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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Herstellen eines Tastfühlers, der in einem mikromechanischen
Aufnehmer, insbesondere für ein
Rasterkraftmikroskop oder dergleichen verwendet wird, wobei der
Tastfühler
eine oder mehrere Tastspitzen aufweisen kann. Die Erfindung betrifft auch
einen durch dieses Verfahren hergestellten Tastfühler.
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Aufnehmer dieses Typs für ein Rasterkraftmikroskop
(Atomic Force Microscope, AFM) werden insbesondere in Techniken
der Oberflächenrauhigkeitsmessung
verwendet, wobei die eine oder die mehreren Tastspitzen mit einer
Genauigkeit von bei weitem kleiner als ein Mikron ausgeführt sind
und über
Distanzen im Submikrometerbereich in drei zueinander senkrechten
Richtungen verschoben werden können,
wodurch die Oberfläche
einer Probe abgetastet werden kann, um deren Topographie im atomaren
Dimensionsbereich zu erfassen.
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Zur Zeit werden mehrere Verfahren
zum Herstellen von Tastfühlern
des oben bezeichneten Typs verwendet. Zum Beispiel kann man durch
Feinstbearbeitung, z. B. durch Gravieren mit KOH, ein Loch von der
Form einer Pyramide in ein Siliziumsubstrat aushöhlen, welches als Form verwendet
wird, und das so erhaltene Loch mit Siliziumnitrid oder mit Diamant
füllen,
wonach man das Silizium entfernt, so dass nur eine Tastspitze bleibt,
die zum Abtasten der Oberfläche
einer Probe dient. Ein derartiges Verfahren erlaubt die Herstellung
von Tastfühlern
mit mehreren beispielsweise nebeneinander angeordneten Tastspitzen
gleichzeitig.
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Ein anderes Verfahren besteht darin,
die Tastspitzen aus Silizium auf einer Oberfläche auszubilden, auf der man
das Silizium auf isotrope oder anisotrope Weise „unterschicht-geätzt" hat. Ein derartiges
Verfahren ist z. B. in der
US
5,367,165 beschrieben.
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Außerdem beschreibt die WO 95/34000
einen Tastfühler,
bei dem die Tastspitze in einer Siliziumschicht gebildet ist, auf
der man eine leitende Deckschicht abgelagert hat.
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Man kann ferner Tastfühler mit
Tastspitzen aus Kohlenstoff herstellen, die durch Ablagern von Kohlenstoff
durch Elektronenstrahlung gefertigt werden, oder mit Tastspitzen,
die durch Gravieren mit Hilfe eines fokussierten Ionenstrahls hergestellt
werden. Man kann auch noch andere Techniken verwenden, bei denen
fotostrukturiertes Glas oder ein Abdruck aus Siliziumnitrid in durch
RIE (Reactive Ion Etching oder Ätzen
mit reaktiven Ionen) erzeugten Löchern
benutzt werden.
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Von allen diesen Techniken werden
diejenigen, die die Herstellung von Tastspitzen aus Diamant ermöglichen,
aufgrund des sehr hohen Elastizitätsmoduls dieses Materials (1000
GPa verglichen mit dem Modul von Silizium, das nur 170 GPa beträgt), das
die Tastspitze sehr starr macht, und aufgrund der sehr hohen Härte von
Diamant, die ihn widerstandsfähig
gegen Abnutzung macht, im allgemeinen bevorzugt.
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Die Herstellung von Diamanttastspitzen durchläuft die
Abdrucktechnik, welche z. B. das in dem Patent
EP 0 766 060 beschriebene Herstellungsverfahren
einsetzt, bei welchem vorgesehen ist, den Diamanten auf einer Diamant-Nukleationsschicht
wachsen zu lassen, die vorher in einem in einem Siliziumsubstrat
gebildeten Loch abgelagert wurde.
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Aussparen derartiger
Löcher
in dem Substrat besteht darin, einen anisotropen Ätzvorgang
(111) z. B. mit KOH durchzuführen,
und dieser führt
zu pyramidenförmigen
Löchern,
im wesentlichen mit einer viereckigen Basis und einem Winkel mit
einem Wert von ungefähr 70° zwischen
den Projektionen der Achse der Pyramide auf zwei ihrer gegenüberliegenden
Seiten.
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Die Tastfühler der vorstehend genannten Technik
haben jedoch sehr große
Winkelwerte am Scheitel, so dass sie eine relativ schwache Auflösung haben
und besonders plötzliche
Unstetigkeiten der zu untersuchenden Oberfläche nicht mit der gewünschten
Genauigkeit gemessen werden können. Dies
ist in 1 der beigefügten Zeichnungen
veranschaulicht, welche zeigt, dass, wenn die Diskontinuität z. B.
ein Stufengitter E ist (welches, um eine Größenordnung zu nennen, eine
Tiefe von 0,1 bis 1 μm haben
kann), die Tastspitze P sich der Basis B der Wand D, die auf die
Senkrechte der zu untersuchenden Oberfläche S ausgerichtet ist, nicht
nähern
kann. Tatsächlich
kommt der obere Teil H der Wand D in Kontakt mit einer der schrägen Seiten
der Pyramide der Tastspitze, wodurch der Scheitel derselben von der
Wand D auf Abstand gehalten wird, und dies noch mehr, wenn der oben
definierte Winkelwert größer ist.
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Man sollte darauf hinweisen, dass
eindeutig feinere Tastspitzen mit konischer Form und einem Halbwinkel
am Scheitel, der zwischen 10° und
20° oder
weniger liegen kann, bereits gefertigt werden konnten, wobei diese
Tastspitzen unter anderem an ihrem freien Ende einen sehr kleinen
Krümmungsradius,
typischerweise zwischen 5 und 20 nm, aufweisen. Eine Beschreibung
eines Verfahrens zur Herstellung einer derartigen Tastspitze kann
man in einem Artikel von T. Albrecht et al. mit dem Titel „Microfabrication
of cantilever styli for atomic force microscope" (Mikroherstellung von Tastspitzen für ein Rasterkraftmikroskop)
finden, welcher in dem Journal of Vacuum Science and Technology,
Vol. 8, Seite 3386, 1990, erschienen ist.
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Dieses Verfahren besteht darin, auf
einem Substrat (vgl. 10 des Artikels)
eine erste Schicht aus Kupfer abzulagern, die von einer Schicht
aus Ti-W überlagert
wird. Ein Loch wird in die obere Schicht gemacht, die daraufhin
unterschicht-geätzt wird,
um im Kupfer eine Aushöhlung
zu bilden. Daraufhin wird ausgehend von einer Punktquelle in der so
gebildeten Aushöhlung
ein Material verdampft, wodurch eine Spitze gebildet wird. Das für die Bildung
der Spitze verdampfte Material ist Nb, Al, Ir, Ta und SiO2.
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Auf diese Weise ist es möglich, konische Tastspitzen
zu bilden, welche ein Verhältnis
von Höhe
zu Basisdurchmesser zwischen 1 : 1 und 1 : 2,5 aufweisen.
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Dennoch sind auch in diesem Fall
die Tastspitzen aufgrund ihrer geringen Härte und ihrer vorzeitigen Abnutzung
nicht zufriedenstellend.
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Die Erfindung hat zum Ziel, ein Verfahren
zur Herstellung eines Tastfühlers
für einen
mikromechanischen Aufnehmer bereitzustellen, der wenigstens eine
Tastspitze von wenigstens ungefähr
konischer Form und mit einem kleinen Halbwinkel am Scheitel aufweist,
wobei der Aufnehmer außerdem
einen sehr guten Abnutzungswiderstand gegenüber den Materialien aufweist,
aus denen die zu untersuchenden Proben bestehen können.
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Sie betrifft somit ein Herstellungsverfahren wie
in Patentanspruch 1 definiert. Es ergibt sich aus diesen Merkmalen,
dass das Material der Tastspitze derart gewählt werden kann, dass seine
Härte an
das Material der zu untersuchenden Probe angepasst ist und sie der
Abnutzung daher ausreichend widersteht. Indessen weist die gewonnene
Tastspitze ebenfalls einen Scheitelwinkel auf, der im wesentlichen
gleich groß wie
der der Vorläufer-Tastspitze
ist. Da diese jedoch durch Unterschicht-Ätzen des Siliziums hergestellt
wurde, hat sie einen kleinen Halbwinkel am Scheitel in der Größenordnung
von 10° bis 20° oder weniger.
Infolgedessen ist die Auflösung
eines mit einem derartigen Tastfühler
ausgestatteten Aufnehmers besser als die der Aufnehmer der vorherigen
Technik, wobei sich zu dieser Eigenschaften noch die einer verlängerten
Lebensdauer hinzugesellt. Man stellt ferner fest, dass der Krümmungswinkel
des freien Endes einer derartigen Tastspitze sehr klein ist, typischerweise
in der Größenordnung
von 5 bis 20 nm.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen
2 bis 14 definiert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche nur
als Beispiel gegeben ist und sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht, in
denen:
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die bereits beschriebene 1 eine schematische Teilansicht
eines eine Probe bildenden Stücks
darstellt, dessen Oberfläche
durch einen Aufnehmer untersucht werden soll, welcher einen Tastfühler in
Form einer Spitze umfasst, wobei die Oberfläche eine plötzliche Diskontinuität aufweist;
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die 2A bis 2I teilweise Schnittansichten eines
Substrats darstellen, an dem verschiedene Arbeitsvorgänge der
Herstellung vorgenommen werden, was die aufeinanderfolgenden Schritte
eines Verfahrens gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht;
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die 3A bis 3E denen der 2A bis 2I entsprechende
Ansichten zeigen und verschiedene aufeinanderfolgende Schritte eines
Verfahrens gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung veranschaulichen.
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Zunächst wird auf die 2A bis 2I Bezug genommen, um eine erste Ausführungsform
der Erfindung zu beschreiben.
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Wie die 2A zeigt, verwendet man am Anfang ein
Plättchen
aus Silizium 1 mit einer Dicke von mehreren Hundert Mikrometern,
auf der eine große
Anzahl von Tastspitzen gemäß der Erfindung gleichzeitig
hergestellt werden kann, wobei die Figur jedoch nur die Herstellung
einer dieser Tastspitzen zeigt.
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Dieses Plättchen 1 wird auf
seinen beiden Seiten mit einer Oxidschicht 2a bzw. 2b versehen, wobei
die Schicht 2a daraufhin durch die zwischengeschaltete
Ablage rung eines Fotoresist-Lacks und einen geeigneten Ätzvorgang
strukturiert wird, um eine Zone mit einer Maske aus Oxid 3 (2B) zu bilden.
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Das Substrat 1 wird daraufhin
einem Ätzvorgang überzogen,
mit dem das Silizium auf der Seite entfernt wird, auf der sich die
Oxidmaske 3 befindet, wobei dieser Bearbeitungsvorgang
die Wirkung hat, dass das Silizium nicht nur dort entfernt wird,
wo es nicht von Oxid bedeckt ist, sondern auch darunter, wobei der
verbleibende Teil des Plättchens
dadurch auf eine besondere Weise profiliert wird. Darum nennt sich
dieser Bearbeitungsvorgang auch „Unterschicht-Ätzen".
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Dieses Unterschicht-Ätzen kann
auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden. Eine erste Art
ist isotroper Natur und besteht in der Verwendung eines Plasmas,
z. B. der RIE-Methode durch SF6, oder auch
einer Mischung aus HF, HNO3 und H2O. Die zweite zur Zeit bevorzugte Art ist
vom anisotropen Typ und wird mit KOH ausgeführt.
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In diesen beiden Fällen kann
das Unterschicht-Ätzen
in mehreren Phasen ausgeführt
werden, wobei bei jeder Phase eine Siliziumschicht mit einer gegebenen
Dicke abgenommen wird. Die Gesamtheit der Dicken der Schichten entspricht
der Länge
der Tastspitze, die man letztendlich erhalten wird.
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Das Ergebnis dieses Unterschicht-Ätzens erscheint
auf der 2C, auf der
man bemerkt, dass das Substrat 1 nunmehr auf der einen
seiner Seiten eine Vorläufer-Tastspitze 4 aus
Silizium aufweist, wobei die andere Seite nicht angegriffen wurde,
da sie von der Oxidschicht 2b bedeckt war. Die Spitze aus Silizium 4 ist
pyramidenförmig
mit einer in etwa achteckigen Basis und mit derart abgerundeten
seitlichen Winkeln, dass man ihre Form mit der eines Kegels vergleichen
kann. Man möge
beachten, dass sie am Scheitel einen kleinen Halbwinkel aufweist,
der z. B. ungefähr
zwischen 10° und
20° oder
weniger liegt. Man kann sagen, dass das Plättchen jetzt die Form einer „Positivform" angenommen hat,
die im ganzen mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnet wird.
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Diese so gewonnene Positivform 5 wird
nun mehreren Beschichtungsvorgängen
unterzogen. Als erstes erhält
die Positivform 5 auf ihren beiden Seiten eine Schicht 6a, 6b aus
Siliziumnitrid Si3N4 mit
einer Dicke von 1000 bis 10000 Angström, vorzugsweise 2000 Angström, wobei
der Vorgang mit chemischer Dampfabscheidung (Chemical Vapour Deposition, CVD)
durchgeführt
werden kann. Die Schichten 6a und 6b werden danach
mit Oxidschichten 7a, 7b bedeckt, deren Dicke
von 2000 bis 10000 Angström
reichen kann, und die vorzugsweise eine Dicke von 5000 Angström aufweisen.
Diese Schichten 7a und 7b können ebenfalls durch chemische
Dampfabscheidung gewonnen werden.
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Dieser Schritt des Verfahrens kann
von einer neuerlichen Ablagerung von wenigstens einer Schicht aus
Siliziumnitrid Si3N4, 8a bzw. 8b,
auf jeder der beiden Oxidschichten 7a und 7b gefolgt
werden, deren Dicken z. B. die gleichen sind wie die der Schichten 6a und 6b.
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Die so erhaltene Anordnung wird auf
ihren beiden Seiten mit Schichten aus Fotoresist-Schutzlack (in
den Figuren nicht sichtbar) versehen, wobei die Schicht, die sich
auf der der Tastspitze 4 gegenüberliegenden Seite befindet,
durch eine Maske belichtet und entwickelt wird, was in der Schicht 8b eine im
wesentlichen viereckige Region unbedeckt lässt, deren Zentrum sich auf
der Geraden der Spitze 4 befindet.
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Man fährt daraufhin mit einem Ätzvorgang der
Schichten 6b, 7b und 8b dieser Zone durch
RIE fort, um das Siliziumsubstrat freizulegen, was eine Öffnung 9 ( 2D) erzeugt.
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Dann wird, wie in 2E dargestellt, das Silizium unterhalb
der Öffnung 9 in
einem Verfahren mit zwei anisotropen Ätzphasen mit KOH entfernt,
wobei die erste Phase den größten Teil
des Siliziums beseitigt, ohne jedoch schon die Nitridschicht 6a zu
erreichen. Dann entfernt man die Nitridschicht 8b, z. B. durch
RIE, und man beendet das Ätzen
mit KOH mit der zweiten Phase, bis man die Schicht 6a auf
der Seite des Substrats erreicht, auf der sich die Spitze 4 befindet.
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Diese aufeinanderfolgenden Ätzvorgänge bewirken
die Schaffung einer Aushöhlung 10,
deren Boden von einer Membran 11 gebildet wird, die sich aus
den übereinanderliegenden
Schichten aus Nitrid und Oxid 6a, 7a und 8a zusammensetzt.
Man kann an dieser Stelle festhalten, dass diese Membran 11 noch
fester wird, wenn die Anzahl von übereinanderliegenden Schichten
erhöht
wird, wobei die Festigkeit besonders ein Vorteil ist, wenn das Plättchen 1 sich Bearbeitungen
und Transporten unterziehen muss.
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Da die Ätzvorgänge also auf anisotrope Weise
mit Hilfe von KOH durchgeführt
werden, ist es nicht möglich,
das Silizium der Spitze 4 selbst vollkommen und auf zufriedenstellende
Weise zu beseitigen. Bevorzugt werden daher die Ätzvorgänge mit KOH durchgeführt, bis
man fast die Sperrschicht 6a erreicht, wonach man einen
zusätzlichen
isotropen Ätzvorgang
durchführt,
der es erlaubt, dieses Material von der Spitze 4 zu entfernen.
Dieser isotrope Ätzvorgang
wird vorzugsweise mittels eines aus HF, HNO3 und
H2O zusammengesetzten Nassgemisches durchgeführt.
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Die in 2E dargestellte
Anordnung weist daher eine durch ein spitzes Loch 10a verlängerte Aushöhlung 10 auf,
wobei das spitze Loch die Form der Tastspitze 4 im Negativ
mit einem kleinen Halbwinkel am Scheitel von z. B. zwischen 10° und 20° oder weniger
aufweist. Im folgenden wird diese Anordnung „Negativform" genannt und im ganzen
mit dem Bezugszeichen 12 bezeichnet.
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Diese Negativform 12 wird
also dazu dienen, die Tastspitze in einem harten Material zu „gießen", welches man erhalten
möchte
(2F). Das verwendete
harte Material kann Bornitrid, Siliziumkarbid oder ein Metall wie
Gold oder Platin sein. Aus den oben bereits genannten Gründen ist
jedoch das bevorzugte Material für
die Spitze Diamant. Man beachte in diesem Zusammenhang, dass der
Begriff „hart" als eine relative
Eigenschaft betrachtet werden muss, welche eine gegenüber der
geringeren Härte der
durch den die Tastspitze umfassenden Tastfühler zu untersuchenden Oberfläche erhöhte Härte definiert.
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Wenn das harte Material Diamant ist,
fährt man
vorzugsweise mit der Ablagerung einer Nukleationsschicht (in der
Figur nicht bezeichnet) auf die in dem vorgenannten europäischen Patent
beschriebenen Weise fort. Diese Nukleationsschicht lagert sich nicht
auf der Oxidschicht 7b ab, da der Diamant hier strukturell
nicht anhaften kann.
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Auf der Nukleationsschicht wird anschließend Diamant
abgelagert, vorzugsweise durch chemische Dampfabscheidung, bis man
eine Diamantschicht 13 mit einer Dicke von 100 nm bis 5 μm, mit einer
bevorzugten Dicke von 1 μm,
erhalten hat. Der Diamant kann in purem Zustand oder dotiert abgelagert
werden, z. B. mit Bor, um ihm gegebenenfalls eine nützliche
vorbestimmte Leitfähigkeit
zu geben, um später
Messungen mit Hilfe eines durch die Tastspitze fließenden elektrischen
Stromes zu ermöglichen.
Die Dotierung kann unter Verwendung eines Gasgemisches aus H2, CH4 und Bor durchgeführt werden.
Die so gewonnene Diamantschicht 13 erstreckt sich über die
ganze Wand der Aushöhlung 10 und
des Loches 10a.
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Die anderen für die Ausführung der Tastspitze vorgeschlagenen
Materialien können
durch klassische Ablagerungsprozesse abgelagert werden.
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Der folgende Schritt des Herstellungsverfahrens
(2G) besteht darin,
die Nitrid- und Oxidschichen 6a, 7a und 8a,
die auf der der Aushöhlung 10 gegenüberliegenden
Seite des Substrats vorgesehen sind, zu entfernen, z. B. durch RIE,
was eine Spitze aus hartem Material 14 freilegt, die von
einer Membran 14a aus dem gleichen Material getragen wird,
die ihrerseits an den seitlichen Wänden der Aushöhlung 10 befestigt
ist. Es ist offensichtlich, dass das harte Material diesem Ätzvorgang
widerstehen muss. Darum wird, wenn es sich um ein Metall handelt,
vorzugsweise Gold oder Platin verwendet, wobei in diesem Fall der Ätzvorgang
mit Hilfe von heißer Phosphorsäure durchgeführt werden
kann.
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Fakultativ kann man mit einer stärker überhängigen Auslösung der
Tastspitze 14 und der Membran 14a (2H) weitermachen, indem
man einen Ätzvorgang,
z. B. mit KOH des Siliziums der Seite des Substrates neben der Spitze 14 durchführt. Diese
Auslösung
der Spitze 14 erlaubt gegebenenfalls eine einfach Positionierung
des Tastfühlers
bei späteren
Messungen.
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Die 2I stellt
schematisch einen erfindungsgemäßen Tastfühler dar,
der durch das vorstehend erklärte
Verfahren gewonnen wurde. Man sieht, dass die auf der 2I dargestellte Anordnung
auf einem profilierten Träger 15 mit
Hilfe einer Klebstoffschicht 16 angebracht ist, wobei die
Form des Trägers 15 an
die Form der Wand der Aushöhlung 10 angepasst
ist.
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Da das erfindungsgemäße Verfahren
auf einem Siliziumplättchen
durchgeführt
wird, kann man auch planen, gleichzeitig mehrere Tausende Tastfühler gleichzeitig
herzustellen, wobei das Plättchen praktischerweise
zersägt
wird, bevor die einzelnen Tastfühler
auf ihren Trägern 15 angebracht
werden.
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Dank des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches
nacheinander die Herstellung einer Positivform 5 und dann
einer Negativform 12 aus dieser Positivform einführt, weist
die Tastspitze 14 einen Halbwinkel am Scheitel so groß wie der
einer auf klassische Weise durch Unterschicht-Ätzen erhaltene Siliziumspitze
auf, wobei das Unterschicht-Ätzen
zu einem Winkel am Scheitel führt,
der wesentlich kleiner sein kann als 20°. Die Auflösung der mit dem so hergestellten
Tastfühler
erhaltenen Messungen kann eindeutig besser sein als früher, wobei
die Tastspitze außerdem
sehr widerstandskräftig
gegen Abnutzung ist. Man stellt fest, dass die Tastspitze benutzt
werden kann, indem auf sie eine Kraft wirkt, die kleiner als 1 mN
sein kann.
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Die 3A bis 3E zeigen eine Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
welche es erlaubt, in Bezug auf das Substrat 1 auskragend angeordnete
Tastfühler
zu gewinnen. Diese Anordnung kann für bestimmte Messungen vorteilhaft
sein, wie es in dem oben angegebenen europäischen Patent erklärt ist.
Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der oben beschriebenen darin, dass nach der
Ablagerung der ersten Nitridschicht 6a ein selektives Ätzverfahren
dieser Schicht z. B. durch RIE und mit Hilfe eines normalen Fotoresist-Lacks
durchgeführt
wird, um eine Öffnung 17 zu
bilden, woraufhin das Verfahren auf die gleiche Weise wie vorstehend durchgeführt wird,
mit der Ausnahme, dass man wenigstens in dem dargestellten Fall,
die Nitridschicht 8b an der Seite der Aushöhlung 10 lässt, wie
von der 3B an dargestellt.
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Nach der Bildung der Aushöhlung 10 (3C) bewirkt die vorher in
der Nitridschicht 6b angelegte Öffnung 17, dass ein
Teil der Oxidschicht 7a in dieser Aushöhlung freigelegt wird, so dass
im Laufe des darauffolgenden Schritts der Ablagerung einer Schicht
harten Materials, dieses an dieser Stelle fehlen wird. Dagegen kann
sich bei der hier dargestellten Ausführungsform die Schicht aus
hartem Material auf der vorher erhaltenen Schicht 8b ablagern, so
dass sich die Bildung des harten Materials auch auf die Seite der
Anordnung erstreckt, die der Spitze 14 gegenüberliegt,
welche während
des Vorganges zur Entfernung der Schichten 6a, 7a und 8a befreit wird.
Dieser letzte Bearbeitungsvorgang hat also die Wirkung, die in der
Aushöhlung 10 gebildete
Schicht aus hartem Material zu unterbrechen. Man erhält also einen
Tastfühler
mit einem Hebel 18 aus hartem Material, wobei ein Teil 19 der
Anordnung dabei überflüssig geworden
ist.
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Verschiedene andere Varianten können im Laufe
der Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
angedacht werden.
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Z. B. kann das Siliziumnitrid durch
Siliziumkarbid bei der Gewinnung der Schichten 6a, 6b und 8a, 8b ersetzt
werden.