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Die Vorrichtung betrifft ein Verfahren
zum Bestimmen der Eigenschaften eines elektrisch leitfähigen Meßobjekts,
bei dem:
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- a. unter Verwendung wenigstens einer Sendeantenne ein sich
mit der Zeit veränderndes
elektromagnetisches Feld an das Meßobjekt emittiert wird, um
Wirbelströme
in dem Meßobjekt
zu erzeugen;
- b. unter Verwendung wenigstens einer Empfangsantenne das durch
die Wirbelströme
erzeugte elektromagnetische Signal erkannt wird; und
- c. auf der Basis des erkannten elektromagnetischen Signals die
Eigenschaften des Meßobjekts
bestimmt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung zur Ausführung
eines derartigen Verfahrens.
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Ein solches Verfahren und eine solche
Vorrichtung sind beispielsweise aus dem U.S.-Patent 4 843 319 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren und dieser bekannten Vorrichtung
wird mittels einer Sendespule in dem Material des Meßobjekts
ein pulsierendes elektromagnetisches Feld erzeugt. Dies verursacht
zeitabhängige
Wirbelströme
in dem Material. Diese Wirbelströme
werden mittels einer Empfangsspule erkannt. Die Wirbelströme, die
sich mit der Zeit verändern,
verursachen einen sich verändernden
Magnetfluß durch
die Empfangsspule, so daß über die
Empfangsspule eine Induktionsspannung vorherrscht. Unter Verwendung
eines Verstärkers
kann diese sich verändernde
Induktionsspannung als Funktion der Zeit registriert werden. Auf
diese Weise wird das von den Wirbelströmen erzeugte elektromagnetische
Signal als Funktion der Zeit t erkannt.
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Mit der bekannten Vorrichtung wird
ausgesagt, daß das
zeitabhängige
Verhalten des Signals bei kurzen Zeiträumen t durch eine konstante
logarithmische Abfallrate von etwa 1,5 bestimmt wird. Mit anderen
Worten, das empfangene Signal kann mit einem Signal V(t) beschrieben
werden, auf das die folgende Beziehung zutrifft: d(In V)/d(In t)
= – 1,5.
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Über
eine bestimmte kritische Zeit hinaus wird τ bestimmt, das direkt proportional
zum Quadrat der Dicke der Fläche
des Materials des zu untersuchenden Objekts ist, so daß τ = cd2 ist und die logarithmische Abfallsrate
auf einen geringeren Wert absinkt, der gleich A – 2,17 In (t) ist. Mit anderen
Worten, das folgende gilt, wenn t größer als τ ist: d(In V)/d (In t) = A – 2,17In(t).
Hierbei wird A durch die Materialeigenschaften und die Geometrie
des Meßobjekts
bestimmt. Dementsprechend müssen
zunächstdie
Konstanten c und A bestimmt werden, bevor die Dicke des Meßobjekts
bestimmt werden kann. Die Bestimmung der Konstanten c und A erfolgt
durch zwei Messungen an zwei unterschiedlichen Testobjekten aus
demselben Material, aber mit unterschiedlichen homogenen Wanddicken.
Das heißt,
daß zur
Ausführung
des Verfahrens zu jeder Zeit zwei voneinander verschiedene Testproben
zur Hand sein müssen.
Ferner kann bei diesem bekannten Verfahren und dieser bekannten
Vorrichtung anhand einer einzigen Messung nur die homogene Wanddicke
des Materials berechnet werden. Ferner ist die Vorrichtung auf die
Verwendung einer Empfangsspule zum Messen des Signals beschränkt.
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Die Erfindung zieht eine Aufhebung
der oben angeführten
Nachteile in Betracht. Demnach besteht eine Aufgabe der Erfindung
darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, bei denen
zur Ermittlung der Wanddicke eines Meßobjekts im voraus nur eine
einzige Messung an einem Testobjekt durchgeführt werden muß. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, es zu ermöglichen,
die Verteilung der Wanddicken des Materials des Meßobjekts
zu bestimmen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der
Bestimmung der Permeabilität
und der Leitfähigkeit
des Materials des Meßobjekts
statt der Wanddicken. Es ist sogar möglich, die Streuung bei der
Leitfähigkeit
oder die Streuung bei der relativen Permeabilität des Materials zu bestimmen.
Um eine Grundlage zur Ausführung
dieser Verfahren zu schaffen, ist das Verfahren zur Beschreibung eines
durch Wirbelströme
in einem elektrisch leitfähigen
Material erzeugten elektromagnetischen Signals erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß das
Signal V(t) durch mindestens ein Produkt aus zwei Faktoren F und
G(t) beschrieben wird, wobei F eine Funktion der Geometrie des Materials
und der elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials
ist und wobei G(t) eine Funktion der Geometrie des Materials, der elektrischen
und magnetischen Eigenschaften des Materials, der zur Materialoberfläche senkrechten
Dicke und der Zeit ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Beschreibung
des Signals zum Bestimmen der Eigenschaften eines elektrisch leitfähigen Meßobjekts
verwendet wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung eines vorbestimmten
Algorithmus der Parameter τ
j und/oder der Parameter σ
i/μ
i oder
Parameter, die aus diesen Parametern der Gleichung
derart gewählt werden,
daß V(t)
nach einem vorbestimmten Kriterium des Algorithmus dem Zeitverlauf
des erkannten elektromagnetischen Signals entspricht, wobei α, β, γ, δ und m natürliche Zahlen
sind, die von der Geometrie des Meßobjekts, der Sendeantenne
und der Empfangsantenne sowie den relativen Positionen des Objekts,
der Sendeantenne und der Empfangsantenne abhängen, μ
i die
magnetische Permeabilität
einer Fläche
i des Meßobjekts
angibt und σ
i die elektrische Leitfähigkeit der Fläche i des
Meßobjekts
angibt, und die Flächen
i (i = 1, 2 ,..., n) zusammen das erkannte elektromagnetische Signal
erzeugen.
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Wenn mit diesem Verfahren die Dicke
di des Materials bestimmt werden soll, ist
es bloß einmal
notwendig, unter Verwendung eines Testobjekts die magnetische Permeabilität und die
elektrische Leitfähigkeit des
Materials zu bestimmen. Die Werte von α, β, γ, δ und m können im Prinzip unter der Voraussetzung
einer bekannten Geometrie der Sendeantenne, der Empfangsantenne
und des Objekts im voraus auf der Basis eines Simulationsmodells
berechnet werden. Wenn die Leitfähigkeit
oder relative Permeabilität
bekannt ist, ist es unter Verwendung des oben umrissenen Verfahrens
möglich,
die Wanddicke des Materials auf der Basis der Formel τi = μiσidi
2 zu bestimmen,
wobei i = n = 1 ist. Bei gegebener bekannter Leitfähigkeit
und bekannter relativer Permeabilität des Materials ist es auch
möglich,
die Verteilung der Wanddicken des Materials zu bestimmen, wobei
n ≥ 2 ist.
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Die Efindung ermöglicht ferner die Bestimmung
der Leitfähigkeit
und der relativen Permeabilität
des Materials, wenn die Wanddicke bekannt ist. Wenn die Wanddicke
bekannt ist, ist sogar die Bestimmung der Streuung bei der Leitfähigkeit
oder der Streuung bei der relativen Permeabilität des Materials möglich.
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Obiges wird unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher
erläutert,
welche zeigt:
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1 eine
mögliche
Ausführungsform
einerefindungsgemäßen Vorrichtung
zur Ausführung
eines efindungsgemäßen Verfahrens
an einem Meßobjekt;
und
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2 eine
mögliche
Ausführungsform
eines Testobjekts.
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Die Vorrichtung 1 gemäß 1 weist eine Sendeantenne 2 in
Form einer Spule auf, die mit einer Sendeeinheit 4 gekoppelt
ist. Ferner weist die Vorrichtung eine Empfangsantenne 6,
ebenfalls in Form einer Empfangsspule, auf, die mit einer Empfangseinheit 8 gekoppelt
ist. Die Sendeeinheit 4 und die Empfangseinheit 8 sind
mit einem Computer 10 gekoppelt.
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Die Vorrichtung weist ferner eine
Eingabeeinheit 12, in diesem Beispiel eine Tastatur, und
eine Anzeige 14 auf, die jeweils mit dem Computer 10 gekoppelt
sind.
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1 zeigt
ferner ein Meßobjekt 16.
Die Eigenschaften des Meßobjekts,
wie beispielsweise seine Dicke, magnetische Permeabilität und elektrische
Leitfähigkeit,
können
mittels der Vorrichtung 1 gemessen werden. Falls die Dicke, die
magnetische Permeabilität
und die elektrische Leitfähigkeit
durchgehend dieselbe sind, kann die gesamte Meßfläche, die in 1 durch den Pfeil 22 angezeigt
ist, als homogen betrachtet werden. Es ist jedoch auch möglich, daß innerhalb
der Meßfläche 22 unterschiedliche
Dicken auftreten, beispielsweise eine Dicke di=1 in
der Fläche
i = 1, die in 1 durch die Pfeile 18 angezeigt ist,
und eine Dicke di=2 in der Fläche i =
2, die in 1 durch den
Pfeil 20 angezeigt ist. Die Dicke kann auch durchgehend
dieselbe sein, während
sich die magnetische Permeabilität μi=1 und/oder
die elektrische Leitfähigkeit σi=1 in
der Fläche
i = 1 von der magnetischen Permeabilität μi=2 und/oder
der elektrischen Leitfähigkeit σi=2 in
der Fläche
i = 2 unterscheiden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung
ist wie folgt. Unter Verwendung der Sendeeinheit 4 und
der Sendespule 2 wird in der Meßfläche 22 des Gegenstands 16 ein
pulsierendes elektromagnetisches Feld erzeugt. Bei diesem Beispiel
besteht die Annahme, daß ein
Impuls für
das erzeugte elektromagnetische Feld mit dem idealen Diracimpuls
beschrieben werden kann. Dies ist für die Erfindung jedoch nicht
notwendig.
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Das auf diese Weise in der Meßfläche 22 erzeugte
und variierende elektromagnetische Feld hat die Erzeugung von Wirbelströmen zur
Folge. Gemäß der Lenzschen
Regel ist der Strom dieser Wirbelströme derart, daß der Veränderung
des elektromagnetischen Feldes entgegengewirkt wird. Diese Wirbelströme erzeugen
ihrerseits ein sich veränderndes
elektromagnetisches Feld, so daß gemäß dem Faradayschen
Gesetz an der Empfangsspule 6 eine Induktionsspannung entsteht.
Mit anderen Worten, die Empfangsspule 6 erkennt ein von
den Wirbelströmen
erzeugtes elektromagnetisches Signal. Dieses elektromagnetische
Signal wird mittels der Empfangseinheit 8 gemessen und
an den Computer 10 angelegt. Hier wird das gemessene elektromagnetische
Signal mit S(t) beschrieben. Bei allen nachfolgend ausführlicher
zu beschreibenden bestimmten Ausführungsformen des efindungsgemäßen Verfahrens
besteht die Annahme, daß das
gemessene Signal S(t) durch ein Signal V(t) beschrieben werden kann,
das mindestens ein Produkt aus zwei Faktoren F und G(t) aufweist,
wobei F eine Funktion der Geometrie des Meßobjekts 16 und der
elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials des Meßobjekts 16 ist.
G(t) ist ebenfalls eine Funktion der Geometrie des Meßobjekts 16,
der elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials des
Meßobjekts 16,
der Dicke senkrecht zur Oberfläche 24 des
Meßobjekts 16 und
der Zeit. Weil das sich verändernde
elektromagnetische Feld unter Verwendung der Sendeantenne 2 emittiert
wird und weil das elektromagnetische Signal unter Verwendung der Empfangsantenne 6 erkannt
wird, sind die Faktoren F und G ebenfalls jeweils eine Funktion
der Geometrie der Sende- und Empfangsantennen sowie der relativen
Positionen der Sendeantenne, der Empfangsantenne und des Meßobjekts.
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Insbesondere wurde erfindungsgemäß die folgende
Annäherung
für das
Signal V(t) gefunden:
wobei α, β, γ, δ und m von der Geometrie des
Materials abhängen, σ
i die
Leitfähigkeit
einer Fläche
i des Materials darstellt und μ
i die magnetische Permeabilität der Fläche i des
Materials darstellt und die Flächen
i (i = 1, 2, ..., n) zusammen das Signal V(t) erzeugen. Hierbei
hängen α, β, γ, δ und m auch
von der Geometrie der Sendeantenne und der Empfangsantenne sowie von
den relativen Positionen des Materials, der Sende- und der Empfangsantenne
ab.
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Falls das oben erwähnte Verfahren
zur Beschreibung des von den Wirbelströmen erzeugten elektromagnetischen
Signals verwendet wird, kann das folgende Verfahren zur Bestimmung
der Eigenschaften des Objekts ausgeführt werden.
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Unter Verwendung eines vorbestimmten
Algorithmus sind die Parameter τ
i und/oder σ
i/μ
i oder
Parameter, die aus diesen Parametern der Gleichung
abzuleiten
sind, derart gewählt,
daß V(t)
gemäß einem
vorbestimmten Kriterium des Algorithmus dem Zeitverlauf des erkannten
elektromagnetischen Signals entspricht.
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Es sei beispielsweise angenommen,
daß die
Dicke d des Meßbereichs 22 des
Meßobjekts 16 bestimmt
werden soll. Die Annahme besteht darin, daß die Dicke d einheitlich ist,
daß heißt d1 = d2 = d. Weil
die Geometrie des Meßobjekts 16,
der Sendeantenne 2, der Empfangsantenne 6 und
ihre relativen Positionen bei diesem Beispiel bekannt sind, können α, β, γ, δ und m unter
Verwendung eines Simulationsmodells in an sich bekannter Weise berechnet
werden. Daher können
diese Parameter als bekannt vorausgesetzt werden. Es sei ferner
angenommen, daß das
Material des Meßobjekts
homogen ist. Mit anderen Worten, die magnetische Permeabilität und die
elektrische Leitfähigkeit
sind in dem gesamten Meßbereich 22 dieselben.
Das heißt,
daß an
sich kein Unterschied zwischen den einerseits von dem Bereich i
= 1 und andererseits von dem Bereich i = 2 kommenden Signalen gemacht
zu werden braucht. Daher kann in der oben erwähnten Formel 1 i = n = 1 gewählt werden.
Im folgenden wird die magnetische Permeabilität μ1 des
Materials mit μ0 bezeichnet, während die Leitfähigkeit σ1 des
Materials im folgenden mit σ0 bezeichnet wird.
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Zunächst soll μ0 oder σ0 auf
der Basis einer Kalibrierungsmessung bestimmt werden. Diese Kalibrierungsmessung
wird wie folgt ausgeführt.
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Das Meßobjekt 16 wird durch
ein Testobjekt 26 ersetzt (siehe 2), dessen Dicke d0 bekannt
ist. Dann wird die Vorrichtung 1 aktiviert. Sie mißt das von
dem Testobjekt 26 kommende Signal G(t). Dann wählt der
Computer 10 gemäß einem
vorbestimmten Algorithmus die Parameter μ0 und σ0 derart
aus, daß V(t)
gemäß einem
vorbestimmten Kriterium des Algorithmus dem Zeitverlauf des von
den Wirbelströmen
in dem Testobjekt erzeugten und von der Empfangsantenne 4 erkannten
elektromagnetischen Signals S(t) entspricht. Ferner ist gemäß der Erfindung τi = μiσidi
2 (6). Weil i =
n = 1 ist, ergibt sich aus Formel 6, daß τ1 = μ0σ0d0
2 ist. Durch Ersetzen
von τi in Formel 1 durch μ0σ0d0
2 ist es möglich, beispielsweise
gemäß dem Levenberg-Marquardt-Algorithmus, μ0 und σ0 derart
zu bestimmen, daß V(t)
genau S(t) entspricht. Auf diese Weise sind μ0 und σ0 bestimmt
worden.
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Dann wird das Testobjekt
26 durch
das Meßobjekt
16 ersetzt.
Wieder wird unter Verwendung der Sendeantenne
2 ein sich
veränderndes
elektromagnetisches Feld erzeugt. Wieder wird das anschließend von
der Empfangseinheit
8 erkannte elektromagnetische Signal
S(t) an den Computer
10 angelegt. Dann werden die Parameter τ
l und σ
1/μ
1 (oder
daraus ableitbare Parameter) der Gleichung
derart gewählt, daß V(t) gemäß einem
vorbestimmten Kriterium des Algorithmus dem Zeitverlauf des erkannten
elektromagnetischen Signals S(t) entspricht. Auf diese Weise sind τ
1 und σ
1/μ
1 des
Meßobjekts
bestimmt worden. Ferner ist gemäß Formel
6 τ
1
2 = μ
1σ
1d
1
2. Das heißt, daß d
1 auf der Basis des gefundenen τ
1 und σ
1/μ
1 und
auf der Basis des bekannten Werts μ
1 = μ
0 oder σ
1 = σ
0 bestimmt
werden kann. Der auf diese Weise erhaltene Wert von d
1 entspricht
der homogenen Dicke d
0 des Materials.
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Es kann jedoch auch vorkommen, daß das Material
des Meßobjekts 16 einen
Defekt oder Makel aufweist. In diesem Fall ist die Dicke des Meßobjekts
nicht durchgehend die gleiche. In dem Beispiel von 1 war die Voraussetzung, daß die Dicke
in den Bereichen i = 1 gleich d1 ist, während die
Dicke in dem Bereich i = 2 gleich d2 ist.
Derzeit können
die Werte für
d1 und d2 wie folgt
bestimmt werden.
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In Formel 1 ist n so gewählt, daß es größer oder
gleich
2 ist. In diesem Beispiel ist n so gewählt, daß es beispielsweise
4 ist.
Wieder wird angenommen, daß die
magnetischen und elektrischen Eigenschaften des Materials homogen
sind. Mit anderen Worten, μ
1 = μ
2 = μ
3 = μ
4 = μ
0 und σ
1 = σ
2 = σ
3 = σ
4 = σ
0·μ
0 und σ
0 können wieder,
wie oben erläutert,
unter Verwendung eines Testobjekts bestimmt werden. Dann werden
unter Verwendung des vorbestimmten Algorithmus die Parameter τ
i und σ
i/μ
i (oder
daraus ableitbare Parameter) der Gleichung
derart gewählt, daß V(t) gemäß einem
vorbestimmten Kriterium des Algorithmus dem Zeitverlauf des erkannten
elektromagnetischen Signals S(t) entspricht.
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Damit die Parameter des Modells passend
sind, wird wieder der Levenberg-Marquardt-Algorithmus verwendet.
Falls das Material tatsächlich
homogen ist, zeigt sich, daß das
bestimmte Verhältnis
von μi und σi für
jedes i dem Verhältnis
von μ0 und σ0 entspricht. Offensichtlich ist es in Formel
1 auch möglich,
für jedes
i das Verhältnis
von μi und σi direkt durch das bekannte Verhältnis von μ0 und σ0 zu
ersetzen. In diesem Fall wird unter Verwendung des Algorithmus nur
der Parameter τi für
i = 1–4
und θi für
i = 1–4
bestimmt. Der Bruchteil θ1F1G1 (t)
des Meßbereichs 22 kann
physisch als das von dem Bereich i = 1 erzeugte Signal betrachtet
werden, während
das Signal θ2F2G2 (t)
von dem Bereich i = 2 stammt. In diesem Beispiel ergibt der Algorithmus
ferner, daß die
Parameter θ3 und θ4 im wesentlichen gleich 0 sind, weil in
dem Meßbereich 22 nur
zwei unterschiedliche Dicken auftreten. Das Signal θ1F1G1 (t)
kann dann als das von dem relativ großen Bereich i = 1 der Dicke d1 kommende Signal genommen werden, während das
Signal θ2F2G2 (t)
von dem relativ kleinen Bereich i = 2 einer geringeren Dicke d2 kommt. Der Bereich i = 2 der geringeren
Dicke weist dann einen sogenannten Defekt auf.
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Dann werden auf der Basis der Werte
von τ1 und τ2 unter Verwendung der Formel τi = μiσidi
2 die Dicke d2 und die Dicke d2 bestimmt.
Hierbei kann wieder festgelegt werden, daß μi = μ0 und σi = σ0.
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Unter Verwendung der Vorrichtung
gemäß 1 ist es auch möglich, die
Permeabilität μ0 und
die Leitfähigkeit σ0 eines
homogenen Materials zu bestimmen. Eine derartige Bestimmung entspricht
der oben erläuterten
Kalibrierung.
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Wenn das Material inhomogen ist,
kann unter der Voraussetzung einer bekannten Wanddicke entweder
die Streuung bei der Leitfähigkeit
oder die Streuung bei der relativen Permeabilität des Materials bestimmt werden.
Dies kann wie folgt geschehen.
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Es sei angenommen, daß das Material
von 1 d1 =
d2 = d0 erfüllt. Ferner
ist die Permeabilität μ1 der Fläche i =
1 gleich der Permeabilität μ2 der
Fläche
i = 2. Mit anderen Worten, die Permeabilität ist gleich μ0.
Auf der Basis der Formel τi = μiσidi
2 kann τi in σi ausgedrückt werden.
Auf diese Weise ist τi = μ0σid0
2.
Dieser Wert von τi kann gegenwärtig in Formel 1 eingesetzt
werden. Formel 1 enthält
gegenwärtig
die Variablen θi und σi. Gemäß der Erfindung
können
diese Variablen dem gemessenen Signal S(t) angepaßt werden.
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Dieses Anpassen wird beispielsweise
für n =
3 ausgeführt.
Auf diese Weise werden Werte für θ1, θ2 und θ3 und für σ1, σ2 und σ3 gefunden.
Hierbei ist θ3 im wesentlichen gleich 0, da bei dem Meßobjekt
in diesem Beispiel in guter Annäherung
zwei unterschiedliche Leitfähigkeiten
auftreten, nämlich σ1 für die Fläche i =
1 und σ2 für
den Bereich i = 2. Die für σ1 und σ2 gefundenen
Werte repräsentieren
eine Streuung bei der Leitfähigkeit
in dem Material. Ganz analog kann eine Streuung in der Permeabilität berechnet
werden, wenn die Wanddicke durchgehend gleich d0 ist
und die Leitfähigkeit
durchgehend gleich σ0 ist. Derartige Varianten sollen sämtlich als
im Rahmen der Erfindung liegend betrachtet werden.
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Bei der Ausführung der oben erwähnten Messungen
wird angenommen, daß die
geometrieabhängigen
Parameter sich nicht verändern.
Es ist jedoch auch möglich,
anzunehmen, daß die
Parameter sich in bekannter Weise verändern. In diesem Fall wird
bei der Messung die Signalstärke
bestimmt. Auf der Grundlage dessen kann das Abheben berechnet werden.
Das Abheben ist der Abstand zwischen den nahe beieinander angeordneten
Empfangs- und Sendeantennen einerseits und der Oberfläche des
Meßobjekts
andererseits. Dann können
unter der Voraussetzung einer bekannten Geometrie auf der Grundlage
des Abhebens die korrekten Modellparameter (α, β, γ, δ und m) berechnet werden. Diese
Berechnung kann dann eine Funktion des erwähnten Abstands sein. Falls
die Geometrie des Objekts und/oder der Sende- und Empfangsantennen
nicht bekannt ist, können
die Modellparameter α, β, γ, δ und m nicht
berechnet werden. Wie oben erwähnt,
ist es jedoch möglich,
unter Verwendung eines Testobjekts die Modellparameter α, β, γ, δ und m für eine Anzahl
untereinander verschiedener Abstände
zu bestimmen. Auf der Grundlage der verschiedenen Werte, die für die Modellparameter
bei verschiedenen Abständen
gefunden werden, ist es möglich,
in an sich bekannter Weise ein Modell zu bestimmen, bei dem die
Modellparameter eine lineare Funktion des erwähnten Abstands sind.
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Diese Varianten sind sämtlich als
im Rahmen der Erfindung liegend zu betrachten.