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Rohr für heißgehende Kamine, Türme o. dgl. -Kamine, Türme, Behälter,
Rohre oder ähnliche Bauwerke, die zur Abführung von heißen Gasen oder Dämpfen dienen,
müssen mit einem Innenfutter versehen werden, damit das Mauerwerk oder der Beton
infolge Wärmespannungen nicht Schaden leidet. Diese Innenfutter haben jedoch den
Nachteil, daß sie durch Wärmespannungen Risse bekommen, wodurch die Standfestigkeit
des Futters gefährdet wird. Die heißen; meistens auch angreifenden Gase strömen
durch die Risse und gefährden das Bauwerk. Die in den -letzten Jahren eingebauten
Innenröhren in zugfestem Verbande haben ebenfalls den Nachteil, daß sie reißen,
wenn größere Wärmespannungen auftreten.
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Nach der Erfindung werden solche Futter, Rohre, Auskleidungen u. dgl.
mit (in der Regel drei) Gelenken versehen, die dadurch gebildet werden, daß im Innern
durchgehende Fugen oder Schlitze in der. Richtung von Mantellinien ausgespart. werden,
in denen sich die infolge der Erwärmung auftretenden Dehnungen ausgleichen können.
Der durch die Fugenunterbrochene Querschnitt wird durch Anwendung von Verdickungen
wiedergewonnen, wobei- durch Verzahnung oder Verdübelung -die - Schubspannungen
infolge der Biegung übertragen werden. Bei Röhren mit kleineren Abmessungen oder
bei mäßigen Wärmeunterschieden kann die Fuge vereinfacht werden; es genügt in diesem
Falle, da.ßder Mörtel etwa bis zur Hälfte der Wandstärke aus Stoßfugen des Mauerwerks
durchgehend in einer oder mehreren Linien ausgekratzt wird.
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Vor den Dehnungsfugen wird der Verband nicht unterbrochen, sondern
es wird eine Verzahnung oder Verdübelung dadurch erreicht, daß man die Steine der
einen Seite in die .der
anderen Seite schwalbenschwanzförmig eingreifen
läßt; gegebenenfalls kann zwischen den schwalbenschwanzförmigen Enden noch ein Dübelstein
angeordnet werden. Die Steinenden und die Dübelsteine werden an den Ecken abgeri-Videt,
damit keine Kantenpressungen auftreten und Verdrehungen im Gelenk ohne Zwang stattfinden,
um Zerstörungen im Mauerwerk zu vermeiden.
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Es sind zwar schon Fugen zum Zertrennen von Mauerwerk vorgeschlagen
worden, die z. B. in Füchsen der Wärmeausdehnung wegen in Abständen von i o bis
15 m angeordnet werden sollen. Sie verlaufen quer zum Rohr und haben lediglich den
Zweck, die Teile zu beiden Seiten der Fuge unabhängig voneinander zu machen. Im
Gegensatz hierzu be-` zweckt die vorliegende Erfindung zwischen je zwei Mantellinien
eines Rohres, %. B. Schornsteins, liegende Teile voneinander unabhängig zu machen,
dagegen trotz der Gelenkfugen die Übertragung von Kräften zwischen diesen Teilen
zuzulassen.
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Die ungleichen Temperaturen auf der Innen-und Außenseite der Röhre
bewirken, daß die heißere Seite, im vorliegenden Falle immer die Innenseite, sich
stärker auszudehnen sucht als die Außenseite. Ist keine Bewegungsmöglichkeit vorgesehen,
so entsteht infolgedessen ein innerer Zwang, der sich schließlich in Form von Rissen
Luft macht. Um diesen Zwang zu verhindern, hat die Erfinderin Gelenkfugen ausgebildet.
Die Gelenke bestehen i. aus einem auf der Innenseite des Steinmantels geradlinig
längs der Mantellinie durchgehenden Schlitz; 2. aus einem an der Außenseite der
Röhre angeordneten zugfesten Verband. Dieser verhindert a) eine gegenseitige Bewegung
oder ein Auseinandergehen der Zylinderschalen in tangentialer Richtung auf Grund
- der Verbandswirkung; b)das Verschieben der einzelnen Zylinderschalen: in radialer
Richtung, da die liegenden Zetasteine an.der Gelenkfuge so angeordnet werden, daß
abwechselnd einmal der Stein der rechten, das andere. Mal der Stein der linken Zylinderschale
übergreift; c) weiter wird eine gegenseitige Verschiebung in Richtung.der Mantellinien
des Zylinders durch die Verzahnung- des Verbandes verhindert. . Damit wird also
erreicht, daß die aneinandergrenzenden Zylinderschalen in, der Gelenkfuge unverschiebbar
miteinander verbunden sind.
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3. Die einzige Bewegungsfreiheit dieser Fuge besteht mithin nur noch
in einer gegenseitigen Verdrehung der Zylinderschalen. Durch diese Verdrehungsmöglichkeit
wird der eingangs erwähnte innere Zwang bei verschiedenen Temperaturdehnungen vermieden,
da die einzelnen Zylinderschalen die Möglichkeit haben, ihre Krümmung und den Abstand
der Gelenkpunkte beliebig zu ändern.
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Die Bewegungen (also Drehungen), die natürlich sehr gering sind, werden
weiterhin dadurch ermöglicht, daß der zugfeste Verband längs der Gelenkfuge mit
einem elastischen Werkstoff verfugt wird und außerdem die Flächen, die sich gegeneinander
bewegen, so abgerundet werden, daß Kantenpressungen nicht auftreten können.
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Die Erfindung wird durch die beiliegende Zeichnung erläutert. Abb.
i bis 6 zeigen die Erfindung an einem Rohr mit dem sog. Zetaverband. Abb. i ist
ein Querschnitt durch ein Rohr nach der Linie A-B der Abb. 2. Abb. 2 ist in vergrößertem
Maßstab ein Stück einer Vorderansicht des Rohres nach Abb. i. Abb. 3 zeigt ebenfalls
vergrößert eine Ansicht von innen, und Abb. q. ist ein Schnitt nach der Linie A-B
der Abb. 2, Abb. 5 ein Schnitt nach der Linie E-F und Abb. 6 ein Schnitt nach der
Linie Gr-H der Abb. 2.
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a, a, a sind in allen Abbildungen die durchgehenden Gelenkfugen,
b, b, b ... die gewöhnlichen Verbandsteine, c und d die verdickten;
das Gelenk bildenden Steine und e, e, e die Dübel.