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Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindun g bezieht
sich auf einen Streuvorsatz zum Einsatz in Verbindung mit Sämaschinen,
insbesondere zur Gewährleistung
einer gleichmäßigen Verteilung
des Saatgutes und anderer Produkte über eine verstellbare Furchenbreite.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein Streuvorsatz ist eine Vorrichtung
zum Verteilen, die in Verbindung mit Säwerkzeugen verwendet wird,
wie z. B. mit pneumatischen Drillmaschinen, die Saatgut, Dünger oder
andere Granulatstoffe in Luftstrahlkanälen über die gesamte Breite des
Säwerkzeuges
verteilen. Der Streuvorsatz ist einem Ausgaberohr zugeordnet und
ist entweder am Auslaß oder
unmittelbar vor oder hinter dem Auslaß angeordnet. Sinn des Streuers
ist es, das Saatgut ab- und umzulenken, so daß ein breiterer Bereich als
die Reihe abgedeckt wird, die mit dem Saatausgaberohr alleine erzeugt
würde.
Je weiter die Streuung reicht, und je glechmäßiger die Saatgutablage in
der Saatfurche erfolgt, desto besser ist die erzielte Saatbettausnutzung.
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Gegenwärtig im Einsatz befindliche
Saatgutstreuvorsätze
weisen in der Regel ein Abweisteil auf, das in oder in der Nähe der Auslaßöffnung eines Saatgutausgaberohres
angeordnet ist und den Ausgabestrom in zwei getrennte Ströme teilt.
Der Streuvorsatz kann ein Block mit abgewinkelten Flächen oder
einfach ein Bolzen sein, der in den Saatgutstrom ragt.
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Ein Beispiel einer gängigen Art
von Streuvorsatz ist ein von der Firma Concord hergestellter Standardstreuvorsatz,
der aus einem Gußteil
mit zwei abgewinkelten oberen Flächen
besteht, die sich in einer im Produktstrom innerhalb des Ausgaberohres
liegenden mttigen Linie treffen. Das Gußteil ist mit der vorderen
Innenseite des Ausgaberohres verschraubt, und zwar im allgemeinen
oberhalb des Produktstromes. Das gemeinsame Merkmal dieser und gleichwertiger
Konstruktionen ist eine Abweisvorrichtung, die im wesentlichen senkrecht
oder in einem steilen Winkel zur Flußrichtung des Produktstromes steht,
und gegen welche die Saatkörner
und andere Produkte mit hoher Geschwindigkeit prallen. Die Saatkörner teilen
sich dann an der Abweisvomchtung in zwei getrennte Ströme und werden
in im wesentlichen zwei getrennten Bahnen in der Bodenfurche abgelegt.
Des weiteren ruft die Aufprallkraft auf dem Streuvorsatz An- und
Aufbrechen eines unerwünscht hohen
Anteils der Saatkörner
hervor.
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Je nach den Bodenbedingungen und
anderen Parametern werden unterschiedliche Bodenbearbeitungs- bzw.
-Öffnungsgeräte verwendet,
die Furchen mit unterschiedlichen Breiten erzeugen. Ein von der
Firma Farmland gebauter Streuvorsatz beinhaltet austauschbare Gußstücke mit
unterschiedlicher Breite, die in die Ausgaberohre an der vorderen
Innenseite eingesetzt werden können.
Unterschiedliche Gußformen
bestimmen dabei den Abstand zwischen den eingesäten Reihen. Das Gußteil hat
angewinkelte Flächen,
die auf den Produktstrom wirken und die Saatkörner in zwei getrennte Ströme teilen.
Das Pflanzmuster ist dann nicht flächig verteilt, sondern noch
immer in Form von getrennten Reihen aufgeteilt. Anbaumuster, bei
denen dieses System eingesetzt wird, haben dann dieses uneinheitliche
Streumuster Zwar wird mit dieser Konstruktion eine Variation des
Ausgabemusters erreicht, aber es muß jedesmal, wenn eine andere
Streubreite gewünscht wird,
ein anderes Werkzeug genommen und eingebaut werden, um die gewünschte Änderung
zu realisieren. Außerdem
müssen
die Saatkörner
noch immer auf einer nahezu senkrechten Abweisfläche aufprallen und erleiden
dadurch Schaden.
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Eine Flexi-Coil-Konstruktion bietet
einen Streuvorsatz, der einteilig auf der hinteren Innenfläche des
Ausgaberohres in unmittelbarer Nähe
des Auslasses ausgebildet ist. Der Deflektor hat eine gerundete
konvexe Form und weist keine senkrecht zum Saatgutstrom vorstehende
Fläche
auf. Jedoch ist diese Konstruktion nur zur Erzeugung eines schmalen
Saatgut-Streumusters
geeignet, da das Teil innerhalb des Ausgaberohres liegt, und die
Produktverteilung ist nicht so gleichmäßig wie sie sein sollte.
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Eine Konstruktion der JR Welding
offenbart die Verwendung einer rechteckigen Verlängerung, die von der hinteren
Innenfläche
des Ausgaberohres hinter dem Produktstrom hervorragt. Der Streuvorsatz
ist so gesickt, daß er
sich dem Auslaß anpaßt und eine
hohe mittige Rippe aufweist, von der die Flächen seitlich abgewinkelt sind.
Der Streuvorsatz ist am Auslaß in
einem im Vergleich zu anderen Vorrichtungen nach dem bisherigen
Stand der Technik spitzen Winkel zum Produktstrom angeschweißt. Der sanfte
Winkel dieses Streuvorsatzes zum Produktstrom bewirkt gegenüber anderen
Streuern weniger durch harten Aufprall bedingten Schaden an dem Saatgut,
aber die hohe mittige Rippe neigt dazu, den Saatgutstrom klar in
zwei Reihen zu spalten, die stark besät werden, während sehr wenig Produkt im
mittleren Bereich der Furche abgelegt wird. Der Auslaß ist auch
durch eine nahe am Streuvorsatz angeordnete Saatgut-Schutzkappe
abgeschirmt. Daraus ergibt sich aber eine begrenzte vorwärtige Saatablenkung. Das
entstehende Saatmuster ist unerwünscht.
Es können
keine Einstellungen an der Position des Streuers vorgenommen werden.
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Die Bildung von Reihen von Saatgut
oder Dünger
verringert den Produktanteil, der aufgebracht werden kann. Es ist
kein Vorteil, wenn Saatgut zu eng zusammengesät wird, und Dünger und
andere Produkte können
sich in unerwünschten
Konzentrationen anhäufen,
die zu Schaden führen
können.
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Statt nun in zwei Reihen zu säen, wird
für eine
vollständigere
Ausnutzung des Bodens ein gleichmäßigeres Streumuster gewünscht. Es
ist wünschenswert,
einen Streuvorsatz zu stellen, der eine gleichmäßige Verteilung der Saatgutausgabe
bietet, ohne abgegrenzte Reihen zu bilden.
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Wenn eine gleichmäßige Austeilung von Saatgut
und Dünger
gewährleistet
werden kann, können
auch größere Produktmengen
aufgebracht werden, so daß eine
bessere Bodennutzung erzielt wird, ohne dabei Saatkörner anzuhäufen oder
zu "verbrennen". Auch ist es wünschenswert,
die Breite des Saatauftrages an die Furche anzupassen. Solche Faktoren
wie der Luftstrom und die Bodenbedingungen verändern die Wirkung der durch
die Streuvorsätze bewirkten
Verteilungsbreite. Ein verstellbarer Streuvorsatz würde es ermöglichen,
die Saat den spezifischen Bedingungen so anzupassen, daß die Verteilung
der Furche angepaßt
werden kann.
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Des weiteren ist es wünschenswert,
diese Abgabe ohne Aufprall und damit Schaden des Saatgutes zu erreichen.
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Die französische Patentschrift FR 331
172 A offenbart einen Streuvorsatztz, der in Verbindung mit einem
Ausgaberohr einsetzbar ist, mit einem Auslaß, durch welchen ein Produktstrom
ausgelassen wird, wobei der Streuvorsatz eine Abweisfläche beinhaltet ein
Mittel zur Anordnung der Abweisfläche in der unmittelbarer Nähe des Ausgaberohres,
und Einstellmittel zur selektiven Einstellung der Position der Abweisfläche relativ
zum Produkt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Dementsprechend liefert die vorliegende
Erfindung einen Streuvorsatz zur Montage an einem Ausgaberohr mit
einem Auslaß,
durch welchen ein Produktstrom ausgelassen wird, wobei besagter Streuvorsatz
folgendes aufweist:
eine Abweisfläche;
Befestigungsmittel
zur Befestigung der Abweisfläche in
unmittellarer Nähe
des Auslasses des Ausgaberohres; und
Einstellmittel zur selektiven
Einstellung der Position der Abweisfläche relativ zum Produktstrom;
dadurch
gekennzeichnet, daß die
Abweisfläche
frei von jeder das Produkt seitlich einschränkenden Struktur im Produktstrom
angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erlaubt das Einstellmittel eine Winkeleinstellung
in einem Bereich von einer parallel zum Produktstrom liegenden bis
zu einer im wesentlichen horizontalen Stellung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die Abweisfläche des Streuers eine spitz
zulaufende Gestalt, die am schmalsten an der vordersten Spitze der
Vorderkante ist.
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Noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform
beinhaltet eine Abweisfläche
mit Seitenteilen, die von einer höheren Mittellinie aus seitlich
nach unten abgewinkelt sind.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist es, daß das
Muster der Produktablage auf unterschiedliche Breiten einstellbar
ist, indem die Position des Streuvorsatzes verstellt wird, ohne
daß dazu
auf ein anderes Werkzeug umgestellt werden muß.
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Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist es, daß eine
gleichmäßige Streuung von
Produkt über
einen ganzen Bereich von Furchenbreiten erzielt werden kann.
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Es ist sowohl für den Hersteller als auch für den Landwirt
vorteilhaft, wenn ein Streuvorsatz gestellt wird, der mehrere äquivalente
Werkzeuge durch ein einziges Werkzeug ersetzt, wodurch Herstellungs-
und Lagerkosten auf der Herstellerseite reduziert werden, und die
Kapitalkosten und Umbauzeit auf der Verbraucherseite gesenkt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die Erfindung soll nun mit Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen beispielartig näher erläutert werden; dabei zeigt:
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1:
eine isometrische Darstellung einer bevorzugten Ausfihrungsform
eines an einem Ausgaberohr angebrachten Streuvorsatzes, wobei ein
Teil der Säschar
der Übersichtlichkeit
halber weggeschnitten ist;
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1A(1) zeigt
einen Schnitt entlang der Linie A–A, der das Profil der Streuerspitze
aus 1 veranschaulicht;
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1A(2) zeigt
ein alternatives Profil der Streuerspitze aus 1;
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2 zeigt
die Ausführungsform
der 1 mit in minimaler
Winkelstellung positioniertem Streuvorsatz;
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2A ist
eine Seitenansicht der Ausgestaltung nach 2;
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3 zeigt
die Ausführungsform
der 1 mit in seiner
maxcimalen Winkelstellung positioniertem Streuvorsatz; und
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3A ist
eine Seitenansicht der Ausgestaltung nach 3.
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In allen Zeichnungen werden gleiche
Bezugszahlen zur Bezeichnung gleicher Elemente verwendet.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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Ein erfindungsgemäßer Streuvorsatz ist allgemein
bei 10 in 1 dargestellt.
Der Streuvorsatz 10 ist an einem Ausgaberohr 20 einer
(nicht dargestellten) Säschar
angebracht. Ein Ausgaberohr 20 ist eine Vorrichtung, die
an einem oberen Ende die flexible Saatgutzufuhrleitung der Säschar aufnimmt
und Saatgut oder anderes Produkt aus einem Auslaß 26 an einem bodenberührenden
Ende ausgibt. Am Auslaß 26 ist
die Bewegung des Produktes nicht mehr in seitlicher Richtung eingeschränkt. Das
Rohr 20 ist gebogen, so daß es aneinem Schaft angebracht
werden kann, der das bodenöffnende
Werkzeug in einem standardmäßigen Montagewinkel
trägt,
und hat in seiner Einsatzstellung eine hintere Innenfläche 22 und
einer vordere Innenfläche 24.
Das durch das Rohr fließende
Gut bewegt sich durch diese Winkelstellung vorzugsweise an der hinteren
Innenfläche 22 des
Rohres 20 entlang. Der Winkel, in dem der Produktstrom
aus dem Auslaß 26 austritt,
kann je nach der Art des verwendeten Saatwerkzeuges in weiten Bereichen
variieren. Der in der vorliegenden Ausführungsform dargestellte Produktstrom
bildet mit der Horizontalen einen Winkel von 65°. Bei anderen Werkzeugen kann
der Produktstrom unter einem bis auf 20° heruntergehenden Winkel zur
Horizontalen austreten. In unmittelbarer Nähe des Auslasses 26 befindet
sich eine Montagebohrung 28 zur Befestigung des Ausgaberohres 20 an
Schaft und (aus Gründen
der Übersichtlichkeit
im Bereich des Auslasses geschnitten dargestellter) Säschar 30 vor
dem Ausgabe-Auslaß 26 Die
dargestellte Säschar 30 ist nur
als Beispiel dargestellt, es können
verschiedene bodenöffnende
Werkzeuge eingesetzt werden, wie sie in der Technik verfügbar sind.
Die Vorteile einer gleichmäßigen Produktverteilung
sind jedoch am effektivsten in Verbindung mit Werkzeugen, die eine Furche
mit effektiv flachem Boden ziehen. Zusammen mit dem Saatgut kann
Dünger
ausgegeben und gleichermaßen
verstreut werden, wodurch die Ausrüstungsanforderungen für die Saat
deutlich verringert werden.
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Der Streuvorsatz 10 beinhaltet
ein U-Profil oder Kanal 12 zur stabilen Verbindung mit
dem Ausgaberohr 20. Das U-Profil 12 ist über Stifte 14 schwenkbar
in unmittelbarer Nähe
des Auslasses 26 des Ausgaberohres 20 angebracht.
Die Einstellung des Winkels und der Position wird durch die Befestigungslöcher 16 und
den mit Schrauben in den Löchern 16 befestigten
und um das Rohr 20 gelegten Bügel 18 gewählt. Bei
dieser Anordnung kann eine Einstellung ohne Werkzeuge unter Verwendung
eines Splintes vorgenommen werden, mit dem der Bolzen in den Löchern 16 fixiert
wird. Für
eine feinere Winkeljustierung könnte
ein Gleitschlitz die einzelnen Löcher 16 ersetzen.
Es kann auch eine alternative Positionierung der Schwenkachse oder
eine stufenlose Kulisseneinstellung vorgesehen werden. Andere Einstellmittel
wie eine ratschenartige Verrastung, eine Gewindestange oder andere
Stellvorrichtungen, wie sie in der Technik bekannt sind, können ebenfalls zur
Einstellung des Winkels und der Position der Abweisfläche 40 am
Streuvorsatz 10 in unmittelbarer Nähe des Auslasses 26 eingesetzt
werden. Die Einstellung des Winkels und der Position des Streuvorsatzes 10 relativ
zur Richtung des austretenden Produktstromes steuert den Grad der
Ablenkung durch Verstellen des Winkels, unter welchem das Produkt auf
die Abweisfläche 40 auftrifft,
sowie die Breite des in den Produktstrom eingeführten Abschnittes der Fläche 40 und
damit schließlich
die Breite der Produktstreuung. Der Winkel zum Produktstrom kann
in der vorliegenden Erfindung bis zu 65° betragen, ein bevorzugter Winkelbereich
beträgt
15° bis
30°. Ein Saatmuster
von null Ablenkung bis zu etwa 25 cm (10 Zoll) Breite wurde dabei
beobachtet.
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Die Abweisfläche 40 ist in bevorzugten
Ausführungsformen
unter dem Produktstrom angeordnet und im Vergleich zu herkömmlichen
Vorrichtungen in einem kleinen Winkel zum Produktstrom angestellt, so
daß der
Schaden am Saatgut minimiert wird. Die Abweisfläche 40 hat eine in
Bewegungsrichtung nach vorne weisende Vorderkante 47. Dies
hat den Vorteil, daß Saatgut
und andere Produkte in der Furche sehr knapp hinter der Säschar 30 plaziert wird/werden,
bevor der Boden wieder in die Furche zurückfällt. Eine spätere Saatgutablage
würde ungleichmäßige Ablagetiefen
ergeben, weil Produkt dann zwischen dem Boden der Furche und der
Oberfläche
plaziert werden könnte,
je nach der zeitlichen Verzögerung,
den Bodenbedingungen und anderen Faktoren.
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Der Ablenkwinkel ist so gewählt, daß das Produkt
vorwärts
und seitwärts
abgelenkt wird. Die Abweisfläche 40 kann
von einer im wesentlichen parallelen Lage zum Produktstrom bis zu
einer im wesentlichen horizontalen Position verstellt werden. Über eine
horizontale Stellung hinaus würde
das Saatgut bzw. anderes Material anfangen, in zwei getrennte Ströme geteilt
zu werden, und es würde
weniger Material nach vorne geführt.
Somit hängt
der Ablenkwinkelbereich von dem Ausgang- oder Initialwinkel des
Produktstromes ab, wenn die Abweisfläche 40 nicht bis auf
einen Winkel über
eine Horizontalstellung hinaus eingestellt ist. Demzufolge ist ein unter
einem kleineren Winkel eintreffender Produktstrom vereinbar mit
einem enger begrenzten Ablenkwinkelbereich. Bei einem Winkel von
deutlich uber 65° ist
ein nicht hinnehmbar hoher Grad an Schaden am Saatgut zu erwarten,
wie er bei herkömmlichen Vorrichtungen
festzustellen ist.
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Die Abweisfläche 40 beinhaltet
vorzugsweise einen Trennabschnitt 42 zur Absetzung einer Streuerfläche 44 vom
Auslaß 26.
Die oben erwähnten
Ablenkwinkel in Bezug auf den Produktstrom werden von der Streuerfläche 44 aus
gemessen. Der Trennabschnitt 42 kommt in der Regel nicht in Kontakt
mit dem austretenden Produkt, außer bei größeren Ablenkwinkeln, da er
in einer zum Produktstrom nahezu parallelen Bahn liegt. Es ist wünschenswert, die
Streuerfläche 44 vom
Auslaß 26 in
der Richtung des Produktstromes genügend weit abzusetzen, um dem
von der Fläche 44 abgelenkten
Produkt zu ermöglichen,
seitlich abgelenkt zu werden, ohne dabei von den Wänden des
Ausgaberohres 20 eingeschränkt zu werden, so daß die Streuung
maximiert wird. Der Auslaß 26 selbst
kann so gestaltet sein, daß er
einen Trennabschnitt 42 bildet, der so geformt ist, daß die Seitenwände aufhören, das
Produkt zu begrenzen, bevor die Streuerfläche 44 eine nicht
zu vernachlässigende
Querkomponente zur Geschwindigkeit des Produktes mit einbringt.
In diesem offenen Bereich ist der Druck des Luftstromes geringer, und
dementsprechend kleiner ist auch die Geschwindigkeit des Produktes,
woraus sich eine kontrolliertere Materialplazierung ergibt. Anders
als bei bisherigen Streuern ist es wünschenswert, den Auslaß 26 so
weit offen und ungehindert wie möglich
zu halten. Hinderliche Objekte, die die Leistung des Streuvorsatzes 10 beeinträchtigen
können,
werden minimiert.
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Der hintere Abschnitt der Streuerfläche 44 hat
vorzugsweise in etwa die Breite des Ausgaberohres 20, um
so gut wie alles austretende Produkt aufzufangen. Die Streuerfläche 44 hat
eine spitz zulaufende Form, vorzugsweise eine feine Spitze am vordersten
Ende der Vorderkante 47. In einer bevorzugten spitz zulaufenden
Form stoßen
die Vorderkanten 47 an der Spitze in einem Winkel von etwa
36° aneinander
und können
zwischen ungefähr
25° und
45° liegen.
Eine gerundete statt einer darstellungsgemäßen dreieckigen Form kann ebenso
wirkungsvoll sein. Die Streuerfläche 44 geht
in den hinteren Abschnitt 42 in einem Winkel über, bei
dem die Streuerspitze 44 in dem bevorzugten Minimalwinkel
in den austretenden Produktstrom ragt. Der Trennabschnitt 42 ist,
wenn der Streuvorsatz 10 auf einen größeren Winkel eingestellt ist,
so angeordnet, daß er
eine Oberfläche
bildet, die den Produktstrom sanft umlenkt, bevor dieser auf den
Abweiswinkel der Streuerfläche 44 trifft.
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Die Position der Abweisfläche 40 bei
einem gegebenen Ablenkwinkel kann auch in den Produktstrom vorgeschoben
oder weiter aus ihm herausgezogen werden, um die Ablenkbreite einzustellen,
insbesondere mit der spitz zulaufenden Streuerfläche 44, ohne weitere
Einstellungen am Ablenkwinkel. Trifft der Produktstrom nur auf den
schmalen Spitzenabschnitt der Streuerfläche 44, wird nur ein
kleiner Anteil des Produktstromes abgelenkt, während das restliche Produkt
ohne Ablenkung weiterströmt.
Wird die Abweisfläche 40 weiter
in den Produktstrom hineingefahren, dann trifft das Produkt auf
einen breiteren Bereich der Ablenkfläche 44, und es wird
weiter von dem Produktstrom abgelenkt. Vorzugsweise ist der breiteste
Teil der Abweisfläche 44 mindestens
so breit wie das Ausgaberohr 20, so daß im wesentlichen der gesamte
Produktstrom abgelenkt wird. Ein Gleit- bzw. Kulissenmechanismus
zur selektiven Einstellung der Abweisfläche in bestimmten Winkeln in den
Produktstrom hinein würde
ebenfalls ein geeignetes Einstellmittel darstellen.
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Die Abweisfläche 40 kann in einem
festen Winkel in bezog auf den Produktstrom montiert werden, der
so gewählt
ist, daß er
der Breite der Öffnungsvorrichtung
der Furche angepaßt
ist, oder so daß eine
maximale Streuung erzielt wird. Ein Streuvorsatz mit festem Winkel
kann direkt am Ausgaberohr angeformt oder daran befestigt werden.
Die verstellbare Montage kann verwendet werden, um die Breite der
eingesäten
Furche zu wählen,
oder um das Sämus ter
fein einstellen zu können,
so daß es den
Furchenbreiten unter spezifischen Bedingungen angepaßt werden
kann.
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Die Streuerspitze 44 der
Abweisfläche 40 hat vorzugsweise
ein allgemein konvexes Profil, wie aus den 1A(1) und 1A(2) ersichtlich
ist. Die Oberfläcle
ist seitlich von einer in 1 A(1) erkennbaren Mittellinie 45 abgewinkelt.
Die seitlichen Abschnitte der Streuerfläche 44 bilden im wesentlichen
ebene Flächen,
die sich an der Mittellinie 45 unter einem Winkel von 60° bis 140° treffen.
Wie in 1A(2) erkennbar
ist, kann das Profil auch eine gerundete konvexe Oberfläche sein,
die ebenfalls an der Mittellinie 45' am höchsten ist, oder eine Kombination
aus abgewinkelten und gebogen Abschnitten, die zusammen eine allgemein
konvexe Form bilden. Eine symmetrische Form ergibt ein regelmäßiges Streumuster.
Das Profil kann so geändert
werden, daß das Streumuster
geändert
wird. Der Gesamtwinkel der Streuerfläche 44 sowohl in vorwärtiger als
auch in seitlicher Richtung ändert
den effektiven Ablenkwinkel je nachdem, wo das Saatgut auf dem Profil
auftrifft, so daß die
Streubreite erhöht
wird. Die hier offenbarten Ablenkwinkel werden in dieser bevorzugten
Ausführungsform
von der Mittellinie 45 aus gemessen.
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Die Form der Streuerspitze 44 trägt zur Erzeugung
eines gleichförmigen
Streumusters des Saatgutes, Düngers
oder sonstigen trockenen Materials bei. Durch Kombinieren der verstellbaren
Streubreite anhand einer entsprechenden Einstellung der Position
mit den bevorzugten Merkmalen der Abweisfläche 40 ergibt sich
eine gleichmäßige Verteilung
des Produktes über
einen weiten Bereich von Furchenbreiten. Dementsprechend kann Dünger mit der
vorliegenden Erfindung in größeren Durchsatzmengen
aufgetragen werden, ohne daß die
Gefahr besteht, daß Bereiche
mit hohen Konzentrationen gebildet werden, die Schaden am Saatgut
oder an noch nicht ausgewachsenen Pflanzen entstehen lassen. Die
Erhöhung
der Streuung von Saat oder Dünger über eine
weitere Fläche
ergibt eine größere Saatbett-Nutzung
als bei der Pflanzung in getrennten Reihen.
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Im Betrieb wird, wie es in 2 dargestellt ist, wo die
Abweisfläche 40 auf
einen minimalen Winkel eingestellt ist, d.h. im wesentlichen parallel
zur Richtung des Produktstromes, das engste Streumuster erzielt,
wie es die Pfeile B–B
zeigen. Der austretende Strom wan dert über die hintere Innenfläche 22, über den
hinteren Abschnitt 42 der Abweisfläche 40, und wird von
der angewinkelten Streuerspitze 44 abgelenkt. Ein relativ
gleichmäßiges Muster
von Material wird seitlich entlang den Kanten der spitz zulaufenden
Spitze 44 abgelenkt, unterstützt durch das abgewinkelte
Profil. Saatkorn, das den Streuerabschnitt 44 der Abweisfläche 40 an
der breitesten Stelle verläßt, wird
in der Furche am weitesten von der Mittellinie 45 des Streuvorsatzes
plaziert. Saat, welche die Abweisfläche an den schmaleren Abschnitten
oder an der Spitze verläßt, wird
enger an der Mittellinie 45 des Streuvorsatzes 10 in
der Furche abgelegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Streuerabschnitt 44 der Abweisfläche 40 bei
der minimalen Winkeleinstellung komplett aus dem Produktstr om herausgenommen, so daß ein Null-Ablenkung-Effekt
eingestellt werden kann, ohne daß dazu die Streuvorsätze 10 abgenommen
werden müssen.
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Der Winkel der Abweisfläche 40 ist
in 2A zu sehen und ist durch die Verlängerungslinien α–α markiert.
Die Null-Ablenkung bzw. der 0-Winkel liegt in der Stellung, die
parallel zur rückwärtigen Innenfläche 22 des
Ausgaberohres am Auslaß 26 liegt,
entlang welcher das Saatgut im allgemeinen gleitet. Dieser Winkel
schwankt je nach dem benutzten Säwerkzeug
und kann 65° betragen,
wie es in der vorliegenden Ausführungsform
dargestellt ist, oder nur 20°. Wird
der Streuvorsatz 10 weiter abgewinkelt, um eine größere Streuung
zu bekommen, nimmt der Anstellwinkel der Streuerfläche 44 in
den Produktstrom zu, und zwar bis zu 65°, was eine im wesentlichen horizontale
Position darstellt. Bei einem Werkzeug mit einem kleineren Produktstromwinkel
ist auch der Bereich der Ablenkwinkel ldeiner, von einer zum Produktstrom
im wesentlichen parallelen Stellung bis zu einer im wesentlichen
horizontalen Stellung. Es ist nicht wünschenswert, das Produkt nach
hinten abzulenken, so daß ein
Ablenkwinkel also eine im wesentlichen horizontale Stellung nicht überschreiten
sollte. Die Streuerfläche 44 wird
vorzugsweise zwischen 15° und
30° gegenüber der
Richtung eines Produktstromes eingestellt, der in einem Winkel von
65° zur Horizontalen
fließt.
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Wie 3 zeigt,
ist der Streuvorsatz 10 in seinem maximalen Winkel in bezug
auf den austretenden Produktstrom eingerichtet, bei dem der Bügel 18 am
höchsten
Befestigungs punkt 16 angeschraubt ist. Die Abweisfläche 40 ist
in einem Winkel zum Produktstrom angeordnet, wobei der Streuerspitzenabschnitt 44 in
einem größeren Winkel
zum Produktstrom steht, so daß das
Produkt die Spitze 44 früher als in der Darstellung
in 2 verläßt. Zwischen
den Pfeilen C–C
ist daher ein resultierendes breiteres Streumuster zu erkennen.
Aus der Lage der Schwenkzapfen 14 resultiert eine weiter
in den Produktstrom ragende Position der Streuerfläche 44,
zusätzlich
zur Erhöhung
des Anstellwinkels. Aufgrund der spitz zulaufenden Form liegt somit
ein breiterer Teil der Streuerfläche 44 im
Produktstrom Dieser Effekt könnte
auch ohne Winkelverstellung durch einen gleitenden Kulissenmechanismus
erzielt werden, um die Position der Streuerfläche 44 im Produktstrom weiter
vorstehen zu lassen.
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Der Winkel der in 3A dargestellten
Abweisfläche 40 zeigt
einen bevorzugten Maximalwinkel β–β von 30° zum Produktstrom,
bei einem unter 65° eintreffenden
Produktstrom. Diese Winkel sind zur Erzielung einer maximalen Streuung
bei möglichst
schonender Behandlung gewählt,
um Stöße und Beschädigung des
Saatgutes zu vermeiden
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In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Abweisfläche oberhalb des Produktstromes
angeordnet sein und dennoch eine nach vorne weisende Vorderkante
aufweisen, mit der das Produkt vorwärts und seitwärts nach unten
abgelenkt wird. Eine Winkelstellung der Abweisfläche zum Produktstrom, die von
einer Stellung im wesentlichen parallel zum Produktstrom bis zu
einer nahezu vertikalen Stellung einstellbar ist, erlaubt die gewünschte Änderung
der Breite des Streumusters. Auch hier kann die Einstellung beinhalten,
eine spitz zulaufende Abweisfläche
weiter in den Produktstrom hineinzuschieben oder aus ihm herauszuziehen.