DE69800314T2 - Quecksilberdampf-Entladungslampe mit einem Amalgam - Google Patents

Quecksilberdampf-Entladungslampe mit einem Amalgam

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf Gasentladungslampen und insbesondere auf Leuchtstofflampen, die eine Quecksilber-Niederdruckentladung verwendet. Die Erfindung ist brauchbar mit sowohl Elektroden aufweisenden als auch elektrodenlosen Entladungslampen, ist aber insbesondere anwendbar auf kompakte, elektrodenlose Leuchtstoff-Entladungslampen.
  • In einer Quecksilber-Niederdruck-Entladungslampe kollidieren eine hohe Energie aufweisende freie Elektronen mit neutralen Quecksilbergasatomen, wobei ein Teil von ihnen in einen angeregten Zustand angehoben wird. Die angeregten Atome können durch eine Anzahl von Wegen auf einen kleineren Energiezustand relaxieren, aber der Weg von besonderem Interesse ist derjenige, der die Emission von elektromagnetischer Strahlung zur Folge hat. Die Strahlung, die durch den kleinsten angeregten Strahlungszustand von Gasatomen erzeugt wird, wird die Resonanzstrahlung genannt und ist im allgemeinen die effektivste, die durch das Entladungsgas erzeugt wird.
  • Die Resonanzstrahlung von Quecksilber hat eine Wellenlänge von 253,7 nm, die, in einer Leuchtstofflampe, beim Aufprall auf Leuchtstoffe, die die Innenseite des Mantels der Lampe überziehen, in sichtbares Licht umgewandelt wird. Der Wirkungsgrad der Lampe, das heißt das Verhältnis der Energieabgabe in Form von sichtbarem Licht zu der Zufuhr elektrischer Energie, ist bis zu einem weiten Grad abhängig von dem Dampfdruck des Quecksilbers in der Lampe, wobei der optimale Druck etwa 0,8 Pa beträgt.
  • Wenn der Quecksilberdampf innerhalb der Lampe dadurch erhalten wird, dass ein Überschuss von reinem Quecksilber eingeführt wird, wird der Dampfdruck durch die niedrigste Temperatur innerhalb der Lampe, dem Lampenkaltpunkt, bestimmt, wobei der op timale Dampfdruck erhalten wird, wenn der Kaltpunkt etwa 40ºC beträgt. Solche Lampen und ihre Befestigungen werden deshalb so ausgelegt, dass während des Betriebs bei normalen Umgebungstemperaturen der Kaltpunkt bei der Auslegungstemperatur von etwa 40ºC liegt.
  • Flexibilität beim Lampendesign kann dadurch erreicht werden, dass das Quecksilber in Form von einem Amalgam in die Lampe eingeführt wird. Es ist in der Technik allgemein bekannt, dass die Verwendung von einem Amalgam gestattet, dass der optimale Druck des Dampfdruckes innerhalb der Lampe an einer höheren Temperatur als bei reinem Quecksilber erhalten werden kann. Das Amalgam kann deshalb physikalisch an einer bestimmten Stelle innerhalb der Lampe angeordnet werden, deren Betriebstemperatur gewählt ist, um an das Amalgam angepasst zu sein, anstatt dass sichergestellt werden muss, dass der Kaltpunkt der Lampe bei 40ºC liegt.
  • Es ist in der Technik auch bekannt, dass ein Amalgam einen stabilen Bereich bilden kann, in dem der Dampfdruck des Quecksilbers relativ unempfindlich gegenüber Temperaturänderungen ist. Eine Diskussion dieses Effektes kann in einem Artikel von J. Bloem u. a., Journal of the Illuminating Engineering Society, April 1977, Seiten 141-146, mit dem Titel "Some New Mercury Alloys For Use in Flourescent Lamps" gelesen werden. In diesen bekannten Systemen ist das Amalgam so formuliert, dass der stabile Bereich einem Quecksilberdampfdruck von etwa 0,8 Pa entspricht, wobei das Amalgam so angeordnet ist, dass das Amalgam während des Betriebs in einem Bereich von Temperaturen erwärmt wird, der dem Bereich des stabilen Quecksilberdampfdruckes entspricht.
  • Derartige Amalgame haben sich als besonders brauchbar bei kompakten Quecksilber-Entladungsleuchtstofflampen erwiesen, die eine relativ hohe Energiedichte haben, die mit entsprechend höheren Betriebstemperaturen verbunden sind. Entladungslampen ar beiten im allgemeinen in dem Bogenentladungsbereich, der eine steile negative Spannung/Strom-Kennlinie hat, und diese Lampen müssen eine Ballast- bzw. Vorschaltkomponente verwenden, um ein Durchgehen des Stroms zu verhindern. Die Versorgungsspannung muss über einer Haltespannung gehalten werden, unterhalb derer der Betrieb der Lampe instabil wird und die Entladung gelöscht werden kann. Gewöhnliche Konstruktionen gestatten einen maximalen Abfall von etwa 15% in der Versorgungsspannung, bevor eine derartige Löschung auftritt. Versuche, Entladungslampen mit reinem Quecksilber durch Ändern der Betriebsleistung der Lampe zu dimmen, um ihren Wirkungsgrad zu verkleinern, sind deshalb relativ uneffektiv, sowohl weil die Änderung im Wirkungsgrad nicht sehr groß ist, als auch wegen der Notwendigkeit, eine gewisse Sicherheitsgrenze einzuhalten, um ein Löschen während normaler Spannungsausschläge im Betrieb der Lampe zu verhindern.
  • Im Falle von Niederdruck-Quecksilberentladungslampen, die ein Amalgam verwenden, verkleinert die Stabilisierung des Dampfdruckes mit der Temperatur durch das Amalgam weiter den Grad an Dimmung, der durch Verkleinern der Energiezufuhr zur Lampe erhalten werden kann.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Quecksilber- Leuchtstoffentladungslampe zu schaffen, die verbesserte Dimmcharakteristiken hat. Demzufolge schafft die Erfindung eine Quecksilberentladungslampe, die ein Amalgam zu Steuern des Quecksilberdampfdruckes in der Lampe enthält, wobei das Amalgam so gewählt und innerhalb der Lampe angeordnet ist, dass ein im wesentlichen optimaler Dampfdruck von Quecksilber bei der Temperatur des Amalgams geschaffen wird, der der maximalen Nennbetriebsleistung der Lampe entspricht, wobei der optimale Dampfdruck nahe einem Minimum bei der Temperatur ist, und benachbart zu einem Bereich von steil ansteigendem Quecksilberdampfdruck bei fallender Temperatur, so dass eine Verkleinerung in der Betriebsleistung der Lampe ein Fallen der Temperatur bewirkt und deshalb eine Vergrößerung im Dampfdruck des Quecksilbers, um ein Dimmen der Lampe zu bewirken.
  • Vorzugsweise wird eine Steigerungsrate des Quecksilberdampfdruckes in dem Bereich von 0,1 bis 0,5 Pa pro Grad Celsius Temperaturabfall über einem Temperaturbereich unterstützt, der für den erforderlichen Dimmpegel geeignet ist und auf die thermischen Charakteristiken der Lampe zugeschnitten ist, um ein Dimmen der Lampe zu bewirken.
  • Durch Auswählen eines geeigneten Amalgams hat eine kleine Temperatursenkung des Amalgams, die durch Verringerung der Energiezufuhr zur Lampe erhalten wird, einen relativ großen Anstieg im Quecksilberdampfdruck in der Lampe zur Folge. Wenn der Dampfdruck ansteigt, vergrößert sich die Anzahl der Quecksilberatome im angeregten Zustand mit einer daraus folgenden Vergrößerung der Wahrscheinlichkeit, dass diese angeregten Quecksilberatome nicht-strahlende Übergänge durchlaufen und somit die Effizienz der Lampe um einen solchen Grad verkleinern, dass ein effektives Dimmen erhalten wird.
  • Es wird nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, nur als Beispiel, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
  • Fig. 1 ein schematisches Kurvenbild des Quecksilberdampfdruckes über einem Amalgam ist, das für eine Leuchtstofflampe gemäß dem Stand der Technik geeignet ist und
  • Fig. 2 ein schematisches Kurvenbild von dem Quecksilberdampfdruck über einem bevorzugten Amalgam für eine Leuchtstofflampe gemäß der vorliegenden Erfindung ist.
  • Fig. 1 zeigt die Änderung des Quecksilberdampfdruckes über einem typischen Amalgam als eine Funktion der Temperatur. In bekannten Quecksilber-Leuchtstoffentladungslampen ist das Amalgam so gewählt, dass das Maximum A an oder nahe dem optimalen Betriebsdruck für eine Quecksilberentladungslampe von etwa 0,8 Pa liegt. Die Lampe ist dann so ausgelegt, dass das Amalgam innerhalb der Lampe so angeordnet ist, dass, wenn sie bei ihrer Nenneingangsleistung arbeitet, das Amalgam auf die Temperatur TA erwärmt wird, die dem gewünschten Quecksilberdampf-Betriebsdruck entspricht. Wie oben beschrieben ist, sorgt dies für einen relativ stabilen Betrieb der Lampe, da der Dampfdruck relativ unempfindlich gegenüber Temperaturänderungen des Amalgams ist.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist, wie in der oberen Kurve von Fig. 2 gezeigt ist, das Amalgam so gewählt, dass das Minimum B dem optimalen Betriebsdruck von 0,8 Pa entspricht und das Amalgam ist in geeigneter Weise innerhalb der Lampe so angeordnet, dass es nahe der entsprechenden Betriebstemperatur TB, die diesem optimalen Druck entspricht, während des Betriebs der Lampe ist. In diesem Fall ist jedoch der Quecksilberdampfdruck empfindlicher gegenüber Temperaturänderungen des Amalgams und insbesondere einer Senkung seiner Temperatur. Eine Senkung der Betriebstemperatur des Amalgams um einen kleinen Betrag hat eine relativ große Erhöhung im Quecksilberdampfdruck zur Folge im Vergleich zu derjenigen, der mit vergleichbaren Temperaturabfällen in bekannten Lampen erhältlich ist, und folglich wird für ein verbessertes Dimmen gegenüber bisher bekannten Lampen gesorgt.
  • Die vorliegende Erfindung ist sowohl auf Elektroden aufweisende als auch elektrodenlose Leuchtstofflampen und insbesondere auf kompakte Leuchtstofflampen anwendbar.
  • In einer Lampe mit Elektroden kann das Amalgam nahe der Katode an dem Punkt angeordnet werden, der die gewünschte Betriebstemperatur TB aufgrund der erwärmten Katode erreicht. Eine Verkleinerung der Energiezufuhr zur Lampe verringert die Temperatur des Amalgams und hat somit das erforderliche Dimmen der Lampe zur Folge. Für eine elektrodenlose Leuchtstofflampe ist dies von besonderer Signifikanz, da eine große Senkung der Energiezufuhr zu einem Löschen der Lampe führt.
  • Elektronische Steuerschaltungen, die in der Lage sind, für eine Steuerung der Energiezufuhr zu einer Quecksilber-Entladungslampe gemäß der vorliegenden Erfindung zu sorgen, sind in der Technik allgemein bekannt und werden in dieser Anmeldung nicht im Detail beschrieben. Wieder auf Fig. 2 Bezug nehmend ist es bevorzugt, dass das örtliche Minimum B des Quecksilberdampfdruckes, auf das das Amalgam während des vollen Nennbetriebs der Lampe erwärmt wird, einen Bereich von Quecksilberdampfdruckstabilität hat, der von einem steil ansteigenden Dampfdruck bei fallender Temperatur begrenzt ist. Dieser steigende Dampfdruck mit fallender Temperatur ist vorzugsweise in dem Bereich von 0,1 bis 0,5 Pa pro Grad Celsius und beträgt optimal etwa 0,28 Pa pro Grad Celsius. Diese Charakteristik kann allgemein dadurch erzielt werden, dass der Anteil von Quecksilber in der Lampe relativ zu der Menge der Basislegierung verkleinert wird. Die Wirkung der Senkung des Quecksilbers auf diese Weise besteht darin, den Abschnitt C in Fig. 1 der Dampfdruckkurve nach unten zu senken, wobei das Minimum vertieft wird, wie es im Abschnitt C in Fig. 2 gezeigt ist. Obwohl es für die Arbeitsweise der vorliegende Erfindung nicht wesentlich ist, ist es bevorzugt, dass der Anteil von Quecksilber zu der Basislegierung kleiner als etwa ein Atomprozent ist. Dies gestattet, dass ein Amalgam gewählt wird, das ein Minimum in der Quecksilberdampfdruckkurve nahe dem gewünschten optimalen Druck hat, wobei eine Feinabstimmung des Minimums dadurch erhalten wird, dass die Atomprozente an Quecksilber relativ zur Basislegierung eingestellt werden.
  • Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der bevorzugte kleine Prozentsatz an Quecksilber die potentielle nachteilige Umgebungsbelastung derartiger Lampen verkleinert, wenn deren nutzbare Lebensdauer endet.
  • Beispiele von geeigneten Amalgame sind, in Molanteilen:
  • a) Pb0,47 Sn0,47 Ag0,06 mit 0,2 Atomprozent Hg
  • b) Pb0,48 Sn0,48 Ag0,04 mit 0,1 Atomprozent Hg
  • c) Pb0,24 Sn0,74 Ag0,02 mit 0,1 Atomprozent Hg
  • Beispiel (b) wird gegenwärtig bevorzugt. Diese und andere geeignete Amalgame sind mit weiteren Einzelheiten in unserer gleichzeitig anhängenden PCT/GB 96/02435 beschrieben.
  • Fig. 2 zeigt in der oberen Kurve, die mit "neue Erfindung" bezeichnet ist, das Druck/Temperatur-Diagramm von einem Beispiel, das das Amalgam Pb0,47 Sn0,47 Ag0,06 mit 0,2 Atomprozent Hg verwendet. Dieses Amalgam hat einen Stabilitätsbereich C um den optimalen Dampfdruck von Quecksilber von 0,8 Pa über dem Temperaturbereich 170 bis 240ºC. Dieses Amalgam ist beispielsweise in elektrodenlosen Leuchtstofflampen brauchbar, wo die Betriebstemperatur in diesem Bereich liegt. Durch Verkleinern der Energiezufuhr zur Lampe tritt die Temperatur des Amalgams in den Bereich von sich steil änderndem Quecksilberdampfdruck, Zone D, ein. Der Dampfdruck von Quecksilber in Zone D steigt steil an bei einer Verringerung der Temperatur, was ein Dimmen der Lampe zur Folge hat.
  • Das Amalgam ist aufgrund seiner Druck/Temperatur-Charakteristik geeignet, um für ein Dimmen zu sorgen. Dieses Amalgam erzeugt in der Zone D ein Dimmen von 40% bis 50% für eine Verringerung von fünf bis sechs Watt in einer 23 Watt Leuchtstofflampe.
  • Die Kurve mit der Bezeichnung "US-A-4,924,142" gilt für ein bekanntes Amalgam, das aus diesem Patent bekannt ist. Ein derartiges Amalgam sorgt für weniger Dimmen aufgrund seines kleineren Bereiches von steigendem Quecksilberdampfdruck mit sinkender Temperatur und der viel kleineren Steigung im Bereich Z.

Claims (6)

1. Quecksilber-Entladungslampe mit einem Amalgam zum Steuern des Quecksilber-Dampfdruckes in der Lampe, wobei das Quecksilber so ausgewählt und in der Lampe angeordnet ist, daß ein im wesentlichen optimaler Dampfdruck des Quecksilbers bei der Temperatur des Amalgams ausgebildet ist, die der maximalen Nennbetriebsleistung der Lampe entspricht, der optimale Dampfdruck bei der Temperatur nahe einem Minimum und benachbart zu einem Bereich eines steil ansteigenden Quecksilber-Dampfdruckes bei fallender Temperatur ist, so daß eine Senkung der Betriebsleistung der Lampe einen Temperaturabfall und somit eine Steigerung im Dampfdruck des Quecksilbers bewirkt, um ein Dimmen der Lampe zu bewirken.
2. Quecksilber-Entladungslampe nach Anspruch 1, wobei die Senkung der Betriebsleistung der Lampe einen Temperaturabfall und somit eine Steigerungsrate des Quecksilber-Dampfdruckes in dem Bereich von 0,1 bis 0,5 Pa pro Grad Celsius Temperaturabfall bewirkt, der über einem Temperaturbereich gehalten wird, der für den erforderlichen Dimmgrad geeignet ist und auf die thermischen Charakteristiken der Lampe zugeschnitten ist, um ein Dimmen der Lampe herbeizuführen.
3. Quecksilber-Entladungslampe nach Anspruch 2, wobei die Steigerungsrate des Quecksilber-Dampfdruckes etwa 0,28 Pa pro Grad Celsius beträgt.
4. Quecksilber-Entladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Konzentration von Quecksilber in der Lampe relativ zu der Ausgangslegierung des Amalgams kleiner als 1 Atomprozent ist.
5. Quecksilber-Entladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Lampe eine mit Elektroden versehene Lampe ist.
6. Quecksilber-Entladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Lampe eine elektrodenlose Lampe ist.
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