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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft allgemein einen hybriden Faktor VIII mit einer
humanen und tierischen Faktor VIII Aminosäuresequenz oder mit humanem
Faktor VIII und nicht Faktor VIII Aminosäuresequenzen und Verfahren
zur Herstellung und Verwendung davon.
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Diese
Anmeldung ist eine Continuation-In-Part der PCT/US94/13200 mit dem
Titel „Hybrider
humaner/tierischer Faktor VIII",
eingereicht am 15. November 1994 von der EMORY Universität; welche
die Priorität der
US Serial Nr. 08/212,133 mit dem Titel „Hybrider humaner/tierischer
Faktor VIII", eingereicht
am 11. März 1994
von John S. Lollar und Marschall S. Runge, beansprucht; die eine
Continuation-In-Part der US Serial Nr. 07/864,004 mit dem Titel „Hybrider
humaner/vom Schwein stammender Faktor VIII", eingereicht am 07. April 1992 von
John S. Lollar und Marschall S. Runge, die als US-Patent Nr. 5,364,771
am 15. November 1994 erteilt wurde.
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Die
Blutgerinnung beginnt, wenn Plättchen
an die abgeschnittene bzw. verletzte Wand eines verletzten Blutgefäßes an einer
Läsionsstelle
anheften. Anschließend,
in einer Kaskade von enzymatisch regulierten Reaktionen, werden
lösliche
Fibrinogenmoleküle
durch das Enzym Thrombin in unlösliche
Stränge
von Fibrin umgewandelt, welche die Plättchen in einem Thrombus zusammenhalten.
In jedem Schritt der Kaskade wird ein Proteinvorläufer zu
einer Protease umgewandelt, die den nächsten Proteinvorläufer in
der Reihe spaltet. Kofaktoren werden bei den meisten Schritten benötigt.
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Der
Faktor VIII zirkuliert als ein inaktiver Vorläufer im Blut, fest und nicht
kovalent an den von Willebrand Faktor gebunden. Der Faktor VIII
wird proteolytisch durch Thrombin oder Faxtor Xa aktiviert, was
ihn von dem von Willebrand Faktor dissoziiert und seine prokoagulierende
Funktion in der Kaskade aktiviert. In seiner aktiven Form ist der
Proteinfaktor VIIIa ein Kofaktor, der die katalytische Wirksamkeit
von Faktor IXa gegenüber
Faktor X Aktivierung um einige Größenordnungen steigert.
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Menschen
mit Defizienzen in dem Faktor VIII oder Antikörpern gegen den Faktor VIII,
die nicht mit Faktor VIII behandelt werden, leiden an unkontrollierten
inneren Blutungen, die eine Reihe von ernsten Symptomen verursachen
können,
von entzündlichen
Reaktionen in den Gelenken bis zu frühem Tod. Schwere Bluter, deren
Zahl ungefähr
10.000 in den Vereinigten Staaten beträgt, können mit einer Infusion mit
humanem Faktor VIII behandelt werden, was die normale Gerinnungsfähigkeit
des Blutes wiederherstellt, wenn er mit ausreichender Frequenz und
Konzentration verabreicht wird. Die klassische Definition von Faktor
VIII ist in der Tat, dass er jene Substanz ist, die in normalem
Blutplasma anwesend ist, die den Gerinnungsdefekt in Plasma, das von
Individuen mit Hämophilie
abgeleitet ist, korrigiert.
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Die
Entwicklung von Antikörpern
(Inhibitoren) oder „inhibitorischen
Antikörpern", welche die Aktivität des Faktor
VIII inhibieren, ist eine ernste Komplikation in der Behandlung
von Patienten mit Hämophilie.
In ungefähr
20 % der Patienten mit Hämophilie
A entwickeln sich Autoantikörper
als Antwort auf die therapeutischen Infusionen von Faktor VIII.
In zuvor unbehandelten Patienten mit Hämophilie A, die Inhibitoren
entwickeln, entwickelt sich der Inhibitor für gewöhnlich innerhalb eines Jahres
der Behandlung. Zusätzlich
entwickeln sich Autoantikörper,
die den Faktor VIII inaktivieren, gelegentlich in Individuen mit
zuvor normalen Faktor VIII Mengen. Wenn der Inhibitor Titer niedrig
genug ist, können
die Patienten durch Erhöhen
der Dosis des Faktor VIII behandelt werden. Jedoch ist der Inhibitor
Titer häufig
so hoch, dass er nicht durch Faktor VIII überlagert werden kann. Eine
alternative Strategie ist es, den Bedarf an Faktor VIII während der
normalen Hämostase
unter Verwendung von Faktor IX Komplex Präparation (z.B. KONYNE®, Proplex®)
oder rekombinantem humanen Faktor VIIIa zu umgehen. Weil zusätzlich Faktor
VIII vom Schwein für
gewöhnlich
im Wesentlich eine geringere Reaktivität mit Inhibitoren als humaner
Faktor VIII aufweist, wird eine teilweise gereinigte Faktor VIII
Präparation vom
Schwein (HYATE:C®) verwendet. Jedoch können sich
Inhibitoren gegen den Faktor VIII vom Schwein nach einer oder mehreren
Infusionen entwickeln.
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Verschiedene
Präparationen
von humanem Plasma-abgeleiteten Faktor VIII mit unterschiedlichen Reinheitsgraden
sind kommerziell für
die Behandlung von Hämophilie
A erhältlich.
Diese schließen
einen teilweise gereinigten Faktor VIII, der von dem vereinigten
Blut von vielen Spendern abgeleitet ist, das hinsichtlich Viren,
Hitze und Detergenz behandelt ist, aber eine signifikante Menge
an antigenen Proteinen enthält;
einen monoklonalen Antikörper-gereinigten
Faktor VIII, der niedrigere Mengen an antigenen Verunreinigungen
und viralen Kontaminationen aufweist; und rekombinanten Faktor VIII,
für den
klinische Versuche stattfinden, ein. Leider ist humaner Faktor VIII
bei physiologischen Konzentrationen und pH instabil, er ist im Blut
in einer extrem niedrigen Konzentration (0,2 μg/ml Plasma) anwesend und weist
eine geringe spezifische Gerinnungsaktivität auf.
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Bluter
benötigen
den täglichen
Austausch des Faktor VIII, um Blutungen und die resultierende deformierende
hämophile
Arthropathie zu verhindern. Jedoch waren die Vorräte unzureichend,
und Probleme treten in der therapeutischen Verwendung aufgrund der
Schwierigkeit bei der Isolierung und Reinigung, der Immunogenität und der
Notwendigkeit, das AIDS- und Hepatitis-Infektionsrisiko zu entfernen,
auf. Die Verwendung von rekombinantem humanen Faktor VIII oder teilweise
gereinigtem Faktor VIII vom Schwein wird nicht alle die Probleme
lösen.
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Die
Probleme, die mit dem für
gewöhnlich
verwendeten, kommerziell erhältlichen,
vom Plasma abgeleiteten Faktor VIII assoziiert sind, haben ein signifikantes
Interesse an der Entwicklung eines besseren Faktor VIII Produkts
stimuliert. Es besteht ein Bedarf für ein wirksameres Faktor VIII
Molekül,
so dass mehr Einheiten von Gerinnungsaktivität pro Molekül verabreicht werden können; ein
Faktor VIII Molekül,
das bei einem gewählten
pH und einer physiologischen Konzentration stabil ist; ein Faktor
VIII Molekül,
das weniger dazu neigt, die Bildung von inhibitorischen Antikörpern zu
bewirken; und ein Faktor VIII Molekül, das dem Immunnachweis in
Patienten ausweicht, die bereits Antikörper gegen den humanen Faktor
VIII erworben haben.
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Es
ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Faktor VIII
bereitzustellen, der Hämophilie
in einem Patienten korrigiert, der in dem Faktor VIII defizient
ist oder Inhibitoren gegen den Faktor VIII aufweist.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Verfahren für die Behandlung
von Blutern bereitzustellen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Faktor
VIII bereitzustellen, der bei einem gewählten pH und physiologischer
Konzentration stabil ist.
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Es
ist noch ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Faktor
VIII bereitzustellen, der eine größere koagulierende Aktivität aufweist
als humaner Faktor VIII.
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Es
ist ein zusätzliches
Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Faktor VIII bereitzustellen,
gegen den weniger Antikörper
gebildet wird.
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Die
WO 94/11503 offenbart einen humanen/vom Schwein stammenden hybriden
Faktor VIII, in dem die Region der Reste 336-740 im humanen Faktor
VIII durch die entsprechende Region des Schweins ersetzt ist.
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Die
WO 95/24427 offenbart einen humanen/vom Schwein stammenden hybriden
Faktor VIII, in dem die Region der Reste 484-509 im humanen Faktor
VIII durch die entsprechende Region des Schweins ausgetauscht ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte, gereinigte, hybride Faktor
VIII Moleküle
und Fragmente davon mit koagulierender Aktivität bereit, einschließlich einem
hybriden Faktor VIII mit einer Faktor VIII Aminosäuresequenz,
die vom Menschen und Schwein und anderen nicht humanen Säugetieren
(auf die zusammen hier als „Tier
bzw. tierisch" Bezug
genommen wird) stammen; oder in einer zweiten Ausführungsform
wird ein hybrider äquivalenter
Faktor VIII mit einer Faktor VIII Aminosäuresequenz beschrieben, die
vom Menschen oder vom Tier oder von beiden abgeleitet ist, und eine
Aminosäuresequenz,
die keine bekannte Sequenzidentität mit dem Faktor VIII aufweist
(„nicht
Faktor VIII Aminosäuresequenz"), die vorzugsweise
in einer antigenen und/oder immunogenen Region des Faktor VIII substituiert
ist. Der Fachmann wird erkennen, dass zahlreiche hybride Faktor
VIII Konstrukte hergestellt werden können, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf humanen/tierischen Faktor VIII mit größerer koagulierender Aktivität als humaner
Faktor VIII („überlegene
koagulierende Aktivität"); nicht immunogenen
humanen/äquivalenten
Faktor VIII; nicht antigenen humanen/äquivalenten oder humanen/tierischen
Faktor VIII; nicht immunogenen humanen/tierischen oder humanen/äquivalenten Faktor
VIII mit überlegener
koagulierender Aktivität;
nicht antigenen humanen/tierischen oder humanen/tierischen/äquivalenten
Faktor VIII mit überlegener
koagulierender Aktivität;
nicht immunogenen, nicht antigenen humanen/äquivalenten oder humanen/äquivalenten/tierischen
Faktor VIII; und nicht immunogenen, nicht antigenen humanen/tierischen/äquivalenten
Faktor VIII mit überlegener
koagulierender Aktivität.
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Das
hybride Faktor VIII Molekül
wird durch Isolierung und Rekombination von humanen und tierischen Faktor
VIII Untereinheiten und Bereichen bzw. Domänen gebildet; oder durch genetische
Veränderung
der humanen und tierischen Faktor VIII Gene.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden rekombinante DNA Verfahren verwendet, um Elemente des tierischen
Faktor VIII mit den korrespondierenden Ele menten des humanen Faktor
VIII zu substituieren, was zu hybriden humanen/tierischen Faktor
VIII Molekülen
führt.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform werden rekombinante
DNA Verfahren verwendet, um eine oder mehrere Aminosäuren in
dem humanen oder tierischen Faktor VIII oder in einem hybriden humanen/tierischen
Faktor VIII gegen Aminosäuren
auszutauschen, die keine bekannte Sequenzidentität mit Faktor VIII aufweisen,
vorzugsweise eine Sequenz von Aminosäuren, die weniger Immunreaktivität mit den
natürlich
auftretenden inhibitorischen Antikörpern gegen Faktor VIII („nicht
antigene Aminosäuresequenz") aufweist und/oder
die weniger dazu neigt, die Bildung von Antikörpern gegen Faktor VIII („nicht
immunogene Aminosäuresequenz") als humaner Faktor
VIII hervorzurufen. Ein Beispiel einer Aminosäuresequenz, die verwendet werden
kann, um eine immunogene oder antigene Sequenz auszutauschen, ist
eine Sequenz aus Alaninresten.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden Untereinheiten des Faktor VIII aus humanem oder tierischem
Plasma isoliert und gereinigt, und hybrider humaner/tierischer Faktor
VIII wird entweder durch Mischen der tierischen Untereinheiten der
schweren Kette mit den humanen Untereinheiten der leichten Kette
oder durch Mischen der humanen Untereinheiten der schweren Kette
mit den tierischen Untereinheiten der leichten Kette gebildet, wodurch
humane leichte Kette/tierische schwere Kette und humane schwere
Kette/tierische leichte Kette Hybridmoleküle gebildet werden. Diese Hybridmoleküle werden
durch Ionenaustauschchromatographie isoliert.
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Alternativ
dazu werden eine oder mehrere Domänen oder partielle Domänen von
Faktor VIII aus humanem oder tierischem Plasma isoliert und gereinigt,
und hybrider humaner/tierischer Faktor VIII wird durch Mischen der
Domänen
oder partiellen Domänen
aus einer Spezies mit Domänen
oder partiellen Domänen
der zweiten Spezies gebildet. Die Hybridmoleküle können durch Ionenaustauschchromatographie
isoliert werden.
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Es
werden Verfahren zur Herstellung von hoch gereinigtem hybriden Faktor
VIII beschrieben, welche die Schritten umfassen: (a) Isolierung
von Untereinheiten aus von Plasma abgeleitetem humanen Faktor VIII und
Untereinheiten aus von Plasma abgeleitetem tierischen Faktor VIII,
gefolgt von Rekonstitution von koagulierender Aktivität durch
Mischen von humanen und tierischen Untereinheiten, gefolgt von Isolierung
von hybridem humanen/tierischen Faktor VIII durch Ionenaustausch-chromatographie;
(b) Isolierung von Domänen oder
partiellen Domänen
aus von Plasma abgeleitetem humanen Faktor VIII und Domänen oder
partiellen Domänen
aus von Plasma abgeleitetem tierischen Faktor VIII, gefolgt durch
Rekonstitution der koagulierende Aktivität durch Mischen von humanen
und tierischen Domänen,
gefolgt durch Isolierung von hybridem humanen/tierischen Faktor
VIII durch Ionen-austauschchromatographie; (c) Konstruktion von
Domänen
oder partiellen Domänen
von tierischem Faktor VIII durch rekombinante DNA Technologie, und
rekombinanter Austausch von Domänen
von tierischem und humanem Faktor VIII, um hybriden humanen/tierischen
Faktor VIII mit koagulierender Aktivität zu bilden; (d) Bildung von
hybridem humanen/tierischen Faktor VIII durch Austauschen von spezifischen
Aminosäureresten
des Faktor VIII von einer Spezies gegen die korrespondierenden einzigartigen
Aminosäurereste
des Faktor VIII der anderen Spezies; oder (e) Bildung eines hybriden äquivalenten
Faktor VIII Moleküls
mit humaner oder tierischer Aminosäuresequenz oder beidem, in
dem die spezifischen Aminosäurereste
des Faktor VIII gegen Aminosäurereste,
die keine bekannte Sequenzidentität zu Faktor VIII aufweisen,
durch seitengerichtete Mutagenese ausgetauscht sind.
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Einige
Ausführungsformen
von hybridem oder hybridem äquivalenten
Faktor VIII weisen eine größere spezifische
Aktivität
auf als jene von humanem Faktor VIII oder gleich zu oder größer als
jener von Faktor VIII vom Schwein. Einige Ausführungsformen des hybriden oder
hybriden äquivalenten
Faktor VIII weisen gleiche oder geringere Immunreaktivität mit inhibitorischen
Antikörpern
gegen Faktor VIII und/oder geringere Immunogenität in Menschen oder Tieren,
im Vergleich zu humanem oder Faktor VIII vom Schwein auf.
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Ebenfalls
bereitgestellt werden pharmazeutische Zusammensetzungen und Verfahren
zur Behandlung von Patienten mit Faktor VIII Defizienzen, umfassend
das Verabreichen des hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1A–1H stellen
zusammen genommen einen ausgerichteten Sequenzvergleich der Faktor VIII
Säuresequenzen
des Menschen, des Schweins und der Maus bereit.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER DEFINITIONEN DER ERFINDUNG
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Außer es ist
anders beschrieben oder angegeben, bedeutet, so wie hier verwendet, "Faktor VIII" irgendein funktionelles
Faktor VIII Proteinmolekül
von irgendeinem Tier, irgendeinem hybriden Faktor VIII oder einem
modifizierten Faktor VIII, "hybrider
Faktor VIII" oder "hybrides Protein" bezeichnet irgendein
funktionelles Faktor VIII Proteinmolekül oder Fragment davon, umfassend
eine Faktor VIII Aminosäuresequenz
vom Menschen, vom Schwein und/oder nicht humanen, nicht vom Schwein
abgeleiteten Säugerspezies.
Solche Kombinationen schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf irgendwelche oder alle der folgenden hybriden Faktor VIII Moleküle oder
Fragmente davon: (1) human/vom Schwein stammend: (2) human/nicht
human, andere Säuger
als vom Schwein stammend, wie human/Maus; (3) vom Schwein stammend/nicht
human, andere Säuger
als vom Schwein stammend, wie Maus/Hund. Solche Kombinationen schließen auch
hybride Faktor VIII äquivalente
Moleküle
oder Fragmente davon ein, wie unten weiter definiert ist, umfassend
eine Faktor VIII Aminosäuresequenz
hybriden, humanen, vom Schwein stammenden oder nicht humanem, nicht
vom Schwein stammenden Säugerursprungs,
in der eine Aminosäuresequenz
mit keiner bekannten Sequenzidentität zu Faktor VIII substituiert
ist. Solche hybriden Kombinationen schließen auch eine hybride Faktor
VIII Aminosäuresequenz
ein, die von mehr als zwei Spe zies abgeleitet ist, wie Mensch/Schwein/Maus,
oder von zwei oder mehr Spezies, in der die Aminosäuresequenz,
die keine bekannte Sequenzidentität zu Faktor VIII aufweist, substituiert
ist. Außer
es ist anders angegeben, schließt "hybrider Faktor VIII" Fragmente des hybriden
Faktor VIII ein, die, wie unten in einer exemplarischen Ausführungsform
beschrieben ist, als Sonden für
Forschungszwecke oder als diagnostische Reagenzien verwendet werden
können.
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So
wie hier verwendet, schließt "Säuger Faktor VIII" einen Faktor VIII
mit einer Aminosäuresequenz ein,
die von irgendeinem nicht humanen Säuger abgeleitet ist, außer es ist
anders angegeben. "Tier" bzw. "tierisch", so wie hier verwendet,
betrifft das Schwein und andere nicht humane Säuger.
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Ein "Fusionsprotein" oder "Fusionsfaktor VIII
oder ein Fragment davon",
so wie hier verwendet, ist das Produkt eines hybriden Gens, in dem
die kodierende Sequenz für
ein Protein extensiv verändert
ist, z.B. durch Fusionieren eines Teils von ihm an die kodierende
Sequenz für
ein zweites Protein von einem anderen Gen, um ein hybrides Gen herzustellen,
welches das Fusionsprotein kodiert. So wie hier verwendet, ist ein
Fusionsprotein ein Untersatz des hybriden Faktor VIII Proteins,
das in dieser Anmeldung beschrieben ist.
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Eine "korrespondierende" Nukleinsäure oder
Aminosäure
oder Sequenz von beiden, so wie hier verwendet, ist eine, die an
einer Stelle in einem Faktor VIII oder einem hybriden Faktor VIII
Molekül
oder Fragment davon anwesend ist, das die selbe Struktur und/oder
Funktion wie die Stelle in dem Faktor VIII Molekül einer anderen Spezies aufweist,
obwohl die Nukleinsäure-
oder Aminosäurezahl
nicht identisch sein muss. Eine Sequenz, die "korrespondierend ist zu" einer anderen Faktor
VIII Sequenz, korrespondiert im Wesentlichen zu einer solchen Sequenz
und hybridisiert mit der Sequenz der angegebenen SEQ ID NR. unter
stringenten Bedingungen. Eine Sequenz, die "korrespondierend ist zu" einer anderen Faktor
VIII Sequenz, schließt
auch eine Sequenz ein, die zu der Expression eines Faktor VIII oder
eines beanspruchten prokoagulierenden hybriden Faktor VIII oder
Frag ment davon führt
und an die angegebene SEQ ID NR. aufgrund der Redundanz des genetischen
Kodes hybridisieren würde.
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Ein/eine "einzigartige/r" Aminosäurerest
oder Sequenz, so wie hier verwendet, betrifft eine Aminosäuresequenz
oder einen Rest in dem Faktor VIII Molekül einer Spezies, die/der verschieden
ist von dem homologen Rest oder der Sequenz in dem Faktor VIII Molekül einer
anderen Spezies.
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"Spezifische Aktivität", so wie hier verwendet,
betrifft die Aktivität,
die den koagulierenden Defekt eines humanen Faktor VIII defizienten
Plasmas korrigieren wird. Die spezifische Aktivität wird in
Einheiten von Gerinnungsaktivität
pro mg Gesamtfaktor VIII Protein in einem Standardassay gemessen,
in dem die Gerinnungszeit des humanen Faktor VIII defizienten Plasmas
mit jener von normalem humanen Plasma verglichen wird. Eine Einheit
der Faktor VIII Aktivität
ist die Einheit, die in einem Milliliter von normalem humanen Plasma
anwesend ist. In dem Assay bedeutet, je kürzer die Zeit für die Gerinselbildung
ist, desto größer ist
die Aktivität des
untersuchten Faktor VIII. Hybrider humaner/vom Schwein stammender
Faktor VIII weist eine koagulierende Aktivität in einem humanen Faktor VIII
Assay auf. Diese Aktivität,
ebenso wie jene von anderen hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII Molekülen
oder Fragmente davon, kann geringer, gleich oder größer sein
als jene von entweder Plasma abgeleitetem oder rekombinantem humanen
Faktor VIII.
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Die
humane Faktor VIII cDNA Nukleotid- und vorhergesagten Aminosäuresequenzen
sind jeweils in den SEQ ID NR: 1 und 2 gezeigt. Der Faktor VIII
wird als ein ungefähr
300 kDa einzelkettiges Protein mit einer inneren Sequenzhomologie
synthetisiert, welche die "Domänen" Sequenz NH2-A1-A2-B-A3-C1-C2-COOH definiert. In einem
Faktor VIII Molekül
ist eine "Domäne", so wie hier verwendet,
eine kontinuierliche Sequenz einer Aminosäure, die durch innere Aminosäuresequenzidentität und Stellen
der proteolytischen Spaltung durch Thrombin definiert ist. Außer es ist
anders angegeben, schließen
Faktor VIII Domänen
die folgenden Aminosäurereste
ein, wenn die Sequenzen mit der humanen Aminosäuresequenz (SEQ ID NR: 2) ausgerichtet
sind: A1, Reste Ala1-Arg372; A2, Reste Ser373-Arg740; B, Reste Ser741-Arg1648; A3,
Reste Ser1690-Ile2032; C1, Reste Arg2033-Asn2172; C2, Reste Ser2173-Tyr2332.
Die A3-C1-C2 Sequenz schließt die
Reste Ser1690-Tyr2332 ein. Die verbleibende Sequenz, die Reste Glu1649-Arg1689, wird für gewöhnlich als
das Faktor VIII leichte Kette Aktivierungspeptid bezeichnet. Der
Faktor VIII wird proteolytisch durch Thrombin oder Faktor Xa aktiviert,
die ihn von dem von Willebrand Faktor dissoziieren, Faktor VIIIa
bilden, der prokoagulierende Funktion aufweist. Die biologische
Funktion von Faktor VIIIa ist es, die katalytische Effizienz von Faktor
XIa gegenüber
Faktor X Aktivierung um einige Größenordnungen zu erhöhen. Der
Thrombin aktivierte Faktor VIIIa ist ein 160 kDa A1/A2/A3-C1-C2
Heterotrimer, das einen Komplex mit dem Faktor IXa und dem Faktor
X auf der Oberfläche
von Plättchen
oder Monozyten bildet. Eine "partielle
Domäne", so wie hier verwendet,
ist eine kontinuierliche Sequenz aus Amiosäuren, die einen Teil einer
Domäne
bilden.
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"Untereinheiten" von humanem oder
tierischem Faktor VIII, so wie hier verwendet, sind die schweren und
leichten Ketten des Proteins. Die schwere Kette von Faktor VIII
enthält
drei Domänen,
A1, A2 und B. Die leichte Kette von Faktor VIII enthält auch
drei Domänen,
A3, C1 und C2.
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Der
hybride Faktor VIII oder ein Fragment davon kann hergestellt werden
(1) durch Austausch von isolierten, Plasma-abgeleiteten tierischen
Untereinheiten oder humanen Untereinheiten (schwere oder leichte Ketten)
gegen korrespondierende humane Untereinheiten oder tierische Untereinheiten;
(2) durch Austausch von humanen Domänen oder tierischen Domänen (A1,
A2, A3, B1, C1 und C2) gegen korrespondierende tierische Domänen oder
humane Domänen;
(3) durch Austausch von Teilen von humanen Domänen oder tierischen Domänen gegen
Teile von tierischen Domänen
oder humanen Domänen;
(4) durch Austausch von mindestens einer spezifischen Sequenz, die
mindestens eine oder mehrere einzigartige humane oder tierische Aminosäuresequenz(en)
einschließt,
gegen die korrespondierende/n tierische/n oder humane/n Aminosäuresequenz(en);
oder (5) durch Austausch einer Aminosäuresequenz, die keine bekannte
Sequenzidentität zu dem
Faktor VIII aufweist, gegen mindestens eine Sequenz, die mindestens
eine oder mehrere spezifische Aminoäurerest(e) in humanem, tierischem
oder hybridem Faktor VIII oder Fragmenten davon einschließt. Ein "B domänenloser" hybrider Faktor
VIII, hybrider äquivalenter
Faktor VIII oder ein Fragment von beiden, so wie hier verwendet,
betrifft irgendeines der hybriden Faktor VIII Konstrukte, die hier
beschrieben sind, denen die B Domäne fehlt.
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Die
Begriffe "Epitop", "antigene Stelle" und "antigene Determinante", so wie hier verwendet,
werden synonym verwendet und sind als ein Abschnitt des humanen,
tierischen, hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII oder
eines Fragments davon definiert, das spezifisch durch einen Antikörper erkannt
wird. Es kann aus irgendeiner Zahl von Aminosäureresten bestehen, und es
kann von der primären,
sekundären
oder tertiären
Struktur des Proteins abhängen.
In Übereinstimmung
mit dieser Offenbarung kann ein hybrider Faktor VIII, ein hybrides
Faktor VIII Äquivalent
oder ein Fragment von beiden, das mindestens ein Epitop einschließt, als
ein Reagens in den unten beschriebenen diagnostischen Assays verwendet
werden. In einigen Ausführungsformen
ist ein hybrider oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII oder ein Fragment davon nicht kreuzreaktiv oder weniger
kreuzreaktiv mit allen natürlich
vorkommenden inhibitorischen Faktor VIII Antikörpern als humaner oder vom
Schwein stammender Faktor VIII.
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Der
Begriff "immunogene
Stelle", so wie
hier verwendet, ist definiert als eine Region des humanen oder tierischen
Faktor VIII, hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII oder
eines Fragments davon, das spezifisch die Bildung von Antikörper gegen
Faktor VIII, ein Hybrid, ein Hybrid-Äquivalent oder ein Fragement in
einem Menschen oder einem Tier hervorruft, wie durch Routineprotokolle,
wie Immunassay, z.B. ELISA, oder dem Bethesda Assay, der hier beschrieben
ist, gemessen wird. Sie kann aus irgendeiner Anzahl von Aminosäureresten
bestehen, und sie kann von der Primär-, Sekundär- oder Tertiärstruktur
des Protein abhängen. In
einigen Ausführungsformen
ist der hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII oder ein Fragment davon nicht immunogen oder weniger
immunogen in einem Tier oder einem Menschen als der humane oder
vom Schwein stammende Faktor VIII.
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So
wie hier verwendet, ist ein "hybrides
Faktor VIII äquivalentes
Molekül
oder Fragment davon" oder ein "hybrider äquivalenter
Faktor VIII oder ein Fragment davon" ein aktives Faktor VIII oder hybrides
Faktor VIII Molekül
oder Fragment davon, das mindestens eine Sequenz einschließlich einem
oder mehreren Aminosäurereste/n
umfasst, der/die keine bekannte Identität zu der humanen oder tierischen
Faktor VIII Sequenz aufweist, ausgetauscht gegen mindestens eine
Sequenz einschließlich
einer oder mehreren spezifischen Aminosäurereste/n in dem humanen,
tierischen oder hybriden Faktor VIII oder Fragmente davon. Die Sequenz
eines oder mehrerer Aminosäurereste,
die keine bekannte Identität
zu einer humanen oder tierischen Faktor VIII Sequenz aufweisen,
wird hier auch als eine "nicht
Faktor VIII Aminosäuresequenz" bezeichnet. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist/sind die Aminosäure/n,
die keine bekannte Sequenzidentität mit der Faktor VIII Sequenz
aufweist/aufweisen, Alaninreste. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
schließt
die spezifische Faktor VIII Sequenz, gegen welche die Aminosäure/n mit
keiner bekannten Sequenzidentität
zu einer Faktor VIII Sequenz ausgetauscht wurde, eine antigene Stelle
ein, die immunreaktiv mit natürlich
vorkommenden Faktor VIII inhibitorischen Antikörpern ist, so dass das daraus
resultierende hybride Faktor VIII äquivalente Molekül oder Fragment
davon, weniger immunreaktiv oder nicht immunreaktiv mit Faktor VIII
inhibitorischen Antikörpern
ist. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform schließt die spezifische
hybride Faktor VIII Sequenz, gegen welche die Aminosäure/n mit
keiner bekannten Sequenzidentität
zu der Faktor VIII Sequenz ausgetauscht wurde/n, eine immunogene
Stelle ein, welche die Bildung von Faktor VIII inhibitorischen Antikörpern in
einem Tier oder einem Menschen hervorruft, so dass das resultierende
hybride Faktor VIII äquivalente
Molekül
oder Fragment davon weniger immunogen ist.
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"Faktor VIII Deffizienz", so wie hier verwendet,
schließt
eine Deffizienz in der Gerinnungsaktivität ein, die verursacht wird
durch die Bildung von defektem Faktor VIII, durch inadäquate oder
keine Bildung von Faktor VIII oder durch partielle oder vollständige Inhibierung
von Faktor VIII durch Inhibitoren. Hämophilie A ist eine Art von
Faktor VIII Defizienz, die aus einem Defekt in einem X-verknüpften Gen
und der Abwesenheit oder Defizienz des Faktor VIII Proteins, das
es kodiert, herrührt.
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So
wie hier verwendet, schließt "diagnostische Assays" Assays ein, die
in einer Weise die Antigen-Antikörper
Interaktion verwenden, um die Menge eines bestimmten Antikörpers, der
in einer Testprobe anwesend ist, nachzuweisen und/oder zu quantifizieren,
um bei der Auswahl von medizinischen Therapien zu helfen. Es gibt
viele solche Assays, die dem Fachmann bekannt sind. So wie hier
verwendet, können
die hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII DNA oder ein Fragment davon und ein davon exprimiertes
Protein, im Ganzen oder zum Teil gegen die entsprechenden Reagenzien
in den ansonsten bekannten Assays ausgetauscht werden, wodurch die
modifizierten Assays verwendet werden können, um Antikörper gegen
den Faktor VIII nachzuweisen und/oder zu quantifizieren. Es ist
die Verwendung dieser Reagenzien, der hybriden oder hybrid äquivalenten
Faktor VIII DNA oder eines Fragments davon oder eines davon exprimierten
Proteins, die/das die Modifikation von bekannten Assays für den Nachweis
von Antikörpern
gegen humanen oder tierischen Faktor VIII oder gegen einen hybriden
humanen/tierischen Faktor VIII erlaubt/erlauben. Solche Assays schließen ein, aber
sind nicht beschränkt
auf ELISAs, Immundiffusionsassays und Immunoblots. Geeignete Verfahren
zur Durchführung
irgendeines dieser Assays sind dem Fachmann bekannt. So wie hier
verwendet, kann ein hybrider oder hybrider äquivalenter Faktor VIII oder
ein Fragment davon, der/das mindestens ein Epitop des Proteins einschließt, als
ein diagnostisches Reagens verwendet werden. Beispiele von anderen
Assays, in denen der hybride oder hybride äquivalente Faktor VIII oder
ein Fragment davon verwendet werden kann, schließt den Bethesda Assay und Antikoagulationsassays
ein.
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ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
DER VERFAHREN
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Die
US Serial Nr. 07/864,004 beschreibt die Entdeckung von hybriden
humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII Molekülen mit koagulierender Aktivität, in denen
Elemente des Faktor VIII Moleküls
vom Menschen oder vom Schwein gegen die entsprechenden Elemente
aus dem Faktor VIII Molekül
der anderen Spezies ausgetauscht sind. Die US Serial Nr. 08/212,133
und die PCT/US94/13200 beschreiben prokoagulierende hybride humane/tierische
und hybride äquivalente
Faktor VIII Moleküle,
in denen Elemente des Faktor VIII Moleküls der einen Spezies gegen
die entsprechenden Elemente des Faktor VIII Moleküls der anderen Spezies
ausgetauscht sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt hybride humane/tierische, tierische/tierische
und äquivalente
Faktor VIII Moleküle
und Fragmente davon, und die Nukleinsäuresequenzen, die solche Hybride
kodieren, bereit, von denen einige eine größere koagulierende Aktivität in einem
Standard Gerinnungsassay aufweisen, wenn sie mit hochgereinigtem
humanen Faktor VIII verglichen werden; und/oder die weniger immunreaktiv
gegen inhibitorische Antikörper
gegen humanen oder vom Schwein stammenden Faktor VIII sind, als
humaner oder vom Schwein stammender Faktor VIII; und/oder die weniger
immunogen in einem Menschen oder einem Tier als humaner oder vom
Schwein stammender Faktor VIII sind. Diese hybriden Faktor VIII-Moleküle werden
wie folgt konstruiert.
-
Mindestens
fünf Arten
von aktiven hybriden humanen/vom Schwein stammenden oder hybride äquivalente
Faktor VIII-Moleküle
oder Fragmente davon, die Nukleinsäuresequenzen, die diese hybriden
Faktor VIII-Moleküle
kodieren und die Verfahren zu ihrer Herstellung sind hier offenbart:
Jene erhalten (1) durch Austauschen einer humanen oder vom Schwein
stammenden Untereinheit (d.h. schwere Kette oder leichte Kette) gegen
die entsprechende vom Schwein stammende oder humane Untereinheit;
(2) durch Austauschen einer oder mehrerer humaner oder vom Schwein
stammender Domäne/n
(d.h. A1, A2, A3, B, C1 und C2) gegen die entsprechende/n vom Schwein
stammende/n oder humane/n Domäne/n;
(3) durch Austauschen eines kontinuierlichen Teils von einer oder
mehreren humanen oder vom Schwein stammenden Domäne/n gegen den entsprechenden
Teil eines oder mehrerer vom Schwein stammender oder humaner Domäne/n; (4)
durch Austauschen mindestens einer spezifischen Sequenz, einschließlich einer
oder mehrerer einzigartiger Aminosäure Reste in dem humanen oder
vom Schwein stammenden Faktor VIII gegen die entsprechende vom Schwein stammende
oder humane Sequenz; und (5) durch Austauschen mindestens einer
Sequenz, einschließlich oder
mehrerer Aminosäure
Reste mit keiner bekannten Sequenzidentität zu Faktor VIII ("nicht Faktor VIII
Aminosäuresequenz") gegen mindestens
eine spezifische Sequenz eines oder mehrerer Aminosäuren in
einem humanen, vom Schwein stammenden, oder hybriden humanen/vom
Schwein stammenden Faktor VIII.
-
Mindestens
fünf Arten
der aktiven hybriden humanen/nicht humanen, nicht vom Schwein stammenden Säuger oder
hybriden äquivalenten
Faktor VIII-Moleküle
oder Fragmente davon und die Nukleinsäuresequenzen, die sie kodieren,
können
ebenfalls durch dieselben Verfahren hergestellt werden: jene erhalten
(1) durch Austauschen einer humanen oder nicht humanen, nicht vom
Schwein stammenden Säuger
Untereinheit (d.h. schwere Kette oder leichte Kette) gegen die entsprechende
nicht humane, nicht vom Schwein stammende Säuger oder humane Untereinheit;
(2) durch Austauschen einer oder mehrerer humaner oder nicht humaner, nicht
vom Schwein stammender Säuger
Domäne/n
(d.h. A1, A2, A3, B, C1 und C2) gegen die entsprechende nicht humane,
nicht vom Schwein stammende Säuger
oder humane Domäne/n;
(3) durch Austauschen eines kontinuierlichen Teils einer oder mehrerer
humaner oder nicht humaner, nicht vom Schwein stammender Säuger Domäne/n gegen
den entsprechenden Teil einer oder mehrerer nicht humaner, nicht
vom Schwein stammender Säuger
oder humaner Domäne/n;
(4) durch Austauschen mindestens einer spezifischen Sequenz einschließlich einer
oder mehrerer einzigartiger Aminosäure Reste in dem humanen oder
nicht humanen, nicht vom Schwein stammenden Säuger Faktor VIII gegen die
entsprechende nicht humane, nicht vom Schwein stammende Säuger oder
humane Sequenz; und (5) durch Austauschen mindestens einer Sequenz
einschließlich
einem oder mehrerer Aminosäure
Rest/e mit keiner bekannten Sequenzidentität zu Faktor VIII ("nicht Faktor VIII
Aminosäuresequenz") gegen mindestens
eine spezifische Sequenz einer oder mehrerer Aminosäure/n in
dem humanen, nicht huma nen, nicht vom Schwein stammenden Säuger, oder
hybriden humanen/nicht humanen, nicht vom Schwein stammenden Säuger Faktor
VIII.
-
Weiterhin
wird der Fachmann einfach erkennen, dass dieselben Verfahren verwendet
werden können, um
mindestens fünf
Arten von aktiven hybriden Faktor VIII-Molekülen oder Fragmenten davon herzustellen, die
den Arten (1) – (5)
in den vorherigen zwei Absätzen
entsprechen, die eine Faktor VIII Aminosäuresequenz aus zwei oder mehr
nicht humanen Säugern,
wie Schwein/Maus umfassen, und weiterhin eine nicht Faktor VIII Aminosäuresequenz
umfassen.
-
Hybride
humane/tierische, tierische/tierische und äquivalente Faktor VIII Proteine
oder Fragmente davon, die oben unter den Gruppen (1) – (3) aufgelistet
sind, werden hergestellt durch Isolierung von Untereinheiten, Domänen oder
kontinuierlichen Teilen von Domänen
von Plasma abgeleitetem Faktor VIII, gefolgt durch Rekonstitution
und Reinigung. Hybride humane/tierische, tierische/tierische und äquivalente
Faktor VIII Proteine oder Fragmente davon, die oben unter den Gruppen
(3) – (5)
beschrieben sind, werden durch rekombinante DNA Verfahren hergestellt.
Das hybride Molekül
kann einen größeren oder
geringeren Prozentsatz von humaner als tierischer Sequenz enthalten,
in Abhängigkeit
von dem Ursprung der verschiedenen Regionen, wie im Detail unten
beschrieben ist.
-
Weil
die gegenwärtigen
Informationen anzeigen, dass die B Domäne kein inhibitorisches Epitop
aufweist und keinen Effekt auf die Faktor VIII Funktion aufweist,
ist in einigen Ausführungsformen
die B Domäne in
den aktiven Hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII Molekülen oder
Fragmenten davon ("B(–) Faktor
VIII"), die durch
irgendeines der hier beschriebenen Verfahren hergestellt sind, deletiert.
-
Es
ist in Beispiel 4 gezeigt, dass hybrider humaner/vom Schwein stammender
Faktor VIII, der eine schwere Kette vom Schwein und eine humane
leichte Kette aufweist und dem ersten Typ des Hybrids entspricht,
die oben aufgelistet sind, eine größere koagulierende Aktivität in einem
Standard Gerinnungsassay im Ver gleich zu dem humanen Faktor VIII
aufweist. Der hybride humane/tierische oder äquivalente Faktor VIII mit koagulierender
Aktivität,
ob die Aktivität
höher,
gleich oder niedriger ist als von humanem Faktor VIII, kann in der
Behandlung von Patienten mit Inhibitoren verwendet werden, weil
diese Inhibitoren weniger mit hybriden humanen/tierischen oder äquivalentem
Faktor VIII als mit entweder humanem oder vom Schwein stammendem
Faktor VIII reagieren können.
-
Herstellung von hybriden
Faktor VIII Molekülen
aus isolierten humanen und tierischen Faktor VIII Untereinheiten
durch Rekonstitution:
-
Die
vorliegende Erfindung stellt hybride humane/tierische Faktor VIII
Moleküle
oder Fragmente davon, mit Austauschen von Untereinheit Substitutionen,
die Nukleinsäuresequenzen,
die diese Hybride kodieren, Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung
und Verfahren zur Charakterisierung ihrer prokoagulierender Aktivität bereit.
Ein Verfahren, das aus Verfahren modifiziert ist, die von Fay, P.J.
et al., 265 J. Biol. Chem. 6197 (1990); und Lollar, J.S., et al.,
263 J. Biol. Chem. 10451 (1988) beschrieben ist, schließt die Isolierung
von Untereinheiten (schwere und leichte Ketten) von humanem und
tierischem Faktor VIII, gefolgt von Rekombination der humanen schweren
Kette und tierischen leichten Kette oder von Rekombination der humanen
leichten Kette und der tierischen schweren Kette ein.
-
Die
Isolierung von sowohl humanen als auch tierischen individuellen
Untereinheiten schließt
die Dissoziation des leichte Kette/schwere Kette Dimers ein. Dies
wird zum Beispiel durch Chelatieren von Calcium mit Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
gefolgt von monoSTM HPLC (Pharmacia-LKB,
Piscataways, NJ) erreicht. Hybride humane/tierische Faktor VIII
Moleküle
werden aus isolierten Untereinheiten in der Anwesenheit von Calcium
rekonstituiert. Hybrider humane leichte Kette/tierische schwere
Kette oder tierische leichte Kette/humane schwere Kette Faktor VIII
wird aus nicht umgesetzten schweren Ketten durch monoSTM HPLC
durch Verfahren für
die Isolierung von vom Schwein stammenden Faktor VIII, wie beschrieben
wurde von Lollar, J.S., et al., 71 Blood 137-143 (1988) isoliert.
-
Diese
Verfahren, die in einer Ausführungsform
verwendet werden, um aktiven hybriden humanen/vom Schwein stammenden
Faktor VIII herzustellen, die im Detail in den Beispielen unten
beschrieben ist, führen
zu hybriden humanen leichte Kette/vom Schwein stammende schwere
Kette Molekülen
mit einer größer als sechsfachen
der prokoagulierenden Aktivität
des humanen Faktor VIII.
-
Andere
hybride humane/nicht humane, nicht vom Schwein stammende Säuger Faktor
VIII Moleküle können hergestellt,
isoliert und hinsichtlich Aktivität durch dieselben Verfahren
charakterisiert werden. Der Fachmann wird einfach erkennen, dass
diese Verfahren auch verwendet werden können, um hybriden tierischen/tierischen
Faktor VIII, wie Schwein/Maus, herzustellen, zu isolieren und hinsichtlich
der Aktivität
zu charakterisieren, wobei die leichte oder schwere Kette einer
Spezies mit der schweren oder leichten Kette der anderen Spezies
kombiniert wird.
-
Herstellung von hybriden
Faktor VIII Molekülen
aus isoliertem humanen und tierischen Faktor VIII Domänen durch
Rekonstitution:
-
Die
vorliegende Erfindung stellt hybride humane/tierische Faktor VIII
Moleküle
oder Fragmente davon mit Domänen
Austauschen bzw. Substitutionen, die Nukleinsäuresequenzen, die sie kodieren,
Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung, und Verfahren zur
Charakterisierung ihrer prokoagulierenden Aktivität bereit. Ein
Verfahren schließt
die Isolierung einer oder mehrerer Domänen des humanen und einer oder
mehrerer Domänen
des tierischen Faktor VIII, gefolgt durch Rekombination von humanen
und tierischen Domänen,
um einen hybriden humanen/tierischen Faktor VIII mit koagulierender
Aktivität
zu bilden, ein, wie von Lollar P., et al., 267(33) J. Biol. Chem.
23652-13657 (25. Nov. 1992) für
den humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII beschrieben ist.
-
Insbesondere
wird ein hybrider humaner/vom Schwein stammender Faktor VIII mit
der Sustitution der vom Schwein stammenden A2 Domäne gegen
die humane A2 Domäne
bereitgestellt, wobei diese Ausführungsform
ein Verfahren darstellt, durch das ein Domänen substituierter hybrider
humaner/nicht humaner, nicht vom Schwein stammender Säuger Faktor
VIII konstruiert werden kann. Plasma abgeleitete, nicht humane, nicht
vom Schwein stammende Säuger
und humane A1/A3-C1-C2
Dimere werden durch die Dissoziation der A2 Domäne von dem Faktor VIIIa isoliert.
Dies wird zum Beispiel in der Anwesenheit von NaOH erreicht, wonach
das Gemisch verdünnt
und das Dimer unter Verwendung von monoSTM HPLC
(Pharmacia-LKB, Piscataway, NJ) eluiert wird. Die A2 Domäne wird
aus dem Faktor VIIIa als ein geringerer Bestandteil in der monoSTM HPLC isoliert. Hybride humane/tierische
Faktor VIII Moleküle
werden durch Mischen äquivalenter
Volumina der A2 Domäne
der einen Spezies und dem A1/A3-C1-C2 Dimer der anderen Spezies
rekonstituiert.
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Hybride
humane/tierische Faktor VIII oder Fragmente davon mit einer oder
mehrere Domänen
Substitutionen wird/werden aus dem Gemisch von nicht umgesetzten
Dimeren und A2 durch monoSTM HPLC durch Verfahren
für die
Isolierung von vom Schwein stammendem Faktor VIII isoliert, wie
beschrieben ist von Lollar, J.S., et al., 71 Blood 137-143 (1988).
Es können
auch Routineverfahren verwendet werden, um die A1, A3, C1, C2 und
B Domänen
des Faktor VIII von anderen Spezies herzustellen und zu isolieren,
wobei irgendeine oder mehrere gegen die korrespondierende Domäne in dem
Faktor VIII einer anderen Spezies substituiert werden kann/können. Der
Fachmann wird einfach erkennen, dass diese Verfahren auch verwendet
werden können,
um Domänen
substituierten hybriden tierischen/tierischen Faktor VIII, wie Schwein/Maus
herzustellen, zu isolieren und hinsichtlich Aktivität zu charakterisieren.
-
Diese
Verfahren, die im Detail in den Beispielen unten beschrieben sind,
führen
zu hybriden Faktor VIII Molekülen
mit prokoagulierender Aktivität.
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Herstellung von hybriden
Faktor VIII Molekülen
durch rekombinantes Engineering der Sequenzen, die humane, tierische
und hybride Faktor VIII Untereinheiten, Domänen oder Teile von Domänen kodieren:
-
Substitution von Untereinheiten,
Domänen,
kontinuierlichen Teilen von Domänen:
-
Die
vorliegende Erfindung stellt, aktive rekombinante hybride humane/tierische
und hybride äquivalente
Faktor VIII Moleküle
und Fragmente davon mit Untereinheit, Domänen und Aminosäuresequenz
Substitutionen, die Nukleinsäuresequenzen,
welche diese Hybride kodieren, Verfahren zu ihrer Herstellung und
Isolierung und Verfahren zur Charakterisierung ihrer Koagulanz,
immunreaktiven und immunogenen Eigenschaften bereit.
-
Das
humane Faktor VIII Gen wurde isoliert und in Säugerzellen exprimiert, wie
berichtet von Toole, J.J., et al., 312 Nature 342-347 (1984) (Genetics
Institute); Gitschier, J., et al., 312 Nature 326-330 (1984) (Genentech);
Wood, W.I., et al., 312 Nature 330-337 (1984) (Genentech); Vehar,
G.A., et al., 312 Nature 337-342 (1984) (Genentech); WO 87/04187;
WO 88/08035; WO 88/03558; US Patent Nr. 4,757,006, und die Aminosäuresequenz
wurde aus cDNA abgeleitet. Das US Patent Nr. 4,965,199 an Capon
et al. offenbart ein rekombinantes DNA Verfahren für die Herstellung
von Faktor VIII in Säuger
Wirtszellen und die Reinigung von humanem Faktor VIII. Über die
humane Faktor VIII Expression in CHO (Chinesische Hamster Ovar)
Zellen und BHKC (Baby Hamster Nierenzellen) wurde ebenfalls berichtet.
Der humane Faktor VIII wurde modifiziert, um einen Teil oder die
vollständige
B Domäne
zu deletieren (US Patent Nr. 4,868,112), und der Austausch der humanen
Faktor VIII B Domäne
gegen die humane Faktor V B Domäne
wurde versucht (US Patent Nr. 5,004,803). Die cDNA Sequenz, die
den humanen Faktor VIII kodiert, und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
sind jeweils in den SEQ ID NR: 1 und 2 gezeigt.
-
Der
vom Schwein stammende Faktor VIII wurde isoliert und aus dem Plasma
gereinigt (Fass, D.N., et al., 59 Blood 594 (1982)). Die partielle
Aminosäuresequenz
des vom Schwein stammenden Faktor VIII, die den Anteilen der N terminalen
leichten Kette Sequenz mit Homologie zu Ceruloplasmin und dem Koagulationsfaktor
V entspricht, und die weitestgehend nicht korrekt angeordnet ist,
wurden beschrieben von Church et al., 81 Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 6934 (1984). Toole, J.J., et al., 312 Nature 342-347 (1984)
beschrieben die partielle Sequenzierung des N terminalen Endes von
vier Aminosäure
Fragmenten des vom Schwein stammenden Faktor VIII, aber sie charakterisierten
nicht die Fragmente auf ihre Positionen in dem Faktor VIII Molekül. Die Aminosäuresequenz
der B und eines Teils der A2 Domänen
des vom Schwein stammenden Faktor VIII wurden berichtet von Toole,
J.J., et al., 83 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 5939-5942 (1986). Die
cDNA Sequenz, welche die vollständige
A2 Domäne
des vom Schwein stammenden Faktor VIII kodiert und die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
und hybrider humaner/vom Schwein stammender Faktor VIII mit Substitutionen
für alle
Domänen,
alle Untereinheiten und spezifische Aminosäuresequenzen wurden in der
US Serial Nr. 07/864,004 mit dem Titel "Hybrid Human/Porcine factor VIII" offenbart, eingereicht
am 07. April 1992 von John S. Lollar und Marschall S. Runge, die
als US Patent Nr. 5,364,771 am 15. November 1994 erteilt wurde,
und in der WO 93/20093. Die cDNA Sequenz, welche die A2 Domäne des vom
Schwein stammenden Faktor VIII mit Sequenzidentität in den
Resten 373 – 740
im reifen humanen Faktor VIII kodiert, wie in SEQ ID NR: 1 gezeigt,
und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
sind jeweils in den SEQ ID NR: 3 und 4 gezeigt. Kürzlich wurde über die Nukleotid
und korrespondierenden Aminosäuresequenzen
der A1 und A2 Domänen
des vom Schwein stammenden Faktor VIII und über einen chimären Faktor
VIII mit Schwein A1 und/oder A2 Domänen, die gegen die korrespondierenden
humanen Domänen
substituiert wurden, in der WO 94/11503 berichtet.
-
Sowohl
vom Schwein stammender als auch humaner Faktor VIII wurden aus dem
Plasma als ein Protein mit zwei Untereinheiten isoliert. Die Untereinheiten,
bekannt als die schwere Kette und die leichte Kette, werden durch
eine nicht kovalente Bindung zusammengehalten, die Calcium oder
andere zweiwertige Metallionen benötigt. Die schwere Kette des
Faktor VIII enthält
drei Domänen,
A1, A2 und B, die kovalent verbunden sind. Die leichte Kette von
Faktor VIII enthält
auch drei Domänen,
als A3, C1 und C2 bezeichnet. Die B Domäne weist keine bekannte biologische
Funktion auf und kann aus dem Molekül proteolytisch oder durch
rekombinante DNA Technologieverfahren ohne signifikante Veränderung
in irgend einem messbaren Parameter des Faktor VIII entfernt werden.
Humaner rekombinanter Faktor VIII weist eine ähnliche Struktur und Funktion
zu Plasma abgeleitetem Faktor VIII auf, obwohl er nicht glykosyliert
ist, außer
er wird in Säugerzellen
exprimiert.
-
Sowohl
humaner als auch vom Schwein stammender aktivierter Faktor VIII
("Faktor VIIIa") weist drei Untereinheiten
aufgrund der Spaltung der schweren Kette zwischen den A1 und A2
Domänen
auf. Diese Struktur wird als A1/A2/A3-C1-C2 bezeichnet. Humaner
Faktor VIIIa ist nicht stabil unter den Bedingungen, die vom Schwein
stammenden Faktor VIIIa stabilisieren, vermutlich aufgrund der schwächeren Assoziation
der A2 Untereinheit des humanen Faktor VIIIa. Die Dissoziation der
A2 Untereinheit des humanen und vom Schwein stammenden Faktor VIIIa
ist mit dem Verlust von Aktivität
in dem Faktor VIIIa Molekül
assoziiert.
-
Insbesondere
wird als eine exemplarische und eine bevorzugte Ausführungsform
ein aktiver rekombinanter hybrider humaner/vom Schwein stammender
Faktor VIII mit einer substituierten A2 Domäne, die ihn kodierende Nukleinsäuresequenz
und die Verfahren zur Herstellung, Isolierung und Charakterisierung
seiner Aktivität
bereitgestellt. Die Verfahren, durch die dieses hybride Konstrukt
hergestellt wird, können
auch verwendet werden, um einen aktiven rekombinanten hybriden humanen/vom
Schwein stammenden Faktor VIII oder Fragmente davon mit Substitutionen
von Untereinheiten, kontinuierlichen Teilen von Domänen oder
anderen Domänen
als A2 herzustellen. Der Fachmann wird erkennen, dass diese Verfahren
auch zeigen, wie andere rekombinante hybride humane/nicht humane,
nicht vom Schwein stammende Säuger
oder tierische/tierische hybride Faktor VIII Moleküle oder
Fragmente davon hergestellt werden können, in denen Untereinheiten,
Domänen
oder kontinuierliche Teile von Domänen substituiert sind.
-
Rekombinanter
hybrider humaner/vom Schwein stammender Faktor VIII wird hergestellt
ausgehend von humaner cDNA (Biogen, Inc.), welche die Faktor VIII
Sequenz kodiert. In einer bevorzugten Ausführungsform schließt der Faktor
VIII, der von der cDNA kodiert wird, die Domänen A1-A2-A3-C1-C2 ein, er
weist die ge samte B Domäne
nicht auf, und entspricht den Aminosäure Resten 1 – 740 und
1649 – 2332
von einzelkettigem humanen Faktor VIII (siehe SEQ ID NR: 2), gemäß dem Nummerierungssystem
von Wood et al., 312 Nature 330-337 (1984).
-
Einzelne
Untereinheiten, Domänen
oder kontinuierliche Teile von Domänen von vom Schwein stammender
oder humaner Faktor VIII cDNA kann kloniert und gegen die korrespondierenden
humanen oder vom Schwein stammenden Untereinheiten, Domänen oder
Teile von Domänen
durch etablierte Mutagenese Techniken substituiert werden. Zum Beispiel
beschreiben Lubin, I.M., et al., 269(12) J. Biol. Chem. 8639-8641
(März 1994)
Techniken für
das Substituieren der vom Schwein stammenden A2 Domäne gegen
die humane Domäne unter
Verwendung geeigneter Restriktionsstellen. Andere Verfahren zum
Substituieren irgendeiner willkürlichen
Region der Faktor VIII cDNA einer Spezies gegen die Faktor VIII
cDNA einer anderen Spezies schließen Spleißen durch überlappende Extension ("SOE") ein, wie beschrieben
von Horton, R.M., et al., 217 Meth. Enzymol. 270-279 (1993).
-
Die
hybride Faktor VIII cDNA, die Untereinheiten, Domänen oder
Teile von Domänen
oder das gesamte hybride cDNA Molekül kodiert, werden in Expressionsvektoren
für die
abschließende
Expression von aktiven hybriden humanen, vom Schwein stammenden
Faktor VIII Protein Molekülen
in kultivierten Zellen durch etablierte Techniken, kloniert, wie
beschrieben von Selden, R.F., "Introduction
of DNA into mammalian cells", in
Current Protocols in Molecular Biology, F.M. Ausubel et al., Hrsg.
(1991).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine hybride humane/vom Schwein stammende cDNA, die den Faktor
VIII kodiert, in dem die vom Schwein stammende Sequenz eine Domäne oder
einen Teil einer Domäne
kodiert, wie die A2 Domäne
oder eine Teildomäne,
in einen Säuger
Expressionsvektor inseriert, wie ReNeo, um ein hybrides Faktor VIII
Konstrukt zu bilden. Eine vorläufige
Charakterisierung des hybriden Faktor VIII wird durch Insertion
der hybriden cDNA in den ReNeo Säuger
Expressionsvektor und die transiente Expression des hybriden Proteins
in COS-7 Zellen erreicht. Eine Bestimmung, ob aktives hybrides Protein
exprimiert wird, kann anschließend
angestellt werden. Das Expressionsvektor Konstrukt wird weiterhin
verwendet, um Zellen in Kultur, wie Baby Hamster Nierenzellen, unter
Verwendung von Standardverfahren, wie Liposomen vermittelte Transfektion
(LipofectinTM, Life Technologies, Inc.)
stabil zu transifizieren. Die Expression von rekombinantem hybriden
Faktor VIII Protein kann zum Beispiel bestätigt werden durch Sequenzieren,
Northern und Western Blotten oder Polymerase Kettenreaktion (PCR).
Hybrides Faktor VIII Protein in dem Kulturmedium, in dem die Zellen,
die stabil das Protein exprimieren, gehalten werden, können präzipitiert,
pelletiert, gewaschen und in einem geeigneten Puffer resuspendiert
werden, und das rekombinante hybride Faktor VIII Protein kann durch
Standardtechniken, einschließlich
Immun Affinitätschromatographie
unter Verwendung von zum Beispiel monoklonaler Anti A2-SepharoseTM gereinigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der hybride Faktor VIII, der eine Untereinheit, Domäne oder Aminosäuresequenz
Substitutionen umfasst, als ein Fusionsprotein aus einem rekombinanten
Molekül
exprimiert, in dem eine Sequenz, die ein Protein oder Peptid kodiert,
die zum Beispiel die Stabilität,
Sekretion, Detektion, Isolierung oder ähnliches verstärkt, an
den Ort angrenzend an die Faktor VIII kodierende Sequenz inseriert
wird. Etablierte Protokolle für
die Verwendung von homologen oder heterologen Spezies Expressionskontrollsequenzen
schließen
zum Beispiel Promotoren, Operatoren und Regulatoren ein, die in
der Herstellung von Fusionsproteinen bekannt und routinemäßig im Stand
der Technik verwendet werden. Siehe Current Protocols in Molecular
Biology (Ausubel, F.M., et al., Hrsg.), Wiley Interscience, N.Y.
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Der
gereinigte hybride Faktor VIII oder ein Fragment davon können hinsichtlich
Immunreaktivität
und koagulierender Aktivität
durch Standard Assays untersucht werden, einschließlich zum
Beispiel dem Plasma freien Faktor VIII Assay, dem einstufigen Gerinnungsassay
und dem Enzym-gebundenen Immunosorbent Assay unter Verwendung von
rekombinantem humanen Faktor VIII als einem Standard.
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Andere
Vektoren, einschließlich
sowohl Plasmid und eukaryonter viraler Vektoren, können verwendet werden,
um ein rekombinantes Genkonstrukt in eukaryonten Zellen in Abhängigkeit
von der Präferenz
und der Bewertung des Fachmanns zu exprimieren (siehe zum Beispiel
Sambrook et al. Kapitel 16). Andere Vektoren und Expressionssysteme,
einschließlich
bakterieller, Hefe und Insekten Zellsysteme, können verwendet werden, aber
sind aufgrund von Unterschieden in der oder dem Mangel an Glykosylierung
nicht bevorzugt.
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Rekombinantes
humanes Faktor VIII Protein kann in einer Vielzahl von Zellen exprimiert
werden, die herkömmlich
für die
Kultur und rekombinanten Säuger
Proteinexpression verwendet werden. Eine bevorzugte Zelllinie, die
von der American Type Culture Collection, Rockville, MD, erhältlich ist,
sind Baby Hamster Nierenzellen, die unter Verwendung von Routineverfahren
und Medien kultiviert werden.
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Dieselben
Verfahren, die für
die Herstellung von hybridem humanen/vom Schwein stammendem Faktor
VIII mit Untereinheit, Domänen
oder Aminosäuresequenz
Substitutionen eingesetzt werden, können verwendet werden, um ein
anderes rekombinantes hybrides Faktor VIII Protein und Fragmente
davon und die Nukleinsäuresequenzen,
die diese Hybride kodieren, wie human/nicht human, nicht vom Schwein
stammender Säuger
oder tierisch/tierisch herzustellen. Ausgehend von Primern aus der
bekannten humanen DNA Sequenz wurden die murine und ein Teil der
vom Schwein stammenden Faktor VIII cDNA kloniert. Faktor VIII Sequenzen
von anderen Spezies zur Verwendung in der Herstellung eines hybriden
humanen/tierischen oder tierischen/tierischen Faktor VIII Moleküls können unter
Verwendung der bekannten humanen und vom Schwein stammenden DNA
Sequenz als ein Ausgangspunkt erhalten werden. Andere Techniken,
die eingesetzt werden können,
schließen
PCR Amplifikationsverfahren mit tierischer Gewebe DNA und die Verwendung
einer cDNA Bibliothek von dem Tier ein, um die Faktor VIII Sequenz
auszuklonieren.
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Als
eine exemplarische Ausführungsform
kann hybrides humanes/Maus Faktor VIII Protein wie folgt hergestellt
werden. DNA Klone, die dem Maus Homolog des humanen Faktor VIII
Gens entsprechen, wurden isoliert und sequenziert, und die Aminosäuresequenz
des Maus Faktor VIII Proteins wurde vorhergesagt, wie beschrieben
in Elder, G., et al., (16(2)) Genomics 374-379 (Mai 1993), das auch
einen Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz von Maus, humanen
und einem Teil der vom Schwein stammenden Faktor VIII Moleküle einschließt. Die
Maus Faktor VIII cDNA Sequenz und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
sind jeweils in den SEQ ID NR: 5 und SEQ ID NR: 8 gezeigt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kann die RNA Amplifikation mit Transkript Sequenzier (RAWTS) Verfahren
verwendet werden, wie beschrieben in Sarkar, G., und S.S. Sommer,
244 Science 331-334 (1989). In Kürze
sind die Schritte (1) cDNA Synthese mit oligo(dT) oder einem mRNA
spezifischen Oligonukleotid Primer; (2) Polymerase Kettenreaktion
(PCR), in der eines oder beide Oligonukleotide einen Phagenpromotor
enthalten, der an eine Sequenz angeheftet ist, die zu der zu amplifizierenden
Region komplementär
ist; (3) Transkription mit einem Phagenpromotor; und (4) reverse
Transkriptase vermittelte Didesoxysequenzierung des Transkripts,
das mit einem Nested (inneren) Oligonukleotid gestartet wird. Zusätzlich dazu,
dass es Sequenzinformation aufdeckt, kann dieses Verfahren ein in
vitro Translationsprodukt durch Einbauen eines Translationsinitiationssignals
in den geeigneten PCR Primer bilden; und es kann verwendet werden,
um neue mRNA Sequenzinformationen von anderen Spezies zu erhalten.
-
Substitution von Aminosäure(n):
-
Die
vorliegende Erfindung stellt aktive rekombinante hybride humane/tierische
und tierische/tierische Faktor VIII Moleküle oder Fragmente davon, umfassend
mindestes eine Sequenz, die eine oder mehrere einzigartige Aminosäuren der
einen Spezies, substituiert gegen die korrespondierende Aminosäuresequenz
der anderen Spezies oder Fragmente davon enthält, sowie Nukleinsäuresequenzen,
die diese Hybride kodieren, Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung,
und Verfahren zur Charakterisierung ihrer Koagulanz, immunogenen
und immunreaktiven Eigenschaften bereit.
-
Die
A2 Domäne
ist notwendig für
die prokoagulierende Aktivität
des Faktor VIII Moleküls.
Studien zeigen, dass der vom Schwein stammende Faktor VIII eine
sechsfach größere prokoagulierende
Aktivität
aufweist als der humane Faktor VIII (Lollar P., und E.T. Parker
266 J. Biol. Chem. 12481-12486 (1991), und dass es erscheint, dass
der Unterschied in der koagulierenden Aktivität zwischen humanen und dem
vom Schwein stammenden Faktor VIII auf einem Unterschied in der
Aminosäuresequenz
zwischen einem oder mehreren Resten in den humanen und vom Schwein
stammenden A2 Domänen
beruht (Lollar, P., et al. J. Biol. Chem. 23652-23657 (1992)). Weiterhin
wird angenommen, dass die A2 und C2 Domänen und möglicherweise eine dritte leichte
Kette Region in dem humanen Faktor VIII Molekül die Epitope tragen, mit denen,
wenn nicht alle, inhibitorischen Antikörper reagieren, gemäß Hoyer,
L.W., und D. Scandella, 31 Semin. Hematol. 1-5 (1994).
-
Rekombinante
hybride humane/tierische, tierische/tierische oder äquivalente
Faktor VIII Moleküle oder
Fragmente davon können
durch Substitution mindestens einer spezifischen Sequenz einschließlich einer oder
mehreren einzigartigen Aminosäuren
aus der A2, C2 und/oder anderen Domänen des Faktor VIII von einer
Spezies gegen die korrespondierende Sequenz der anderen Spezies
hergestellt werden, wobei die Aminosäuresequenzen, wie detailliert
und unten dargestellt ist, zwischen den Molekülen der Spezies unterscheiden.
In einer beispielhaften bevorzugten Ausführungsform, die hier beschrieben
ist, stellt die vorliegende Erfindung einen aktiven rekombinanten
hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII bereit, umfassend
eine vom Schwein stammende Aminosäuresequenz, die gegen die korrespondierende
humane Aminosäuresequenz
ausgetauscht ist, die ein Epitop einschließt, wobei der hybride Faktor
VIII eine verringerte oder keine Immunreaktivität mit inhibitorischen Antikörpern gegen
Faktor VIII aufweist. In einer weiteren Ausführungsform können auch
aktive rekombinante hybride Faktor VIII Moleküle hergestellt werden, die
eine Aminosäuresequenz
von mehr als einer Spezies, ausgetauscht gegen die korrespondierende
Sequenz in einer dritten Spezies aufweisen. Rekombinante hybride äquivalente
Moleküle
können
auch hergestellt werden, die humanen, tierischen oder hybriden Faktor
VIII enthalten einschließlich
mindestens einer Sequenz, die eine oder mehrere Aminosäuren einschließt, die
keine bekannte Sequenzidentität
zu Faktor VIII aufweist, wie unten näher beschrieben ist.
-
Irgendein
hybrides Faktor VIII Konstrukt mit einer spezifischen Aminosäure Substitution,
wie beschrieben, kann durch Standardverfahren hinsichtlich koagulierender
Aktivität
und hinsichtlich Reaktivität
mit inhibitorischen Antikörpern
gegen Faktor VIII für
die Identifizierung von hybriden Faktor VIII Molekülen mit
gesteigerter koagulierender Aktivität und/oder verringerter Antikörper Immunreaktivität untersucht
werden. Es können
auch hybride Moleküle
identifiziert werden, die eine verringerte koagulierende Aktivität im Vergleich
zu humanem oder vom Schwein stammendem Faktor VIII aufweisen, aber
die auch eine verringerte Antikörper
Reaktivität
aufweisen. Der Fachmann wird erkennen, dass hybride Faktor VIII
Moleküle
oder Fragmente davon mit geringerer, gleicher oder größerer koagulierender
Aktivität
im Vergleich zu humanem oder vom Schwein stammendem Faktor VIII
zur Behandlung von Patienten, die eine Faktor VIII Defizienz aufweisen,
verwendet werden können.
Die hier beschriebenen Verfahren, um aktiven rekombinanten hybriden
humanen, vom Schwein stammenden Faktor VIII mit einem Austausch
von spezifischen Aminosäuren
herzustellen, können verwendet
werden, um ein aktives rekombinantes hybrides humanes/nicht humanes,
nicht vom Schwein stammendes Säuger
Faktor VIII Protein, einen hybriden tierischen-1/tierischen-2 Faktor
VIII und einen hybriden äquivalenten
Faktor VIII oder Fragmente davon herzustellen.
-
Hybride Faktor
VIII Moleküle
mit veränderter
koagulierender Aktivität
-
Die
vorliegende Erfindung stellt prokoagulierende rekombinante hybride
humane/tierische, tierische/tierische oder äquivalente Faktor VIII Moleküle oder
Fragmente davon bereit, die mindestens eine spezifische Sequenz,
einschließlich
einer oder mehreren Aminosäuren
mit prokoagulierender Aktivität
in dem Faktor VIII der einen Spezies ausgetauscht gegen die korrespondierende
Aminosäuresequenz
des Faktor VIII der anderen Spezies aufweisen, unter Verwendung
von etablierten seitengerichteten Mutagenese Techniken, wie hier
beschrieben ist. Die spezifischen Sequenzen, die in dem Austausch
verwendet werden, werden ausgewählt, und
die hybriden Konstrukte werden hergestellt und hinsichtlich koagulierender
Aktivität
wie folgt untersucht. Insbesondere bereitgestellt wird als eine
bevorzugte und exemplarische Ausführungsform ein hybrider humaner/vom
Schwein stammender Faktor VIII, der Aminosäure Austausche in der A2 Domäne umfasst.
Es wird verstanden, dass der Fachmann diese Verfahren verwenden
kann, um andere hybride humane/tierische, tierische/tierische und äquivalente
Faktor VIII Moleküle
oder Fragmente davon mit veränderter
koagulierender Aktivität,
vorzugsweise einer gesteigerten koagulierenden Aktivität im Vergleich
zu humanem Faktor VIII herzustellen.
-
Die
Basis für
die größere koagulierende
Aktivität
in vom Schwein stammendem Faktor VIII scheint die schnellere spontane
Dissoziation der A2 Untereinheit des humanen Faktor VIIIa als des
vom Schwein stammenden Faktor VIIIa zu sein, die zum Verlust von
Aktivität
führt,
gemäß Lollar,
P., und C.G. Parker, 265 J. Biol. Chem. 1688-1692 (1990); Lollar,
P., et al. 267 J. Biol. Chem. 23652-23657 (1992); Fay, P.J., und
T.M. Smudzin, 267, J. Biol. Chem. 13246-13250 (1992).
-
Ein
Vergleich der Ausrichtung bzw. des Alignment der Aminosäuresequenzen
der humanen und vom Schwein stammenden Faktor VIII A2 Domänen (die
Nummerierung der Reste beginnt an Position 373 bezüglich der
Gesamtlängen
Aminosäuresequenz
des humanen Faktor VIII, SEQ ID NR: 2) ist in 1C gezeigt. Zur Herstellung eines hybriden humanen/vom
Schwein stammenden Faktor VIII Moleküls mit veränderter koagulierender Aktivität sind die
anfänglichen
Zielkandidaten für
die Mutagenese, die sich nach dem Vergleich der humanen und der
vom Schwein stammenden A2 Aminosäuresequenzen
(jeweils SEQ ID NR: 2 und 6) innerhalb der humanen A2 Domäne zeigten,
in Tabelle 1 gezeigt.
-
TABELLE
I: HUMANE AMINOSÄURESEQUENZ
ZIELKANDIDATEN FÜR
MUTAGENESE (SEQ ID NR: 2)
-
-
Die
Tabelle I und die fetten Buchstaben der 1A – 1B zeigen
sieben Sequenzen in den Aminosäuresequenzen
des Menschen und des Schweins der A2 Domäne (jeweils SEQ ID NR: 2 und
6), die nur 17 Prozent der A2 Domäne bilden, aber 70 Prozent
der Sequenzunterschiede zwischen den humanen und vom Schwein stammenden
A2 Domänen
einschließen.
-
Ein
rekombinantes hybrides humanes/vom Schwein stammendes Konstrukt
ist beschrieben, in dem die Aminosäuren Ser373 – Glu604
in der A2 Domäne
(Ser373 – Arg740)
des humanen Faktor VIII gegen die homologe vom Schwein stammende
Sequenz ausgetauscht wurde. Dieses Konstrukt reagiert nicht mit
A2 Inhibitoren und weist die gleiche koagulierende Aktivität wie humaner
B(–) Faktor
VIII auf. Ein Plasma abgeleitetes hybrides Molekül wird beschrieben, das einen
vollständigen
Austausch der vom Schwein stammenden A2 Domäne in dem humanen Faktor VIII
aufweist, der eine gesteigerte koagulierende Aktivität im Vergleich
zu humanem Faktor VIII aufweist. Der Vergleich dieser Konstrukte
zeigt, dass eine Region zwischen den Resten Asp605 und Arg740 für den Unterschied
in der Aktivität
zwischen dem humanen und vom Schwein stammenden Faktor VIII verantwortlich
ist. Diese Region kann spezifischer durch die systematische Herstellung
von rekombinanten hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor
VIII Molekülen
mit vom Schwein stammenden Austauschen in der Region zwischen Asp605
und Arg740 unter Verwendung von etablierten seitengerichteten Mutagenese
Techniken, zum Beispiel durch das "splicing by overlap extension" (SOE) definiert
werden, die weitreichend verwendet wurde, um hybride Faktor VIII
Moleküle
mit vom Schwein stammenden Austauschen in der NH2-terminalen
Region von A2 herzustellen. Diese Moleküle in COS-7 Zellen und Baby
Hamster Nierenzellen, wie o ben beschrieben, exprimiert werden. Sie
können
bis zur Homogenität
unter Verwendung von Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind, wie Heparin-SepharoseTM und Immun Affinitätschromatographie, gereinigt
werden. Die Protein Konzentration kann durch Absorption von ultraviolettem
Licht bei A280 abgeschätzt werden, und die spezifische
Aktivität
der Konstrukte kann durch Teilen der koagulierenden Aktivität (gemessen
in Einheiten pro ml durch einzelstufigen Gerinnungsassay) durch
A280 bestimmt werden. Der humane Faktor
VIII weist eine spezifische Aktivität von ungefähr 3000-4000 U/A280 auf,
wohingegen der vom Schwein stammende Faktor VIII eine spezifische
Aktivität
von ungefähr
20.000 U/A280 aufweist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
weist der prokoagulierende rekombinante hybride/vom Schwein stammende
Faktor VIII eine spezifische Aktivität von 20.000 U/A280 auf
und enthält
eine minimale Menge eines vom Schwein stammenden Austausches in
der A2 Domäne.
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So
wie hier beschrieben, werden seitengerichtete Mutagenese Techniken
verwendet, um ein hybrides Protein mit koagulierender Aktivität zu identifizieren,
die erhöht,
gleich oder verringert sein kann im Vergleich zu dem humanen Faktor
VIII, aber sie ist vorzugsweise erhöht. In einer hybriden humanen/vom
Schwein stammenden Ausführungsform
sind spezifische humane Sequenzen gegen vom Schwein stammende Sequenzen ausgetauscht,
vorzugsweise unter Verwendung des Splicing by Overlap Extensionsverfahrens
(SOE), wie von Ho, S.N., et al., 77 Gene 51-59 (1994), und in den
Beispielen 7 und 8 beschrieben. Die Oligonukleotid seitengerichtete
Mutagenese kann ebenfalls verwendet werden, wie dies geschehen ist,
um die Aminosäuresequenz eines
Teils der humanen A2 Domäne
(siehe Beispiel 7) herauszuloopen. Weil die funktionelle Analyse
der Hybride eine koagulierende Aktivität zeigt, kann die Sequenz weiter
unterteilt und hinsichtlich der prokoagulierenden Sequenz durch
Standard Punktmutationsanalyse Techniken kartiert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst, dass hybride/s Faktor VIII cDNA und
Protein durch Verfahren charakterisiert werden können, die etabliert sind und
Routine sind, wie DNA Sequenzierung, Assays für die koagulierende Aktivität, Bestimmung der
Masse durch ELISA und durch UV Absorption bei 280 nm von gereinigtem
hybriden Faktor VIII, spezifischer koagulierender Aktivität (U/mg),
SDS-PAGE des gereinigten hybriden Faktor VIII und ähnlichem.
Andere bekannte Verfahren zum Untersuchen von klinischer Wirksamkeit
können benötigt werden,
wie Aminosäure,
Kohlehydrat, Sulfat oder Metallionen Analyse.
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Ein
rekombinanter hybrider Faktor VIII mit überlegener koagulierender Aktivität im Vergleich
zu humanem Faktor VIII kann kostengünstiger herzustellen sein als
Plasma abgeleiteter Faktor VIII und kann die für die wirksame Therapie von
Faktor VIII Defizienz benötigte
Menge von Faktor VIII verringern.
-
Hybride Faktor
VIII Moleküle
mit verringerter Immunreaktivität
-
Epitope,
die mit Antikörpern
immunreaktiv sind, welche die koagulierende Aktivität des Faktor
VIII inhibieren ("Inhibitoren" oder "inhibitorische Antikörper") wurden basierend
auf bekannten Struktur-Funktionsverhältnissen in dem Faktor VIII
charakterisiert. Wahrscheinlich könnten Inhibitoren durch Zerstören irgendwelcher
der makromolekularen Interaktion, die mit der Domänenstruktur
des Faktor VIII oder seinen Assoziationen mit dem von Willebrand
Faktor, Thrombin, Faktor Xa, Faktor IXa oder Faktor X assoziiert
sind, wirken. Jedoch wirken über
90 Prozent der inhibitorischen Antikörper gegen humanen Faktor VIII
durch die Bindung von Epitopen, die in der 40 kDa A2 Domäne oder
der 20 kDa C2 Domäne
des Faktor VIII angeordnet sind, zerstören spezifische Funktionen,
die mit diesen Domänen
assoziiert sind, wie beschrieben ist von Fulcher et al., 82 Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 7728-7732 (1985) und Scandella et al., 85 Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 6152-6156 (1988). Zusätzlich zu den A2 und C2 Epitopen
kann es ein drittes Epitop in der A3 oder C2 Domäne der leichten Kette des Faktor
VIII geben, gemäß Scandella
et al., 82 Blood 1767-1775 (1993). Die Signifikanz dieses putativen
dritten Epitops ist unbekannt, aber es scheint eine kleine Fraktion
der Epitop Reaktivität
in Faktor VIII zu erklären.
-
Anti-A2
Antikörper
blockieren die Faktor X Aktivierung, wie gezeigt von Lollar et al.,
93 J. Clin. Invest. 2497-2504 (1994). Kürzliche Kartierungsstudien
durch Deletionsmutagenese, beschrieben von Ware et al., 3 Blood
Coagul. Fibrinolysis 703-716
(1992) lokalisierten das A2 Epitop innerhalb einer 20 kDa Region
des NH2-terminalen
Endes der 40 kDa A2 Domäne.
Kompetitive Immunradiometrische Assays haben gezeigt, dass A2 Inhibitoren
entweder ein gemeinsames Epitop oder eng zusammenliegende Epitope
erkennen, wie beschrieben von Scandella et al., 67 Thromb. Haemostas.
665-671 (1992), und wie in Beispiel 8 gezeigt ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt aktive rekombinante hybride und hybride äquivalente
Faktor VIII Moleküle
und Fragmente davon, die Nukleinsäuresequenzen, welche die Hybride
kodieren, Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung und Verfahren
zu ihrer Charakterisierung bereit. Diese Hybride umfassen humane/tierische,
tierische/tierische oder äquivalente
hybride Faktor VIII Moleküle,
sie umfassen weiterhin mindestens eine spezifische Aminosäuresequenz
einschließlich
einer oder mehreren einzigartigen Aminosäuren des Faktor VIII einer
Spezies, ausgetauscht gegen die korrespondierende Aminosäuresequenz
des Faktor VIII der anderen Spezies; oder sie umfassen mindestens
eine Sequenz einschließlich
einer oder mehreren Aminosäuren
mit keiner bekannten Sequenzidentität zu Faktor VIII, ausgetauscht
gegen eine spezifische Aminosäuresequenz
in dem humanen, tierischen oder hybriden Faktor VIII. Der resultierende
hybride Faktor VIII weist eine verringerte oder keine Immunreaktivität gegenüber Faktor
VIII inhibitorischen Antikörpern
im Vergleich zu humanen oder vom Schwein stammendem Faktor VIII
auf.
-
Unter
Verwendung des Ansatzes, der in dem vorigen Abschnitt für den Austausch
von Aminosäuren in
dem Faktor VIII Molekül
beschrieben ist, wird die Mutationsanalyse eingesetzt, um eine entsprechende
Faktor VIII Aminosäuresequenz
der einen Spezies, vorzugsweise vom Schwein, auszuwählen, die
gegen mindestens eine Sequenz einschließlich einer oder mehreren Aminosäuren in
dem Faktor VIII der anderen Spezies, vorzugsweise vom Mensch, oder
gegen eine Aminosäuresequenz
eines hybriden äquivalenten
Faktor VIII Moleküls
ausgetauscht ist, die eine oder mehrere kritische Region/en in der
A2, C2 oder irgendeiner anderen Domäne, gegen die inhibitorische
Antikörper
gerichtet sind, einschließt.
Die Verfahren sind detaillierter unten beschrieben. Das resultierende
prokoagulierende rekombinante hybride Konstrukt weist eine verringerte
oder keine Immunreaktivität
gegenüber
inhibitorischen Antikörpern,
im Vergleich zu humanem Faktor VIII, unter Verwendung von Standard
Assays, auf. Durch den systematischen Austausch von immer kleiner
werdenden Aminosäuresequenzen,
gefolgt durch Untersuchen des hybriden Konstrukts hinsichtlich Immunreaktivität, wie unten
beschrieben, wird das Epitop in irgendeiner Domäne eines Faktor VIII Moleküls kartiert,
ausgetauscht gegen eine Aminosäuresequenz
mit einer geringeren oder keinen Immunreaktivität, und ein hybrider Faktor
VIII wird hergestellt.
-
Es
wird verstanden, dass der Fachmann diesen Ansatz in Kombination
mit Epitop Kartierung, Konstruktion von hybriden Faktor VIII Molekülen und
Mutationsanalyse der Konstrukte verwenden kann, um mindestens eines
Sequenz einschließlich
einer oder mehreren Aminosäuren
umfassend ein Epitop in der A2, C2 und/oder anderen Domänen, gegen
die inhibitorische Antikörper
gerichtet sind, zu identifizieren und auszutauschen, und um einen
prokoagulierenden rekombinanten hybriden humanen/tierischen, tierischen/tierischen oder äquivalenten
Faktor VIII oder Fragmente davon mit verringerter oder keiner Immunreaktivität im Vergleich zu
humanem oder vom Schwein stammendem Faktor VIII herzustellen. Dieser
Ansatz wird verwendet, wie in Beispiel 8 beschrieben ist, um einen
rekombinanten prokoagulierenden hybriden humanen/vom Schwein stammenden
Faktor VIII mit vom Schwein stammenden Aminosäure Austauschen in der humanen
A2 Domäne und
keiner Antigenität
gegenüber
Anti-Faktor VIII Antikörpern
als einer exemplarischen Ausführungsformen herzustellen.
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Für gewöhnlich weist
vom Schwein stammender Faktor VIII eine begrenzte oder keine Reaktion
mit inhibitorischen Antikörpern
gegen humanen Faktor VIII auf. Die rekombinanten hybriden humanen/vom Schwein
stammenden Faktor VIII Moleküle
mit verringerter oder keiner Reaktivität mit inhibitorischen Antikörpern, basierend
auf einem Aminosäure
Austausch in der A2 Domäne,
werden als ein Beispiel hergestellt, wie hybrider Faktor VIII unter
Verwendung des Faktor VIII von anderen Spezies und Substitutionen
in anderen Domänen
als A2, wie folgt, hergestellt werden kann. Die vom Schwein stammende
A2 Domäne
wird durch Standard Klonierungstechniken, wie jene, die oben und
in den Beispielen 6, 7 und 8 beschrieben sind, kloniert, und anschließend innerhalb
der A2 Domäne
unter Verwendung von Routineverfahren, wie unter Verwendung von Restriktionsstellen,
um die cDNA zu schneiden oder durch Overlap Extension (SOE) zu spleißen, geschnitten und
gespleißt.
Die resultierende vom Schwein stammende Aminosäuresequenz wird gegen die humane
A2 Domäne
ausgetauscht, um ein hybrides Faktor VIII Konstrukt zu bilden, das
in einen Säuger
Expressionsvektor, vorzugsweise Re-Neo, inseriert, stabil in kultivierte
Zellen, vorzugsweise Baby Hamster Nierenzellen transfiziert und,
wie oben beschrieben, exprimiert wird. Der hybride Faktor VIII wird
hinsichtlich Immunreaktivität
untersucht, zum Beispiel mit Anti-A2 Antikörpern durch den Routine Bethesda
Assay oder durch plasmafreien chromogenen Substrat Assay. Die Bethesda
Einheit (BU) ist das Standardverfahren zum Messen von Inhibitor Titern.
Wenn der Bethesda Titer in dem Hybrid nicht messbar ist (< 0,7 BU/mg IgG),
dann wurde das humane A2 Epitop in der Region der ausgetauschten
korrespondierenden vom Schwein stammenden Sequenz eliminiert. Das
Epitop wird schrittweise verkleinert, und das spezifische A2 Epitop
kann so bestimmt werden, um ein hybrides humanes/vom Schwein stammendes
Molekül
mit einer so kleinen, vom Schwein stammenden Sequenz wie möglich herzustellen.
Wie hier beschrieben, wurde eine Sequenz mit 25 Resten, die den
Aminosäuren
Arg484 – Ile508
entsprechen, die kritisch ist für
die inhibitorische Immunreaktivität, identifiziert und in der humanen
A2 Domäne
ausgetauscht. Innerhalb dieser Sequenz befinden sich nur neun Unterschiede
zwischen humanem und vom Schwein stammendem Faktor VIII. Diese Region
kann weiter analysiert und ausgetauscht werden.
-
Hybride
humane/vom Schwein stammende Faktor VIII Moleküle mit verringerter oder keiner
Reaktivität
mit inhibitorischen Antikörpern,
basierend auf dem Austausch von einer Aminosäuresequenz in der C1, C2 oder
einer anderen Domäne,
mit und ohne Austausch in der A2 Domäne, können ebenfalls hergestellt
werden.
-
Das
C2 Epitop kann zum Beispiel unter Verwendung des homologen Scanning
Ansatzes kombiniert mit seitengerichteter Mutagenese kartiert werden.
Insbesondere können
die Verfahren gleich oder ähnlich
sein zu jenen, die hier für
den Austausch vom Aminosäuren
in der A2 Domäne
beschrieben sind, einschließlich
dem Klonieren der vom Schwein stammenden C2 oder einer anderen Domäne, zum
Beispiel unter Verwendung von RT-PCR oder durch das Behandeln einer
vom Schwein stammenden Leber cDNA Bibliothek mit einer Sonde mit
humaner cDNA von C2 oder einer anderen Domäne; Restriktionsstellen Techniken
und/oder anschließende
SOE, um die Epitope in der C2 oder einer anderen Domäne zu kartieren
und gleichzeitig auszutauschen; Austausch gegen die humane C2 oder
eine andere Domäne
in dem B(–)
Faktor VIII; Insertion in einen Expressionsvektor, wie pBluescript;
Expression in kultivierten Zellen; und Routine Assay für die Immunreaktivität. Für die Assays
kann die Reaktivität
von C2 hybridem Faktor VIII mit einem C2 spezifischen Inhibitor,
MR (Scandella, D., et al., Thromb. Haemostasis 67:665-671 (1992)
und Lubin et al., (1994) und/oder mit anderen C2 spezifischen Antikörpern, die
durch Affinitätschromatographie
hergestellt sind, durchgeführt
werden.
-
Die
C2 Domäne
besteht aus den Aminosäure
Resten 2173 – 2332
(SEQ ID NR: 2). Innerhalb dieser 154 Aminosäure Region scheint die Inhibitor
Aktivität
auf eine 65 Aminosäure
Region zwischen den Resten 2248 und 2312 gerichtet zu sein, gemäß Shima,
M., et al., 69 Thromb. Haemostas. 240-246 (1993). Wenn die C2 Sequenz
des humanen und vom Schwein stammenden Faktor VIII ungefähr 85 %
identisch ist in dieser Region, so wie es sie an anderen Stellen
in den funktionell aktiven Regionen des Faktor VIII ist, dann wird
es ungefähr
zehn Unterschiede zwischen der humanen und der vom Schwein stammenden
Faktor VIII C2 Aminosäure
Sequenz geben, die als anfängliche
Ziele verwendet werden können,
um Hybride mit ausgetauschter C2 Sequenz zu konstruieren.
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Es
ist wahrscheinlich, dass klinisch signifikante Faktor VIII Epitope
auf die A2 und C2 Domänen
beschränkt
sind. Wenn jedoch Antikörper
gegen andere Regionen (A1, A3, B oder C1 Domänen) des Faktor VIII identifiziert
werden, können
die Epi tope kartiert und unter Verwendung des hier beschriebenen
Ansatzes für die
nicht antigenen hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII
Moleküle
eliminiert werden.
-
Insbesondere
kann die Kartierung des putativen zweiten leichte Kette Epitops
und/oder anderer Epitope in irgendeiner anderen tierischen oder
humanen Faktor VIII Domäne
ebenfalls erreicht werden. Anfänglich
kann die Bestimmung der Anwesenheit eines dritten Inhibitor Epitops
in den A3 oder C1 Domänen
wie folgt durchgeführt
werden. Unter Verwendung von humanen ("H")
und vom Schwein ("p") stammenden Faktor
VIII Aminosäuresequenzen
als einem Modell, werden A1p-A2p-A3p-C1H-C2p und
A1p-A2p-A3H-C1p-C2p B
Domänen lose
Hybride konstruiert. Inhibitor IgG aus ungefähr 20 Patienten (von Dr. Dorothea
Scandella, Amerikanisches Rotes Kreuz), die niedrige oder nicht
nachweisbare Titer gegen vom Schwein stammenden Faktor VIII aufweisen,
werden gegen die Hybride getestet. Wenn das dritte Epitop in der
A3 Domäne
liegt, wird erwartet, dass inhibitorisches IgG mit A1p-A2p-A3H-C1p-C2p, aber nicht mit A1p-A2p-A3H-C1H-C2p reagiert. Wenn umgekehrt das dritte Epitop
in der C1 Domäne
liegt, dann wird erwartet, dass IgG mit A1p-A2p-A3pC1H-C2p, aber nicht mit A1p-A2p-A3H-C1p-C2p reagiert. Wenn ein drittes Epitop identifiziert
wird, wird es durch die hier für
die A2 und C2 Epitope beschriebenen Verfahren identifiziert werden.
-
Zum
Beispiel können
spezifische Antikörper
für das
C1 oder A3 Domänen
Epitop aus Gesamt Patienten IgG durch Affinitätschromatographie unter Verwendung
der A1p-A2p-A3H-C1p-C2p und
der A1p-A2p-A3PC1H-C2p Hybride
und durch Elimimierung von C2 spezifischen Antikörpern durch Passage über rekombinante
Faktor VIII C2 SepharoseTM isoliert werden.
Das putative dritte Epitop wird durch SOE Konstrukte identifiziert,
indem in einer bevorzugten Ausführungsform
Abschnitte der humanen Faktor VIII A3 oder C1 Domäne systematisch
gegen eine vom Schwein stammende Sequenz ausgetauscht sind.
-
Hybride Faktor VIII Moleküle mit reduzierter
Immunogenität
-
Ein
Molekül
ist immunogen, wenn es die Herstellung von Antikörpern im Mensch oder Tier induzieren kann.
Die vorliegende Erfindung stellt ein prokoagulierendes rekombinantes
hybrides humanes/tierisches oder tierisches/tierisches Faktor VIII
Molekül,
ein hybrides Faktor VIII äquivalente
Molekül
oder ein Fragment von beiden bereit, das weniger immunogen ist als
der Wildtyp humane, vom Schwein stammende Faktor VIII im Menschen
oder Tier, umfassend mindestens eine spezifische Aminosäuresequenz,
einschließlich
einer oder mehreren einzigartigen Aminosäuren des Faktor VIII von einer
Spezies, ausgetauscht gegen die korrespondierende Aminosäuresequenz,
welche die immunogene Aktivität
des Faktor VIII der anderen Spezies aufweist; oder mindestens einer
Aminosäuresequenz,
einschließlich
einer oder mehreren Aminosäuren,
die keine bekannte Identität
zu Faktor VIII aufweisen, ausgetauscht gegen die Aminosäuresequenz
des humanen, tierischen oder hybriden Faktors. Dieses Hybrid kann
verwendet werden, um das Auftreten von Inhibitor Entwicklung in
einem Tier oder einem Menschen zu verringern und um Faktor VIII
Defizienz zu behandeln, und es wäre bevorzugt
in der Behandlung von bislang unbehandelten Patienten mit Hämophilie.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der hybride Faktor VIII eine Aminosäuresequenz des humanen Faktor
VIII, weiterhin umfassend einen oder mehrere Alanin Reste, ausgetauscht
gegen eine humane Aminosäuresequenz
mit immunogener Aktivität,
was zu einem prokoagulierenden rekombinanten hybriden äquivalenten
Molekül
oder Fragment davon mit verringerter oder keiner Immunogenität im Mensch
oder im Tier führt.
-
Das
hier beschriebene Verfahren zum Epitop Kartieren und der Mutationsanalyse,
kombiniert mit dem Austausch einer nicht antigenen Aminosäuresequenz
in einem Faktor VIII Molekül,
unter Verwendung von hybridem humanen/vom Schwein stammenden Faktor
VIII, liefert Hybridmoleküle
mit geringer Antigenität.
Unter Verwendung dieses Modells und der assoziierten Verfahren,
kann irgendeines der hier beschriebenen Hybridkonstrukte durch seitengerichtete
Mutagenese Techniken verändert
werden, um so viel wie möglich
funktionelles Epitop zu entfernen, um die Fähigkeit des Immunsystems zu
minimieren, den hybriden Faktor VIII zu erkennen, wodurch seine
Immunogenität
verringert wird.
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Ein
Verfahren, das verwendet werden kann, um die Antigenität weiter
zu verringern, und um einen weniger immunogenen hybriden Faktor
VIII zu konstruieren, ist Alanin Scanning Mutagenese, beschrieben
von Cunningham, B.C., und J. A. Wells, 244 Science 1081-1085 (1989),
von ausgewählten
spezifischen Aminosäuresequenzen
in humanem, tierischem oder hybridem äquivalenten Faktor VIII. In
der Alanin Scanning Mutagenese werden Aminosäure Seitenketten, die wahrscheinlich
in ein Epitop involviert sind, durch Alanin Reste unter Verwendung
von seitengerichteter Mutagenese ausgetauscht. Durch Vergleichen
der Antikörper
Bindung von Alanin Mutanten gegenüber Wildtyp Protein, kann der
relative Beitrag der einzelnen Seitenketten zu der Bindungsinteraktion
bestimmt werden. Es ist wahrscheinlich, dass Alanin Austausche insbesondere
nützlich
sind, weil Seitenketten Beiträge
zu der Antikörper
Bindung gegenüber
dem β Kohlenstoff
Atom eliminiert werden, aber im Gegensatz zu Glycin Austausch, die
Hauptketten Konformation für
gewöhnlich
nicht verändert ist.
Der Alanin Austausch verleiht keine großen sterischen, hydrophoben
oder elektrostatischen Wirkungen, welche die Protein-Protein Interaktionen
dominieren.
-
In
Protein Antigen-Antikörper
Interaktionen befinden sich für
gewöhnlich
ungefähr
15 – 20
Antigen Seitenketten in Kontakt mit dem Antikörper. Seitenketten Interaktionen,
im Gegensatz zu Hauptketten Interaktionen, dominieren Protein Protein
Interaktionen. Kürzliche
Studien haben vorgeschlagen, dass nur einige wenige (ungefähr 3 bis
5) dieser Seitenketten Interaktionen am meisten zu der Bindungsenergie
beitragen. Siehe Clackson, T., und J.A. Wells, 267 Science 383-386
(1995). Eine extensive Analyse der Wachstumshormon Epitope für einige
murine monoklonale Antikörper
zeigte die folgende Hierarchie für
die Seitenketten Beiträge
zu der Bindungsenergie: Arg > Pro > Glu > Asp – Phe – Ile, wobei
Trp, Ala, Gly, und Cys nicht untersucht wurden (Jin, L., et al.,
226 J. Mol. Biol. 851-865 (1992). Die Ergebnisse mit den hier beschriebenen
A2 Epitopen stimmen damit überein,
weil zwölf
der 25 Reste in dem 484-508 A2 Segment diese Seitenketten enthalten
(Tabelle 1).
-
Der
Befund, dass bestimmte Aminosäure
Reste besonders gut durch Antikörper
erkannt werden, zeigt, dass die Eliminierung dieser Reste aus einem
bekannten Epitop die Fähigkeit
des Immunsystems, diese Epitope zu erkennen, verringern kann, d.h.
ein Molekül
weniger immunogen machen kann. Im Fall des A2 Epitops können immunogene
Reste ohne den Verlust von Faktor VIII koagulierender Aktivität ausgetauscht
werden. Zum Beispiel ist in HP9 Arg484 durch Ser ausgetauscht, Pro485
ist durch Ala ausgetauscht, Arg489 ist durch Gly ausgetaucht, Pro492
ist durch Leu ausgetauscht und Phe501 ist durch Met ausgetauscht.
Weiterhin zeigen die Ergebnisse aus dem Patientenplasma, das verwendet
wurde, um die Immunreaktivität
in hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII Konstrukten
zu untersuchen, die in Beispiel 8 beschrieben sind, dass Antikörper aus
verschiedenen Patienten dieselbe oder eine sehr ähnliche strukturelle Region
in der A2 Domäne
erkennen, und dass die Reste in der A2 Domäne, die an der Bindung von
A2 Inhibitoren teilnehmen, geringe Variation zu zeigen scheinen.
Somit ist das A2 Epitop, das in den humanen Faktor VIII Resten 484 – 508 eingeschlossen
ist, ein immundominantes Epitop dahingehend, dass es durch das humane
Immunsystem besser als andere strukturelle Regionen des Faktor VIII
erkannt wird. Von dem Austauschen dieser Struktur gegen eine nicht
antigene Faktor VIII Sequenz aus einer anderen Spezies oder gegen
eine nicht Faktor VIII Aminosäuresequenz,
während
die volle prokoagulierende Aktivität aufrechterhalten wird, wird
erwartet, dass sie die Erkennung des hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII durch das Immunsystem verändert.
-
Es
ist bekannt, dass seitengerichtete Mutagenese, um massige und/oder
geladene Reste, die dazu neigen Epitope zu dominieren, gegen kleine
neutrale Seitenketten (z.B. Alanin) auszutauschen, eine geringe immunogene
Region bilden kann. Es wird erwartet, dass es dem Immunsystem schwer
fällt,
ein Molekül,
das einige dieser Austausche an jedem signifikanten Inhibitor Epitop
enthält,
durch den Schlüssel-Schloss
Mechanismus, der typisch für
die Antigen-Antikörpern
Interaktionen ist, einzupassen. Aufgrund seiner geringen Antigenität könnte ein
solches hybrides Molekül
in der Behandlung von Faktor VIII defizienten Patienten mit Inhibitoren
verwendet werden, und aufgrund seiner geringen Immunogenität könn te es
in der Behandlung von zuvor unbehandelten Patienten mit Hämophilie
A verwendet werden.
-
Es
ist ein allgemeines Ergebnis, dass die Mutation einer von wenigen
Schlüsselresten
ausreichend ist, um die Bindungskonstante für eine gegebene Protein-Protein Interaktion
um einige Größenordnungen
zu verringern. Somit erscheint es wahrscheinlich, dass alle Faktor
VIII Epitope eine begrenzte Anzahl von Aminosäuren enthalten, die kritisch
sind für
die Inhibitor Entwicklung. Für
jedes Epitop in Faktor VIII können
Alanin Austausche gegen mindestens eine Sequenz, einschließlich einer
oder mehreren spezifischen Aminosäuren mit immunogener Aktivität, ein aktives
Molekül
bilden, das weniger immunogen ist als der Wildtyp Faktor VIII. In einer
bevorzugten Ausführungsform
weist der hybride Faktor VIII keine B Domäne auf.
-
Die
Verfahren zur Herstellung eines aktiven rekombinanten hybriden oder
hybriden äquivalenten
Faktor VIII mit Austausch einer Aminosäuresequenz, die wenig oder
keine immunogene Aktivität
aufweist, gegen eine Aminosäuresequenz
in dem Faktor VIII mit immunogener Aktivität, sind wie folgt, unter Verwendung
eines hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII mit Aminosäure Austauschen
in der A2 Domäne
als einer exemplarischen Ausführungsform.
Es gibt 25 Reste in der humanen Faktor VIII Region 484 – 508. Die seitengerichtete
Mutagenese kann verwendet werden, um einzelne Mutanten herzustellen,
in denen irgendeiner dieser Reste durch irgendeine der anderen 19
Aminosäuren
in insgesamt 475 Mutanten ausgetauscht ist. Darüber hinaus können Hybridmoleküle mit mehr
als einer Mutation konstruiert werden.
-
Die
Hybridkonstrukte können
hinsichtlich Antigenität
durch Messen der Bindungskonstante für inhibitorische Antikörper untersucht
werden, wie beschrieben von Friguet, B., et al., 77 J. Immunol.
Methods 305-319 (1985). In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Bindungskonstante um mindestens drei Größenordnungen verringert sein,
was den Bethesda Titer auf eine Menge verringern würde, der
klinisch nicht signifikant ist. Zum Beispiel wurde der IC50 (eine grobe Messung der Bindungskonstante)
der Inhibition durch A2 Antikörper
in den hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII Konstrukten
HP2, HP4, HP5, HP7 und HP9, wie in Beispiel 8 beschrieben, verringert,
und dies war mit einer Verringerung des Bethesda Titers auf eine
nicht messbare Menge assoziiert. Es ist bekannt, dass zum Beispiel
eine Doppel oder Tripel Alanin Mutante des humanen Faktor VIII (z.B.
eine humane Faktor VIII Arg484→Ala,
Arg489→Ala,
Phe501→Ala
Tripel Mutante) ein Molekül
mit ausreichend geringer Antigenität für die therapeutische Verwendung
bilden wird. Ähnliche
Mutationen können
in dem C2 Epitop und in dem putativen dritten Epitop durchgeführt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform
umfasst zwei oder drei Alanin Austausche in zwei oder drei der Faktor
VIII Epitope. Andere Austausche in diesen Regionen können ebenfalls
durchgeführt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden hybride äquivalente
Faktor VIII Moleküle
identifiziert, die weniger antigen und/oder immunogen im Menschen
und Tier sind als entweder humaner oder vom Schwein stammender Faktor
VIII. Solche hybriden äquivalenten
Konstrukte können
in Tieren hinsichtlich ihrer verringerten Antigenität und/oder
Immunogenität
untersucht werden. Zum Beispiel können Kontroll und Faktor VIII
defiziente Kaninchen, Schweine, Hunde, Mäuse und Primaten und andere
Säugetiere
als Tiermodelle verwendet werden. In einem experimentellen Protokoll
können
der hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII systematisch über
einen Zeitraum von sechs Monaten bis ein Jahr an ein Tier, vorzugsweise
durch intravenöse Infusion,
und in einem Dosisbereich zwischen 5 und 50 Einheiten/kg Körpergewicht,
vorzugsweise 10 – 50
Einheiten/kg und am meisten bevorzugt 40 Einheiten/kg Körpergewicht
verabreicht werden. Die Antikörper
können
in Plasmaproben gemessen werden, die zu Intervallen nach der Infusion
während
der Dauer des Testzeitraums durch Routineverfahren entnommen werden,
einschließlich
Immun Assay und dem Bethesda Assay. Die koagulierende Aktivität kann auch
in Proben mit Routineverfahren, einschließlich dem einstufigen Koagulationsassay,
gemessen werden.
-
Die
hybriden äquivalenten
Faktor VIII Moleküle
können
im Menschen hinsichtlich ihrer verringerten Antigenität und/oder
Immunogenität
in mindestens zwei Arten von klinischen Versuchen getestet werden.
In einer Versuchsart, die ausgestaltet ist, um zu bestimmen, ob
der hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII immunreaktiv mit inhibitorischen Antikörpern ist,
wird hybrider oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII, vorzugsweise durch intravenöse Infusion, an ungefähr 25 Patienten
mit Faktor VIII Defizienz verabreicht, die Antikörper gegen Faktor VIII aufweisen,
welche die koagulierende Aktivität
von therapeutischem humanen oder vom Schwein stammendem Faktor VIII
inhibieren. Die Dosis des hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII liegt in einem Bereich zwischen 5 und 50 Einheiten/kg
Körpergewicht,
vorzugsweise 10 – 50
Einheiten/kg und am meisten bevorzugt 40 Einheiten/kg Körpergewicht.
Ungefähr
1 Stunde nach jeder Verabreichung wird die Gewinnung von Faktor
VIII aus Blutproben in einem einstufigen Koagulationsassay gemessen.
Es werden nochmals Proben ungefähr
5 Stunden nach der Infusion entnommen, und die Gewinnung wird gemessen.
Die Gesamtgewinnung und die Rate des Verschwindens von Faktor VIII
aus den Proben sagt den Antikörper
Titer und die inhibitorische Aktivität voraus. Wenn der Antikörper Titer
hoch ist kann eine Faktor VIII Gewinnung für gewöhnlich nicht gemessen werden.
Die Gewinnungsergebnisse werden mit den Gewinnungen der Gewinnungsergebnisse
in Patienten, die mit Plasma abgeleitetem humanen Faktor VIII, rekombinantem
humanen Faktor VIII, vom Schwein stammendem Faktor VIII und anderen
für gewöhnlich verwendeten
therapeutischen Formen von Faktor VIII oder Faktor VIII Austauschen
behandelt wurden, verglichen.
-
In
einer zweiten Art des klinischen Versuchs, der ausgestaltet ist,
um zu bestimmen, ob der hybride oder hybride äquivalente Faktor VIII immunogen
ist, d.h., ob Patienten inhibitorische Antikörper entwickeln werden, wird
hybrider oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII, wie in dem vorhergehenden Absatz beschrieben ist, an
ungefähr
100 zuvor unbehandelte Hämophilie
Patienten verabreicht, die keine Antikörper gegen Faktor VIII entwickelt
haben. Die Behandlungen werden ungefähr alle 2 Wochen über einen
Zeitraum von 6 Monaten bis 1 Jahr verabreicht. In 1 bis 3 monatigen
Intervallen während
dieses Zeitraums werden Blutproben entnom men, und Bethesda Assays
oder andere Antikörper
Assays werden durchgeführt,
um die Anwesenheit von inhibitorischen Antikörpern zu bestimmen. Gewinnungsassays
können
ebenfalls, wie oben beschrieben, nach jeder Infusion durchgeführt werden.
Die Ergebnisse werden mit Hämophilie
Patienten verglichen, die Plasma abgeleiteten humanen Faktor VIII,
rekombinanten humanen Faktor VIII, vom Schwein stammenden Faktor
VIII oder andere für
gewöhnlich
verwendete therapeutische Formen von Faktor VIII oder Faktor VIII
Austauschen erhalten haben.
-
Herstellung von hybriden
Faktor VIII Molekülen
unter Verwendung einer humanen und nicht vom Schwein stammenden,
nicht humanen Säuger
Faktor VIII Aminosäuresequenz
-
Die
Verfahren, die verwendet werden, um hybriden humanen/vom Schwein
stammenden Faktor VIII mit einem Austausch von spezifischen Aminosäuren herzustellen,
können
verwendet werden, um rekombinantes hybrides humanes/nicht humanes,
nicht vom Schwein stammendes Säuger
oder tierisches/tierisches Faktor VIII Protein herzustellen, das
im Vergleich zu humanem oder vom Schwein stammendem Faktor VIII
eine veränderte
oder die gleiche koagulierende Aktivität und/oder die gleiche oder
verringerte Immunreaktivität und/oder
Immunogenität
aufweist, basierend auf dem Austausch von einer oder mehreren Aminosäuren in
den A2, C2 und/oder anderen Domänen.
-
Ähnliche
Vergleiche der Aminosäuresequenz
Identität
können
zwischen humanen und nicht humanen, nicht vom Schwein stammenden
Säuger
Faktor VIII Proteinen angestellt werden, um die Aminosäuresequenzen
mit prokoagulierender Aktivität,
Anti-A2 und Anti-C2 Immunreaktivität und/oder Immunogenität, oder
Immunreaktivität
und/oder Immunogenität
in anderen Domänen
Resten zu identifizieren. Ähnliche
Verfahren können
anschließend
verwendet werden, um hybride humane/nicht humane, nicht vom Schwein
stammende Säuger
Faktor VIII Moleküle
herzustellen. Wie oben beschrieben, wird die funktionelle Analyse
jedes Hybrids jene mit verringerter Reaktivität gegenüber inhibitorischen Antikörpern und/oder
verringer ter Immunogenität und/oder
erhöhter
koagulierender Aktivität
zeigen, und die Sequenz kann weiter durch Punktmutationsanalyse aufgeteilt
werden.
-
Zum
Beispiel können
hybride humane/Maus Faktor VIII Moleküle wie oben beschrieben, hergestellt werden.
Das Aminosäuresequenz
Alignment der A2 Domäne
des Menschen (SEQ ID NR: 2) und der Maus (SEQ ID NR: 6) ist in 1C gezeigt. Wie berichtet wurde von Elder et al.,
weist das Faktor VIII Protein, das durch die Maus cDNA (SEQ ID NR:
5) kodiert wird, 2319 Aminosäuren
auf, mit 74 % Gesamt Sequenzidentität zu der humanen Sequenz (SEQ
ID NR: 2) (87 Prozent Identität,
wenn die B Domäne
aus dem Vergleich ausgeschlossen wird), und sie ist 32 Aminosäuren kürzer als
humaner Faktor VIII. Die Aminosäuresequenzen
in den Maus A und C Domänen
(SEQ ID NR: 6) sind hoch konserviert, mit 84 – 93 Prozent Sequenzidentität zu der
humanen Sequenz (SEQ ID NR: 2), während die B und zwei kürzere saure
Domänen
42 – 70
Prozent Sequenzidentität
aufweisen. Insbesondere sind die A1, A2 und A3 Maus Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NR: 6) 85, 85 und 90 Prozent identisch zu den entsprechenden
humanen Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NR: 2). Die C1 und C2 Maus Aminosäuresequenzen sind 93 und 84
Prozent identisch zu den entsprechenden humanen Aminosäuresequenzen.
In der vorhergesagten Maus Faktor VIII Aminosäuresequenz (SEQ ID NR: 6) sind
die A1, A2 und A3 Domänen
jeweils homolog zu den humanen Faktor VIII Aminosäuren 1 – 372, 373 – 740 und 1690 – 2032,
unter Verwendung der Aminosäuresequenz
Identität
für die
Zählzwecke.
-
Die
Thrombin/Faktor Xa und alle bis auf eine aktivierte Protein C Spaltungsstelle
sind in dem Maus Faktor VIII konserviert. Der Tyrosin Rest für die Bindung
des von Willebrand Faktors ist ebenfalls konserviert.
-
Gemäß Elder
et al. enthält
die Nukleotidsequenz (SEQ ID NR: 5) des Maus Faktor VIII 7519 Basen und
weist 67 Prozent Gesamtidentität
zu der humanen Nukleotidsequenz (SEQ ID NR: 1) auf. Die 6957 Basenpaare
der murinen kodierenden Sequenz weisen 82 Prozent Sequenzidentität zu den
7053 Basenpaaren der kodierenden Sequenz in dem humanen Faktor VIII
auf. Wenn die B Domäne
nicht in den Vergleich eingeschlossen ist, dann gibt es eine 88
Prozent Nukleotidsequenz Identität.
-
Elder
et al. berichten, dass die humanen und Maus Faktor VIII Moleküle insgesamt
zu 74 Prozent identisch sind, und dass 95 % der humanen Reste, die,
wenn sie verändert
sind, zu Hämophilie
führen,
in der Maus identisch sind. Diese Daten unterstützen die Anwendung derselben
Techniken, die verwendet wurden um eine Aminosäuresequenz mit koagulierender
Aktivität
und/oder Immunreaktivität
gegenüber
Antikörpern
in dem vom Schwein stammenden Faktor VIII Molekül zu identifizieren, auf den
Maus oder andere tierische Faktor VIII, um ähnliche Aminosäuresequenzen
zu identifizieren und um hybride Moleküle herzustellen.
-
Herstellung von hybriden
Faktor VIII Molekülen
mit verringerter Kreuzreaktivität
unter Verwendung einer humanen und nicht humanen, nicht vom Schwein
stammenden Säuger
Faktor VIII Aminosäuresequenz
und einer nicht Faktor VIII Aminosäuresequenz
-
Vom
Schwein stammender Faktor VIII wird klinisch verwendet, um Faktor
VIII defiziente Patienten zu behandeln, die inhibitorische Antikörper gegen
humanen Faktor VIII aufweisen. Die Kreuzreaktivität, in der
humanes Plasma mit vom Schwein stammendem Faktor VIII reagiert,
kann durch Herstellung eines hybriden vom Schwein stammenden/nicht
humanen, nicht vom Schwein stammenden Säuger oder hybriden äquivalenten Faktor
VIII verringert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Bestimmung durchgeführt,
ob humane A2, C2 oder andere Domänen
spezifische Inhibitoren mit nicht humanem, nicht vom Schwein stammendem
Säuger
("andere Säuger") Faktor VIII reagieren,
unter Verwendung des Routine Bethesda Assay und dem bestimmten anderen
Säugerplasma
als einem Standard. Inhibitorische Titer werden für gewöhnlich im Plasma
gemessen, so dass anderer Säuger
Faktor VIII nicht notwendig ist. Wenn die Inhibitoren nicht mit
dem Faktor VIII des Säuges
reagieren, wie murinem Faktor VIII, dessen Sequenz bekannt ist,
dann kann eine entsprechende andere Säugersequenz in der vom Schwein
stammende Epitop Region ausgetauscht werden, und sie wird unter Verwendung
von humanen/vom Schwein stammenden Hybriden identifiziert. Wenn
die tierische Sequenz erst einmal bekannt ist, können seitengerichtete Mutagenese
Techniken, wie Oligonukleotid vermittelte Mutagenese, wie beschrieben
von Kunkel, T.A., et al., 204 Meth. Enzymol. 125-139 (1991), verwendet werden,
um das hybride vom Schwein stammende/tierische Faktor VIII Molekül herzustellen.
Wenn andere tierische Plasma weniger reaktiv mit A2, C2 oder anderen
Faktor VIII Inhibitoren als muriner oder vom Schwein stammender
Faktor VIII sind, kann die tierische Sequenz, die dem vom Schwein
stammenden Epitop entspricht, durch Routineverfahren, wie RT-PCR
bestimmt werden, und ein hybrider humaner/tierischer oder vom Schwein
stammender/tierischer Faktor VIII kann durch seitengerichtete Mutagenese
konstruiert werden. Ebenso kann ein hybrider humaner/tierischer
oder vom Schwein stammender/nicht vom Schwein stammender Säuger Faktor
VIII mit verringerter Kreuzreaktivität mit humanem Plasma im Vergleich
zu vom Schwein stammendem Faktor VIII hergestellt werden, der einen
entsprechenden Aminosäure
Austausch aus einem oder mehreren Tieren aufweist. In einer weiteren
Ausführungsform
kann die Kreuzreaktivität
durch Austausch einer Aminosäuresequenz,
die keine bekannte Identität
zu einer Faktor VIII Aminosäuresequenz
aufweist, vorzugsweise Alanin Reste unter Verwendung der Alanin
Scanning Mutagenese Techniken, gegen eine vom Schwein stammende
Epitop Sequenz, verringert werden.
-
Nach
der Identifizierung von klinisch signifikanten Epitopen werden rekombinante
hybride Faktor VIII Moleküle
exprimiert, die eine verringerte oder gleiche Kreuzreaktivität im Vergleich
zu vom Schwein stammendem Faktor VIII aufweisen, wenn sie in vitro
gegen eine große
Breite von inhibitorischem Plasma getestet werden. Vorzugsweise
werden diese Moleküle
kombinierte A2/C2 Hybride sein, in denen eine immunreaktive Aminosäuresequenz
in diesen Domänen
durch eine andere Säugersequenz
ausgetauscht ist. Eine zusätzliche Mutagenese
in diesen Regionen kann durchgeführt
werden, um die Kreuzreaktivität
zu verringern. Eine verringerte Kreuzreaktivität, obwohl sie gewünscht ist,
ist nicht notwendig, um ein Produkt herzustellen, das Vorteile gegenüber dem
bestehenden vom Schwein stammenden Faktor VIII Konzentrat aufweist,
das Nebenwirkungen aufgrund von kon taminierenden vom Schwein stammenden
Proteinen hervorruft, und ungewünschte
Wirkungen aufgrund der Immunogenität von vom Schwein stammenden
Faktor VIII Sequenzen hervorrufen kann. Ein hybrides humanes/anderes
Säuger
oder vom Schwein stammendes/anderes Säuger Faktor VIII Molekül wird keine
fremden vom Schwein stammenden Proteine enthalten. Zusätzlich deutet
die intensive Epitop Kartierung, die in der vom Schwein stammenden
A2 Domäne
durchgeführt
wurde, an, dass mehr als 95 % der therapeutischen hybriden humanen/vom
Schwein stammenden Faktor VIII Sequenz human sein wird.
-
Herstellung von hybriden
Faktor VIII Äquivalenten:
-
Die
Verfahren, die oben für
den Aminosäure
Austausch in Faktor VIII Molekülen
und in den Beispielen beschrieben sind, können auch verwendet werden,
um prokoagulierende rekombinante hybride Faktor VIII äquivalente
Moleküle
oder Fragmente davon herzustellen, umfassend mindestens eine Aminosäuresequenz einschließlich einer
oder mehreren Aminosäuren,
die keine bekannte Aminosäuresequenz
Identität
zu Faktor VIII ("nicht
Faktor VIII Sequenz")
aufweisen, ausgetauscht gegen mindestens eine spezifische Aminosäuresequenz,
die eine antigene und/oder immunogene Stelle in dem humanen, tierischen
oder hybriden Faktor VIII einschließt. Das resultierende aktive
hybride Faktor VIII äquivalente
Molekül
weist eine gleiche oder geringere Reaktivität zu Faktor VIII inhibitorischen
Antikörpern
und/oder eine geringere Immunogenität im Mensch und Tieren als
der nicht ausgetauschte humane, tierische oder hybride Faktor VIII
auf.
-
Geeignete
Aminosäure
Reste, die gegen jene Sequenzen von Aminosäuren ausgetauscht werden können, die
kritisch für
eine koagulierende und/oder antigene und/oder immunogene Aktivität in humanem oder
tierischem Faktor VIII oder hybridem humanen/tierischen Faktor VIII
sind, um ein hybrides äquivalentes Faktor
VIII Molekül
herzustellen, schließen
irgendwelche Aminosäuren
mit keiner bekannten Sequenzidentität zu der tierischen oder humanen
Faktor VIII Aminosäuresequenz
aufweisend, ein, die koagulierende, antigene oder immunogene Aktivität aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
schließen
die Aminosäuren,
die ausgetauscht werden können,
Alanin Reste unter Verwendung der Alanin Scanning Mutagenese Techniken ein.
-
Hybride
Faktor VIII äquivalente
Moleküle,
die hier beschrieben sind, schließen auch jene Moleküle ein, in
denen Aminosäure
Reste mit keiner bekannten Identität zu der tierischen Faktor
VIII Sequenz gegen Aminosäure
Reste ausgetauscht sind, die nicht kritisch für die koagulierende, antigene
oder immunogene Aktivität sind.
-
Wie
oben beschrieben, weist in einer Ausführungsform eines hybriden Faktor
VIII äquivalenten
Moleküls
das Molekül
eine verringerte Kreuzreaktivität
mit Inhibitorplasma auf. Eines oder mehrere Epitope in dem kreuzreaktiven
Faktor VIII werden identifiziert, wie oben beschrieben, und anschließend gegen
eine nicht Faktor VIII Aminosäuresequenz,
vorzugsweise Alanin Reste, unter Verwendung von zum Beispiel dem
Alanin Scanning Mutagenese Verfahren, ausgetauscht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein prokoagulierendes rekombinantes hybrides Faktor VIII äquivalente
Molekül
hergestellt, umfassend mindestens eine Sequenz einschließlich einer
oder mehreren Aminosäuren
mit keiner bekannten Sequenzidentität zu Faktor VIII, vorzugsweise
Alanin Resten, ausgetauscht gegen mindestens eine Sequenz einschließlich einer
oder mehreren Aminosäuren
einschließlich
einem Epitop und/oder gegen mindestens eine Sequenz einschließlich einer
oder mehreren Aminosäuren
einschließlich
einer immunogenen Stelle, vorzugsweise in dem humanen Faktor VIII.
Das resultierende hybride äquivalente Faktor
VIII Molekül
oder Fragment davon weist eine verringerte oder keine Immunreaktivität mit inhibitorischen Antikörpern gegen
Faktor VIII und/oder eine verringerte oder keine Immunogenität im Menschen
oder Tieren auf. Die Verfahren zum Identifizieren einer spezifischen
antigenen Aminosäuresequenz
in der A2 Domäne
des humanen Faktor VIII zum Austausch gegen eine nicht antigene
vom Schwein stammende einzigartige Aminosäuresequenz sind in den Beispielen
7 und 8 beschrieben, und sie sind exemplarisch für das Identifizieren einer
antigenen Sequenz in der A2 oder anderen Domänen von humanem oder tierischem
Faktor VIII und für die
Verwendung von seitengerichteten Mutagenese Verfahren, wie Alanin
Scanning Mutagenese, um einen nicht Faktor VIII Aminosäuresequenz
auszutauschen.
-
Weil
das humane A2 Epitop auf 25 oder weniger Aminosäuren eingeengt wurde, wie in
Beispiel 8 beschrieben, kann die Alanin Scanning Mutagenese mit
einer begrenzten Anzahl von hybriden Faktor VIII Konstrukten, die
eine humane Aminosäuresequenz
aufweisen, durchgeführt
werden, um zu bestimmen, welche prokoagulierende, nicht immunreaktive
und/oder nicht immunogene hybride Faktor VIII Konstrukte, basierend auf
den A2 Aminosäure
Austauschen, sind. In der A2 Domäne
sind die wahrscheinlichsten Kandidaten für Alanin Austausche, um sowohl
eine verringerte Antigenität
als auch eine Immunogenität
in dem hybriden Konstrukt zu erreichen, Arg484, Pro485, Tyr487,
Ser488, Arg489, Pro492, Val495, Phe501 und Ile508. Die Bindungsaffinität eines
hybriden Konstrukts, die jede dieser Mutanten für mAb413 und eine Reihe von
A2 spezifischen Patienten IgGs umfasst wird durch ELISA bestimmt.
Jede Mutante, die aktiv ist und eine Bindungsaffinität für A2 Inhibitoren
aufweist, die um mindestens zwei Größenordnungen verringert ist,
ist ein Kandidat für das
A2 ausgetauschte Faktor VIII Molekül. Konstrukte mit mehr als
einer Mutation werden ausgewählt,
basierend auf der Annahme, dass je mehr das Epitop verändert ist,
desto immunogener wird es sein. Es ist möglich, dass es andere Kandidatenreste
in der Region zwischen Arg484 – Ile508
gibt, weil es Schlüsselreste
für das Epitop
geben kann, die sowohl humanem als auch vom Schwein stammendem Faktor
VIII gemeinsam sind. Zum Beispiel sind geladene Reste häufig in
Protein-Protein Interaktionen involviert, so dass eine Alanin Substitution
für Lys493
ein möglicher
Kandidat ist.
-
Dieses
Verfahren wird in dem C2 Epitop und dem putativen dritten Epitop,
von dem angenommen wird, dass es in den A3 oder C1 Domänen liegt,
ebenso wie jedes andere Epitop, das in dem Faktor VIII identifiziert wird,
durchgeführt,
um hybride äquivalente
Faktor VIII Konstrukte herzustellen.
-
Diagnostische
Assays
-
Die
hybride humane/tierische, tierische/tierische oder äquivalente
Faktor VIII cDNA und/oder das davon exprimierte Protein, kann insgesamt
oder teilweise in Assays als diagnostische Reagenzien für den Nachweis
von inhibitorischen Antikörpern
gegen humanen oder tierischen Faktor VIII oder gegen hybriden humanen/tierischen
Faktor oder Äquivalenten
VIII in Substraten verwendet werden, einschließlich zum Beispiel Proben von
Serum und Körperfluiden
von menschlichen Patienten mit Faktor VIII Defizienz. Diese Antikörper Assays
schließen
Assays, wie ELISA Assays, Immunoblots, Radioimmun Assays, Immundiffusionsassays
und Assays für
Faktor VIII biologische Aktivität
(z.B. durch Koagulationsassay) ein. Techniken zur Herstellung dieser
Reagenzien und Verfahren zu ihrer Verwendung sind dem Fachmann bekannt.
Zum Beispiel kann ein Immun Assay für den Nachweis von inhibitorischen
Antikörpern
in einer Patienten Serumprobe das Umsetzen der Testprobe mit einer
ausreichenden Menge des hybriden humanen/tierischen Faktor VIII,
der mindestens eine antigene Stelle enthält, umfassen, wobei die Menge
ausreichend ist, um einen nachweisbaren Komplex mit den inhibitorischen
Antikörpern
in der Probe zu bilden.
-
Es
können
Nukleinsäure
und Aminosäure
Sonden hergestellt werden, basierend auf der Sequenz der hybriden
humanen/vom Schwein stammenden, humanen/nicht humanen, nicht vom
Schwein stammenden Säuger,
tierischen/tierischen oder äquivalenten
Faktor VIII cDNA oder des Protein Moleküls oder Fragmenten davon. In
einigen Ausführungsformen
können
diese unter Verwendung von Farbstoffen oder enzymatischen, fluoreszierenden,
chemilumineszierenden oder radioaktiven Markierungen, die kommerziell
erhältlich
sind, markiert werden. Die Aminosäure Sonden können zum
Beispiel verwendet werden, um Seren oder andere Körperfluide
zu screenen, in denen die Anwesenheit von Inhibitoren gegen humanen,
tierischen oder hybriden humanen/tierischen Faktor VIII vermutet
wird. Die Mengen der Inhibitoren können in Patienten quantifiziert
und mit gesunden Kontrollen verglichen werden, und sie können zum
Beispiel verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein Patient mit einer
Faktor VIII Defizienz mit einem hybriden hu manen/tierischen oder
hybriden äquivalenten
Faktor VIII behandelt werden kann. Die cDNA Sonden können zum
Beispiel für
Forschungszwecke beim Screenen von cDNA Bibliotheken verwendet werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen enthaltend hybriden humanen/tierischen, vom Schwein
stammenden/nicht humanen vom Schwein stammenden Säuger, tierisch-1/tierisch-2
oder äquivalenten
Faktor VIII, alleine oder in Kombination mit geeigneten pharmazeutischen
stabilisierenden Verbindungen, Transportvehikeln und/oder Trägervehikeln
werden gemäß bekannten
Verfahren, wie beschrieben in Remington's Pharmaceutical Sciences von E.W. Martin,
hergestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bevorzugten Träger
oder Transportvehikel für
intravenöse
Infusion physiologische Salzlösung
oder Phosphat gepufferte Salzlösung.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
schließen
geeignete stabilisierende Verbindungen, Transportvehikel und Trägervehikel
ein, aber sind nicht beschränkt
auf andere humane oder tierische Proteine, wie Albumin.
-
Phospholipid
Vesikel oder liposomale Suspensionen sind ebenfalls als pharmazeutisch
verträgliche Träger oder
Transportvehikel bevorzugt. Diese können gemäß den Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, hergestellt werden und können zum Beispiel Phosphatidylserin/-Phosphatidylcholin
oder andere Zusammensetzungen von Phospholipiden oder Detergenzien,
die zusammen der Oberfläche
eine negative Ladung verleihen, enthalten, weil Faktor VIII an negativ
geladene Phospholipid Membrane bindet. Liposomen können hergestellt
werden, durch Lösen
geeigneter Lipid(e) (wie Stearoylphosphatidylethanolamin, Stearoylphosphatidylcholin,
Arachadoylphosphatidylcholin und Cholesterol) in einem organischen
Lösungsmittel,
das anschließend
verdampft wird, das einen dünnen
Film von getrocknetem Lipid auf der Oberfläche des Behälters zurücklässt. Eine wässrige Lösung des hybriden Faktor VIII
wird anschließend
in den Behälter
eingeführt.
Der Behälter
wird dann mit der Hand geschüttelt,
um das Lipid Material von den Seiten des Behälters zu lösen und um die Lipid Aggregate
zu dispergieren, wodurch eine liposomale Suspension gebildet wird.
-
Der
hybride Faktor oder hybride äquivalente
Faktor VIII können
mit anderen geeigneten stabilisierenden Verbindungen, Transportvehikeln
und/oder Trägervehikeln,
einschließlich
Vitamin K abhängigen
Gerinnungsfaktoren, Gewebefaktoren und dem von Willebrand Faktor
(vWf) oder einem Fragment des vWf, das die Faktor VIII Bindungsstelle
enthält,
und Polysacchariden, wie Sucrose kombiniert werden.
-
Hybrider
oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII kann auch durch Gentherapie in derselben Weise wie humaner
Faktor VIII transportiert wird, transportiert werden unter Verwendung
von Transportmitteln, wie retroviralen Vektoren. Dieses Verfahren
besteht aus dem Einbau der Faktor VIII cDNA in humane Zellen, die
direkt in einen Faktor VIII defizienten Patienten transplantiert
werden, oder die in einer implantierbaren Vorrichtung angeordnet
werden, die permeabel für
Faktor VIII Moleküle,
aber impermeabel für
Zellen ist, die anschließend transplantiert
wird. Das bevorzugte Verfahren ist retroviral vermittelter Gentransfer.
In diesem Verfahren wird ein exogenes Gen (z.B. eine Faktor VIII
cDNA) in das Genom eines modifizierten Retrovirus kloniert. Das
Gen wird in das Genom der Wirtszelle durch die virale Maschinerie
eingeführt,
wo es durch die Zelle exprimiert werden wird. Der retrovirale Vektor
ist modifiziert, so dass er kein Virus bilden wird, was die virale
Infektion des Wirtes verhindert. Die allgemeinen Prinzipien für diese
Art der Therapie sind dem Fachmann bekannt und wurden in der Literatur
zusammengefasst (z.B. Kohn, D.B. und P.W. Kantoff, 29 Transfusion
812-820, 1989).
-
Hybrider
Faktor VIII kann gebunden an vWf gelagert werden, um die Halbwertszeit
und die Lagerungszeit des hybriden Moleküls zu verlängern. Zusätzlich kann die Lyophilisierung
von Faktor VIII die Ausbeuten von aktiven Molekülen in der Anwesenheit von
vWf verbessern. Gegenwärtige
Verfahren zur Lagerung für
humanen und tierischen Faktor VIII, die von kommerziellen Lieferanten
verwendet werden, können
für die
Lagerung des hybriden Faktor VIII eingesetzt werden. Diese Verfahren
schließen
ein: (1) Lyophilisierung von Faktor VIII in einem teilweise gereinigten
Zustand (als ein Faktor VIII "Konzentrat" das ohne weitere
Reinigung infundiert wird); (2) Immunaffinitätsreinigung von Faktor VIII
durch das Zimmerman Verfahren und Lyophilisierung in der Anwesenheit
von Albumin, das den Faktor VIII stabilisiert; (3) Lyophilisierung
des rekombinanten Faktor VIII in der Anwesenheit von Albumin.
-
Zusätzlich war
hybrider Faktor VIII unbegrenzt stabil bei 4°C in 0,6 M NaCl, 20 mM MES und
5 mM CaCl2 bei pH 6,0 und kann auch gefroren
in diesen Puffern gelagert und mit minimalem Aktivitätsverlust
aufgetaut werden.
-
Verfahren
zur Behandlung
-
Hybrider
oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII wird verwendet, um unkontrollierte Blutung aufgrund von
Faktor VIII Defizienz zu behandeln (z.B. intraartikuläre, intrakranielle
oder gastrointestinale Hämorrhagie) in
Hämophilie
Patienten mit und ohne inhibitorischen Antikörpern und in Patienten mit
erworbener Faktor VIII Defizienz aufgrund der Entwicklung von inhibitorischen
Antikörpern.
Die aktiven Materialien werden bevorzugt intravenös verabreicht.
-
Zusätzlich kann
hybrider oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII durch das Transplantieren von Zellen, die genetisch
verändert
sind, um das Hybrid zu bilden oder durch Implantierung einer Vorrichtung,
die solche Zellen enthält,
wie oben beschrieben, verabreicht werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden pharmazeutische Zusammensetzungen von hybridem oder hybridem äquivalenten
Faktor VIII alleine oder in Kombination mit Stabilisatoren, Transportvehikeln und/oder
Trägern
in Patienten intravenös
gemäß demselben
Verfahren infundiert, das für
die Infusion von humanem oder tierischen Faktor VIII verwendet wird.
-
Die
Behandlungsdosis einer hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII Zusammensetzung,
die an einen Patienten verabreicht werden muss, der eine solche
Behandlung benötigt,
wird in Abhängigkeit
von der Schwere der Faktor VIII Defizienz variieren. Im Allgemeinen
wird die Dosismenge bezüglich
der Frequenz, Dauer und Einheiten an die Schwere und Dauer der Blutungsepisode
jedes einzelnen Patienten angepasst. Folglich ist der hybride Faktor
VIII in den pharmazeutisch verträglichen
Träger,
das Transportvehikel oder den Stabilisator in einer Menge eingeschlossen,
die ausreichend ist, um an einen Patienten eine therapeutisch wirksame
Menge des Hybrids zu verabreichen, um die Blutung zu stoppen, wie
durch Standard Gerinnungsassays gemessen wird.
-
Der
Faktor VIII ist klassisch definiert als jene Substanz, die in normalem
Blutplasma anwesend ist, welche den Gerinnungsdefekt in Plasma korrigiert,
das von Individuen mit Hämophilie
A stammt. Die koagulierende Aktivität in vitro von gereinigten
oder teilweise gereinigten Formen von Faktor VIII wird verwendet,
um die Dosierung von Faktor VIII für Infusionen in humanen Patienten
zu berechnen und ist ein verlässlicher
Indikator der Aktivität,
die aus Patientenplasma gewonnen wird und für die Korrektur des in vivo
Blutungsdefekts. Es gibt keine berichteten Unterschiede zwischen
Standard Assays von neuen Faktor VIII Molekülen in vitro und ihrem Verhalten
in dem Hunde Infusionsmodell oder in humanen Patienten, gemäß Lusher,
J.M., et al., 328 New Engl. J. Med. 453-459 (1993); Pittman, D.D.,
et al., 79 Blood 389-397 (1992); und Brinkhous et al., 82 Proc. Natl.
Acad. Sci. 8752-8755
(1985).
-
Für gewöhnlich liegt
die gewünschte
Plasma Faktor VIII Menge, die in dem Patienten durch Verabreichung
des hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII erreicht werden soll, in einem Bereich von 30 – 100 %
des Normalen. In einer bevorzugten Weise der Verabreichung des hybriden
oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII wird die Zusammensetzung intravenös in einer bevorzugten Dosis
im Bereich von ungefähr
5 bis 50 Einheiten/kg Körpergewicht,
weiter bevorzugt in einem Bereich von 10 – 50 Einheiten/kg Körpergewicht
und am meisten bevorzugt bei einer Dosis von 20 – 40 Einheiten/kg Körpergewicht
verabreicht; die Intervallfrequenz liegt im Bereich von ungefähr 8 bis
24 Stunden (in schwer betroffenen Hämophilie Patienten); und die Dauer
der Behandlung in Tagen liegt im Bereich von 1 bis 10 Tagen oder
bis die Blutungsepisode beendet ist. Siehe z.B. Roberts, H.R. und
M.R. Jones, "Hemophilia
and Related Conditions – Congenital
Deficiencies of Prothrombin (Factor II, Factor V, and Factors VII
to XII)", Kap. 153,
1453-1474, 1460, in Hematology, Williams, W.J., et al., Hrsg. (1990).
Patienten mit Inhibitoren können
mehr hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII benötigen,
oder Patienten können
weniger hybriden oder hybriden äquivalenten
Faktor VIII aufgrund seiner höheren
spezifischen Aktivität
als humaner Faktor VIII oder verringerter Antikörper Reaktivität oder Immunogenität benötigen. Bei
der Behandlung mit humanem oder vom Schwein stammendem Faktor VIII
wird die Menge des hybriden oder hybriden äquivalenten Faktor VIII, die
infundiert wird, durch einen einstufigen Faktor VIII Koagulationsassay
definiert, und in ausgewählten
Fällen
wird die in vivo Gewinnung durch Messen des Faktor VIII in dem Plasma
des Patienten nach der Infusion gemessen. Es wird verstanden, dass
für jedes
besondere Subjekt spezifische Dosis Verabreichungen über die
Zeit in Abhängigkeit
von dem individuellen Bedarf und der professionellen Bewertung der
Person, welche die Zusammensetzungen verabreicht oder die Verabreichung überwacht,
eingestellt werden sollen, und dass die Konzentrationsbereiche,
die hier angegeben sind, nur exemplarisch sind und nicht beabsichtigen,
den Schutzbereich oder die Ausübung
der beanspruchten Zusammensetzung einzuschränken.
-
Die
Behandlung kann die Form einer einzelnen intravenösen Verabreichung
der Zusammensetzung oder die periodische oder kontinuierliche Verabreichung über einen
verlängerten
Zeitraum, wie benötigt,
annehmen. Alternativ dazu kann der hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII subkutan oder oral mit Liposomen in einer oder mehreren
Dosierungen bei verschiedenen Zeitintervallen verabreicht werden.
-
Hybrider
oder hybrider äquivalenter
Faktor VIII kann auch verwendet werden, um unkontrollierte Blutung
aufgrund von Faktor VIII Defizienz in Hämophilie Patienten zu behandeln,
die Antikörper
gegen humanen Faktor VIII entwickelt haben. In diesem Fall ist eine
koagulierende Aktivität,
die jener von humanem oder tierischem Faktor VIII alleine überlegen
ist, nicht notwendig. Koagulierende Aktivität, die jener von humanem Faktor
VIII (d.h. weniger als 3.000 Einheiten/mg) unterlegen ist, ist nützlich,
wenn diese Aktivität
nicht durch Antikörper
in dem Plasma des Patienten neutralisiert wird.
-
Das
hybride oder hybride äquivalente
Faktor VIII Molekül
und die Verfahren zu seiner Isolierung, Charakterisierung, Herstellung
und Verwendung, die oben allgemein beschrieben sind, werden besser
verstanden unter Bezugnahme auf die folgenden nicht beschränken den
Beispiele.
-
Beispiel 1: Assay für vom Schwein
stammenden Faktor VIII und hybridem humanen/vom Schwein stammendem
Faktor VIII
-
Vom
Schwein stammender Faktor VIII weist mehr koagulierende Aktivität als humaner
Faktor VIII, basierend auf der spezifischen Aktivität des Moleküls, auf.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle III in Beispiel 4 gezeigt. Diese
Schlussfolgerung basiert auf der Verwendung von geeigneten Standardkurven,
die es erlauben, dass der humane und der vom Schwein stammende Faktor
VIII fair verglichen werden können.
Koagulationsassays basieren auf der Fähigkeit von Faktor VIII, die
Gerinnungszeit von Plasma zu verkürzen, das von einem Patienten
mit Hämophilie
A abgeleitet ist. Zwei Arten von Assays werden eingesetzt: der einstufige
und der zweistufige Assay.
-
In
dem einstufigen Assay wurde 0,1 ml Hämophilie A Plasma (George King
Biomedical, Inc.) mit 0,1 ml aktiviertem partiellen Thromboplastin
Reagens (APTT) (Organon Teknika) und 0,01 ml Probe oder Standard,
die aus verdünntem,
zitrierten normalen humanen Plasma besteht, für 5 Min. bei 37°C in einem
Wasserbad inkubiert. Die Inkubation wurde gefolgt durch die Zugabe
von 0,1 ml 20 mM CaCl2, und die Zeit für die Entwicklung
eines Fibrin Gerinsels wurde durch visuelle Beobachtung bestimmt.
-
Eine
Einheit von Faktor VIII ist definiert als die Menge, die in 1 ml
von zitriertem normalen humanen Plasma anwesend ist. Mit humanem
Plasma als dem Standard wurden vom Schwein stammende und humane Faktor
VIII Aktivität
direkt verglichen. Verdünnungen
des Plasma Standards oder gereinigter Proteine wurden in 0,15 M
NaCl, 0,02 M HEPES, pH 7,4 durchgeführt. Die Standardkurve wurde
hergestellt basierend auf 3 oder 4 Verdünnungen des Plasmas, wobei
die höchste
Verdünnung
1/50 war, und einer log10 Gerinnungszeit, aufgetragen
gegen die log10 Plasma Konzentration, was
zu einer Gerade führt.
Die Einheiten des Faktor VIII in einer unbekannten Probe wurden
durch Interpolation von der Standardkurve bestimmt.
-
Der
einstufige Assay beruht auf der endogenen Aktivierung von Faktor
VIII durch Aktivatoren, die in dem Hämophilie A Plasma gebildet
werden, wohingegen der zweistufige Assay die prokoagulierende Aktivität von präaktiviertem
Faktor VIII misst. In dem zweistufigen Assay wurden Proben, die
Faktor VIII enthalten, der mit Thrombin umgesetzt wurde, zu einem
Gemisch aus aktiviertem partiellen Thromboplastin und humanem Hämophilie
A Plasma, das für
5 Min. bei 37°C
präinkubiert
wurde, zugegeben. Die resultierenden Gerinnungszeiten wurden anschließend in
Einheiten/ml umgewandelt, basierend auf derselben humanen Standardkurve, wie
oben beschrieben. Die relative Aktivität in dem zweistufigen Assay
war größer als
die in dem einstufigen Assay, weil der Faktor VIII präaktiviert
wurde.
-
Beispiel 2: Charakterisierung
des funktionellen Unterschieds zwischen huma nem und vom Schwein
stammendem Faktor VIII
-
Die
Isolierung von vom Schwein stammendem und humanem Plasma abgeleitetem
Faktor VIII und humanem rekombinanten Faktor VIII wurden in der
Literatur beschrieben in Fulcher, C.A., und T.S. Zimmerman, 79 Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1648-1652 (1982); Toole, J.J., et al., 312
Nature 342-347 (1984) (Genetics Institute); Gitschier, J., et al.,
312 Nature 326-330 (1984) (Genentech); Wood, W.I., et al., 312 Nature
330-337 (1984) (Genentech); Vehar, G.A., et al., 312 Nature 337- 342 (1984) (Genentech);
Fass, D.N., et al., 59 Blood 594 (1982); Toole, J.J., et al., 83
Proc. Nat'l. Acad.
Sci. USA 5939-5942 (1986). Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht
werden. Alle diese Präparationen
sind ähnlich
in der Untereinheiten Zusammensetzung, obwohl es einen funktionellen
Unterschied in der Stabilität
zwischen humanem und vom Schwein stammendem Faktor VIII gibt.
-
Für den Vergleich
von humanem rekombinanten und vom Schwein stammendem Faktor VIII
wurden Präparationen
aus hoch gereinigtem humanen rekombinanten Faktor VIII (Cutter Laboratories,
Berkeley, CA) und vom Schwein stammendem Faktor VIII (immun gereinigt,
wie beschrieben in Fass, D.N., et al., 59 Blood 594 (1982)) einer
Hochdruck Flüssigchromatographie
(HPLC) über
einer Mono QTM (Pharmacia-LKB, Piscataway,
NJ) Anionen Austausch Säule
(Pharmacia, Inc.) unterzogen. Die Zwecke des Mono QTM HPLC
Schritts war die Eliminierung von kleinen Verunreinigungen des Austausches
von humanem und vom Schwein stammendem Faktor VIII in einen gemeinsamen
Puffer für
Vergleichszwecke. Die Gefäße, die
1000 – 2000
Einheiten des Faktor VIII enthielten, wurden mit 5 ml H2O
rekonstituiert. Hepes (2 M bei pH 7,4) wurde anschließend in
einer Endkonzentration von 0,02 M hinzugefügt. Der Faktor VIII wurde auf
eine Mono QTM HR 5/5 Säule aufgetragen, die in 0,15
M NaCl, 0,02 M Hepes, 5 mM CaCl2 bei pH
7,4 (Puffer A plus 0,15 M NaCl) äquilibriert worden
war; mit 10 ml Puffer A + 0,15 M NaCl gewaschen; und mit einem 20
ml linearen Gradienten, 0,15 M bis 0,90 M NaCl in Puffer A bei einer
Fließgeschwindigkeit
von 1 ml/Min. eluiert.
-
Für den Vergleich
von humanem Plasma abgeleiteten Faktor VIII (gereinigt durch Mono
QTM HPLC) und vom Schwein stammendem Faktor
VIII, wurde immun gereinigter, Plasma abgeleiteter vom Schwein stammender
Faktor VIII 1:4 mit 0,04 M Hepes, 5 mM CaCl2,
0,01 % Tween-80 bei pH 7,4 verdünnt
und einer Mono QTM HPLC unter denselben
Bedingungen unterzogen, die im vorherigen Absatz für den humanen
Faktor VIII beschrieben sind. Diese Verfahren für die Isolierung von humanem
und vom Schwein stammendem Faktor VIII sind für den Fachmann Standard.
-
Die
Säulenfraktionen
wurden hinsichtlich Faktor VIII Aktivität durch einen einstufigen Koagulationsassay
untersucht. Die durchschnittlichen Ergebnisse der Assays, ausgedrückt in Einheiten
der Aktivität
pro A280 des Materials, sind in Tabelle
II angegeben und zeigen an, dass der vom Schwein stammende Faktor
VIII eine mindestens sechsfach größere Aktivität als der
humane Faktor VIII aufweist, wenn der einstufige Assay verwendet
wird.
-
TABELLE
II: VERGLEICH VON HUMANER UND VOM SCHWEIN STAMMENDER FAKTOR VIII
KOAGULIERENDER AKTIVITÄT
-
Beispiel 3: Vergleich
der Stabilität
von humanem und vom Schwein stammendem Faktor VIII
-
Die
Ergebnisse des einstufigen Assays für den Faktor VIII spiegeln
die Aktivierung von Faktor VIII zu Faktor VIIIa in der Probe und
möglicherweise
den Verlust der gebildeten Faktor VIIIa Aktivität wieder. Ein direkter Vergleich
der Stabilität
von humanem und vom Schwein stammendem Faktor VIII wurde durchgeführt. Die
Proben aus der Mono QTM HPLC (Pharmacia,
Inc., Piscataway, N.J.) wurden auf dieselbe Konzentration und Puffer
Zusammensetzung verdünnt
und mit Thrombin umgesetzt. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben
für den
zweistufigen Koagulationsassay entnommen. Typischerweise war die
Spitzenaktivität
(nach 2 Min.) 10-fach größer für den vom
Schwein stammenden als für
den humanen Faktor VIIIa, und die Aktivitäten von sowohl dem vom Schwein
stammenden als auch dem humanen Faktor VIIIa verringerten sich anschließend, wobei
sich die Faktor VIIIa Aktivität
schneller verringerte.
-
Im
Allgemeinen waren Versuche, stabilen humanen Faktor VIIIa zu isolieren,
nicht erfolgreich, selbst wenn Bedingungen verwendet wurden, die
stabilen vom Schwein stammenden Faktor VIIIa bilden. Um dies zu zeigen,
wurde Mono QTM HPLC gereinigter humaner
Faktor VIII mit Thrombin aktiviert und einer Mono STM Kationen
Austausch (Pharmacia, Inc.) HPLC unter Bedingungen unterzogen, die
stabilen vom Schwein stammenden Faktor VIIIa bilden, wie beschrieben
ist von Lollar, J.S. und C.G. Parker, 28 Biochemistry 666 (1989).
-
Humaner
Faktor VIII, 43 μg/ml
(0,2 μM)
in 0,2 M NaCl, 0,01 M Hepes, 2,5 mM CaCl2,
bei pH 7,4, in 10 ml Gesamtvolumen wurde mit Thrombin (0,036 μM) für 10 Min.
umgesetzt, zu diesem Zeitpunkt wurde FPR-CH2Cl
D-Phenyl-prolyl-arginyl-Chlormethylketon
in einer Konzentration von 0,2 μM
für die
irreversible Inaktivierung von Thrombin zugegeben. Das Gemisch wurde
anschließend
1:1 mit 40 mM 2-(N-Morpholin)-ethansulfonsäure (MES), 5 mM CaCl2, bei pH 6,0 verdünnt und bei 2 ml/Min. auf eine
Mono STM HR 5/5 HPLC Säule (Pharmacia, Inc.) geladen,
die in 5 mM MES, 5 mM CaCl2, bei pH 6,0
(Puffer B) plus 0,1 M NaCl äquilibriert
worden war. Der Faktor VIIIa wurde ohne das Waschen der Säule mit
einem 20 ml Gradient von 0,1 M NaCl bis 0,9 M NaCl in Puffer B 1
ml/Min. eluiert.
-
Die
Fraktion mit koagulierender Aktivität in dem zweistufigen Assay
eluierte als eine einzelne Spitze unter diesen Bedingungen. Die
spezifische Aktivität
der Spitzenfraktion betrug ungefähr
7.500 U/A280. Eine Natriumdodecylsulfatpolyacrylamid
Gelelektrophorese (SPS-PAGE) der Mono STM Faktor
VIIIa Spitze, gefolgt von Silberfärbung des Proteins zeigte zwei
Banden, die einem heterodimeren (A3-C1-C2/A1) Derivat von Faktor VIII
entspricht. Obwohl das A2 Fragment nicht durch Silberfärbung unter
diesen Bedingungen aufgrund seiner niedrigen Konzentration identifiziert
wurde, wurde es als ein Spurenbestandteil durch 125I-Markierung identifiziert.
-
Im
Gegensatz zu den Ergebnissen mit humanem Faktor VIII, wies vom Schwein
stammender Faktor VIIIa, der durch Mono STM HPLC
unter den gleichen Bedingungen isoliert wurde, eine spezifische
Aktivität
von 1,6 × 106 U/A280 auf. Die
Ana lyse des vom Schwein stammenden Faktor VIIIa durch SDS-PAGE zeigte
3 Fragmente, die den A1, A2 und A3-C1-C2 Untereinheiten entsprechen,
was zeigt, dass der vom Schwein stammende Faktor VIIIa diese Untereinheiten
besitzt.
-
Die
Ergebnisse der Mono STM HPLC der humanen
Thrombin aktivierten Faktor VIII Präparationen bei pH 6,0 zeigen,
dass der humane Faktor VIIIa unter Bedingungen labil ist, die den
stabilen vom Schwein stammenden Faktor VIIIa liefern. Obwohl jedoch
Spuren von Mengen des A2 Fragments in der Spitzenfraktion identifiziert
wurden, war die Bestimmung, ob die koagulierende Aktivität aus kleinen
Mengen eines heterotrimeren Faktor VIIIa oder aus heterodimerem
Faktor VIIIa, der eine geringe spezifische Aktivität aufweist,
stammt, aus diesem Verfahren alleine nicht möglich.
-
Ein
Weg, um den humanen Faktor VIIIa zu isolieren, bevor er seine A2
Untereinheit verliert, ist wünschenswert,
um diese Frage zu lösen.
Hierfür
wurde die Isolierung in einem Verfahren durchgeführt, das die Reduktion des
pH der Mono STM Puffer auf pH 5 einschließt. Mono
QTM gereinigter humaner Faktor VIII (0,5 mg)
wurde mit H2O verdünnt, um eine Endzusammensetzung
von 0,25 mg/ml (1 μm)
Faktor VIII in 0,25 M NaCl, 0,01 M Hepes, 2,5 mM CaCl2,
0,005 % Tween-80 bei pH 7,4 (Gesamtvolumen 7,0 ml) zu ergeben. Thrombin
wurde in einer Endkonzentration von 0,072 μm hinzugefügt und für 3 Min. umgesetzt. Thrombin
wurde anschließend
mit FPR-CH2Cl (0,2 μm) inaktiviert. Das Gemisch
wurde anschließend
1:1 mit 40 mM Natriumacetat, 5 mM CaCl2,
0,01 % Tween-80 bei pH 5,0 verdünnt
und bei 2 ml/Min. auf eine Mono STM HR 5/5 HPLC
Säule,
die in 0,01 M Natriumacetat, 5 mM CaCl2,
0,01 % Tween-80 bei pH 5,0 plus 0,1 M NaCl äquilibriert worden war, geladen.
Der Faktor VIIIa wurde ohne das Waschen der Säule mit einem 20 ml Gradient
von 0,1 M NaCl bis 1,0 M NaCl in demselben Puffer bei 1 ml/Min.
eluiert. Dies führte
zu der Gewinnung von koagulierender Aktivität in einer Spitze, die nachweisbare
Mengen des A2 Fragments enthielt, wie durch SDS-PAGE und Silberfärbung gezeigt wurde. Die spezifische
Aktivität
der Spitzenfraktion war zehnfach größer als jene, die bei pH 6,0
(75.000 U/A280 v. 7.500 U/A280)
gewonnen wurde. Im Gegensatz jedoch zu vom Schwein stammendem Faktor VIIIa,
der bei pH 6,0 isoliert wurde, der bei 4°C unendlich stabil ist, verringerte
sich die Aktivität
des humanen Faktor VIIIa ständig über einen
Zeitraum von einigen Stunden nach der Elution von der Mono STM. Zusätzlich
beträgt
die spezifische Aktivität
des Faktor VIIIa, der bei pH 5,0 gereinigt und sofort untersucht
wurde, nur 5 % jener von vom Schwein stammender Faktor VIIIa Aktivität, was anzeigt,
dass die wesentliche Dissoziation vor dem Assay stattfand.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass sowohl humaner als auch vom Schwein stammender
Faktor VIIIa aus drei Untereinheiten (A1, A2 und A3-C1-C2) zusammengesetzt
sind. Die Dissoziation der A2 Untereinheit ist für den Verlust von Aktivität von sowohl
humanem als auch vom Schwein stammendem Faktor VIIIa unter bestimmten
Bedingungen verantwortlich, wie physiologischer Ionenstärke, pH
und Konzentration. Die relative Stabilität des vom Schwein stammenden
Faktor VIIIa unter bestimmten Bedingungen liegt an der stärkeren Assoziation
der A2 Untereinheit.
-
Beispiel 4: Herstellung
eines hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII durch
Rekonstitution mit Untereinheiten
-
Die
leichten Ketten des vom Schwein stammenden Faktor VIII und die schweren
Ketten des Faktor VIII wurden wie folgt isoliert. Eine 0,5 M Lösung aus
EDTA bei pH 7,4 wurde zu Mono QTM gereinigtem,
vom Schwein stammendem Faktor VIII in einer Endkonzentration von
0,05 M zugegeben und wurde bei Raumtemperatur für 18 – 24 h stehen gelassen. Ein
gleiches Volumen von 10 mM Histidin-Cl, 10 mM EDTA, 0,2 % v/v Tween
80 bei pH 6,0 (Puffer B) wurde zugegeben, und die Lösung wurde
bei 1 ml/Min. auf Mono STM HR 5/5 Säule aufgetragen,
die zuvor in Puffer A plus 0,25 M NaCl äquilibriert worden war. Die
schweren Ketten des Faktor VIII banden nicht an das Harz, wie durch
SDS-PAGE bewertet wurde. Die leichte Kette des Faktor VIII wurde
mit einem linearen, 20 ml, 0,1 – 0,7
M NaCl Gradienten in Puffer A bei 1 ml/Min. eluiert und war homogen in
der SDS-PAGE. Die schweren Ketten des Faktor VIII wurden durch Mono
QTM HPLC (Pharmacia, Inc., Piscataway, N.J.)
in der folgenden Weise eluiert. Die schweren Ketten des Faktor VIII
adsorbierten nicht an die Mono STM während der
Reinigung der leichten Ketten des Faktor VIII. Das durchgefallene
Material, das schwere Ketten des Faktor VIII enthielt, wurde bei
pH 7,2 durch die Zugabe von 0,5 M Hepes Puffer, pH 7,4 eingestellt und
auf eine Mono QTM HR 5/5 HPLC Säule (Pharmacia,
Inc.) aufgetragen, die in 0,1 M NaCl, 0,02 M Hepes, 0,01 % Tween-80,
pH 7,4 äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit 10 ml dieses Puffers gewaschen, und die schweren Ketten
des Faktor VIII wurden in einem 20 ml 0,1 – 1,0 M NaCl Gradient in diesem
Puffer eluiert. Humane leichte Ketten und schwere Ketten wurden
in derselben Weise isoliert.
-
Humane
und vom Schwein stammende leichte und schwere Ketten wurden gemäß den folgenden Schritten
rekonstituiert. Zehn μl
leichte Kette des humanen oder vom Schwein stammenden Faktor VIII,
100 μg/ml,
wurde in 1 M NaCl, 0,02 M Hepes, 5 mM CaCl2,
0,01 % Tween-80, pH 7,4 mit (1) 25 μl heterologer schwerer Kette,
60 μg/ml
in demselben Puffer; (2) 10 μl
0,02 M Hepes, 0,01 % Tween-80, pH 7,4; (3) 5 μl 0,6 M CaCl2 für 14 Stunden
bei Raumtemperatur, gemischt. Das Gemisch wurde 1/4 mit 0,02 M MES,
0,01 % Tween-80, 5 mM CaCl2, pH 6 verdünnt und
auf eine Mono STM HR 5/5 aufgetragen, die
in 0,1 M NaCl, 0,02 M MES, 0,01 % Tween-80, 5 mM CaCl2,
pH 6,0 äquilibriert
worden war. Ein 20 ml Gradient wurde von 0,1 – 1,0 M NaCl in demselben Puffer
bei 1 ml/Min. gefahren, und 0,5 ml Fraktionen wurden gesammelt.
Die Absorption wurde bei 280 nm der Fraktionen gelesen, und die
Fraktionen wurden hinsichtlich Absorption für Faktor VIII Aktivität durch
den einstufigen Gerinnungsassay untersucht. Schwere Ketten waren
im Überschuss
anwesend, weil freie leichte Kette (nicht mit der schweren Kette
assoziiert) auch an Mono STM bindet; überschüssige schwere
Ketten stellen sicher, dass freie leichte Ketten nicht Teil der
Präparation
sind. Die Rekonstitutionsexperimente, gefolgt von Mono STM HPLC Reinigung, wurden mit allen vier
möglichen
Kombinationen der Ketten durchgeführt: humane leichte Kette/humane
schwere Kette, humane leichte Kette/vom Schwein stammende schwere
Kette, vom Schwein stammende leichte Kette/vom Schwein stammende
schwere Kette, vom Schwein stammende leichte Kette/humane schwere
Kette. Die Tabelle III zeigt, dass der Faktor VIII mit der humanen leichten
Kette/vom Schwein stammenden schweren Kette eine Aktivität aufweist,
die vergleichbar ist zu dem nati ven vom Schwein stammenden Faktor
VIII (Tabelle II), was anzeigt, dass strukturelle Elemente in der
vom Schwein stammenden schweren Kette für die erhöhte koagulierende Aktivität des vom
Schwein stammenden Faktor VIII im Vergleich zu dem humanen Faktor
VIII verantwortlich sind.
-
TABELLE
III: VERGLEICH VON HYBRIDER HUMANER/VOM SCHWEIN STAMMENDER FAKTOR
VIII KOAGULIERENDER AKTIVITÄT
MIT HUMANEM UND VOM SCHWEIN STAMMENDEM FAKTOR VIII
-
Beispiel 5: Herstellung
von aktivem hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII
durch Rekonstitution mit Domänen
-
Das
vom Schwein stammende A1/A3-C1-C2 Dimer, die vom Schwein stammende
A2 Domäne,
das humane A1/A3-C1-C2 Dimer und die humane A2 Domäne wurden
jeweils aus vom Schwein stammendem oder humanem Blut isoliert, gemäß dem Verfahren,
das beschrieben ist in Lollar, P., et al., 267(33) J. Biol. Chem.
23652-23657 (25. Nov. 1992). Um zum Beispiel das vom Schwein stammende
A1/A3-C1-C2 Dimer zu isolieren, wurde vom Schwein stammender Faktor
VIIIa (140 μg)
bei pH 6,0 auf pH 8,0 durch die Zugabe von 5 N NaOH für 30 Minuten
angehoben, um die Dissoziation der A2 Domäne und 95 Prozent Inaktivierung
im Gerinnungsassay zu bewirken. Das Gemisch wurde 1:8 mit Puffer
B (20 mM HEPES, 5 mM CaCl2, 0,01 % Tween-80,
pH 7,4) verdünnt
auf eine Mono S Säule
aufgetragen, die in Puffer B äquilibriert
worden war. Das A1/A3-C1-C2 Dimer eluierte als eine einzelne scharfe
Spitze bei ungefähr
0,4 M NaCl unter Verwendung eines 0,1 – 1,0 M NaCl Gradienten in
Puffer B. Um die vom Schwein stammende A2 Domäne zu isolieren wurde vom Schwein
stammender Faktor VIIIa hergestellt gemäß dem Verfahren von Lollar,
P. und C.G. Parker, 28 Biochem. 666-674 (1984), ausgehend von 0,64
mg Faktor VIII. Freie vom Schwein stammende A2 Domäne wurde als
ein geringerer Bestandteil (50 μg)
bei 0,3 M NaCl in dem Mono STM Chromatogramm
isoliert.
-
Hybride
humane/vom Schwein stammende Faktor VIII Moleküle wurden aus den Dimeren und
Domänen
wie folgt rekonstituiert. Die Konzentrationen und Puffer Bedingungen
für die
gereinigten Bestandteile waren wie folgt: vom Schwein stammende
A2, 0,63 μM
in Puffer A (5 mM MES; 5 mM CaCl2, 0,01
% Tween 80, pH 6,0) plus 0,3 M NaCl; vom Schwein stammende A1/A3-C1-C2,
0,27 μM
in Puffer B plus 0,4 M NaCl, pH 7,4; humane A2, 1 μM in 0,3
M NaCl, 10 mM Histidin-HCl,
5 mM CaCl2, 0,01 % Tween 20, pH 6,0; humane A1/A3-C1-C2,
0,18 μM
in 0,5 M NaCl, 10 mM Histidin-Cl, 2,5 mM CaCl2,
0,1 % Tween-20, pH 6,0. Die Rekonstitutionsexperimente wurden durchgeführt durch
Mischen gleicher Volumina der A2 Domäne und des A1/A3-C1-C2 Dimers.
In den Mischexperimenten mit vom Schwein stammendem A1/A3-C1-C2
Dimer wurde der pH auf 6,0 durch die Zugabe von 0,5 M MES, pH 6,0
bei 70 mM erniedrigt.
-
Die
koagulierenden Aktivitäten
von allen vier möglichen
hybriden Faktor VIIIa Molekülen – [pA2/(hA1/A3-C1-C2)],
[hA2/(pA1/A3-C1-C2)], [pA2/(pA1/pA3-C1-C2)] und [hA2/(hA1/A3-C1-C2)] – wurden durch
einen zweistufigen Gerinnungsassay zu verschiedenen Zeitpunkten
erhalten.
-
Die
Bildung von Aktivität
im Anschluss an das Mischen der A2 Domänen und der A1/A3-C1-C2 Dimere war
nahezu vollständig
nach einer Stunde und war stabil für mindestens 24 Stunden bei
37°C. Die
Tabelle IV zeigt die Aktivität
von rekonstituiertem hybriden Faktor VIIIa Moleküle, wenn sie nach 1 Stunde
untersucht wurden. Der zweistufige Assay, durch den die spezifischen
Aktivitäten
der Faktor VIIIa Moleküle
erhalten wurden, unterscheidet sich von dem einstufigen Assay, und
die Werte können
nicht mit den Aktivitätswerten
der Faktor VIIIa Moleküle
verglichen werden, die in einem einstufigen Assay erhalten werden.
-
TABELLE
IV: VERGLEICH DER KOAGULIERENDEN AKTIVITÄTEN VON HYBRIDEM HUMANEN/VOM SCHWEIN
STAMMENDEN FAKTOR VIIIa MIT SUBSTITUIERTEN DOMÄNEN
-
Die
Tabelle IV zeigt, dass die größte Aktivität durch
das vom Schwein stammende A2 Domäne/humanes
A1/A3-C1-C2 Dimer gezeigt wurde, gefolgt von der vom Schwein stammenden
A2 Domäne/vom
Schwein stammende A1/A3-C1-C2 Dimer.
-
Wenn
somit die A2 Domäne
des vom Schwein stammenden Faktor VIIIa mit dem A1/A3-C1-C2 Dimer des
humanen Faktor VIIIa gemischt wurde, wurde koagulierende Aktivität erhalten.
Wenn weiterhin die A2 Domäne
des humanen Faktor VII-Ia
mit dem A1/A3-C1-C2 Dimer des vom Schwein stammenden Faktor VIIIa
gemischt wurde, wurde koagulierende Aktivität erhalten. Die A2, A1 und
A3-C1-C2 Regionen weisen selbst keine koagulierende Aktivität auf.
-
Beispiel 6: Isolierung
und Sequenzierung der A2 Domäne
des vom Schwein stammenden Faktor VIII
-
Nur
die Nukleotidsequenz, welche die B Domäne und einen Teil der A2 Domäne des vom
Schwein stammenden Faktor VIII kodiert, wurden zuvor sequenziert
(Toole, J.J., et al., 83 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 5939-5942 (1986)).
Die cDNA und die vorhergesagten Aminosäuresequenzen (jeweils SEQ ID
NR: 3 und 4) für
die gesamte vom Schwein stammende Faktor VIII A2 Domäne sind
hier offenbart.
-
Die
vom Schwein stammende Faktor VIII A2 Domäne wurde durch reverse Transkription
der vom Schwein stammenden Milz Gesamt RNA und PCR Amplifikation
kloniert; degenerierte Primer, basierend auf der bekannten humanen
Faktor VIII cDNA Sequenz und ein exakter vom Schwein stammender
Primer basierend auf einem Teil der vom Schwein stammenden Faktor
VIII Sequenz wurden verwendet. Ein 1 kb PCR Produkt wurde isoliert
und durch Insertion in einen BluescriptTM (Stratagene)
Phagemid Vektor amplifiziert.
-
Die
vom Schwein stammende A2 Domäne
wurde vollständig
durch Didesoxysequenzierung sequenziert. Die cDNA und die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
sind jeweils in SEQ ID NR: 3 und 4 beschrieben.
-
Beispiel 7: Herstellung
von rekombinanten hybriden humanem/tierischen Faktor VIII
-
Die
Nukleotid- und vorhergesagte Aminosäuresequenz (jeweils SEQ ID
NR: 1 und 2) des humanen Faktor VIII wurden in der Literatur beschrieben
(Toole, J.J., et al., 312 Nature 342-347 (1984) (Genetics Institute);
Gitschier, J., et al., 312 Nature 326-330 (1984) (Genentech); Wood,
W.I., et al., 312 330-337 (1984) (Genentech); Vehar, G.A., et al.,
312 Nature 337-342 (1984) (Genentech)).
-
Die
Herstellung des rekombinanten hybriden humanen/tierischen Faktor
VIII erfordert es, dass eine Region der humanen Faktor VIII cDNA
(Biogen Corp.) entfernt wird und die tierische cDNA Sequenz mit
identischer Sequenz inseriert wird. Anschließend wird die hybride cDNA
Sequenz in einem geeigneten Expressionssystem exprimiert. Als ein
Beispiel wurden hybride Faktor VIII cDNAs kloniert, in denen ein
Teil oder die vollständige
vom Schwein stammende A2 Domäne
gegen die entsprechenden humanen A2 Sequenzen ausgetauscht wurden.
Anfänglich
wurde die gesamte cDNA Sequenz, die der A2 Domäne des humanen Faktor VIII
entspricht, und anschließend
ein kleinerer Teil der A2 Domäne
durch Oligonukleotid vermittelte Mutagenese herausgeloopt, ein Verfahren,
das dem Fachmann allgemein bekannt ist (siehe z.B. Sambrook, J.,
E.F. Fritsch und T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Kapitel 15, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, 1989).
Die Schritte waren wie folgt:
-
Materialien
-
Methoxycarbonyl-D-cyclohexylglycyl-glycl-arginin-p-nitroanilid
(SpectrozymeTM Xa) und die Anti-Faktor VIII
monoklonalen Antikörper
ESH4 und ESH8 wurden von American Diagnostica (Greenwich, CT) gekauft. Unilamellare
Phosphatidylcholin/Phosphatidylserin (75/25, w/w) Vesikel wurden
hergestellt gemäß dem Verfahren
von Barenholtz, Y., et al., 16 Biochemistry 2806-2810 (1977)). Rekombinantes
Desulfatohirudin wurde von Dr. R. B. Wallis, Ciba-Geigy Pharmaceuticals
(Cerritos, CA) erhalten. Die vom Schwein stammenden Faktoren IXa,
X, Xa und Thrombin wurden isoliert gemäß den Verfahren von Lollar,
P., et al., 63 Blood 1303-1306 (1984) und Duffy, E.J. und P. Lollar,
207 J. Biol. Chem. 7621-7827 (1992). Albumin freier reiner rekombinanter humaner
Faktor VIII wurde von Baxter-Biotech (Deerfield, IL) erhalten.
-
Klonierung der vom Schwein
stammenden Faktor VIII A2 Domäne
-
Die
cDNA, welche die vom Schwein stammende A2 Domäne kodiert, wurde nach PCR
der revers transkribierten vom Schwein stammenden Milz mRNA erhalten,
die isoliert wurde wie beschrieben von Chomczynski, P. und Sacchi,
N., 162 Anal. Biochem. 156-159 (1987). Die cDNA wurde hergestellt
unter Verwendung des cDNA Synthesekits für den ersten Strang mit zufälligen Hexameren
als Primern (Pharmacia, Piscataway, N.J.). Die PCR wurde durchgeführt unter
Verwendung eines 5'-terminalen
degenerierten Primers 5' AARCAYCCNAARACNTGGG
3' (SEQ ID NR: 11),
basierend auf der bekannten begrenzten vom Schwein stammenden A2
Aminosäuresequenz,
und einem 3'-terminalen
exakten Primer, 5' GCTCGCACTAGGGGGTCTTGAATTC
3' (SEQ ID NR: 12),
beruhend auf der bekannten vom Schwein stammenden DNA Sequenz unmittelbar 3' der vom Schwein
stammenden A2 Domäne.
Diese Oligonukleotide entsprechen den Nukleotiden 1186 – 1203 und
2289 – 2313
in der humanen Sequenz (SEQ ID NR: 1). Die Amplifikation wurde für 35 Zyklen
durchgeführt
(1 Minute 94°C,
2 Minuten 50°C,
2 Minuten 72°C)
unter Verwendung von Taq DNA Polymerase (Promega Corp., Madison,
WI). Das 1,1 Kilobasen amplifizierte Fragment wurde in pBluescript
II KS-(Stratagene) in die EcoRV Stelle unter Verwendung des T-Vektor
Verfahrens kloniert, wie beschrieben wurde von Murchuk, D., et al.,
19 Nucl. Acids Res. 1154 (1991). Escherichia coli XL1-Blue kompetente
Zellen wurden transformiert, und Plasmid DNA wurden isoliert. Die
Sequenzierung wurde in beide Richtungen unter Verwendung von SequenaseTM Version 2,0 durchgeführt (US. Biochemical Corp.,
eine Abteilung von Amersham LifeScience, Inc., Arlington Hts, IL).
Diese Sequenz wurde durch eine identische Sequenz bestätigt, die
durch direkte Sequenzierung des PCR Produkts aus einer unabhängigen reversen
Transkription von Milz RNA aus demselben Schwein erhalten wurde
(CircumVentTM, New England Biolabs, Beverly,
MA). Die Region, die das Epitop für den Autoantikörper RC
enthält,
wurde als 373 – 536
in dem humanen Faktor VIII (SEQ ID NR: 2) identifiziert.
-
Konstruktion und Expression
einer hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII cDNA
-
B
domänenloser
humaner Faktor VIII (HB-, von Biogen, Inc. Cambridge, MA), dem die
Sequenzen fehlen, die für
die Aminosäure
Reste 741 – 1648
kodieren (SEQ ID NR: 2), wurde als das Ausgangsmaterial für die Konstruktion
eines hybriden humanenlvom Schwein stammenden Faktor VIII verwendet.
HB- wurde in den Expressionsvektor ReNeo kloniert. Um die Manipulation
zu erleichtern wurde die cDNA für
Faktor VIII als ein XhoI/HpaI Fragment aus ReNeo isoliert und in
XhoI/EcoRV gespaltenen pBluescript II KS kloniert. Ein Oligonukleotid,
5' CCTTCCTTTATCCAAATACGTAGATCAAGAGGAAATTGAC
3' (SEQ ID NR: 7)
wurde in einer seitengerichteten Mutagenese Reaktion unter Verwendung
von Uracil enthaltender Phagen DNA verwendet, wie beschrieben von
Kunkel, T.A., et al., 204 Meth. Enzymol. 125 – 139 (1991), um gleichzeitig
die humane A2 Sequenz (Nukleotide 1169 – 2304 in SEQ ID NR: 1) herauszuloopen
und eine SnaBI Restriktionsstelle einzuführen. Das A2-domänenlose
humane Faktor VIII enthaltende Plasmid wurde mit SnaBI gespalten,
gefolgt durch die Zugabe von ClaI Linkern. Die vom Schwein stammende
A2 Domäne
wurde anschließend
durch PCR amplifiziert unter Verwendung jeweils des phosphorylierten
5'-Primers 5' GTAGCGTTGCCAAGAAGCACCCTAAGACG
3' (SEQ ID NR: 8)
und des 3'-Primers 5' GAAGAGTAGTACGAGTTATTTCTCTGGGTTCAATGAC
3' (SEQ ID NR: 9).
ClaI Linker wurden zu dem PCR Produkt zugegeben, gefolgt durch Ligation
in den humanen Faktor VIII enthaltenden Vektor. Die A1/A2 und A2/A3 Übergänge wurden
korrigiert, um die exakten Thrombin Spaltungs- und flankierenden
Sequenzen wiederherzustellen durch seitengerichtete Mutagenese unter
Verwendung der Oligonukleotide, die in SEQ ID NR: 8 gezeigt sind,
und der Nukleotide 1 – 22
(5' GAA ... TTC
in SEQ ID NR: 9), um jeweils den 5'- und den 3'-terminalen Übergang zu korrigieren. In
dem resultierenden Konstrukt, das als HP1 bezeichnet wird, wurde
die humane A2 Domäne
exakt gegen die vom Schwein stammende Domäne ausgetauscht. Ein vorläufiges Produkt
enthielt ein ungewünschtes
Thymin an dem A1-A2 Übergang
als ein Ergebnis der PCR Amplifikation der vom Schwein stammenden
A2 Domäne.
Diese einzelne Base kann unter Verwendung des mutagenen Oligonukleotids
5' CCTTTATCCAAATACGTAGC
GTTTGCCAAGAAG 3' (SEQ
ID NR: 10) herausgeloopt werden.
-
Eine
Region, die 63 % der vom Schwein stammenden NH2-terminalen
A2 Domäne
enthält,
die das putative A2 Epitop umfasst, wurde gegen die homologe humane
Sequenz der B domänenlosen
cDNA substituiert durch Austauschen der SpeI/BamHI Fragmente zwischen
den pBluescript Plasmiden, welche die cDNA für den humanen Faktor VIII und
den humanen/vom Schwein stammenden A2 Faktor VIII enthalten. Die
Sequenz wurde durch Sequenzieren der A2 Domäne und der Spleißstellen
bestätigt.
Schließlich
wurde ein SpeI/ApaI Fragment, das die gesamte A2 Sequenz enthält, anstelle
der entsprechenden Sequenz in dem HB-substituiert, was das HP2 Konstrukt
lieferte.
-
Die
vorläufige
Expression von HB- und HP2 in COS-7 Zellen wurde nach der DEAE Dextran
vermittelten DNA Transfektion untersucht, wie beschrieben von Seldon,
R.F., in Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel, F.M.,
et al., Hrsg.), S. 9.21 – 9.26,
Wiley Interscience, N.Y. Nachdem die Expression des aktiven Faktor
VIII bestätigt
wurde und vorläufige
Antikörper
Inhibitionsstudien durchgeführt
wurden, wurde HB- und HP2 DNA anschließend stabil in Baby Hamster
Nierenzellen unter Verwendung der Liposomen vermittelten Transfektion
transfiziert (Lipofectin® Life Technologies, Inc.,
Gaithersburg, MD). Plasmid enthaltende Klone wurden hinsichtlich
G418 Resistenz in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's
Medium-F12, 10 % fötales
Kälberserum (DMEM-F12/10
% fötales
Kälberserum),
enthaltend 400 μg/ml
G418 selektiert, gefolgt von der Aufrechterhaltung in DMEM-F12/10 % fötales Kälberserum
enthaltend 100 μg/ml
G418. Die Kolonien, die eine maximale Expression von HB- und HP2
Faktor VIII Aktivität
zeigten, wurden durch Ringklonieren und der Erweiterung für weitere
Charakterisierung selektiert.
-
Die
HB- und HP2 Faktor VIII Expression wurde durch den Plasma freien
Faktor VIII Assay, den einstufigen Gerinnungsassay und den Enzym
verknüpften
Immunosorbent Assay unter Verwendung von gereinigtem rekombinanten
humanen Faktor VIII als einen Standard verglichen. Spezifische koagulierende
Aktivitäten
von 2600 und 2580 Einheiten/mg wurden jeweils für HB- und HP2 erhalten. HB- und HP2 lieferten
jeweils 1,2 und 1,4 Einheiten/ml/48 Stunden/107 Zellen.
Dies ist identisch zu jenem des Wildtyp Konstrukts (2.600 ± 200 Einheiten/mg).
Die spezifischen Aktivitäten
von HB- und HP2 waren nicht unterscheidbar in dem Plasma freien Faktor
VIII Assay.
-
Konstruktion und Expression
des hybriden humanen, nicht humanen, nicht vom Schwein stammenden
Säuger und
hybriden äquivalenten
Faktor VIII
-
Die
Klonierung von anderen tierischen A1, A3, C1 und C2 Domänen und
teilweisen Domänen
ist mit derselben Strategie, die für die Klonierung der vom Schwein
stammenden A2 Domäne
verwendet wurde, machbar. Fragmente und diese Domänen können durch
die Loop out Mutagenese Technik kloniert werden. Das Ausschneiden
der korrespondierenden Domänen
in humanem Faktor VIII und irgendwelcher Fragmente davon, einschließlich einzelner
Aminosäure
Eliminationen, ist durch die Loop out Mutagenese, wie oben beschrieben,
machbar. Alle möglichen
Domänen
Austausche, Fragmente von Domänen
Austauschen oder Austausche von einzelnen Aminosäure Resten sind durch diesen
Ansatz, kombiniert mit seitengerichteten Mutagenese Techniken, wie
Splicing durch überlappende
Extension und Alanin Scanning Mutagenese, möglich.
-
Die
biologische Aktivität
von rekombinantem hybriden humanen/tierischen und äquivalentem
Faktor VIII mit A1, A2, A3, C1 und/oder C2 Domänen Austauschen können anfänglich durch
die Verwendung eines COS-Zellen Säuger transienten Expressionssystem
bewertet werden. Hybride humane/tierische und äquivalente cDNA kann in COS-Zellen
transfiziert werden, und die Überstände können hinsichtlich
Faktor VIII Aktivität durch
die Verwendung von einstufigen und zweistufigen Koagulationsassays,
wie oben beschrieben, analysiert werden. Zusätzlich kann die Faktor VIII
Aktivität
durch die Verwendung eines chromogenen Substrat Assays, gemessen
werden, der sensitiver ist und die Analyse von größeren Zahlen
von Proben erlaubt. Ähnliche
Assays sind Standard bei den Assays für Faktor VIII Aktivität (Wood,
W.I., et al., 312 Nature 330-337, 1984; Tolle, J.J., et al., 312
Nature 342-347 (1984)). Die Expression von rekombinantem Faktor
VIII in COS-Zellen
ist auch ein Standardverfahren (Toole, J.J., et al., 312 Nature
342-347, 1984; Pittman, D.D. und R.J. Kaufman, 85 Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 2429-2433, 1988). Die humane Faktor VIII cDNA, die als
Ausgangsmaterialien für
die hier beschriebenen rekombinanten Moleküle verwendet wurde, wurde in
COS-Zellen exprimiert, was zu einem Produkt mit biologischer Aktivität führte. Dieses
Material, wie oben beschrieben, kann als ein Standard verwendet werden,
um hybride humane/tierische Faktor VIII Moleküle zu vergleichen. Die Aktivität in den
Assays wird in eine spezifische Aktivität für den richtigen Vergleich der
hybriden Moleküle
umgewandelt. Hierfür
ist eine Messung der Masse des Faktor VIII, der von den Zellen gebildet
wird, notwendig, und dies kann durch Immun Assay mit gereinigtem
humanen und/oder tierischen Faktor VIII als Standards durchgeführt werden.
Immun Assays für
Faktor VIII sind Routine für
den Fachmann (siehe z.B., Lollar, P., et al., 71 Blood 137-143,
1988).
-
Beispiel 8: Bestimmung
der inhibitorischen Aktivität
in hybridem humanen/tierischen und äquivalentem Faktor VIII
-
Die
Sequenzen des humanen und tierischen Faktor VIII, von denen wahrscheinlich
ist, dass sie als Epitope involviert sind (d.h. als Erkennungsstellen
für inhibitorische
Antikörper,
die mit Faktor VIII reagieren), können durch Routineverfahren
bestimmt werden, zum Beispiel durch die Verwendung eines Assays
mit Antikörpern
gegen Faktor VIII, kombiniert mit seitengerichteten Mutagenese Techniken,
wie Spleißen
durch überlappende
Extensionsverfahren (SOE), wie unten gezeigt. Sequenzen von tierischem
Faktor VIII, die im Vergleich zu den entsprechenden antigenen humanen
Sequenzen nicht antigen sind, können
identifiziert werden, und Austausche können durchgeführt werden,
um tierische Sequenzen zu inserieren und humane Sequenzen zu deletieren,
gemäß Standard
rekombinanten DNA Verfahren. Sequenzen von Aminosäuren, wie
Alanin Reste, die keine bekannte Sequenzidentität zu Faktor VIII aufweisen,
können
ebenfalls durch Standard rekombinante DNA Verfahren oder durch Alanin
Scanning Mutagenese ausgetauscht werden. Der vom Schwein stammende
Faktor VIII reagiert weniger als humaner Faktor VIII mit einigen
inhibitorischen Antikörpern;
dies liefert eine Basis für
die herkömmliche
Therapie für
Patienten mit Inhibitoren. Nachdem die rekombinanten Hybride hergestellt
wurden, können
sie in vitro hinsichtlich Reaktivität mit Routine Assays untersucht
werden, einschließlich
dem Bethesda Inhibitor Assay. Jene Konstrukte, die weniger reaktiv
sind als nativer humaner Faktor VIII und nativer tierischer Faktor
VIII, sind Kandidaten für
die Austauschtherapie.
-
Von
den Epitopen, gegen welche die meisten, wenn nicht alle inhibitorischen
Antikörper
gerichtet sind, die mit humanem Faktor VIII reagieren, wird angenommen,
dass sie in zwei Regionen in dem 2332 Aminosäuren humanen Faktor VIII Molekül, der A2
Domäne
(Aminosäure
Reste 373 – 740)
und der C2 Domäne
(Aminosäure
Reste 2173 – 2332,
beide Sequenzen sind in SEQ ID NR: 2 gezeigt) angeordnet sind. Das
A2 Epitop wurde durch die Herstellung eines rekombinanten hybriden
humanen-vom Schwein stammenden Faktor VIII Molekül eliminiert, in dem ein Teil
der humanen A2 Domäne
durch die vom Schwein stammende Sequenz ausgetauscht ist, die Sequenzidentität zu der
ausgetauschten humanen Aminosäuresequenz
aufweist. Dies wurde erreicht, wie in Beispiel 7 beschrieben ist,
durch Klonieren der vom Schwein stammenden A2 Domäne durch Standard
molekularbiologische Techniken und anschließendes Schneiden und Spleißen innerhalb
der A2 Domäne
unter Verwendung von Restriktionsstellen. In dem resultierenden
Konstrukt, als HP2 bezeichnet, wurden die Reste 373 – 604 (SEQ
ID NR: 4) des vom Schwein stammenden Faktor VIII in der humane A2
Domäne ausgetauscht
HP2 wurde hinsichtlich Immunreaktivität mit anti-humanen Faktor VIII
Antikörpern
unter Verwendung der folgenden Verfahren untersucht.
-
Faktor VIII
Enzym verbundener Immunosorbent Assay
-
Die
Vertiefungen der Mikrotiter Platte wurden mit 0,15 ml 6 μg/ml ESH4,
einem Antikörper
gegen die leichte Kette des humanen Faktor VIII, beschichtet und über Nacht
inkubiert. Nachdem die Platte dreimal mit H2O
gewaschen wurde, wurden die Vertiefungen für 1 Stunde mit 0,15 M NaCl,
10 mM Natriumphosphat, 0,05 % Tween 20, 0,05 % Magermilch Trockenpulver,
0,05 % Natriumazid, pH 7,4 blockiert. Um die Sensitivität zu erhöhen, wurden
die Proben, die Faktor VIII enthalten, mit 30 nM Thrombin für 15 Minuten
aktiviert. Rekombinantes Desulfatohirudin wurde anschließend bei
100 nM zugegeben, um das Thrombin zu inhibieren. Die Platte wurde
nochmals gewaschen, und 0,1 ml der Probe oder reiner rekombinanter
humaner Faktor VIII (10 – 600 ng/ml),
der als Standard verwendet wurde, wurden zugegeben. Nach einer 2-stündigen Inkubation
wurde die Platte gewaschen, und 0,1 ml biotinylierter ESH8, ein
anderer Antikörper
gegen die leichte Kette des Faktor VIII, wurde zu jeder Vertiefung
zugegeben. ESH8 wurde unter Verwendung des Pierce Sulfosuccinimidyl-6-(biotinamid)hexonat
Biotinylierungskit biotinyliert. Nach einer 1-stündigen Inkubation wurde die
Platte gewaschen, und 0,1 ml Streptavidin alkalische Phosphatase
wurde zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Platte wurde unter Verwendung
des Bio-Rad alkalische Phosphatase Substrat Reagens Kit entwickelt,
und die resultierende Absorption bei 405 nm wurde für jede Vertiefung
unter Verwendung eines Vmax Mikrotiter Platten Lesegeräts bestimmt
(Mole cular Devices, Inc., Sunnyville, CA). Unbekannte Faktor VIII
Konzentrationen wurden aus dem linearen Abschnitt der Faktor VIII
Standardkurve bestimmt.
-
Faktor VIII
Assays
-
HB-
und HP2 Faktor VIII wurden in einem einstufigen Gerinnungsassay
gemessen, der durchgeführt wurde
wie oben beschrieben (Bowie, E.J.W. und C.A. Owen, in Disorders
of Hemostasis (Ratnoff und Forbes, Hrsg.) S. 43-72, Grunn & Stratton, Inc.,
Orlando, FL (1984)) oder durch einen Plasma freien Assay wie folgt. HB-
oder HP2 Faktor VIII wurde durch 40 nM Thrombin in 0,15 M NaCl,
20 nM HEPES, 5 mM CaCl2, 0,01 % Tween 80,
pH 7,4 in der Anwesenheit von 10 nM Faktor IXa, 425 nM Faktor X
und 50 μM
unilamellaren Phosphatidylserin/Phosphatidylcholin (25/75, w/w)
Vesikeln aktiviert. Nach 5 Minuten wurde die Reaktion mit 0,05 M
EDTA und 100 nM rekombinantem Desulfatohirudin abgestoppt, und der
resultierende Faktor Xa wurde durch einen chromatogenen Substrat
Assay gemessen, gemäß dem Verfahren
von Hill-Eubanks, D.C. und P. Lollar, 265 J. Biol. Chem. 17854-17858
(1990). Unter diesen Bedingungen war die Menge des gebildeten Faktor
Xa linear proportional zu der Ausgangs Faktor VIII Konzentration,
wie unter Verwendung von gereinigtem rekombinanten humanen Faktor
VIII (Baxter Biotech, DeerField, IL) als dem Standard bewertet wurde.
-
Vor
dem Gerinnungsassay wurden HB- oder HP2 Faktor VIII aus dem für 48 Stunden
konditionierten Medium auf 10 – 15
Einheiten/ml durch Heparin-SepharoseTM Chromatographie konzentriert. HB- oder
HP2 Faktor VIII wurden zu Hämophilie
A Plasma (George King Biomedical) in einer Endkonzentration von
1 Einheit/ml zugegeben. Die Inhibitor Titer in RC or MR Plasma oder
eine Stocklösung
von mAb 413 IgG (4 μM) wurden
durch den Bethesda Assay gemessen, wie beschrieben ist von Kasper,
C.K., et al., 34 Thromb. Diath. Haemorrh. 869-872 (1975). Inhibitor
IgG wurde hergestellt wie beschrieben von Leyte, A., et al., 266
J. Biol. Chem. 740-746 (1991).
-
HP2
reagiert nicht mit Anti-A2 Anitkörpern.
Deshalb müssen
die Reste 373 – 603
ein Epitop für
Anti-A2 Antikörper
enthalten.
-
Herstellung von hybridem
humanen-vom Schwein stammenden Faktor VIII und Assay durch Spleißen durch überlappende
Extension (SOE)
-
Einige
weitere prokoagulierende rekombinante hybride humane/vom Schwein
stammende Faktor VIII B domänenlose
Moleküle
mit vom Schwein stammenden Aminosäure Austauschen in der humanen
A2 Region wurden hergestellt, um das A2 Epitop weiter einzugrenzen.
Neben den Restriktionsstellen Techniken, wurde das "Spleißen durch überlappende
Extension" Verfahren
(SOE), wie beschrieben von Ho, S.N., et al., 77 Gene 51-59 (1989),
verwendet, um irgendeine willkürliche
Region der vom Schwein stammenden Faktor VIII cDNA auszutauschen.
In der SOE wird die Spleißstelle
definiert durch überlappende
Oligonukleotide, die amplifiziert werden können, um die gewünschte cDNA
durch PCR herzustellen. Zehn cDNA Konstrukte, als HP4 bis HP13 bezeichnet,
wurden hergestellt. Sie wurden in den ReNeo Expressionsvektor inseriert,
stabil in Baby Hamster Nierenzellen transfiziert und in hohen Mengen
exprimiert [0,5 – 1 μg (ungefähr 3 – 6 Einheiten)/107 Zellen/24 Stunden], wie in Beispiel 7 beschrieben
ist. Die Faktor VIII koagulierende Aktivität wurde in der Anwesenheit und
Abwesenheit eines Modell murinen monoklonalen inhibitorischen Antikörpers, der
spezifisch für
die A2 Domäne
ist, mAb413, bestimmt. In der Abwesenheit von Inhibitor wiesen alle
die Konstrukte eine spezifische koagulierende Aktivität auf, die
von jener des B(–)
humanen Faktor VIII nicht unterscheidbar war.
-
Die
hybriden humanen/vom Schwein stammenden Faktor VIII Konstrukte wurden
hinsichtlich Reaktivität
mit dem Anti-A2 Inhibitor mAb413 unter Verwendung des Bethesda Assay
untersucht (Kasper, C.K., et al., 34 Thromb. Diath. Haemorrh. 869-872
(1975)). Die Bethesda Einheit (BU) ist ein Standardverfahren zum Messen
von Inhibitor Titern. Die Ergebnisse sind in der Tabelle V gezeigt,
und sie werden mit dem rekombinanten humanen Faktor VIII verglichen.
-
TABELLE
V: VERGLEICH DER IMMUNREAKTIVITÄT
VON HYBRIDEM HUMANEN/VOM SCHWEIN STAMMENDEN FAKTOR VIII MIT AUSGETAUSCHTEN
AMINOSÄUREN
-
Die
Grenzen der vom Schwein stammenden Austausche werden durch die erste
Aminosäure,
die sich zwischen dem humanen und vom Schwein stammenden Faktor
VIII an dem NH2-terminalen und dem C-terminalen
Ende der Insertion unterscheidet, definiert. Wie in der Tabelle
V gezeigt ist, wenn der Bethesda Titer nicht messbar ist (< 0,7 BU/mg IgG),
dann liegt ein A2 Epitop in der Region der ausgetauschten vom Schwein
stammenden Sequenz. Das Epitop wurde schrittweise auf die Reste
484 – 509
(SEQ ID NR: 2) eingegrenzt, das nur aus 25 Resten besteht, wie durch
die Nichtreaktivität
von mAb413 mit HP9 exemplarisch gezeigt ist. Unter den Konstrukten
HP4 bis HP11, war HP9 das am meisten "humanisierte" Konstrukt, das nicht mit dem Inhibitor reagierte.
Dies zeigt, dass eine kritische Region in dem A2 Epitop innerhalb
der Sequenz Arg484 – Ile508
angeordnet ist.
-
Basierend
auf einem Vergleich zwischen humanem und vom Schwein stammendem
Faktor VIII der Aminosäuresequenz
in dieser kritischen Region wurden zwei weitere Konstrukte, HP12
und HP13 hergestellt, in denen die entsprechende vom Schwein stammende
Aminosäuresequenz
gegen jeweils die humanen Aminosäuren
489 – 508
und 484 – 488
ausgetauscht waren. Keines davon reagiert mit mAb413. Dies zeigt,
dass die Reste auf jeder Seite der Arg488 – Ser489 Grenze für die Reaktion
mit A2 Inhibitoren wichtig sind. In HP12 sind nur 5 Reste nicht
human, und in HP13 sind nur 4 Reste nicht human. Die 484 – 508, 484 – 488 und
489 – 508
vom Schwein stammenden ausgetauschten Hybride zeigten eine verringerte
Inhibition durch A2 Inhibitoren aus Plasma von vier Patienten, was
nahe legt, dass es eine geringe Variation in der Struktur des A2
Epitops gemäß der Inhibitor
Populationsantwort gibt.
-
Die
Reaktivität
der am meisten humanisierten Konstrukte, HP9, HP12 und HP13 mit
zwei Anti-A2 IgGS Präparationen,
die aus Inhibitor Plasma hergestellt wurden, wurde bestimmt. Wie
mAb413 reagierten diese Antikörper
nicht mit HP9, HP12 und HP13, aber sie reagierten mit den Kontrollkonstrukten
HP(–)
und HP8.
-
Die
Region zwischen 484 – 508
kann weiter für
die Endidentifizierung des kritischen A2 Epitops unter Verwendung
derselben Verfahren weiter analysiert werden.
-
Die
Verfahren, die in den Beispielen 7 und 8 beschrieben sind, können verwendet
werden, um einen anderen hybriden humanen/nicht vom Schwein stammenden
Säuger
Faktor VIII mit einem Aminosäure
Austausch in der humanen A2 oder anderen Domänen, einen hybriden humanen/tierischen
oder tierischen/tierischen Faktor VIII mit einem Aminosäure Austausch
in irgendeiner Domäne,
oder ein hybrides Faktor VIII äquivalentes
Molekül
oder Fragmente von irgendeinem davon, herzustellen, solche hybride
Faktor VIII weisen eine verringerte oder abwesende Immun Reaktivität mit Anti-Faktor
VIII Antikörpern
auf.
-
Beispiel 9: Eliminierung
von humaner Faktor VIII A2 Inhibitor Reaktivität durch seitengerichtete Mutagenese
-
Beispiel
8 zeigte, dass der Austausch der vom Schwein stammenden Sequenz,
die durch die Reste 484 und 508 begrenzt ist, in der humanen Faktor
VIII A2 Domäne
ein Molekül
liefert, das eine merklich verringerte Reaktivität gegenüber einer Auswahl von A2 spezifischen
Faktor VIII Inhibitoren aufweist (siehe auch Healey et al., J. Biol.
Chem. 270:14505-14509, 1995). In dieser Region gibt es 9 Aminosäure Unterschiede
zwischen dem humanen und dem vom Schwein stammenden Faktor VIII.
Diese neun Reste in dem humanen B domänenlosen Faktor VIII, R484,
P485, Y487, P488, R489, P492, V495, F501 und I508 (unter Verwendung des
Aminosäure
Kodes mit einzelnen Buchstaben), wurden einzeln gegen Alanin durch
seitengerichtete Mutagenese ausgetauscht. Zusätzlich wurden MluI und SacII
Restriktionsstellen in der Faktor VIII cDNA an den Seiten 5' und 3' relativ zu dem A2
Epitop angeordnet, ohne die Aminosäuren zu verändern, die diesen Stellen entsprechen,
um die Klonierung zu erleichtern. Die neun Mutanten wurden stabil
in Baby Hamster Nierenzellen transfiziert und in großen Mengen
exprimiert. Alle neun lieferten biologisch aktiven Faktor VIII.
Sie wurden teilweise gereinigt und durch Heparin-Sepharose Chromatographie,
wie von Healey et al. beschrieben, konzentriert.
-
Die
Mutanten wurden hinsichtlich ihrer Reaktivität mit dem murinen monoklonalen
Inhibitor mAb413, wie in Beispiel 7, charakterisiert. Dieser Inhibitor
erkennt das gleiche oder ein sehr nahe angrenzendes Epitop in der
A2 Domäne,
wie alle humanen Inhibitoren, die bis heute untersucht wurden. Die
Inhibitor Reaktivität
wurde unter Verwendung des Bethesda Assay gemessen. In Kürze ist
der Bethesda Titer eines Inhibitors die Verdünnung des Inhibitors, der den
Faktor VIII um 50 % in einem Standard einstufigen Faktor VIII Gerinnungsassay
inhibiert. Wenn zum Beispiel die Lösung des Antikörpers 1/420
verdünnt
wird und sie die rekombinante Faktor VIII Testprobe um 50 % inhibiert,
beträgt
der Bethesda Titer 420 U. Im Fall eines reinen monoklonalen Antikörpers, wie
mAb413, ist die Masse des Antikörpers
bekannt, so dass die Ergebnisse in Bethesda Einheiten (BU) pro mg
mAb413 ausgedrückt
werden. Um den 50 % inhibitorischen Punkt zu finden, wurde eine
Verdünnungsreihe
von mAb413 hergestellt, und die 50 % Inhibition wurde durch ein
Kurven Anpassungsverfahren gefunden. Die Ergebnisse sind wie folgt: TABELLE
VI
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass es möglich
ist, die Antigenität
von Faktor VIII gegenüber
dem Modell A2 Inhibitor um über
einen Faktor von 10 zu verringern, indem Alanin Austausche an den
Positionen 484, 487, 489 und 492 vorgenommen werden. Die Reaktivität von R489 → A ist um
nahezu 4 Größenordnungen
verringert. Irgendeine dieser Alanin Austausche kann therapeutisch
nützlich
sein, um die Antigenität
und die Immunogenität
von Faktor VIII zu verringern.
-
Die
Ergebnisse bestätigen
die Wirksamkeit der Alanin Scanning Mutagenese und zeigen weiterhin, dass
die biologische Aktivität
zurückbehalten
wird, selbst wenn die Aminosäuresequenz
innerhalb eines Epitops verändert
wurde, das mit einem inhibitorischen Antikörper reaktiv ist. Fünf der neun
Stellen, an denen die humane und die vom Schwein stammende Sequenz
sich unterscheiden, sind auch Stellen, an denen sich die humane
und die murine Sequenz unterscheiden. Die Faktoren VIII mit Alanin
Austauschen an diesen Positionen sind deshalb Beispiele eines hybriden
Faktor VIII äquivalenten
Moleküls
mit einer Sequenz mit unbekannter Sequenzidentität mit irgendeinem gegenwärtig bekannten
Säuger
Faktor VIII.
-
Weitere
Modifikationen, z.B. Kombinieren von zwei Alanin Austauschen, kann
ebenfalls eine stark verringerte Antigenität für einen größeren Bereich von Patienten
bereitstellen, weil polyklonale Varianten von Antikörpern, die
sich von Patient zu Patient unterscheiden, mit Varianten des Faktor
VIII A2 Epitops reagieren können.
Zusätzlich
wird die Immunogenität
(die Fähigkeit,
Antikörper
zu induzieren) weiter durch den Einbau von mehr als einem Aminosäure Austausch
verringert. Solche Austausche können
sowohl Alanin, vom Schwein stammende spezifische Aminosäuren oder
andere Aminosäuren,
von denen bekannt ist, dass sie ein geringes immunogenes Potenzial
aufweisen, einschließen.
Die Austausche an den Positionen 495 und 501 sind wahrscheinlich
nützlich
bei der Verringerung der Immunogenität. Zusätzlich ist es wahrscheinlich,
dass diese Austausche die Reaktivität gegenüber gewissen Antikörpern von
Patienten verringern.
-
Andere
wirksame Antigen verringernde Aminosäure Austausche, neben Alanin,
können
durchgeführt werden,
solange darauf geachtet wird, dass jene, die zuvor als Hauptbeitrag
zu der Antigen-Antikörper
Bindungsenergie erkannt wurden, oder die unförmige oder geladene Seitenketten
aufweisen, vermieden werden. Aminosäuren, deren Austausche innerhalb
eines Epitops die antigene Reaktivität verringern, werden deshalb hier
als "Immunreaktivitäts verringernde" Aminosäuren bezeichnet.
Neben Alanin schließen
andere Immunreaktivitäts
verringernde Aminosäuren,
ohne Einschränkung,
Methionin, Leucin, Serin und Glycin ein. Es wird verstanden, dass
die Verringerung der Immunreaktivität, die durch eine gegebene
Aminosäure
erreichbar ist, auch von anderen Wirkungen abhängig sein wird, die der Austausch
auf die Protein Konformation, Epitop Erreichbarkeit und ähnliches
haben wird.
-
Beispiel 10
-
Klenow
Fragment, phosphorylierte ClaI Linker, NotI Linker, T4 Ligase und
Taq DNA Polymerase wurden von Promega bezogen (Madison, Wisconsin).
Polynukleotid Kinase wurde von Life Technologies, Inc., Gaithersburg,
Maryland bezo gen. γ32P-ATP (Redivue, > 5000 Ci/mmol) wurde von Amersham bezogen.
pBluescript II KS- und E. coli Epicurean XL1-Blue Zellen wurden
von Stratagene (La Jolla, Kalifornien) bezogen. Synthetische Oligonukleotide
wurden von Life Technologies, Inc. oder Cruachem, Inc. bezogen.
5'-phosphorylierte Primer
wurden verwendet, wenn die PCR Produkte für Klonierungszwecke hergestellt
wurden. Die Nukleotid (nt) Nummerierung von Oligonukleotiden, die
als Primer für
die Polymerase Kettenreaktion (PCR) Amplifikation der vom Schwein
stammenden fVIII cDNA oder genomischen DNA verwendet wurden, verwendet
die humane fVIII cDNA als Referenz (Wood et al. (1984) supra).
-
Vom
Schwein stammende Gesamt RNA aus der Milz wurde durch saure Guanidinthiocyanatphenolchloroform
Extraktion isoliert (Chomczynski, P. und N. Sacchi (1987) Anal.
Biochem. 162:156-159). Vom Schwein stammende cDNA wurde aus Gesamt
RNA aus der Milz unter Verwendung der Moloney murinen Leukämie Virus
reversen Transkriptase (RT) und zufälligen Hexameren, um die Reaktion
zu starten (cDNA Synthese Kit für
den ersten Strang, Pharmacia Biotech), außer es ist anders angegeben,
hergestellt. Die RT Reaktionen enthielten 45 mM Tris-Cl, pH 8,3,
68 mM KCl, 15 mM DTT, 9 mM MgCl2, 0,08 mg/ml
Rinderserumalbumin und 1,8 mM Desoxynukleotidtriphosphat (dNTP).
Die vom Schwein stammende genomische DNA wurde aus Milz unter Verwendung
eines Standardverfahrens isoliert (Strauss, W.M. (1995) in Current
Protocols in Molecular Biology, F. M. Ausubel et al., Herausgeber,
John Wiley & Söhne, S.
2.2.1-2.2.3). Die Isolierung von DNA aus Agarosegelen wurde unter
Verwendung eines Geneclean II (Bio 101) oder Quiex II Gel Extraktionskits
(Qiagen) durchgeführt.
-
Die
PCR Reaktionen wurden unter Verwendung eines Hybaid OmniGene Thermocycler
Geräts
durchgeführt.
Für PCR
Reaktionen, die Taq DNA Polymerase einsetzen, schlossen die Reaktionen
0,6 mM MgCl2, 0,2 mM dNTPs, 0,5 μM Oligonukleotid
Primer, 50 U/ml Polymerase und 0,1 × Volumen des cDNA Reaktionsmixes
für den
ersten Strang ein. Mit der Ausnahme, wo es anders angegeben ist,
wurden die PCR Produkte über
ein Gel gereinigt, es wurden mit Klenow Fragment stumpfe Enden erzeugt,
sie wurden mit Ethanol präzipitiert
und entweder in die EcoRV Stelle eines dephosphorylierten pBluescript
II KS- ligiert oder mit phosphorylierten ClaI Linkern unter Verwvendung
von T4 Ligase ligiert, mit ClaI gespalten, durch Sephacryl S400
Chromatographie gereinigt und in einen ClaI geschnittenen, dephosphorylierten
pBluescript II KS- ligiert. Die Ligationen wurden unter Verwendung
von T4 DNA Ligase durchgeführt
(Rapid DNA Ligationskit, Boehringer Mannheim), mit der Ausnahme,
wo es anders angegeben ist. Insert tragende pBluescript II KS- Plasmide
wurden verwendet, um E. coli Epicurean XL1-Blue Zellen zu transformieren.
-
Die
Sequenzierung von Plasmid DNA wurde unter Verwendung eines Applied
Biosystems 373a automatischen DNA Sequenziergeräts und des PRISM Dye Terminator
Kits oder manuell unter Verwendung des Sequenaee v. 2.0 Sequenzier
Kits (Amersham Corporation) durchgeführt. Die direkte Sequenzierung
der PCR Produkte, einschließlich 32P-Endmarkierung der Oligonukleotide wurde
unter Verwendung eines Zyklus Sequenzier Protokolls durchgeführt (dsDNA
Cycle Sequencing System, Life Technologies).
-
Isolierung von vom Schwein
stammenden fVIII cDNA Klonen, die eine 5' UTR Sequenz, ein Signalpeptid und A1
Domänen
Kodons enthalten
-
Die
vom Schwein stammende fVIII cDNA 5' zu der A2 Domäne wurde durch nested RT-PCR
einer Gesamt RNA, die von der Milz eines weiblichen Schweins stammt,
unter Verwendung eines 5' Rapid
Amplifikation von cDNA Enden (5'-RACE) Protokolls
amplifiziert (Marathon cDNA Amplification, Clontech, Version PR55453).
Dies schloss eine Synthese des ersten Strangs unter Verwendung eines
Lock Docking oligo(dT) Primers (Borson, N.D. et al. (1992) PCR Methods
Appl. 2:144-148), die cDNA Synthese des zweiten Strangs unter Verwendung
von E. coli DNA Polymerase I und die Ligation mit einem 5' verlängerten
doppelsträngigen Adaptor,
SEQ ID NR: 13
5'-CTA
ATA CGA CTC ACT ATA GGG CTC GAG CGG CCG CCC GGG CAG GT-3 3'-H2N-CCC
GTC CA-PO4-5',
ein, dessen kurzer Strang an
dem 3'-Ende mit
einer Amino Gruppe blockiert war, um das nicht spezifische PCR Priming
zu verringern, und das komplementär war zu den 8 Nukleotiden
am 3'-Ende (Siebert,
P.D., et al. (1995) Nucleic. Acids. Res. 23:1087-1088). Die erste
Runde der PCR wurde unter Verwendung eines Adaptor spezifischen
Oligonukleotids, SEQ ID NR: 14 5'-CCA
TCC TAA TAC GAC TCA CTA TAG GGC-3' (als AP1 bezeichnet) als Sense Primer,
und einem vom Schwein stammenden fVIII A2 Domänen spezifischen Oligonukleotid SEQ
ID NR: 15 5'-CCA
TTG ACA TGA AGA CCG TTT CTC-3' (nt
2081 – 2104)
als Antisense Primer durchgeführt.
Die zweite Runde der PCR wurde unter Verwendung eines nested, Adaptor
spezifischen Nukleotids, SEQ ID NR: 16 5'-ACT CAC TAT AGG GCT CGA GCG GC-3' (als AP2 bezeichnet)
als Sense Primer und einem nested, vom Schwein stammenden A2 Domänen spezifischen
Oligonukleotid SEQ ID NR: 17 5'-GGG TGC
AAA GCG CTG ACA TCA GTG-3' (nt
1497-1520) als Antisense Primer durchgeführt. Die PCR wurde unter Verwendung
eines kommerziellen Kits durchgeführt (Advantage cDNA PCR Core
Kit), der ein Antikörper vermitteltes
Heißstart
Protokoll einsetzt (Kellogg, D.E. et al. (1994) BioTechniques 16:1134-1137). Die PCR Bedingungen
schlossen die Denaturierung bei 94°C für 60 Sekunden, gefolgt von
30 Zyklen (erste PCR) oder 25 Zyklen (zweite PCR) einer Denaturierung
für 30
Sekunden bei 94°C,
die Anlagerung für
30 Sekunden bei 60°C und
die Verlängerung
für 4 Min.
bei 68°C
unter Verwendung einer Gefäßtemperatur
Kontrolle, ein. Das Verfahren lieferte ein hauptsächliches ∼ 1,6 kB Produkt,
das mit der Amplifikation eines Fragments übereinstimmt, das sich ungefähr 150 bp
in den 5' UTR erstreckt.
Das PCR Produkt wurde in pBluescript unter Verwendung von ClaI Linkern
kloniert. Die Inserts von vier Klonen wurde in beide Richtungen
sequenziert.
-
Die
Sequenz dieser Klone schloss Regionen ein, die 137 bp des 5' UTR, dem Signal
Peptid, der A1 Domäne
und einem Teil der A2 Domäne
entsprechen. Ein Konsensus wurde in mindestens 3 der 4 Stellen erreicht.
Jedoch enthielten diese Klone durchschnittlich 4 offensichtliche
PCR gebildete Mutationen, wahrscheinlich aufgrund der vielfachen
Runden von PCR, die benötigt
wurden, um ein klonierbares Produkt zu bilden. Deshalb verwendeten
wir die Sequenz, die aus der Signal Peptid Region erhalten wurde,
um einen Sense Strang phosphorylierten PCR Pri mer zu gestalten,
SEQ ID NR: 18 5'-CCT
CTC GAG CCA CCA TGT CGA GCC ACC ATG CAG CTA GAG CTC TCC ACC TG-3', als RENEOPIGSP
bezeichnet, für
die Synthese eines anderen PCR Produkts, um die Sequenz zu bestätigen, und
für die
Klonierung in einen Expressionsvektor. Die Sequenz in fetten Buchstaben
stellt das Start Kodon dar. Die Sequenz 5' davon stellt die Sequenz dar, die identisch
ist zu dem 5' der
Insertionsstelle in den Säuger
Expressionsvektor Re-Neo,
der für
die Expression von fVIII verwendet wurde (Lubin et al. (1994) supra).
Diese Stelle schließt
eine XhoI Spaltungsstelle (unterstrichen) ein. RENEOPIGSP und das
nt 1497 – 1520
Oligonukleotid wurden verwendet, um eine Taq DNA Polymerase vermittelte
PCR Reaktion unter Verwendung einer cDNA, die von der Milz eines
weiblichen Schweins stammt, als eine Matrize, zu starten. Die DNA
Polymerasen von einigen anderen Herstellern konnte kein nachweisbares
Produkt liefern. Die PCR Bedingungen schlossen die Denaturierung
bei 94°C
für 4 Min.
gefolgt von 35 Zyklen der Denaturierung für 1 Min. bei 94°C, der Anlagerung
für 2 Min.
bei 55°C
und der Verlängerung
für 2 Min.
bei 72°C,
gefolgt von einem abschließenden
Verlängerungsschritt
für 5 Min.
bei 72°C
ein. Das PCR Produkt wurde in pBluescript unter Verwendung von ClaI
Linkern kloniert. Die Inserts von zwei dieser Klone wurden in beide
Richtungen sequenziert und stimmten mit der Konsensus Sequenz überein.
-
Isolierung von vom Schwein
stammenden fVIII cDNA Klonen, die A3, C1 und die 5'- Hälfte der
C2 Domänen Kodons
enthalten
-
Anfänglich wurden
zwei vom Schwein stammende Milz RT PCR Produkte kloniert, die einem
B-A3 Domänen
Fragment (nt 4519 – 5571)
und einem C1-C2 Domänen
Fragment (nt 6405 – 6990)
entsprechen. Das 3'-Ende
der C2 Domäne,
das erhalten wurde, erstreckte sich in die Exon 26 Region, die das
terminate Exon in fVIII ist. Das B-A3 Produkt wurde unter Verwendung
eines vom Schwein stammenden spezifischen B Domänen Primers hergestellt, SEQ
ID NR: 19 5' CGC
GCG GCC GCG CAT CTG GCA AAG CTG AGT T 3', in dem die unterstrichene Region einer
Region in dem vom Schwein stammenden fVIII entspricht, die mit nt
4519 – 4530
in humanem fVIII übereinstimmt.
Die 5' Region des
Oligonukleotids schließt
eine NotI Stelle ein, von der ursprünglich beabsichtigt war, sie
für Klonierungszwecke
zu verwenden. Der Antisense Primer, der zur Herstellung des B-A3
Produkts verwendet wurde, SEQ ID NR: 20 5'-GAA ATA AGC CCA GGC TTT GCA GTC RAA-3' beruhte auf dem reversen Komplement
der humanen fVIII cDNA Sequenz bei nt 5545 – 5571. Die PCR Reaktion enthielt
50 mM KCl, 10 mM Tris-Cl, pH 9,0, 0,1 % Triton X-100, 1,5 mM MgCl2, 2,5 mM dNTPs, 20 μM Primer, 25 Einheiten/ml Taq
DNA Polymerase und 1/20 Volumen des RT Reaktionsmixes. Die PCR Bedingungen
waren Denaturierung bei 94°C
für 3 Min.,
gefolgt von 30 Zyklen der Denaturierung für 1 Min. bei 94°C, Anlagerung
für 2 Min.
bei 50°C
und Verlängerung
für 2 Min.
bei 72°C.
Die PCR Produkte wurden unter Verwendung von T4 DNA Kinase phosphoryliert,
und NotI Linker wurden hinzugefügt.
Nach dem Schneiden mit NotI wurden die PCR Fragmente in die NotI
Stelel des pBluescript II KS- kloniert und in XL1-Blue Zellen transformiert.
-
Das
C1-C2 Produkt wurde unter Verwendung der bekannten humanen cDNA
Sequenz hergestellt, um jeweils die Sense und Antisense Primer zu
synthetisieren, SEQ ID NR: 21 5'-AGG
AAA TTC CAC TGG AAC CTT N-3' (nt
6405 – 6426)
und SEQ ID NR: 22 5'-CTG
GGG GTG AAT TCG AAG GTA GCG N-3' (reverses Komplement
von nt 6966 – 6990).
Die PCR Bedingungen waren identisch zu jenen, die verwendet wurden,
um das B-A2 Produkt herzustellen. Das resultierende Fragment wurde
in den pNOT Klonierungsvektor unter Verwendung des Prime PCR Cloner
Cloning Systems (5 Prime-3 Prime, Inc., Boulder, Colorado) ligiert
und in JM109 Zellen angezogen.
-
Die
B-A3 und C1-C2 Plasmide wurden teilweise sequenziert, um jeweils
die vom Schwein stammenden spezifischen Sense und Antisense Oligonukleotide
herzustellen, SEQ ID NR: 23 5'-GAG
TTC ATC GGG AAG ACC TGT TG-3' (nt
4451 – 4573)
und SEQ ID NR: 24 5'-ACA
GCC CAT CAA CTC CAT GCG AAG-3' (nt 6541 – 6564).
Diese Oligonukleotide wurden als Primer verwendet, um ein 2013 bp
RT-PCR Produkt unter Verwendung des Clontech Advantage cDNA PCR
Kit herzustellen. Dieses Produkt, das den humanen nt 4551 – 6564 entspricht,
schließt
die Region ein, die dem Aktivierungspeptid der leichten Kette (nt
5002 – 5124),
der A3 Domäne
(nt 5125 – 6114)
und dem größten Teil
der C1 Domäne
(nt 6115 – 6573)
entspricht. Die Sequenz des C1-C2 Klons zeigte, dass die humane
und vom Schwein stammende cDNA von nt 6565 zu dem 3'-Ende der C1 Domäne identisch
sind. Das PCR Produkt wurde in die EcoRV Stelle von pBluescript
II KS-kloniert.
Vier Klone wurden vollständig
in beide Richtungen sequenziert. Ein Konsensus wurde in mindestens
3 von 4 Stellen erreicht.
-
Isolierung von vom Schwein
stammenden fVIII cDNA Klonen, welche die 3'-Hälfte
der C2 Domänen
Kodons enthalten
-
Die
C2 Domäne
von humanem fVIII (Nukleotide 6574 – 7053) ist innerhalb der Exons
24 – 26
enthalten (Gitschier, J. et al. (1984) Nature 312:326-330). Das
humane Exon 26 enthält
1958 bp, das den Nukleotiden 6901 – 8858 entspricht. Es schließt 1478
bp der 3' nicht
translatierten Sequenz ein. Versuche, die Exon 26 cDNA zu klonieren,
die dem 3'-Ende
der C2 Domäne
und dem 3' UTR entspricht,
durch 3' RACE (Siebert
et al. (1995) supra), inverse PCR (Ochman, H. et al. (1990) Biotechnology
(N.Y.). 8:759-760), Restriktionsstellen PCR (Sarkar, G. et al. (1993)
PCR Meth. Appl. 2:318-322), "nicht
vorhersagbar geprimte" PCR
(Dominguez, O. und C. Lopez-Larrea (1994) Nucleic. Acids Res. 22:3247-3248)
und durch Screenen einer vom Schwein stammenden Leber cDNA Bibliothek,
scheiterten. Eine 3' RACE
wurde unter Verwendung derselben Adaptor ligierten doppelsträngigen cDNA
Bibliothek versucht, die verwendet wurde, um erfolgreich das 5'-Ende der vom Schwein
stammenden fVIII cDNA zu klonieren. Somit war das Versagen dieses
Verfahrens nicht in der Abwesenheit von cDNA, die dem Exon 26 entspricht,
begründet.
-
Ein
gezieltes Gen Walking PCR Verfahren (Parker, J.D. et al. (1991)
Nucleic. Acids. Res. 19:3055-3060) wurde verwendet, um die 3'-Hälfte der
C2 Domäne
zu klonieren. Ein vom Schwein stammender spezifischer Sense Primer,
SEQ ID NR: 25 5'-TCAGGGCAATCAGGACTCC-3' (nt 6904 – 6924)
wurde basierend auf der anfänglichen
C2 Domänen
Sequenz synthetisiert und in einer PCR Reaktion mit nicht spezifischen "Walking" Primern verwendet,
die aus Oligonukleotiden, die im Labor zur Verfügung stehen, ausgewählt wurden.
Auf die PCR Produkte wurde anschließend durch Primer Extensionsanalyse
(Parker, J.D. und G.C. Burmer (1991) BioTechniques 10:94-101) unter
Verwendung eines 32P-endmarkierten vom Schwein
stammenden spezifischen internen Primers (SEQ ID NR: 26 5'-CCGTGGTGAACGCTCTGGACC-3' (nt 6932 – 6952)
abgezielt. Interessanterweise lieferten von den 40 nicht spezifischen
untersuchten Primern nur zwei positive Produkte in der Primer Extensionsanalyse,
und diese zwei entsprachen einer exakten und einer degenerierten
humanen Sequenz an dem 3'-Ende
der C2 Domäne:
SEQ ID NR: 27 5'-GTAGAGGTCCTGTGCCTCGCAGCC-3' (nt 7030 – 7053)
und SEQ ID NR: 28 5'-GTAGAGSTSCTGKGCCTCRCAKCCYAG-3' (nt 7027 – 7053).
Diese Primer wurden anfänglich
gestaltet, um ein Produkt durch herkömmliche RT PCR zu erhalten,
aber sie scheiterten, ein ausreichendes Produkt zu liefern, das
durch Ethidiumbromid Farbstoffbindung optisch dargestellt werden
konnte. Jedoch konnte ein PCR Produkt durch das sensitivere Primer
Extensionsverfahren identifiziert werden. Diese Produkt wurde Gel
gereinigt und direkt sequenziert. Es verlängerte die Sequenz von vom Schwein
stammendem fVIII 3' auf
nt 7026.
-
Eine
zusätzliche
Sequenz wurde durch Primer Extensionsanalyse eines nested PCR Produkts
erhalten, das unter Verwendung der Adaptor ligierten doppelsträngigen cDNA
Bibliothek, die in dem 5'-RACE
Protokoll, wie zuvor beschrieben, verwendet wurde, hergestellt wurde.
Die erste Runde der Reaktion verwendete den vom Schwein stammenden
exakten Primer SEQ ID NR: 29 5'-CTTCGCATGGAGTTGATGGGCTGT-3' (nt 6541 – 6564)
und den AP1 Primer. Die zweite Runde der Reaktion verwendete den
SEQ ID NR: 30 5'-AATCAGGACTCCTCCACCCCCG-3' (nt 6913 – 6934)
und den AP2 Primer. Die direkte PCR Sequenzierung verlängerte die
Sequenz 3' zu dem
Ende der C2 Domäne
(nt 70539. Die C2 Domänensequenz
war einzigartig, mit der Ausnahme des Nukleotids 7045 nahe dem 3'-Ende der C2 Domäne. Die
Analyse der wiederholten PCR Reaktionen lieferten entweder A, G
oder eine Doppellesung von A/G an dieser Stelle.
-
Die
Sequenzierung wurde in den 3' UTR
unter Verwendung von zwei zusätzlichen
Primern verlängert, SEQ
ID NR: 31 5'-GGA
TCC ACC CCA CGA GCT GG-3' (nt
6977 – 6996)
und SEQ ID NR; 32 5'-CGC
CCT GAG GCT CGA GGT TCT AGG-3' (nt
7008 – 7031).
Ungefähr
15 bp der 3' UTR
Sequenz wurden erhalten, obwohl die Sequenz an einigen Stellen unklar
war. Verschiedene Antisense Primer wurden anschließend basierend
auf der besten Abschätzung
der 3' nicht translatierten
Sequenz synthetisiert. Diese Primer schlossen das reverse Komplement
des TGA Stopp Kodons an ihren 3'-Enden
ein. PCR Produkte wurden aus sowohl der vom Schwein stammenden Milz
genomischen DNA als auch der vom Schwein stammenden Milz cDNA erhalten,
die durch Agarose Gelelektrophorese und Ethidiumbromid Färbung optisch
dargestellt wurden unter Verwendung eines spezifischen Sense Primers
SEQ ID NR: 33 5'-AAT
CAG GAG TCC TCC ACC CCC G-3' (nt
6913 – 6934)
und des 3' UTR Antisense
Primers, SEQ ID NR: 34 5'-CCTTGCAGGAATTCGATTCA-3'. Um ausreichende
Mengen an Material für
Klonierungszwecke zu erhalten wurde eine zweite PCR Runde unter Verwendung
eines nested Sense Primers, SEQ ID NR: 35 5'-CCGTGGTGAACGCTCTGGAACC-3' (nt 6932 – 6952)
und desselben Antisense Primers durchgeführt. Das 141 bp PCR Produkt
wurde in EcoRV geschnittenen pBluescript II KS- kloniert. Es wurden
von drei Klonen, die von genomischer DNA und von drei Klonen, die von
cDNA abgeleitet waren, in beiden Richtungen erhalten. Die Sequenz
war unzweideutig mit der Ausnahme von nt 7045, wo die genomische
DNA immer ein A und die cDNA immer ein G aufwies.
-
Multiple DNA Sequenz Alignments
von humanem, vom Schwein stammendem und Maus fVIII
-
(1A – 1H).
Es wurden Alignments des Signal Peptids der A1, A2, A3, C1 und C2
Regionen unter Verwendung des CLUSTALW Programms durchgeführt (Thompson,
J.D. et al. (1994) Nucleic. Acids. Res. 22:4673-4680). Die Gap Open
und die Gap Extensionsstrafen waren jeweils 10 und 0,05. Die Alignments der
humanen, Maus und vom Schwein stammenden B Domänen wurden zuvor beschrieben
(Elder et al. (1993) supra). Die humane A2 Sequenz entspricht den
A minosäuren
373 – 740
in SEQ ID NR: 2. Die vom Schwein stammende A2 Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NR: 4 angegeben, und die Maus A2 Domänen Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
392 – 759
angegeben.
-
ERGEBNISSE
UND DISKUSSION
-
Wir
haben die cDNA Sequenz des vom Schwein stammenden fVIII, die 137
bp des 5' UTR entspricht, die
Signal Peptid kodierende Region (57 bp) und die A1 (1119 bp), A3
(990 bp), C1 (456 bp) und C2 (483 bp) Domänen bestimmt. Zusammen mit
der zuvor veröffentlichten
Sequenz der B Domäne
und der Aktivierungspeptid Regionen der leichten Kette (Toole et
al. (1986) supra) und der A2 Domäne
(Lubin et al. (1994) supra) vervollständigt die hier beschriebene
Sequenz die Bestimmung der vom Schwein stammenden fVIII cDNA, die dem
translatierten Produkt entspricht. Ein Fragment, das die 5' UTR Region, das
Signal Peptid und die A1 Domäne
der cDNA einschließt,
wurde unter Verwendung eines 5'-RACE
RT-PCR Protokolls kloniert. Ein Primer basierend auf der humanen
C2 Sequenz war erfolgreich in der Herstellung eines RT-PCR Produkts,
das zu der Klonierung der A3, C1 und der 5'-Hälfte
der C2 Domäne
führt.
Die cDNA, die der 3'-Hälfte der
C2 Domäne
entspricht und die 3' UTR
cDNA zeigten sich als schwierig zu klonieren. Das Verbleibende der
C2 Domäne
wurde schließlich
durch ein gezieltes Gene Walking PCR Verfahren (Parker et al. (1991)
supra) kloniert.
-
Die
Sequenz, die hier als SEQ ID NR: 36 beschrieben ist, war unzweideutig
mit Ausnahme an nt 7045 nahe dem 3'-Ende der C2 Domäne, das entweder A oder G sein
kann, wie oben beschrieben. Das entsprechende Kodon ist GAC (Asp)
oder AAC (Asn). Die humanen und Maus Kodons sind jeweils GAC und
CAG (Gln). Ob dies einen Polymorphismus oder ein reproduzierbares
PCR Artefakt darstellt, ist unbekannt. Rekombinante hybride humane/vom
Schwein stammende B domänenlose
fVIII cDNAs enthaltend vom Schwein stammende C2 Domänen Austausche,
die sowohl dem GAC als auch dem AAC Kodon entsprechen, wurden stabil
exprimiert mit keinen nachweisbaren Unterschieden in der prokoagulierenden
Ak tivität.
Dies zeigt, dass es keinen funktionellen Unterschied zwischen diesen
beiden C2 Domänen
Varianten gibt.
-
Das
Alignment der vorhergesagten Aminosäuresequenz des Gesamtlängen vom
Schwein stammenden fVIII, SEQ ID NR: 37, mit den veröffentlichten
humanen (Wood et al. (1984) supra) und der murinen (Elder et al.
(1993) supra) Sequenzen ist in den 1A – 1H zusammen
mit den Stellen für
posttranslationale Modifikation, proteolytische Spaltung und Erkennung
durch andere Makromoleküle
gezeigt. Der Grad der Identität
der ausgerichteten Sequenzen ist in Tabelle VII gezeigt. Wie zuvor
angemerkt sind die B Domänen
dieser Spezies unterschiedlicher als die A oder C Domänen. Dies
stimmt mit der Beobachtung überein,
dass die B Domäne
keine bekannte Funktion aufweist, mit Ausnahme ihrer großen Größe (Elder
et al. (1993) supra; Toole et al. (1986) supra). Es gibt auch mehr
Unterschiede in den Sequenzen, die dem A1 Domänen APC/Faktor IXa Spaltungspeptid
(Reste 337 – 372)
und dem Aktivierungspeptid der leichten Kette (Tabelle VII) entsprechen. Die
Thrombin Spaltungsstelle an Position 336, um das 337 – 372 Peptid
zu bilden, ist anscheinend in der Maus verloren, weil dieser Rest
ein Glutamin anstelle von Arginin ist (Elder et al. (1993) supra).
Die relativ schnelle Abweichung von Thrombin gespaltenen Peptiden
(oder in dem Maus fVIII ein mögliches
geringfügiges
337 – 372
Aktivierungspeptid) wurde zuvor für die Fibrin Peptide bemerkt
(Creighton, T. E. (1993) In Proteins: Structures and Molecular Properties,
W.H. Freeman, New York, S. 105 – 138).
Der Verlust der biologischen Funktion dieser Peptide, sobald sie
einmal gespalten sind, wurde als ein möglicher Grund für die schnelle
Abweichung angeführt.
Es wurde vorgeschlagen, dass Arg562 in humanem fVIII die wichtigere
Spaltungsstelle für
aktiviertes Protein C während
der Inaktivierung von fVIII und fVIIIa ist (Fay, P.J. et al. (1991)
J. Biol. Chem. 266:20139-20145). Diese Stelle ist in humanem, vom
Schwein stammendem und Maus fVIII konserviert.
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Die
potenziellen N-verknüpften
Glykosylierungsstellen sind auch in Fettschrift in 1A – 1H gezeigt.
Es gibt acht konservierte N-verknüpfte Glykosylierungsstellen:
eine in der A1 Domäne,
eine in der A2 Domäne,
vier in der B Domäne,
eine in der A3 Domäne
und eine in der C1 Domäne.
Die 19 A und C Domänen Cysteine sind
konserviert, wohingegen es Abweichungen der B Domänen Cysteine
gibt. Sechs der sieben Disulfid Verknüpfungen in fVIII werden an
homologen Stellen in Faktor V und Ceruloplasmin gefunden, und beide C
Domänen
Disulfid Verknüpfungen
werden in Faktor V gefunden (McMullen, B.A. et al. (1995) Protein
Sci. 4:740-746). Humanes fVIII enthält geschwefeltes Tyrosin an
Positionen 346, 718, 719, 723, 1663 und 1680 (Pittman, D.D. et al.
(1992) Biochemistry 3:3315-3325; Michnik, D.A. et al. (1994) J.
Biol. Chem. 269:20095-20102). Diese Reste sind in Maus fVIII und
in vom Schwein stammendem fVIII (1)
konserviert, obwohl es dem CLUSTALW Programm nicht gelang, das Maus
Tyrosin, das dem Tyr346 in humanem fVIII entspricht, anzuordnen.
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Maus
und vom Schwein stammendes Plasma können den Gerinnungsdefekt in
humanem Hämophilie A
Plasma korrigieren, was mit der Ebene der Konservierung von Resten
in den A und C Domänen
dieser Spezies übereinstimmt.
Die prokoagulierende Aktivität
von vom Schwein stammendem fVIII ist jener von humanem fVIII überlegen
(Lollar, P. et al. (1992) J. Biol. Chem. 267:23652-23657). Dies
kann in einer verringerten spontanen Dissoziationsrate der A2 Untereinheit
aus dem aktiven A1/A2/A3-C1-C2 fVIIIa Heterotrimer begründet sein.
Ob dieser Unterschied in der prokoagulierenden Aktivität eine evolutionäre Änderung
in der Funktion als ein Beispiel von Spezies Anpassung (Perutz,
M.F. (1996) Adv. Protein Chem. 36:213-244) wiederspiegelt, ist unbekannt.
Da jetzt die vom Schwein stammende fVIII cDNA Sequenz, die dem translatierten
Produkt entspricht, vollständig
ist, kann homologe Scanning Mutagenese (Cunningham, B.C., et al.
(1989) Science 243:1330-1336) einen Weg liefern, um strukturelle
Unterschiede zwischen humanem und vom Schwein stammendem fVIII zu
identifizieren, die für
die überlegene
Aktivität
des zuletzt genannten verantwortlich sind.
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Vom
Schwein stammender fVIII ist typischerweise weniger reaktiv mit
inhibitorischen Antikörpern,
die in Hämophilie
Patienten entstehen, die mit fVIII transfundiert wurden, oder die
als Autoantikörper
in der allgemeinen Bevölkerung
entstehen. Dies ist die Basis für
die Verwendung von vom Schwein stammendem fVIII Konzentrat in dem
Management von Patienten mit inhibitorischen Antikörpern (Hay
und Lozier (1995) supra). Die meisten Inhibitoren sind gegen Epitope
gerichtet, die in der A2 Domäne
oder C2 Domäne
angeordnet sind (Fulcher, C.A. et al. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82:7728-7732; Scandella, D. et al. (1988) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85:6152-6156; Scandella, D. et al. (1989) Blood 74: 1618-1626). Zusätzlich wurde
ein Epitop mit unbekannter Signifikanz identifiziert, das entweder
in der A3 oder C1 Domäne
angeordnet ist (Scandella et al. (1989) supra; Scandella, D. et
al. (1993) Blood 82:1767-1775; Nakai, H. et al. (1994) Blood 84:224a).
Das A2 Epitop wurde auf die Reste 484 – 508 durch homologe Scanning
Mutagenese kartiert (Healey et al. (1995) supra). In diesem 25 Reste
Segment gibt es einen relativ geringen Anteil von identischen Sequenzen
(16/25 oder 64 %). Es ist interessant, dass diese Region, die funktionell
wichtig zu sein scheint, basierend auf der Tatsache, dass Antikörper gegen
sie inhibitorisch sind, anscheinend einem relativ schnellen genetischen
Shift unterworfen wurde. Das Alignment der vom Schwein stammenden
A2 Domäne
und der A3 Domänen
zeigt, dass das A2 Epitop keine nachweisbare Homologie mit der entsprechenden
Region in der A3 Domäne
teilt.
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Von
dem C2 Inhibitor Epitop wurde durch Deletionskartierung vorgeschlagen,
dass es innerhalb der Reste 2248 – 2312 angeordnet ist (Scandella,
D. et al. (1995) Blood 86:1811-1819). Humaner und vom Schwein stammender
fVIII sind zu 83 % identisch in diesem 65 Reste Segment. Jedoch
hat die homologe Scanning Mutagenese dieser Region, um das C2 Epitop
zu charakterisieren, gezeigt, dass eine Haupt Determinante des C2
Epitops unerwartet in der Region der Aminosäuren 2181 – 2243 (SEQ ID NR: 2) und Fig.
H angeordnet war.
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Es
wurden humane-vom Schwein stammende hybride Faktor VIII Proteine
hergestellt, in denen verschiedene Abschnitte der C2 Domäne des humanen
Faktor VIII durch die entsprechenden Abschnitte des vom Schwein
stammenden Faktor VIII, unter Verwendung der hier beschriebenen
Strategie, ausgetauscht wurden (Beispiel 8). Die Synthese der verschiedenen
C2 hybriden Faktor VIII wurde erreicht durch die Konstruktion hybrider
kodierender DNA unter Verwendung der Nukleotidsequenz, welche die
vom Schwein stammende C2 Region kodiert, die in SEQ ID NR: 37 angegeben
ist. Jede hybride DNA wurde in transfizierten Zellen exprimiert,
so dass die hybriden Faktor VIII teilweise aus dem Wachstumsmedium
gereinigt werden konnten. Die Aktivität, in der Abwesenheit irgendeines
Inhibitors, wurde durch den einstufigen Gerinnungsassay gemessen.
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Eine
Reihe von fünf
humanen Inhibitoren wurde verwendet, um jeden hybriden Faktor VIII
zu untersuchen. Von dem Inhibitor Plasma, die Anti-Faktor VIII Antikörper enthalten,
wurde zuvor gezeigt, dass sie gegen die humane C2 Domäne gerichtet
sind, basierend auf der Fähigkeit
von rekombinanter humaner C2 Domäne, die
Inhibition zu neutralisieren. In all den Test Plasma wurde der Inhibitor
Titer größer als
79 % durch die C2 Domäne
oder die leichte Kette, aber weniger als 10 % durch die rekombinante
humane A2 Domäne
neutralisiert. Zusätzlich
wurden die C2 hybriden Faktor VIII gegen einen murinen monoklonalen
Antikörper
getestet, der die C2 Domäne
bindet, und, wie humane C2 Inhibitor Antikörper, inhibierte er die Bindung
von Faktor VIII an Phospholipid und an den von Willebrand Faktor.
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Durch
Vergleichen der Antikörper
Inhibitor Titer gegen die C2 hybriden Faktor VIII, wurde gezeigt,
dass die Hauptdeterminante des humanen C2 Inhibitor Epitops die
Region der Reste 2181 – 2243
ist (SEQ ID NR: 2, siehe auch 1H).
Es wurden keine Anti-C2 Antikörper
in vier der fünf
Patienten Seren identifiziert, die gegen eine Region COOH terminal
der Reste 2253 gerichtet sind. Beim Vergleich der Hybride mit der
vom Schwein stammenden Sequenz von 2181 – 2199 und 2207 – 2243,
ist offensichtlich, dass beide Regionen zu der Antikörper Bindung
beitragen.
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Unter
Bezugnahme auf 1H kann gesehen werden, dass
die in der Region 2181 – 2243
16 Aminosäure
Unterschiede zwischen der humanen und der vom Schwein stammenden
Sequenz auftreten. Die Unterschiede werden in den Resten 2181, 2182,
2188, 2195 – 2197,
2199, 2207, 2216, 2222, 2224 – 2227,
2234, 2238 und 2243 gefunden. Der Aminosäure Austausch an einer oder
mehr dieser nummerierten Reste kann durchgeführt werden, um einen modifizierten
humanen Faktor VIII herzustellen, der mit humanen Anti-C2 Inhibitor
Antikörpern
nicht reaktiv ist. Die Alanin Scanning Mutagenese liefert ein geeignetes
Verfahren zur Herstel lung von Alanin Austauschen gegen natürlich auftretende
Reste, wie zuvor beschrieben. Andere Aminosäuren als Alanin können ebenfalls
ausgetauscht werden, wie hier beschrieben wurde. Die Alanin Austausche für einzelne
Aminosäuren,
insbesondere jene die nicht identisch zwischen human/vom Schwein
stammend oder human/Maus sind, oder von denen sehr wahrscheinlich
ist, dass sie zu der Antikörper
Bindung beitragen, können
einen modifizierten Faktor VIII mit verringerter Reaktivität gegenüber inhibitorischen
Antikörpern
liefern.
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Zusätzlich liefert
die Strategie des Einführens
von Aminosäuren
mit geringerem immunogenen Potenzial in der definierten Region der
Reste 2181 – 2243
modifizierte Faktor VIII mit verringerter Immunogenität. Faktor
VIII mit verringerter Immunogenität kann als ein Faktor VIII
Ersatz für
die Behandlung von Hämophilie A
Patienten in der Anwesenheit von Faktor VIII mit natürlicher
Sequenz verwendet werden. Für
Patienten, die mit Faktor VIII mit verringerter Immunogenität behandelt
wurden, ist es weniger wahrscheinlich, dass sie inhibitorische Antikörper entwickeln,
und es ist deshalb weniger wahrscheinlich, dass sie unter der verringerten Wirksamkeit
der Behandlung über
ihre Lebenszeit leiden.
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1 Alignment
der vorhergesagten Aminosäuresequenzen
in humanem, vom Schwein stammendem und Maus fVIII
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Die 1A – 1H liefern
zusammengenommen einen ausgerichteten Sequenzvergleich der Faktor VIII
Aminosäuren
des Menschen, des Schweins und der Maus. 1A vergleicht
die Signal Peptid Regionen (human, SEQ ID NR: 40; vom Schwein stammend,
SEQ ID NR: 37, Aminosäuren
1 – 19;
murin, SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
1 – 19).
Die 1B gibt die Aminosäuresequenzen
für die
A1 Domäne
des Menschen (SEQ ID NR: 2, Aminosäuren 1 -372), des Schweins
(SEQ ID NR: 37, Aminosäuren
20 – 391)
und der Maus (SEQ ID NR: 6, Aminosäuren 20 – 391). Die 1C liefert die Aminosäuresequenzen für die Faktor
VIII A2 Domänen vom
Menschen (SEQ ID NR: 2, Aminosäuren
373 – 740),
dem Schwein (SEQ ID NR: 37, Aminosäuren 392 – 759) und der Maus (SEQ ID
NR: 6, Aminosäuren
392 – 759).
Die 1 D liefert die Aminosäuresequenzen der
B Domänen
des hu manen Faktor VIII (SEQ ID NR: 2, Aminosäuren 741 – 1648), vom Schwein (SEQ ID NR:
37, Aminosäuren
760 – 1449)
und von der Maus (SEQ ID NR: 6, Aminosäuren 760 – 1640). Die 1E vergleicht die Aminosäuresequenzen Aktivierungspeptiden
der leichten Kette des Faktor VIII des Menschen, des Schweins und
der Maus (jeweils SEQ ID NR: 2, Aminosäuren 1649 – 1689; SEQ ID NR: 37, Aminosäuren 1450 – 1490;
und SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
1641 – 1678).
Die 1 F liefert den Sequenzvergleich
für die A3
Domänen
vom Menschen, dem Schwein und der Maus (jeweils SEQ ID NR: 2, Aminosäuren 1690 – 2019; SEQ
ID NR: 37, Aminosäuren
1491 – 1820;
und SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
1679 – 2006).
Die 1G liefert die Aminosäuresequenzen
der Faktor VIII C1 Domänen
des Menschen, des Schweins und der Maus (jeweils SEQ ID NR: 2, Aminosäuren 2020 – 2172;
SEQ ID NR: 37, Aminosäuren
1821 – 1973;
und SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
2007- 2159). Die 1H liefert die Sequenzdaten
für die
C2 Domänen
des Faktor VIII des Menschen, des Schweins und der Maus (jeweils
SEQ ID NR: 2, Aminosäuren
2173 – 2332;
SEQ ID NR: 37, Aminosäuren
1974 – 2133;
und SEQ ID NR: 6, Aminosäuren
2160 – 2319).
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Die
Sterne (diamonds???) stellen Tyrosin Sulfatierungsstellen dar, potenzielle
Glykosylierungsstellen sind fett geschrieben, wahrscheinliche Bindungsstellen
für Faktor
Xa, Pospholipid und Protein C sind doppelt unterstrichen, und Regionen,
die in die Bindung von Anti-A2 und Anti-C2 inhibitorischen Antikörpern involviert sind,
sind kursiv geschrieben. Sterne heben Aminosäuresequenzen hervor, die konserviert
sind. Siehe auch SEQ ID NR: 36 (vom Schwein stammende Faktor VIII
cDNA) und SEQ ID NR: 37 (abgeleitete Aminosäuresequenz für vom Schwein
stammenden Faktor VIII). Das humane Nummerierungssystem wird als
Referenz verwendet (Wood et al. (1984) supra). Die A1, A2 und B
Domänen
sind durch Thrombin Spaltungsstellen an den Positionen 372 und 740
und eine unbekannte Protease Spaltungsstelle bei 1648 als jeweils
die Reste 1 – 372, 373 – 740 und
741 – 1648
definiert (Eaton, D.L. et al. (1986) Biochemistry 25:8343-8347).
Die A3, C1 und C2 Domänen
sind jeweils als die Reste 1690 2019, 2020 – 2172 und 2173 – 2332 definiert
(Vehar et al. (1984) supra). Die Spaltungsstellen für Thrombin
(Faktor IIa), Faktor IXa, Faktor Xa und APC (Fay et al. (1991) supra; Eaton,
D. et al. (1986) Biochemistry 25:505-512; Lamphear, B.J. und P.J.
Fay (1992) Blood 80:3120-3128) sind dadurch gezeigt, dass der Enzym
Name über
dem reaktiven Arginin angegeben ist. Ein saures Peptid wird von
der fVIII leichten Kette durch Thrombin oder Faktor Xa an Position
1689 gespalten. Erwartete Bindungsstellen für Faktor IXa (Fay, P.J. et
al. (1993) J. Biol. Chem. 269: 20522-20527; Lenting, P.J. et al.
(1994) J. Biol. Chem. 269:7150-7155), Phospholipid (Foster, P.A.
et al. (1990) Blood 75:1999-2004) und Protein C (Walker, F.J. et
al. (1990) J. Biol. Chem. 265: 1484-1489) sind doppelt unterstrichen.
Die Regionen, die in die Bindung von Anti-A2 (Lubin et al. (1994)
supra; Healey et al. (1995) supra) und zuvor vorgeschlagene Regionen
für Anti-C2
inhibitorische Antikörper
sind kursiv geschrieben. Das Anti-C2 Epitop, das wie hier beschrieben
identifiziert wurde, ist durch eine einzelne unterstrichene Linie
in 1H gezeigt. Die Tyrosin Sulfatierungsstellen (Pittman
et al. (1992) supra; Michnik et al. (1994) supra) sind durch ⧫ gezeigt.
Die Erkennungssequenzen für die
potenzielle N-verknüpfte
Glykosylierung (NXS/T, wobei X kein Prolin ist) sind in Fett gezeigt.
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Die
Nukleotidsequenz, die das Faktor VIII Protein kodiert, das die B
Domäne
nicht aufweist, ist in SEQ ID NR: 38 angegeben, und die korrespondierende
abgeleitete Aminosäuresequenz
wird in SEQ ID NR: 39 bereitgestellt.
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