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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung sind Verfahren
zur Kultur, Transformation und Regeneration von Pflanzen in vitro.
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Die Fähigkeit, Pflanzen-Spezies zur
Verbesserung der Leistung und Schädlingsresistenz oder zur Förderung
alternativer Verwendungszwecke genetisch zu manipulieren, wurde
behindert, weil Verfahren zur Kultur, Transformation und Regeneration
von Modellkultivaren in vitro mit rekalzitranten, kommerziellen
Kultivaren weniger wirksam sind.
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So sind zum Beispiel veröffentlichte
Verfahren zur Generierung von hoch embryogenem Kallus von Gerste
(Hordeum vulgare L.) und Regeneration grüner Pflanzen von begrenztem
Nutzen gewesen, wenn sie in Transformationsverfahren für kommerziell
wichtige Gerste-Genotypen verwendet wurden. Diese Verfahren wurden
durch einen allmählichen
Verlust der embryogenen Kapazität
und Regenerationsfähigkeit
von Kallusgewebe und einer Zunahme von Albinopflanzen (Chlorophyll-defizienten
Pflanzen) während
der verlängerten Perioden,
die zur Selektion transformierter Gewebe benötigt werden, erschwert. So
führten
zum Beispiel von den unabhängig
transformierten Kalluslinien, die durch ein Transformationsverfahren
für den
Gerste-Genotyp Golden Promise generiert wurden, nur 51% der transformierten
Linien zu grünen
Pflanzen, und einige dieser Linien regenerierten nur eine kleine
Anzahl grüner
Pflanzen (Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996). Wenn das gleiche
Verfahren an den kommerziellen Gerste-Genotypen Moravian III und
Galena angewendet wurde, führten
keine der resultierenden transformierten Linien zu grünen Pflanzen.
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Ebenso bestand ein Mangel an reproduzierbaren
und effizienten Verfahren zur Transformation und Regeneration rekalzitranter,
kommerziell wichtiger Weizen-Kultivare (Triticum aestivum L.). Verfahren
zur Transformation bestimmter Weizen-Kultivare, einschließlich Verfahren,
welche der Mikroprojektil-Beschuss und Agrobacterium tumefaciens
einsetzten, wurden berichtet. Die Anwendung dieser Verfahren auf
kommerziell wichtiges Keimplasma war jedoch begrenzt.
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US
5,641,664 betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
transformierten Pflanze, das die Induktion von Nukleinsäure in Kallusgewebe
und danach Kultivieren des Kallus auf ersten und zweiten Medien,
gefolgt von Kultivieren auf einem Regenerationsmedium zur Herstellung
einer transformierten Pflanze beinhaltet, es ist jedoch nicht klar,
woraus sich das erste und zweite Medium zusammensetzte.
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Folglich besteht ein Bedarf an effizienten
Verfahren zur Transformation und Regeneration, die mit vielen verschiedenen
Gerste-Genotypen, einschließlich,
kommerziell wichtiger Genotypen verwendet werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Wir haben verbesserte Verfahren und
Zusammensetzungen zur Transformation und Regeneration von Pflanzen
entwickelt. Die nachstehenden Beispiele detaillieren die Anwendung
dieser Verfahren und Zusammensetzungen auf verschiedene Gerste-Genotypen,
einschließlich
kommerziell wichtiger Genotypen, von denen sich herausgestellt hat,
dass sie durch zuvor verfügbar
gewesene Verfahren, schwer oder überhaupt
nicht transformiert und regeneriert werden konnten. Diese verbesserten
Verfahren., wenn auf Gerste angewendet, resultieren in einer signifikant
höheren
Regenerationsfrequenz, reduzieren die somaklonale Variation und
verbessern die Inzidenz fertiler, grüner transformierter Pflanzen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
sind jedoch nicht auf Gerste beschränkt, sondern können auch
zur Transformation und Regeneration anderer Pflanzenspezies eingesetzt
werden.
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Ein erfindungsgemäßer Aspekt umfasst Verfahren
zur Herstellung einer transformierten Pflanze, die einen Zwischeninkubationsschritt
einschließt,
der die Frequenz, mit der transformierte Pflanzen aus unabhängigen Transformationsereignissen
erhalten werden, verbessert. Im Einzelnen umfassen diese Verfahren
die Schritte von:
- (1) Transformation einer
Zelle von einem Zielpflanzengewebe (z. B. einem immaturen Embryo,
Kallus, von Mikrosporen-abgeleiteten Embryo usw.) zur Herstellung
einer transformierten Zelle;
- (2) Kultivieren der transformierten Zelle auf einem Kallus-Induktionsmedium
(CIM), das ein Auxin zur Förderung
der Proliferation der transformierten Zelle und die Bildung eines
transformierten Kallus einschließt, d. h. wobei ein Kallus
aus dem initialen Transformationsereignis entsteht (in einigen Ausführungsformen enthält das CIM
auch eine niedrige Konzentration eines Cytokinins und eine hohe
Kupferkonzentration);
- (3) Kultivieren des transformierten Kallus auf einem Intermediär-Inkubationsmedium
(IIM); das ein Auxin und ein Cytokinin zur Förderung der fortgesetzten Proliferation
von Zellen, die aus dem initialen Transformationsereignis entstehen
und Bildung einer regenerationsfähigen
Struktur, d. h. einer multizellulären Struktur, die regenerationskompetent
ist, einschließt;
und
- (4) Kultivieren der regenerationsfähigen Struktur auf einem Regenerationsmedium
(RM; d. h. Sprossungs- und/oder Bewurzlungsmedium) zur Herstellung
einer transformierten Pflanze.
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Die Selektion für transformierte Zellen kann
unmittelbar nach der Einführung
von DNA in eine Zelle beginnen. Als Alternative kann die Selektion
später,
z. B. während
der Kallusinduktion, beginnen, um ausreichend Zeit für die initiale
Zeltproliferation bei Abwesenheit des Selektivmittels bereitzustellen.
Die Selektion wird im Allgemeinen während des Zwischeninkubationsschrittes
aufrechterhalten, und kann abhängig
von dem Selektivmittel auch während
des Regenerationsschrittes aufrechterhalten werden.
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Ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
umfasst optimierte Pflanzenkulturmedien und die Verwendung dieser
Medien für
Pflanzenzell- und Gewebekulturen. Diese optimierten Medien schließen Phytohormone
und Kupfer (z. B Kupfer(II)-sulfat) ein, welche die Kallusqualität während der
Initiierung verbessern, die Regenerationsfähigkeit des Gewebes fördern und
die Albinismus-Inzidenz während
der Periode der Kalluserhaltung und -regeneration reduzieren. Die
Medien schließen
auch übliche
Pflanzennährstoffe
ein und können
außerdem eine
Kohlenstoffquelle, wie zum Beispiel Maltose (die für die Initiierung
einiger Spezies, einschließlich
Gerste, Weizen und Reis besser ist als Saccharose) einschließen.
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In bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das CIM ein Auxin (z. B. 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder
Dicamba), zum Beispiel in einer Konzentration von ca. 0,1, mg/l
bis ca. 5,0 mg/l, bevorzugt ca. 1,0 mg/l bis ca. 2,5 mg/l, ein.
Das CIM kann auch ein Cytokinin (z. B. 6-Benzylaminopurin, Zeatin
und Kinetin) z. B. in einer Konzentration von ca. 0,01 mg/l bis
ca. 0,5 mg/l für
die initiale Kallusinduktion und ca. 0,1 mg/l bis ca. 2,0 mg/l zur
Erhaltung des Kallus und der grünen
Gewebe einschließen.
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In bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das IIM ein Auxin, z. B. in einer Konzentration von ca. 0,1 mg/l
bis ca. 5,0 mg/l, bevorzugt ca. 0,5 mg/l bis ca. 2,5 mg/l und ein
Cytokinin, z. B. in einer Konzentration von ca. 0,1 mg/l bis ca.
5,0 mg/l, bevorzugt ca. 0,1 mg/l bis ca. 2,0 mg/l.
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Das CIM und IIM schließen bevorzugt
auch Kupfer, z. B. in einer Konzentration von ca. 0,1 μM bis ca. 50 μM ein.
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Ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
umfasst die Verwendung von Schwachlicht-Bedingungen während der
frühen
Selektionsphasen. Schwachlicht-Bedingungen ermöglichen, dass der Kallus grün wird und reduzieren
die Inzidenz der Regeneration fertiler grüner Pflanzen und können die
Regenerationsfähigkeit
des Kallusgewebes verbessern. Schwachlicht-Bedingungen erlauben
auch, auf grüne
Abschnitte des Kallus (für Gerste
zum Beispiel; gelb-grüne
Abschnitte für
Weizen) zu screenen, die mit höherer
Wahrscheinlichkeit regenerationsfähig sind. Grüner Kallus
ist als Zielpflanzengewebe zur Transformation, z. B. durch Mikroprojektil-Beschuss
oder Infektion mit Agrobacterium nützlich. In Schwachlicht auf
einem CIM gezüchteter
Kallus entwickelt regenerationsfähige
Strukturen oder erhält
sie aufrecht und kann zum Beispiel für die Gerste-Genotypen Golden
Promise, Galena und Harrington, in diesem Zustand mindestens zehn
Monate und für
Morex mindestens vier bis sechs Monate aufrechterhalter werden.
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Ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
ist die Verwendung des Mikroprojektil-Beschusses zur Pflanzentransfonnation,
worin der Beschuss unter 1300 psi, z. B. bei 450–900 psi durchgeführt wird.
Die Senkung des Berstdruckes und folglich der Geschwindigkeit der
Mikroprojektilen verringert die Schädigung des Zielgewebes und
resultiert in weniger Belastung für die transformierten Zellen.
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Ein anderer erfindungsgemäßer Aspekt
umfasst transformierte Pflanzen und Pflanzenkulturmedien wie hierin
beschrieben.
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Vorstehendes und andere erfindungsgemäße Aspekte
werden besser aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung erkannt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1A zeigt
die relative Wachstumsrate (g/g Frischgewicht/Tag) von Kallus des
Gerste-Genotyps Golden Promise, der auf vierzehn verschiedenen Medien
gezüchtet
wurde. (Die Auxin- und
Cytokinin-Konzentrationen der Medien sind aus Tabelle 1 ersichtlich).
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1B zeigt
die relative Wachstumsrate (g/g Frischgewicht/Tag) von Kallus des
Gerste-Genotyps Galena (B), der auf vierzehn verschiedenen Medien
gezüchtet
wurde. (Die Auxin- und Cytokinin-Konzentrationen der Medien sind
aus Tabelle 1 ersichtlich.)
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Wir haben verbesserte Verfahren zur
Transformation und Regeneration von Pflanzen und für diese Verfahren
nützliche
Zusammensetzungen entwickelt. Obwohl diese Verfahren im Allgemeinen
auf Gerstenvarietäten,
einschließlich
rekalzitranter Genotypen anwendbar sind, sind sie auch auf andere
Pflanzenspezies anwendbar.
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DEFINITIONEN
UND VERFAHREN
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Sofern nicht anderweitig angemerkt,
sind die Begriffe vom Durchschnittsfachmann gemäß dem üblichen Gebrauch zu verstehen.
Außer
den Defmitionen der nachstehend bereitgestellten Begriffe, können Defmitionen
der in der Molekularbiologie üblichen
Begriffe auch in Rieger et al., 1991; und Lewis, 1994, eingesehen
werden.
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TRANSFORMATION
UND REGENERATION VON PFLANZEN
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„Transformiert"; „transgen". Eine Zelle, ein
Gewebe, Organ oder Organismus, in die/das/den eine Fremdnukleinsäure, wie
zum Beispiel ein rekombinanter Vektor, eingeführt wurde, wird wie auch die
Nachkommen davon, in denen die Fremdnukleinsäure anwesend ist, als „transformiert" oder „transgen" erachtet.
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„Fremd"-Nukleinsäuren sind Nukleinsäuren, die
normalerweise nicht in der Wirtszelle anwesend sind, insbesondere
Nukleinsäuren,
die durch rekombinante DNA-Techniken modifiziert wurden. Der Begriff „Fremd"-Nukleinsäuren schließt auch
Wirtsgene ein, die unter die Kontrolle einer neuen Promotor oder
Terminatorsequenz, wie zum Beispiel mittels üblicher Verfahren hergestellt
werden.
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TRANSFORMATION DURCH PARTIKELBESCHUSS.
Partikelbeschuss wurde zur Transformation einer Anzahl von Pflanzenspezies,
einschließlich
Gerste (siehe z. B. Wan und Lemaux, 1994 und Bio-Rad Technical Bulletin
2007) und Mais (siehe z. B. Gordon-Kamm et al., 1990) eingesetzt.
Die erfolgreiche Transformation mittels Partikelbeschusses erfordert,
dass sich die Zielzellen aktiv teilen, für Mikroprojektile zugänglich sind,
in vitro kultivierbar und totipotent sind, d. h. zur Regeneration
fähig sind,
um mature fertile Pflanzen zu produzieren.
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Zielgewebe zum Mikroprojektil-Beschuss
schließen
immature Embryos, jungen embryogenen Kallus aus immaturen Embryos,
Mikrosporen, Mikrosporen abgeleitete Embryos und apikales Meristem-Gewebe
ein. Wir haben auch gefunden, dass grüne Kallusgewebe nützliche
Ziele zum wie nachstehend besprochenen Beschuss darstellen.
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Zuvor wurde der Beschuss von Gerstengewebe,
wie zum Beispiel immaturer zygotischer Embryos oder von jungem Kallusgewebe
im Allgemeinen bei 1100 psi durchgeführt. Wir haben ermittelt, dass
ein Berstdruck unter 1100 psi, bevorzugt weniger als 1000 psi, bevorzugter
ca. 600 bis 900 psi, in einer höheren
Kallus-Induktionsfrequenz und einer höheren Frequenz regenerationsfähiger Strukturen
in Galena resultierte, zum Beispiel, möglicherweise aufgrund der reduzierten
Schädigung
für das
Zielgewebe (obwohl die Frequenz von Golden Promise unbeeinflusst
blieb).
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GRÜNE GEWEBE ALS EIN ZIEL ZUM
PARTIKELBESCHUSS. Gerste-Kallusgewebe, das nicht der Lichteinwirkung
ausgesetzt wird, wird durch Selektion so schnell wie möglich weitergeführt, da
längere
Kulturzeiten in geringerer Regenerationsfähigkeit und einer höheren Inzidenz
für Albinismus
resultieren (Lemaux et al., 1996). Wir haben entdeckt, dass grünes Kallusgewebe
mehr als 10 Monate (z. B. die Gerste-Genotypen Golden Promise, Galena,
Harrington und Salome) auf einem IIM (wird nachstehend ausführlicher
besprochen) erhalten werden und anschließend bei hoher Frequenz regenerieren
kann, wenn es an ein Regenerationsmedium überführt wird. Die Verwendung von
grünen
Geweben als ein Ziel für
die Transformation durch Mikroprojektil-Beschusss erlaubt die Langzeitkultur,
wobei die Notwendigkeit zur Erhaltung qualitätsmäßig hochwertiger Spenderpflanzen
das ganze Jahr über
reduziert wird. Sie kann auch die Notwendigkeit zur Rückkreuzung
von Transformanten reduzieren, da das grüne Kallusgewebe höher differenziert
ist als Gewebe, das nicht der Lichteinwirkung ausgesetzt wurde und
kann eine geringere Frequenz induzierter Mutation und mit einer
geringeren Wahrscheinlichkeit somaklonale Variation aufweisen. Darüber hinaus
ist im Vergleich zu im Dunkeln gewachsenem Gewebe auch die Inzidenz
für Albinismus
signifikant reduziert.
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ANDERE PFLANZENTRANSFORMATIONSVERFAHREN.
Jedwedes übliche
Verfahren kann zur Transformation von Pflanzen, d. h. zum Einführen von
Fremd-DNA in eine Pflanzenzelle eingesetzt werden. Die Entwicklung
stabiler Transformanten und fertiler transgener Pflanzen wurde zum
Beispiel in einer Reihe verschiedener dikotyledoner Pflanzen und
in solchen Getreidesorten wie Reis, Mais, Weizen und Hafer durch eine
Reihe verschiedenster Verfahren erreicht.
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Außer dem Partikelbeschuss schließen übliche Verfahren
zur Pflanzenzelltransformation folgende ein, sind aber nicht darauf
beschränkt:
(1) Agrobacterium-vermittelte Transformation, (2) Mikroinjektion,
(3) Polyethylenglycol-Verfahren (PEG-Verfahren), (4) Liposom-vermittelte
DNA-Aufnahme, (5) Elektroporation und (6) Vortexen mit Silikatglasfasern.
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REGENERATION TRANSFORMIERTER PFLANZENZELLEN.
Transformierte Pflanzenzellen werden auf Regenerationsmedium zur
Veranlassung der Differenzierung des Gewebes zur Herstellung einer
fertilen transgenen Pflanze kultiviert.
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Es ist bevorzugt, dass die Kallusinduktion
und Pflanzenregeneration in drei Stufen erreicht werden, wobei auf
jeder transformierte Zellen oder Gewebe auf einem Medium beteiligt
sind, welches die auf jeder Stufe gewünschten biologischen Ereignisse
unterstützt:
Kallusinduktion, Zwischeninkubation und Regeneration.
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„Kallus-Induktionsmedium" (CIM) fördert bevorzugt
eine schnelle Wachstumsrate, ohne eine erhebliche Differenzierung
des Pflanzengewebes in organisierte Strukturen zu erlauben. Eine
aus der Einführung
von Fremd-DNA in eine Zelle entstehende transformierte Zelle wird
auf CIM für
eine ausreichende Zeit zur Proliferation der Zelle inkubiert, damit
ausreichendes Kallusgewebe zur Gewährleistung gebildet wird, dass
eine ausreichende Anzahl von Nachkommen-Zellen aus einer einzelnen
transformierten Zelle zur Bildung zahlreicher somatischer Embryos
produziert werden, die bei Regeneration zu zahlreichen transformierten
Pflanzen führen. Aus
diesem Grund schließt
das CIM zur Förderung
einer raschen Zellteilung bevorzugt ein Auxin (z. B. ca. 0,5 mg/l
bis ca. 5,0 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure [2,4-D] oder Dicamba) ein.
Die Cytokinin-Konzentrationen werden für die meisten Genotypen zur
initialen Kallusinduktion, insbesondere für rekalzitrante Genotypen (wie zum
Beispiel die Gerste-Genotypen Galena, Morex oder Harrington) niedrig
gehalten, weil hohe Cytokinin-Konzentrationen die initiale Wachstumsrate
des Kallus vermindern (hohe Cytokinine greifen auch störend in
die Selektion unter Verwendung von Bialaphos ein, obwohl nicht dann,
wenn Hygromycin oder G418 verwendet wird). Ein Cytokinin verbessert
jedoch die Kallusqualität
und Regenerationsfähigkeit
und kann die Inzidenz für
Albinismus reduzieren (d. h. es induziert das Wachstum von mehr
grünen
regenerationsfähigen
Geweben). Deshalb können
niedrige Konzentrationen eines Cytokinins in das CIM eingeschlossen
werden, wie z. B. 6-Benzylaminopurin (BAP), Zeatin, Kinetin, etc.,
bevorzugt BAP oder Kinetin bei Konzentrationen von ca. 0,01 mg/l
bis ca. 1,0 mg/l für
die initiale Kallusinduktion, ca. 0,1 mg/l bis ca. 2,0 mg/l für die Kalluserhaltung. Die
optimale Cytokinin-Konzentration hängt vom Genotyp ab. CIM enthält bevorzugt
auch Kupfer (ca. 0,1 μM bis
ca. 50 μM).
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Kallusgewebe wird in kleinere Stücke unterteilt
(z. B. für
Gerste sind Stücke
von ca. 3 bis 5 mm bevorzugt) und subkultiviert, d. h. in regelmäßigen Abständen in
frisches Medium transferiert, um optimale Wachstumsraten zu fördern. Für Gerste
werden die Gewebe in einem Intervall von ca. 2–3 Wochen subkultiviert, wenn
eine geringere Konzentration (ca. 0,01 mg/l) BAP verwendet wird
und ca. 3–4
Wochen, wenn höhere BAP-Konzentrationen
verwendet werden (ca. 0,1 mg/l bis ca. 0,5 mg/l).
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Die Gewebe werden bevorzugt initial
ohne Selektion kultiviert. In Beispiel 4 nachstehend wurde eine Selektion
zum Beispiel nicht unmittelbar nach dem Beschuss angewendet, um
die Proliferation der transformierten Zellen in Abwesenheit toter
oder sterbender Zellen zu erlauben, die aus der Verwundung oder
Selektion resultieren (ca. 1–2
Wochen, wenn immature Embryos als eine Zielquelle verwendet werden
und 3–4
Wochen, wenn grüne
Gewebe verwendet werden). Nach dieser Zeitspanne wird Selektion
zum Selektieren transformierter Zellen angewendet. Die Selektion
kann durch Zufügen
eines Selektivmittels zum Kulturmedium begleitet sein, wofür die Fremd-DNA
in transformierten Zellen Resistenz verleiht (vorausgesetzt, dass
ein selektierbarer Marker an der Fremd-DNA eingeschlossen ist) Vermutliche
Transformanten werden im Vergleich zu nicht transformiertem Gewebe
anhand ihres schnelleren Wachstums auf dem Selektivmedium identifiziert. Screenbare
Marker (z. B. grünes
fluoreszierendes Protein) können
auch zur Identifikation von transformiertem Gewebe verwendet werden.
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Transformierte Gewebe werden bevorzugt
initial auf CIM im Dunkeln erhalten (z. B. wie in Beispiel 3 für ca. 3–4 Wochen
auf CIM), dann unter Schwachlicht-Bedingungen (für Gerste ca. 10 bis 30 μE) kultiviert.
Es wurde gefunden, dass die Verwendung von Schwachlicht-Bedingungen
die Regeneration von Albinogerstenflanzen (wie in Wan und Lemaux,
1994, beobachtet) reduziert oder eliminiert.
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Für
Gerste erscheinen embryogene Strukturen als schnell wachsende glänzende,
leicht braunfarbene, noduläre,
kompakte Strukturen. Unter Schwachlicht erscheinen diese Strukturen
oft als multiple Meristem-ähnliche
Strukturen mit kleinen grünen
Sprossen. Im Gegensatz dazu fehlen bei nicht transformierten Geweben im
Allgemeinen die nodulären
Strukturen, und sie sehen wässrig,
lose und brüchig
oder rund und langsam wachsend aus. Nachdem embryogene Strukturen
in dem vermutlich transformierten Gewebe beobachtet werden, wird
das Gewebe an ein „Intermediär-Inkubationsmedium" (IIM) überführt. Die
Inkubation des Gewebes auf einem IIM erlaubt fortgesetztes rasches
Wachstum, wenngleich auch langsamer als auf CIM. Die Inkubation
auf einem IIM verbessert die Wahrscheinlichkeit der Bildung regenerationsfähiger Strukturen
und die Kompetenz zur Regeneration durch Förderung des Übergangs
vom Entwicklungsweg eines Pflanzengewebes von einer embryogenen
zu einer organogenen Route.
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IIM supprimiert die Verlängerung
von Sprossen und kann zur Erhaltung und Proliferation grüner Sektoren
oder grüner
vegetativer Strukturen über
lange Zeitspannen verwendet werden, bis sie Größen und Zahlen erreicht haben,
die für
die Regeneration angemessen sind (mit Gerste können beispielsweise grüne Regenerationsgewebe
bestimmter Genotypen länger
als zehn Monate auf DBC2-Medium (dessen Zusammensetzung nachstehend
angegeben wird), mindestens ca. acht Monate für Golden Promise, Galena und
Harrington und mindestens ca. vier bis sechs Monate für Morex
erhalten werden).
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IIM schließt zur fortgesetzten Zellproliferation
bevorzugt ein Auxin (ca. 0,5 mg/l bis ca. 2,5 mg/l 2,4-D oder Dicamba)
ein. IIM schließt
bevorzugt auch hohe Cytokinin-Konzentrationen (z. B. ca. 0,1 mg/l
bis ca. 2,0 mg/l BAP) und höhere
Kupfer-Konzentrationen (z. B. ca. 0,1 μM bis ca. 50 μM, bevorzugt
ca. 5 bis ca. 30 μM) ein.
Die höhere
Cytokinin-Konzentration reduziert die Zellteilungsrate, fördert aber
die Progression zur Regenerationskompetenz und könnte die Albinismus-Inzidenz
reduzieren.
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Die Kupfer-Konzentrationen im IIM
sind bevorzugt mindestens so hoch wie die Konzentrationen in MS-Medium
(0,1 μM,
Murashige und Skoog, 1962), bevorzugt mindestens um das 5 fache
höher,
bevorzugter mindestens um das 10 fache, noch bevorzugter mindestens
um das 20 fache, am bevorzugtesten mindestens um das 50 fache höher. Optimale
Kupfer-Konzentrationen variieren mit dem Genotyp und der Spezies.
Höhere Kupfer-Konzentrationen
fördern
eine verbesserte Kallusqualität
und Regenerationsfähigkeit
ohne Reduktion der Kallus-Induktionsfrequenz oder der initialen
Kalluswachstumsrate. Hohe Kupfer-Konzentrationen könnten eine
geringere Wirkung oder keine Wirkung haben, wenn sie im Regenerationsmedium
enthalten sind.
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Der Begriff „Kupfer" soll hierin jegliche bekannten Kupfer-Nährstoffquellen
für Pflanzenkulturmedien, wie
z. B. Kupfer(II)-sulfat, einschließen.
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Die Wirkungen von Kupfer und BAP
auf die Regenerationsfähigkeit
tramsformierter Gerstengewebe scheint mehr als additiv zu sein,
d. h. es scheint eine synergistische Wirkung vorzuliegen, wenn das
IIM sowohl hohe Kupfer- als auch hohe BAP-Konzentationen einschließt.
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Es ist aufgrund der transkriptionalen
und translationalen Inaktivierungsphänomene und der somaklonalen
Variation wünschenswert,
eine große
Anzahl von Pflanzen aus einer einzelnen unabhängig transformierten Kalluslinie
zu generieren. In kommerziellen Getreidesorten hat sich beispielsweise
die Anzahl der Transformanten, die aus üblichen Transformationsprotokollen
resultiert, bei den Bemühungen
als limitierend erwiesen, genetische Manipulation zum Erlangen der
Fruchtverbesserung einzusetzen. Die Inkubation von transformiertem
Kallus auf einem IIM vor dem Transfer an ein Regenerationsmedium
maximiert die Frequenz, bei der individuelle Transformationsereignisse
Anlass zu transformierten Pflanzenlinien geben. Die Verwendung eines Zwischeninkubationsschrittes
erhöhte
die Regenerationsfrequenz für
Golden Promise bis zu mindestens 65% und resultierte in einer Zunahme
der Anzahl der pro Kallusstück
produzierten transformierten Pflanzen bis zum 11,4fachen.
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Transformiertes Gewebe kann vom IIM
an Bewurzlungs- oder Regenerationsmedium überführt werden, wenn embryogene
Strukturen beobachtet werden (für
Gerste in Abhängigkeit
von dem Genotyp und der Wachstumsrate nach ca. 3 bis 4 Subkultivierungsrunden
oder ca. 9–16
Wochen nach Beschuss). Die Selektionsperiode sollte nicht länger sein,
wenn BAP in CIM und IIM verwendet wird (ca. 3–4 Monate für Golden Promise und ca. 4–6 Monate
für Galena).
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"Regenerationsmedium" (RM) fördert die
Differenzierung totipotenter Planzengewebe in Sprosse, Wurzeln und
andere organisierte Strukturen und schließlich in Pflänzchen,
die in Erde transferiert werden können. Es ist häufig bevorzugt,
ein Sprossungsmedium zur Förderung
der Sprossregeneration aus embryogenen Strukturen und ein getrenntes
Bewurzlungsmedium zur Förderung
der Wurzelbildung einzusetzen. In Abhängigkeit vom Genotyp stellen
verschiedene Auxin-Konzentrationen (z. B. 2,4-D) und ein Cytokinin
(z. B. BAP) optimale Ergebnisse bereit. Für viele Gerste-Genotypen enthält RM BAP
(ca. 0–8
mg/l) ohne Auxin. Die Regeneration von Morex wird jedoch durch den
Zusatz von Auxin (2,4-D) zum RM verbessert. Als Regenerationsmedien
werden übliche
Sprossungs- und Bewurzlungsmedien angesehen.
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Jedwedes bekannte Regenerationsmedium
kann zur praktischen Ausführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Für
Gerste ist das FHG-Medium (Hunter, 1988, und in Kasha et al., 1990,
beschrieben) bevorzugt.
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Andere CIM-, IIM- und RM-Beispiele
gehen aus den nachstehenden Beispielen hervor.
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Wie hierin verwendet verweist "Pflanzenkulturmedium" auf jedwedes Medium,
das im Fach zur Unterstützung
der Lebensfähigkeit
und des Wachstums einer Pflanzenzelle oder -gewebes oder zum Wachstum ganzer
Pflanzenexemplare verwendet wird. Solche Medien schließen im Allgemeinen
definierte Komponenten ein, einschließlich, aber nicht beschränkt darauf
Makronährstoffverbindungen,
die Nährstoffquellen
aus Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Calcium, Magnesium und
Eisen Mikronährstoffe,
wie zum Beispiel Bor, Molybdän,
Mangan, Kobalt, Zink, Kupfer, Chlor und Iod Kohlenhydrate (bevorzugt
Maltose für
Gerste, obwohl Saccharose für
einige Spezies besser rein könnte
Vitamine; Phytohormone, Selektionsmittel (für transformierte Zellen oder
Gewebe, z. B. Antibiotika oder Herbizide) und Geliermittel (z. B.
Agar, Bactoagar, Agarose, Phytagel, Gelrite usw.) ein und können nicht
definierte Komponenten einschließen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
darauf Kokosnussmilch Caseinhydrolysat, Hefeextrakt und Aktivkohle.
Das Medium kann entweder fest oder flüssig sein, obwohl festes Medium
bevorzugt ist.
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Jedwedes übliche Pflanzenkulturmedium
kann, wenn angemessen ergänzt,
als eine Basis für
die Formulierung von CIM, IIM und RM verwendet werden. Außer den
in den nachstehenden Beispielen besprochenen Medien (z. B. MS-Medium
und FHG-Medium) sind eine Anzahl dieser Basalpflanzenkulturmedien
kommerziell von Sigma (St. Louis, MO) und anderen Anbietern in einer
trockenen (pulverigen) Form zur Rekonstitution beispielsweise mit
Wasser erhältlich.
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Jedwedes bekannte Auxin oder Cytokinin
kann bei der erfindungsgemäßen. praktischen
Ausführug verwendet
werden. Auxine schließen
2,4-D, Dicamba, Indolessigsäure
und Naphthalinessigsäure
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Cytokinine schließen BAP,
Kinetin, Zeatin, Zeatinribosid und N6-(2-Isopentenyl)adenin
(2iP) ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Wie aus den nachstehenden
Beispielen hervorgeht, kann ein bestimmter Genotyp oder eine Spezies
optimal auf ein spezifisches Phytohormon ansprechen.
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ALBINISMUS. Albinismus stellt in
der Gerstengewebekultur ein häufiges
Problem dar (Kaff und Kasha, 1984; Kasha et al., 1990; Jähne et al.,
1991). Albinismus wird von einer Anzahl von Faktoren, einschließlich des
genetischen Hintergrunds (Foroughi-Wehr et al., 1982), des physiologischen
Zustandes der Spenderpflanzen (Goldenstein und Kronstadt, 1986),
der Bialaphos-Exposition (Wan und Lemaux, 1994), der Länge der
Zeit in Kultur (Bregitzer et al., 1995) und der Kulturbedingungen
(Kao et al., 1991) beeinflusst.
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Wan und Lemaux (1994) berichteten,
dass von 91 transgenen Kalluslinien, die durch Partikelbeschuss verschiedener
Zielgewebe generiert wurden, 36 Linien grüne Pflanzen und 41 nur Albinopflanzen
ergaben. Lemaux et al. (1996) berichteten, dass von 73 durch Partikelbeschuss
generierten transgenen Kalluslinien 37 Linien grüne Pflanzen und 20 nur Albinopflanzen
ergaben.
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Die hierin besprochenen verbesserten
Verfahren reduzieren signifikant die Albinismus-Inzidenz unter zuvor
berichtete Grade. Der prozentuale Anteil vermutlicher Transformationsereignisse,
die zur Produktion grüner
transformierter Gerstenpflanzen (und nicht Albinopflanzen) regenerieren,
d. h. die Anzahl der Transformationsereignisse, die grüne Pflanzen
ergeben, dividiert durch die Gesamtzahl der Transformationsereignisse,
die grüne
und Albinopflanzen ergeben × 100%,
beträgt
mindestens ca. 60%, bevorzugt mindestens ca. 75% und am bevorzugtesten
mindestens ca. 90%.
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Die hierin beschriebenen Verfahren
vermindern auch die mit der induzierten erblichen Mutation und somaklonalen
Variation einhergehenden Probleme, die aus der Langzeiterhaltung
von Pflanzengewebe in Kultur resultieren können.
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„PFLANZE". Der Begriff „Pflanze" umfasst transformierte Pflanzen, Nachkommen
von diesen transformierten Pflanzen und Teile von Pflanzen, einschließlich Reproduktionseinheiten
einer Pflanze. Frucht, Blüten, Samen,
Pollen usw. Die erfindungsgemäßen Transformationsverfahren
und Zusammensetzungen sind auf jeden Genotyp der Gerste (z. B. Morex,
Harrington, Crystal, Stander, Moravian III, Galena, Salome, Steptoe,
Klages, Baronesse usw.), des Weizens (z. B. Bobwhite, Anza und Yecora
Rojo), des Hafers (GAF-30/Park) und des Rasen-/Futtergrases (z.
B. Flechtstraußgras,
Wiesenrispe, Ausläufer-Rotschwingel,
Rohrschwingel und Knaulgras usw.) sowie andere Spezies monokotyledoner
Pflanzen (z. B. Mais, Reis usw.) oder dikotyledoner Pflanzen (z.
B. Tomaten, Kartoffel, Sojabohnen, Baumwolle, Tabak usw.) anwendbar.
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Eine „Reproduktionseinheit" einer Pflanze ist
jedweder totipotente Teil oder jedwedes Gewebe der Pflanze, aus
dem ein Nachkomme der Pflanze erhalten werden kann, einschließlich zum
Beispiel Samen, Ableger, Knollen, Knospen, Zwiebeln, somatische
Embryos, Mikrosporen, kultivierte Zellen (z. B. Kallus- oder Suspensionskulturen)
usw.
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NUKLEINSÄUREN
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„ISOLIERT". Eine „isolierte" Nukleinsäure ist eine, die weitgehend
von anderen Nukleinsäuresequenzen
in der Zelle des Organismus, in der die Nukleinsäure natürlich vorkommt, d. h. anderer
chromosomaler und extrachromosomaler DNA oder RNA, abgetrennt oder
gereinigt ist. Der Begriff umfasst auch rekombinante Nukleinsäuren und
chemisch synthetisierte Nukleinsäuren.
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„FUNKTIONSFÄHIG VERKNÜPFT". Nukleinsäuren können in
Pflanzen oder Pflanzenzellen unter Kontrolle eines funktionsfähig verknüpften Promotors,
der zum Antreiben der Expression in einer Zelle einer bestimmten
Pflanze fähig
ist, exprimiert werden. Eine erste Nukleinsäuresequenz ist „funktionsfähig" mit einer zweiten
Nukleinsäuresequenz
verknüpft,
wenn die erste Nukleinsäuresequenz
in eine funktionelle Beziehung mit der zweiten Nukleinsäuresequenz
gebracht wird. So ist zum Beispiel ein Promotor funktionsfähig an eine Codierungssequenz
gebunden, wenn sich der Promotor auf die Transkription oder Expression
der Codierungssequenz auswirkt. Im Allgemeinen folgen funktionsfähig, verknüpfte DNA-Sequenzen
unmittelbar aufeinander und gegebenenfalls, um zwei Proteincodierungsregionen
zur Herstellung eines Hybridenproteins zu verbinden.
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„REKOMBINANT". Eine „rekombinante" Nukleinsäure wird
durch eine artifizielle Kombination aus zwei anderweitig getrennten
Sequenzsegmenten, z. B. durch chemische Synthese oder durch Manipulation
isolierter Nukleinsäuresegmente
durch übliche
genetische Manipulationsverfahren, hergestellt.
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VEKTOREN, TRANSFORMATION, WIRTSZELLEN.
Nukleinsäuren
können
in rekombinante Nukleinsäurekonstrukte,
in der Regel DNA-Konstrukte, eingebaut werden, die dazu fähig sind,
in eine Wirtszelle eingeführt
zu werden und darin zu replizieren. Ein derartiges Konstrukt ist
bevorzugt ein Vektor, der Sequenzen einschließt, die zur Transkription und
Translation einer Polypeptid-kodierenden Sequenz in einer bestimmten Wirtszelle
fähig sind
(und kann ein Replikationssystem einschließen, obwohl dies für die Monokotyledonen-Transformation üblicherweise
verwendete direkte DNA-Einführungsverfahren
nicht erforderlich ist).
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Für
die erfindungsgemäße praktische
Ausführung
werden übliche
Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung und Verwendung von
Vektoren und Wirtszellen, wie u.a. in Sambrook et al., 1989, oder Ausubel
et al., 1992, besprochen, eingesetzt.
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Eine zur stabilen Transformation
von Pflanzenzellen oder für
die Etablierung transgener Pflanzen geeignete Anzahl von Vektoren
wurde z. B. in Pouwels et al., 1987, Weissbach und Weissbach, 1989,
und Gelvin et al., 1990, beschrieben. Pflanzenexpressionsvektoren
schließen
typischerweise zum Beispiel ein oder mehrere klonierte Pflanzengene
unter der transkriptionalen Kontrolle von 5'- und 3'-Regulationssequenzen und einen dominanten
selektierbaren Marker ein. Solche Pflanzenexpressionsvektoren können auch
eine Promotor-Regulationsregion (z. B. eine Regulationsregion kontrollierende,
induzierbare oder konstitutive umwelt- oder entwicklungsregulierte
oder zell- oder gewebespezifische Expression), einen Startort zur
Transkriptionsinitiierung, einen Ribosomenbindungsort, ein RNA-Processing-Signal,
einen Transkriptionsterminierungsort und/oder ein Polyadenylierungssignal
enthalten.
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Beispiele konstitutiver Pflanzenpromotoren,
die zur Expression von Genen in Pflanzenzellen nützlich sind, sind der Blumenkohl-Mosaikvirus
(CaMV)-35S-Promotor, Mais-Ubiquitin-(Ubi-1)-Promotor, Reis-Actin-(Act)-Promotor,
Nopalinsynthase-Promotor und der Octopinsynthase-Promotor, sind
aber nicht beschränkt darauf.
Eine Reihe verschiedener Pflanzengen-Promotoren, die als Antwort
auf Umwelt-, hormonale, chemische und/oder Entwicklungssignale reguliert
werden, können
auch zur Expression von Fremdgenen in Pflanzenzellen, einschließlich Promotoren,
die durch Hitze (z. B. Hitzeschock-Promotoren), Licht (z. B. Erbsen-rbcS-3A-
oder Mais-rbcS-Promotoren oder den Chlorophyll-a/b-Bindungsprotein-Promotor); Phytohormonen,
wie zum Beispiel Abscisinsäure;
Verwendung (z. B. Wunl); Anaerobiose (z. B. Adh); und Chemikalien,
wie zum Beispiel Methyljasminat, Salicylsäure oder Safeners, verwendet
werden. Es kann zum Beispiel auch vorteilhaft sein, bekanntee organspezifische
Promotoren, wie zum Beispiel Endosperm-,Embryo-, Wurzel-, Phloem-
oder Trichom-spezifische Promotoren einzusetzen.
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Pflanzenexpressionsvektoren schließen optional
RNA-Processing-Signale, wie zum Beispiel Introns ein, die ober-
oder unterstromig von einer Polypeptid-kodierenden Sequenz im Transgen
positioniert sein können.
Die Expressionsvektoren können
außerdem
auch zusätzliche
regulatorische Sequenzen aus der 3'-untranslatierten Region von Pflanzengenen,
wie z. B. eine 3'-Terminatorregion
zur Erhöhung
der mRNA-Stabilität der
mRNA, wie zum Beispiel die PI-II-Terminatorregion von Kartoffeln
oder die Octopin- oder Nopalinsynthase-3'-Terminatonegionen, einschließen.
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Diese Vektoren schließen im Allgemeinen
auch ein oder mehrere dominante selektierbare Marker-Gene, einschließlich der
Antibiotikaresistenz kodierenden Gene (z. B. Hygromycin-, Kanamycin-,
Bleomycin-, G418-, Streptomycin-, Paromomycin- oder Spectinomycin-Resistenz)
und Herbizid-Resistenz-Gene
(z. B. Resistenz gegen Phosphinothricin-Acetyltransferase oder Glyphosat)
ein, um die Manipulation in Bakteriensystemen zu fördern und
auf transformierte Pflanzenzellen zu selektieren.
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Screenbare Marker, einschließlich Farbmarker,
wie zum Beispiel Gene, die β-Glucuronidase
(gus) kodieren, oder Anthocyanin-Produktion oder Fluoreszenz-Marker,
wie zum Beispiel die Luciferase oder grünes Fluoreszenzprotein (GFP)
kodierenden Gene werden auch zur Pflanzenzelltransformation verwendet.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele,
die lediglich zur Erläuterung
des besten nunmehr bekannten Modus zur erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
beabsichtigt sind, besser verstanden werden. Der erfindungsgemäße Umfang
ist nicht als einschränkend
hierfür
anzusehen.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: VERBESSERUNG
DER KALLUSQUALITÄT
UND REGENERATIONSFÄHIGKEIT
IN DEN GERSTE-GENOTYPEN GOLDEN PROMISE UND GALENA
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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PFLANZENMATERIAL. Spenderpflanzen
für immature
Embryos wurden in Erde unter kontrollierten Bedingungen in Wachstumskammern
wie beschrieben gezüchtet
(Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996).
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Wie in anderen nachstehenden Beispielen
angemerkt wird, wurden Pflanzen im Gewächshaus gezüchtet (immature Embryos, die
in den Wachstumskammern gezogen werden, sind für die grüne Gewebekultur bevorzugt).
Das Gewächshaus
hatte eine zusätzliche
Beleuchtung, die eine 14-stündige
Fotoperiode mit Temperaturen von 15 bis 18°C bereitstellte. Zusätzliche
1000-Watt-Metallhalogenleuchten wurden eingeschaltet, wenn der Lichtgrad
im Gewächshaus
weniger als 1000 μE/ms
betrug. Das Dach wurde mit Jalousien abgedeckt, wenn die Außenlichtgrade über 7000 μE/ms anstiegen.
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Frühjahrsgerste-Kultivare (Hordeum
vulgare L.), Golden Promise und Galena, wurden als Spendenpflanzen
verwendet. Galena-Samen wurde von B. Treat, Coors Brewing Company,
Golden, CO, bezogen. Golden Promise-Samen wurde von P. Bregitzer,
USDA-ARS Small Grains Germplasm Center, Aberdeen, ID, bezogen.
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MEDIEN. Kallus-Induktionsmedium (CIM)
ist MS-Medium (Murashige und Skoog, 1962} ergänzt mit 30 g/l Maltose, 1,0
mg/l Thiamin-HCl, 0,25 g/l Myoinositol, 1,0 g/l Caseinhydrolysat,
0,69 g/l Prolin und verfestigt mit 3,5 g/l Phytagel (Sigma, St.
Louis, MO). CIM wurde mit vierzehn verschiedenen Kombinationen aus zwei
Auxinen (Dicamba und 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure [2,4-D]) und zwei Cytokininen
(6-Benzylaminopurin [BAP] und Zeatin), wie aus Tabelle 1 ersichtlich
ist, verwendet, und das ergänzte
Medium wurde auf Kallusinduktion, Kallusqualität, Wachstumsrate und Regenerationsfähigkeit
getestet.
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Regenerationsmedium (RM) ist FHG-Medium
(Hunter, 1988; Kasha et al., 1990), ein modifiziertes MS-Medium
mit weniger NHN4O3 und
hohem Glutamin, ergänzt
mit 1 mg/l BAP und mit 3,0 g/l Phytagel verfestigt. Die Zusammensetzung
des FHG-Mediums beträgt
165 mg/l NHN4O3,
1,90 g/l KNO3, 440 mg/l CaCl2·2H2O, 370 mg/l MgSO4·7H2O, 170 mg/l KH2PO4, 16,9 mg/l MnSO4·H2O, 8,6 mg/l ZnSO4·7H2O, 6,2 mg/l H3BO3, 0,83 mg/l KI, 0,25 mg/l NaMo2O4·2H2O. 25 μg/l
CuSO4·5H2O, 25 μg/l
CoCl2·6H2O, 0,4 mg/l Thiamin-HCl, 100 mg/l Inositol,
730 mg/l Glutsunin, 62 g/l Maltose, 27,8 mg/l FeSO4·7H2O, 33,5 mg/l Na2EDTA,
1,0 mg/l BAP, 3 g/l Phytagel, pH 5,6.
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KALLUSINDUKTION UND SCORING. Immature
Embryos (ca. 1,5–2,5
mm groß)
wurden aus ca. 3 Monate alten Spikes entnommen, die 7 min in 20
Vol-% Bleiche (5,25% Natriumhypochlorit) oberflächensterilisiert wurden, dreimal
5 min mit sterilem Wasser gewaschen, längs halbiert und auf CIM gegeben
wurden. Zehn Halbembryos wurden auf CIM, ergänzt mit jeweils jeder der vierzehn
Phytohormon-Kombinationen, getestet; jede Behandlung wurde in Dreifachbestimmung
durchgeführt.
(Ganzembryos können
auch verwendet werden.) Die Kallus-Induktionsfrequenz wurde durch
Zählen
der Anzahl der Halbembryos, die sich einer Kallusinduktion unterzogen,
unter einem Lichtmikroskop 2 bis 3 Wochen nach der initialen Kultivierung
gemessen.
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Es wurden zwei Embryogrößen getestet:
Kleine (0,5 – 1,5
mm) und große
(1,5 – 2,0
mm). Golden Promise ist bei der Kallusinduktion mit Embryos sowohl
kleiner als auch großer
Größe gut,
die Kallusinduktion ist jedoch mit Embryos kleiner Größe von Galena
sehr schlecht.
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KALLUSWACHSTUMSRATE. Zur Bestimmung
der Kalluswachstumsraten wurden zehn Halbembryos mit der Scutellum-Seite
nach unten auf eine Petrischale mit jedem Medium gebracht; jede
Behandlung wurde in Dreifachbestimmung durchgeführt. Alle 2 bis 3 Wochen wurden
Kallusstücke
gewogen, und die Kalluswachstumsrate wurde durch Wiegen der Platte
mit den Kallusstücken
vor dem Trans er (W1) und nach dem Transfer
des gesamten Gewebes (W2) bestimmt. Das
relative Wachstum des Kallus wurde als die Gewichtsveränderung
(W) des Kallus (W = W1 – W2)
dividiert durch das Gewicht des ursprünglich ausplattierten Gewebes
(W1) und der Anzahl der Kulturtage (g/g
Frischgewicht/Tag) berechnet. Ab dem dritten Transfer wurden drei
Stücke
der höchsten
Qualität
anstelle aller Kalli von jedem Embryo auf frisches Medium überführt. Alle Kalli,
die nicht überführt wurden,
wurden aus der Platte entfernt, um W2 zu
erhalten.
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KALLUSQUALITÄT. Die Kallusqualität (Morphologie
und Farbe) wurde 2 bis 3 Wochen nach der initialen Kallusinduktion
mikroskopisch beurteilt. Für
die Morphologie wurde ein Score von + + + + (höchste Qualität) an glänzenden,
kompakten, nodulären
Kallus vergeben; ein Score von + (geringste Qualität) wurde
an weichen, brüchigen
Kallus vergeben. Die Farbe wurde von leicht braunfarbenem Kallus
(+ + + +) bis weiß (+) beurteilt.
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REGENERATION. Zum Testen der Regeneration
wurden zehn Kallusstücke
der höchsten
Qualität
(8 bis 11 mg pro Stück)
aus jeder Behandlung an RM in Dreifachbestimmung zu verschiedenen
Zeiten während der
Kulturperiode überführt. Die
Platten wurden bei 24 ± 1°C unter Fluoreszenzleuchten
(45 bis 55 μE,
16 h hell/8 h dunkel) gebracht. Die Zahl der Sprosse pro Kallusstück wurde über 22–25 Tage
nach dem Transfer gezählt.
(Ein Blatt oder mehrere Blätter
von der gleichen grünen
Gewebebasis wurden als ein Spross erachtet.)
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ERGEBNISSE
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INDUKTIONSFREQUENZ, RELATIVE WACHSTUMSRATE
UND QUALITATIVES AUSSEHEN DES KALLUS. Zur Untersuchung der Wirkungen
verschiedener Konzentrationen und Auxin- und Cytokinintypen auf die
Kallus-Induktionsfrequenz, Qualität und relative Wachstumsrate
wurden 14 verschiedene Medien getestet (Tabelle 1, linke zwei Spalten).
Auf den meisten Medien waren die Kallus-Induktionsfrequenzen für Golden
Promise und Galena statistisch nicht unterschiedlich; Dicamba und
2,4-D allein und Dicamba mit Zeatin bei allen Konzentrationen resultierten
in fast 100% Induktionsfrequenzen für beide Genotypen. Golden Promise
wies eine signifikant höhere
Kallus-Induktionsfrequenz als Galena auf 3 der 14 getesteten Medien
auf: Dicamba + 0,1 mg/l BAP, Dicamba + 0,5 mg/l BAP und 2,4-D +
0,5 mg/l BAP. Galena wies eine signifikant höhere Kallus-Induktionsfrequenz
als Golden Promise auf nur einem Medium, 2,4-D + 0,01 mg/l Zeatin,
auf. Mit Galena führten
höhere
BAP-Konzentrationen in Kombination mit 2,4-D oder signifikanter
in Kombination mit Dicamba, zu niedrigeren Kallus-Induktionsfrequenzen.
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Die Kallusinduktion aus Embryos von
Golden Promise trat über
den größten Teil
der Oberfläche
des Scutellums auf, während
der Kallus von Galena aus einem viel kleineren Bereich des Embryos
produziert wurde.
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Die Farbbeurteilungen der beiden
Genotypen auf dem gleichen Medium waren identisch. Im Allgemeinen
war jedoch die Kallus-Morphologie von Golden Promise besser als
die von Galena auf fast allen getesteten Medien (Tabelle 1). Gewisse
Trends in der Morphologie wurden für beide Genotypen erkannt.
Erstens, Kultivieren auf Medium, das BAP in Kombination mit entweder
2,4-D oder Dicamba enthält,
produzierte eine bessere Kallus-Morphologie als Kultivieren auf
Medium, das Zeatin mit entweder 2,4-D oder Dicamba enthält (Tabelle
1). Zweitens, die Kallus-Farbe in beiden Genotypen wurde vom Cytokinintyp
dramatisch beeinflusst (Tabelle 1). Zunehmende BAP-Konzentrationen
(mit dem einen oder anderen Auxin) führte zur Bildung von einem schwächer braunfarbenen
Kallus, wohingegen Yeatin in allen Konzentrationen (mit dem einen
oder anderen Auxin) zur Bildung eines weißen Kallus von schlechter Qualität führte (Tabelle
1). Drittens, Medium, das höhere BAP-Konzentrationen
(0,1 bis 0,5 mg/l mit 2,4-D) enthielt, schien die Produktion von
Kallus einer höheren
Qualität
(Morphologie und Farbe) zu unterstützen, als dies mit der niedrigeren
BAP-Konzentration (0,01 mg/l) mit beiden Genotypen der Fall war
(Tabelle 1).
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In der ersten Wachstumsperiode wurde
die Bestimmung der Wachstumsrate durch die rasche Zunahme des Frischgewichts
des Ausgangsmaterials aufgrund der Imbibition des Embryos erschwert.
Beim dritten Transfer nahm die relative Wachstumsrate rasch zu,
wobei sie ihr Maximum erreichte (1).
Die Wachstumsraten fielen nach der vierten Wachstumsperiode signifikant
ab. Für
beide Genotypen waren die Wachstumsraten auf Medien mit BAP im Allgemeinen
langsamer als in Abwesenheit von BAP oder in Anwesenheit von Zeatin.
Golden Promise schien auf Medien, die Dicamba plus BAP und 2,4-D
+/– BAP
enthielten, schneller zu wachsen als Galena. Beide Genotypen wuchsen
schneller auf Medium, das 2,4-D plus BAP enthielt, als auf Medium,
das Dicamba plus BAP enthielt (außer Galena bei 0,5 mg/l BAP).
Auf Medium, das 2,4-D oder Dicamba in Kombination mit Zeatin enthielt,
schien bezüglich
der Wachstumsrate wenig Variation zwischen Genotypen vorzuliegen.
Die Verwendung niedriger Zeatin-Konzentrationen (0,01 oder 0,1 mg/l)
in Kombination mit Dicamba oder 2,4-D schien die Kallus-Wachstumsrate
von Golden Promise im Vergleich zum Wachstum auf Dicamba oder 2,4-D
allein nicht zu inhibiern, und die Kombination niedriger Zeatin-Konzentrationen
mit 2,4-D schien die Kallus-Wachstumsrate von Galena bis zur vierten
Wachstumsperiode im Vergleich zu 2,4-D allein zu steigern (1).
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PFLANZENREGENERATION. Die auf den
vierzehn verschiedenen Medien gezüchteten Kalli von Golden Promise
und Galena wurden auf ihre Fähigkeit,
Pflanzen zu regenerieren, getestet. Im Allgemeinen produzierte Golden
Promise zu den meisten Zeitpunkten, auf den meisten Medien eine
höhere
Anzahl grüner
Kalli (NC) und grüner
Sprosse (NS) pro 10 initiale Kallusstücke als Galena (vergleiche
Tabellen 2 und 3). Außerdem schien
Kallus von Galena die Regenerationsfähigkeit bei einer schnelleren
Rate zu verlieren als Golden Promise, außer auf Kallus-Induktionsmedien,
die BAP in Kombination mit 2,4-D enthalten, in welchem Fall Galena bei
allen BAP-Konzentrationen günstiger
als Golden Promise ansprach.
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Für
Golden Promise (Tabelle 2) produzierten alle Behandlungen bis zum
fünften
Transfer vergleichbare Anzahlen grüner Kalli, während 2,4-D
plus 0,01 und 0,5 mg/l BAP die höchsten
Sprosszahlen zu ergeben schienen. In den meisten Fällen nahmen
die Sprosszahlen und grünen
Kalli nach entweder dem fünften
oder siebten Transfer dramatisch ab. Einer der dramatischsten Verluste
trat bei dem siebten Transfer mit der Verwendung von Dicamba allein
auf, indem keine grünen
Kalli beobachte wurden. Wenige Medien unterstützten die Regeneration von
Pflanzen beim neunten Transfer. Nur Dicamba und 2,4-D plus 0,1 mg/l
BAP und 2,4-D plus 0,5 mg/l Zeatin unterstützten die Langzeitregenerationsfähigkeit
von Sprossen in Golden Promise.
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Für
Galena (Tabelle 3) auf Medium, das entweder (1) Dicamba oder 2,4-D
mit Zeatin oder (2) Dicamba in Kombination mit BAP enthielt, ging
die Fähigkeit
zum Generieren grüner
Sprosse schneller als bei Golden Promise verloren. Die einzigen
Medien, welche die Langzeiterhaltung des Grünens und der Regeneration von Pflanzen
(7. Transfer und darüber
hinaus) unterstützen,
war 2,4-D plus BAP bei allen Konzentrationen. Medien, die 0,1 mg/l
BAP enthielten, schienen zum letzten Zeitpunkt optimal zu sein und
unterstützten
eine schnellere Kallus-Wachstumsrate als Dicamba plus einer vergleichbaren
BAP-Konzentration
(1).
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Für
beide Genotypen unterstützte
Medium, das BAP in Kombination mit 2,4-D enthielt (und in einem geringeren
Ausmaß Dicamba),
die Entwicklung multipler Sprosse aus den glänzendem, kompakten Kallusgeweben
(Tabellen 1–3),
während
sich wenige oder keine Sprosse auf einem Medium entwickelten, das
2,4-D allein enthielt.
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DISKUSSION
-
In diesen Experimenten waren die
Zusammensetzung des Mediums und die Phytohormontypen und -Konzentrationen
wichtige Faktoren bei der Bestimmung der Gewebekulturreaktionen.
Gewisse Verallgemeinerungen können
bezüglich
der Wirkungen verschiedener Cytokinine auf die Eigenschaften des
proliferierten Kallus gemacht werden. Obwohl Zeatin enthaltendes
Medium schnellere Wachstumsraten zu unterstützen schien, produzierte Medium,
das Zeatin (plus 2,4-D oder Dicamba) enthielt, auch Kallus von geringerer
Qualität (weich,
hellfarbig) im Vergleich zu Medium, das BAP (plus 2,4-D oder Dicamba)
enthielt (Tabelle 1).
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Die nachteiligen Wirkungen von Zeatin
können
auch durch Vergleich des Regenerationspotenzials von Kalli von beiden
Genotypen gesehen werden, das auf Medium, das eines von beiden,
BAP oder Zeatin, enthielt, gezüchtet
wurde. Kalli, die auf Medium gezüchtet
wurden, das Zeatin (von 0,01 bis 0,5 mg/l) enthielt, waren weniger
regenerationsfähig
als Kalli, die auf Medium gezüchtet
wurden, das BAP enthielt, und sich auf dem gleichen RM regenerierten
(Tabellen 2 und 3). Dieser Befund steht im Gegensatz zu dem von
Lürz und
Lörz (Theor.
Appl. Genet. 75: 16–25,
1987), die zeigten, dass IAA in Kombination mit Zeatin und Zeatinribosid
(0,05 mg/l) die Regenerationsfrequenz somatischer Embryos aus den
Gerste-Genotypen Golden Promise und Dissa erhöhten, während höhere Konzentrationen die Regeneration
reduzierten. Es wurde gezeigt, dass andere Cytokinine, wie zum Beispiel
BAP, Kinetin und 2iP, eine Verbraunung des Kallus und Nekrose der
somatischen Embryos verursachten. Es wurde auch gezeigt, dass Medien,
die IAA und Zeatin enthielten, die Regenerationsfähigkeit
von immaturen Embryos hergeleitetem Kallus von Hordeum spontaneum
und H. bulbosum verbesserte (Breimann, Plant Cell Rep., 4: 161–163, 1985).
Die Tatsache, dass wir keine positive Wirkung von Zeatin auf diese
Gewebekulturreaktion von Golden Promise und Galena beobachteten,
kann auf die speziellen Gerste-Genotypen, die verschiedenen Auxine
(Dicamba und 2,4-D), die wir einsetzten, oder andere Modifikationen
in unseren Kulturverfahren zurückzuführen sein.
-
Im Gegensatz zu Zeatin verminderte
der Zusatz von BAP zu 2,4-D-enthaltendem Medium das Wachstum des
weichen, brüchigen
Kallus und erhöhte
die Frequenz von embryogenem, glänzendem;
kompaktem und leicht braunfarbenem Kallus, der höher regenerationsfähig war
(Tabelle 1). In vielen Fällen
ergaben Kalli, die auf Medien gezüchtet wurden, die niedrige
BAP-Konzentrationen (0,01 oder 0,1 mg/l) in Kombination mit 2,4-D
enthielten, die größten Anzahlen
regenerierter Sprosse für
einen speziellen Genotyp; mit Galena verlängerte 2,4-D + BAP die Regenerationsperiode
für grüne Pflanzen.
Das Auxin 2,4-D wird am häufigsten
für die embryogene
Kallusbildung in Getreidepflanzen verwendet, der Zusatz von Cytokinin
zu dem 2,4-D kann, abhängig
von der Pflanzenspezies und den Genotypen, signifikant sein (Übersicht
von Bhaskaran und Smith, Crop Sci., 30: 1328–1336, 1990). In jüngerer Zeit
wurden multiple Sprosse aus exzidierten apikalen Spross-Meristemen
in Mais (Zhong et al., Planta, 187: 483–489, 1992) und Hafer (Zhang
et al., J. Plant Physiol., 148: 667–671, 1996) differenziert,
die auf BAP und 2,4-D kultiviert wurden. Diese Wirkung von BAP auf die
Regeneration von Sprossen ist auch konsistent mit vorherigen Beobachtungen
an Wiesenrispe (Griffin und Dibble, Plant Cell Rep., 14: 721–724, 1995)
und Flechtstraußgras
(Zhong et al., Plant Cell Rep., 10: 453–456, 1991), bei denen höhere Frequenzen
der Sprossregeneration aus sich von Samen herleitendem Kallus erreicht
wurden, wenn Auxin (Dicamba oder 2,4-D) und BAP für Auxin
allein substituiert wurden.
-
In unserer Studie spiegelte sich
die positive Wirkung von BAP in Kombination mit 2,4-D auch in der Kallusqualität (Tabelle
1) wider. Glänzender,
kompakter und leicht braunfarbener Kallus produzierte grüne Pflanzen.
Kompakter, hellfarbener Kallus war regenerationsfähig, produzierte
aber im Allgemeinen Albinopflanzen. Weicher, brüchiger Kallus war nicht regenerationsfähig. Sowohl
für Golden
Promise als auch Galena verminderte die Zugabe von BAP (in Kombination
mit entweder 2,4-D oder Dicamba) das Wachstum des weichen, brüchigen,
weißen
Kallus und erhöhte
den Anteil von kompaktem, leicht braunfarbenem regenerationsfähigem Kallus
in Bezug auf kein Cytokinin oder vergleichbare Zeatin-Konzentrationen (Tabelle
1).
-
Kalli von Golden Promise, die auf
Medium gezüchtet
wurden, das 0,01 mg/l BAP in Kombination mit 2,4-D enthielt, regenerierte
fast die größten (vierten/siebten
Transfers) oder äquivalente
(fünfte)
Zahlen grüner Sprosse
in Bezug auf die anderen Medien (Tabelle 2). Kalli, die auf Medium
gezüchtet
wurden, das 0,1 mg/l BAP mit 2,4-D enthielt, produzierten weniger
(und kürzere)
grüne Sprosse
als Medien mit 0,01 mg/l bei allen außer den dritten und neunten
Transfers (Tabelle 2). Für
Galena produzierte das Wachstum auf Medium, das 2,4-D mit 0,1 mg/l
BAP enthält,
Kallus, der die meisten grünen
Pflanzen bei allen Transferzeiten außer der dritten ergab (Tabelle
3). Wenn Kalli mit kleinen, grünen,
kompakten Sprossen zum zweiten Mal aus Medium, das 2,4-D und 0,1
mg/l BAP enthielt, auf frisches Regenerationsmedium überführt wurde,
wurde mehr Gewebe mit multiplen Sprossen gesehen, als wenn 0,01
mg/l BAP verwendet wurde. Es ist möglich, dass das BAP-enthaltende
Medium das Kallusgewebe veranlasste, über verlängerte Perioden in einem regenerationsfähigen Zustand
zu proliferieren.
-
Die negativen Wirkungen der Länge der
Zeit in Kultur auf das Regenerationspotenzial wird auch in dieser
Studie dokumentiert. Auf allen Medien produzierten immature Embryos
von Golden Promise schnell wachsenden, embryogenen Kallus, der bei
hohen Frequenzen über
Zeitspannen von bis zu zwei Monaten (fünfter Transfer) nach der initialen
Kallusinduktion zu grünen
Pflanzen führte
(Tabelle 1 und 2; 1).
Nach dem fünften
Transfer begannen die Kalli von Golden Promise ihr Regenerationpotenzial
zu verlieren (Tabelle 2). Galena verlor auf allen getesteten Medien,
außer
den Medien, die 2,4-D plus BAP enthielten (Tabelle 3) die Regenerationsfähigkeit
viel rascher als Golden Promise, wobei die Regenerationsfähigkeit
auf den meisten Medien nach dem vierten Transfer abnimmt. Deshalb
führten
längere
Zeitspannen des Kultivierens im Dunkeln zu einer niedrigeren Gesamtzahl
regenerierter grüner
Pflanzen von Golden Promise wie auch Galena (Tabellen 2 und 3),
wobei die Verluste bei Galena ausgeprägter sind.
-
Die Kulturzeit schien sich auch auf
den Albinismus auszuwirken. Im Vergleich zu Golden Promise traten
kleinere Anzahlen grüner
Kalli in Galena-Kulturen zu späteren
Zeitpunkten (siebten, neunten) auf den meisten Medien auf (Tabellen
2 und 3). Einige Albinopflanzen wurden bei späteren Transferzeiten aus Golden Promise
produziert. Wenn Galena jedoch auf dem gleichen Medium für die gleiche
Zeitdauer kultiviert wurde, produzierte es größere Anzahlen an Albinopflanzen.
Die Neigung von Galena zu Albinismus wird auch anhand der während der
Regenerationstests erhobenen Daten von 1 Monat alten Kalli von Golden
Promise und Galena, die auf 2,4-D (2,5 mg/l) in Kombination mit
BAP (0,1 mg/l) gezüchtet
wurden, gestützt.
Aus diesem Material wurden 70 bis 80% der GP-Zellen unter Schwachlicht-Bedingungen
(10 bis 20 μE)
grün, wohingegen
weniger als 20% der Zellen aus einer vergleichsweise gealterten
Galena-Kultur Grünungspotenzial
aufwiesen.
-
Folglich weisen die Zeitdauer in
Kultur und genotypischen Unterschiede dramatische Wirkungen auf den
Albinismus und daher auf die Fähigkeit
zur Regeneration grüner
Pflanzen auf.
-
Die Embryogröße stellt einen anderen wichtigen
Faktor dar, der sich auf die Kallus-Induktionsfrequenzen auswirkt. Die optimale
Embryogröße variiert
mit dem Genotyp. Die Verwendung von Embryogrößen größer als 2,5 mm von beiden Genotypen
resultierte in geringen Kallus-Induktionsfrequenzen.
Galena-Embryos einer Größe von 0,5
bis 1,2 mm wiesen sehr geringe Kallus-Induktionsfrequenzen (< 20%) auf, während Embryos von
Golden Promise der gleichen Größe eine Frequenz
von über
90% aufwiesen. Die höchsten
Kallus-Induktionsfrequenzen mit Golden Promie wurden mit von 0,5
bis 2,0 mm großen
Kalli in Verbindung gebracht, während
die optimale Größe für Galena
1,5 bis 2,0 mm betrug. Die Wirkung der Größe auf die Kallus-Induktionsfrequenz
ist möglicherweise
auf die Wirkungen der exogen angewendeten Hormone auf die Entwicklungskaskaden
zurückzuführen, die
bei einem immaturen Embryo einer bestimmten Größe und der Entwicklungsflexibilität des bestimmten
Genotyps getriggert werden.
-
Die Induktionsfrequenz, Qualität und Regenerationsfähigkeit
von Kallus in Gerste werden von einer Reihe verschiedener Faktoren,
wie zum Beispiel der Zusammensetzung der Medien (Bregitzer, 1992;
Dahleen, 1995; Handel et al., 1985; Lürz und Lörz, 1987), Phytohormone (Hagio
et al., 1995; Ziauddin und Kasha, 1990; Lürz und Lörz, 1987), der Zeitdauer in
Kultur (Lürz
und Lörz,
1987; Bregitzer et al., 1995), der Embryogröße (Baillie et al., 1993; Ziauddin
und Kahsa, 1990; Dale und Dambrogio, 1979) und dem Genotyp (Dahleen, 1996;
Baillie et al., 1993; Bregitzer, 1992; Lürz und Lörz, 1987; Goldenstein und Kronstadt,
1986; Handel et al., 1985) ab. Wir haben diese Beobachtungen bestätigt und
auf das transformierbare Gerste-Kultivar, Golden Promise, und eine
rekalzitrante kommerzielle Gerstenvarietät, Galena, erweitert.
-
Unter Verwendung eines zuvor veröffentlichten
Transformationsprotokolls, das ein Medium mit 2,5 mg/l Dicamba und
keinem Cytokinin einsetzte (Wan und Lemaux, 1994) erhielten wir
mit Galena große
Anzahlen transformierter Zelllinien, alle Linien ergaben jedoch
nur Albinopflanzen. Wir haben optimale Kombinationen und Auxin-
und Cytokinin-Konzentrationen zur Herstellung von regenerationsfähigem Kallus
der höchsten Qualität von Golden
Promise und Galena während
verlängerter
Gewebekulturperioden erhalten. Für
beide Genotypen wurde ermittelt, dass 2,4-D in Kombination mit BAP
(zwischen ca. 0,01 und ca. 0,1 mg/l) zur Verlängerung der Regenerationsfähigkeit
und der Herstellung der höchsten
Anzahlen grüner
Kalli und Sprosse optimal sind. Diese Phytohormon-Bedingungen können zwecks
optimaler Ergebnisse mit anderen Gerste-Genolypen sowie für andere
Pflanzen-Spezies angepasst werden.
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BEISPIEL 2: HOCHFREQUENZ-PFLANZENREGENERATION
AUS TRANSGENEN UND NICHT TRANSGENEN KALLUSGEWEBEN VON GERSTE
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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KALLUSINDUKTION UND -ERHALTUNG. Die
Kallusinduktion wurde wie vorstehend beschrieben unter Verwendung
von CIM mit 2,5 mg/l 2,4-D oder Dicamba (kein Cytokinin) durchgeführt. Nach
dreiwöchiger Inkubation
bei 24 ± 1°C im Dunkeln
wurde der Kallus in kleine Stücke
(ca. 3 bis 4 mm) zerschnitten, dann auf dem gleichen Medium mit
dem Anlegen vom Subkulturen in dreiwöchentlichen Intervallen erhalten.
-
PLASMIDE. Das Plasmid ppGlbGus-6
(Liu, 1994) enthält
das uidA-(gus)-Reportergen unter der Kontrolle des Maisembryo-spezifischen
Globulin-(Glbl)-Promotors (enthaltend 1,38 kb oberstromig vom Transkriptionsstartort)
und terminiert durch das Nopalinsynthase-3'-Polyadenylierungssignal (nos) von Agrobacterium tumefaciens.
Das Plasmid pdGlbGUS-6 wurde durch (1) Aufschließen von ppGlb1GUS mit EcoRI
zur Erhaltung eines 2,54-kb-Fragmentes mit 0,37 kb des Globulin-Promotors,
uidA-Reportergens und nos-Terminators und (2) Ligieren des 2,54-kb-Fragmentes
in den Vektor pUC19 konstruiert. Plasmid pAHC20 enthält das bar-Gen
von Streptomyces hygroscopicus unter der Kontrolle des Mais-Ubiquitin-Ubil-Promotors und
ersten Introns (Christensen und Quail, 1996) und gefolgt von der
3'-untranslatierten
Region und nos.
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MIKROPROJEKTIL-BESCHUSS UND TRANSFORMATION.
Die Gerste-Transforrnation über
den Mikropartikel-Beschuss wurde wie beschrieben durchgeführt (Wan
und Lemaux, 1994).
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REGENERATION ÜBER EINEN ZWISCHENINKUBATIONSSCHRITT.
Zehn zwei Monate alte nicht transgene Kalli, die auf CIM, ergänzt mit
entweder 2,4-D oder Dicamba im Dunkeln gezüchtet wurden, wurden entweder
direkt oder nach der Inkubation auf einem IIM an RM überführt.
-
Es wurden zwei verschiedene IIM,
DBC2 und DBC3, verwendet. DBC2-Medium ist CIM mit 2,5 mg/l 2,4-D,
0,1 mg/l BAP und 5,0 μM
Kupfer (Kupfer(II)-sulfat). DBC3-Medium ist CIM mit 1,0 mg/l 2,4-D,
0,5 mg/l BAP und 5,0 μM
Kupfer. Nach dem 3- bis 4-wöchigen
Züchten
von Kalli auf diesen Medien unter Schwachlicht-Bedingungen (20 bis
30 μE; 16
h hell/8 h dunkel) wurde die Anzahl von Kalli gezählt, die
grüne Sektoren oder
grüne regenerationsfähige Strukturen
produzieren. Grüne
Sektoren und kleine grüne
regenerationsfähige Strukturen
wurden darin an frisches RM überführt und
unter höherer
Lichtintensität
(45–55 μE) gezüchtet. Nach 3–4 Wochen
wurden die Anzahlen grüner
Sprosse pro Kallusstück
gezählt.
Für die
Regeneration transgener Zelllinien wurden sieben bis zehn transgene
Kallistücke
entweder direkt an jedes Medium (mit 4–5 mg/l Bialaphos) überführt oder
nach einer Inkubation auf ein IIM überführt, dann unter den gleichen
Bedingungen wie vorstehend für
nicht transgene Kalli beschrieben gezüchtet. Jede Behandlung schloss
Vierfachbestimmungen des Regenerationstests für nicht transgene Kalli, aber
nur eine Wiederholungsbestimmung für transgene Kalli ein.
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ERGEBNISSE
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Die auf CIM mit bzw. ohne Bialaphos
gezüchteten
transgenen und nicht transgenen Kalli, wurden entweder direkt oder
nach Inkubation auf einem IIM auf RM überführt. Es lag kein signifikanter
Unterschied unter den Behandlungen hinsichtlich der Anzahlen nicht
transgener und transgener Kalli von Golden Promise vor, die 3–4 Wochen
nach dem Transfer grüne
Sektoren produzierten (Tabellen 4 und 6).
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Multiple grüne Sprosse wurden sowohl aus
transgenen als auch nicht transgenen Kalli induziert, wenn entweder
DBC2 oder DBC3 als ein IIM verwendet wurde. Die Inkubation auf einem
IIM resultierte in multiplen grünen
Strukturen von 2,4-D und BAP und noch mehr Strukturen aus der Behandlung,
einschließlich
erhöhter Kupferkonzentrationen.
Kalli auf entweder DBC2 oder DBC3 bildeten multiple grüne Sprosse
aus den Meristem-ähnlichen
Strukturen; es wurden keine Albinopflanzen beobachtet. Die meisten
der grünen
Sektoren, die direkt auf RM ohne Zwischeninkubationsschritt entstanden,
regenerierten weniger als zwei Sprosse pro grünen Sektor, während grüne Sektoren,
die auf einem IIM wuchsen, 2–5
Sprosse pro grünen
Sektor produzierten (Tabelle 4). CIM mit 2,4-D war bei der Regeneration
grüner
Sprosse besser als Kallus aus Medium mit Dicamba (Tabelle 4). Die
Frequenz der Spross-Regeneration war um das 5,6 fache bis 6,4 fache
für nicht
transgene Kalli erhöht,
die auf BCI-DM (Gerstenkallus-Induktionsmedium
[Wan und Lemaux, 1994] mit 2,5 mg/l Dicamba) unter Verwendung eines
Zwischeninkubationsschrittes initiiert und erhalten wurden (Tabelle
4). Auf BCI-2,4-D (Gerstenkallus-Induktionsmedium
[Wan und Lemaux, 1994) mit 2,5 mg/l 2,4-D) gezüchtete Kalli wiesen eine Spross-Regenerationsfrequenz
auf, die um das ca. 2,3fache bis 3,4fache bezüglich des Ansprechens auf den Zwischeninkubationsschritt
erhöht
waren. Die direkt auf RM regenerierten Pflänzchen wuchsen jedoch schneller
als Pflänzchen,
die mit einem Zwischeninkubationsschritt gezüchtet wurden.
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In der vierten bis sechsten Selektionsrunde
wurden fünf
unabhängige
transgene Linien auf Regeneration grüner Sprosse mit oder ohne einen
Zwischeninkubationsschritt getestet (Tabelle 6). Die transgenen
Linien wurden auf Selektionsmedium (BCI-DM plus 5 mg/l Bialaphos)
erhalten, dann auf FHG (+4 mg/l Bialaphos) mit oder ohne einen Zwischenschritt,
erhalten. Nach 3–4
Wochen wurden die Anzahlen grüner
Flecke gezählt, und
die regenerationsfähigen
Gewebe wurden auf frisches FHG-Medium (+4 mg/l Bialaphos) überführt. Nach weiteren
drei Wochen wurden die Anzahlen grüner Sprosse gezählt. Die
Regenerationsfähigkeit
grüner
Sprosse variierte in Abhängigkeit
von der transgenen Linie; die Frequenz der Regeneration grüner Sprosse
aus transgenen Kalli, die mit einem Zwischeninkubationsschritt kultiviert
wurden, nahm um das 2,8- bis 11,4 fache zu (Tabelle 6). Nur die
Linie GPGlbGUS-13 produzierte keine grünen Pflanzen, selbst nicht
mit einem Zwischeninkubationsschritt.
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DISKUSSION
-
Zwei verschiedene Medien, DBC2 und
DBC3, wurden für
einen Zwischeninkubationsschritt zur Verbesserung der Regenerationsfähigkeit
transgener und nicht transgener Kallusgewebe von Golden Promise verwendet.
Es wurden unter den Behandlungen hinsichtlich der Anzahlen transgener
und nicht transgener Kalli, die grüne Sektoren produzieren, kein
signifikanter Unterschied nachgewiesen (Tabellen 4 und 6). Der Transfer
von Gewebe auf DBC2 oder DBC3 induzierte jedoch die Bildung multipler
grüner
Strukturen, was letztendlich in einer größeren Anzahl von Pflanzen aus
jedem Stück
resultierte.
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Auf Kallus-Induktionsmedium mit Auxin
allein (entweder 2,4-D oder Dicamba) gezüchtete Kalli produzieren grüne Sektoren
oder grüne
Strukturen aus nur kleinen Bereichen von jeder Kalluskultur. In
vielen Fällen generieren
diese grünen
Sektoren auf RM keine Pflänzchen,
möglicherweise
aufgrund ungenügender
auf RM generierter Zellzahlen, um Anlass zu ganzen Pflänzchen zu
geben. Wenn ein Zwischeninkubationsschritt verwendet wird, ist die
Anzahl grüner
Sektoren oder Strukturen, die Pflänzchen generieren, erhöht. Die
Verwendung von 2,4-D in Kombination mit BAP in dem Zwischenschritt
könnte
die Regeneration durch Ermöglichung der
Proliferation grüner,
totipotenter Zellen, die zur Bildung von Pflanzen fähig sind,
verbessern.
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Nicht transgener Gerstenkallus, der
auf Kallus-Induktionsmedium mit 2,4-D oder Dicamba allein gezüchtet wurde
und transgener Kallus, der auf CIM mit Dicamba und Bialaphos selektiert
wurde, produzieren multiple Spross-Meristem-ähnliche Strukturen, wenn sie
anschließend
auf Intermediär-Inkubationsmedium
mit BAP, 4-D und Kupfer (50x) unter Schwachlicht-Bedingungen überführt wurden
(Tabellen 4 und 6). Diese Meristem-ähnlichen Strukturen produzieren
in der Folge multiple Sprosse. Im Gegensatz dazu produziert Medium mit
BAP allein nur einen oder wenige Sprosse pro grünen Sektor. Folglich fördert ein
IIM mit einem geeigneten Auxin, BAP, und Kupfer zur Behandlung des
Kallus die Produktion multipler grüiner Meristem-ähnlicher
Strukturen und daraus resultierender Pflänzchen.
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Zwischen DBC2 und DBC3 (Tabellen
4 und 6) wird kein signifikanter Unterschied bezüglich der Regenerationsfähigkeit
beobachtet; die Kallusstruktur bestimmte vielmehr selbst das Outcome.
Im Allgemeinen ist DBC2-Medium geeigneter für Kallus mit grünen Sektoren
kleinerer Größe als DBC3-Medium. DBC-Medium inhibiert
das Wachstum von Sprossen, grüne
Sektoren oder grüne
Strukturen können
jedoch erhalten werden und proliferierten auf diesem Medium für eine lange
Zeitdauer, bis sie eine Größe erreicht
haben, die zur Regeneration geeignet ist. Grüne Gewebe von beispielsweise
Goldene Promise, Galena, Harrington und Salome können zum Beispiel länger als
10 Monate (länger
als 4–6
Monate für
Morex) erhalten werden. Diese Gewebe produzieren multiple grüne Sprosse
mit einer-Reihe
von 9–17
Sprossen pro grünes
Gewebestück,
das 4–6
mm groß ist.
Wenn keimende Gewebe nach 3–4
Wochen auf RM in 3–4
Stücke
zerbrochen und auf frisches Medium überführt wurden, wurde eine noch
größere Anzahl
von Sprossen aus den kleinen embryogenen Strukturen, in denen sich
bisher noch keine Sprosse gebildet hatten, produziert.
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Obwohl die Verwendung des Zwischeninkubationsschrittes
die Regenerationsfähigkeit
erhöhte,
lagen noch Transformationsereignisse vor, die nicht regenerierbar
waren. So produzierte zum Beispiel die GPGlbGUS-13-transgene Linie,
möglicherweise
aufgrund der Transformation einer einzelnen ursprünglich nicht
regenerierbaren Zelle oder des frühen Verlustes der Regenerationsfähigkeit
während
des Kultivierens des Kallus, keinerlei grüne Pflanzen. Die Verwendung
eines Zwischeninkubationsschrittes so früh wie möglich während des Regenerationsverfahrens
reduzierte auch die Albinismus-Inzidenz. Durch Anwendung dieses
Zwischeninkubationsschrittes in früheren Selektionsstufen erhielten
wir grüne,
transgene Pflanzen aus einem rekalzitranten kommerziellen als Galena
bezeichneten Kultivar, ein Ergebnis, das unter Verwendung veröffentlichter
Verfahren nicht erreichbar war.
-
Im Vergleich zu früheren Verfahren
(Wan und Lemaux, 1994) erhöhte
die Verwendung eines Zwischeninkubationsschrittes die Frequenz der
Sprossregeneration um ca. das 2,3 fache bis ca. 11,4 fache für nicht
transgene und transgene Kalli von Golden Promise und verbesserte
die Kultivierungs- und Regenerationsfähigkeit anderer rekalzitranter
kommerziell wichtiger Genotypen, wie zum Beispiel der nordamerikanischen
Mälzungskultivare,
Harrington und Morex (sieh Tabelle 5).
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TABELLE
4. Regeneration nicht transgener Kallusgewebe von Golden Promise
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TABELLE
5. Regeneration nicht transgener Kallusgewebe von Morex
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TABELLE
6. Regeneration transgener Kallusgewebe von Golden Promise
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BEISPIEL 3: REDUKTION
DER GENOTYP-BEGRENZUNG UND DES ALBINISMUS: TRANSFORMATION DES GERSTE-GENTOYPS
GOLDEN PROMISE UND DES REKALZITRANTEN GERSTE-GENOTYPS GALENA
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN
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PFLANZENMATERIAL. Spendenpflanzen
für immature
Embryos wurden in Erde unter kontrollierten Bedingungen in Wachstumskammern
wie beschrieben (Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996) oder, wie
vorstehend angemerkt wurde, im Gewächshaus gezüchtet (in den Wachstumskammern
gezüchtete
immature Embryos sind für
grüne Gewebekulturen
bevorzugt, obwohl die Verwendung von im Gewächshaus gezüchtetem Pflanzenmaterial nicht
notwendig ist).
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Das Gewächshaus verfügte über zusätzliche
Beleuchtung, die eine 14-stündige
Fotoperiode mit Temperaturen von 15 bis 18°C bereitstellte. Zusätzliche
100-Watt-Metallhalogenleuchten wurden eingeschaltet, wenn der Lichtgrad
im Gewächshaus
weniger als 1000 μE/ms
betrug. Dachjalousien bedeckten das Dach, wenn die Außenlichtgrade über 7000 μE/ms anstiegen.
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KALLUSINDUKTION UND GRÜNE EMBRYOGENE
GEWEBEPRODUKTION. Immature zygotische, ca. 1,5 bis 2,5 mm große Embryos
wurden präpariert
und intakt unter einem Präparationsmikroskop
aus Samen, die 10 min in 20 Vol-% Bleiche (5,25% Natriumhypochlorit)
oberflächensterilisiert
wurden, gefolgt von dreimaligem Waschen in sterilem Wasser, isoliert.
Die Embryos wurden mit der Scantellumseite nach unten auf CIM gebracht.
-
Zum Testen der Kallus-Induktionsfrequenzen
und Kallusqualität
wurden sechs verschiedene CIM verwendet. Die CIM wiesen respektive
unterschiedliche Konzentrationen auf von: 2,4-D (1,0 und 2,5 mg/l),
BAP (0,01, 01 und 0,5 mg/l) und Kupfer(II)-sulfat (CuSO4:
0,01 und 5,0 μM),
wie aus Tabelle 7 ersichtlich ist.
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DBC1-Medium, bei dem es sich um CIM
mit 2,5 mg/l 2,4-D, 0,01 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4 handelt, wurde
für die
initiale Kallus-Induktionsperiode mit Golden Promise verwendet.
DBC2-Medium wurde für
die initiale Kallus-Induktionsperiode mit Galena und Salome verwendet.
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Fünf
bis sieben Tage nach der Kallusinitiierung wurden keimende Sprosse
und Wurzeln aus dem kallusbildenden Scutellum mittels manueller
Exzision entfernt. Nach 3- bis 4-wöchiger initialer Inkubation
im Dunkeln bei 24 ± 1°C wurde embryogener
Kallus aus dem Scutellum in kleine Stücke (ca. 3–4 mm) zerschnitten, an frisches
DBC2-Medium (Golden Promise und Galena) überführt und unter Schwachlicht-Bedingungen (ca. 10
bis 20 μm
16 h Licht) gezüchtet.
Nach weiteren drei Wochen (beim zweiten Transfer) wurden grüne kallusbildende
Sektoren selektiert, in zwei bis drei Stücke zerbrochen (jedes jeweils
3–4 mm
groß)
und an frisches DBC2-Medium überführt.
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Grüne regenerationsfähige Gewebe
von Golden Promise und Salome wurden auf DBC2-Medium, von dem in
drei- bis vierwöchentlichen
Intervallen Subkulturen angelegt wurden, erhalten.
-
DBC3-Medium wurde aus dem zweiten
Transfer für
Galena verwendet, und das Anlegen von Subkulturen fand in drei-
bis vierwöchentlichen
Intervallen statt.
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PFLANZENREGENERATION. Sieben Stücke von
vier Monate altem grünem
regenerationsfähigem Gewebe
(ca. 4–6
mm) wurde auf festes RM ausplattiert und einer Lichtintensität von ca.
30 bis 50 μE
ausgesetzt. Nach 25 Tagen wurden die Anzahl grüner Gewebe, die Sprosse produzierten
und die Anzahl der Sprosse pro grünes Gewebestück gezählt. Eine
einzelne Basis grünen
Gewebes mit mehr als einem Blatt wurde als ein Spross erachtet.
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Regenerierte Sprosse wurden an Bewurzlungsmedium
(CI-Medium ohne Hormone) in Magenta®-Kasten
(Magenta Corporation, Chicago, IL) überführt. Wenn der Spross den oberen
Teil des Kastens erreichte (ca. 3–4 Wochen) wurden die Pflänzchen in
6-Inch-Töpfe,
die SupersoilTM enthielten (R. McClellan,
S., San Francisco, CA), überführt, schrittweise
akklimatisiert und bis zur Maturität im Gewächshaus gezüchtet.
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PLASMID. Das Plasmid pAHC25 schließt das uidA-(gus)-Reportergen
und ein selektierbares Gen, nos, jedes jeweils unter der Kontrolle
des Mais-Ubiquitin-Ubil-Promotors und Introns 1 und durch nos terminiert ein
(Christensen und Quail, 1996).
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DNA-PARTIKELBESCHUSS. Intakte Gerstenembryos
wurden oberflächensterilisiert,
mit der Scutellumseite nach unten platziert und auf CIM, entweder
ergänzt
mit 2,5 mg/l 2,4-D und 5,0 μM
CuSO4 (DC-Medium) oder ergänzt mit
2,5 mg/l 2,4-D und 0,1 μM
CuSO4 (D-Medium) gezüchtet.
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Einen Tag nach der Exzision von Galena-Embryos
bei 24 ± 1°C im Dunkeln
wurden die Embryos mit der Scutellumseite nach oben zur osmotischen
Vorbehandlung auf CIM, das keine Maltose enthielt, aber 0,2 M Mannitol
und 0,2 M Sorbitol einschloss, überführt. Vier
Stunden nach der Behandlung mit dem Osmotikum wurden die Embryos,
wie beschrieben, beschossen (Lemaux et al., 1996). In Kürze zusammengefasst
beinhaltete dies die Beschichtung von 1 μm großen Goldpartikeln (Analytical
Scientific Instruments, Alameda, CA) mit Plasmid-DNA, gefolgt vom
Beschuss unter Verwendung eines PDS-1000/He Biolistic-Systems (Bio-Rad, Inc.,
Hercules, CA) bei 900 psi. 16–18
Stunden nach dem Beschuss wurden die Embryos mit der Scutellumseite
nach unten auf DC-Medium (kein Bialaphos) gegeben und bei 24 ± 1°C 10 bis
14 Tage im Dunkeln gezüchtet.
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SELEKTION UND REGENERATION VON TRANSFORMIERTEM
GEWEBE. Nach einer initialen 10-bis
14-tägigen
Kultivierungsperiode wurde jeweils jeder kallusbildende Embryo,
abhängig
von der Kallusgröße, in zwei
oder drei Stücke
(jedes jeweils in ca. 4–5
mm) zerbrochen, an DBC2-Medium, ergänzt mit 4 mg/l Bialaphos überführt und
im Dunkeln inkubiert. Zwei Wochen nach dem zweiten Transfer (Selektion
der ersten Runde) wurde Kallus an neues DBC2-Medium mit 4 mg/l Bialaphos überführt, und
7 bis 14 Tage später
wurden Kalli in Schwachlicht-Bedingungen (ca. 10 μE, 16 h Licht)
gebracht. Die Kalli wurden bis zum vierten Transfer auf dem gleichen
Medium erhalten. Beim fünften
Transfer wurden die Kalli an DBC3-Medium, ergänzt mit 4 mg/l Bialaphos gebracht.
Von den Kulturen wurden in zweiwöchentlichen
Intervallen auf DBC3-Medium mit 4 mg/l Bialaphos Subkulturen angelegt,
bis die Bildung grüner
Strukturen auftrat, zu welchem Zeitpunkt sie auf festes RM mit 3
mg/l Bialaphos zur Regeneration ausplattiert und einer höheren Lichtintensität (ca. 30–50 μE) ausgesetzt
wurden. Nach 3–4
Wochen auf RM wurden die regenerierten Sprosse an Magenta®-Kasten
mit Bewurzlungsmedium (CI-Medium mit 0,1 μM Kupfer ohne Hormone), ergänzt mit
2–3 mg/l
Bialaphos überführt. Wenn
die Sprossen den oberen Teil des Kastens erreichten, wurden die
Pflänzchen
wie vorstehend beschrieben behandelt.
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HISTOCHEMISCHER GUS-ASSAY. Die GUS-Aktivität wurde
histochemisch wie beschrieben bestimmt (Jefferson et al., 1987).
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PCR-ASSAY. Die Polymerase-Kettenreaktionsanalyse
(PCR-Analyse) wurde unter Verwendung von aus Kalli oder Blättern extrahierter
genomischer DNA durchgeführt.
Zur Bestätigung
der Anwesenheit des bar-Gens, Bar5F und Bar1R, wurden zwei Primer-Sets
verwendet (Lemaux et al., 1996). Ein anderer Primer-Set wurde zur
Bestätigung
der Anwesenheit des gus-Gens, uidA1 und uidA2R, verwendet (Cho et
al., 1996). Amplifikationen wurden in einem 25-μl-Reaktionsvolumen mit 10x PCR-Puffer,
25 mM MgCl2, 2,5 mM dNTPs, 20 μM von jedem
Primer mit 0,25 μl
Taq-DNA-Polymerase (Promega) durchgeführt. Das Zyklieren wurde durch
einen mit den folgenden Bedingungen programmierten Thermocycler
kontrolliert: 1 min Denaturierungsschritt bei 94°C; 10 Zyklen bei: 94°C für 45 sec.,
60°C für 0,1–0,5 min/Zyklus,
72°C für 1 min
und 26 Zyklen bei: 94°C
für 45
sec., 55°C
für 1 min,
72°C für 1 min.
Für den
abschließenden
Zyklus betrug die Dauer des Extensionsschrittes 7 min bei 72°C. 25 μl des PCR- Produktes mit Loading-Farbstoff
wurde auf einem 0,8%igen Agarosegel mit Ethidiumbromid elektrophoriert
und mittels UV-Licht nachgewiesen.
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DNA-HYBRIDISIERUNGSANALYSE. Aus Blattgewebe
einer nicht transformierten Kontrollpflanze isolierte genomische
DNA und T0 und T1-Pflanzen
von transgenen Linien wurden mit Xbal und entweder Sacl oder Pstl
aufgeschlossen. Der Aufschluss mit Xbal und Sacl setzt ein intaktes
1,8 kb-uidIA-(gus)-Fragment
frei; der Aufschluss mit Xbal und Pstl setzt ein intaktes 0,6 kb
bar-Fragment frei. Für
die Geletektrophorese wurde jede Lane mit 10 μg von jedem Aufschluss beladen.
Nach dem Southern-Transfer wurde der resultierende Blot mit einer
mit 32P-markierten uidA- oder bar-Sonde
beladen.
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ERGEBNISSE
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INITIALE KALLUSINDUKTION UND WACHSTUM.
Die initiale Kallus-Induktionsfrequenz wurde unter Verwendung von
CIM in verschiedenen Zusammensetzungen bestimmt. Zehn immature Embryos
von den Gerste-Genotypen Golden Promise und Galena wurden auf das
jeweilige CIM überführt. Jedes
CIM enthielt die folgenden Hormon- und Kupferkonzentrationen: D:
2,5 mg/l 2,4-D und 0,1 μM
CuSO4; DC: 2,5 mg/l 2,4-D und 5,0 μM CuSO4; DB: 2,5 mg/l 2,4-D, 0,1 mg/l BAP, 0,1 μM CuSO4; DBC1: 2,5 mg/l 2,4-D, 0,01 mg/l BAP und
5,0 μ/l
CuSO4; DBC2: 2,5 mg/l 2,4-D, 0,1 mg/l BAP
und 5,0 μM,
CuSO4; DBC3: 1,0 mg/l 2,4-D, 0,5 mg/l BAP
und 5,0 μM
CuSO4. Die Kallusqualität wurde mikroskopisch beurteilt
und auf einer Skala bewertet, wobei + + + + + die höchste Qualität und +
die geringste Qualität
kennzeichnet. Die Werte wurden drei Wochen nach der initialen Kallusinduktion
gemessen und stellen Mittelwerte von Dreifachbestimmungen für jede Behandlung dar.
Golden Promise wies ungeachtet der CIM-Zusammensetzung eine hohe
Kallus-Induktionsfrequenz auf (>87%,
Tabelle 7). Galena wies auf CIM ohne BAP eine hohe Kallus-Induktionsfrequenz
(>90%) auf. Die Gewebequalität war auf
CIM mit BAP drei Wochen nach der Induktion schlecht, verbesserte
sich aber nach zwei bis drei Transfers auf diesem Medium. Nur eine
Fraktion aus Scutellar-Geweben auf immaturen Galena-Embryos bildeten
Kallus, während
der größte Teil
der Scutellar-Oberfläche
auf immaturen Embryos von Golden Promise Kallus hoher Qualität bildete.
-
Galena wies eine ähnliche oder geringgradig höhere initiale
Kalluswachstumsrate im Vergleich zu Golden Promise auf, wenn es
auf D-Medium (CIM mit 2,4-D allein) oder DC-Medium (CIM mit 2,4-D
und erhöhten Kupferkonzentrationen)
gezüchtet
wurde (Tabelle 7). Die Steigerung der Kupferkonzentrationen auf
5,0 μM (50x) änderte die
Kallus-Induktionsfrequenz oder die initiale Kalluswachstumsrate
in dem einen oder anderen Genotyp nicht, die Kallusqualität verbesserte
sich jedoch, besonders in Golden Promise. Im Vergleich zu Galena
produzierten immature Embryos von Golden Promise Kallus mit einer
größeren Anzahl
distinkter embryogener Strukturen.
-
Das Zufügen von BAP zum CIM reduzierte
die Kallus-Induktionsfrequenz und inhibierte das Kalluswachstum
für beide
Genotypen, produzierte aber Kallus einer höheren Qualität, der glänzend und
kompakt war und hoch regenerationsfähige Strukturen mit multiplen
Spross-Meristemen enthielt (Tabelle 7). Galena machte eine höhere BAP-Konzentration
(0,1 mg/l) als Golden Promise (0,01 mg/l BAP) erforderlich, um Kallus
von hoher Qualität
zu erhalten (Tabelle 7). Die höhere
Kupferkonzentration (50x) in Kombination mit BAP resultierte in
mehr regenerationsfähigen
Strukturen aus Kallus, vier eine leicht bräunliche Farbe aufweist. Wenn DBC3-Medium,
das eine höhere
BAP-Konzentration (0,5 mg/l) und eine niedrigere 2,4-D-Konzentration
(1,0 mg/l) enthält,
für die
initiale Kallusinduktion verwendet wurde, trat eine hohe Rate der
Embryo-Keimung und Produktion eines Kallus von schlechter Qualität mit einer
langsamen Wachstumsrate auf (Tabelle 7).
-
PRODUKTION UND ERHALTUNG GRÜNER REGENERATIONSFÄHIGER GEWEBE.
5–20 Tage, nachdem
3–4 Wochen
alter Kallus Schwachlicht ausgesetzt wurde, wurden grüne embryogene
Strukturen beobachtet. Durch Kallus von Golden Promise wurde ein
höherer
Prozentsatz grüner
Sektoren produziert als von Galena-Kallusgewebe. Sobald ein Kallus
mit der entsprechenden Morphologie unter Schwachlicht-Bedingungen identifiziert
wurde (grün,
glänzend,
nodulär,
kompakt), konnten die Sektoren leicht von dem übrigen Kallus getrennt und
auf entweder DBC2- oder DBC3-Medium erhalten werden. Ca. 6 bis 8
Wochen nach der Initiierung auf DBC2-Medium enthielt das Gewebe
von Golden Promise einige grüne
Sprosse mit multiplen Spross-Meristem-ähnlichen Strukturen, doch waren
die meisten Gewebe grün,
glänzend,
nodulär
und kompakt. Für
Galena war jedoch das DBC3-Medium zur Erhaltung grüner regenerationsfähiger Gewebe
optimal. Auf DBC3-Medium waren Gewebe von Golden Promise weicher
und produzierten multiple Spross-Meristeme; die Keimung einiger
Sprosse wurde als Ansprechen auf eine höhere BAP-Konzentration induziert.
Galena-Gewebe produzierten multiple Spross-Meristeme, die auf DBC3-Medium
kompakter als Gewebe von Golden Promise waren.
-
Folglich benötigt Galena eine höhere BAP-Konzentration
(0,5 mg/l) für
die Kallusinduktion und Erhaltung von grünen regenerationsfähigen Geweben
von hoher Qualität
als Golden Promise (0,1 mg/l). Es sollte zur Kenntnis genommen werden,
dass in diesen Experimenten das verwendete Kallus-Induktionsmedium
keine hohe Kupferkonzentration enthält. Die Kallusmorphologie war
mit 0,1 mg/l BAP sehr gut, die Wachstumsrate hingegen sehr langsam.
Wenn 50x Kupfer zugefügt
wurde, schien es die Wachstumsrate zu beschleunigen. Im Vergleich
zu Kallus-Induktionsmedium mit 1x Kupfer wurde eine höhere BAP-Konzentration
in Kallus-Induktionsmedium, das 50x Kupfer enthält, für das optimale Wachstum von
Geweben benötigt.
-
REGENERATION FERTILER PFLANZEN AUS
GRÜNEN
REGENERATIONSFÄHIGEN
GEWEBEN. Sieben Stücke
von grünen
embryogenen Geweben, 4–6
mm groß,
von jedem Genotyp wurden an RM (FHG-Medium) überführt, und nach 25 Tagen wurde
die Anzahl regenerierter Sprosse gezählt. Jedes Stück ergab
multiple grüne
Sprosse. Nach 2–3
Wochen auf RM produzierten grüne
Strukturen (4–6
mm groß)
aus beiden Genotypen ca. 9–17
grüne Sprosse
pro Stück
auf entweder RM (Tabelle 8) oder hormonfreiem Bewurzlungsmedium.
Wenn keimende Gewebe nach 3–4
Wochen in Kultur auf RM in Stücke
zerbrochen und an frisches Medium überführt wurden, wurde eine noch
größere Anzahl
von Sprossen aus den kleinen grünen Strukturen
produziert. Alle auf Regeneration getesteten vier Monate alten grünen Strukturen
produzierten multiple grüne
Sprosse; es wurden keine Albinopflanzen beobachtet (Tabelle 8).
Regenerierte Sprosse wurden auf Bewurzlungsmedium in Magenta®-Kasten überführt und
bewurzelte Pflanzen wurden in Erde überführt und bis zur Maturität im Gewächshaus
gezüchtet.
-
TRANSFORMATION VON GALENA. Das vorstehend
beschriebene In-vitro-Kultursystem resultiert in multiplen grünen Sprossen
aus immaturem, sich von Embryos herleitendem Kallus, wobei folglich
die Basis für eine
erfolgreiche Transformation des rekalzitranten kommerziellen Genotyps,
Galena, bereitgestellt wird.
-
Zur Transformation wurden die Scutella
von immaturen Embryos von Galena mit anschließender Kultivierung der Embryos
auf DC-Medium bei Abwesenheit von Selektion beschossen. Ab dem zweiten
Transfer wurden Kalli auf Selektionsmedium erhalten; in der Mitte
des Transfers in der dritten Runde wurden die Kalli in Schwachlicht
gebracht. Medien, die höhere
BAP-Konzentrationen, niedrigere 2,4-D-Konzentrationen und 50x Kupfer
(DBC3-Medium) enthalten, wurden ab dem fünften Transfer zur Selektion
und Erhaltung verwendet. Im Allgemeinen wurden beim vierten bis
zum fünften
Transfer Bialaphos-resistente Kalli mit grünen Sektoren beobachtet. Kalli
mit grünen
Sektoren wurden erhalten und proliferierten, bis die grünen Sektoren
vollständig
entwickelte regenerationsfähige
Strukturen bildeten. In den meisten Fällen, wenn sich grüne Sektoren in
schnell wachsendem Kallus entwickelten, konnten vollständig entwickelte
grüne regenerationsfähige Strukturen
erhalten werden.
-
Für
Galena war die Embryogröße für die Kallusinduktion
sehr wichtig. Kleinere Embryos als ca. 1,2 mm resultierten in sehr
schlechter Kallusinduktion (weniger als 20%). Immature Embryos,
ca. 1,5 mm bis 2,0 mm groß,
wiesen die höchste
Kallus-Induktionsfrequenz (>90%)
auf.
-
Dieses Verfahren zum Generieren grüner Strukturen,
die multiple grüne
Sprosse ergeben, wurden zur Verbesserung der Regenerationsfähigkeit
transgener Kalli verwendet, die auf CM mit entweder Dicamba oder 2,4-D
selektiert wurden. Grüne
Sektoren wurden unter Selektion regeneriert, und die Pflänzchen wurden
ca. drei Wochen nach dem Transfer an Bewurzlungsmedium in Erde überführt. Unter
Verwendung dieses Transformationsprotokolls erhielten wir sechs
unabhängige
mit pAHC25 transformierte Galena-Linien. Drei Linien produzierten
grüne Sektoren,
waren regenerierbar und produzieren multiple grüne Sprosse. T0-
und T1-Pflanzen enthielten DNA-Sequenzen,
die an bar und uidA hybridisierten und das uidA-(GUS)-Reportergen
und das Herbizid-Resistenz-Gen bar, wie anhand der Resistenz gegen
BastaTM beurteilt, funktionell exprimierten.
-
DISKUSSION
-
Wir haben ein sehr effizientes, reproduzierbares
System zur Herstellung von hoch regenerationsfähigem Kallus entwickelt, das über sehr
lange Zeitspannen hinweg zu multiplen grünen Sprossen führt (Tabelle 8),
wobei das Albinismus-Problem eliminiert wird. Dieses System kann
erfolgreich zur Transformation und Regenration zuvor rekalzitrant
gewesener Genotypen verwendet werden.
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Erstens, wir haben die Phytohormonbehandlung
während
der Kallus-Initiierung und -Proliferation verbessert. Immature Embryos
aus Galena benötigten
zur Produktion von grünem,
regenerationsfähigem
Gewebe von hoher Qualität
höhere
BAP-Konzentrationen als Golden Promise, vielleicht aufgrund von
Unterschieden zwischen den beiden Genotypen in endogenen Phytohormon-Konzentrationen.
Das Zufügen
von BAP zu CIM mit 2,4-D verminderte die Wachstumsrate des sich
von immaturen Embryos herleitendem Kallus von beiden Genotypen,
verbesserte aber seine Qualität
und Regenerationsfähigkeit
(Tabelle 7). Es ist möglich,
dass der fehlende Albinismus in dieser Studie mindestens teilweise
der Verwendung von BAP zuschreibbar war.
-
Vor kurzem wurden In-vitro-Kultursysteme,
die sich 2,4-D und BP zunutze machen, zur Differenzierung multipler
Sprosse aus exzidierten apikalen Meristemen von Sprossen aus Mais
(Zhong et al., 1992) und Hafer (Zhang et al., 1996) entwickelt.
Wir fanden, dass die Sektoren von regenerationsfähigen Gerstenkalli von Golden
Promise und Galena, die auf CIM mit 2,4-D oder Dicamba gezüchtet wurden,
multiple Spross-Meristem-ähnliche
Strukturen produzierten, wenn sie anschließend an ein Intermediär-Inkubationsmedium
mit 2,4-D und BAP unter Schwachlicht-Bedingungen überführt wurden.
Die Verwendung von 2,4-D in Kombination mit BAP stellte eine verlängerte Regenerationsfähigkeit
bereit und war für
andere Genotypen anwendbarer als Dicamba in Kombination mit BAP.
-
Andere Veränderungen der Kulturbedingungen
verbesserten signifikant die Manipulation in vitro. Im Vergleich
zum D-Medium verbesserte DC-Medium, das erhöhte Kupferkonzentrationen (5,0 μM, eine 50
fache Erhöhung
verglichen mit dem MS-Medium) enthielt, die Kallusqualität (Tabelle
7), ohne die Kallus-Induktionsfrequenzen oder die initiale Kallus-Wachstumsrate
zu verändern.
Dies stellte Material von höherer
Qualität
aus dem initialen Selektionsschritt bereit, das zu erhöhter Regenerationsfähigkeit
in transformierten Geweben führte.
Außerdem
resultierte die Verwendung von DBC2-Medium beim zweiten Transfer
von Galena in Gewebe von höherer
Qualität,
das multiple Spross-Meristem-ähnliche
Strukturen produzierte.
-
Diese Ergebnisse waren konsistent
mit Studien, die erkennen ließen,
dass 50 μM
Kupfer (500x) für
die Regenerationsfähigkeit
der Gerstenvarietät
Hector optimal ist, während
5,0 μM für die Regenerationsfähigkeit der
Gerstenvarietät
Excel optimal ist (Dahleen, 1996). Ähnliche Ergebnisse wurden für Weizen
berichtet, worin die Regeneration Berichten zufolge auf Medium mit
10 μM CuSO4 (100x) höher war als auf MS (0,1 μM Cu2+) (Purnhauser, 1991). In einer noch anderen
Studie resultierte eine erhöhte
Kupferkonzentration in mehr somatischen Embryoiden aus Antheren
von tetraploidem Weizen; (Ghaemi et al., 1994).
-
Die Exposition von Gewebe gegenüber Licht
frühzeitig
im Selektionsverfahren reduzierte wahrscheinlich auch durch Induktion
biosynthetischer Chlorophyllenzyme die Albinismus-Inzidenz (Holtorf
et al., 1995). Das Vorliegen grüner,
regenerationsfähiger
Sektoren stellt sicher, dass grüne
Pflanzen generiert werden, wodurch folglich die Regeneration von
Albinopflanzen, wie in Wan und Lemaux (1994) beobachtet, vermindert oder
eliminiert wird.
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2–3 Wochen nach Inkubation von
Embryos im Dunkeln auf CIM wurden glänzende, kompakte, leicht braunfarbene
Kalli mit hoch regenerationsfähigen
Strukturen erhalten. Für
beide Genotypen wurden die Kalli an frisches Medium mit BAP, 2,4-D
und Kupfer überführt, und
5–14 Tage
nach der Exposition gegenüber Schwachlicht
wurden grüne
embryogene Strukturen gebildet. Alle vier Monate alten regenerationsfähigen Strukturen,
sowohl von Golden Promise als auch Galena, regenerierten multiple
grüne Sprosse
(ca. 11–17
grüne Sprosse
pro Kallusstück,
Tabelle 8) und keine Albinopflanzen. Im Gegensatz dazu produzierte
vier Monate alter Kallus von Golden Promise und Galena, der auf
CIM mit entweder mg/l 2,4-D oder Dicamba allein erhalten wurde,
keine grünen
Sprosse (Beispiel 1); selbst zwei Monate alter Kallus von Golden
Promise, der auf CIM mit 2,4-D oder Dicamba allein erhalten wurde,
produzierte nur 0,35 bzw. 1,15 grüne Sprosse pro Kallusstück (Beispiel
2). Diese regenerationsfähigen
Strukturen konnten auf 2,4-D, BAP und Kupfer länger als zehn Monate in diesem
Zustand erhalten werden und konnten regeneriert werden, um multiple
fertile grüne
Pflanzen mit beiden Genotypen zu geben. Die Morphologie der durch
unser Protokoll generierten grünen
Gewebe war ähnlich
der multiplen grünen
Meristem-Wölbungen,
die aus apikalen Meristemen von Sprossen nach der Kultur auf 2,4-D
und BAP differenziert wurden, war aber, möglicherweise aufgrund der inhärenten Unterschiede
der Gewebequelle oder der Verwendung höherer Konzentrationen von 2,4-D,
kompakter.
-
Es wurde berichtet, dass die Kallusqualität und Kallus-Induktionsfrequenz
von der Selektion entsprechend bemessener Embryos und Optimierung
des physiologischen Zustandes der Spenderpflanzen abhängt (Dale
und Dambrogio, 1979; Goldenstein und Kronstadt, 1986; Lürz und Lörz, 1987;
Wan und Lemaux, 1994). Die grünen
regenerationsfähigen
Gewebe, die unter Verwendung unseres Protokolls produziert wurden,
können
jedoch aus einem weiteren Bereich von Embryogrößen und aus Pflanzen erhalten
werden, die in entweder der Wachstumskammer oder dem Gewächshaus
gezüchtet
wurden; sobald grüne
Gewebe aus jedweder Quelle generiert werden, können sie wie beschrieben proliferiert
werden. Eine kleine Embryogröße (<1,0 mm) war bei
der Kallusinduktion für
golden Promise, Morex und Salome besser, Galena erforderte jedoch
Embryos einer größeren Größe (1,5
bis 2,0 mm) für
eine höhere
Kallus-Induktionsfrequenz.
-
Viele Gerste-Genotypen weisen eine
sehr geringe Kallus-Induktionsfrequenz auf (Lürz und Lörz, 1987; Dahleen, 1996), und
das Erscheinen von Albinopflanzen und eine geringe Regenerationsfähigkeit
treten innerhalb von 2,5 Monaten nach der Kallusinduktion auf (Bregitzer
et al., 1995). Diese Merkmale begrenzen die Anwendbarkeit von Gerste-Transformationsverfahren
für viele
moderne kommerzielle Genotypen.
-
Frühere Bemühungen um die Transformation
der kommerziellen Varietäten
Moravian III und Galena produzierten große Anzahlen unabhängig transformierter
Linien, ergaben aber nur nach der Regeneration Albinopflanzen. Die
Veränderung
der Selektionskonzentration (auf 1 mg/l Bialaphos) oder, die Verkürzung der Selektionszeit
(von >5 Runden auf
3 Runden) führte
zur Regeneration grüner
Pflanzen, von denen gefunden wurde, dass sie nicht transformiert
waren.
-
Die hierin beschriebenen Verfahren
umgehen die Albinismus-Probleme, denen mit verlängerten Kulturperioden begegnet
wird; in dieser Studie konnten Galena und Golden Promise regeneriert
werden, um mehr als 10 Monate fertile grüne Pflanzen zu geben. Außerdem verbessert
die Verwendung von entweder DBC2 oder DBC3 in einem Zwischenregenerationsschritt
sehr weitgehend die Frequenz der Sprossregeneration von transgenem
oder nicht transgenem Kallus aus Golden Promise, der auf 2,4-D oder
Dicamba initiiert wurde (Beispiel 2).
-
Veränderungen der Partikelbeschuss-,
Selektions- und Kultivierungsbedingungen trug unter anderem auch
zu unserem Transformationserfolg mit dem zuvor rekalzitranten Genotyp,
Galena, bei. Die Beschüsse wurden
zuvor bei 1100 psi durchgeführt,
was in einer Reduktion der Kallus-Induktionsfrequenz in Galena resultierte,
obwohl Golden Promise in seiner Frequenz unbeeinflusst blieb. Es
ist möglich,
dass die Senkung des Berstdruckes und daher die Geschwindigkeit
der Mikroprojektilen die Schädigung
am Zielgewebe verminderte. Außerdem
wurde die Selektion von Galena zwei Wochen nach dem Beschuss anstelle
von einem Tag nach dem Beschuss initiiert (Wan und Lemaux, 1994),
um eine bessere Kallusinduktion zu fördern und um aktive Zellteilungen
transformierter Zellen ohne die unerwünschten Wirkungen toter oder
sterbender Zellen in unmittelbarer Umgebung, die aus der Selektion
resultieren, zu ermöglichen.
Zudem wurden auch kallusbildende Embryos in große Stücke zerbrochen (4–5 mm),
um die potenziellen negativen Verwundungswirkungen auf transformierte
Zellen zu vermeiden.
-
Die hierin detaillierten Ansätze können erfolgreich
zur Transformation anderer rekalzitranter kommerzieller Genotypen,
wie zum Beispiel der nordamerikanischen Gerste-Kultivare, Harrington,
eine zweireihige Varietät,
und Morex, eine sechsreihige Varietät, verwendet werden. Unter
Verwendung dieser Verfahren produzieren Harrington und Morex grüne regenerationsfähige Strukturen,
die multiple Spross-Meristeme
ergeben.
-
Außerdem erlaubt die Fähigkeit,
dass grüne
regenerationsfähige
Strukturen über
lange Zeitspannen in Kultur erhalten werden können, die Verwendung dieser
Strukturen als Zielgewebe zur Transformation von Kultivaren, die
zu Albinismus neigen, wodurch die Notwendigkeit zur Erhaltung von
Spenderpflanzen eliminiert und die Probleme des Albinismus und einer
schlechten Regenerationsfähigkeit
vermindert sowie die induzierte Mutationsfrequenz und die sich daraus
ergebende somoklonale Variation reduziert werden.
-
TABELLE
7. Kallus-Induktionsfrequenz, initiale Kallus-Wachstumsrate und
Kallus-Morphologie von Golden Promise (GP) und Galena auf verschiedenen
Kallus-Induktionsmedien
-
TABELLE
B. Anzahl der aus grünen
embryogenen Geweben von Golden Promiseund Galena regenerierten Sprossen.
-
BEISPIEL 4: VERWENDUNG
GRÜNER
REGENERATIONSFÄHIGER
GEWEBE VON GERSTE ALS TRANSFORMATIONSZIELE
-
MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
PLASMIDE. Die Plasmide pAHC20 und
pAHC25 werden vorstehend beschrieben. pAHC15 enthält die GUS-Reportergen-Expressionskassette
von pAHC25 (Christensen und Quail, 1996).
-
PUbiINPTII-1 wurde durch Insertion
der Neomycin-Phosphotransferase-(NPTII)-kodierenden Sequenz von
pCaMVNEO (Fromm et al., 1986) in den BamHI-Ort von pAHC17 konstruiert,
der den Mais-Ubiquitin-Ubil-Promotor, Ubil-Intron 1 und den nos-3'-Terminator enthält (Christensen
und Quail, 1996).
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HERSTELLUNG GRÜNER REGENERATIONSFÄHIGER GEWEBE
FÜR DEN
DNA-PARTIKELBESCHUSS. Immature zygotische Embryos wurden oberflächensterilisiert,
mit der Scutellumseite nach unten auf DBC2-Medium gebracht und bei
24 ± 1°C inkubiert.
Regenerationsfähige
Gewebe wurden 3–4
Wochen erhalten, dann in kleine Stücke (ca. 3 bis 5 mm) zerschnitten,
auf frisches DBC2-Medium überführt und
unter Schwachlicht-Bedingungen gezüchtet. Nach weiteren drei Wochen
wurden grüne
kallusbildende Sektoren in Stücke
(ca. 3 bis 5 mm) zerbrochen und auf frisches DBC2-Medium überführt. Grüne regenerationsfähige Gewebe
wurden auf DBC2-Medium erhalten, wobei in 3- bis 4-wöchentlichen
Intervallen Subkulturen angelegt wurden. CIM mit 2,5 mg/l 2,4-D,
0,1 mg/l BAP und 5,0 μM
CuSO4 (d. h. DBC2-Medium) wurde für die Induktion grüner regenerationsfähiger Gewebe
von den anderen Genotypen verwendet.
-
Zum Beschuss wurden grüne Gewebe
(ca. 3 bis 5 mm, vier Monate alt) von Golden Promise und Galena
einen Tag ins Dunkle bei 24 ± 1°C gebracht,
dann an DBC2-Medium mit 0,2 M Mannitol und 0.2 M Sorbitol überführt. Vier
Stunden nach der Behandlung mit dem Osmotikum wurden grüne Gewebe
wie beschrieben (Lemaux et al., 1996) mit Goldpartikeln (Analytical
Scientific Instruments, Alameda, CA) beschichtet mit pAHC25, einem
Gemisch aus pAHC20 und pAHC15 oder einem Gemisch aus pUbiINPTII-1
und pAHC 15 bei 900 oder 1100 psi beschossen. 16–18 Stunden nach dem Beschuss
wurden, die grünen
Gewebe an DBC2-Medium ohne Osmotikum überführt und bei 24 ±1°C unter Schwachlicht-Bedingungen (ca.
10 μE, 16
h Licht) gezüchtet.
-
SELEKTION UND REGENERATION VON TRANSFORMIERTEM
GEWEBE. Nach einer initialen 3- bis 4-wöchigen Kultivierungsperiode
auf nicht selektivem Medium wurde jedes Stück aus grünem Gewebe in 1 bis 2 Stücke (ca.
4 mm bis 5 mm, abhängig
von der Größe des Originalgewebestücks), zerbrochen
und an DBC2-Medium (Golden Promise oder Galena) oder DBC3-(Galena)-Medium,
ergänzt
mit 4 bis 6 mg/l Bialaphos zur bar-Selektion oder 40 bis 50 mg/l
Geneticin (G418) zur nptII-Selektion überführt. Grüne Gewebe wurden auf DBC2-
oder DBC3-Medium selektiert, und 4 mm bis 5 mm Gewebe wurden in
3- bis 4-wöchentlichen Intervallen
subkultiviert. Vermutliche grüne
Gewebe-Transformanten, die anhand ihres schnellen Wachstumscharakters
auf dem Selektivmedium identifiziert wurden, wurden an Magenta-Kasten
mit Bewurzlungsmedium, ergänzt
mit entweder 4 mg/l Bialaphos zur bar-Selektion oder ohne Selektivmittel
zur Regeneration von nptII-Transformanten überführt. Wenn die Sprosse den oberen
Teil des Kastens erreichten, wurden die Pflänzchen in 6-Inch-Töpfe mit
Supersoil überführt (R.
McClellan, S. San Francisco, CA), schrittweise akklimatisiert und
bis zur Maturität
im Gewächshaus
gezüchtet.
-
ERGEBNISSE
UND DISKUSSION
-
Verschiedene Targets wurden zur Gerste-Transformation
verwendet, einschließlich
immaturer zygotischer Embryos (Wan und Lemaux, 1994; Hagio et al.,
1995), junger Kallus (Wan und Lemaux, 1994), sich von Mikrosporen
herleitender Embryos (War und Lemaux, 1994), Mikrosporen (Jähre et al.,
1994) und Protoplasten (Funatsuki et al., 1995; Salmenkallio-Marttila
et al., 1995). Immature zygotische Embryos sind derzeit das am meisten
verwendete und zuverlässigste
Zielgewebe zur Gerste-Transformation.
Die immaturen Embryos aus den meisten kommerziell wichtigen Gerste-Genotypen
weisen jedoch geringe Kallus-Induktionsansprechraten auf (Lürz und Lörz, 1987;
Dahleen, 1996). Überdies
ist von in vitro hergeleitetes Gewebekulturmaterial hinsichtlich
seiner Fähigkeit
begrenzt, über
verlängere
Perioden grüne
Pflanzen zu ergeben (Bregitzer et al., 1995). Während des Transformationsverfahrens
erforderliche verlängerte
Kultivierungsperioden und/oder Selektionsbelastung resultieren in
einem großen
Anteil von Albinopflanzen (Chlorophyll defizienten Pflanzen) (Foroughi-Wehr
et al., 1982; Wan und Lemaux, 1994; Bregitzer et al., 1995). Außerdem erfordert
die Verwendung immaturer Embryos und Mikrosporen als Zielgewebe
die Erhaltung von Spendenpflanzen das ganze Jahr über, die
unter definierten Wachstumsbedingungen gezüchtet werden.
-
Wir haben ein auf Mikroprojektil-Beschuss
grüner
Gewebe basierendes reproduzierbares Gerste-Transformationssystem etabliert, das
sich ein In-vitro-Kultursystem zur Produktion multipler grüner Sprosse aus
sich von immaturem Scutellar-Gewebe herleitendem Kallus zunutze
gemacht hat. Die Selektion begann 3–4 Wochen nach dem Beschuss,
um den transformierten Zellen zu ermöglichen, in der. Abwesenheit
toter oder sterbender Zellen, die aus der Selektion oder Verwendung
resultierten, zu proliferieren. Ab dem zweiten Transfer wurde die
Selektion unter Verwendung von DBC2-Medium oder DBC3-Medium, das
mit entweder Bialaphos zur bar-Selektion oder G418 (Geneticin) zur
nprtII-Selektion ergänzt
war, begonnen. Vermutliche Transformanten, die nach 3 bis 4 Selektionsrunden
identifiziert wurden, wurden an mit Bialaphos ergänztes Bewurzlungsmedium überführt.
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Unter Verwendung dieses Transformationsprotokolls
haben wir eine bestätigte
Golden Promise-Linie erhalten,
die mit pAHC20 plus pAHC 15 nach Selektion mit Bialaphos transformiert
wurde einschließlich
einer vermutlich transformierten Galena-Linie mit pUbiINPTII-1 plus
pAHC15 nach G418-Selektion.
Beide Linien waren regenerierbar, wobei sie grüne Sprosse und Pflanzen produzierten.
Die Transformation wurde mittels PCR-Analyse bestätigt.
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Dieses Protokoll reduziert sehr weitgehend
Probleme des Albinismus und schlechter Regeneration, die zuvor beobachtet
wurden (War und Lemaux, 1994; Foroughi-Wehr et al., 19982; Bregitzer
et al., 1995; Koprek et al., 1996; usw.) und kann auch für andere
rekalzitrante Gerste-Kultivare, wie zum Beispiel Harrington und
Morex angewendet werden.
-
BEISPIEL 5: KALLUS-MORPHOLOGIE
VON WEIZEN AUF VERSCHIEDENEN KALLUSINDUKTIONSMEDIEN
-
Die vorstehend zum Gebrauch mit Gerste
beschriebenen Gewebekulturprotokolle sind auch für eine Reihe anderer Pflanzenspezies,
einschließlich
verschiedener Monokotyledonen-Spezies nützlich.
-
Wir haben zum Beispiele gezeigt,
dass die Weizen-Varietät
Bobwhite auch eine verbesserte initiale Kallusinduktion und Kallus-Morphologie
zeigt, wenn sie auf CIM mit hohen Kupfer- und BAP-Konzentrationen getestet
wurde. In wie in Beispiel 1 vorstehend (außer wie angemerkt) durchgeführten Experimenten
wurden immature ganze Embryos (1–2 mm) von Bobwhite auf sechs
verschiedenen CIM getestet, wobei jedes MS-Medium ergänzt mit
39 g/l Maltose, 0,5 mg/l Thiamin-HCl, 150 mg/l Asparagin und verfestigt
mit 2,5 g/l Phytagel [pH 5,85] einschloss, und mit Kupfer und Phytohormonen
wie folgt ergänzt
war:
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- (1) WD: 2,0 mg/l 2,4-D und 0,1 μM CuSO4.
- (2) WDC: 2,0 mg/l 2,4-D und 5,0 μM CuSO4.
- (3) WDB: 2,0 mg/l 2,4-D, 0,1 mg/l BAP und 0,1 μM CuSO4.
- (4) WDBC1: 2,0 mg/l 2,4-D, 0,01 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4.
- (5) WDBC2: 2,0 mg/l 2,4-D, 0,1 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4.
- (6) WDBC3: 2,0 mg/l 2,4-D, 0,5 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4.
-
Der Spross-Apex wurde sieben Tage
nach der Kallusinduktion entfernt. Die Morphologie des auf dem Medium
induzierten Kallus ist aus Tabelle 9 ersichtlich. TABELLE
9. Kallus-Morphologie von Bobwhite-Weizen auf verschiedenen Kallus-Induktionsmedien
Kallus-Induktionsmedium | Kallus-Morphologie |
WD | ++ |
WDC | ++(+) |
WDB | +++ |
WDBC1 | +++ |
WDBC2 | ++++ |
WDBC3 | +++++ |
-
BEISPIEL 6: REDUKTION
DER GENOTYP-BEGRENZUNG BEI DER WEIZEN TRANSFORMATION
-
Wir haben ein hoch effizientes In-vitro-Kultursystem
für Weizen
entdeckt, das über
erweiterte Zeitspannen in der Generierung multipler grüner Sprosse
aus hoch regenerationsfähigen
Geweben resultiert, die sich aus Scutellum-Gewebe immaturer zygotischer
Embryos (Ies) von drei Weizen-Genotypen herleiteten, einschließlich eines
kommerziell wichtigen Kultivars, Yecora Rojo, das zuvor für veröffentlichte
Gewebekulturverfahren und Transformationsversuche rekalzitrant war.
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
PFLANZENMATERIAL. Drei Frühjahrsweizen-Kultivare
(Triticam aestivum L.), Bobwhite, Anza und Yecora Rojo wurden in
einem Gewächshaus
wie zuvor beschrieben gezüchtet
(Weeks et a!., 1994; Lemaux et al., 1996).
-
HERSTELLUNG UND KULTUR VON EXPLANTATEN
ZUM BESCHUSS. Ies von ca. 1,0 bis 2,5 mm wurden unter einem Stereo-Präparationsmikroskop
aus Samen, die 10 min in 20 Vol-% Bleiche (5,25% Natriumhypochlorit)
oberflächensterilisiert
wurden, intakt isoliert, gefolgt von dreimaligem Waschen in sterilem
Wasser. Ies wurden mit der Scutellumseite nach unten auf drei verschiedenen
Kallus-Induktionsmedien,
die auf MS basierten (Murashige und Skoog, 1962), ergänzt mit
30 g/l Maltose, 1,0 mg/l Thiamin-HCl, 0,25 g/l Myoinositol, 1,0
g/l Caseinhydrolysat, 0,69 g/l Prolin und verfestigt mit 3,5 g/l
Phytagel (Sigma, St. Louis, MO) gezüchtet. Die Medien enthielten
drei verschiedene Kombinationen von 2,4-D, BAP und CuSO4:
(1) 2,0 mg/l 2,4-D und 0,1 μM
CuSO4 (worauf hierin nachstehend als auf
D' verwiesen wird);
(2) 2,0 mg/l 2,4-D, 1,0 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4 (worauf
hierin nachstelend als auf D'BC2
verwiesen wird) und (3) 1,0 mg/l 2,4-D, 0,5 mg/l BAP und 5,0 μM CuSO4 (worauf hierin nachstehend als auf DBC3
verwiesen wird). In vorläufigen
Experimenten wurde für
die Weizenzellkultur modifiziertes MS-Medium (Weeks et al., 1993)
auch mit den gleichen Kombinationen von 2,4-D, BAP und CuSO4 getestet.
-
Fünf
bis sieben Tage nach der Initiierung wurden keimende Sprosse und
Wurzeln durch manuelle Exzision entfernt. Nach dreiwöchiger Inkubation
bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht-Bedingungen
(ca. 10 bis 30 μE, 16
h Licht) wurden Gewebe der höchsten
Qualität
aus dem Scutellum aus jedem Medium selektiert, in kleine Stücke (ca.
3 bis 4 mm) zerschnitten und auf frisches Medium überführt. Nach
einer zusätzlichen
3- bis 4-wöchigen
Inkubation wurden die Gewebe wieder selektiert, in 2 bis 4 Stücke, ca.
3 bis 5 mm groß,
zerbrochen und auf frisches Medium überführt. Die Gewebe wurden auf
jedem Medium mittels Anlegen von Subkulturen in 3- bis 4-wöchentlichen
Intervallen erhalten.
-
SPROSSREGENERATIONSTEST. Sieben Stücke von
vier Monate alten Geweben von Anza und Yecora Rojo, ca. 4 bis 6
mm groß,
die auf jedem Medium gezüchtet
und erhalten wurden, wurden auf festes Regenerationsmedium (Kallus-Induktionsmedium
mit 0,1 μM
Kupfer ohne Phytohormone) ausplattiert und einer Lichtintensität von ca.
45 bis 55 μE
ausgesetzt; jede Medium-Behandlung wurde in Dreifachbestimmung durchgeführt. Nach
vier Wochen auf Regenerationsmedium wurde die Anzahl des Sprosse,
die hoch regenerationsfähiges
Gewebe produzierten, und die Anzahl von Sprossen pro Stück des hoch
regenerationsfähigen Gewebes
gezählt.
Wenn mehr als ein Blatt aus der gleichen Gewebsbasis hervorging,
so wurde es als ein Spross gezählt.
-
STABILE TRANSFORMATION UNTER VERWENDUNG
HOCH REGENERATIONSFÄHIGER
GEWEBE. Hoch regenerationsfähige
Kulturen wurden durch Kultivieren auf D'BC2-Medium oder DBC3-Medium für 2 bis
7 Monate wie vorstehend beschrieben erhalten. Nur Gewebe guter Qualität wurden
zum Beschuss selektiert. Regenerationsfähige Gewebe (3 bis 4 mm groß) wurden
zur osmotischen Vorbehandlung an D'BC2- oder DBC2-Medium mit äquimolaren
Mannitol- und Sorbitolmengen überführt, um
eine Endkonzentration von 0,4 M zu ergeben. Vier Stunden nach der
Behandlung mit Osmotikum wurden die Gewebe wie beschrieben beschossen
(Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996). Goldpartikel (1,0 μm) wurden
mit 25 μg
einer im Molverhältnis
von 1 : 1 pAct1IHPT-4 und PAHHC15 oder pActpAct1IHPT-4 und pdBhssWTRN3-8
beschichtet, gefolgt von Beschuss unter Verwendung eines PDS-1000/He
Biolistic-Systems (Bio-Rad, Inc. Hercules, CA) bei 600 oder 900
psi. Das Plasmid pAct1IHPT-4 enthält die Hygromycin-Phosphotransferase-(hpt)-Kodierungssequenz
unter Kontrolle des Reis-Actin1-Promotors (ActI), sein Intron und
den nos-3'-Terminator.
Das Plasmid pAHC15 enthält
das uidA-(gus)-Gen unter Kontrolle des Mais-Ubiquitin-(Ubil)-Promotors,
sein erstes Intron und den nos-3'-Terminator (Christensen
und Quail, 1996). Das Plasmid pdBhssWTRN3-8 enthält das Weizen Thioredoxin-h-Gen unter Kontrolle
des Gerste-Endosperm-spezifischen B1-Hordein-Promotors
mit seiner Signalpeptidsequenz und den nos-3'-Terminator. Sechzehn bis 18 Stunden
nach Beschuss wurden die beschossenen Gewebe auf D'BC2- oder DBC3-Medium
ohne Osmotikum gebracht und bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht gezüchtet.
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Nach der initialen 10- bis 14-tägigen Kultivierungsperiode
wurde jedes Regenerationsgewebe, abhängig von der Gewebegröße, in 1
bis 3 Stücke
zerbrochen und an D'BC2-
oder DBC3-Medium, ergänzt
mit 25 mg/l Hygromycin B (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland) überführt. Drei
Wochen nach der ersten Selektionsrunde wurden die Kulturen an frisches
D'BC2- oder DBC3-Medium
mit 30 mg/l Hygromycin B überführt. Ab
der dritten Selektionsrunde wurden die Gewebe subkultiviert und
auf DBC3-Medium mit 30 mg/l Hygromycin B in 3- bis 4-wöchentlichen
Intervallen erhalten. Nach der vierten Selektionsrunde wurden die überlebenden
Gewebe an DBC-Medium ohne Selektion überführt. Nach der Identifikation
von ausreichend großen grünen regenerationsfähigen Strukturen
auf DBC3 wurden die Gewebe ohne Selektion auf festes Regenerationsmedium
ausplattiert und Licht von hoher Intensität ausgesetzt (ca. 45–55 μE). Nach
vier Wochen auf Regenerationsmedium (Kallus-Induktionsmedium ohne
Phytohormone) wurden die regenerierten Sprosse an Magenta-Kasten
mit dem gleichen Medium ohne Selektivmittel überführt. Wenn die Sprosse den oberen
Teil des Kastens erreichten, wurden die Pflänzchen in die Erde überführt.
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ANALYSE TRANSGENER PFLANZEN. Mit
einem Gemisch aus PAct1IHPT-4 und pAHC15 transformierte T0-Pflanzen und T1-Samen
von jeder transgenen Pflanze wurden mittels histochemischer Färbung auf GUS-Aktivität getestet.
Die histochemische GUS-Färbung
wurde, wie von Jefferson et al., (1987) beschrieben, unter Verwendung
von 5-Bromo-4-chloro-3-indoyl-β-D-glucuronsäure (X-gluc)
(Gold Biotechnology, Inc. St. Louis, MO), durchgeführt. Die
Proben wurden über
Nacht bei 37°C
in GUS-Assay-Puffer
inkubiert. Die genomische Gesamt-DNA aus Blattgeweben unabhängiger Linien
wurde wie beschrieben gereinigt (Dellporta, 1993). Zum Testen auf
das Vorliegen von uidA in genomischer DNA von vermutlich transformierten
Linien wurden 250 ng genomische DNA mittels PCR unter Verwendung
des Primer-Sets UIDA1 (5'-agcggccgcaTTACGTCCTGTAGAAACC-3') und UID2R (5'-agagctcTCATTGTTTGCCTCCCTG-3'} amplifiziert. Das
Vorliegen von hpt wurde unter Verwendung des Primer-Sets HPT6F (5'-AAGCCTGAACTCACCGCGACG-3') plus HPT5R (5'-AAGACCAATGCGGAGCATATAC-3') getestet (Cho et
al., 1997). Die Amplifikationen wurden in einer 25-μl-Reaktion
mit Taq-DNA-Polymerase (Promega, Madison, WI), wie oben beschrieben,
durchgeführt. Das
Vorliegen eines 1,8 kb-Fragments, das auf ein intaktes uidA-Fragment
deutete, bzw. ein internes 0,81 kb-Fragment wurden mit hpt-Fragmenten
produziert.
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ERGEBNISSE
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ETABLIERUNG EINES EFFIZIENTEN In-vitro-SYSTEMS.
Im Allgemeinen wies Bobwhite eine höhere Kallus-Induktionsfrequenz
auf und produzierte, ungeachtet der Medium-Zusammensetzung, einen
Kallus von höherer
Qualität
als Yecora Rojo und Anza, besonders auf D'-Medium mit 2,4-D allein. Yecora Rojo
und Anza produzierten auf D'-Medium
wässrigen,
nicht embryogenen Kallus. Yecora Rojo und Anza produzierten jedoch als
Antwort auf D'BC2-
oder DBC3-Medium mit 2,4-D, BAP und Kupfer hoch embryogene Gewebe.
Alle drei Genotypen produzierten auf D'BC2- oder DBC3-Medium Gewebe von höherer Qualität: Es wurden
glänzende, kompakte,
hoch regenerationsfähige
Gewebe mit multiplen Meristem-ähnlichen
Strukturen beobachtet. Ein höherer
prozentualer Anteil Kallusgewebe von Bobwhite produzierte auf D'BC2- oder DBC3-Medium
hoch regenerationsfähige
Strukturen als der von Yecora Rojo und Anza. Sobald das Gewebe identifiziert
war, das die entsprechende Morphologie aufwies, um hoch regenerationsfähige Strukturen
unter Schwachlicht zu produzieren, konnten die regenerationsfähigen Gewebe
leicht von dem übrigen
Gewebe getrennt und getrennt auf D'BC2- oder DBC3 erhalten werden. Im Allgemeinen
war DBC3 zur Erhaltung hoch regenerationsfähiger Gewebe für alle drei
Genotypen optimal.
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REGENERATION FERTILER PFLANZEN AUS
HOCH REGENERATIONSFÄHIGEN
GEWEBEN. Sieben vier Monate alte Gewebestücke von Yecora Rojo und Anza
aus DBC3 wurden an Regenerationsmedium überführt. Nach vier Wochen produzierte
das hoch regenerationsfähige
Gewebe aus D'BC2
oder DBC3 multiple grüne
Sprosse auf Regenerationsmedium, mit einem Bereich von 11 bis 17
Sprossen pro grünes
Gewebestück
(4–6 mm)
(Tabelle 10); das Kallusgewebe, das auf D'-Medium mit 2,4-D erhalten wurde, regenerierte
jedoch fast keine grüne
Pflanzen. Anza war geringgradig regenerationsfähiger als Yecora Rojo (Tabelle 10).
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STABILE TRANSFORMATION REKALZITRANTER
GENOTYPEN. Eine erfolgreiche Transformation der rekalzitranten Genotypen
Yecora Rojo und Anza basierte auf einem System für eine effiziente In-vitro-Kultur,
die multiple grüne
Sprosse aus sich von immaturem Scutellum-Gewebe herleitenden hoch
regenerationsfähigem
Gewebe. Die hoch regenerationsfähigen
Gewebe von Yecora Rojo und Anza wurden beschossen und für die ersten
10 bis 14 Tage in Abwesenheit von Selektion auf D'BC2- oder DBC3-Medium
kultiviert. Für
den zweiten Transfer (erste Selektionsrunde) wurde die Selektion
auf D'BC2- oder
DBC3-Medium, ergänzt
mit 25 mg/l Hygromycin B für
die hpt-Selektion vorgenommen. Bei der zweiten Selektionsrunde wurde
DBC3-Medium mit 30 mg/l Hygromycin B verwendet. Ab dem 4. Transfer
(dritte Selektionsrunde) wurde der Selektionsdruck auf der gleichen
Höhe aufrechterhalten.
Im Allgemeinen wurden in der dritten Selektionsrunde Hygromycin-resistente
Gewebe mit einigen grünen
Sektoren beobachtet. Vermutliche transgene Kalli mit grünen Sektoren wurden
aufrechterhalten und proliferierten auf dem gleichen Medium ohne
Selektivmittel nach der vierten Selektionsrunde, bis die grünen Sektoren
voll entwickelte regenerationsfähige
Strukturen bildeten. Grüne
regenerationsfähige
Gewebe wurden auf Regenerationsmedium regeneriert, und die Pflänzchen wurden
ca. 3 bis 4 Wochen nach dem Wachstum im gleichen Medium in Erde überführt. Wir
erhielten 6 unabhängige
regenerierbare Bobwhite-Linien, die mit pActIHPT-4 und PAHC15 transformiert
wurden und 5 vermutlich transgene Anza- und 5 vermutlich transgene
Yecora Rojo-Linien, die mit einem Gemisch aus pAct1IHPT-4 und pAHC15 oder
pAct1IHPT-4 und pdBhssWTRN3-8 transformiert wurden (Tabelle 11).
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ANALYSE VON T0 UND
T1-PFLANZEN. Die histochemische Analyse
der GUS-Aktivität
in vermutlichen transgenen Linien stellte einen positiven Hinweis
auf eine erfolgreiche Transformation des Modells (Bobwhite) und
rekalzitranten (Anza und Yecora Rojo) Weizen-Genotypen bereit. Eine
starke uidA-Expression wurde in Blattgewebe in den transgenen Linien
BWHptGus-1, -2, -4 und -6., aber nicht in BWHptGus-3 und -5 nachgewiesen
(Tabelle 11). In der negativen Kontrolle wurde, wie erwartet, keine
GUS-Expression beobachtet. Um das Vorliegen von einem eingeführten Genen)
in Blätter
von vermutlich transformierten T0-Pflanzen
zu bestätigen,
wurde die PCR durchgeführt.
Das Vorliegen einer 0,81 kb-Bande
in allen sechs transgenen Bobwhite-Linien (BWHptGus-1 bis -6) bestätigte das
Vorliegen von hpt. BWHptGus-1, -2, -4 und -6 zeigten das Vorliegen
von uidA mit einer 1,8 kb-Bande, aber nicht BWHptGus-3 oder -5.
Eine transgene Anza-Linie, AZHptWtrx-1, und eine transgene Yecora
Rojo-Linie, YRHptwtrx-1, enthielten auch ein internes 0,81 kb-hpt-Fragment,
aber kein wtrx (Tabelle 11). Vier vermutliche transgene Anza- und
vier Yecora Rojo-Linien wurden nicht auf das Vorliegen des eingeführten Gens/der
eingeführten
Gene getestet.
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DISKUSSION
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Unsere Ergebnisse zeigen, dass das
Zufügen
von BAP und einer hohen Kupfer(II)-sulfat-Konzentration zum Kallus-Induktionsmedium
mit 2,4-D allein die Qualität
und Regenerationsfähigkeit
von aus Scutellum-Geweben von Ies induzierenden, in vitro kultivierten
Geweben verbesserte. Im Gegensatz dazu produzierte die Verwendung
im Kallus-Induktionsmedium von 2,4-D allein wässriges und nicht regenerationsfähiges Gewebe
aus rekalzitranten Genotypen.
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Glänzender, kompakter, leicht
braunfarbener Kallus mit grünen
regenerationsfähigen
Strukturen wurde 2 bis 3 Wochen nach der Inkubation von Weizenembryos
unter Schwachlicht auf Kallus-Induktionsmedium mit
2,4-D, BAP und Kupfer erhalten. Gewebe der höchsten Qualität wurden
gescreent und auf dem gleichen Medium erhalten. Das gesamte vier
Monate alte hoch regenerationsfähige
Gewebe von Anza und Yecora Rojo regenerierte multiple grüne Sprosse
(11 bis 16 Sprosse pro Gewebestück)
(Tabelle 10). Im Gegensatz dazu produzierte vier Monate alter Kallus
von Anza, der auf D'-Medium
mit 2,4-D allein erhalten wurde, nur 0,1 grüne Sprosse pro Kallusstück, und
es wurden keine grünen
Sprosse aus vier Monate altem Kallus von Yecora Rojo generiert (Tabelle
10). Mit beiden Genotypen wurden die grünen regenerationsfähigen Meristem-Gewebe
länger
als ein Jahr auf Medium erhalten, das 2,4-D, BAP und Kupfer enthielt
und regenerierte, um fertile grüne Pflanzen
zu ergeben. DBC3-Medium war für
die Langzeiterhaltung dieser Gewebe besser als D'BC2-Medium.
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Hoch regenerationsfähige Gewebe
von Bobwhite, Yecora Rojo und Anza wurde beschossen und auf D'BC2- oder DBC3-Medium
für die
ersten 10 bis 14 Tage in Abwesenheit von Selektion kultiviert. Für den zweiten
Transfer (erste Selektionsrunde) wurde die Selektion auf D'BC2- oder DBC3-Medium,
ergänzt
mit 25 mg/l Hygromycin für
die hpt-Selektion und mit 30 mg/l Hygromycin ab der zweiten Selektionsrunde
vorgenommen. Nach drei bis vier Selektionsrunden wurden die meisten
nicht transformierten Zellen durch Hygromycin B getötet, obwohl
einige Hygromycin-resistente Auswüchse mit grünen Sektoren von den toten
Klumpen unterscheidbar waren, die eine weißlich-braune Farbe aufwiesen.
Vermutliche transgene Gewebe mit grünen Sektoren wurden erhalten
und proliferierten auf dem gleichen Medium ohne Selektion nach der
vierten Selektionsrunde, bis die grünen Sektoren regenerationsfähige Strukturen
voll entwickelten.
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Unter Verwendung dieses Transformationsprotokolls
wurden sechs unabhängige
regenerierbare Bobwhite-Linien und fünf vermutliche transgene Linien
von jeweils Anza und Yecora Rojo erhalten (Tabelle 11). Alle acht
unabhängige
Linien, einschließlich
eine Anza-Linie und eine Yecora Rojo-Linie produzierten multiple grüne Sprosse,
und vier Bobwhite-Linien wiesen GUS-Expression auf. Bisher blühen Pflanzen
von drei der sechs transgenen Bobwhite-Linien. Die Molekularanalyse
der Transgene mittels PCR-Amplifikation von DNA, die aus Blattgewebe
extrahiert wurde, ließ erkennen,
dass das/die hptund/oder gus-Gene) in allen getesteten transgenen
Linien vorhanden waren.
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Vorläufige Daten haben darauf hingewiesen,
dass dieses System auch an anderen rekalzitranten Weizen-Genotypen angewendet
werden konnte. Die Verwendung hoch regenerationsfähiger Gewebe
als eine Zielquelle zur Transformation eliminiert die Notwendigkeit
zur Aufrechterhaltung von Spenderpflanzen und verbessert die Regenerationsfähigkeit.
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BEISPIEL 7: „TOCHTERGEWEBE": EIN NEUES WEIZEN-TRANSFORMATIONSTARGET
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Wir haben ein neues Transformationszielgewebe
für Weizen
entdeckt, das als „Tochtergewebe" bezeichnet wird,
das durch immature Embryos von jedem untersuchten Weizen-Genotyp,
einschließlich
zum Beispiel Bobwhite, Anza, Yecora Rojo und Karl, produziert wird.
Tochtergewebe entwickelten sich in hoch regenerationsfähige Strukturen,
die multiple grüne
Sprosse produzierten und für
Langzeitkulturen verwendet werden konnten.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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PFLANZENMATERIAL. Drei Frühjahrsweizen-Kultivare
(Triticum aestivum L.), Bobwhite, Anza und Yecora Rojo wurden wie
zuvor beschrieben in einem Gewächshaus
gezüchtet
(Weeks et al., 1994; oder Lemaux et al., 1996).
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HERSTELLUNG UND KULTUR VON EXPLANTATEN
ZUM BESCHUSS. Ies von ca. 1,0 bis 2,5 mm wurden wie in Beispiel
6 besprochen isoliert und auf D',
D'BC2 oder DBC3
gezüchtet.
Fünf bis
sieben Tage nach Initiierung unter Schwachlicht-Bedingungen (ca.
10 bis 30 μE,
16 h Licht), wurden ovale Gewebe mit hoch embryogenen Strukturen
(ca. 2 bis 4 mm lang), als „Tochtergewebe" bezeichnet, aus
keimenden Ies durch manuelle Exzision isoliert, und jedes wurde
an frisches Medium überführt. Nach
dreiwöchiger
Inkubation bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht-Bedingungen
wurden Gewebe aus jedem Medium in kleine Stücke zerschnitten (ca. 3 bis
4 mm) und auf frisches Medium überführt. Die
Gewebe wurden auf jedem Medium erhalten, wobei in 3- bis 4-wöchentlichen
Intervallen Subkulturen angelegt wurden.
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SPROSSREGENERATIONSTEST. Sieben Stücke von
zwei Monate alten Geweben von Bobwhite, Anza und Yecora Rojo, ca.
4 bis 6 mm groß,
die auf jedem Medium gezüchtet
und erhalten wurden, wurden auf festes Regenerationsmedium (Kallus-Induktionsmedium
mit 0,1 μM
Kupfer ohne Phytohormone) ausplattiert und einer Lichtintensität von ca.
45 bis 55 μE
ausgesetzt; jede Medium-Behandlung erfolgte in Dreifachbestimmung.
Nach vier Wochen auf Regenerationsmedium wurden die Anzahlen hoch
regenerationsfähiger Gewebe,
die Sprosse produzieren, und die Anzahlen von Sprossen pro Stück von hoch
regenerationsfähigem Gewebe
gezählt.
Wenn aus der gleichen Gewebebasis mehr als ein Blatt entstand, wurde
es als ein Spross gezählt.
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ERGEBNISSE
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ETABLIERUNG EINES SICH
VON TOCHTERGEWEBE HERLEITENDEN In-vitro-SYSTEMS.
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Nach 3–5 Tagen auf Kallus-Induktionsmedium
entstanden an der Basis von keimenden Sprossen oder aus der Außenschicht
der weißlichen,
weichen Gewebe in der Nähe
der Basis keimender Sprosse aus immaturen Embryos von allen drei
Weizen-Genotypen Tochtergewebe. Im Allgemeinen werden, ungeachtet
des Genotyps, eine höhere
Tochtergewebeinduktionsrate und Tochtergewebe von höherer Qualität auf D'BC2- oder DBC3-Medium,
die 2,4-D, BAP und Kupfer enthalten, beobachtet, als auf D'-Medium, das nur
2,4-D enthält. Die
Tochtergewebe wuchsen schnell und bildeten im Laufe der Zeit kompakte
grüne regenerationsfähige Gewebe
mit multiplen Meristem-ähnlichen
Strukturen auf D'BC2- oder DBC3-Medium,
während
sie nicht embryogene hellbraune Gewebe langsam proliferieren oder
auf D'-Medium nicht
wuchsen. Die hoch regenerationsfähigen
Gewebe aus Tochtergeweben, die auf D'BC2-Medium oder DBC3-Medium gezüchtet wurden,
waren morphologisch denen von immaturen Scutellum-Geweben ähnlich.
Im Allgemeinen war DBC3 zur Erhaltung hoch regenerationsfähiger Gewebe
für alle
drei Genotypen optimal.
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REGENERATION FERTILER PFLANZEN. Sieben
Stücke
von zwei Monate alten Geweben von Yecora Rojo und Anza wurden aus
DBC3 an Regenerationsmedium überführt. Nach
vier Wochen produzierte das hoch regenerationsfähige Gewebe aus D'BC2 oder DBC3 multiple
grüne Sprosse
auf Regenerationsmedium mit einem Bereich von 10 bis 18 Sprossen
pro Stück
grünes
Gewebe (4–6
mm); das auf D'-Medium
erhaltene Kallusgewebe regenerierte fast keine grünen Pflanzen.
Bobwhite war geringgradig regenerierbarer als Anza und Yecoro Rojo.
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BEISPIEL 8: HOCHFREQUENZ-TRANSFORMATION
VON HAFER
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Wir beschreiben hierin ein hoch effizientes
Transformationssystem für
Hafer unter Verwendung des Mikroprojektil-Beschusses von hoch regenerationsfähigen Kulturen,
die sich von embryogenem Kallus herleiten. Unser Protokoll verbessert
die Transformationsfrequenz (26%) und die Regenerationsfähigkeit
transgener Linien (100%) dramatisch.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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PFLANZENMATERIAL. Mature Samen von
GAF-30/Park, ein Frühjahrshafer-Kultivar
(Avena sativa), wurden 20 min in 20 Vol-% Bleiche (5,25% Natriumhypochlorit)
oberflächensterilisiert,
gefolgt von dreimaligem Waschen in sterilem Wasser. Die Samen wurden
auf zwei verschiedene Kallus-Induktionsmedien,
D'BC2 oder DBC3,
gebracht. Fünf
bis sieben Tage nach der Initiierung wurden die keimenden Sprosse
und Wurzeln durch manuelle Exzision entfernt. Nach dreiwöchiger Inkubation
bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht-Bedingungen
(ca. 10 bis 30 μE,
16 h Licht) wurden Gewebe der höchsten
Qualität
selektiert und auf jedem Medium mit Anlegen von Subkulturen in 3-
bis 4-wöchentlichen
Intervallen erhalten, um hoch regenerationsfähige Gewebe zu proliferieren.
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PARTIKELBESCHUSS UND STABILE TRANSFORMATION.
Ca. vier bis fünf
Monate alte Kulturen wurden zum Mikroprojektil-Beschuss verwendet.
Die Gewebe (3 – 4
mm) wurden zur osmotischen Vorbehandlung an D'BC2 oder DBC3-Medium mit äquimolaren
Mengen Mannitol und Sorbitol überführt, um
eine Endkonzentration von 0,4 M zu geben. Vier Stunden nach der
Behandlung mit Osmotikum wurden die Gewebe wie beschrieben beschossen
(Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996). Goldpartikel (1,0 μm) wurden
mit 25 μg
eines 1: 1 Molverhältnisses
von pAct1IHPT-4 und pAHC15 beschichtet, gefolgt von Beschuss unter
Verwendung eines PDS-1000/He Biolistic-Systems (Bio-Rad., Inc.,
Hercules, CA) bei 900 psi. Sechzehn bis 18 h nach Beschuss wurden
die beschossenen Gewebe auf D'BC2- oder DBC3-Medium
ohne Osmotikum gebracht und bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht gezüchtet.
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Nach einer initialen 10- bis 14-tägigen Kultivierungsperiode
wurde jedes Regenerationsgewebe, abhängig von der Gewebegröße, in 1
bis 3 Stücke
zerbrochen und an D'BC2-
oder DBC3-Medium, ergänzt
mit 20 mg/l Hygromycin B (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland) überführt. Ab
der zweiten Selektionsrunde wurde von den Geweben auf dem gleichen
Medium mit 20 mg/l Hygromycin B in 3- bis 4-wöchentlichen Intervallen Subkulturen
angelegt. Nach der Identifikation ausreichend großer grüner regenerationsfähiger Strukturen
auf jedem Medium wurden die Gewebe auf FHG-Regenerationsmedium ohne
Selektion ausplattiert und einer höheren Lichtintensität (ca. 45 – 55 μE) ausgesetzt.
Nach vier Wochen auf FHG-Medium wurden die regenerierten Sprosse
an Magenta-Kasten, die Bewurzlungsmedium (Kallus- Induktionsmedium ohne Phytohormone)
enthielten, ohne Selektion überführt. Wenn
die Sprosse den oberen Teil des Kastens erreichten, wurden die Pflänzchen in
Erde überführt.
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HISTOCHEMISCHER GUS-ASSAY. Mit einem
Gemisch aus pAct1IHPT-4 und pAHC15 transformierte T0-Pflanzen
und T1-Samen aus jeder transgenen Linie
wurden mittels histochemischer Färbung,
wie vorstehend beschrieben, auf GUS-Aktivität getestet.
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GENOMISCHE DNA-ISOLATION, PCR UND
DNA-BLOT-HYBRIDISIERUNG. Die genomische Gesamt-DNA aus Blattgeweben
unabhängiger
Linien wurde wie beschrieben gereinigt (Dellaporta, 1993). Zum Testen
auf das Vorliegen von uidA in genomischer DNA von vermutlich transformierten
Linien wurden 250 ng genomische DNA mittels PCR unter Verwendung
des Primer-Sets UIDA1 und UID2R amplifiziert. Das Vorliegen von
hpt wurde unter Verwendung des Primer-Sets HPT6F und HPT5R getestet.
Die Amplifikationen wurden wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Das
Vorliegen eines 1,8-kb-Fragmentes deutete darauf hin, dass ein intaktes
uidA-Fragment bzw. ein internes 0,81-kb-Fragment mit hpt-Fragmenten
produziert wurde.
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Für
die DNA-Blot-Hybridisierungsanalyse wurden 10 μg genomische Gesamt-DNA aus
Blattgewebe von jeder Linie mit EcoRI und BamHI aufgeschlossen,
auf einem 1,0%igen Agarosegel getrennt, an eine Zeta-Sonden-GT-Membran
(Bio-Rad, Hercules, CA) überführt und
mit einer radioaktiv markierten uidA-spezifischen Sonde nach Anweisung
des Herstellers hybridisiert. Das uidA enthaltende 1,8 kb-Xbal-Fragment
von pBI221 wurde unter Verwendung eines QIAEX-Gelextraktionskits
(QIAGEN, Chatsworth, CA) gereinigt und mit α-32P-dCTP
unter Verwendung von Random-Primern markiert.
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ERGEBNISSE
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BESCHUSS UND SELEKTION FÜR TRANSGENE
KLONE Spross-Meristem-Gewebe wurden 4–5 Monate unter Schwachlicht-Bedingungen
auf D'BC2- oder
DCB3-Medium initiiert. Zum Beschuss wurden ca. 30 Gewebestücke (3–4 mm groß) auf das
gleiche Medium mit Osmotikum-Vorbehandlung gegeben. Sechzehn bis
18 Stunden nach Beschuss wurden die Gewebe an D'BC2- oder DBC3-Medium ohne Osmotikum überführt und
10 bis 14 Tage ohne Selektion kultiviert. Für den zweiten Transfer (erste
Selektionsrunde) wurde die Selektion auf D'BC2 oder DBC3-Medium, ergänzt mit
20 mg/l Hygromycin B zur hpt-Selektion vorgenommen. Ab dem dritten
Transfer (zweite Selektionsrunde) wurde der Selektionsdruck auf
der gleichen Höhe
aufrechterhalten. Die Gewebe wurden als Antwort auf die Hygromycin-Selektion
allmählich
braun. Im Allgemeinen wurden Hygromycin-resistente Gewebe mit multiplen
hoch regenerierbaren Strukturen mit einem Aussehen, das dem von
Spross-Meristemen ähnlich
war, bei der dritten Selektionsrunde beobachtet. Vermutliche transgene
Gewebe wurden aufrechterhalten und proliferierten auf dem gleichen
Medium nach der vierten Selektionsrunde, bis genug Gewebe zur Regeneration
erhalten wurde. Transgene Meristem-Gewebe wurden auf FHG-Medium regeneriert,
und die Pflänzchen
wurden in Erde überführt und
ca. 3–4
Wochen nach dem Wachstum in Bewurzlungsmedium (Kallus-Induktionsmedium
ohne Phytohormone) in Magenta-Kasten bis zur Maturität gezüchtet. Bisher
wurden unter Verwendung dieses Transformationsprotokolls 84 unabhängige transgene
Linien aus 327 Gewebsstücken
erhalten, was eine 26%ige Transformationsfrequenz ergibt. Alle transformierten
Linien waren regenerierbar.
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ANALYSE VON T0 UND
T1-PFLANZEN. Die histochemische Analyse
der GUS-Aktivität
in vermutlichen transgenen Linien stellte einen positiven Hinweis
auf eine erfolgreiche Transformation bereit. Gus-Expression wurde
in vermutlichen transgenen, regenerierbaren Geweben und regenerierten
Blattgeweben nachgewiesen. Von den untersuchten 84 unabhängigen Hygromycin-resistenten
Linien waren 56 positiv für GUS-Aktivität, was eine
70%ige Coexpressionseffizienz ergibt.
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Zur Bestätigung des Vorliegens eines
eingeführten/r
Gens/e in Blätter
von vermutlich transformierten T0-Pflanzen
wurde die PCR durchgeführt.
Alle 17 transgene Linien, die als GUS-positive Transformanten nach der
Hygromycin-Selektion identifiziert wurden, zeigten nach der PCR
sowohl das uidA-1,8-kb-Fragment als auch das 0,81 kb-hpt-Fragment.
Weder das eine noch das andere Fragment wurde jedoch in der negativen Kontrolle
mit einem der beiden Primer-Sets amplifiziert.
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Die Integration des eingeführten uidA-Gens
in genomische DNA der transgenen Hafer-Linien wurde weiter durch
die DNA-Blot-Hybridisierungsanalyse bestätigt. Genomische DNA von allen
acht transformierten Linien, die für GUS-Aktivität positiv
waren, und die PCR-Assay-Ergebnisse zeigten Hybridisierung einer
uidA-Sonde an das erwartete 1,8-kb-Fragment nach Aufschluss der
genomischen DNA mit EcoRI und BamHI. Die Sonde hybridisierte nur
an die Fraktion mit hohem Molekulargewicht der nicht aufgeschlossenen
genomischen DNA von jeder transgenen Linie, was auf die Integration
des Marker-Gens in das Hafer-Genom deutet. Die Anzahl der Kopien
des uidA-Gens wie anhand des Aufschlusses von DNA mit EcoRI und
BamHi bestimmt, lag in dem Bereich von einer bis zu mehr als 10
Kopien pro Genom.
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DISKUSSION
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Die 26%ige Transformationsfrequenz
(Anzahl von Transformanten/Anzahl von Explantaten), die wir beobachteten
(Tabelle 12) war höher
als die Hafer-Transformationsfrequenzen, die zuvor unter Verwendung anderer
Zielgewebe berichtet wurden. Ein Faktor, der zu diesem Erfolg beitrug,
besteht in der Verwendung von hoch regenerierbaren Strukturen als
Transformationsziele. Zielgewebe mit einem hohen Prozentsatz kompetenter
Zellen sind regenerierbar und proliferieren schnell. Diese Wachstumsmerkmale
stellten Zielgewebe einer besseren Qualität zur Transformation von dem
initialen Selektionsschritt bereit und minimierten die Länge der
Selektionsperiode. Alle transgenen Linien waren regenerierbar und
produzierten multiple grüne
Sprosse (Tabelle 12). Die Regenerationsfähigkeit der transgenen Linien
war auch höher
als die von jedem anderen zuvor berichteten System.
-
-
BEISPIEL 9: TRANSFORMATION
VON RASEN-/FUTTERGRÄSERN
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Wir beschreiben hierin ein hoch effizientes
In-vitro-Kultursystem für
Rasen-/Futtergräser,
die in der Generierung multipler grüner Sprosse aus hoch regenerationsfähigen Geweben
resultieren, die sich aus maturen Samen und der erfolgreichen Transformation
von Flechtstraußgras,
Rohrschwingel, Knaulgras und anderen Rasen-/Futtergräsern mit
hohen Frequenzen herleiten.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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PFLANZENMATERIAL. Mature Samen von
fünf Monokotyledonen-Rasen/Futtergräsern, Flechtstraußgras (Puffer),
Wiesenrispe (Kenblue), Rotschwingel mit starken Ausläufern (43F-93),
Rohrschwingel (Ky31), Knaulgras (Rapido) wurden zur Initiierung
der Kultur verwendet.
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HERSTELLUNG UND KULTUR VON EXPLANTATEN
ZUM BESCHUSS. Mature Samen der fünf
Gräser
wurden 30 min in 20 Vol-% Bleiche (5,25% Natriumhypochlorit) oberflächensterilisiert,
gefolgt von dreimaligem Waschen in sterilem Wasser. Die Samen wurden
auf drei verschiedenen Kallus-Induktionsmedien,
D', D'BC2 oder DBC3, gezüchtet. Fünf bis sieben
Tage nach der Initiierung wurden keimende Sprosse und Wurzeln durch
manuelle Exzision entfernt. Nach dreiwöchiger Inkubation bei 24 ± 1°C unter Schwachlicht-Bedingungen
(ca. 10 bis 30 μE,
16 h Licht) wurden Gewebe der höchsten
Qualität
aus dem Scutellum von jedem Medium selektiert, in kleine Stücke (ca.
3–4 mm)
zerschnitten und auf frisches Medium überführt. Nach einer zusätzlichen
3- bis 4-wöchigen
Inkubation wurden die Gewebe erneut selektiert, in 2–4 Stücke, ca.
3–5 mm groß, zerschnitten
und auf frisches Medium überführt. Die
Gewebe wurden auf jedem Medium mit dem Anlegen von Subkulturen in
3- bis 4-wöchentlichen
Intervallen erhalten.
-
SPROSSREGENERATIONSTEST. Sieben Stücke von
fünf bis
sechs Monate alten Geweben, ca. 4 bis 6 mm groß, auf jedem Medium gezüchtet und
erhalten, wurden auf festes FHG-Regenerationsmedium mit 1 mg/l BA
ausplattiert und einer Lichtintensität von ca. 45 bis 55 μE ausgesetzt;
jede Medium-Behandlung wurde in Drei- bis Vierfachbestimmung durchgeführt. Nach
drei Wochen auf dem Regenerationsmedium wurden die Anzahlen des
hoch regenerationsfähigen
Gewebes, das Sprosse produziert, und die Anzahlen der Sprosse pro
Stück hoch
regeneratinsfähiges
Gewebe gezählt.
Wenn aus der gleichen Gewebebasis mehr als ein Blatt entstand, wurde
es als ein Spross gezählt.
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STABILE TRANSFORMATION UNTER VERWENDUNG
HOCH REGENERATIONSFÄHIGER
GEWEBE. Hoch regenerationsfähige
Kulturen wurden durch Kultivieren für vier bis fünf Monate
wie vorstehend beschrieben erhalten, und nur Gewebe von guter Qualität wurden
zum Mikroprojektil-Beschuss verwendet. Die regenerationsfähigen Gewebe
(3–4 mm)
wurden zur osmotischen Vorbehandlung an D'-, D'BC2-
oder D'BC3-Medium
mit äquimolaren
Mengen Mannitol und Sorbitol, um eine Endkonzentration von 0,4 M
zu geben, überführt. Vier
Wochen nach der Behandlung mit Osmotikum wurden die Gewebe wie beschrieben
beschossen (Wan und Lemaux, 1994; Lemaux et al., 1996). Goldpartikel
(1,0 um) wurden mit 25 μg
eines 1 : 1 : 1 Molverhältnisses
von pAct1IHPT-4,pAHC15 und pAHC20 beschichtet, gefolgt von Beschuss
unter Verwendung eines PDS-100/He Bolistic-Systems (Bio-Rad, Inc.,
Hercules, CA) bei 900 psi. Sechzehn bis 18 h nach dem Beschuss wurden
die beschossenen Gewebe auf D'BC2-
oder DBC3-Medium, ergänzt
mit 30 mg/l Hygromycin B gebracht. Drei Wochen nach der ersten Selektionsrunde
wurden die Kulturen an frisches D'BC2- oder DBC3-Medium. mit 30 mg/l Hygromycin
B für Knaulgras
und 50 mg/l Hygromycin B für
Flechtstraußgras und
Rohrschwingel überführt. Aus
der zweiten Selektionsrunde wurden von den Geweben auf dem DBC3-Medium
mit 30 mg/l Hygromycin B für
Knaulgras Subkulturen angelegt und in 3- bis 4-wöchentlichen Intervallen subkultiviert.
Für Flechtstraußgras und
Rohrschwingel wurden 50–100
mg/l Hygromycin B für
die zweite und dritte Selektionsrunde verwendet. Nach der Identifikation
von ausreichend großen
grünen
regenerationsfähigen
Strukturen auf DBC3 wurden die Gewebe auf festes Regenerationsmedium
mit Selektion ausplattiert und hoher Lichtintensität (ca. 45–55 μE) ausgesetzt.
Nach vier Wochen auf Regenerationsmedium (Kallus-Induktionsmedium ohne Phytohormone)
wurden die regenerierten Sprosse an Magenta-Kasten mit dem gleichen Medium
ohne Selektion überführt. Wenn
die Sprosse den oberen Teil des Kastens erreichten, wurden die Pflänzchen in
Erde überführt.
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ANALYSE TRANSGENER PFLANZEN. T0-Pflanzen wurden wie vorstehend beschrieben
mittels histochemischer Färbung
auf GUS-Aktivität
getestet.
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Die genomische Gesamt-DNA aus Blattgeweben
von unabhängigen
Linien wurden wie beschrieben gereinigt (Dellporta, 1993). Zum Testen
auf das Vorliegen von uidA in genomischer DNA von vermutlich transformierten
Linien wurden 250 ng genomische DNA mittels PCR unter Verwendung
des Primer-Sets UIDA1 und UID2R amplifiziert. Das Vorliegen von
hpt wurde unter Verwendung des Primer-Sets HPT6F und HPT5R getestet.
Amplifikationen wurden wie vorstehend besprochen durchgeführt. Das
Vorliegen von einem 1,8-kb-Fragment ließ erkennen, dass ein intaktes
uidA-Fragment bzw. ein internes 0,81 kb-Fragment mit hpt-Fragmenten
produziert wurden.
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ERGEBNISSE
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ETABLIERUNG EINES EFFIZIENTEN In-vitro-SYSTEMS.
Alle fünf
Rasen-/Futtergräser
produzierten glänzende,
kompakte und hoch regenerationsfähige
Gewebe von hoher Qualität
auf D'BC2- und D'BC3-Medium. Sobald
Gewebe identifiziert wurde, das die geeignete Morphologie zur Produktion
hoch regenerationsfähiger
Strukturen unter Schwachlicht aufwies, konnten die regenerationsfähigen Gewebe
leicht von dem übrigen
Gewebe getrennt und getrennt auf D'BC2 oder DBC3 erhalten werden.
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REGENERATION FERTILER PFLANZEN AUS
HOCH REGENERATIONSFÄHIGEN
GEWEBEN. Drei Wochen nach dem Transfer von Gewebe an das Regenerationsmedium
produzierte das hoch regenerationsfähige Gewebe aus D'BC2 oder DBC3 multiple
grüne Sprosse
mit einem Bereich von 2,7 bis 7,4 Sprosse pro grünes Gewebestück (4–6 mm) für Rotschwingel
und Wiesenrispe (Tabelle 14). Auf D'-Medium erhaltenes Kallusgewebe produzierte
jedoch fast keine regenerierten grünen Pflanzen aus Rotschwingel
oder Wiesenrispe.
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STABILE TRANSFORMATION REKALZITRANTER
GENOTYPEN. Die hoch regenerationsfähigen Gewebe von Rohrschwingel,
Flechtstraußgras
und Knaulgras wurden beschossen und auf D', DBC2 oder D'BC3 kultiviert. Im Allgemeinen wurden
Hygromycin-resistente Gewebe mit einigen grünen Sektoren erhalten und proliferierten
auf dem gleichen Medium mit Selektion, bis die grünen Sektoren
voll entwickelte regenerationsfähige
Strukturen bildeten. Grüne
regenerationsfähige
Gewebe wurden auf Regenerationsmedium regeneriert, und die Pflänzchen wurden
ca. 3–4
Wochen nach Wachstum in dem gleichen Medien in Magenta-Kasten in
Erde überführt. Tabelle
13 zeigt die Anzahl von aus Geweben von Flechtstraußgras, Rotschwingel
und Wiesenrispe unter den getesteten Bedingungen regenerierten Sprossen.
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Bisher haben wir 11 unabhängige regenerierbare
Knaulgras-Linien, 7 unabhängige
Rohrschwingel-Linien und 8 unabhängige
Flechtstraußgras-Linien,
die mit einem Gemisch aus pAct1IHPT-4, pAHC15 und PAHC20 transformiert
wurden, erhalten (Tabelle 14).
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ANALYSE VON T0-PFLANZEN.
Die histochemische Analyse der GUS-Aktivität in vermutlichen transgenen
Linien stellten einen positiven Hinweis auf eine erfolgreiche Transformation
von Rasen-/Futtergräsern bereit.
Eine starke uidA-Expression wurde in Blattgewebe in einigen transgenen
Linien nachgewiesen (Tabelle 14).
-
-
-
Nach Erläuterung und Beschreibung der
erfindungsgemäßen Erkenntnisse
sollte von dem Durchschnittsfachmann erkannt werden, dass die Erfindung,
ohne von diesen Erkenntnissen abzuweichen, bezüglich der Anordnung und Einzelheiten
modifiziert werden kann. Wir erheben Anspruch auf alle Modifikationen, die
sich im Erfindungsgedanken und Rahmen der anhängenden Ansprüche befinden.
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