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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die räumliche und zeitliche Kontrolle
exogener Genexpressionen in gentechnisch veränderten Zellen und Organismen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf den Einsatz hitzeinduzierbarer
Promotoren wie des Promotors von Hitzeschockgenen zur Kontrolle
der Expression von exogenen Genen. Genauer gesagt bezieht sich die
Erfindung auf die Anwendung von fokussiertem Ultraschall zur Erhitzung
von Zellen, die therapeutische Gene unter der Kontrolle eines Hitzeschockpromotors
enthalten, und somit die Expression des therapeutischen Gens induzieren.
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Erkrankungen,
die durch ein gestörtes
Gen verursacht werden, können
dadurch behandelt werden, dass ein exogen funktionelles Gen stabil
in eine Wirtszelle transferiert wird, so dass das Genprodukt dieses
Gens in der Wirtszelle erzeugt wird. Es kann auch Gentransfer verwendet
werden, um in einer Wirtszelle exogene Nukleinsäuren zu exprimieren, die die
Wirtszelle abtöten,
oder die für
Genprodukte codieren, die den Phänotyp
der Wirtszelle und/oder den metabolischen Zustand der umgebenden
Zellen ändern,
oder die Expression gewählter
Gene in der Wirtszelle unterdrücken.
Menschliche Erkrankungen sind empfänglich für die Behandlung mit diesem
Ansatz, insbesondere die Erkrankungen, bei denen die Störung in
einem einzigen Gen liegt. Die Anwendung von Gentherapie für die Behandlung
von sowohl genetischen als auch erworbenen Erkrankungen wird hier
diskutiert: Miller, A. D. (1992) Nature 357: 455–460, und Mulligan, R. C. (1993)
Science 260: 926–932.
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In
vielen Fällen
ist es wünschenswert,
gentechnisch veränderte
Gene nur in bestimmten Geweben zu exprimieren und/oder nach Belieben
nur zu bestimmten Zeiten und/oder nur zu einem gewissen Grad. Jedoch
bieten die heutigen Protokolle zum Gentransfer und zur exogenen
Genexpression keine geeigneten Mittel zur gleichzeitigen Kontrolle
darüber,
welche Zellen in einer heterogenen Population transformiert werden
und wann, wo und zu welchem Grad die transferierten Gene exprimiert
werden.
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Ein
Ansatz für
die Kontrolle exogener Genexpressionen, der sehr viel Aufmerksamkeit
erzielt hat, ist die Transformation von Wirtszellen mit einem Gen, das
unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors ist, woraufhin
das transferierte Gen nach Belieben ein- und ausgeschaltet wird,
indem der induzierbare Promotor aktiviert wird. Zu den induzierbaren Promotoren
gehören:
der Metallothionin-IIA-Promotor, der lacZ-, tac-, und trp-Promotor,
der Phage T7-Promotor/T7 RNA Polymerase, der Candida albicans MA2-Genpromotor.
Manche Promotoren sind hitzeinduzierbar: z. B. der lamda PL-Promotor
mit einem C1857-Repressor, Hitzeschockpromotoren.
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Hitzeschockproteine
(„Hsps") sind eine ubiquitäre Klasse
von Proteinen, die als Reaktion auf Stress, insbesondere Hitzestress,
sowie eine Anzahl anderer externer Faktoren erzeugt werden. Alle
Zellen, die bisher untersucht wurden, enthalten Hsps und viele verschiedene
Hsps wurden in einem weiten Bereich von Organismen festgestellt.
Viele Hsps wurden gemäß ihrer
Molekularmasse zugeordnet (z. B. Hsp70, was sich auf ein Hsp von
70 kDalton bezieht, Hsp56, Hsp28). Zusätzliche Beispiele von Hsps
sind Ubiquitin, Crystallin, Rapamycin, P-Glycoprotein und andere.
Die folgenden Artikel beschreiben die Eigenschaften von Hitzeschockgenen
und -promotoren: Yost et al., (1990) TIG, 6: 222–226. RNA metabolism: strategies
for regulation in the heat shock response. Pennier, (1994) Biochemie,
76: 737–747.
Translational control during hegt shock; Minowada and Welch, (1995) "The Clinical implications
of the stress response",
J. Clin. Invest. 95: 3–12;
Lis and Wu, (1993) Cell 74: 1–4.
Protein traffic an the hegt shock Promoter: parking, stalling, and
trucking along; Holbrook und Udelsman, "Hegt shock Protein gene expression in
response to physiological stress and aging," in THE BIOLOY OF HEAT SHOCK PROTEINS
AND MOLECULAR CHAPERONES" (Morimoto
et al., (1994) Editors, Plainview, NY: Cold Spring Harbor Laborstory
Press, S. 577–593);
Macario, (1995), "Heat-shock
Proteins and molecular chaperones: implications for pathogenesis,
diagnostics, and therapeutics," Int.
J. Chem. Lab Res. 25: 59–70.
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Hsps
nehmen an einer großen
Anzahl von zellulären
Effekten teil und beeinflussen diese, einschließlich der Zusammensetzung neu
gebildeter Polypeptide (manche Hsps übernehmen die Funktion von
Chaperonen) Signalfunktionen (z. B. Reaktion auf Steroidhormone),
Proteinexkretion, DNA- und RNA-Synthese (siehe unten). Die Synthese
von Proteinen während
des Hitzeschocks ist während
Stress gewöhnlich
gehemmt, außer
der Synthese der Hsps.
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Hitzeschock
(und andere Formen von Stress) führen
zu einer fast sofortigen transkriptionellen Aktivierung der Hitzeschockgene.
Die Reaktion auf Hitzeschock ist recht dramatisch. Die Hitzeschockmeldungen
erscheinen im Zytoplasma im Allgemeinen innerhalb von wenigen Minuten
und die Translation der Meldung wird mit hoher Wirksamkeit durchgeführt. Zum
Beispiel werden in Drosophila-Zellen Hsp-Gene innerhalb von nur
4 Minuten nach einer Temperaturerhöhung von 4 bis 9°C induziert.
Innerhalb einer Stunde gibt es mehrere tausend Transkripte pro Zelle.
Diese Transkripte werden aktiv in Hsp translatiert, während gleichzeitig
die Transkription der zuvor aktiven Gene stark unterdrückt wird.
Miller and Ziskin (1990) Ultrasound Med. Biol. 15: 707–22 berichteten,
dass kurze Expositionen gegenüber
stark erhöhten
Temperaturen zu einem schützenden
Effekt gegen weitere Hitzeangriffe führen, und dass die Erzeugung
von Hitzeschockproteinen durch die Zellen mit dem Beginn eines solchen „thermalen
Schutzes" zusammenfallt.
Der Grad der Synthese von Hsp70 in Zellen während eines Hitzeschocks scheint
einen linearen Bezug zu ihrer Thermotoleranz zu haben. Li, G. C.
(1985) Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 11: 165–177. Zwei
menschliche Hsp70-Proteine wurden beschrieben -Hsp70A (Wu, B., et
al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5: 330–341; Hunt, C. und Morimoto,
R. I. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82.: 6455–6459) und
Hsp70B (Schiller, P., et al. (1988) J. Mol. Biol. 203: 97–105). Ein
Bericht über Hsps
findet sich z. B. unter: Morimoto et al., eds., Stress Proteins
in Biology and Medicine (1990) Cold Spring Harbor Press; Hightower,
L. E. (1991) Cell 66: 191–197.;
Craig, E. A., und Gross, C. A. (1991) Trends Bioch. Sci. 16: 135.
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Die
Hitzeschockgene vieler Organismen wurden kartiert und sequenziert.
Hitzeschockgene sind an verschiedenen Chromosomenorten verstreut.
Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieser Gene ist die allgemeine Abwesenheit
intervenierender Sequenzen.
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Hitzeschock-Promotoren
von verschiedenen Quellen wurden isoliert, sequenziert und zur Expression
von einer Reihe von Genen verwendet. Zum Beispiel beschreiben Dreano,
M. et al. (1986) Gene 10 49: 1–8,
die Verwendung des humanen Hsp70B-Promotors sowie des Drosophila
Hsp70-Promotors, um die hitzeregulierte Synthese des humanen Wachstumshormons,
Hühnerlysozyms
und eines humanen Influenza-Hämagglutinin
zu steuern. EPA Veröffentlichung
Nr. 336,523 (Dreano et al., veröffentlicht
11. Okt. 1989) beschreibt die In-vivo-Expression von humanem Wachstumshormon
unter Verwendung eines humanen Hsp70-Promotors. PCT Veröffentlichung Nr.
WO 87/00861 (Bromley et
al., veröffentlicht
12. Feb. 1987) beschreibt die Verwendung von humanen und Drosophila
Hsp-Promotoren mit 5'-untranslatierten
Regionsvarianten.
EPA Veröffentlichung
Nr. 118,393 (Bromley et al., veröffentlicht 12. Sep. 1984) und
PCT Veröffentlichung
Nr.
WO 87/05935 (Bromley et
al., veröffentlicht
B. Okt. 1987) beschreiben die Expression von E. coli beta-Galactosidase und
humanem Influenza-Hämagglutinin,
unter Verwendung eines Drosophila Hsp70-Promotors. Siehe auch
U.S.-Patente 4,990,607 ,
4,797,359 ,
5,521,084 , und
5,447,858 . Überexpression von Hsp-70 wurde
bei transgenen Mäusen
erreicht. Plumeer et al., (1995) J. Clin. Inv. 95: 1854–1860. Siehe
auch Yost and Lindquist, (1986) Cell 45: 185–193, Yost and Lindquist, (1988)
Science 242: 1544–1548,
Garbe et al. (1986) PNAS, 83: 1812–1816, Blackman et al. (1986)
J. Mol. Biol. 188: 499–515,
Bond et al. (1986) Mol. Cell. Biol. 12: 4602–4610, Kay et al. (1987) Nucl.
Acids Res. 15: 3723–3741,
Bond, (1988) EMBO J. 7: 3509–3518.
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Die
induzierbaren Promotorsysteme, die zur Kontrolle der Expression
von Proteinen verwendet wurden, haben eine oder mehrere der folgenden
Einschränkungen:
Sie sind auf einen relativ engen Bereich von Wirtszellen beschränkt oder
sind nur teilweise induzierbar oder sie stammen von Organismen,
wie Tumorviren, die inhärent
gefährlich
sind. Noch wichtiger ist, dass ihre Verwendung keine fein abgestimmte
lokalisierte Expression von exogenen Genen in transformierten Zellen
ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur selektiven
zeitlichen und räumlichen
Kontrolle von Genexressionen mit den folgenden Schritten:
- a) Verbinden eines therapeutischen Gens mit
einem Hitzeschockprotein-Promotor,
zur Gewinnung eines gentechnisch veränderten Konstrukts, in dem
das gewählte
therapeutische Gen unter der Kontrolle eines Hsp-Promotors ist;
- b) Einfügen
des Konstrukts aus Hsp-Promotor und therapeutischem Gen in einen
geeigneten Vektor und Einbringen des Vektors in eine Zielzelle oder
einen Organismus,
- c) selektives Erhitzen einer vorbestimmten diskreten Region
einer Zellmasse oder eines Organismus, zu dem Zellen gehören, die
das Vektorkonstrukt enthalten,
- d) Wiederholung von Schritt c) so oft wie notwendig.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das lokale Erhitzen durch den Einsatz fokussierten Ultraschalls
bewirkt. Ein Kernspintomographie-Instrument wird zur Sichtbarmachung
des Zielgewebes und zur Quantifizierung und genauen Kontrolle des Erhitzungsgrads
(d. h. der Temperatur) verwendet.
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Gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 bietet die Erfindung die Verwendung eines gentechnisch veränderten
Konstrukts in der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer
Säugetierkrankheit, wobei
das gentechnisch veränderte
Konstrukt einen Expressionsvektor mit einem humanen Hsp70B-Promotor
umfasst, der in Wirkverbindung mit einem therapeutischen Gen zur
Kontrolle des letzteren steht, wobei das therapeutische Gen bei
normalen physiologischen Temperaturen in den durch das Konstrukt transformierten
Zellen minimal oder überhaupt
nicht exprimiert wird, wobei das Medikament mittels Einführung gentechnisch
veränderter
Konstrukte in Zellen im Säugetier
durch In-vitro- oder In-vivo-Gentransfer verabreicht wird und wobei
die Verabreichung des Medikaments durch die Einführung einer lokalisierten Expression
des therapeutischen Gens in Zellen eines Ziel-Bereichs, die durch
das therapeutische Konstrukt transformiert wurden, gekennzeichnet
ist, wobei die Expression des therapeutischen Gens aus der kontrollierbaren
Steigerung der Temperatur dieses Ziel-Bereichs mittels Anwendung
von fokussiertem Ultraschall auf eine nicht-letale supraphysiologische
Temperatur und damit einer Aktivierung des humanen hsp70B-Promotors
in den transformierten Zellen des Ziel-Bereichs resultiert.
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Zusätzliche
und erfindungsgemäße Merkmale
ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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In
einer Anzahl von Ausführungsformen
umfasst die Erfindung Verfahren zur Behandlung von Krebs, zur Einführung lokaler
Angiogenese und zur Behandlung von genetischen Erkrankungen.
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1 ist
eine Grafik der Abschwächung
der Strahlung von menschlichem Gewebe.
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2 zeigt
einen prototypischen Adenovirus-Vektor.
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3 zeigt
einen Hsp-Promotor. 3A zeigt einen minimalen Drosophila
Hsp70-Promotor, der HSEII-, HSEI-, GAGA- and TATA-Elemente enthält. +1 bezieht
sich auf die Startstelle der Transkription.
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3C zeigt
sie Nukleotidsequenz des humanen Hsp70B-Promotors.
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4 zeigt
einen humanen Hsp-Promotor, der aus der Genbank-Datenbank bezogen wurde.
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5(a) ist ein Intensitätsbild eines Rattenbeins in
der Brennebene, das von unten nach oben den Sensor (teilweise),
das Wasserbad mit hoher Signalintensität (in der Mitte, der geneigte
Tisch mit der Öffnung
für FUS
ist sichtbar) und schließlich
das Rattenbein zeigt. 5(b) ist
eine Karte der Temperaturänderungen
für die
gleiche Scheibe nach einminütiger
Erhitzung.
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5(c) zeigt die Temperaturänderung nach drei Minuten des
Erhitzens. Die thermale Diffusion ist offensichtlich. Dieser Zustand
wurde während des
45-minütigen Erhitzungszeitraums
aufrechterhalten. Während
der FUS-Anwendung wurden Temperaturbilder angefertigt.
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6 zeigt
die Ergebnisse eines Northern Blot des lokal erhitzten Rattenbeins.
Die Spuren 5, 6 und 7 sind von Proben, die dem Fokussierbereich des
Ultraschalls entnommen wurden. Spur 5 zeigt eine merklich höhere Expression
von RNA bei ca. 2,3 kb (Pfeil).
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Die
differentielle Expression zwischen dieser Probe und den umgebenden
Proben erstreckt sich auf einen Faktor von 3 bis 67.
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Der
Begriff „Nukleinsäure" bezieht sich auf Deoxyribonukleotide
oder Ribonukleotide und Polymere davon in entweder ein- oder doppelsträngiger Form.
Soweit nicht ausdrücklich
eingegrenzt, umfasst der Begriff Nukleinsäuren, die bekannte Analoge
natürlicher
Nukleotide enthalten, die ähnliche
Bindungseigenschaften wie die Bezugsnukleinsäure haben und auf eine ähnliche
Weise wie natürlich
auftretende Nukleotide metabolisiert werden. Wenn nicht anders angegeben,
umfasst eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
auch ausdrücklich
konservativ modifizierte Varianten davon (z. B. degenerierte Codon-Substitutionen)
und komplementäre
Sequenzen sowie die ausdrücklich
angegebene Sequenz. Der Begriff Nukleinsäure wird austauschbar mit Gen, eDNA
und durch ein Gen codierte mRNA verwendet.
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Der
Satz „exogene" oder „heterologe
Nukleinsäure" bedeutet gewöhnlich eine
Nukleinsäure,
die isoliert, geklont und an eine Nukleinsäure ligiert wurde, mit der
sie in der Natur nicht kombiniert auftritt, und/oder in eine Zelle
oder ein zelluläres
Umfeld eingeführt
und/oder dort exprimiert wird, in dem die besagte Nukleinsäure oder
das Protein in der Natur gewöhnlich
nicht gefunden wird. Der Begriff umfasst sowohl Nukleinsäuren, die
ursprünglich
aus einem unterschiedlichen Organismus oder Zelltyp gewonnen wurden
als dem Zelltyp, in dem sie exprimiert werden, als auch Nukleinsäuren, die
von der gleichen Zelllinie gewonnen werden, wie die Zelllinie, in
dem sie exprimiert werden.
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Der
Satz „eine
Nukleinsäuresequenz-Codierung" bezieht sich auf
eine Nukleinsäure,
die Sequenzinformationen für
eine strukturelle RNA wie rRNA, eine tRNA oder die primäre Aminosäuresequenz eines
bestimmten Protein oder Peptids enthält, oder eine Bindungsstelle
für ein
trans-wirkenden regulatorischen Faktor. Dieser Satz umfasst insbesondere degenerierte
Codons (d. h. verschiedene Codons, die für eine einzelne Aminosäure codieren)
der nativen Sequenz oder Sequenzen, die eingeführt werden können, um
mit Codon-Präferenzen
in einer bestimmten Wirtszelle übereinzustimmen.
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Der
Begriff „rekombinant" oder „technisch verändert" im Zusammenhang
mit einer Nukleinsäure
oder einem Protein bedeutet gewöhnlich,
dass die Zusammensetzung oder Primärsequenz der besagten Nukleinsäure oder
des Proteins von der natürlich vorkommenden
Sequenz unter Verwendung von experimentellen Manipulationen, die
dem Fachmann bekannt sind, verändert
wurde. Es kann auch bedeuten, dass eine Nukleinsäure oder ein Protein isoliert und
in einen Vektor oder eine Nukleinsäure geklont wurde, die in eine
andere Zelle oder zelluläre
Umgebung eingeführt
oder dort exprimiert wurde, als die, in der die besagte Nukleinsäure oder
das Protein in der Natur gefunden werden kann.
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Der
Begriff „rekombinant" oder „technisch verändert", bedeutet in Bezug
auf eine Zelle, dass die Zelle eine Nukleinsäure repliziert oder exprimiert oder
ein Peptid oder Protein erzeugt, das von einer Nukleinsäure codiert
wird, deren Ursprung exogen der Zelle ist. Rekombinante Zellen können Nukleinsäuren exprimieren,
die nicht in der nativen (nicht rekombinanten) Form der Zelle gefunden
werden können.
Rekombinante Zellen können
auch Nukleinsäuren
exprimieren, die in der nativen Form der Zelle gefunden werden können, wobei
die Nukleinsäuren
mit künstlichen
Mitteln wieder in die Zelle eingeführt werden.
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Eine
Zelle wurde durch eine exogene Nukleinsäure „transformiert", wenn eine solche
exogene Nukleinsäure
in die Zellmembran eingeführt
wurde. Exogene DNA kann oder kann nicht in Chromosomen-DNA, aus
der das Genom der Zelle besteht, integriert (kovalent verknüpft) werden.
Die exogene DNA kann auf einem episomalen Element, wie einem Plasmid,
erhalten werden. In eukaryotischen Zellen ist eine stabil transformierte
Zelle gewöhnlich
eine Zelle, in der die exogene DNA in das Chromosom integriert wurde,
so dass es von Tochterzellen durch Chromosomenreplikation geerbt
wird, oder eine Zelle, die stabil erhaltene extrachromosmale Plasmide enthalten.
Diese Stabilität
wird durch die Fähigkeit der
eukaryotischen Zelle gezeigt, Zelllinien oder Klone zu etablieren,
die eine Population von Tochterzellen mit der exogenen DNA umfassen.
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„Hitzeinduzierbarer
Promotor." Ein Promotor ist
eine Nukleinsäuresequenz,
die mit einem Gen assoziiert ist, das die Transkription des Gens
kontrolliert, indem es hauptsächlich
mit Liganden, wie Polymerasen, Transkriptionsfaktoren, Transkriptionsverstärkern und
Transkriptionssuppressoren interagiert.
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Promotoren
können
entweder konstitutiv oder induzierbar sein. Ein konstitutiver Promotor
fördert
die konstante Transkription eines Gens, während die Aktivität eines
induzierbaren Promotors in Abhängigkeit
von dem Vorhandensein (oder Fehlen) eines speziellen Inducers schwankt.
Die regulatorischen Elemente eines induzierbaren Promotors sind der
transkriptorischen Startstelle gewöhnlich weiter vorgeordnet als
die TATA-Box. Im Idealfall sollte ein induzierbarer Promotor die
folgenden Eigenschaften besitzen: einen geringen bis nicht vorhandenen grundlegenden
Expressionsgrad bei fehlendem induktivem Reiz, ein hoher Expresssionsgrad
bei Vorhandensein eines induktiven Reizes und ein Induktionsschema,
das die Physiologie der Zelle sonst nicht ändert. Ein hitzeinduzierbarer
Promotor ist ein Promotor, der dadurch aktiviert wird, dass Zellen,
die den Promotor enthalten, einem festgelegten Temperaturanstieg
ausgesetzt werden.
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Eine „Wirtszelle" ist eine Zelle,
die durch eine exogene DNA-Sequenz transformiert wurde. Wenn nicht
anders angegeben, kann die Wirtszelle eine Pflanzen- oder eine Tierzelle
sein.
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Der
Begriff „Tumorzelle" oder „Krebszelle" oder „neoplastische
Zelle" bezeichnet
eine Zelle, die eine unangemessene, unregulierte Proliferation aufweist.
Ein „humaner" Tumor besteht aus
Zellen, die humane Chromosomen haben. Zu solchen Tumoren gehören die
in einem menschlichen Patienten, und Tumoren, die aus dem Einführen einer
malignen Zelllinie mit menschlichen Chromosomen in ein nichtmenschliches
Wirtstier resultieren.
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„Selektives
Erhitzen" bedeutet,
dass nur Zellen mit vorbestimmten räumlichen Koordinaten in einem
Organismus, Gewebe oder einer Zellmasse direkt von einer Wärmequelle
erhitzt werden, wohingegen Zellen außerhalb dieser Koordinaten
nicht direkt erhitzt werden, obwohl sie benachbart sind. Das Erhitzen
benachbarter Zellen, das durch normalen Wärmeausgleich zwischen den selektiv
erhitzten Zellen und den benachbarten Zellen entstehen kann, ist eine
Folge des selektiven Erhitzens.
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Der
Begriff „Promolekül" bezieht sich auf eine
Substanz, die in ihrer Verabreichungsform selbst nicht metabolisch
aktiv ist, die jedoch dann aktiviert wird, wenn sie entweder chemisch
verändert oder
von Zellen metabolisiert wird, die in der Lage sind, das Promolekül zu verändern oder
zu metabolisieren, oder wenn sie mit einer oder mehreren anderen
Substanzen kombiniert wird, um einen Komplex zu bilden, der metabolisch
aktiv ist. Ein Promolekül kann
bei chemischer Veränderung
oder Kombination mit einer zweiten Substanz für die Wirtszelle toxisch werden.
Zu den Beispielen gehören
5-Fluorcytosin („5-FC"), das zu dem letalen
Metabolit 5-Fluoruracil („5-FU") umgewandelt werden
kann, 5-Methoxypurin-Arabinosid
und Gancyclovir. Promoleküle
wirken sich vorzugsweise nicht substanziell schädlich auf einen Organismus
aus, mit Ausnahme der Zellen, die dazu in der Lage sind, das Prodrug
in ein toxisches Produkt umzuwandeln. (d. h. ein Metabolit oder
Komplex). „Prodrug
aktivierendes Molekül" bezeichnet ein Molekül, wie ein
Enzym, das in der Lage ist, das nicht toxische Prodrug in seinen
toxischen Metabolit umzuwandeln oder ein Molekül, das sich (kovalent oder nicht-kovalent)
mit einem Prodrug verbindet, um ein toxisches Produkt zu erzeugen.
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Ein „toxisches
Molekül” ist ein
Molekül,
das das Zellwachstum hemmt oder bestimmte metabolische Pfade blockiert
und in manchen Fällen
die Zelle abtötet.
Siehe z. B.
WO 93/24136 .
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Der
Satz „therapeutische
Dosis" oder „therapeutische
Menge” oder „effektive
Menge" bedeutet eine
Dosis, die ausreicht, um ein gewünschtes
Ergebnis zu erzielen. Das erwünschte
Ergebnis kann eine subjektive oder objektive Verbesserung im Empfänger der
Dosis, eine Abnahme oder eine Zunahme der Anzahl der Ziel-Population an Zellen,
eine Abnahme der Tumorgröße, eine
Abnahme der Wachstumsgeschwindigkeit der Krebszellen, eine Abnahme der
Metastasen oder eine beliebige Kombination der oben genannten Faktoren
sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Nukleinsäure
erhalten, die einen hitzeinduzierbaren Promotor, vorzugsweise einen
Hsp-Promotor, umfasst, der anhand bekannter Verfahren der Gentechnik
mit einem gewählten
Gen verbunden wird, das Konstrukt wird in Wirtszellen eingeführt und
eine Teilmenge transformierter Zellen, die gewählte räumliche Koordinaten einnehmen,
wird erhitzt, um den Promotor zu aktivieren und das Gen zu exprimieren.
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Der
bevorzugte hitzeinduzierbare Promotor zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung ist ein Hitzeschockprotein-Promotor.
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Ein
Bereich, der als Hitzeschockelement (HSE) bekannt ist, kann in den
ersten 100 bp 5' der RNA-Startstelle
eukaryotischer Hitzeschockgene gefunden werden. Sorger, P. K. (1991)
Cell 65: 363. Zu diesem Bereich gehört die Sequenz nGAAn, die mindestens
zwei mal in „head-to-head" oder „tail-to-tail" Orientierung wiederholt
wird (nGAAnnTTCn oder nTTCnnGAAn). Hsp70-Gene von verschiedenen
Arten unterscheiden sich in der Anzahl und der Orientierung der
HSE und in den Typen der Bindungsstellen für andere Faktoren, die vorgelagert
sind. Das HSE wirkt in der stressinduzierten Promotoraktivierung durch
das Anbinden eines positiven transaktivierenden Faktors, des Hitzeschockfaktors
(Hsp). Die Bindungskonstante dieses Faktors an das Hitzeschockelement
ist ungefähr
hundert Mal höher
als die aller anderen bekannten Transkriptionsfaktoren in Säugetieren
an die entsprechende Bindungsstelle, wodurch dieser Promotor zu
einem der stärksten
wird.
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Die
Primärstelle
für die
Regulierung der Proteinsynthese ist die Initiation der Polypeptidkette.
Insbesondere wird die Aktivität
von e1F-2 und e1F-4F, beides Initiationsfaktoren, während des
Hitzeschocks moduliert. Es wird angenommen, dass ein Hsp-verwandtes
Protein Idanase an der Regulierung des Initiationsfaktors beteiligt
ist. Hsp-70 wird als Hitzesensor angesehen, indem es die Ansammlung
denaturierter Proteine feststellt, und es wird angenommen, dass
die Produktion von e1F-2 die Proteinproduktion einschränkt. Der
Faktor e1F-4F könnte
wiederum an der präferentiellen
Synthese der Hsps beteiligt sein.
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Der
spezielle Transkriptionsfaktor, der während des Hitzeschocks aktiviert
wird, wird oft als HSF-1 bezeichnet. Jüngste Berichte fassen seine Wirkungsweise
zusammen. HSP-1 trimerisiert während
Stress (vermittelt durch Hsp-70) und bindet sich dann an eine Konsens-Nukleotidsequenz
(das Hitzeschockelement (HSE), das sich im Promotorelement des Hsp-Gens
befindet.
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Der
Hitzeschockpromotor gemäß der Erfindung
erfüllt
die folgenden Kriterien:
wenn er mit einem Reportergen rekombiniert
wird, um ein Konstrukt zu bilden, das dann in eine Wirtszelle eingeführt wird,
die das Reportergen exprimieren kann, wird das Reportergen bei normalen
physiologischen Temperaturen minimal oder überhaupt nicht exprimiert,
wenn
die transformierte Wirtszelle jedoch nicht-letalen supraphysiologischen
Temperaturen ausgesetzt wird, wird das Reportergen zu einem Grad
exprimiert, der mindestens das 5-fache, (vorzugsweise das 10-fache
und am meisten bevorzugt mindestens das 100-fache) der Expression
bei physiologischen Temperaturen beträgt.
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Kurz
zusammengefasst wird die Expression von natürlichen oder synthetischen
Nukleinsäuren gewöhnlich durch
die Wirkverbindung einer Nukleinsäure von Interesse mit einem
Promotor (der entweder konstitutiv oder induzierbar ist), das Eingliedern des
Konstrukts in einen Expressionsvektor und das Einführen des
Vektors in eine geeignete Wirtszelle erzielt. Typische Verktoren
enthalten Transkription- und Translationsterminatoren, Transkription-
und Translation-Initiationssequenzen und Promotoren, die zur Regulierung
der Expression der speziellen Nukleinsäure nützlich sind. Die Vektoren umfassen optional
generische Expressionskassetten, die mindestens eine unabhängige Terminatorsequenz,
Sequenzen, die die Replikation der Kassette in Eukaryoten oder Prokaryoten
oder beiden erlauben (z. B. Pendelvektoren), und Selektionsmarker
für sowohl prokaryotische
als auch eukaryotische Systeme enthalten. Vektoren sind zur die
Replikation und Integration in Prokaryoten, Eukaryoten oder vorzugsweise beiden
geeignet. Siehe Giliman and Smith (1979), Gene, 8: 81–97; Roberts
et al. (1987), Nature, 328: 731–734;
Berger and Kimmel, Guide to Molecular Cloning Techniques, Methods
in Enzymology, volume 152, Academic Press, Inc., San Diego, CA (Berger); Sambrook
et al. (1989), MOLECULAR CLONING – A LABORATORY MANUAL (2nd
ed.) Vol. 1–3,
Cold Spring Harbor Laborstory, Cold Spring Harbor Press, N. Y.,
(Sambrook); und F. M. Ausubel et al., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY, eds., Current Protocols, a joint venture between Greene
Publishing Associates, Inc. and John Wiley & Sons, Inc., (1994 Supplement) (Ausubel).
Die Produktinformationen von Herstellern von biologischen Reagenzien
und Versuchsgeräten
stellen auch Informationen zur Verfügung, die für die bekannten biologischen
Verfahren nützlich
sind. Zu diesen Herstellern gehören
die SIGMA Chemical Company (Saint Louis, MO), R&D Systems (Minneapolis, MN), Pharmacia
LKB Biotechnology (Piscataway, NJ), CLONTECH Laborstories, Inc.
(Palo Alto, CA), Chem Genes Corp., Aldrich Chemical Company (Milwaukee, WI),
Glen Research, Inc., GIBCO BRL Life Technologies, Inc. (Gaithersberg,
MD), Fluka Chemica-Biochemika Analytika (Fluka Chemie AG, Buchs, Schweiz)
und Applied Biosystems (Foster City, CA) sowie viele andere gewerblichen
Quellen, die dem Fachmann bekannt sind.
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Die
Nukleinsäuren
(einschließlich
Promotoren, Gene und Vektoren), die beim vorliegenden Verfahren
verwendet werden, können
aus natürlichen Quellen
isoliert, von Quellen wie ATCC oder Genbibliotheken bezogen oder
anhand synthetischer Verfahren zubereitet werden. Synthetische Nukleinsäuren können anhand
einer Vielzahl von Verfahren in Lösungen oder der Festphase zubereitet
werden. Ausführliche
Beschreibungen der Verfahren der Festphasensynthese von Nukleinsäuren anhand Phosphittriester-,
Phosphotriester- und H-Phosphonat-Reaktionen sind allgemein erhältlich.
Siehe, z. B., Itakura,
U.S. Pat.
No. 4,401,796 ; Caruthers, et al.,
U.S. Pat. Nos. 4,458,066 and
4,500,707 ; Beaucage, et
al., (1981) Tetrahedron Lett., 22: 1859–1862; Matteucci, (1981) at
al., J. Am. Chem. Soc., 103: 3185–3191; Caruthers, et al., (1982)
Genetic Engineering, 4: 1–17;
Jones, chapter 2, Atkinson, et al., chapter 3 und Sproat, et al.,
chapter 4, in Oligoucleotide Sythesis: A Practical Approach, Gait
(ed.), IRL Press, Washington D. C. (1984); Froehler, et al., (1986)
Tetrahedron Lett., 27: 469–472;
Froehler, et al., (1986) Nucleic Acids Res., 14: 5399–5407; Sinha, et
al. (1983) Tetrahedron Lett., 24: 5843–5846 und Sinha, et al., (1984)
Nucl. Acids Res., 12: 4539–4557.
-
Eine
Anzahl von Vektoren kann verwendet werden, um gewählte Nukleinsäuren in
Wirkverbindung mit Hitzeschockpromotoren zu bringen und ihre Replikation,
das Klonen und/oder die Expression zu vermitteln. „Klonierungsvektoren" sind zur Replikation
und Amplifizierung der fremden Nuldeinsäuren und Gewinnung von Klonen
bestimmter fremder nukleinsäurehaltiger
Vektoren nützlich.
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„Expressionsvektoren” vermitteln
die Expression der fremden Nukleinsäure. Manche Vektoren sind sowohl
Klonierungs- als auch Expressionsvektoren.
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Im
Allgemeinen ist der spezielle Vektor, der zum Transport des fremden
Gens benutzt wird, nicht besonders wichtig. Jeder der konventionellen
Vektoren, der zur Expression in der gewählten Wirtszelle verwendet
wird, kann verwendet werden.
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Ein
Expressionsvektor umfasst gewöhnlich eine
eukaryotische Transkriptionseinheit oder „Expressionskassette", die alle Elemente
enthält,
die zur Expression der exogenen Gene in eukaryotischen Zellen erforderlich
sind. Eine typische Expressionskassette enthält einen Promotor in einer
Wirkverbindung mit der DNA-Sequenz,
die für
ein gewünschtes Protein
codiert und Signale, die zur wirksamen Polyadenylisierung des Transkripts
erforderlich sind.
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Eukaryotische
Promotoren enthalten gewöhnlich
zwei Typen von Erkennungssequenzen, die TATA-Box und vorgelagerte
Promotorelemente. Es wird angenommen, dass die TATA-Box, die der
Transkriptionsinitiationsstelle um 25–30 Basispaare vorgelagert
ist, an der Steuerung der RNA-Polymerase zu Beginn der RNA-Synthese beteiligt
ist. Die anderen vorgelagerten Promotorelemente bestimmen die Geschwindigkeit
mit der die Transkription initiiert wird.
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Enhancer-Elemente
können
die Transkription bis auf das 1.000-fache verbundener homologer oder
heterologer Promotoren stimulieren. Enhancer sind aktiv, wenn sie
der Transkriptiosinitiationsstelle vor- oder nachgelagert angeordnet
werden. Viele Enhancer-Elemente, die von Viren abgeleitet werden, haben
einen weiten Wirtsbereich und sind in einer Vielzahl von Geweben
aktiv. Zum Beispiel ist der SV40 Early Gene Enhancer für viele
Zelltypen geeignet. Andere Enhancer/Promotor-Kombinationen, die sich für die vorliegende
Erfindung eignen, sind z. B. die, die von dem Polyomavirus, dem
humanen oder Maus-Cytomegalovirus, der Langzeitwiederholung von
verschiedenen Retroviren, wie dem Maus-Leukämievirus, dem Maus- oder Rous-Sarkomvirus
und HIV abgeleitet sind. Siehe, Enhancers and Eukaryotic Expression,
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, N. Y. 1983.
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Zusätzlich zu
einer Promotorsequenz muss die Expressionskassette auch eine Region
zu Transkriptionsterminierung haben, die dem strukturellen Gen nachgelagert
ist, um eine wirksame Termination zu gewährleisten. Die Terminationsregion
kann aus der gleichen Quelle wie die Promotorsequenz oder aus einer
anderen Quelle gewonnen werden.
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Wenn
die mRNA, die von dem gewählten strukturellen
Gen codiert wird, wirksam translatiert werden soll, werden häufig auch
Polyadenylisierungssequenzen zum Vektorkonstrukt hinzugefügt. Zwei
bestimmte Sequenzelemente sind zur richtigen und wirksamen Polyadenylisierung
erforderlich: GU- oder U-reiche Sequenzen, die der Polyadenylisierungsstelle
nachgelagert sind und eine hochkonservierte Sequenz aus sechs Nukleotiden,
AAUAAA, die 11–30
Nukleotide vorgelagert ist. Zu den Terminierungs- und Polyadenylisierungssignalen,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, gehören die, die von SV40, oder
einer teilweise genomischen Kopie eines Gens abgeleitet sind, das
schon auf dem Expressionsvektor residiert.
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Zusätzlich zu
den Elementen, die schon beschrieben wurden, kann der Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung gewöhnlich
andere spezialisierte Elemente enthalten, die den Expressionsgrad geklonter
Nukleinsäuren
erhöhen
oder die Feststellung von Zellen erleichtern sollen, die die transduzierte
DNA tragen. Zum Beispiel enthalten eine Anzahl von Tierviren DNA-Sequenzen,
die die zusätzliche Chromosomenreplikation
des Virengenoms in permissiven Zelltypen fördern. Plasmide, die diese
viralen Replikons tragen, werden episomal repliziert, solange die
geeigneten Faktoren von Genen zur Verfügung gestellt werden, die entweder
auf den Plasmiden oder mit dem Genom der Wirtszellen getragen werden.
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Die
Expressionsvektoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, enthalten gewöhnlich
sowohl prokaryotische Sequenzen, die das Klonen des Vektors in Bakterien
erleichtern, als auch eine oder mehrere eukaryotische Transkriptionseinheit(en),
die nur in eukaryotischen Zellen, wie Säugetierzellen exprimiert werden.
Die prokaryotischen Sequenzen werden bevorzugt so gewählt, dass
sie die Replikation der DNA in eukaryotischen Zellen nicht stören.
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Gewählte Gene
werden normalerweise exprimiert, wenn die DNA-Sequenz funktionell
in einen Vektor eingesetzt wird. „Funktionell eingeführt" bedeutet, dass sie
in einem geeigneten Leserahmen und einer geeigneten Orientierung
eingesetzt wird, und in einer Wirkverbindung mit den geeigneten
regulatorischen Elementen steht.
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Gewöhnlich wird
ein Gen einem Promotor nachgelagert eingesetzt und ihm folgt ein
Stoppcodon, obwohl die Produktion als Hybridprotein gefolgt von
Spaltung verwendet werden kann, falls erwünscht.
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Der
Vektor enthält
gewöhnlich,
zusätzlich
zu dem Gen von Interesse, ein oder mehrere zusätzliche Gene, die für wählbare Marker
codieren. Die wählbaren
Marker können
der positiven Selektion dienen (z. B. Zellen, die das Markergen
exprimieren, überleben,
während
Zellen, die das gewählte
Gen nicht exprimieren, sterben; solche Gene können z. B. eine Resistenz gegenüber Antibiotika
codieren) oder der negativen Selektion (z. B. die Zellen, die das
Markergen exprimieren sterben, während
Zellen, die das gewählte
Gen nicht exprimieren, übeleben;
solche Gene können
z. B. Cytosindeaminase codieren).
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Es
können
verschiedene Vektoren verwendet werden, dabei muss jedoch beachtet
werden, dass virale Vektoren, wie retrovirale Vektoren zur Modifizierung
von eukaryotischen Zellen nützlich
sind, da die retroviralen Vektoren Zielzellen mit einem hohen Wirkungsgrad
transfizieren und in das Zellgenom integrieren. Zusätzlich sind
die Retroviren, die den retroviralen Vektor enthalten, in der Lage,
Zellen von vielen verschiedenen Geweben zu infizieren.
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Retrovirale
Vektoren werden durch die gentechnische Veränderung von Retroviren erzeugt.
Retroviren werden RNA-Viren genannt, da das virale Genom RNA ist.
Nach der Infektion wird diese genome RNA revers zu einer DNA-Kopie
transkribiert, die mit einem hohen Stabilitäts- und Wirksamkeitsgrad in die
chromosomale DNA der transduzierten Zellen integriert wird. Die
integrierte DNA-Kopie
wird als Provirus bezeichnet und wird, wie alle anderen Gene, von
Tochterzellen geerbt. Das retrovirale Genom des Wildtyps und die
provirale DNA haben drei Gene: Das gag-, das pol- und das env-Gen,
die von zwei langen endständigen
Wiederholungssequenzen (LTR-Sequenzen) eingerahmt werden. Das gag-Gen codiert
für die
internen strukturellen (Nukleokapsid) Proteine, das pol-Gen codiert
für die
von der RNA gesteuerte DNA-Polymerase (Revers-Transkriptase) und
das env-Gen codiert für
virale Hüllglykoproteine. Die
5' und 3' LTR fördern die
Transkription und Polyadenylisierung von Virion-RNA. Neben der 5'-LTR liegen Sequenzen,
die zur reversen Transkription des Genoms (Bindungsstelle des tRNA-Primer)
und zur effizienten Verkapselung viraler RNA in Partikel (Psi-Stelle)
erforderlich sind. Siehe Mulligan, R. C., (1983) In: Experimental
Manipulation of Gene Expression, M. Inouye (ed), 155–173; Mann
R., et al., (1983) Cell, 33: 153–159; Cone, R. D. and R. C.
Mulligan, (1984) Proceedings of the National Academy of Sciences,
U. S. A., 81: 6349–6353.
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Retrovirale
Vektoren sind wegen dem hohen Wirkungsgrads, mit dem die retroviralen
Vektoren Zielzellen transduzieren und in das Zielzellengenom integrieren,
zur Modifizierung von Zellen besonders nützlich. Siehe Miller, A. D.,
(1992) supra. Retroviren, die den retroviralen Vektor enthalten,
sind in der Lage, sich teilende Zellen von vielen verschiedenen
Geweben zu infizieren. Diese Vektoren haben die Fähigkeit,
die transferierten Gensequenzen stabil in die chromosomale DNA der
Zielzellen zu integrieren.
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Das
Design retroviraler Vektoren ist dem Fachmann gut bekannt. Siehe
Singer, M. and Berg. P. supra. Kurz gefasst: Wenn die Sequenzen,
die zur Verpackung (oder Verpacken der retroviralen RNA in infektiöse Virionen)
erforderlich sind, im viralen Genom fehlen, ist das Ergebnis eine
cis Aktiv-Störung, die
die Verpackung der genomischen RNA verhindert. Die entstehende Mutante
ist jedoch noch immer dazu in der Lage, die Synthese aller Virion-Proteine zu
steuern. Retrovirale Genome, von denen diese Sequenzen gelöscht wurden,
sowie Zelllinien, die das Mutant-Genom stabil im Chromosom integriert enthalten,
sind dem Fachmann gut bekannt und werden zur Konstruktion retroviraler
Vektoren verwendet. Die Zubereitung von retroviralen Vektoren und ihre
Verwendung werden in vielen Veröffentlichungen beschrieben,
einschließlich
European Patent Application
EPA
0 178 220 ,
U.S. Patent
4,405,712 , Gilboa, (1986) Biotechniques 4: 504–512; Mann
et al., (1983) Cell 33: 153–159;
Cone and Mulligan, (1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 6349–6353; Eglitis,
M. A, et al. (1988) Biotechniques 6: 608–614; Miller, A. D. et al.
(1989) Biotechiques 7: 981–990,
Miller, A. D. (1992) Nature, supra, Mulligan, R. C. (1993), supra. und
Gould, B. et al., und International Patent Application No.
WO 92/07943 mit dem Titel „Retroviral
Vectors Useful in Gene Therapy".
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Zusätzlich zu
den oben erwähnten
retroviralen Vektoren, können
Zellen mithilfe von Adenviren oder Adeno-assoziierten viralen Vektoren
transformiert werden. Siehe, z. B., Methods in Enzymology, Vol.
185, Academic Press, Inc., San Diego, CA (D. V. Goeddel, ed.) (1990)
oder M. Krieger (1990), Gene Transfer and Expression – A Laboratory
Manual, Stockton Press, New York, NY, und die darin angeführten Referenzen.
Adenviren sind doppelsträngige, lineare
DNA-Viren, die den „grippalen
Infekt", Lungenentzündung, Konjunktivitis
und andere Erkrankungen hervorrufen. Es sind 42 Stereotypen von Adenviren
bekannt, die den Menschen infizieren.
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Adenviren
dringen gewöhnlich
durch Rezeptor-vermittelte Endozytose in Zellen ein. Der genaue Rezeptor
ist unbekannt. Nach dem Eindringen integriert das Genom des Vektors
wahrscheinlich nicht in das Wirtsgenom, sondern fungiert stattdessen
episomal. Dies führt
zu einer nur vorübergehenden
Genexpression und vermeidet auch die zufällige Genomintegration und
deren potentiellen Probleme, wie induzierte Tumorigenizität.
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Adeno-assoziierte
Viren (AAV) benötigen Helferviren,
wie Adenviren oder Herpesviren, um eine produktive Infektion zu
erzielen. Wenn keine Helfervirenfunktionen vorhanden sind, integriert
AAV (stellenspezifisch) in das Genom einer Wirtszelle, das integrierte
AAV-Genom hat jedoch keine pathogene Wirkung. Der Integrationsschritt
ermöglicht
es dem AAV-Genom, genetisch intakt zu bleiben bis der Wirt den geeigneten
Umweltbedingungen ausgesetzt wird (z. B. einem lytischen Helfervirus),
woraufhin es erneut in den lytischen Lebenszyklus tritt. Samulski (1993),
Current Opinion in Genetic and Development, 3: 74–80, und
die hierin erwähnten
Referenzen bieten eine Übersicht über den
AAV-Lebenszyklus. Siehe auch West et al. (1987), Virology, 160:
38–47; Carter
et al. (1989),
U.S. Patent No.
4,797,368 ; Carter et al. (1993),
WO 93/24641 ; Kotin (1994), Human Gene
Therapy, 5: 793–801;
Muzyczka (1994), J. Clin. Invest., 94: 1351 und Samulski, supra,
für eine Übersicht über AAV-Vektoren.
-
Rekombinante
AAV-Vektoren (rAAV-Vektoren) liefern fremde Nukleinsäuren an
einen weiten Bereich von Säugetierzellen
(Hermonat & Muzycka (1984)
Proc Natl Acad Sci USA 81: 6466–6470;
Tratschin et al. (1985) Mol Cell Biol 5: 3251–3260), integrieren in das
Wirtschromosom (Mclaughlin et al. (1988) J Virol 62: 1963– 1973),
und zeigen stabile Expressionen des Transgens in Zell- und Tiermodellen (Flotte
et al. (1993) Proc Natl Acad Sci USA 90: 10613–10617). Darüber hinaus
sind rAAV-Vektoren im
Gegensatz zu retoviralen Vektoren, in der Lage, sich nicht teilende
Zellen zu infizieren (Podsakoff et al. (1994) J Virol 68: 5656–66; Flotte
et al. (1994) Am. J. Respir. Cell Mol. Biol. 11: 517–521). Zu
den weiteren Vorteilen von rAAV-Vektoren gehören der Mangel eines intrinsisch
starken Promotors, wodurch eine mögliche Aktivierung von nachgelagerten
Zellsequenzen vermieden wird, und ihre nackte icosahedrale Kapsidstruktur,
die sie stabil und anhand allgemeiner Labormethoden leicht konzentrierbar
macht.
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rAAV-Vektoren
haben mehrere Eigenschaften, die sie zu bevorzugten Gentransfersystemen
in klinischen Anwendungen machen. Sie haben keinen bekannten Pathogenese-Modus
und 80% der Menschen in den Vereinigten Staaten sind derzeit für AAV seropositiv
(Blacklow et al. (1971) J Natl Cancer Inst 40: 319–327; Blacklow
et al. (1971) Ani J Epidemol 94: 359–366). Da rAAV-Vektoren geringe
oder keine endogene Promotoraktivität haben, können abhängig vom Zielzelltyp spezielle
Promotoren verwendest werden. rAAV-Vektoren können gereinigt und konzentriert
werden, so dass Multiplizitäten
von Infektionen über
1,0 in Transduktionsexperimenten verwendet werden können. Dadurch
können
praktisch 100% der Zielzellen in einer Kultur transduziert werden,
wodurch die eine Selektion transduzierter Zellen eliminiert wird.
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Plasmide,
die zur Produktion von rekombinanten Impfstoffen konzipiert sind,
wie pGS62, (Langford, C. L. et al. (1986), Mol. Cell. Biol., 6: 3191–3199) können ebenfalls
verwendet werden. Schließlich
wurde berichtet, dass nicht-pathogene Vektoren, die von HIV abgeleitet
wurden, sich nicht teilende Zellen transformieren und ebenfalls
verwendet werden können.
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Gleichgültig, welcher
Vektor verwendet wird, der Vektor ist im Allgemeinen gentechnisch
verändert,
so dass er in exprimierbarer Form ein Gen von Interesse enthält. Das
jeweilige gewählte
Gen hängt von
der beabsichtigten Behandlung ab. Beispiele für solche Gene von Interesse
werden unten beschrieben.
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Die
Vektoren enthalten außerdem
gewöhnlich
selektierbare Marker, die zu einer Amplifikation der Nukleinsäure führen, die
wie Natrium-Kalium-ATPase, Thymidinkinase, Aminoglycosid-Phosphotransferase,
Hygromycin-B-Phosphotransferase, Xanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase,
CAD (Carbamylphosphatsynthetase, Aspartat-Transcarbamylase und Dihydroorotase),
Adenosindeaminase, Dihydrofolatreductase und Asparaginsythetase
und Ouabain Selektion. Alternativ dazu sind auch ertragreiche Expressionssysteme
geeignet, die keine Nukleinsäureamplifikation
beinhalten, wie z. B. die Verwendung eines Baculovirus-Vektors in
Insektenzellen.
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Wenn
andere Nuldeinsäuren
als Plasmide verwendet werden, können
die Nukleinsäuren
Nukleinsäureanaloge,
z. B. die Antisense-Derivate enthalten, die in einem Bericht von
Stein et al., (1993) Science 261: 1004–1011, und in
U.S. Patent Nr. 5,264,423 und
5,276,0191 beschrieben
werden.
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Es
gibt mehrere gut bekannte Verfahren zur Einführung von Nukleinsäuren in
Tierzellen, die alle in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Dazu
gehören:
Calcium-Phosphat-Prezipitation, Fusion der Empfängerzellen mit bakteriellen Protoplasten,
die die DNA enthalten, Behandlung der Empfängerzellen mit Liposomen, die
die DNA enthalten, DEAE-Dextran, Rezeptor-vermittelte Endozytose,
Elektroporation, Mikroinjektion von DNA direkt in die Zellen, Infektion
mit viralen Vektoren usw.
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Für In-vitro-Anwendungen
kann der Transfer von Nukleinsäuren
an jede kultivierte Zelle erfolgen, gleichgültig ob pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs, von Wirbeltieren oder Wirbellosen und von beliebigen
Geweben oder Typen. In bevorzugten Ausführungsformen sind die Zellen
Tierzellen, bevorzugter Säugetierzellen,
am meisten bevorzugt menschliche Zellen.
-
Der
Kontakt zwischen den Zellen und den gentechnisch veränderten
Nukleinsäurekonstrukten, findet
bei einer In-vitro-Ausführung
in einem biologisch kompatiblen Medium statt. Die Konzentration von
Nukleinsäuren
ist, abhängig
von der speziellen Anwendung, sehr unterschiedlich, liegt jedoch
im Allgemeinen zwischen ca. 1 μmol
und ca 10 mml. Die Behandlung der Zellen mit der Nukleinsäure wird
im Allgemeinen bei physiologischen Temperaturen (ca. 37°C) über Zeiträume von
ca. 1 bis 48 Stunden, vorzugsweise von ca. 2 bis 4 Stunden durchgeführt.
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In
einer Gruppe bevorzugter Ausführungsformen
wird eine Nukleinsäure
zu 60–80%
konfluenten kultivierten Zellen mit einer Zellendichte von ca. 103 bis ca. 105 Zellen/ml,
bevorzugter ca. 2 × 104 Zellen/ml hinzugefügt. Die Konzentration der Suspension,
die zu den Zellen hinzugefügt
wird, liegt bevorzugt zwischen ca. 0,01 bis 0,2 μg/ml, bevorzugter ca. 0,1 μg/ml.
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Alternativ
dazu können
die Zusammensetzungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
auch für
den In-vivo-Gentransfer verwendet werden, wobei Verfahren verwendet
werden, die dem Fachmann bekannt sind. Das Einführen von Genen in Zellen zum
Zweck der medizinischen Therapie ist ein schnell wachsender Bereich
in der Medizin, der ein enormes klinisches Potenzial hat. Forschung
in der Gentherapie wird seit mehreren Jahren betrieben und ist in
klinische Studien eingegangen. Zhu, et al., (1993) Science 261:
209–211,
beschreibt den intravenösen
Transfer von Cytomegalovirus (CMV)-Chloramphenicol Acetyltransferase
(CAT) Expressionsplasmid mithilfe von DOTMA/DOPE-Komplexen. Hyde,
et al., (1993) Nature 362: 250–256
beschreibt den Transfer des Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance
Regulator Gens (CFTR) an Ephitele der Luftwege und an Alveolen in
den Lungen von Mäusen
unter Verwendung von Liposomen. Brigham, et al., (1989) Am. J. Med.
Sci. 298: 278–281,
beschreibt die In-vivo-Transfektion von Lungen von Mäusen mit einem
funktionsfähigen
prokaryotischen Gen, das für das
intrazelluläre
Enzym Chloramphenicol Acetyltransferase
(CAT) codiert.
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Zur
In-vivo-Verabreichung werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen
bevorzugt parenteral verabreicht, d. h. intraartikular, intravenös, intraperitoneal,
subkutan oder intramuskulär.
Noch bevorzugter werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen intravenös oder intraperitoneal
durch Bolusinjektion verabreicht. Siehe z. B. Stadler. et al.,
U.S. Patent No. 5,286,634 .
Der intrazelluläre Nukleinsäuretransfer
wurde auch in Straubringer, et al., (1983) METHODS IN ENZYMOLOGY,
Academic Press, New York diskutiert. 101: 512–527; Mannino, et al., (1988)
Biotechniques 6: 682–690;
Nicolau, et al., (1989) Crit. Rev. Ther. Drug Carrier Syst. 6: 239–271, und
Behr, (1993) Acc. Chem. Res. 26: 274–278. Weitere Verfahren zur
Verabreichung von Therapeutika werden z. B. in Rahman et al.,
U.S. Patent No. 3,993,754 ;
Sears,
U.S. Patent No. 4,145,410 ;
Papahadjopoulos et al.,
U.S.
Patent No. 4,235,871 ; Schneider,
U.S. Patent No. 4,224,179 ; Lenk et
al.,
U.S. Patent No. 4,522,803 ;
und Fountain et al.,
U.S. Patent
No. 4,588,578 beschrieben.
-
In
gewissen Ausführungsformen
können
die pharmazeutischen Zubereitungen in Kontakt mit dem Zielgewebe
gebracht werden, indem die Zubereitung direkt auf das Gewebe aufgebracht
wird. Das Auftragen kann über
topische, „offene" oder „geschlossene" Verfahren erfolgen.
Mit „topisch" ist das direkte Auftragen
der pharmazeutischen Zubereitung auf ein Gewebe gemeint, das der
Umwelt ausgesetzt ist, wie die Haut, der Oropharynx, der externe
Gehörgang und
dergleichen. „Offene" Verfahren sind Verfahren, bei
denen eine Inzision in die Haut eines Patienten vorgenommen, und
das darunter liegenden Gewebe, auf das die pharmazeutischen Zubereitungen
angewendet werden, direkt angesehen wird. Dies geschieht gewöhnlich durch
einen chirurgischen Eingriff, wie eine Thorakotomie für den Zugriff
auf die Lungen, abdominale Laparotomy für den Zugang auf Baucheingeweide
oder anderen direkten chirurgischen Zugang auf das Zielgewebe. „Geschlossene" Verfahren sind invasive
Verfahren, bei denen die internen Zielgewebe nicht direkt angesehen
werden, sondern durch das Einführen
von Instrumenten über kleine
Wunden in der Haut zugänglich
gemacht werden. Zum Beispiel können
die Zubereitungen durch Nadel-Lavage
an das Bauchfell verabreicht werden. Genauso können die pharmazeutischen Zubereitungen
an die Gehirnhäute
oder das Rückenmark
durch Infusion bei einer Lumbarpunktion, gefolgt von der geeigneten
Lagerung des Patienten verabreicht werden, wie es häufig in
der Spinalanästhesie
oder der Bildgebung des Knochenmarks mit Metrizamid geschieht. Alternativ
dazu können
die Zubereitungen über
endoskopische Geräte
verabreicht werden.
-
Die
Nuldeinsäure
kann auch als Aerosol verabreicht werden, das in die Lungen inhaliert
wird (siehe, Brigham, et al., (1989) Am. J. Sci. 298(4): 278–281 oder
durch direkte Injektion an den Ort der Erkrankung (Culver, (1994)
HUMAN GENE THERAPY, Mary Ann Liebert, Inc., Publishers, New York.
pp. 70–71).
-
Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können in verschiedenen Wirten
praktiziert werden. Zu den bevorzugten Wirten gehören Säugetierarten, wie
Menschen, nicht-menschliche Primaten, Hunde, Katzen, Rinder, Pferde,
Schafe und derartige.
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Die
Menge der verabreichten Nukleinsäure hängt von
der jeweiligen verwendeten Nukleinsäure, dem diagnostizierten Krankheitszustand,
dem Alter, Gewicht und Zustand des Patienten und der Beurteilung
vonseiten des Arztes ab, liegt jedoch im Allgemeinen zwischen ca.
0,01 und ca. 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht, bevorzugt zwischen
ca. 0,1 und ca. 5 mg/kg Körpergewicht
oder ca. 108–1010 Partikel
pro Injektion.
-
Zum
In-vivo-Gentransfer werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die gewählte Vektoren
mit gewählten
Nukleinsäuren
enthalten, bevorzugt parenteral verabreicht, d. h. intraartikular,
intravenös
intraperitoneal, subkutan oder intramuskulär. Noch bevorzugter werden
die pharmazeutischen Zusammensetzungen intravenös oder intraperitoneal durch
Bolusinjektion verabreicht. Siehe z. B. Stadler, et al.,
U.S. Patent No. 5,286,634 .
Der intrazelluläre Nukleinsäuretransfer
wurde auch in Straubringer, et al., (1983) METHODS IN ENZYMLOGY,
Academic Press, New York diskutiert. 101: 512–527; Mannino, et al., (1988)
Biotechniques 6: 682–690;
Nicolau, et al., (1989) Crit. Rev. Ther. Drug Carrier Syst. 6: 239–271, and
Behr, (1993) Acc. Chem. Res. 26: 274–278. Weitere Verfahren zur
Verabreichung von Therapeutika werden z. B. in Rahman et al.,
U.S. Patent No. 3,993,754 ;
Sears,
U.S. Patent No. 4,145,410 ;
Papahadjopoulos et al.,
U.S.
Patent No. 4,235,871 ; Schneider,
U.S. Patent No. 4,224,179 ; Lenk et
al.,
U.S. Patent No. 4,522,803 ;
und Fountain et al.,
U.S. Patent
No. 4,588,578 beschrieben.
-
Zu
den Formulierungen, die sich zur Verabreichung eignen, gehören wässrige und
nicht-wässrige,
isotonisch sterile Injektionslösungen,
die Antioxidierungsmittel, Puffer, Bakteriostat und gelöste Substanzen
enthalten können,
die die Lösung
mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isotonisch machen, und
wässrige
und nichtwässrige
sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel, Lösungsvermittler, Verdickungsmittel,
Stabilisatoren und Konservierungsstoffe umfassen können. Die
Formulierungen verpackter Nukleinsäuren können in dichten Behältern mit
einer Dosis oder mehreren Dosen angeboten werden, wie Ampullen oder
Röhrchen.
Injektionslösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art zubereitet werden.
-
Eine
Vektordosis, die ausreicht, um im Patienten im Zeitablauf eine günstige therapeutische
Reaktion zu erzielen, oder die Infektion mit einem Pathogen zu verhindern,
wird einem Patienten verabreicht. Eine therapeutisch effektive Dosis
ist eine Menge, die ausreicht, die Symptome einer Krankheit und
ihre Komplikationen zu heilen oder ihnen zumindest teilweise Einhalt
zu gebieten. Effektive Dosen der Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung der oben beschriebenen Befunde variieren
abhängig
vieler verschiedener Faktoren, einschließlich Verabreichungsweise,
Zielort, physiologischer Zustand des Patienten und andere verabreichte
Medikamente. Daher müssen
die Behandlungsdosen titriert werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit
zu optimieren. Beim Feststellen der effektiven Menge des zu verabreichenden
Vektors bewertet der Arzt die jeweilige verwendete Nukleinsäure, den
diagnostizierten Krankheitszustand, das Alter, Gewicht und den Zustand
des Patienten, zirkulierende Plasmaniveaus, Vektortoxizitäten, das
Fortschreiten der Krankheit und die Produktion von Anti-Vektor-Antikörpern. Die
Größe der Dosis
wird auch durch das Vorhandensein, die Beschaffenheit und das Ausmaß unerwünschter
Nebenwirkungen bestimmt, die die Verabreichung eines bestimmten
Vektors begleiten. Dosen von ca. 10 ng bis 1 g, 100 ng to 100 mg,
1 μg to
10 mg, oder 30–300 μg DNA pro
Patient sind typisch. Die Dosen liegen gewöhnlich zwischen ca. 0,01 und
ca. 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht;
bevorzugt zwischen 0,1 und ca. 5 mg/kg Körpergewicht oder ca. 108–1010 Partikel pro Injektion. Im Allgemeinen
ist die zu einer nackten Nukleinsäure äquivalente Dosis von einem
Vektor ca. 1 μg bis
100 μg für einen
typischen Patienten von 70 kg, und Dosen eines Vektors, die ein
retrovirales Partikel enthalten, werden so berechnet, dass sie eine äquivalente
Menge von Inhibitor-Nukleinsäure ergeben.
-
Vor
der Infusion werden Blutproben entnommen und für die Analyse aufbewahrt. Zwischen
108 und 1 × 1012 Vektoren
werden intravenös
zwischen 60–200
Minuten infundiert. Die Vitalparameter und die Sauerstoffsättigung
durch die Pulsoximetrie werden eng überwacht. Blutproben werden
5 Minuten und 1 Stunde nach der Infusion entnommen und für die nachfolgende
Analyse aufbewahrt. Nach dem Ermessen des Arztes wird die erneute
Infusion alle 2 bis 3 Monate für
insgesamt 4 bis 6 Behandlungen im Verlauf von einem Jahr wiederholt.
Nach der ersten Behandlung können
die Infusionen nach Ermessen des Arztes auf einer ambulanten Basis
verabreicht werden. Wenn die erneute Infusion ambulant erfolgt, wird
der Teilnehmer mindestens 4 und vorzugsweise 8 Stunden nach der
Therapie überwacht.
-
Wenn
ein Patient, der die Infusion eines Vektors oder transduzierte Zelle
erhielt, Fieber, Schüttelfrost
oder Muskelschmerzen aufweist, erhält er/sie die angemessene Dosis
von Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol. Patienten, die Reaktionen
auf die Infusion, wie Fieber, Muskelschmerzen und Schüttelfrost erfahren,
erhalten 30 Minuten vor der Infusion eine Verabreichung von entweder
Aspirin, Paracetamol oder Diphenhydramin. Meperidin wird für schwereren Schüttelfrost
und Muskelschmerzen verabreicht, wo keine schnelle Reaktion auf
Antipyretika und Antihistaminika vorliegt. Je nach der Schwere der
Reaktion wird die Infusion des Vektors verlangsamt oder nicht weiter
fortgesetzt.
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Einige
Verfahren der Gentherapie dienen zum Ausgleich eines Defekts in
einem endogenen Gen durch die Integration einer funktionellen Kopie des
Gens in das Wirtchromosom. Das eingefügte Gen repliziert sich mit
der Wirt-DNA und wird auf einem Grad exprimiert, um für das defekte
Gen zu kompensieren. Krankheiten, die empfänglich für die Behandlung mit diesem
Verfahren sind, werden oft durch rezessive Mutationen charakterisiert.
Das heißt,
dass beide Kopien eines endogenen Gens defekt sein müssen, damit
die Symptome auftreten. Solche Krankheiten beinhalten zum Beispiel
zystische Fibrose, Sichelzellenanämie, β-Thalassämie, Phenylketonurie, Galaktoseämie, Wilson'sche Krankheit, Hämochromatose,
schwere kombinierte Immundefektkrankheit, Alpha-1-Antitrypsinmangel,
Albinismus, Alkaptonurie, lysosomale Speicherkrankheit, Ehlers-Danlos
Syndrom, Hämophilie, Glukose-6-Phosphat-dehydrogenase-Mangel,
Agammaglobulinämie,
Diabetes insipidus, Lesch-Nyhan-Syndrom, Muskeldystrophie, Wiskott-Aldrich-Syndrom, Fabry'sche Krankheit, Fragiles-X-Syndrom
und andere. Andere rezessive Mutationen sind im Fachgebiet bekannt,
und der Einsatz der Verfahren der vorliegenden Erfindung zu deren
Behandlung wird hierin beschrieben.
-
Es
gibt mehrere Verfahren zur Einführung
eines exogen funktionellen Gens zur Kompensierung für die oben
genannten genetischen Defekte. Bei einer Methode werden Zellen von
einem Patienten entfernt, der an der Krankheit leidet und mit einem
Vektor In-vitro in Kontakt gebracht. Die Zellen sollten von einem
Gewebetyp entfernt werden, in dem sich die Krankheitssymptome manifestiert
haben. Wenn sich die Zellen replizieren können und der verwendete Vektor
einen selektiven Marker beinhaltet, können die Zellen ausgewählt werden,
die den Marker aufgenommen haben und durch ihn markiert werden.
Insbesondere, wenn keine Auswahl vorgenommen wird, ist es wichtig,
dass die Häufigkeit
der Genübertragung
in die Zellen hoch ist, zum Beispiel mindestens 1, 5, 10, 25 oder
50% der Zellen.
-
Nach
der Integration des Vektors in den Chromosomensatz der Zellen und
optional, der Auswahl, werden die Zellen wieder in den Patienten
eingeführt.
In dieser Applikation und anderen, die unten besprochen werden (außer standortspezifische
Neukombination zur Korrektur dominanter Mutationen), ist es nicht
notwendig, dass das bereitgestellte Gen an denselben Ort geliefert
wird, der durch das defekte Gen besetzt wird, für den es kompensieren soll.
-
Alternativ
kann die Nukleinsäure
direkt in einen Patienten als pharmazeutische Zusammensetzung eingeführt werden.
Der Komplex wird an das/die Gewebe geliefert, das/die durch die
genetische Krankheit betroffen ist/sind und das in einer therapeutisch
effektiven Dosis behandelt wird. In diesen und anderen Verfahren
ist eine therapeutisch effektive Dosis eine Menge, die ausreichend
für die
Heilung oder zumindest für
den teilweisen Einhalt der Krankheitssymptome und ihrer Komplikationen
ist. Die effektive Dosis der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
für die
Behandlung der oben beschriebenen Zustände unterscheiden sich aufgrund
vieler verschiedener Faktoren, einschließlich der Verabreichungswege,
Zielort, physiologischen Zustand des Patienten und andere verabreichte
Pharmakone.
-
Somit
müssen
die Dosen titriert werden, um Sicherheit und Wirksamkeit zu optimieren.
Dosen, von ca. 10 ng bis 1 g, 100 ng bis 100 mg, 1 μg bis 10 mg
oder 30–300 μg DNA pro
Patient reichend, sind typisch. Verabreichungswege beinhalten die
orale, nasale, gastrische, intravenöse, intradermale und intramuskuläre Verabreichung.
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Die
Nukleinsäuren
können
auch zur Transfizierung von nicht humanen embryonischen Stammzellen
oder Zygoten verwendet werden, um Veränderungen in der Keimbahn zu
erreichen.
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Beispielsweise
ist die zystische Fibrose (CF) eine gewöhnlich tödliche rezessive genetische Krankheit,
die einen hohen Auftretungsgrad unter der weißen Bevölkerung hat. Das Gen, das für diese Krankheit
verantwortlich ist, wurde durch Riordan et al, (1989) Science 245:
1059–1065
isoliert. Es codiert ein Protein namens zystische Fibrose transmembraner
Regulator (CFTR), welches in der Übertragung von Chlorionen (CL–)
durch epitheliale Zellmembranen involviert ist. Mutationen in den
Genen verursachen die Defekte der CL– Sekretion
in epithelialen Zellen und führen
zu verschiedenen klinischen Manifestierungen. Obwohl CF über mehrere
Symptome verfügt,
einschließlich
verdickter exokriner Drüsensekrete,
Defizienz der Bauchspeicheldrüse,
Darmblockierungen und Fehlabsorption von Fett, ist der ernsthafteste
Faktor, der die Sterblichkeit beeinträchtigt, die chronische Lungenerkrankung.
Um einen CF-Patienten entsprechend behandeln zu können, kann
ein Vektor, der eine Codierungssequenz für ein funktionelles CFTR-Genprodukt
enthält,
per nasaler Verabreichung in den Patienten eingeführt werden,
sodass die Nukleinsäuren-Zusammensetzung
die Lungen erreicht. Die Dosierung des Vektors liegt vorzugsweise
bei 108–1010 Partikel.
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Als
ein weiteres Beispiel können
Defekte in den α oder γ Globingenen
(siehe McDonagh & Niehuis
in Hematology of Infancy and Childhood (eds. Nathan & Oski, Saunders,
PA, 1992) auf Seiten 783–897)
durch eine Ex-vitro-Behandlung der hämopoetischen Stammzellen mit
einer Nukleinsäure kompensiert
werden, die eine funktionelle Kopie des Gens enthält. Das
Gen integriert sich in die Stammzellen, die dann wieder in den Patienten
eingeführt werden.
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Defekte
im Gen, die verantwortlich für
Fanconi-Anämie
Komplement Gruppe C sind, können
mit einer analogen Strategie behandelt werden (siehe Walsh et al.,
(1994) J. Clin. Invest. 94: 1440–1448).
-
Andere
Applikationen beinhalten die Einführung einer funktionellen Kopie
eines Tumorsuppressorgens in die kanzeröse Zelle oder Zellen, die unter das
Risiko fallen, kanzerös
zu werden. D. Pardoll, (1992) „Immunotherapy
with cytokine genetransduced tumor cells: the next wave in gene
therapy for cancer",
Curr. Opin. Oncol. 4: 1124–1129;
Uckert und Walther, (1994) "Retrovirus-mediated
gene transfer in cancer therapy",
Pharmac. Ther. 63: 323–347;
Personen, die Defekte in einer oder beiden Kopien eines endogenen
Tumorsuppresorgens haben, verfügen insbesondere über das
Risiko, Krebs zu entwickeln. Zum Beispiel ist das Li-Fraumeni-Syndrom
ein erblicher Zustand, in dem Personen mutante p53 Allele erhalten,
was zu einer frühzeitigen
Entstehung von verschiedenem Krebsarten führt. (Harris, (1993) Science
262: 1980–1981,
Frebourg et al., (1992) PNAS 89: 6413–6417; Malkin et al., (1990)
Science 250: 1233). Die Expression eines Tumorsuppresorgens in einer
kanzerösen
Zelle oder einer Zelle, die dem Risiko unterliegt, kanzerös zu werden
ist effektiv, um die zellulare Proliferation und andere Manifestierungen
des kanzerösen
Zustands zu verhindern, aufzuhalten und/oder rückgängig zu machen. Geeignete Tumorsuppresorgene
zur Verwendung in der Erfindung beinhalten p53 (Buchman et al.,
(1988) Gene 70: 245–252),
APC, DCC, Rb, WT1 und NF1 (Marx, (1993) Science 260: 751–752, Marshall,
(1991) Cell 64: 313–326).
Nukleinsäure-Konstrukte,
die eine funktionelle Kopie des Tumorsuppressgens tragen, werden
gewöhnlich
In-vitro in der zum Zielort am nächsten
gelegenen Gegend verabreicht.
-
Zum
Beispiel kann Hautkrebs durch topische Verabreichung und Leukämie durch
intravenöse
Verabreichung behandelt werden. Die Verfahren der Erfindung sind
für die
Behandlung von einer Vielfalt von Krebsarten geeignet, dazu gehören Prostata-,
Gliom-, Eierstock- und Brusttumore.
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Lokale
Unterbrechungen des Blutflusses, z. B. koronare Arterienerkrankung,
periphere okklusive Arterienerkrankung und zerebrale vaskuläre Erkrankung
(Schlag) gehören
zu den häufigsten
Ursachen von Morbidität
und Mortalität.
Diese Krankheiten werden durch eine unzureichende Gewebeperfusion
verursacht.
-
Die
Entdeckung von Polypeptiden, die die Angiogenese stimulieren können, führte zu
mehreren Untersuchungen in Bezug auf die Fähigkeit der Verbesserung der
lokalen Perfusion, basierend auf solchen Angiogenfaktoren, z. B.
der vaskuläre
Endothelialwachstumsfaktor (VEGF), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF),
aus Blutplättchen
gewonnener Wachstumsfaktor (PDGF). L. -Q. Pu et al. (1993) Circulation,
88: 1–147;
Symes und Sniderman, (1994), Curr. Opin. Lipidol. 5: 305–312; siehe
auch
U.S. Patentnummer 5,219,759 ,
5,512,545 ,
5,491,220 ,
5,464,943 ,
5,464,774 ,
5,360,896 ,
5,175,383 ,
5,155,214 . Zum Beispiel wurde über das
Auftreten von Revaskularisierung nach einer 10 Tage langen intravenösen Verabreichung
von ECGF berichtet. Die Injektion an einem abgelegenen Ort führt nicht
zu einer erhöhten
Revaskularisierung. Die Dosierungsabhängigkeit wurde eindeutig bewiesen.
Angiogenfaktoren sind toxisch, wenn sie in einer hohen Konzentrierung
verwendet werden, daher scheint eine lokale Applikation notwendig
zu sein. VEGF scheint eine bessere Wahl darzustellen, da es sekretiert
werden kann und über
eine mitotische Aktivität
verfügt.
-
M.
Hoeckel et al. (1993) Arch. Surg. 128: 423–429, listet die folgenden
Kriterien für
den therapeutischen Gebrauch eines Angiogenfaktors auf:
- 1) Kann Neovaskularisierung stimulieren
- 2) Vemachlässigenswerte
lokale und systemische Nebenwirkungen
- 3) Hohe Wirksamkeit im nanomolaren und picomolaren Spektrum
- 4) Demonstrierte Beziehung zwischen Dosis – Reaktion
- 5) Chemisch definiert und leicht in der Handhabung
- 6) Kann im großen
Umfang produziert werden
-
Lokalisierte
Wärmezuführung bei
gentechnisch veränderten
Zellen bietet die lokalisierten Expression von Angiogenfaktoren
und minimiert die systemischen Effekte.
-
Verfahren
der Gentherapie, die Nukleinsäurekonstrukte
der Erfindung verwenden, können
auch für
prophylaktische oder therapeutische Behandlungen von Patienten oder
Zellen eingesetzt werden, die infiziert sind oder dem Risiko ausgesetzt
sind, mit einem pathogenischen Mikroorganismus, wie HIV, infiziert
zu werden. Die Effektivität
von Antisense-Molekülen
beim Blockieren von Zielgenfunktionen wurde in einer Reihe verschiedener
Systeme demonstriert (Friedman et al. (1988), Nature 335: 452–54, Malim et
al., (1989) Cell 58: 205–14
und Trono et al., (1989) Cell 59:113–20). Der verwendete Vektor
beinhaltet ein DNA-Segment, das ein Antisense-Transkript codiert,
welches ein Segment des Gens ergänzt.
Wenn das Gen von einem pathogenischem Mikroorganismus stammt, sollte
es vorzugsweise eine wichtige Rolle im Lebenszyklus spielen und
auch einzigartig für
den Mikroorganismus sein (oder zumindest im Chromosomensatz des
Patienten, der sich in Therapie befindet, fehlen). Geeignete Orte
für die
Inhibierung des HIV-Virus beinhalten zum Beispiel TAR, REV oder
Nef (Chatterjee et al., (1992) Science 258: 1485–1488). Rev ist ein regulatives
RNA, das Protein bindet, die den Export von ungespleißtem HIV Prä-mRNA vom
Nukleus ermöglicht.
Malim et al., (1989) Nature 338: 254. Es wird angenommen, dass es
sich um einen transkriptionellen Aktivator handelt, der durch die
Bindung einer Erkennungssequenz in der 5' flankierenden mRNA funktioniert. Kam & Graeble, (1992),
Trends Genet. 8: 365. Die Nukleinsäure wird in die Leukozyten
oder hämopoetischen
Stammzellen entweder Ex-vivo oder per intravenöser Injektion in einer therapeutisch
effektiven Dosis eingeführt.
Die Behandlung kann bei HIV-Personen prophylaktisch erfolgen bzw.
auch bei Personen, die bereits mit HIV infiziert sind.
-
Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung werden
verwendet, um Gene an eine breite Vielfalt von Zelltypen zu übertragen, In-vivo
und In-vitro. Zu
denen, die bei der Gentherapie am häufigsten eingesetzt werden,
gehören
Präkursor
(Stamm-) Zellen, insbesondere hämatopoetische
Stammzellen.
-
Andere
Zellen beinhalten diejenigen, von denen eine Proportion der Zielzellen
nichtteilend oder langsam teilend ist. Diese beinhalten zum Beispiel
Fibroblasten, Keratinozyten, endothiale Zellen, skelettale und glatte
Muskelzellen, Osteoblasten, Neuronen, quieszente Lymphozyten, terminal
differenzierte Zellen, langsam oder nicht zirkulierende Primärzellen,
parenchymale Zellen, lymphoide Zellen, epitheliale Zellen, Knochenzellen
usw. Die Verfahren und Zusammensetzungen können bei Zellen bei vielen Wirbeltieren,
einschließlich
Säugetieren,
zum Einsatz kommen, und insbesondere bei denen von veterinärischer
Wichtigkeit, z. B. Hunde, Katze, Pferde, Rind, Schaf, Ziege, Nagetiere,
Hase, Schwein usw., zusätzlich
zu Humanzellpopulationen.
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Falls
die Gewebekultur von Zellen erforderlich ist, ist dies im Fachgebiet
gut bekannt. Freshney (1994) (Culture of Animal Cells, a Manual
of Basic Technique, third edition Wiley-Liss, New York); Kuchler
et al. (1977) Biochemical Methods in Cell Culture and Virology,
Kuchler, R. J. Dowden, Hutchinson and Ross, Inc., und die darin
zitierten Referenzen bieten eine allgemeine Anleitung zur Züchtung der
Zellen. Gezüchtete
Zellsysteme haben oft die Form einer Monoschicht der Zellen, obwohl
Zellsuspensionen auch verwendet werden.
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Die
Gentherapie hängt
von der effizienten Lieferung der therapeutischen Gene an die Zielzellen ab.
Die meisten der somatischen Zellen die Ziel der Gentherapie sind,
z. B. hämatopoetische
Zellen, Haut-Fibroblasten und Keratinozyten, sind gewöhnlich nichtteilend.
Retrovirale Vektoren, was die am häufigsten verwendeten Vektoren
für die
Gentherapie sind, erfordern leider die Zellteilung für die effektive
Transduktion (Miller et al., (1990) Mol. Cell. Biol. 10: 4239–4242).
Dies trifft auch auf andere Vektoren der Gentherapie zu, wie die
Adeno-assoziierten Vektoren (Russell et al., (1991) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 8915–8919;
Alexander et al., (1994) J. Virol. 68: 8282–8287; Srivastrava, (1994)
Blood Cells 20: 531–538).
Vor kurzem wurde berichtet, dass HIV-basierte Vektoren nichtteilende Zellen
transfizieren. Nichtsdestotrotz ist die Mehrheit der Stammzellen, ein
bevorzugtes Ziel für
viele Gentherapiebehandlungen, gewöhnlich nicht proliferierend.
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Somit
ist die Wirksamkeit der Tansduktion oft relativ gering und das Genprodukt
kann nicht in therapeutisch oder prophylaktisch effektiven Mengen exprimiert
werden. Dies hat Prüfärzte dazu
geführt, Techniken
zur Stimulierung der Stammzellen zu entwickeln, die der Proliferierung
vor oder während
der Genübertragung
dienen (z. B. durch Behandlung mit Wachstumsfaktoren). Die Vorbehandlung
mit 5-Fluorouracil, Infektion bei einer Präsenz von Zytokinen und Verlängerung
der Vektor-Infektionsperiode zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit,
dass sich die Stammzellen während
der Infektion teilen, haben jedoch nur einen begrenzten Erfolg gezeigt.
-
Nachdem
eine bestimmte Zelle mit einem Nukleinsäure-Konstrukt transduziert
wird, die ein Gen von Interesse unter der Kontrolle eines Hsp-Promotors
codiert, ist es wichtig zu entdecken, welche Zellen oder Zelllinien
das Genprodukt exprimieren und den Grad des Expression des Genprodukts
in den veränderten
Zellen zu bewerten. Dies erfordert die Entdeckung der Nukleinsäure, das
die Genprodukte codiert.
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Nukleinsäuren und
Proteine werden hierin durch eine Reihe von Mitteln entdeckt und
quantifiziert, die Fachleuten gut bekannt sind. Diese beinhalten
analytische biochemische Verfahren, wie Spektrophotometrie, Radiographie,
Elektrophorese, kapillare Elektrophorese, flüssige Hochleistungschromatographie
(HPLC), Dünnschicht-Chromatographie (TLC),
Hyperdiffusionschromatographie und ähnliches sowie verschiedene
immunologische Verfahren, wie Flüssigkeits-
und Gel-Präzipitinreaktionen, Immundiffusion
(einzeln oder doppelt), Immunoelektophorese, Radio immunoassays
(RIAs), mit Enzymen verbundene immunobasorbente Assays (ELISAs),
immunfluoreszierende Assays und ähnliches. Die
Entdeckung von Nukleinsäuren
geht durch gut bekannte Verfahren, wie die Southern-Analyse, Northern-Analyse, Gel-Elektrophorese,
PCR, Radiolabeling, Szintillationsmessung und Affinitätschromatographie
weiter.
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Die
Auswahl des Hybridisierungsformats für die Nukleinsäure ist
nicht kritisch. Eine Vielzahl an Hybridisierungsformaten für die Nukleinsäure ist
den Fachleuten bekannt. Bekannte Formate sind zum Beispiel Sandwhich-Assays
und Kompetition oder Verdrängungsassays.
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Hybridisierungstechniken
werden im Allgemeinen in NUCLEIC ACID HYBRIDIZATION, A PRACTICAL
APPROACH, Ed. Hames, B. D. und Higgins, S. J., IRL Press, 1985 beschrieben.
-
Die
Sensitivität
der Hybridisierungsassays muss durch die Verwendung eines Nukleinsäure-Amplifikationssystems
verbessert werden, welches die zu entdeckende Zielnukleinsäure multipliziert.
In-vitro-Amplifikationstechniken, die sich für die Amplifikation von Sequenzen
zum Einsatz als Molekularsonden oder für das Erzeugen der Nukleinsäurefragmente
für das
nachfolgende Subklonen eignen, sind bekannt. Beispiele von Techniken,
die ausreichen, um Personen aus dem Fachgebiet durch solche In-vitro-Amplifikationsmethoden
zu führen,
einschließlich der
Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), der Ligase-Kettenreaktion (LCR), Oβ-Replikaseamplifikation und
anderer RNA Polymerase-Techniken (z. B. NASBA) können in Berger, Sambrook und
Ausubel als auch bei Mullis et al. (1987),
U.S. Patentnummer 4,683,202 ; PCR Protocols
A Guide to Methods and Applications (Innis et al. eds) Academic
Press Inc. San Diego CA (1990) (Inns); Arnheim & Levinson (1. Oktober 1990), C&EN 34–47; The
Journal Of NIH Research (1991), 3: 81–94; (Kwoh et al. (1989), Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 86: 1173; Guatelli et al, (1990), Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 87: 1874, Lomell et al. (1989), J. Clin. Chem., 35: 1826;
Landegren et al. (1988), Science, 241: 1077–1080; Van Brunt (1990), Biotechnology,
8: 291–94;
Wu und Wallace (1989), Gene, 4: 560, Barringer et al. (1990), Gene,
89: 117, und Snooknanan und Malek (1995), Biotechnology, 13: 563–564 gefunden
werden. Verbesserte Verfahren des In-vitro-Klonens von amplifizierten Nukleinsäuren werden
in Wallace et al.,
U.S. Patentnummer 5,426,039 beschrieben.
Andere Verfahren, die vor kurzem im Fachgebiet beschrieben wurden,
sind die Nukleinsäuresequenzen,
basierend auf Amplifikation (NASBA
TM, Cangene,
Mississauga, Ontario) und Q-Beta-Replikase-Systeme. Diese Systeme
können verwendet
werden, um Mitanten direkt zu identifizieren, wo die PCR- oder LCR-Primer
zur Erweiterung dienen oder nur zum Abbinden, wenn eine ausgewählte Sequenz
vorhanden ist. Alternativ können
die ausgewählten
Sequenzen allgemein amplifiziert werden, indem zum Beispiel nichtspezifische
PCR-Primer verwendet werden und der amplifizierte Ziel-Bereich später auf
eine spezifische Sequenz untersucht wird, die eine Mutation aufweist.
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Oligonukleotide
zur Verwendung als Sonden, z. B. bei In-vitro-Amplifikationsmethoden, zur Verwendung
als Gensonden oder als Inhibitorenkomponenten werden gewöhnlich nach
dem Festphasen-Phosphoramidite-Triester-Verfahren
chemisch synthetisiert, das durch Beaucage und Caruthers (1981)
in Tetrahedron Letts., 22 (20): 1859–1862 beschrieben wird, z.
B. unter Verwendung eines automatisierten Synthesizer, wie in Needham-Van
Devanter et al. (1984), Nucleic Acids Res., 12: 6159–6168 beschrieben.
Die Purifikation der Oligonukleotiden wird, wo notwendig, gewöhnlich entweder
durch die Acrylamid-Gel-Elektrophorese oder durch einen Anionenaustausch
HPLC durchgeführt,
wie in Pearson und Regnier (1983), J. Chrom., 255: 137–149 beschrieben.
Die Sequenz der synthetischen Oligonukleotide kann unter Verwendung
der chemischen Degradationsmethode von Maxam und Gilbert (1980)
in Grossman und Moldave (eds) Academic Press, New York, Methods
in Enzymology, 65: 499–560
verifiziert werden.
-
Ein
alternatives Mittel zur Bestimmung des Grades der Expression der
Gene ist die In-situ-Hybridisierung. In-situ-Hybridisierungsassays
sind gut bekannt und im Allgemeinen in Angerer et al. (1987), Methods
Enzymol, 152: 649–660
beschrieben. In einem In-situ-Hybridisierungsassay werden die Zellen auf
einer festen Auflage befestigt, gewöhnlich auf einem Objektträger aus
Glas. Wenn die DNA untersucht werden soll, werden die Zellen durch
Zuführung
von Hitze oder Alkali denaturiert. Die Zellen werden dann mit einer
Hybridisierungslösung
mit einer moderaten Temperatur in Kontakt gebracht, um das Kühlen von
spezifisch markierten Sonden zu ermöglichen. Die Sonden werden
vorzugsweise mit Radioisotopen oder Fluoreszenz-Reportern gekennzeichnet.
-
Die
Expression der interessanten Gene unter der Kontrolle eines n Hsp-Promotors zur Herstellung
eines Produkts kann durch verschiedene Verfahren entdeckt oder quantifiziert
werden. Die bevorzugten Verfahren beinhalten die Verwendung spezifischer
Antikörper.
-
Verfahren
zur Herstellung von polylkonalen und monoklonalen Antikörpern sind
Fachleuten bekannt. Siehe z. B. Coligan (1991), CURRENT PROTOCOLS
IN IMMUNOLOGY, Wiley/Greene, NY; und Harlow und Lane (1989), ANTIBODIES:
A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Press, NY; Stites et al.
(eds.) BASIC AND CLINICAL IMMUNOLOGY (4. Edition) Lange Medical
Publications, Los Altos, CA, und der darin zitierten Referenzen;
Goding (1986), MONOCLONAL ANTIBODIES: PRINCIPLES AND PRACTICE (2.
Edition) Academic Press, New York, NY; und Kohler und Milstein (1975),
Nature, 256: 495–497.
Solche Techniken beinhalten die Zubereitungen von Antikörpern durch
die Auswahl der Antikörper
aus Sammlungen von rekombinanten Antikörpern in Phagen oder in ähnlichen
Vektoren. Siehe Huse et al. (1989), Science, 246: 1275–1281; und Ward
et al. (1989), Nature, 341: 544–546.
Spezifische monoklonale und polyklonale Antikörper und Antiseren binden sich
gewöhnlich
an ein KD von mindestens 0,1 mM, häufiger mindestens ca. 1 μM, vorzugsweise
mindestens ca. 0,1 μM
oder besser und am meisten bevorzugt 0,01 μM oder besser.
-
Im
Zentrum der vorliegenden Erfindung steht die Fähigkeit, hitzeinduzierbare
Promotoren selektiv durch die Verwendung von lokalisierter Wärme zu aktivieren.
Dies ist insbesondere für
kontrollierbare Wärmezellen
innerhalb eines Ziel-Bereiches wichtig, das sich im tiefen Gewebe
befindet, während
die Erhitzung der Umgebungszellen minimiert wird.
-
Die
lokalisierte Erwärmung
des tiefer liegenden Gewebes kann durch invasive oder nicht invasive
Verfahren erreicht werden (ohne die Haut zu öffnen). Zu den invasiven Verfahren
gehört
die Einführung
eines Katheters mit einer erhitzten Spitze.
-
Alternativ
kann ein Katheter mit einer optischen Führung verwendet werden. Ein
Laserstrahl kann dann durch den Katheter auf das Zielgewebe gerichtet
werden und die Hitze kann unter Verwendung von direkter Bestrahlung
abgegeben werden (zum Beispiel bei der Verwendung von Infrarotlicht). Obwohl
die Bestrahlung durch Laser für
die Erhitzung von tiefem Gewebe vorgeschlagen wurde, ist seine Verwendung
in der Medizin durch die optische Absorbierung und die thermale
Diffusion eingeschränkt.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
wird die lokale Erhitzung durch nicht invasive Mittel erreicht. 1,
entnommen von Ernst et al., PRINCIPLES OF NUCLEAR RADIATION IN ONE
AND TWO DIMENSIONS, Oxford University Press, 1987, stellt die Abschwächung von
elektromagnetischen und Ultraschallstrahlung dar. Zur Erhitzung
des tiefer liegenden Gewebes wird in 1 ein Transitionsgebiet verwendet
(da sowohl die Absorbierung als auch die Penetration erforderlich
ist). Der Röntgenbereich
des Spektrums verwendet ionisierende Strahlung, die gefährlich ist.
Der Strahlfrequenzbereich hat eine Wellenlänge von mehr als 10 cm. Die
akustische Strahlung wird bei Wellenlängen unter 1 mm stark absorbiert.
Da die Möglichkeit
der Konzentration auf ungefähr
die Hälfte
der Wellenlänge
eingeschränkt
ist, kann ein Fokusdurchmesser von 5 cm oder mehr durch die Strahlfrequenz
erreicht werden. Dies ist im Allgemeinen nicht lokalisiert genug,
um kleine Läsionen
zu behandeln. Ultraschall kann mit einer ausreichend kurzen Wellenlänge zur
Lokalisierung angewendet werden und kann tief penetrieren und wird
zu einem gewissen Grad durch das Körpergewebe absorbiert. Deshalb
konzentriert sich das bevorzugte Verfahren für die nicht invasive lokale
Erhitzung auf den Ultraschall.
-
Es
ist bekannt, dass man mit Ultraschall auf einen definierten Ziel-Bereich
zielen kann und wenn Lebendgewebe über einen längeren Zeitraum mit Ultraschall
bestrahlt wird, dass die Temperatur des betreffenden Gewebes ansteigen
kann. Insbesondere ist der fokussierte Ultraschall bekannt, sehr
effektiv für
die Erhitzung von lokalem Gewebe zu sein, solange es einen akustischen
Pfad von der Oberfläche
zur Läsion
gibt, der frei von Luft und Knochen ist. Lele, L. L. (1962) „A simple
method for production of trackless focal lesions with focused utrasound:
physical factors",
J. Physiol 160: 494–512;
Fry et al., (1978) "Tumor
irradiation with intense utrasound", Ultrasound Med. Biol. 4: 337–341. Unter
Verwendung eines Arrays von Ultraschall-Transducer mit hoher Präzision bei
der Hitzeabgabe, kann fokussierter Ultraschall mit hoher Intensität an einen
definierten sehr kleinen Bereich von tiefem Gewebe abgegeben werden.
-
Der
Fokus des Ultraschalls wird durch die Form des Transducer erreicht
(sphärisch,
parabolisch) und/oder durch die Kombination mehrerer verschiedener
Transducer-Elemente
und der Kombination ihrer Ultraschallwellen mit individuell angepassten Phasen
um einen fokalen Punkt anzubieten. Die Prinzipien des Ultraschalls
können
zum Beispiel in Bushberg J. T. et al., THE ESSENTIAL PHYSICS OF
MEDICAL IMAGING, Williams und Wilkins, Baltimore, 1994, Seiten 367–526, gefunden
werden.
-
Im
Allgemeinen haben veröffentlichte
Studien entweder versucht, Ultraschall zu verwenden, um Gewebe absichtlich
zu verbrennen oder um Gewebe abzubilden, ohne seine Temperatur bedeutend
zu erhöhen.
Siehe z. B. McAllister et al. (1994) Teratology 51: 191; Cline et
al. (1992) „MR-guided
focused utrasound surgery" J.
Corp. Asst. Tomog. 16: 956–965. Angles
et al. (1991) Teratology 42: 285 berichtete, dass Ultraschall Hitzeschock-Gene
beim Fehlen eines entdeckbaren Anstieges in der Temperatur aktivieren
kann. Im
US-Patent Nr. 5,447,858 wurde
ein Sojabohnen-Hsp-Promotor mit einem heterologenem Gen rekombiniert,
in Pflanzenzellen eingeführt
und der Hsp-Promotor
wurde mittels der „Hitze
des Tages" aktiviert
(Spalte 11, Zeilen 15–25)
oder durch Inkubation bei zum Beispiel 42,5°C (Spalte 11, Zeile 37). Fokussierter
Ultraschall mit einer hohen Intensität wurde verwendet, um Tumore
in tierischen Modellen abzutragen (Lele (1962), J. Physiol. 160: 494–512; Fry
et al. (1978), Ultrasound Med. Biol. 4:337–341) und stellt eine vorgeschlagene
operative Technik zur Behandlung von Lebertumoren dar (ter Harr
et al. (1991), Phys. Med. Biol. 36: 1495–1501; ter Harr et al. (1991),
Min. Invas. Ther. 1: 13–19).
-
Im
Gegensatz dazu geht die vorliegende Erfindung von einer absichtlichen
Erhitzung des Gewebes innerhalb eines Zielvolumens aus, aber auf
eine fein kontrollierte Weise innerhalb eines definierten Temperaturbereichs.
In der Vergangenheit haben mehrere Faktoren die Verwendung von Ultraschall zur
Erhitzung von Gewebe eingeschränkt:
1) die Unfähigkeit,
den genauen Ort der Hitzeabgabe aufgrund der Interferenz von in
der Nähe
befindlicher Luft-/Wasser-, Wasser-/Knochen- und Fett-/Wasser-Grenzen genau festlegen
zu können,
2) die Unfähigkeit,
den Temperaturanstieg genau quantifizieren zu können, 3) die Unfähigkeit,
gleichzeitig das Zielgewebe und das umgebende Gewebe zu visualisieren, um
das Ausmaß und
die Effekte der Ultraschallerhitzung zu überwachen. Eine Möglichkeit
ist die Verwendung einer Kombination aus fokussiertem Ultraschall
und Kernspintomographie (MRI).
-
Cline
et al. (1994) Magn. Reson. Med. 31: 628–636, Cline et al. (1995) J.
Corp. Asst. Tom. 16: 956–965,
De Poorter (1995) Magn. Reson. Med. 33: 74–81.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass der Hitzeschock-Promotor durch ein
Phänomen
aktiviert werden kann, bei dem es sich nicht um Ultraschall handelt,
was zu einem Anstieg der Körpertemperatur führt (z.
B. Fieber, heiße
Duschen, Stress). Daher ist es angemessen, während der Dauer der Gentherapie
diese Variablen strikt zu kontrollieren (die Temperatur des Patienten
eng zu überwachen,
heiße
Duschen zu vermeiden, Stress verursachende Umgebungen zu vermeiden).
-
Zusätzlich kann
die Hitze endogene Hitzeschockgene unter der Kontrolle des endogenen Hsp-Promotors
aktivieren. Die Interaktion zwischen den Prozessen wird noch erforscht.
-
Ein
Element des nicht invasiven Gebrauchs von fokussiertem Ultraschall
ist dass man sicherstellen muss, dass 1) das erhitzte Gebiet mit
dem Zielgewebe übereinstimmt,
und 2) die Temperaturerhöhung mit
der Zieltemperatur übereinstimmt.
Das erste Problem erfordert eine anatomische Visualisierung und das
zweite die Visualisierung der Temperaturverteilung.
-
Während Ultraschall
im Prinzip für
beide Zwecke eingesetzt werden kann, wird seine Präzision für diesen
Zweck als nicht ausreichend erachtet.
-
Cline
et al., (1992) J. Corp. Asst. Tomog. 16: 956–963, beschrieb die Kombination
von Kernspintomographie (MRI) und fokussiertem Ultraschall, bei dem
MRI verwendet wird, um den Ziel-Bereich zu visualisieren und zu
kartieren und um die Temperaturverteilung zu visualisieren und zu
kartieren. Die Prinzipien des MRI können zum Beispiel bei Stark
D. D. und Bradley, W. G., MAGNETIC RESONANCE IMAGING, Mosby Year
Book, 1992, Seiten 1–521
gefunden werden.
-
Die
Abbildung der Temperatur kann bei einem MRI mithilfe der folgenden
drei Möglichkeiten
erfolgen: 1) Verwendung des Spin-Gitter (T1) Relaxationszeit in
Abhängigkeit
der Temperatur; 2) Verwendung der Diffusion-konstanten Abhängigkeit
von Wasser bei der Temperatur; und 3) Verwendung der Larmor-Präzession
Frequenzabhängigkeit
der Wasserprotonen bei der Temperatur. Es wird mehr und mehr klar,
dass das dritte Verfahren das bevorzugte Verfahren ist, da es ziemlich
unabhängig
von den meisten intra- und extrazellulären Prozessen ist und sehr
schnell in einem Abbildungsverfahren gemessen werden kann.
-
Cline
et al. (1994), „MR
temperature mapping of focused ultrasound surgery", Magn. Reson. Med.
31: 628–636;
De Poorter et al. (1995), „Noninvasive
MRI thermometry with the proton resonance frequency (PRF) method:
In vivo results in human muscle",
Magn. Reson. Med. 33: 74–819;
Hall et al. (1985), „Mapping
of pH and temperature distribution using chemicalshift-resolved
tomography", J.
Magn. Reson. 65: 501–505
(J. de Zwart et al. (1996), J. Magn. Reson. Series B, 112: 86–90 und
der darin genannten Referenzen).
-
Die
Protonresonanzfrequenz (PRF) hängt von
der Temperatur ab. PRF-Informationen
werden von den Phasenveränderungen
in den Gradientenecho-Bildern erhalten. MRI-Thermometrie basierend auf
PRF zeigt wenig Abhängigkeit,
wenn überhaupt, von
der intra- und extrazellulären
Komposition. Die Abbildungsgeschwindigkeit ist aus zwei Gründen wichtig:
Vermeiden von Bewegungsartifakten und Begrenzung der Effekte der
Wärmeleitung
bei der Quantifizierung der Temperaturerhöhung. Um die gesamte Abbildungszeit
zu minimieren, sollte die Zeit zwischen aufeinander folgenden Reizungen
(Wiederholungszeit, „TR") kurz sein. Die
Echozeit („TE") sollte jedoch lang
sein, um die Phasenakkumulation zu ermöglichen. Unter Verwendung dieser
Technologie ist es möglich,
3D Bilder innerhalb von 5 Sekunden mit einer räumlichen Auflösung von
ca. 3–4
mm und einer Temperaturgenauigkeit von ca. 2 Grad Celsius zu erhalten.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
wird ein MRI-geleiteter fokussierter Ultraschall verwendet, wie
in Cline et al., (1995) Magn. Reson. Imaging, 194: 731–737 beschrieben.
In zukünftigen
Ausführungsformen,
wird der durch Cline et al. beschriebene einzelne Ultraschall-Transducer
unter mechanischer Kontrolle vorzugsweise durch ein Array an Transducer
unter elektronischer Kontrolle ersetzt, um den Fokus elektronisch
zu steuern, wie bei Fan, X. und Hynynen, (1995) Med. Phys. 22 (3):
297–306
beschrieben.
-
Die
folgenden Beispiele werden einzig für den Zweck der Illustration
angeboten.
-
Beispiel
1 beschreibt die Verwendung von fokussiertem Ultraschall, geleitet
durch MRI, zur Erhitzung eines Bereichs eines transformierten Humantumors,
unter Vorauswahl von dreidimensionalen Koordinaten, wobei die Erhitzung
ein gentechnisch verändertes
therapeutisches Gen aktiviert, das sich unter der Kontrolle eines
Hsp70-Hitzeschock-Promotors befindet.
-
Vektoren,
die vom Adenvirus-Serotyp 5 abgeleitet sind, werden in diesem Beispiel
verwendet. S. L. Brody und R. G- Crystal (1994), „Adenovirus-Mediated
In Vivo Gene Transfer",
Ann. N. Y. Acad. Sci. 716: 90–101.
Der E1A und E1b-Bereich werden optional gelöscht, um eine Replikation zu
verhindern (siehe 2). Der E3-Bereich kann auch optional
gelöscht
werden, um einen 7,5 kb Bereich für die exogene DNA zu schaffen.
-
Der
humane Hsp-70B Promotor wird verwendet, da er ausschließlich hitzereguliert
ist und die Expression bei Induktion mehrere Tausend Mal fördern kann
(M. Dreano et al. 1986), „High
level heat-regulated synthesis of Proteins in eukaryotic cells", Gene 49: 1). Die
Sequenz des humanen Hsp-70 Promotors wird in 3C vorgegeben,
zusammen mit seinen Nachbildungen von Drosophila und Änderungen
in der Aktivität
des Promotors unter Verwendung von Insertionen. Voelmy (1994), Crit.
Rev. Euk. Gene Exp. 4: 1357. HSEII und HSEI beziehen sich jeweils auf
die allgemeinen Hitzeschockelemente II und I. Die Insertionen können die
Wirksamkeit des Promotors verändern
(R. Voellmy et al. (1994), „Transduction
of the stress signal and mechanisms of transcriptional regulation
of heat shock/stress Protein gene expression in higher eukaryotes", Crit. Rev. in Eukar. Gene
Expr. 4: 357–401).
Es sollte hier angemerkt werden, dass Hsp-70B nicht durch Adenvirus-Genprodukte
aktiviert wird (M. C. Simon et al. (1987), „Selective induction of human
heat shock gene transcription by the adenovirus E1A Products, including the
13S E1A product",
Mol. Cell Biol. 7: 2884.
-
Der
Vektor wird konstruiert, indem eine Kassette in den Vektor eingefügt wird,
der das humane Interleukin-2 enthält, wie in Addison et al. (1995) Proc.
Nat. Acad. Sci. U. S. A. 92: 8522–6 beschrieben (andere Lymphokine,
wie IL-i, IL-4, Tumor-Nekrosefaktoren
usw. können
verwendet werden; siehe z. B.
US
Patentnummer 4,992,367 und Furitani et al. (1986), Nuc.
Acids Res. 14: 3167–79),
außer
dass das Gen sich unter der Kontrolle des humanen Hsp70-Promotors
statt der E1 oder E2 Position des Adenvirus Typ 5 Chromosomensatz
befinden wird. Das E. coli LacZ Gen ist optional im Vektor als ein
Reportergen beinhaltet. Sein Produkt, β-Galaktosidase, kann leicht
durch sein spezifisches Substrat entdeckt und quantifiziert werden.
Eine SV40 Polyadenylation wird optional zusammen mit einer inversen
terminalen Repetition (ITR) als ein Enkapsidationssignal und Enhancer
verwendet (siehe
1).
-
Die
Konstruktion des Vektors wird unter Verwendung eines Plasmids erreicht,
das die Kassette und den Adenvirus Typ 5 Sequenz enthält, der
für die homologene
Rekombination mit der E1- oder E3-Adenvirus genomischen DNA verwendet
wird.
-
Das
modifizierte Adenvirus wird in 293 Zellen gezüchtet, eine transformierte
humane embryonische Nierenzelllinie, die E1 Proteine exprimiert,
vorausgesetzt (im Fall eines Replikationsdefizienten Adenvirus)
E1 Funktionen erlauben die Produktion des Virus. Virale Vektoren
werden in Titern von bis zu 1012 plattenformenden
Einheiten pro mL produziert.
-
Der
Vektor wird systematisch an einen Patienten verabreicht, der mit
einem Brust-Adenokarzinom diagnostiziert wurde. Vorzugsweise werden
1 μg bis
100 μg Vektor
DNA in 0,1–2
ml saliner Lösung
direkt in den Tumor injiziert.
-
Alternativ
können
ca. 10 μg
bis 1 mg Vektor DNA intravenös
in 1–5
ml einer salinen Lösung
injiziert werden.
-
Die
Präsenz
und/oder der Vektor wird durch den Erhalt einer Biopsie des kanzerösen Gewebes bestimmt
und durch die Demonstration der Präsenz der Gene oder Genprodukte
durch gut bekannte Northern, Southern oder Western Blotting-Techniken oder
durch das Entdecken der Aktivität
des optionalen Reporter-Lacz-Gens.
-
Ein
Patient wird auf ein spezielles Bett gelegt (z. B. General Electric
Co., Milwaukee, WI, wie in Cline et al. 1994 und 1995, supra) beschrieben
und wird in den Magneten eines Kernspintomographie-Instruments (MRI)
geschoben (z. B. 1,5T MR Imaging System von Signa, GE Medical Systems,
Milwaukee, WI). Das Mm-Instrument ist mit einem fokussierten Ultraschall-(FUS)Gerät ausgestattet
(Specialty Engineering Associates, Milpitas, CA), das computergesteuert
ist. Insbesondere kann das FUS-Gerät im Bett des MRI so integriert
werden, dass der Transducer frei unter dem Patienten mit Bewegungsfreiheit
in den drei Hauptrichtungen bewegt werden kann, damit der Fokus überall am
menschlichen Körper
platziert werden kann. Alternativ kann der Fokus elektronisch angepasst
werden, indem ein komplizierterer FUS-Transducer verwendet wird,
ein so genannter schrittweiser Array FUS-Transducer. Es kann sich
in der Tat um mehrere Transducer handeln, die individuell auf elektronische
Weise gesteuert werden können
und somit die Bewegung des Fokus ermöglichen. Der akustische Kontakt
zwischen dem Fokus und dem FUS-Transducer
wird unter Verwendung des entsprechenden Wassers, Gels oder eines
anderen Mittels sichergestellt, das einen ununterbrochenen akustischen
Pfad vom Transducer zum Fokus gewährleistet. Eine Sparc 10 (Sun
Microsystems, Mountain View, CA) Arbeitsstation, die an die Motorsteuerung
angekoppelt ist, der FUS-Pulsgenerator und
das MRI-Abbildungssystem wird zur Programmierung, Planung, Überwachung
und zur Kontrolle der Therapie verwendet. Cline et al., supra, und Zwart
et al., supra.
-
Der
Ziel-Bereich wird durch sanfte Haltebänder zum Bett immobilisiert.
(Hinweis: Je schneller das Verfahren, desto weniger besteht Bedarf
für Immobilisierung;
bei sehr beschleunigten Verfahren ist die Immobilisierung nicht
notwendig.) Hochdetaillierte MRI-Bilder werden mit einem geeigneten
Kontrast erhalten, um genauestens die Computerkoordinaten des Ziels
zu ermitteln (z. B. Tumor oder ischämisches Gebiet), gemäß den Standard-MRI-Verfahren.
Basierend auf i) Koordinaten des Ziels, ii) Schätzungen der Ultraschallabschwächung, iii)
akustische Impendanzwechsel in den Ultraschallwegen, stehen der
Fokus, die Stärke
und der Bestrahlungszeit des FUS-Geräts im Mittelpunkt, um eine
Erhöhung
der Temperatur von drei Grad Celsius in ca. 10 Sekunden beim Ziel zu
bewirken.
-
Das
FUS-Gerät
wird für
10 Sekunden angeschaltet. Unmittelbar nach der FUS-Bestrahlung wird ein
schnelles MRI-Temperaturbild aufgenommen, gemäß den Verfahren, die in J.
de Zwart et al. (1996), J. Magn. Reson. Serie B, 112: 86–90 umrissen
werden und auf die darin Bezug genommen wird).
-
Zu
den folgenden Kriterien wird eine Bewertung vorgenommen: i) Stimmt
der erhitzte Punkt mit dem Ziel überein
(Vergleich des anatomischen MRI mit dem Temperatur-MRI), und ii) Beträgt die Temperaturerhöhung in
der Tat 3 Grad Celsius (Für
die Quantifizierung der Temperatur siehe J. de Zwart et al. Unter
5)? Wenn nicht, wird das FUS-Ziel im ersten Fall verschoben und
im zweiten Fall wird die Stärke angepasst.
Die Versuchserhitzung wird wiederholt, bis die Position und die
Stärke
mit dem Ziel übereinstimmen.
Hinweis: Da die Aktivität
des Hsp-70B Promotors linear proportional mit der Dauer ist, wird
die Gen-Expression in diesem Anpassungsverfahren aufgrund der kurzen
Dauer eingeschränkt.
-
Nachdem
die Stärke
und der Fokus angepasst wurden, wird die therapeutische Ultraschalldosis
geliefert. Beim Hsp-70B Promotor resultiert eine Erhöhung von
3 Grad für
15 Minuten zu einem Anstieg zu einer sehr großen Expression des Gens unter
Hsp-70B Kontrolle.
Deshalb beträgt
die anfängliche
Bestrahlung 15 Minuten. Sie kann nach dem Ermessen des beiwohnenden
Arztes unter Beachtung der Schwere des behandelten Zustands, dem
Patientenzustand (Alter, Gesundheit) und die Größe und Lage des Ziel-Bereiches erhöht und vermindert
werden.
-
Der
Patient wird dann vom MRI entfernt.
-
Die
Bewertung der Therapie erfolgt durch eine klinische Untersuchung
und einem regulären Nachfassen
durch ein detailliertes anatomisches MRI, um die Tumorverkleinerung
zu bewerten.
-
Das
Beispiel 2 wird unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren ausgeführt,
außer
dass das Gen für
den vaskulären
Endothelialwachstumsfaktor (VEGF) in Gewebezellen übertragen
wird, die an ischämischen
Schäden
leiden. Der Adenoviral-Vektor, der das VEGF-Gen enthält, wird direkt
in die Umgebung des beeinträchtigten
Gewebes injiziert oder in Blutgefäße, die direkt das betroffene
Gebiet versorgen. Die Gen-Expression wird wie oben beschrieben induziert
und überwacht.
Die Bewertung der Therapie erfolgt durch eine klinische Untersuchung
und einem regulären
Nachfassen durch ein detailliertes anatomisches MRI, um die Heilung des
ischämischen
Gewebes zu bewerten.
-
Beispiel
3 beschreibt die Verwendung des fokussierten Ultraschalls (FUS)
geführt
durch das MRI zur Erhitzung eines vorbestimmten Bereiches des Oberschenkelmuskels
und Aktivierung des endogenen Hitzeschockgens in einem Rattenmodell.
-
Harlan
Sprague-Dawley Ratten (n = 6) mit einer Masse von 428 ± 48 g
wurden nach einem genehmigten Tierprotokoll des Nationalen Gesundheitsinstituts
studiert. Die relativ große
Größe der Ratte
stellt sicher, dass der Ultraschall tief innerhalb des Bizeps-Femoris-Muskels
im rechten hinteren Beins der Ratte fokussiert.
-
Es
wurde ein Polykarbonat Rattenhalter konstruiert, der sowohl den
FUS-Transducer als
auch eine MRI-Oberflächenmagnetspule
enthielt. Der Halter wurde in einer Fiberglasröhre platziert, die zum Teil
mit Wasser gefüllt
war. Der Ultraschall passiert durch eine 38 mm Öffnung in der Plattform, auf
der das Tier steht.
-
Der
Halter war schräg
um sicherzustellen, dass sich das hintere Bein der Ratte unter Wasser befand,
während
sein Kopf in einem sicheren Grad über Wasser gehalten werden
konnte. Das Bein wurde durch vier 2-0 umflochtene Polyesterfaser-Nähte unterstützt, die
ein Raster entlang der Öffnung
bildeten. Der FUS-Transducer wurde so positioniert, dass der Fokus
5 mm in den Oberschenkel der Ratte betrug.
-
Frühere Tests
mit Hochintensitäts-FUS,
die an Ratten und frischen Hühnchenbeinen
ausgeführt wurden,
zeigten, dass ein Fokus zu nahe zur Haut zu Verbrennungen der Haut
führen
kann. Die Ratte wurde mit einer intraperitonealen Verabreichung
von Ketamin und Xylazin anästhesiert.
Drei weitere Schritte wurden unternommen, um die Reflektion und
die Unterbrechung des Ultraschalls, verursacht durch akustischen
Impendanzversatz an der Schnittstelle zu minimieren. Erstens wurde
das rechte Bein vorn und hinten mit elektrischen Scheren rasiert.
Das Rasieren half ferner auch potenzielle Quellen der RNA-Degradierung
beim Sammeln des Gewebes zu reduzieren. Die Haut wurde dann mit
Alkoholtupfern gereinigt und mit einem Tensid befeuchtet, um die
Retention von Luftmikrobläschen
entlang der Haut zu reduzieren. Nachdem schließlich die Ratte in Wasser getaucht wurde,
wurden große
Luftblasen, die unter dem Bein eingeschlossen waren, freigegeben.
Die Ratte wurde sicher auf seiner rechten Seite auf der Plattform
positioniert und es wurde sorgfältig
darauf geachtet, dass der Fokussierbereich des Ultraschalls nicht
zu nahe an den Knochen in den Beinen lag. Die Respiration wurde überwacht,
um einen entsprechenden Grad der Narkose beizubehalten. Die Körpertemperatur
wurde rektal mit einem Paar Fiberoptiktemperatursonden gemessen
(Luxtron Fluoroptic Model SMM, Santa Clara, CA). Ein weiteres Sondenpaar überwachte
die Temperatur des Wasserbads. Die Badtemperatur wurde durch den
Wärmeaustausch mit
einem Umlaufwasserheizer gesteuert. Die rektale Zieltemperatur betrug
37 bis 38°C.
Deionisiertes Wasser wurde für
das Bad verwendet, da es frei von Mikrobläschen war, die den Ultraschall
beeinträchtigen
können.
-
Die
direkte Übertragung
des Ultraschalls durch das Wasser zum Bein wurde effektiver erachtet als
andere Verfahren, die eine Kombination aus Ultraschall-Gel und Wasser
beinhalteten, die sich in einem Ballon oder in einem Kondom befand.
Der FUS-Transducer
(Specialty Engineering Associates, Soquel, CA) war 38 mm lang im
Durchmesser mit einem Kurvenradius und nominaler Fokallänge von
25 mm. Seine Resonanzfrequenz betrug 1,459 MHz. Der prognostizierte
Fokussierbereich, basierend auf der Geometrie und definiert als
ein Gebiet mit voller Breite und halber maximaler Intensität (Barober
JC, Tristam M., „Diagnostic
Ultrasound", in:
Webb S, ed THE PHYSICS OF MEDICAL IMAGING, Bristol: Adam Nilger,
1988; 328–334)
war ein Ellipsoid mit einer Hauptachse von 6 mm orientierend entlang
der Transducer-Achse und eine kleinere Achse von 1 mm. Die rf-Oberfläche der
Magnetspule wurde mit Epoxid in einem 58 mm Durchmesser des Kanalschnitts
in der Plattform um die FUS-Öffnung versehen.
Abstimmende und übereinstimmende
Kondensatoren wurden außerhalb
des Wassers über
der Ratte angebracht.
-
Experimente
wurde an einem 4,7 t Magnet, gesteuert mit einer Inova-Konsole (Varian
NMR Instruments, Palo Alto, CA) ausgeführt. Die Kartierung der MRI-Temperatur erfolgte
unter Verwendung einer rf-gespoilter Gradientenecho-Abbildung (de
Poorter et al. (1995), „Noninvasive
MRI thermometry with the proton resonance frequency (PRF) method:
in vivo results in human muscle",
Magn. Reson. Med. 33: 74–81
(1996); de Zwart et al., "Fast
magnetic-resonance temperature imaging". J. Magn. Reson. B 112: 86–90). Die
Gradientenechodaten ermöglichten,
Karten der Phasenunterschiede zu rekonstruieren. Der Hydrogenkern
demonstriert in Wasser eine Temperatur, die von der chemischen Veränderung
abhängt, die
es erlaubt, Temperaturveränderungen
von diesen Phasendifferenzen zu berechnen. Echo- und Wiederholungszeiten
betrugen jeweils 12 und 75 ms.
-
Fünf Scheiben
mit einer Dicke von 2 mm und einem Abstand von 3,5 mm wurden hintereinander auf
ununterbrochene Weise erhalten. Diese waren anfänglich um den nominalen Fokalpunkt
zentriert. 128 × 128
Karten wurden für
das 10 × 10
cm2 große Sichtfenster
berechnet. Die Temperaturauflösung
betrug ca. 0,15°C.
-
Ein
ursprüngliches „kaltes" Referenzbild wurde
abgerufen, nachdem die Ratte entsprechend im Magnet positioniert
und seine Temperatur im Ziel-Bereich stabilisiert wurde. Dieses
Bild wurde verwendet, um die Temperaturveränderungen in den nachfolgenden
Karten zu berechnen. Dann wurde der Ultraschall auf einer niedrigen
Stufe angeschaltet (~1 W elektrisch), lang
genug, um ein Set von fünf
Scheiben zu erhalten. Die Daten wurden zu einer Sun-Arbeitsstation
exportiert, wo der benutzergeschriebene IDL-Code zur Konstruktion
von Temperaturkarten verwendet wurde (siehe auch Referenz 7). Durch
diese Karten wurde der Fokussierbereich identifiziert. Bei Bedarf
wurden Anpassungen an den Orten der Scheiben vorgenommen, um den
Fokus in die Mitte der Scheibe zu zentrieren. Die Erhitzung des
Beinmuskels durch fortlaufende FUS erfolgte dann für 45 Minuten.
Karten mit Temperatur in Echtzeit wurden verwendet, um den Fokussierbereich
mit 8°C
in ihrem Zentrum erhöht
zu halten, mit einem ca. 5°C
Anstieg am Rand des Bereichs. Somit wurde der Fokussierbereich auf
42–45°C erhitzt.
Die Expression des Hsp70-Gen wurde für weitere 45 Minuten nach dem Erhitzungszeitraum
fortgesetzt, während
das MRI die Beintemperatur überwachte.
Während
des Experiments wurde die Temperatur des Hauptkörpers der Ratte, wie durch
die rektalen Sonden gemessen, innerhalb von einem Grad im Ziel-Bereich
beibehalten und die Respiration wurde überwacht, um eine angemessene
Betäubung
sicherzustellen.
-
Die
Ratte wurde mit Pentobarbital eingeschläfert und der rechte Beinmuskel
wurde mit Hilfe einer Gefrierklemme, gekühlt in flüssigem Stickstoff (–196°C) gefroren.
Die gefrorene Probe wurde in einem sterilen Probenbehälter, der
in flüssigem
Stickstoff eingetaucht war, zu einem Labor transportiert, wo die
Gewebeproben für
die Analyse präpariert
wurden. Die Proben wurden von einem drei Mal drei Raster entnommen,
das auf der nominalen Achse des FUS-Strahls zentriert wurde. Die
Probe aus dem Zentrum wurde in der Tiefe dreimal unterteilt, womit insgesamt
elf Proben erhalten wurden. Die Größe jeder Muskelprobe betrug
ungefähr
4 mm × 4
mm × 2 mm.
-
Die
Proben blieben eingefroren, bis sie in Eppendorf-Röhrchen platziert
wurden, die 0,5 ml einer Trizol-Lösung enthielten (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) und homogenisiert wurden. Die Lösung und das homogenisierte
Gewebe wurden dann bei –80°C aufbewahrt,
bis RNA extrahiert wurde. Die RNA (30 μ6 Probe pro Spur) wurde durch Gel-Elektrophorese
separiert und auf eine Nylonmembran übertragen. Die Integrität der mRNA
wurde durch Visualisierung der Ethidiumbromid gefärbten RNA
nach der Übertragung
bewertet. Die Membranen wurden mit einer 32p-gekennzeichneten
cDNA hybridisiert, die die induzierbare Hsp70-mRNA ergänzt. Es
wurden Autoradiografen geschaffen und für die Menge induzierbarem Hsp70
in jeder Probe analysiert.
-
Ein
Intensitätsbild
der Scheibe, die den Fokussierbereich beinhaltet, wird in 5(a) gezeigt. 5(b) zeigt
die Temperaturänderung
in derselben Scheibe des Rattenbeines nach einer Minute Erhitzung
auf. Das Sichtfenster ist identisch mit der 5(a),
aber die Temperaturen wurden in nur einem kleineren Interessengebiet
berechnet. Ferner wurden die Pixel, die unter einem Intensitätsschwellwert
fallen aufgrund eines schlechten Signal-Störverhältnisses nicht berechnet und
erscheinen in schwarz. Da etwas Diffusion der Hitze in das umgebende
Gewebe stattfand, dient 5(c) als
ein guter Indikator der Größe des Fokussierbereichs.
Die 5(c) stellt eine Temperaturkarte
dar, die nach nur drei Minuten Erhitzung erhalten wurde. Die thermale
Diffusion ist offensichtlich und nachfolgende Daten zeigen, dass
ein ungefährer
stetiger Zustand erreicht wurde.
-
Die 6 zeigt
den Northern Blot der gesamten RNA, angefertigt vom Oberschenkelmuskel der
Ratte nach der Bestrahlung durch das MRI-geleitete FUS, das mit
einer randomisierten präparierten gekennzeichneten
humanen Hsp70 stressinduzierbaren Gensonde reagierte. Die Sonde
hybridisiert stark in Spur 5 bei einer Position von ca. 2,3 kb (Pfeil),
wie bei einem 70.000 Daltonprotein zu erwarten. Die RNA, die in
die Spuren 8 und 11 geladen wurde, war etwas abgeschwächt. Messungen
zeigen, dass die differentielle Expression des hitzeinduzierbaren
Hsp70 im Fokussierbereich von den Faktoren 3 bis 67 reicht.
-
Diese
Ergebnisse demonstrieren, dass eine fortlaufende FUS auf niedrigem
Niveau verwendet werden kann, um die Expression der endogenen Hsp70
mRNA In-vivo zu
erhöhen
und dass der Hsp70-Promotor ein geeignetes Ziel zur Verwendung bei
der Kontrolle der Genexpresssion basierend auf lokaler Hitze ist.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass das MRI interaktive Temperaturkarten
für die Überwachung
der lokalen Erhitzung von In-vivo-Gewebe durch FUS bereitstellen
kann. Die Integration von dreidimensionalen schnellen Abbildungsverfahren, wie
PRESTO, sollte schnellere Temperaturkarten ermöglichen.
-
Beispiel
4 beschreibt den Gebrauch von fokussiertem Ultraschall (FUS), geführt durch
MRI zur Erhitzung eines vorbestimmten Gebiets im Oberschenkelmuskel
und zur Aktivierung von endogenen Hitzeschockgenen in einer Maus,
dessen Muskelgewebe mit einem Adenoviral-Vektor transformiert wurde.
-
Eine
transgenische Maus, die ein gentechnisch verändertes LacZ-Gen unter Kontrolle
des Hsp70-Promotors enthält
(Für Verfahren
zur Herstellung von transgenischen Mäusen sehen Sie bitte z. B.
Charron et al. (1995) J. Biol. Chem. 270: 30604–10; für Adenoviral-Vektoren die bei
der Transformation von Zellen nützlich
sind, sehen Sie z. B. Addison et al. (1995) Proc. Nat. Acad. Sci.
U. S. A. 92: 8522–6
und Wang et al. (1996) Proc. Nat. Acad. Sci. U. S. A. 93: 3932–6), wird
wie im Beispiel 3 beschrieben behandelt (d. h., Bereiche des Oberschenkelmuskels
verfügen über vorausgewählte Koordinaten,
die unter Verwendung des FZS-MRI erhitzt werden). Eine signifikante
Erhöhung
der gewünschten Gen-Transkripte
im FUS fokalen Punkt wird beobachtet.