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Technischer Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen monoclonalen Antikörper sowie
einen immunologischen Test eines D-Dimers, das durch Verdauen von
menschlichem stabilisierten Fibrin mit Granulocytenelastase (nachstehend
manchmal als "e-D-Dimer" bezeichnet) erzeugt
wird, und einen DD/E-Komplex, der durch Verdauen von menschlichem
stabilisiertem Fibrin mit Granulocytenelastase (nachstehend manchmal
als e-DD/E-Komplex bezeichnet) erzeugt wird.
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Der
monoclonale Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist als Reagenz für
den immunologischen Test des e-D-Dimers und des e-DD/E-Komplexes,
welche in Plasma oder Serum erzeugt werden, wenn menschliches stabilisiertes
Fibrin mit Granulocytenelastase verdaut wird, nützlich. Das e-D-Dimer und der e-DD/E-Komplex
sind als Marker zur Vorhersage von postoperativen Erkrankungen multipler
Organe und einer Lungenemphyse anwendbar.
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Hintergrund der Erfindung
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In
der klinischen Diagnose sind Verdauungsprodukte von menschlichem
stabilisiertem Fibrin durch verschiedenartige Proteasen als diagnostische
Marker nützlich.
Beispielsweise werden ein D-Dimer, das durch Verdauen von menschlichem
stabilisiertem Fibrin mit Plasmin erzeugt wird (nachstehend manchmal
als "p-D-Dimer" bezeichnet), und
ein DD/E-Komplex, der durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem
Fibrin mit Plasmin erzeugt wird (nachstehend manchmal als "p-DD/E-Komplex" bezeichnet), häufig als
diagnostische Marker einer disseminierten intravasalen Gerinnung
(DIC) verwendet. Bei der Bestimmung des p-D-Dimers und des p-DD/E-Komplexes
in Proben, die aus einem menschlichen Körper stammen, wird im Allgemeinen
die Agglutination von Latex verwendet, der mit einem monoclonalen
Antikörper,
der spezifisch für
das p-D-Dimer ist, sensibilisiert worden war.
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Des
Weiteren sind das e-D-Dimer und der e-DD/E-Komplex von menschlichem
stabilisiertem Fibrin als Marker zur Vorhersage von postoperativen
Erkrankungen multipler Organe und einer Lungenemphyse anwendbar.
Die Agglutinationsreaktion von Latex, der mit dem oben erwähnten monoclonalen
Antikörper,
welcher spezifisch für
das p-D-Dimer ist, sensibilisiert wurde, ermöglicht es, das p-D-Dimer und
den p-DD/E-Komplex,
die unter der Einwirkung von Plasmin erzeugt wurden, zu bestimmen.
Die Bestimmung des e-D-Dimers und des e-DD/E-Komplexes, die unter
der Einwirkung von Granulocytenelastase erzeugt wurden, ist damit
jedoch nicht möglich.
Dementsprechend gab es verschiedene Ansätze, um das e-D-Dimer und den e-DD/E-Komplex von menschlichem
stabilisierten Fibrin zu bestimmen.
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Von
einem monoclonalen Antikörper,
der mit einer N-terminalen Stelle (Aα 22–36) reagiert, die in der Aα-Kette von
Fibrinogen neu gebildet wird, wenn es mit Granulocytenelastase verdaut
wird, wurde bereits berichtet (Blond Coagulation and Fibrinolysis,
Bd. 6, p. 259, 1995). Dieser monoclonale Antikörper besitzt eine Antigen-Anbindungsstelle
in der E-Domäne
und unterscheidet sich deshalb von dem monoclonalen Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung. Darüberhinaus
reagiert ersterer Antikörper
in geringem Masse mit Fibrinogen, weshalb Verdauungsprodukte von
Fibrinogen oder Fibrin mit Granulocytenelastase im Plasma nicht
mittels EIA, bei der erstere monoclonale Antiköper verwendet wird, bestimmt
werden können.
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Weiterhin
werden manchmal polyclonale Antikörper verwendet, die dadurch
erzeugt wurden, dass Antikörper,
die mit Plasmin-verdautem D-Monomer, Plasminverdautem D-Dimer, Plasmin-verdautem
DD/E-Komplex sowie Fibrinogen reagieren können aus polyclonalen Antikörpern, die
durch Immunisierung mit Granulocytenelastase-D-Fragment des Fibrinogens
erhalten wurden, absorbiert und entfernt werden (J. Lab. Clin. Med.
Bd. 102, p. 858, 1983); dieses Verfahren ist jedoch recht umständlich.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Nachweis
von e-D-Dimer- und e-DD-Komplex-Mengen in einer aus einem menschlichen
Körper
stammenden Probe wie zum Beispiel Plasma bereitzustellen, ohne die
Mengen an Fibrinogen, durch Plasmin verdaute Produkte von Fibrinogen
oder durch Plasmin verdaute Produkte von menschlichem stabilisierten
Fibrin (insbesondere p-D-Dimer oder p-DD/E-Komplex), von welchen
angenommen wird, dass sie in einer Probe mit vorhanden sind, zu
beeinflussen.
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Andere
Aufgaben und Vorteile werden aus der nachstehenden Beschreibung
deutlich werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein monoclonaler Antikörper bereitgestellt, welcher
spezifisch reagiert mit einem D-Monomer, das durch Verdauen des
menschlichen Fibrinogens mit Granulocytenelastase hergestellt wird,
der D-Domäne enthaltenden
Verdauungsprodukte, die durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem
Fibrin mit Granulocytenelastase hergestellt werden, und einem partiellen
Aα-Ketten-Fragment eines
D-Monomeren, das durch Verdauen von menschlichem Fibrinogen mit
Granulocytenelastase hergestellt wird, wobei das partielle Fragment
erzeugt wird durch Entfernen eines Polypeptids mit einer Aminosäuresequenz
der ersten bis 111ten Aminosäure
der Aα-Kette,
aber nicht reagiert mit Fibrinogen oder einem Fragment X, Y oder
E, die hergestellt werden durch Verdauen von Fibrinogen mit Granulocytenelastase,
den Verdauprodukten des menschlichen Fibrinogens mit Plasmin oder
den Verdauprodukten des stabilisierten Fibrins mit Plasmin.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein monoclonaler Antikörper bereitgestellt, der mit
einem Peptid mit der folgenden Aminosäuresequenz, SEQ ID NO: 1:
Ser
Glu Asp Leu Arg Ser
reagiert.
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Weiterhin
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein immunologischer Test für ein D-Dimer und einen DD/E-Komplex,
welche durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem Fibrin mit
Granulocytenelastase erzeugt werden, in einer Probe bereitgestellt,
die aus einem menschlichen Körper
stammt, dadurch gekennzeichnet, dass die Probe mit einem Träger in Kontakt
gebracht wird, der mit dem oben erwähnten monoclonalen Antikörper oder
Fragmenten davon beschichtet ist, und das Aggregat nachgewiesen
wird, das aus dem D-Dimer oder dem DD/E-Komplex mit dem beschichteten
Träger
gebildet wird.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 ist
eine graphische Darstellung der Korrelation zwischen Antigenkonzentrationen
und Agglutinationsraten in Agglutinationsreaktionen, die dadurch
herbei geführt
wurden, indem verschiedene Antigene mit Latexen in Kontakt gebracht
wurden, die mit dem monoclonalen Antikörper IF-101 der vorliegenden
Erfindung sensibilisiert worden waren.
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Beste Ausführungsmethode der Erfindung
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Der
Begriff "Granulocytenelastase", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Elastase, die in den azurophilen Granula der
Granulocyten enthalten ist; aus den durch örtliche Entzündung aktivierten
Granulocyten freigesetzt wird; und die physiologische Substrate
wie zum Beispiel in der Zellmatrix enthaltene Elastin, Kollagen,
Fibronectin oder das Proteoglycan sowie Proteine des Blutes wie
zum Beispiel Fibrinogen, Fibrin, Plasminogen oder Antithrombin III
am Carbonsäureterminus
der hydrophoben Aminosäuren
wie zum Beispiel Valin oder Alanin hydrolysiert.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird ein Verdauungsprodukt, das durch
Verdauen mit Granulocytenelastase erzeugt wurde, manchmal dadurch
gekennzeichnet, dass der Buchstabe "e" dem
Namen des Produktes vorangestellt wird. Beispielsweise wird das
D-Monomer, das durch Verdauen von menschlichem Fibrinogen mit Granulocytenelastase
erzeugt wird, ein Fragment X, das durch Verdauen von menschlichem
Fibrinogen mit Granulocytenelastase hergestellt wird, ein Fragment
Y, das durch Verdauen von menschlichem Fibrinogen mit Granulocytenelastase
hergestellt wird, oder ein Fragment E, das durch Verdauen von menschlichem
Fibrinogen mit Granulocytenelastase hergestellt wird, als e-D-Monomer
von menschlichem Fibrinogen, e-Fragment X von menschlichem Fibrinogen,
e-Fragment Y von menschlichem Fibrinogen beziehungsweise als e-Fragment
E von menschlichem Fibrinogen bezeichnet.
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Weiterhin
wird in der vorliegenden Beschreibung ein Verdauungsprodukt, das
durch Verdauen mit Plasmin hergestellt wurde, manchmal dadurch gekennzeichnet,
dass der Buchstabe "p-" dem Namen des Produktes
vorangestellt wird.
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Der
monoclonale Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann durch ein Verfahren zur Herstellung
von monoclonalen Antikörpern
aus einem Hybridom erhalten werden, das mittels einer Methode zur
Zellfusion hergestellt wurde, wie sie in verschiedenen Bereichen
in der letzten Zeit verwendet wurden.
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Der
monoclonale Antikörper
der vorliegenden Erfindung reagiert spezifisch mit dem D-Monomer,
das durch Verdauen von menschlichem Fibrinogen mit Granulocytenelastase
hergestellt wird (e-D-Monomer), und den die D-Domäne enthaltenden
Verdauungsprodukte, die durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem Fibrin
mit Granulocytenelastase hergestellt werden, reagiert aber nicht
mit Fibrinogen oder den Fragmenten X, Y oder E, die durch Verdauen
von Fibrinogen mit Granulocytenelastase hergestellt werden. Der
Begriff "D-Domäne enthaltende
Verdauungsprodukte, die durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem
Fibrin mit Granulocytenelastase hergestellt werden" bezeichnet Verdauungsprodukte,
welche durch eine Behandlung von menschlichem stabilisiertem Fibrin
mit Granulocytenelastase hergestellt werden und die eine e-D-Domäne von menschlichem
stabilisiertem Fibrin enthalten. Es können beispielsweise e-DD/E-Polymer ähnliche
Substanzen erwähnt
werden, die e-DD/E-Einheiten, das e-D-Dimer oder den e-DD/E-Komplex, insbesondere
das e-D-Dimer oder den e-DD/E-Komplex enthalten.
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Der
monoclonale Antikörper
der vorliegenden Erfindung reagiert vorzugsweise nicht mit Verdauungsprodukten
von menschlichem Fibrinogen durch Plasmin oder mit Verdauungsprodukten
von menschlichem stabilisiertem Fibrin durch Plasmin.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen monoclonalen Antikörper, der
mit einem Peptid mit der folgenden Aminosäuresequenz, SEQ ID NO: 1:
Ser
Glu Asp Leu Arg Ser
reagiert. Die oben genannte Aminosäuresequenz,
SEQ ID NO: 1, entspricht der Aminosäuresequenz der 112ten bis 117ten
Aminosäure
der Aα-Kette,
wobei vom N-Terminus
der Aα-Kette
gezählt
wird. Die Aα-Kette ist
eines von drei Polypeptiden (d.h. Aα-Kette, Bβ-Kette und γ-Kette), aus denen menschliches
Fibrinogen aufgebaut ist. Weiterhin entspricht die oben genannte
Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 der Aminosäuresequenz
der ersten bis sechsten Aminosäure
eines partiellen Fragments der Aα-Kette,
wobei vom Aminogruppenende des partiellen Aα-Ketten-Fragments gezählt wird,
welches eines der Polypeptide darstellt, aus denen mit Granulocytenelastase
verdaute D-Monomere von menschlichem Fibrinogen aufgebaut sind;
und zwar ein Peptid, das erzeugt wird durch Entfernen eines Polypeptids
mit einer Aminosäuresequenz
der ersten bis 111ten Aminosäure
der Aα-Kette;
hierin als/α-Kette
bezeichnet.
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Der
monoclonale Antikörper
der vorliegenden Erfindung reagiert vorzugsweise mit dem Peptid
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 und reagiert spezifisch mit dem e-D-Monomer von
menschlichem Fibrinogen und den eine D-Domäne enthaltenden Verdauungsprodukten
von menschlichem stabilisierten Fibrin durch Granulocytenelastase.
Er reagiert aber nicht mit Fibrinogen oder den Fragmenten X, Y oder
E, die durch Verdauen von Fibrinogen mit Granulocytenelastase hergestellt
wurden. Stärker
bevorzugt reagiert der monoclonale Antikörper der vorliegenden Erfindung
nicht mit Verdauungsprodukten von menschlichem Fibrinogen durch
Plasmin oder mit Verdauungsprodukten von menschlichem stabilisierten
Fibrin durch Plasmin.
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Der
monoclonale Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann durch Kultivieren eines Hybridoms
(wie zum Beispiel eines Maushybridoms), welches in der Lage ist, einen
derartigen monoclonalen Antikörper
zu erzeugen, hergestellt werden, beispielsweise in einem geeigneten
Medium oder in der Bauchhöhle
eines Säugetieres
wie zum Beispiel einer Maus. Das Hybridom kann durch Zellfusion
einer Säuger-
(zum Beispiel Maus) oder Vogel-Milzzelle, die mit dem e-D-Dimer
als Immunogen immunisiert wurde, und einer Myelomzelle eines Säugetieres
(zum Beispiel Maus) gemäß der Standardmethode
der Zellfusion nach Köhler
und Milstein (siehe Nature, Vol. 256, S. 495, 1975) hergestellt
werden. Im Besonderen kann das Hybridom gemäß der nachstehend in den Beispielen
genannten Verfahren hergestellt werden.
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Als
Medium zur Kultivierung der Hybridome kann ein jegliches Medium,
das zur Kultivierung eines Hybridoms geeignet ist, verwendet werden.
Vorzugsweise wird ein Medium, das Dulbecco modifiziertes Eagle-Minimalmedium
(nachstehend als DME bezeichnet) sowie fötales Kälberserum, L-Glutamin, L-Brenztraubensäure und
Antibiotika (Penicillin G und Streptomycin) enthält, verwendet.
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Die
Kultivierung des Hybridoms wird bevorzugt in beispielsweise 5% CO2 bei 37°C über etwa
3 Tage in einem Medium oder über
etwa 14 Tage in der Bauchhöhle
von Mäusen
durchgeführt.
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Es
ist möglich,
den monoclonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung aus der entstandenen Kulturbrühe oder
der Aszitesflüssigkeit
der Mäuse
zu isolieren oder zu reinigen, beispielsweise unter Verwendung einer
allgemeinen zur Isolierung und Reinigung von Proteinen verwendeten
Methode. Als Beispiele dazu seien das Aussalzen mit Ammoniumsulfat,
Ionenaustausch-Säulenchromatographie
unter Verwendung von Cellulose als Ionenaustauscher, Molekularsieb-Säulenchromatographie unter Verwendung
eines Gels als Molkularsieb, Affinitäts-Säulenchromatographie
unter Verwendung von Protein A bindenden Polysacchariden, Dialyse oder
Lyophilisierung genannt.
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Als
Fragmente des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung, namentlich die Antikörper-Fragmente des monoclonalen
Antikörpers
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche eine antigenbindende Stelle enthalten, die spezifisch
mit dem D-Monomer,
das durch Verdauen von menschlichem Fibrinogen mit Granulocytenelastase
hergestellt wurde, und den eine D-Domäne enthaltenden Verdauungsprodukten
reagiert, die durch Verdauen von menschlichem stabilisiertem Fibrin
durch Granulocytenelastase hergestellt wurden, seien beispielsweise
Fab, Fab', F(ab')2 und
Fv genannt. Das Fragment kann beispielsweise durch Verdauen des
monoclonalen Antikörpers
der vorliegenden Erfindung mit einer Protease in herkömmlicher
Weise erhalten werden, woraufhin ein herkömmliches Isolations- und Reinigungsverfahren
für Proteine
durchgeführt
wird.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann bei einem herkömmlichen
Agglutinationsverfahren wie zum Beispiel einem Latex-Agglutinationsverfahren
angewendet werden, mit der Ausnahme, dass der monoclonale Antikörper oder
ein Fragment davon gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann nicht nur beim visuellen Nachweis von Agglutination auf gläsernen Objektträgern angewendet
werden, sondern auch bei optisch automatisierten Verfahren mittels
automatischer Analysatoren. Weiterhin ist es gemäß des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung möglich,
das Vorhandensein von mit Granulocytenelastase verdautem D-Dimer
und von mit Granulocytenelastase verdautem DD/E-Komplex von menschlichem
stabilisierten Fibrin nachzuweisen, oder das mit Granulocytenelastase
verdaute D-Dimer und den mit Granulocytenelastase verdauten DD/E-Komplex
von menschlichem stabilisierten Fibrin semi-quantitativ oder quantitativ
zu bestimmen.
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Ein
Träger,
der mit den monoclonalen Antikörpern
und/oder Fragmenten davon beschichtet wurde und welcher im Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, kann mittels eines
herkömmlich
bekannten Verfahrens hergestellt werden. Ein Träger (wie etwa ein wasserunlöslicher
Träger,
vor allem Polystyrollatex) wird beispielsweise mit einem die Antikörper enthaltenden
Puffer durch Rühren
vermischt, das Gemisch wird zentrifugiert und der so entstandene
Niederschlag in einem geeigneten Puffer suspendiert.
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Der
beschichtete Träger
kann mit dem e-D-Dimer und dem e-DD/E-Komplex beziehungsweise dem e-D-Monomer
reagieren, nicht jedoch mit anderen Substanzen. Wird der beschichtete
Träger
in Kontakt mit dem e-D-Dimer oder dem e-DD/E-Komplex gebracht, wird
eine Agglutinationsreaktion des beschichteten Trägers hervorgerufen, da das
e-D-Dimer und der e-DD/E-Komplex mehrfach antigene Determinaten
aufweisen. Im Gegensatz dazu weist das e-D-Monomer nur eine antigene
Determinante auf. Dementsprechend wird, wenn der beschichtete Träger mit
dem e-D-Monomer in Kontakt gebracht wird, keine Agglutinationsreaktion des
beschichteten Trägers
hervorgerufen. Daher wird, wenn eine Probe, die das e-D-Dimer, den
e-DD/E-Komplex sowie das e-D-Monomer
enthält,
in Kontakt mit den beschichteten Trägern gebracht wird, die Agglutinationsreaktion
durch die Reaktion mit dem e-D-Dimer und dem e-DD/E-Komplex hervorgerufen.
Die Menge an e-D-Dimer und/oder e-DD/E-Komplex in einer Probe, die
von einem lebenden Körper
stammt, kann ohne den Einfluss des e-D-Monomers auf Grund der Unterschiede
in diesen Agglutinationsreaktionen gemessen werden.
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Die
Menge einer Fraktion, die eine Raumstruktur des e-D-Dimers und/oder
des e-DD/E-Komplexes
in der Probe, die von einem lebenden Körper stammt, beibehält, kann
beispielsweise dadurch bestimmt werden, dass eine bestimmte Menge
an beschichteten Latizes und eine bestimmte Menge an Probe aus einem menschlichen
Körper
auf einer Trägerplatte
oder einer Mikrotiterplatte über
einen bestimmten Zeitraum hinweg mit einander vermischt werden und
daraufhin das Vorhandensein oder Fehlen von Aggregaten oder die
Festigkeit der Aggregate beobachtet wird. Alternativ dazu kann eine
Menge einer Fraktion, die eine Raumstruktur des e-D-Dimers und/oder
des e-DD/E-Komplexes
in der Probe, die von einem lebenden Körper stammt, beibehält, dadurch
bestimmt werden, dass eine bestimmte Menge an beschichteten Latizes
und eine bestimmte Menge an Probe aus einem menschlichen Körper miteinander
vermischt werden und daraufhin nach einer bestimmten Zeit eine Absorptionszunahme
bei einer geeigneten Wellenlänge
spektroskopisch gemessen wird.
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Des
weiteren reagiert der beschichtete Träger in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung weder mit menschlichem Fibrinogen noch mit Verdauungsprodukten
von menschlichem Fibrinogen durch Plasmin oder mit Verdauungsprodukten
von menschlichem stabilisiertem Fibrin durch Plamin, auch wenn die
Probe, die aus einem lebenden Körper
stammt, derartige Bestandteile enthält. Daher kann die Menge an
e-D-Dimer und/oder e-DD/E-Komplex
in der Probe ohne den Einfluss derartiger Bestandteile gemessen
werden.
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Dabei
kann es sich bei der Probe, die aus einem lebenden Körper stammt
und die in der vorliegenden Erfindung getestet werden kann, zum
Beispiel um Plasma, Serum oder Urin handeln.
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Beispiele
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Die
vorliegenden Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele näher veranschaulicht,
ist jedoch bei weitem nicht darauf beschränkt.
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Beispiel 1: Herstellung des e-D-Dimers
und des e-DD/E-Komplexes
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Das
e-D-Dimer wurde weitgehend in Übereinstimmung
mit der Methode von Stephanie A. Olexa und Andrei Z. Budzynski (1978),
der Methode von Olexa et al., Circulation, Erg. 58, 119, (1979)
sowie der Methode in Biochim. Biophys. Acta 576, S. 39 bis 50, hergestellt.
Menschliches Thrombin (in der Endkonzentration von 10 Einheiten/ml)
und Calciumchlorid (in der Endkonzentration von 10 mM) wurden zu
20 mg (10 mg/ml) Fibrinogen (Kabi Diagnostica; Schweden) gegeben
und bei 37°C über 2 Stunden
reagieren gelassen, um Fibrinogen in Fibrin umzuwandeln. Das Fibrin
wurde mittels Zentrifugieren (18.000 × g) für 30 Minuten von den nicht-koagulierten
Bestandteilen getrennt. Das Fibrin wurde in 20 ml eines 0,15 M Tris-HCl-Puffers
(pH 7,8)/5 mM Calciumchlorid/0,02% NaN3 suspendiert.
Zu der so erhaltenen Suspension wurden 0,5 ml menschliche Granulocytenelastase
(25 Einheiten/ml; Elastin Product; USA) gegeben. Eine Reaktion wurde
bei 37°C
durchgeführt.
Nach 8 Stunden wurde Diisopropylfluorphosphat (DFP) (Mobay Chemical
Corp.) in der Endkonzentration von 2 mM zugegeben, um die Verdauung
zu beenden. Die Verdauungsprodukte, die durch die Behandlung über 1 Stunde
nach der Zugabe von DFP erhalten wurden, wurden als die DD/E-Komplex/Granulocytenelastase-Verdauungsprodukte
von stabilisiertem Fibrin bezeichnet. Das Fragment war das Gemisch
aus DD/E und DD/E-Polymer-ähnlichen
Substanzen, das DD/E-Basiseinheiten enthielt.
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Eine
Sepharose CL6B-Säule
(Pharmacia; Schweden; Durchmesser = 2,6 cm; Länge = 90 cm), welche mit einem
50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,5)/0,15 M Natriumchlorid/5 mM Calciumchlorid
(nachstehend als Lösung
A bezeichnet) äquilibriert
worden war, wurde mit den so erhaltenen DD/E-Komplex/Granulocytenelastase-Verdauungsprodukten
von stabilisiertem Fibrin beladen, mittels Molekularsieb-Chromatographie behandelt und
mit Lösung
A entwickelt. Die e-DD/E-Komplex-Fraktion wurde mittles Molekulargewichtsmarkern
und der Ouchterlony-Methode unter Verwendung von anti-D-Antiserum
und anti-E-Antiserum (Hoechst, Deutschland) identifiziert und isoliert.
Der enthaltene e-DD/E-Komplex wurde bei 37°C über 4 Stunden in einer 3 M
Harnstoff/50 mM Citrat-Lösung
(pH 5,5) inkubiert. Eine Sepharose CL6B-Säule
(Durchmesser = 2,6 cm; Länge
= 90 cm), welche mit einem 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,4)/28 mM Natriumcitrat/0,1
M Natriumchlorid (nachstehend als Lösung B bezeichnet) äquilibriert
worden war, wurde mit dem so erhaltenen Harnstoff behandelten e-DD/E-Komplex
beladen und mit Lösung
B entwickelt. Die e-D-Dimer-Fraktion (DD) und die e-E-Fraktion (E) wurden
mittles Molekulargewichtsmarkern und der Ouchterlony-Methode unter
Verwendung von anti-D-Antiserum und anti-E-Antiserum identifiziert
und isoliert. Als Ergebnis wurden 10 ml des e-D-Dimers mit einer
bestimmten Absorbanz (A280 nm = 2,0) erhalten. Das erhaltene e-D-Dimer
wurde sowohl als Immunogen zur Herstellung von Hybridomen, welche
monoclonale Antikörper
sezernieren können,
die spezifisch mit dem e-D-Dimer reagieren, wie auch als Antigen
zum Selektieren der Hybridome im Enzym-Immuntest (ELISA) verwendet.
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Beispiel 2: Herstellung der Hybridome
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(a) Herstellung von immunisierten Milzzellen
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Die
in Beispiel 1 gewonnene immunogene e-D-Dimer-Lösung (A280 nm = 2,0) wurde
mit dem gleichen Volumen kompletten Freundschen Adjuvans bis zum
Emulgieren vermischt, und daraufhin wurden Mäusen 100 μl des Gemisches intraperitoneal
verabreicht, um diese zu immunisieren (erste Immunisierung). Nach
30 Tagen wurde den Mäusen
auf gleiche Weise das oben genannte Gemisch intraperitoneal verabreicht
(zweite Immunisierung). 21 Tage nach der zweiten Immunisierung wurden
den Mäusen
100 μl der
verdünnten
Lösung, die
durch Verdünnen
der immunogenen e-D-Dimer-Lösung
(A280 nm = 2,0) mit dem gleichen Volumen an physiologischer Kochsalzlösung hergestellt
worden war, intravenös
verabreicht (letzte Immunisierung). 3 Tage nach der letzten Immunisierung
wurden den Mäusen
die Milzen steril entnommen und in den nachfolgenden Zellfusionen
verwendet.
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(b) Zellfusion
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Die
oben genannten, steril entnommenen Milzen wurden in Laborschüsseln gegeben,
die 5 ml DME-Medium mit 10 bis 15% fötalem Kälberserum enthielten. Daraufhin
wurden die Milzen mit etwa 15 ml DME-Medium mit 10–15% fötalem Kälberserum
perfundiert, um so die Milzzellen herauszuspülen. Die so erhaltene Suspension
von Milzzellen wurde durch ein Nylonmaschennetz passiert. Die Milzzellen
wurden in einem 50 ml-Zentrifugationsröhrchen gesammelt und bei 500 × g 10 Minuten
lang zentrifugiert. Den so erhaltenen Pellets wurden 3 bis 5 ml
Hämolyselösung (155
mM NH4Cl, 10 mM KHCO3,
1 mM Na2EDTA; pH 7,0) zugegeben, um die
Pellets darin zu suspendieren. Die Suspension wurde bei 0°C 5 bis 10
Minuten lang stehen gelassen, um die roten Blutkörperchen darin zu lysieren.
Ein DME-Medium (10 bis 20 ml), das 10–15% fötales Kälberserum enthielt, wurde zugegeben
und das Gemisch zentrifugiert. Die so erhaltenen Zellpellets wurden in
einem DME-Medium mittels der Zentrifugationsmethode gewaschen und
die Anzahl der lebenden Milzzellen wurde ermittelt.
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Die
oben genannten Milzzellen (1 × 108) wurden zu etwa 2 × 107 vorher
kultivierten Mausmyelomzellen SP2/0-Ag14 zugegeben, das Ganze wurde
gründlich
in DME-Medium vermischt und zentrifugiert (500 × g, 10 Minuten). Der Überstand
wurde abgesaugt und die Pellets wurden gründlich abgelöst. Es wurden
tropfenweise 0,5 ml 40% Polyethylenglykol-4000-Lösung (auf 37°C erwärmt) zugegeben,
woraufhin das Zentrifugationsröhrchen
1 Minute lang vorsichtig von Hand gedreht wurde, um so die Polyethylenglykol-Lösung mit
den Zellpellets zu vermischen. Daraufhin wurde auf 37°C erwärmtes DME-Medium
1 ml-weise alle 30 Sekunden zugegeben und das Röhrchen vorsichtig gedreht.
Nachdem dieses Vorgehen zehnmal wiederholt worden war, wurden 20
bis 30 ml eines DME-Mediums, das 10 bis 15% fötales Kälberserum enthielt, zugegeben
und das Ganze wurde zentrifugiert (500 × g, 10 Minuten). Nachdem der Überstand
verworfen worden war, wurden die Zellpellets zweimal mit Hilfe der
Zentrifugationsmethode in HAT-Medium (hergestellt aus DME-Medium
durch Zusatz von Aminopterin, Thymidin und Hypoxanthin, so dass
folgende Konzentrationen 4 × 10–7 M,
1,6 × 10–5 M
beziehungsweise 1 × 10–4 M
erhalten wurden), das 10 bis 15% fötales Kälberserum enthielt, gewaschen
und daraufhin in 40 ml des HAT-Mediums suspendiert. Die Zellsuspension
wurde in einer Menge von 200 μl/Vertiefung
in die einzelnen Vertiefungen einer Kultivierungsplatte mit 96 Vertiefungen
ausgebracht und in einem CO2-Inkubator mit
5% Kohlendioxidgas bei 37°C
inkubiert. Während
der Kultivierung wurden aus jeder Vertiefung in 2- oder 3-Tagesabständen etwa
100 μl des
Mediums entfernt und mit 100 μl
frischem HAT-Medium ersetzt, um so die Hybridome, die in HAT-Medium
wachsen, zu selektieren. Nach etwa 8 Tagen wurde das Medium durch
ein HT-Medium (hergestellt aus CME-Medium durch Zusatz von Thymidin
und Hypoxanthin, so dass folgende Konzentrationen 1,6 × 10–5 M
beziehungsweise 1 × 10–4 M
erhalten wurden), das 10 bis 15% fötales Kälberserum enthielt, ersetzt
und das Wachstum der Hybridome beobachtet. Etwa um den achten Tag herum
wurden die Hybridome, die die mit dem e-D-Monomer und dem e-D-Dimer
reagierende Antikörper (nachfolgend
als Anti-e-D-Monomer/e-D-Dimer-Antikörper bezeichnet) herstellen,
mit Hilfe der ELISA-Methode abgesucht, wie nachfolgend beschrieben.
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(c) Etablierung der Hybridome
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Das
Vorhandensein der so hergestellten Antikörper im Überstand der Hybridomkultur
wurde mit Hilfe der ELISA-Methode bestimmt. In jede Vertiefung einer
ELISA-Platte mit 96 Vertiefungen (Immulon II; Nippon Dynatech K.K)
wurden je 50 μl
der in Beispiel 1 erhaltenen gereinigten e-D-Dimer-Lösung (A280
nm = 0,05, verdünnt
mit physiologischer Kochsalzlösung)
gegeben und bei 25°C
2 Stunden lang stehen gelassen. Daraufhin wurden die Vertiefungen
dreimal mit 0,05% Tween 20/physiologischer Kochsalzlösung gespült. Danach wurden
jeder Vertiefung 50 μl Überstand
der Hybridomkultur zugefügt
und 1 Stunde lang eine Reaktion bei 25°C durchgeführt.
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Daraufhin
wurden jeder Vertiefung 50 μl
eines Peroxidase-konjugierten anti-Maus-Antikörpers (Dako Co., Dänemark),
der 200-fach mit 0,05% Tween 20/physiologischer Kochsalzlösung verdünnt worden
war, zugegeben. Nachdem die Reaktion vollständig abgelaufen war, wurden
die Vertiefungen dreimal mit 0,05 Tween 20/physiologischer Kochsalzlösung gespült. Daraufhin
wurden jeder Vertiefung 250 μl
einer 0,5 mM Aminoantipyrine, 10 mM Phenol und 0,005% Wasserstoffperoxid
enthaltenden Lösung
zugegeben und es wurde 30 Minuten lang eine Reaktion bei 25°C durchgeführt. Dann
wurde von jeder Vertiefung die Absorption bei 490 nm gemessen. Als
Ergebnis konnte in 12 der 192 Vertiefungen eine Antikörperproduktion
beobachtet werden.
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Die
mit Hilfe der oben beschriebenen ELISA-Methode ausgewählten anti-e-D-Dimer-Antikörper in
den Kulturüberständen wurden
auf ihre Reaktivität
gegenüber
e-D-Monomer, e-Fragment
X, e-Fragment Y, e-Fragment E sowie Fibrinogen unter Verwendung
von ELISA-Platten mit 96 Vertiefungen, die mit den Antigenen auf gleiche
Art und Weise sensibilisiert worden waren, hin untersucht. Die Endergebnisse
zeigten, dass von den 12 Kulturüberstanden
der Vertiefungen, die mit dem e-D-Dimer reagierten, der Kulturüberstand
einer Vertiefung mit dem e-D-Monomer reagierte, aber nicht mit dem
e-Fragment X, dem e-Fragment Y, dem e-Fragment E oder mit Fibrinogen,
während
die Kulturüberstände der
verbleibenden 11 Vertiefungen zwar nicht mit e-Fragment E reagierten, jedoch mit dem
e-D-Monomer, dem e-Fragment X, dem e-Fragment Y und mit Fibrinogen.
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Die
Hybridome in den spezifisch auf e-D-Dimer und e-D-Monomer reagierenden Überständen in
den Vertiefungen wurden auf eine Platte mit 24 Vertiefungen übertragen
und über
4 bis 5 Tage in einem HT-Medium, das 10 bis 15% fötales Kälberserum
enthielt, kultiviert. Danach wurden mit Hilfe der ELISA-Methode
die Kreuzreaktivitäten
mit Verdauungsprodukten des Fibrinogens durch Plasmin (ein Gemisch
aus p-Fragment X, p-Fragment Y, p-Fragment D und p-Fragment E) und
Verdauungsprodukten von stabilisiertem Fibrin durch Plasmin (p-DD/E-Komplex)
bestimmt, wobei keine Kreuzreaktionen mit mit Plasmin verdauten
Produkten zu finden waren. Darüberhinaus
wurde das Vorhandensein der hergestellten anti-e-D-Monomer/e-D-Dimer-Antikörper mit
Hilfe der ELISA-Methode bestätigt,
woraufhin Clonieren mittels der Grenzverdünnungsmethode durchgeführt wurde.
Bei der Grenzverdünnungsmethode
wurden in jede Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen 100 μl einer mit
HT-Medium dahingehend verdünnten
Zellsuspension, dass die Hybridom-Konzentration 5 Hybridome/ml betrug,
gegeben, wobei in jede Vertiefung vorher 2 × 104 Bauchzellen
von normalen BALB/C-Mäusen
gegossen worden waren. Nach etwa 10 Tagen wurden anti-e-D-Dimer- und anti-e-D-Monomer-Antiköper produzierende
Hybridomclone mit Hilfe der ELISA-Methode abgesucht. Als Ergebnis
wurden 20 Antiköper
produzierende Clone erhalten. Aus diesen Clonen wurden stabile Clone
ausgewählt,
die starke Proliferation und eine große Fähigkeit zur Antikörpersezernierung
aufwiesen, mittels des vorstehend genannten Verfahrens nochmals
cloniert und das anti-e-D-Monomer/e-D-Dimer-Antikörper produzierende Hybridom IF-101
wurde gewonnen. Das vorstehend genannte Hybridom wurde lokal am
National Institute of Bioscience and Human-Technology Agency of
Industrial Science and Technology Agency of Industrial Science and
Technology (Adresse: 1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken
305, Japan) am 24. April 1996 unter der Hinterlegungsnummer FERM
P-15599 hinterlegt und am 31. März
1997 in eine internationale Hinterlegung überführt. Die internationale Hinterlegungsnummer
ist FERM BP-5890.
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Beispiel 3: Herstellung des monoclonalen
Antikörpers
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(a) In vitro-Methode
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Das
Maushybridom IF-101 wurde in einem DME-Medium, das 15% fötales Kälberserum
enthielt, bei 37°C über 72 bis
96 Stunden in einer 5% CO2-Atmosphäre kultiviert.
Nach dem Zentrifugieren der Kultur (10.000 × g, 10 Minuten) wurde dem Überstand
stufenweise festes Ammoniumsulfat zugegeben, so dass die Endkonzentration
davon 50% betrug. Das Gemisch wurde 30 Minuten lang unter Kühlen in
Eis gerührt.
Nachdem das Gemisch 60 Minuten lang stehen gelassen worden war,
wurde das Gemisch zentrifugiert (10.000 × g, 10 Minuten). Der Niederschlag
wurde in einer geringen Menge 10 mM Phosphatpuffer (pH 8,0) gelöst und gegen
eine 1000-fache
Menge 10 mM Phosphatpuffer dialysiert. Eine DEAE-Cellulose-Säule, die
mit 10 mM Phosphatpuffer äquilibriert
worden war, wurde mit dem so erhaltenen Dialysat beladen. Der monoclonale
Antikörper
wurde mit Hilfe der Dichtegradientenmethode zwischen 10 mM Phosphatpuffer
(pH 8,0) und 10 mM Phosphatpuffer (pH 8,0) mit 0,2 M NaCl eluiert.
Der eluierte monoclonale Antikörper
wurde durch Ultrafiltration konzentriert und gegen einen 0,1 M Phosphatpuffer
(pH 8,0) dialysiert. Um das Rinderserum-IgG zu entfernen, wurde
das dialysierte Produkt über
eine Ziegen-anti-Rind-IgG-Sepharose 4B-Säule
geleitet. Die durchgelaufene Lösung
wurde daraufhin auf eine Protein A-Sepharose 4B-Säule aufgetragen, die zuvor
mit einem 0,1 M Phosphatpuffer (pH 8,0) äquilibriert worden war. Die
Säule wurde
mit einem Puffer (pH 3,5) eluiert, um den gereinigten anti-e-D-Monomer/e-D-Dimer-monoclonalen
Antikörper
IF-101 gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erhalten.
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(b) In vivo-Methode
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10
bis 12 Wochen alten BALB/C-Mäusen
wurden 0,5 ml Pristan (2,6,10,14-Tetramethylpentadekan) intraperitoneal
verabreicht. Nach 14 bis 20 Tagen wurden die Bauchhöhlen der
Mäuse mit
in vitro vermehrten Hybridomzellen IF-101 in einer Menge von 2 × 106 Zellen/Maus inokuliert.
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Von
jeder Maus wurden etwa 10 bis 15 ml Bauchhöhlenflüssigkeit gewonnen. Die Konzentration
an Antikörper
war 5 bis 10 mg/ml. Die Aufreinigung der monoclonalen Antikörper aus
der Bauchhöhlenflüssigkeit wurde
unter Wiederholung des bei der in vitro-Reinigung verwendeten Verfahrens
durchgeführt,
außer
dass der Schritt, bei dem das Produkt über eine Ziegen-anti-Rind-IgG-Sepharose-Säule geleitet
wird, ausgelassen wurde.
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Beispiel 4: Bestimmung der Immunglobulin-Klasse
und Spezifität
des monoclonalen Antikörpers
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Die
Immunglobulin-Klasse des anti-e-D-Monomer/e-D-Dimer-monoclonalen
Antikörpers
IF-101 der vorliegenden Erfindung wurde mit dem Immundiffusionsverfahren
nach Ouchterlony untersucht. Die Immunglobulin-Klasse des monoclonalen
Antikörpers
IF-101 war IgG1κ.
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Beispiel 5: Bestimmung von Stellen, die
von dem monoclonale Antikörper
erkannt werden
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Die
Erkennungsstelle des monoclonalen Antikörpers IF-101 wurde mittels
eines Western-Blot-Verfahrens identifiziert. Die Vorgehensweise
war im Wesentlichen gemäß der Gebrauchsanweisung
der Zeta-Probe Blotting Membranes (Bio-Rad, USA), wie folgt: Fibrinogen
wurde 30 Minuten, 60 Minuten oder 24 Stunden lang mit Granulocytenelastase
behandelt. Die Verdauungsprodukte des Fibrinogens wurden nach einer
Reaktionszeit von 30 Minuten, 60 Minuten und 24 Stunden mittels
SDS-Polyacrylamid-Gelelekrophorese
in Gegenwart oder Abwesenheit von Dithiothreit (DTT) behandelt.
Blot-Verfahren und Enzym-Immuntests wurden gemäß der oben genannten Methode
durchgeführt.
Die damit gewonnenen Ergebnisse sowie die Ergebnisse aus der Proteinfärbung der
vorstehenden SDS-Polyacrylamid-Gelelekrophorese mit Coomassie Brilliant
Blau G-250 wurden miteinander verglichen, um die Erkennungsstelle
des monoclonalen Antikörpers
IF-101 zu identifizieren. Die gleiche Vorgehensweise wurde für Fibrinogen,
gereinigtes e-D-Dimer und gereinigten e-DD/E-Komplex (Verdauungsprodukte von stabilisiertem
Fibrin mit Granulocytenelastase) wiederholt. Die Bindungsreaktivitäten des
vorliegenden monoclonalen Antikörpers
IF- 101 gegenüber verschiedenen
Antigenen sind in Tabelle 1 dargestellt. In Tabelle 1 bedeutet "+", dass der monoclonale Antikörper eine
Bindungsreaktivität
aufwies, und bedeutet, dass der monoclonale Antikörper keine
Bindungsreaktivität
aufwies. Tabelle 1
Antigene | Bindungsreaktivität |
Fibrinogen | – |
e-X | – |
e-Y | – |
e-D | + |
e-E1 | – |
e-E2 | – |
e-E3 | – |
e-D-Dimer | + |
e-DD/E-Komplex | + |
Aα | – |
Bβ | – |
Y | – |
e-D-Monomer/α | + |
e-D-Monomer/β | – |
e-D-Monomer/γ | – |
-
Weiterhin
wurden die gleichen Vorgehensweisen für die verdauten Fragmente X,
Y, D und E des Fibrinogens durch Plasmin sowie für das p-D-Dimer und den p-DD/E-Komlex
(Verdauungsprodukte von stabilisiertem Fibrin mit Plasmin) wiederholt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2
Antigene | Bindungsreaktivität |
Fibrinogen | – |
p-X | – |
P-Y | – |
p-D | – |
p-E1 | – |
p-E2 | – |
p-E3 | – |
p-D-Dimer | – |
p-DD/E-Komplex | – |
Aα | – |
Bβ | – |
Y | – |
p-D-Monomer/α | – |
p-D-Monomer/β | – |
p-D-Monomer/γ | – |
-
Wie
vorstehend erwähnt,
zeigen die Ergebnisse der Tabellen 1 und 2, dass der monoclonale
Antikörper
IF-101 der vorliegenden Erfindung die/α-Kette des e-D-Monomers erkennt.
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Beispiel 6: Identifizierung von Epitopen
des monoclonalen Antikörpers
IF-101
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Die
Ergebnisse aus Beispiel 5 zeigen, dass der monoclonale Antikörper IF-101
die/α-Kette
des e-D-Monomers erkennt. Somit wurde, um das Epitop des monoclonalen
Antikörpers
IF-101 im Einzelnen zu analysieren, die Aminosäuresequenz der/α-Kette des
e-D-Monomers bestimmt. Danach wurden Peptide, die dieselbe Aminosäuresequenz
aufwiesen, hergestellt, und Versuche zur Bindungshemmung zwischen
dem monoclonalen Antikörper
IF-101 und dem e-D-Monomer, der e-D-Monomer/α-Kette, dem e-D-Dimer sowie
dem e-DD/E-Komplex wurden unter Verwendung der Peptide durchgeführt, um
so die Aminosäuresequenz
des Epitops zu bestimmen. Im Einzelnen wurde wie folgt vorgegangen: Die
Aminosäuresequenz
am N-terminalen Ende der/α-Kette
des e-D-Monomers wurde mit einem Protein-Sequenziergerät (Applied
Systems Japan K.K.) durchgeführt,
wobei folgende Sequenz gefunden wurde:
Ser Glu Asp Leu Arg
Ser Arg Ile (SEQ ID No: 2).
Ein Vergleich der vorstehend gefundenen
Sequenz mit der Sequenz der Aα-Kette
des menschlichen Fibinogens offenbarte, dass die/α-Kette des
e-D-Monomers mit der 112ten Aminosäure der Aα-Kette beginnt. Es wurde, anders
ausgedrückt,
herausgefunden, dass die N-terminale Aminosäuresequenz einschließlich der N-terminalen Aminosäure der/α-Kette des
e-D-Monomers
Ser112-Glu113-Asp114-Leu115-Arg116-Ser117-Arg118-Ile119-
der Aα-Kette von
menschlichem Fibrinogen entspricht.
-
Es
wurden drei Peptide mit Aminosäuresequenzen
nach der 112ten Aminosäure
der Aα-Kette
des menschlichen Fibrinogens hergestellt. Die Versuche zur Bindungshemmung
zwischen dem monoclonalen Antikörper
IF-101 und dem e-D-Monomer,
der e-D-Monomer/α-Kette,
dem e-D-Dimer sowie dem e-DD/E-Komplex (Verdauungsprodukt von stabilisiertem
Fibrin mit Granulocytenelastase) wurden unter Verwendung der Peptide
durchgeführt.
-
Die
Versuche zur Bindungshemmung wurden mit Hilfe der Western-Blot-Methode
durchgeführt.
Im Besonderen wurden die Produkte (die das e-D-Monomer enthielten),
die durch Verdauen von Fibrinogen mit Granulocytenelastase über 24 Stunden
erhalten wurden, mittels einer SDS-Polyacrylamid-Gelelekrophorese
zusammen mit dem gereinigten e-D-Dimer und dem e-DD/E-Komplex (Verdauungsprodukte
von stabilisierten Fibrin mit Granulocytenelastase) in Gegenwart
oder Abwesenheit von Dithiothreit (DTT) behandelt. Daraufhin wurde
ein Blot-Verfahren in Übereinstimmung
mit der Gebrauchsanweisung der Zeta-Probe Blotting Membranes (Bio-Rad,
USA) durchgeführt.
Bei dem Blot-Verfahren wurde der monoclonale Antikörper IF-101
in Gegenwart oder Abwesenheit der Peptide (100 μM) zur Reaktion gebracht, um
so festzustellen, ob die Petide die Reaktion des monoclonalen Antikörpers IF-101
hemmen oder nicht.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. Das Peptid A hat folgende
Aminosäuresequenz:
Ser
Glu Asp Leu Arg Ser (SEQ ID NO: 1),
was der Aminosäuresequenz
der 112ten bis 117ten Aminosäure
in der Aα-Kette
des menschlichen Fibrinogens entspricht. Das Peptid B hat folgende
Aminosäuresequenz:
Ser
Arg Ile Glu Val Leu (SEQ ID NO: 3),
was der Aminosäuresequenz
der 117ten bis 122ten Aminosäure
in der Aα-Kette
des menschlichen Fibrinogens entspricht. Das Peptid C hat folgende
Aminosäuresequenz:
Leu
Lys Arg Lys Val Ile (SEQ ID NO: 4),
was der Aminosäuresequenz
der 122ten bis 127ten Aminosäure
in der Aα-Kette
des menschlichen Fibrinogens entspricht. In Tabelle 3 bedeutet "+", dass die Bindung des monoclonalen
Antikörpers
IF-101 an die mit Granulocytenelastase verdauten Produkte durch
das hinzugefügte
Peptid gehemmt wurde, und "–" bedeutet, dass die
Bindung durch das hinzugefügte
Peptid nicht gehemmt wurde.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass das Epitop des monoclonalen
Antikörpers
IF-101 an der Stelle vorkommt, die die N-terminale Aminosäuresequenz:
Ser-Glu-Asp-Leu-Arg-Ser,
welche
die N-terminale Aminosäure
der/α-Kette
des e-D-Monomers enthält,
aufweist.
-
Die
Aminosäuresequenz
entspricht
Ser
112-Glu
113-Asp
114-Leu
115-Arg
116-Ser
117-Arg
118-Ile
119-
der Aα-Kette des
menschlichen Fibrinogens. Tabelle 3
| e-D-Monomer | e-D-Monomer/α | e-D-Dimer | e-DD/E-Komplex |
Peptid
A | + | + | + | + |
Peptid
B | – | – | – | – |
Peptid
C | – | – | – | – |
-
Beispiel 7: Herstellung von an monoclonalen
Antikörper
IF-101 gebundenen Latex und Bestimmung des e-D-Dimers und des e-DD/E-Komplexes
(Verdauungsprodukte von stabilisiertem Fibrin mit Granulocytenelastase)
unter Verwendung des Latex
-
Polystyrollatex
[Seradyn; USA, 10% (Gew./Vol.) Suspension, Partikeldurchmesser =
0,489 μM]
(0,2 ml) wurde mit 1,8 ml eines 50 mM Tris-HCl-Puffers (pH 8,0) (Antikörper-Konzentration
= 0,9 mg/ml), der den in Beispiel 3 gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten anti-e-D-Monomer/e-DD/E-Komplexmonoclonalen Antikörper IF-101
enthielt, vermischt, und das Gemisch mit einem Magnetrührer gerührt.
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Das
Gemisch wurde zentrifugiert (20.000 × g, 10 Minuten), viermal mit
destilliertem Wasser, das 0,05% NaN3 enthielt,
gewaschen, in 0,1 M Tris-HCl-Puffer (pH 8,0), der BSA (1 mg/ml)
enthielt, suspendiert und aufbewahrt. Der beschichtete Latex wurde
mit verschiedenen Konzentrationen des e-D-Dimers, des e-DD/E-Komplexes, der Verdauungsprodukte
von Fibrinogen durch Granulocytenelastase, der Verdauungsprodukte
von Fibrin durch Plasmin oder der Verdauungsprodukte von stabilisiertem
Fibrin durch Plasmin gemischt. Zur Bestimmung wurde ein vollautomatisiertes
Immunserum-Testsystem (LPIA-200; Mitsubishi Chemical corp.) verwendet,
um die Agglutinationsreaktionsraten zu messen.
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Die
Ergebnisse sind in 1 dargestellt. In 1 stellt
die Linie a die Ergebnisse von e-D-Dimer als Antigen dar, Linie
b stellt die Ergebnisse des e-DD-Komplexes
dar, Linie c stellt die Ergebnisse eines Gemisches aus e-DDE-Komplex
und p-DDE-Komplex in äquivalenten
Mengen dar, Linie d stellt die Ergebnisse der Verdauungsprodukte
des Fibrinogens mit Plasmin dar, Linie e stellt die Ergebnisse des
p-DDE-Komplexes dar, und Linie f stellt die Ergebnisse der Verdauungsprodukte
von Fibrinogen durch Granulocytenelastase dar. Der V-Wert bezeichnet
die Agglutinationsreaktionsrate.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass das e-D-Dimer oder der e-DDE-Komplex mit Hilfe
von mit monoclonalem Antikörper
IF-101 beschichtetem Latex quantitativ gemessen werden kann.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Wie
vorstehend ausgeführt,
steht fest, dass der monoclonale Antikörper der vorliegenden Erfindung einen
immunologischen Test bereitstellen kann, der dazu in der Lage ist,
die Menge an e-D-Dimer oder e-DD/E-Komplex in einer Probe, die aus
dem menschlichem Körper
stammt, quantitativ und spezifisch zu bestimmen, wobei eine Beeinträchtigung
durch Substanzen, die vermutlich in der Probe vorhanden sind, d.h.
Fibrinogen, Verdauungsprodukte von Fibrinogen durch Plasmin oder
Verdauungsprodukte von stabilisiertem Fibrin durch Plasmin, insbesondere
p-D-Dimer oder p-DD/E-Komplex, nicht vorkommt. Sequenzprotokoll