilt, Subtilisin A und Subtilisin 8. In der Subtilisin
A-Gruppierung sind
Enzyme, die von Spezies wie B. subtilis, B. licheniformis und B.
pumilis stammen. Organismen in dieser Unterklasse produzieren wenig
oder keine neutrale Protease oder Amylase. Diese Subtilisin B-Unterklasse
besteht aus Enzymen aus Organismen wie z. B. B. subtilis, B. subtilis
var. amylosacchariticus, B. amyloliquefaciens und B. subtilis NRRL
B3411. Diese Organismen produzieren neutrale Proteasen und Amylasen
in einem Level, der in etwa den ihrer alkalischen Proteaseproduktion
vergleichbar ist. Ein oder mehrere Enzyme aus der Subtilisin A-Unterklasse
sind insbesondere verwendbar.
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Zusätzlich sind weitere bevorzugte
Enzyme z. B. Pancreatin, Trypsin, Collaginase, Keratinase, Carboxylase,
Aminopeptidase, Elastase und Aspergillopeptidase A und B, Pronase
E (aus S. griseus) und Dispase (von Bacillus polymyxa).
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Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
ist eine wirksame Enzymmenge zuzusetzen. Eine derartige Menge wird
die Menge sein, die die Entfernung von im wesentlichen des gesamten
Debris oder mindestens einen Typ Debris vom normalen Tragen von
einer Linse in einer vernünftigen
Zeit (z. B. über
Nacht) bewirkt. Dieser Standard ist für Kontaktlinsenträger mit
einer Geschichte eines normalen Musters aus Linsendebrisansammlung,
nicht für
die sehr kleine Gruppe, die einmal eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit
der Debrisansammlung zeigt, so dass eine Reinigung jeden Tag oder
jeden zweiten oder jeden dritten Tag empfohlen wird, angegeben.
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Die Enzymmenge, die erforderlich
ist, um eine wirksame Reinigung durchzuführen, wird von mehreren Faktoren
abhängen;
diese schließen
die dem Enzym inhärente
Aktivität
und den Grad seiner Wechselwirkung mit dem vorliegenden Wasserstoffperoxid
ein.
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Als Maßstab sollte die Arbeitslösung ausreichend
Enzym enthalten, um mindestens etwa 0,001 bis setwa 3 Anson-Einheiten an Aktivität, vorzugsweise
etwa 0,002 bis etwa 1 Anson-Einheiten, pro einzelner Linsenbehandlung
bereitzustellen. Höhere
oder niedrigere Mengen können
verwendet werden.
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Die Enzymaktivität ist für ein beliebiges gegebenes
Enzym pHabhängig,
wobei es einen besonderen pH-Bereich gibt, in dem das Enzym am besten
wirken wird. Die Bestimmung eines solchen Bereichs kann in einfacher
Weise durch bekannte Techniken erfolgen.
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Das HPDC-enthaltende Item oder die
HPDC-enthaltenden Items werden mit einer Beschichtung für verzögerte Freisetzung,
einer Barrierenbeschichtung, versehen. Die vorliegende Barrierenbeschichtung
kann so formuliert und aufgebracht werden, dass der Zeitraum, nach
dem die Zusammensetzung in das HPLM eingeführt wurde, bevor aber HPDC
im HPLM freigesetzt ist, sehr wirksam kontrolliert wird. Nach diesem
Zeitraum wird die Barrierenbeschichtung ausreichend in dem HPLM
gelöst,
so dass HPDC schnell freigesetzt wird, und zwar vorzugsweise ausreichend
HPDC, um im wesentlichen das gesamte verbleibende oder restliche
Wasserstoffperoxid im HPLM zu zerstören. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden vorzugsweise so formuliert und strukturiert, dass die Freisetzung
der HPDC in das HPLM für
eine Zeit verzögert
wird, die ausreicht, um eine Kontaktlinse wirksam zu desinfizieren,
und dann das HPDC für
eine schnelle und vorhersagbare Zerstörung des restlichen Wasserstoffperoxids
in das HPLM freizusetzen.
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Die erfindungsgemäße Barrierenkomponente zur
verzögerten
Freisetzung kann unter Anwendung einer geeigneten Technik oder einer
geeigneten Kombination von Techniken angewendet werden, von denen viele
herkömmlich
und auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. Eine besonders nützliche
Methodologie zur Bereitstellung der erfindungsgemäßen Beschichtung
ist die, wie sie von Park et al. im US-Patent Nr. 5,145,644 ausgeführt ist.
Kurz ausgedrückt,
diese Methodologie sorgt für
eine Barrierenbeschichtung, die aus einem Gemisch stammt, das Wasser,
eine Ketonkomponente und die wasserlöslichen Beschichtungsmaterialien
umfasst. Dieses Gemisch wird auf das HPDC-enthaltende Item oder
die HPDC-enthaltenden Items in einer Menge aufgetragen, die ausreicht,
um das Item oder die Items zu beschichten, insbesondere das ganze
Item oder die gesamten Items zu beschichten und ein vorbeschichtetes
Item oder vorbeschichtete Items zu bilden. Mindestens Teile des
Wassers und der Ketonkomponente werden aus dem vorbeschichteten
Item oder den vorbeschichteten Items entfernt, um das beschichtete
Item oder die beschichteten Items, das Item oder die Items mit Barrierenbeschichtung
zu bilden.
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In einer besonders nützlichen
Ausführungsform
sind ein oder mehrere reinigende Enzyme, wie sie oben beschrieben
wurden, im Gemisch enthalten, so dass die Barrierenbeschichtung
eine Menge an solchem Enzym oder Enzymen enthält, die wirksam ist, um mindestens
einen Debris-Typ von der Kontaktlinse zu entfernen, wenn sie in
das HPLM freigesetzt wird. Besonders nützliche Enzyme für diese
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Peroxid-aktive proteolytische Enzyme,
z. B. die, die von Huth et al., US-Patent RE 32,672, beschrieben
werden. Subtilisin A ist ein besonders nützliches Reinigungsenzym zur
Einarbeitung in das erfindungsgemäße Gemisch und die Barrierenbeschichtung.
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Alternativ kann das beschichtete
Item oder die beschichteten Items weiter mit einer ein Reinigungsenzym
enthaltenden äußeren Beschichtung überzogen
werden, um ein Item mit äußerer Beschichtung
zu bilden oder Items mit äußerer Beschichtung
zu bilden, das/die so struktiert sind, dass es/sie das Reinigungsenzym relativ
kurz nachdem das Item oder die Items mit äußerer Beschichtung zuerst mit
dem HPLM in Kontakt gebracht wurde oder sogar gleichzeitig dazu
freisetzt/freisetzen. In dieser Ausführungsform ist das Reinigungsenzym
von der Hauptbarrierenbeschichtung der Zusammensetzung getrennt
und beabstandet angeordnet. Die äußere Beschichtung
kann hergestellt werden, indem das Reinigungsenzym mit einer weiteren
Menge des oben genannten Keton-enthaltenden Gemisches kombiniert
wird, dieses kombinierte Gemisch auf das beschichtete Item oder
die beschichteten Items aufgetragen wird und mindestens ein Teil
des Wassers und der Ketonkomponente oder -komponenten entfernt wird.
Das Reinigungsenzym kann auf das beschichtete Item oder die beschichteten
Items selbst oder zusammen mit einem anderen Material als die erfindungsgemäß nützlichen
wasserlöslichen
Beschichtungskomponenten aufgetragen werden. Beispielsweise können andere wasserlösliche Materialien
mit dem Reinigungsenzym kombiniert werden und auf das beschichtete
Item oder die beschichteten Items unter Bildung eines Items oder
Items mit einer äußeren Beschichtung
aufgetragen werden. In einer einsetzbaren Ausführungsform wird das Reinigungsenzym
auf ein Gemisch, das Wasser, eine Ketonkomponente, das Reinigungsenzym
oder Reinigungsenzyme und eine oder mehrere der derzeitig einsetzbaren
Beschichtungszusammensetzungen umfasst, auf das beschichtete Item
oder beschichtete Items aufgetragen.
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Das vorliegende Verfahren zum Desinfizieren
einer Linse, vorzugsweise einer Kontaktlinse umfasst Inkontaktbringen
der zu desinfizierenden Linse mit einem HPLM bei wirksamen Linsen-desinfizierenden
Bedingungen. Das HPLM wird mit einer Zusammensetzung in Kontakt
gebracht, die ein beschichtetes Item oder beschichtete Items, die
eine HPDC und eine Barrierenbeschichtung enthalten, wie sie hierin
beschrieben werden, umfasst, in Kontakt gebracht. Unter Verwendung
dieses Verfahrens wird die Linse desinfiziert und das restliche Wasserstoffperoxid
im HPLM wird wirksam zerstört.
Auf diese Weise kann die Linse, nachdem die HPDC in das HPLM freigesetzt
wurde, und dort zur wirksamen Zerstörung des restlichen Wasserstoffperoxids
wirkt, sicher und bequem direkt aus dem flüssigen Medium, in dem sie desinfiziert
wurde, herausgenommen werden. Wenn die Kontaktlinse, wie es bevorzugt
ist, zusätzlich
zum Desinfizieren enzymatisch gereinigt wird, wird die gereinigte/desinfizierte
Linse vorzugsweise gespült,
so dass vom Reinigungsenzym oder -enzymen frei ist, bevor sie in
das Auge eingesetzt wird.
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In einer besonders nützlichen
Ausführungsform
wird die zu desinfizierende Linse im wesentlichen gleichzeitig wie
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in das HPLM gelegt. Nach einem vorbestimmten Zeitraum, während dem
die Kontaktlinse desinfiziert wird, wird die HPDC in HPLM freigesetzt
und zerstört
das restliche Wasserstoffperoxid wirksam.
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Falls ein Debris-entfernendes oder
-reinigendes Enzym in der Zusammensetzung vorliegt, wird die Kontaktlinse
im flüssigen Medium
auch von mindestens einem Debris-Typ wirksam gereinigt. Diese Reinigungswirkung
kann entweder zu der Zeit, während
der die Linse desinfiziert wird, erfolgen, d. h. wenn das Enzym
in das HPLM freigesetzt wird, wenn die Zusammensetzung zuerst mit
dem HPLM in Kontakt gebracht wird oder kurz nach dem oder bevor
die HPDC in das HPLM freigesetzt wird; oder die Reinigungswirkung
kann erfolgen, nachdem die Linse desinfiziert ist, z. B. wenn das
Enzym in das HPLM freigesetzt wird, wenn das HPDC in das HPLM freigesetzt
wird oder danach. Vorzugsweise wird die Linse zur gleichen Zeit
gereinigt, wie sie desinfiziert wird.
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Es ist bevorzugt, dass die HPDC nicht
in das HPLM freigesetzt wird, bis die Linse für eine ausreichende Zeit, bevorzugter
im Bereich von etwa 1 min bis etwa 4 h und noch bevorzugter im Bereich
von etwa 5 min bis etwa 1 h in das HPLM eingetaucht wurde, um die
Linse wirksam zu desinfizieren. Es ist auch bevorzugt, dass im wesentlichen
das gesamte restliche Wasserstoffperoxid in dem HPLM in weniger
als etwa 3 h, bevorzugter in weniger als etwa 1 h oder noch bevorzugter
in weniger als etwa 30 min, zerstört ist, nachdem die HPDC erstmals
in das HPLM freigesetzt wurde.
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Das desinfizierende Inkontaktbringen
erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur, bei der flüssige Medium
im wesentlichen flüssig
gehalten wird. Wenn z. B. das flüssige
Medium wässrig
ist, ist es bevorzugt, dass die Temperatur des Inkontaktbringens
im Bereich von etwa 0°C
bis etwa 100°C
und bevorzugter im Bereich von etwa 10°C bis etwa 60°C und noch
bevorzugter im Bereich von etwa 15°C bis etwa 30°C liegt.
Ein Inkontaktbringen bei Umgebungstemperatur oder etwa Umgebungstemperatur
ist sehr zweckdienlich und nützlich. Das
Inkontaktbringen erfolgt vorzugsweise bei atmosphärischem
Druck oder etwa atmosphärischem
Druck. Dieses Inkontaktbringen erfolgt vorzugsweise für einen
solchen Zeitraum, dass die Linse, die behandelt wird, im wesentlichen vollständig desinfiziert
wird. Solche Kontaktzeiten können
im Bereich von etwa 1 min bis etwa 12 h oder mehr liegen.
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Die folgenden, nicht-beschränkenden
Beispiele erläutern
bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1
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Eine zweischichtige Tablette, die
eine Kerntablette mit einer Beschichtung umgeben hat, wird zum Testen
hergestellt. Die Kerntablette und die Beschichtung hatten die folgenden
Zusammensetzungen:
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Kerntablette
Kristalline
Katalase Natriumchlorid | (1)
89,4 mg |
dibasisches
Natriumphosphat (wasserfrei) | 12,5
mg |
monobasisches
Natriumphosphat-Monohydrat | 0,87
mg |
Polyethylenglkyol
(Molekulargewicht etwa 3.350) | 1,05
mg |
Beschichtung
Hydroxypropylmethylcellulose
(2) | 3
bis 6 mg |
Polyethylenglykol
(Molekulargewicht etwa 3.350) | (3) |
- (1) Katalase, erhalten als
Resultat der Wirkung von Aspergillus niger. Dieses Material wird
von NOVO erhalten. Die Katalasemenge, die eingearbeitet werden soll,
wird durch eine Analyse der Produktcharge, die zu verwenden ist,
bestimmt. Die herzustellende Tablette enthält etwa 1.000 Internationale
Einheiten Katalase-Aktivität.
- (2) Material hat ein Molekulargewicht von etwa 80.000 und eine
Methoxysubstitution von etwa 28 bis 30% und eine Hydroxypropoxysubstitution
von etwa 7–12%.
- (3) Ist in der Beschichtung in einer Menge von etwa 20 Gew.%
der Hydroxypropylmethylcellulose vorhanden. Das Polyethylenglkyol
in der Beschichtung ist wirksam, um eine Solubilisierung der Hydroxypropylmethylcellulose
zu erleichtern.
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Die Beschichtung wird wie folgt auf
die Kerntablette aufgetragen. Die Hydroxypropylmethylcellulose und
Polyethylenglykol in der Beschichtung werden in einem flüssigen Vehikel
aufgelöst,
das 92% (V/V) Aceton und 8% (V/V) Wasser enthält. Die fertige Formulierung
umfasst etwa 2% (G/V) Hydroxypropylmethylcellulose. Unter Verwendung
eines herkömmlichen
Beschichtungssystems wird die Kerntablette mit der fertigen Formulierung
beschichtet. Nach Trocknung zur Entfernung von Wasser und Aceton
umfasst die geschichtete oder beschichtete Tablette ausreichend
Hydroxypropylmethylcellulose und Polyethylenglykol, um die gewünschten Eigenschaften
der verzögerten
Freisetzung bereitzustellen, ohne die Katalase im Kern übermäßig nachteilig zu
beeinflussen, z. B. durch Desaktivierung.
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Beispiel 2
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Eine dreischichtige Tablette, die
eine Kerntablette, umhüllt
von zwei Beschichtungsschichten hat, wird zum Testen hergestellt.
Die Kerntablette und die Beschichtung haben Zusammensetzungen, die
denen in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich sind.
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Die Beschichtung wird wie folgt auf
die Kerntablette aufgetragen. Eine erste Formulierung wird hergestellt,
indem Hydroxypropylmethylcellulose und das Polyethylenglykol in
der Beschichtung in einem flüssigen Vehikel,
das 92% (V/V) Aceton und 8% (V/V) Wasser enthält, gelöst werden. Diese erste Formulierung
enthält etwa
2% (G/V) Hydroxypropylmethylcellulose. Es wird eine zweite Formulierung
hergestellt, indem Hydroxypropylmethylcellulose und das Enzym Subtilisin
A in dem oben genannten flüssigen
Vehikel gelöst
werden. Diese zweite Formulierung umfasst etwa 2% (G/V) Hydroxypropylmethylcellulose
und 0,05 bis 0,1 Einheiten/ml Enzym Subtilisin A. Unter Verwendung
eines herkömmlichen
Beschichtungssystems wird die Kerntablette mit der ersten Formulierung
beschichtet. Nach dem Trocknen wird die zweischichtige Tablette
mit der zweiten Formulierung besprüht, wobei das oben angegebene
System verwendet wird. Nach dem Trocknen enthält die (3) dreischichtige Tablette
ausreichend Enzym Subtilisin A, um eine Kontaktlinse von proteinhaltigem
Debris zu reinigen, und ausreichend Hydroxypropylmethylcellulose
und Polyethylenglykol, um die gewünschten Eigenschaften zur verzögerten Freisetzung
bereitzustellen, ohne die Katalase im Kern übermäßig nachteilig zu beeinflussen,
z. B. durch Desaktivierung.
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Beispiel 3
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Eine geschichtete Tablette gemäß Beispiel
1 wird verwendet, um eine herkömmliche
weiche Kontaktlinse in folgender Weise zu desinfizieren. 10 ml einer
3%igen (G/V) wässrigen
Wasserstoffperoxidlösung
wird bei Raumtemperatur bereitgestellt. Die zu desinfizierende Kontaktlinse
und die geschichtete Tablette werden gleichzeitig in die Lösung gegeben.
Die Lösung
sprudelt für
etwa 1 h. Nach diesem Zeitraum wird die Lösung ruhig und bleibt ruhig.
Nach Beendigung des Sprudelns liegt im wesentlichen kein Schaum
vor. Außerdem
wird die Viskosität
der verbleibenden Lösung gemessen
und es wird festgestellt, dass sie im Vergleich zur Viskosität der ursprünglichen
wässrigen
Wasserstoffperoxidlösung
erhöht
ist.
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Vier Stunden nachdem die Kontaktlinse
erstmals in die Lösung
eingeführt
wurde, wird sie aus der Lösung
entfernt und direkt in das Auge des Trägers eingesetzt. Es wurde festgestellt,
dass die Kontaktlinse nach 4 h wirksam desinfiziert war. Der Träger der
Linse stellte keine Unannehmlichkeit oder Augenreizung vom Tragen
der desinfizierten Kontaktlinse fest. Das Sprudeln der Lösung liefert
ein Zeichen dafür,
dass eine Wasserstoffperoxidzerstörung erfolgt. Ein Hinweis,
dass die Peroxidzerstörung
im wesentlichen abgeschlossen ist, wird geliefert, wenn das Sprudeln
aufhört.
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Beispiel 4
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Eine geschichtete Tablette gemäß Beispiel
4 wird verwendet, um eine mit Protein-artigem Debris beladene weiche
Kontaktlinse folgendermaßen
zu desinfizieren und zu reinigen. 10 ml einer 3%igen (G/V) wässrigen
Wasserstoffperoxidlösung
wird bei Raumtemperatur bereitgestellt. Die zu desinfizierende und
zu reinigende Lösung
und die Enzymenthaltende geschichtete Tablette werden gleichzeitig
in die Lösung
gelegt. Die Lösung
sprudelt für
etwa 1 h. Nach diesem Zeitraum wird die Lösung ruhig und bleibt ruhig.
Es liegt im wesentlichen kein Schaum vor, nachdem das Sprudeln aufgehört hat.
Außerdem
wird die Viskosität
der verbleibenden Lösung
gemessen und es wird festgestellt, dass sie im Vergleich zur Viskosität der ursprünglichen
wässrigen Wasserstoffperoxidlösung erhöht ist.
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Sechs Stunden nachdem die Kontaktlinse
zuerst in die Lösung
eingeführt
wurde, wird sie aus der Lösung
entfernt, mit physiologischer Salzlösung gespült, um Subtilisin A zu entfernen,
und dann in das Auge des Trägers
eingesetzt. Es wurde festgestellt, dass die Kontaktlinse nach 6
h wirksam desinfiziert und von Proteinbasis gereinigt ist. Der Linsenträger stellt
keine Unannehmlichkeit oder Augenreizung vom Tragen der desinfizierten
und gereinigten Kontaktlinse fest .
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Beispiel 5
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Eine erste Reihe beschichteter Vergleichstabletten
wird zum Testen ausgewählt.
Diese Tabletten sind im Handel verfügbar und werden von Allergan
under der Marke Oxysept verkauft. Jede dieser Tabletten enthält etwa
5200 Internationale Einheiten Katalaseaktivität, die von einer Katalase stammen,
die durch Micrococcus luteus erhalten wird. Die Beschichtung jeder
dieser Tabletten enthält
etwa 8 mg Hydroxypropylmethylcellulose mit einem Molekulargewicht
von etwa 10000.
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Eine zweite Reihe von Tabletten wird
zum Testen hergestellt. Diese Tabletten sind ähnlich wie die Tabletten der
ersten Reihe, außer
dass die verwendete Hydroxypropylmethylcellulose ein Gemisch aus
72 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose mit einem Molekulargewicht
von etwa 80.000, einer Methoxysubstitution von etwa 28 bis 30% und
einer Hydroxypropoxysubstitution von etwa 7 bis 12% und 28 Gew.-%
Hydroxypropylmethylcellulose mit einem Molekulargewicht von etwa
30.000 mit einer Methoxysubstitution von etwa 19 bis 24% und einer
Hydroxypropoxysubstitution von etwa 7 bis 12% ist.
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Die Tabletten werden wie folgt getestet.
Für jede
Tablette werden 10 ml einer im Handel verfügbaren Lösung, die 3% (G/V) Wasserstoffperoxid
enthält,
in einen 100 ml Messzylinder gegeben. Die Tablette wird dann in
den Messzylinder gegeben und das Maximum der Schaumbildung wird
beobachtet und aufgezeichnet.
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Die Resultate für diese Tests sind wie folgt:
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In jedem Fall wird im wesentlichen
das gesamte Wasserstoffperoxid, das zu Beginn in der Lösung vorliegt,
zerstört.
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Diese Resultate beweisen die unerwartet
große
Reduktion bei den Schaumbildungseigenschaften der Tabletten mit
verzögerter
Freisetzung, die mit Materialien beschichtet sind, die hohe Molekulargewichte
haben. Außerdem
ist der geringe Grad der Schaumbildung, der unter Verwendung des
Beschichtungsmaterials mit hohem Molekulargewicht (zweite Tabletten)
erreicht wird, konsistenter (innerhalb 2 ml) als die Schaumbildung, die
unter Verwendung von Material mit niedrigem Molekulargewicht (erste
Tabletten) erhalten wird. Ein derartiger reduzierter, konsistenter
Grad der Schaumbildung ist in hohem Maße vorteilhaft, macht die Desinfizierung von
Kontaktlinsen bequemer und verringert die Gefahr, dass Flüssigkeit
aus dem Behälter
während
des Kontaktlinsen-Desinfizierungs-/Wasserstoffperoxid-Zerstörungsverfahrens
ausleckt.
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Beispiel 6
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Eine Reihe beschichteter Tabletten
wird zum Testen hergestellt. Jede von diesen umfasst einen Kern, der
5200 Internationale Einheiten Katalaseaktivität enthält, welche von Katalase stammt,
die als Resultat der Wirkung von Micrococcus luteus erhalten wird.
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Die Kontrolltablette (Vergleich)
entspricht der ersten Reihe von Tabletten, die als die erste Reihe
von Tabletten in Beispiel 5 identifiziert wurde.
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Tablette 1 ist ähnlich wir die Kontrolltablette,
außer
dass die Beschichtung etwa 3 bis 8 mg Hydroxypropylmethylcellulose
mit einem Molekulargewicht von etwa 80.000, einer Methoxysubstitution
von etwa 28 bis 30% und einer Hydroxypropoxysubstitution von etwa
7 bis 12% umfasst.
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Tabletten 2 und 3 sind ähnlich wie
die Kontrolltablette, außer
dass die Beschichtung etwa 5–5
mg Hydroxypropylmethylcellulose mit einem Molekulargewicht von etwa
80.000, einer Methoxysubstitution von etwa 28 bis 30% und einer
Hydroxypropoxysubstitution von etwa 7–12% enthält.
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Tabletten 4 bis 7 sind ähnlich wie
die Tabletten 2 und 3, außer
dass die Beschichtung 10 Gew.-% (Tabletten 4 und 5), 20 Gew.-% (Tablette
6) und 32 Gew.-% (Tablette 7) Hydroxypropylmethylcellulose mit einem Molekulargewicht
von etwa 30.000, einer Methoxysubstitution von etwa 19 bis 24% und
einer Hydroxypropoxysubstitution von etwa 7–12% enthält.
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Jede dieser Tabletten wird ein 10
ml des HPLM wie in Beispiel 5 gelegt. Nachdem die Beschichtung vollständig aufgelöst ist,
wird das Wasserstoffperoxid zerstört und die Temperatur bei 25°C stabil;
die Viskosität der
resultierenden Flüssigkeit
wird gemessen. Es werden Zweifachtests durchgeführt.
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Die Resultate dieser Tests sind wie
folgt:
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Diese Resultate beweisen, dass die
Verwendung von Beschichtungsmaterialien mit hohen Molekulargewichten
vorteilhafterweise eine erhöhte
Viskosität
und damit ein erhöhtes
Schmiervermögen
für flüssige Medien
nach Wasserstoffperoxidzerstörung
verleiht. Somit wird die Notwendigkeit für zusätzliche Viskositätsmodifizierungsmittel
und/oder Schmiermittel reduziert oder sogar eliminiert. Durch geeignete
Auswahl des löslichen
Beschichtungsmaterials mit hohem Molekulargewicht kann die Viskosität des resultierenden
flüssigen Mediums
auf Wunsch kontrolliert werden.
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Zusammengefasst beschrieben, die
vorliegende Erfindung sorgt für
eine wirksame Kontaktlinsendesinfizierung und eine wirksame HPDC-Zerstörung. Diese
Resultate werden mit reduzierter Schaumbildung und vorteilhafterweise
erhöhter
Viskosität
und erhöhtem
Schmiervermögen
erreicht. Darüber
hinaus wird die Befolgung durch den Verwender stark erleichtert,
z. B. weil das vorhandene System vom Linsenträger im wesentlichen in genau
der gleichen Weise verwendet werden kann, wie er/sie üblicherweise
seine/ihre Kontaktlinsen mit Wasserstoffperoxid desinfiziert.