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Diese
Erfindung betrifft allgemein eine automatische Diagnosevorrichtung.
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Wenn
ein Patient durch einen Arzt behandelt wird, so ist es nicht unüblich, daß der Arzt
Proben von Körperflüssigkeiten
nimmt, die einem Labor zur Analyse überstellt werden. Die Tests
müssen
oft von Hand vorgenommen werden, so daß es bei der Verarbeitung dieser
Proben zwangsläufig
zu einiger Verzögerung kommt,
wodurch sich auch der Zeitpunkt verzögert, an dem der Patient die
Ergebnisse erfahren kann.
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Selbst
in Krankenhäusern,
wo der Zustand der Patienten extrem ernst sein kann, müssen die
Proben immer noch zum Test an ein hauseigenes Labor "verschickt" werden. Es kann
oft Stunden dauern, bis die Ergebnisse dieser Tests an den für den Patienten
zuständigen
Arzt übermittelt
werden. Dementsprechend ist es nicht ungewöhnlich, daß der Arzt mit der Behandlung
eines Patienten beginnt, ohne die Ergebnisse benötigter Tests zu kennen.
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In
Situationen, wo der Patient schwer krank ist, ist es durchaus vorstellbar,
daß die
durch die Probentests verursachte Verzögerung das Wohlergehen dieses
Patienten gefährdet.
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Man
könnte
meinen, daß ein
gangbarer Weg zur Überwindung
dieses Problems darin besteht, daß der für einen bestimmten Patienten
zuständige
Arzt die Tests selbst durchführt,
ohne die Proben an ein Labor zu verschicken. Das Testen von Proben
ist jedoch oft ein komplexer Prozeß, der durch hoch-qualifiziertes
Personal ausgeführt
werden muß,
wenn die Ergebnisse verlässlich
und somit für
den Arzt von wirklichem Nutzen sein sollen.
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Es
besteht darum auf diesem Gebiet Bedarf an einer Vorrichtung, die
von einem Benutzer (der mitunter als "Bediener" bezeichnet wird) rasch und zuverlässig bedient
werden kann, um Proben zu testen, insbesondere Proben, die Patienten
entnommen wurden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine automatische Diagnosevorrichtung bereitgestellt,
die folgendes aufweist: eine Steuerung zum Steuern des Betriebes
der Vorrichtung und zum Verarbeiten von Daten; ein Erfassungssystem,
das mit der Steuerung wirkverbunden ist, um einen Assay, vorzugsweise
einen elektrochemischen Assay (besonders bevorzugt einen elektrochemischen
Immunoassay), einer Probe durchzuführen und Daten von dem Assay
an die Steuerung zu übermitteln;
optional ein Spannungsversorgungsmittel zum Anlegen eines Potenzialunterschieds
an das Erfassungssystem; und ein Ausgabemittel zum Übermitteln
von verarbeiteten Daten an einen Benutzer.
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Die
vorliegende Erfindung stellt deshalb eine automatische Vorrichtung
zum Testen von Proben, insbesondere Proben von Patienten, bereit.
Wenn Patienten-Proben
getestet werden, so können
die Ergebnisse dieses Tests einem Arzt innerhalb von Minuten zur
Verfügung
gestellt werden und somit eine frühzeitige und rasche Diagnose
des Zustands des Patienten erbringen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird des weiteren ein Verfahren zur automatischen Diagnose
bereitgestellt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- (a) Einsetzen einer Probe in eine automatische
Diagnosevorrichtung;
- (b) optional Erzeugen von Anweisungen mit einer Steuerung, um
ein Spannungsversorgungsmittel anzuweisen, ein Erfassungssystem
mit einer Spannung zu versorgen;
- (c) Steuern des Erfassungssystems mit der Steuerung, um einen
Assay, vorzugsweise einen elektrochemischen Assay (besonders bevorzugt
einen elektrochemischen Immunoassay), der Probe durchzuführen und Daten
zur Ausgabe an die Steuerung zu erzeugen;
- (d) Verarbeiten der Daten in der Steuerung, um verarbeitete
Daten zu erzeugen; und
- (e) Ausgeben der verarbeiteten Daten an einen Benutzer.
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Die
automatische Diagnosevorrichtung und das Verfahren für ihren
Betrieb eignen sich besonders zum Testen auf akuten Myocardinfarkt
und zur Reperfusionsüberwachung.
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Dementsprechend
wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur automatischen Diagnose
eines Myocardinfarkts bereitgestellt, wobei das Verfahren folgende Schritte
aufweist: Überwachen
von ex-vivo-Niveaus eines oder mehrerer detektierbarer Herzmarkerproteine, wie
beispielsweise eines oder mehrerer der folgenden: CK, CK-MM, CK-MB, Myoglobin,
eine oder mehrere leichte Herzmyosinketten, Troponin T oder Troponin
I oder ein Herzmarker, der sich für die Diagnose eines akuten
Myocardinfarkts eignet. Vorteilhafterweise ermöglicht dieses Verfahren die
Durchführung
eines quantitativen Assays für
diese Proteinkombinationen.
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Vorzugsweise
wird das oben beschriebene Verfahren mittels der oben beschriebenen
Vorrichtung erreicht.
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Natürlich versteht
es sich aber, daß,
obgleich die vorliegende Erfindung vorzugsweise zum diagnostischen
Testen auf akuten Myocardinfarkt verwendet wird, alternativ auch
andere Tests (wie beispielsweise auf jeden sonstigen klinischen
Zustand) durchgeführt
werden können.
Die vorliegende Offenbarung ist demnach nicht so zu verstehen, als
sei sie lediglich auf das Testen eines Myocardinfarkts beschränkt.
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Vor
dem Testen des Zustands eines Patienten ist es oftmals notwendig,
die Probe von dem Patienten in ihre Bestandteile aufzutrennen. Diese
Trennung erfolgt in der Regel dadurch, daß man die Probe beispielsweise
in ein Reagenzglas einbringt und das Reagenzglas mit hoher Geschwindigkeit
in einer Zentrifuge schleudert.
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Während des
Schleudervorgangs trennt sich die Probe in ihre Bestandteile auf,
wobei die schwereren Bestandteile zum Boden des Reagenzglases sinken
und die leichteren Bestandteile in dem Reagenzglas nach oben steigen.
Wenn beispielsweise eine Blutprobe genommen und wie oben beschrieben
geschleudert wird, so sinken die schwereren roten Blutzellen zum
Boden des Reagenzglases, und das leichtere Plasma steigt in dem
Reagenzglas nach oben.
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Der
benötigte
Teil der Probe kann dann aus dem Reagenzglas entnommen werden. Der
Bediener muß aber
sorgfältig
darauf achten, daß das
Reagenzglas nicht weiter geschüttelt
wird, weil ein solches Schütteln zur
Rekombination der Bestandteile führen
kann. Der Bediener muß außerdem sorgfältig darauf
achten, daß beim
Entnehmen des gewünschten
Bestandteils der Probe dieser Bestandteil nicht mit anderen Bestandteilen in
dem Reagenzglas kontaminiert wird. Das Entnehmen aufgetrennter Bestandteile
aus einer geschleuderten Probe kann deshalb problematisch sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird des weiteren ein Behälter bereitgestellt, der eine
erste Basis und eine zweite Basis aufweist, wobei die erste Basis
gegenüber
der zweiten Basis angehoben ist und eine Vertiefung aufweist, so
daß, wenn
Material, das einen schwereren Bestandteil und einen leichteren
Bestandteil enthält,
in den Behälter
eingebracht und geschleudert wird, der schwerere Bestandteil zu
der ersten Basis gedrängt
wird und der leichtere Bestandteil in Richtung der – und auf
die – zweite
Basis gedrängt
wird und danach in der Vertiefung festgehalten wird.
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Auf
diese Weise kann der leichtere Bestandteil des aufgetrennten Materials
mühelos
durch einen Operator (bei dem es sich um einen mechanischen oder
einen elektromechanischen Operator handeln kann) aus der Vertiefung
entnommen werden. Des weiteren wird deutlich das Risiko gemindert,
daß der
Bediener den leichteren Bestandteil versehentlich mit dem schwereren
Bestandteil kontaminiert, indem er entweder den Behälter schüttelt oder
versehentlich einen der schwereren Bestandteile entnimmt.
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Die
britische Patentanmeldung Nr. 9409449.7 (als GB-A-2,289,339 veröffentlicht)
offenbart einen elektrochemischen Durchfluß-Immunoassay-Biosensor. Der
Biosensor enthält
ein Festphasen-Immunoassaysystem, eine poröse Arbeitselektrode, eine Gegenelektrode
und ein Mittel zum Erzeugen eines Fluidflußes durch den Biosensor. Zwar
erbringt diese Anordnung ausgezeichnete Ergebnisse im Labor, doch
sie könnte
eine Reihe von Nachteilen aufweisen, wenn sie in einem klinischen
Umfeld verwendet wird, die eine rasche Analyse einer Anzahl von
Proben erfordert. Der entscheidendste davon könnte mit der Tatsache zusammenhängen, daß der Biosensor
gründlich
gereinigt werden muß,
bevor er wiederverwendet werden kann oder zum Testen einer weiteren
Probe benutzt werden kann. Es wäre
denkbar, den Biosensor unmittelbar nach Gebrauch wegzuwerfen. Doch
das relativ teure Material, aus dem der bevorzugte Biosensorkörper und
die bevorzugten Biosensorelektroden bestehen, könnten schnell dazu führen, daß eine solche
Strategie unwirtschaftlich wird. Außerdem müßte immer noch die zugehörige Ausrüstung, die
in Verbindung mit dem Biosensor verwendet wird, gründlich gereinigt
werden, und so würde
eine Zeitersparnis, die durch das Entsorgen des Biosensors gewonnen
wird, durch die Zeit zunichte gemacht, die zur Reinigung der zugehörigen Ausrüstung benötigt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird des weiteren ein wegwerfbarer elektrochemischer Immunoassay-Biosensor bereitgestellt,
der Folgendes aufweist: einen Sensorkörper mit einer darin ausgebildeten
Vertiefung und einem in der Vertiefung befindlichen Sensorauslaß; eine
mit einer Öffnung
versehene Gegenelektrode, die so gegen eine Seite der Vertiefung
stößt, daß die Öffnung der
Gegenelektrode mit dem Auslaß in strömungsmäßiger Verbindung
steht; eine mit einer Öffnung
versehene Arbeitselektrode, die so gegen eine andere Seite der Vertiefung
stößt, daß die Öffnung der
Arbeitselektrode mit dem Sensorauslaß in strömungsmäßiger Verbindung steht; ein
Immunoassay-System, das in unmittelbarer Nähe zu der Arbeitselektrode
angeordnet ist, und ein mit einer Öffnung versehenes Sensoreinlaßmittel,
das ebenfalls innerhalb der Arbeitselektrode angeordnet ist und
mit dem Immunoassay-System in strömungsmäßiger Verbindung steht; wobei
der Sensorkörper
aus einem Kunststoffmaterial besteht und die Arbeitselektrode und
die Gegenelektrode aus einem elektrisch leitenden Kunststoffmaterial
bestehen.
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Das
Immunoassay-System befindet sich vorzugsweise innerhalb der Arbeitselektrode.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann wenigstens eine der Elektroden andere herkömmliche Elektrodenmaterialien
enthalten, wie beispielsweise Silber (Ag) oder Silberchlorid (AgCl).
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Auf
diese Weise kann der Biosensor der vorliegenden Erfindung aus relativ
preiswerten Materialien hergestellt werden, und somit kann für jeden
Test ein neuer Biosensor verwendet werden, und der alte Biosensor
kann entsorgt werden. Die Verwendung eines solchen Biosensors macht
ein extensives zeitraubendes Reinigen des Biosensors überflüssig.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird außerdem eine leitende Kunststoffelektrode
bereitgestellt, die sich zur Verwendung in einer Diagnosevorrichtung
eignet. Die vorliegende Erfindung sieht des weiteren die Verwendung
einer leitenden Kunststoffelektrode für einen elektrochemischen Immunoassay
vor.
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Um
einen elektrochemischen Immunoassay mit herkömmlichen Techniken durchzuführen, muß der Bediener
zuerst ein geeignetes Reagens herstellen. Die Herstellung dieses
Reagens' kann ein
relativ komplexer Prozeß sein,
der vermutlich für
jeden auszuführenden
Diagnosetest wiederholt werden muß. Für einen Arzt, der in seiner
Praxis tätig
ist, würde
die Herstellung geeigneter Reagenzien beispielsweise bedeuten, daß er Vorräte an benötigten Chemikalien
halten und wertvolle Zeit für
die Herstellung geeigneter Reagenzien vergeuden müßte.
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Des
weiteren kann jede Herstellung eines geeigneten Reagens' durch den Arzt mit
geringen Schwankungen verbunden sein, wodurch Zweifel bezüglich Tests
entstehen könnten,
die am selben Patienten, aber mit verschiedenen Reagenssätzen vorgenommen
wurden.
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Wenn
ein Arzt eine Anzahl verschiedener Reagenzien zur Verwendung in
verschiedenen Diagnosetests herstellt, so ist es ebenso vorstellbar,
daß diese
Reagenzien sich gegenseitig kontaminieren oder daß – was noch
schlimmer ist – Reagenzien
miteinander verwechselt werden.
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Es
besteht daher auf diesem Gebiet Bedarf an einem geeigneten Mittel,
das es einem Bediener, wie bei spielsweise einem Arzt, ermöglicht,
gleichbleibende Reagenzien herzustellen, ohne Zeit vergeuden zu müssen und
ohne große
Chemikalienvorräte
halten zu müssen.
Das Mittel muß des
weiteren den Arzt in die Lage versetzen, ein Reagens schnell und
mühelos
vom anderen zu unterscheiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine wegwerfbare Reagenzienpatrone bereitgestellt,
die einen Körper
mit wenigstens einer darin ausgebildeten Vertiefung sowie eine abnehmbare
Abdeckung, die abdichtend über
der Vertiefung angeordnet ist, aufweist, wobei wenigstens ein Reagens
(bei dem es sich um das gleiche oder um ein anderes handeln kann)
in jeder der wenigstens einen Vertiefung vorgesehen ist und die abnehmbare
Abdeckung auf einer Außenseite
mit einem Strichcode versehen ist, wobei der Strichcode dafür verwendet
werden kann, das eine oder die mehreren Reagenzien und/oder einen
Diagnosetest, der dieses eine oder diese mehreren Reagenzien benötigt, zu
identifizieren.
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Wie
oben angesprochen, kann die vorliegende Erfindung zum Überwachen
und zur Diagnose eines akuten Myocardinfarkts benutzt werden. Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung eine wegwerfbare Reagenzienpatrone
für Diagnosetests
eines Myocardinfarkts bereit, wobei die Patrone einen Kunststoffkörper mit
vier darin ausgebildeten Vertiefungen und einer abnehmbaren Abdeckung,
die abdichtend über
den Vertiefungen angeordnet ist, aufweist, wobei eine erste Vertiefung
mit einer Pufferlösung
gefüllt
ist, eine zweite Vertiefung mit einer Waschlösung gefüllt ist, eine dritte Vertiefung
mit getrocknetem Naphthylphosphat gefüllt ist und eine vierte Vertiefung
mit getrocknetem Enzymsubstrat gefüllt ist (bei dem es sich um
Alkaliphosphatase handeln kann, vorzugsweise mit einem Antikörper verbunden,
besonders bevorzugt einem Antikörper
für ein
Antigen, das mit einem klinischen Krankheitsbild verbunden ist,
wie beispielsweise einem akuten Myocardinfarkt), und wobei auf eine
Außenseite
der abnehmbaren Abdeckung ein Strichcode aufgedruckt ist, wobei der
Strichcode dafür
verwendet werden kann, den Inhalt in einer oder mehreren Vertiefungen
(Reagenzien) und/oder den Diagnosetest zu identifizieren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird des weiteren ein vorgepacktes wegwerfbares Diagnosetest-Kit
bereitgestellt, das mit einer abnehmbaren Abdeckung verschlossen
ist, wobei das Kit wenigstens ein wegwerfbares Probenhaltemittel,
wenigstens einen wegwerfbaren elektrochemischen Biosensor, wenigstens ein
wegwerfbares Durchflußerzeugungsmittel
und wenigstens eine wegwerfbare Reagenzienpatrone aufweist, wobei
jede der wenigstens einen wegwerfbaren Reagenzienpatrone mit wenigstens
einem Reagens zur Durchführung
wenigstens eines Diagnosetests vorgepackt ist und dann mit einer
abnehmbaren Abdeckung verschlossen ist.
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Um
einen Diagnosetest durchzuführen,
braucht der Bediener (beispielsweise ein Arzt) lediglich eine abnehmbare
Abdeckung von dem Kit abzureißen
und den Inhalt zu bedienen, um den Test durchzuführen. Da der Test lediglich
mit dem Inhalt des Kit ausgeführt
werden kann, braucht der Bediener keine Zeit mit dem Reinigen weiterer
Ausrüstungsteile
zu vergeuden.
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Es
werden nun Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung – lediglich
beispielhaft – unter
Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche
Bezugszahlen gleiche Teile darstellen.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer automatischen Diagnosevorrichtung.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines Spritze-und-Biosensor-Systems,
wie in 1 zu sehen.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines Gestell-und-Plattform-Systems,
wie in 1 zu sehen.
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4 ist
ein Flußdiagramm,
das allgemein den Betrieb der in den 1, 2 und 3 gezeigten Vorrichtung
unter der Kontrolle einer Steuerung veranschaulicht.
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5 ist
eine schematische Querschnittsdarstellung eines Behälters.
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6 ist
ein Aufriss einer Reagenzienpatrone.
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7 ist
eine Draufsicht auf die Reagenzienpatrone von 6.
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8 ist
eine schematische Querschnittsdarstellung eines elektrochemischen
Biosensors.
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9 ist
eine Draufsicht auf ein wegwerfbares Diagnosekit.
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10 ist
ein Diagramm.
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11 ist
eine Reihe von Elektrophoretogrammen und ist der 5 aus "A Study on the Dimeric Structure
of Creatine Kinase" von
R. A. Wevers, H. P. Olthuis, J. C. C. van Niel, M. G. M. van Wilgenburg
und J. B. J. Soons, veröffentlicht
in Clinica Chimica Acta, 75 (1977), Seiten 377–385, entnommen.
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12 ist
ein Diagramm und ist der 6 aus "Two-Site
Monoclonal Antibody Assays for Human Heart- and Brain-Type Creatine
Kinase" von A. P.
Jackson, K. Siddle und R. J. Thompson, veröffentlicht in Clinical Chemistry,
Band 30, Nr. 7 (1984), Seiten 1157–1162, entnommen.
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13 zeigt zwei Diagramme und ist der 1 aus "Acute Myocardial
Infarction and Coronary Reperfusion" von F. S. Apple, veröffentlicht
in Clinical Chemistry (Review Article), A. J. C. P., Februar 1992,
Band 92, Nr. 2, entnommen.
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14 und 15 sind
Diagramme.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer automatischen Diagnosevorrichtung 1.
Die Vorrichtung 1 weist eine Steuerung 3 zum Steuern
des Betriebes der Vorrichtung und aller ihrer Komponenten auf. Die
Vorrichtung 1 wird über
ein Netzteil 5, das einen Transformator 7 enthält, mit
Strom versorgt. Eine Benutzereingabevorrichtung 9, in diesem
Fall eine Kleintastatur mit 16 Tasten, ermöglicht einem Benutzer die Eingabe
von Befehlen und Daten in die Steuerung 3. Daten und Befehle
für den
Benutzer werden auf einer Anzeige 11 angezeigt. Für die Eingabe
von Daten in die Steuerung 3 gibt es überdies ein Strichcodelesegerät 13.
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Die
Steuerung ist über
Bandkabel 16 mit einem Spritze-und-Biosensor-System 15 und
einer Gestell-und-Plattform-System 17 verbunden.
Diese Systeme sind es, die die Proben handhaben, die einem Patienten
entnommen wurden, und Messwerte aus ihnen herleiten.
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Zur
Ausgabe von Daten an einen Benutzer sind des weiteren ein RS232-Port 19 und
eine Druckerschnittstelle 21 vorgesehen, die wiederum mit
einem Drucker 23 verbunden ist. Der RS232-Port 19 kann
gewünschtenfalls
mit einem Personalcomputer (PC) verbunden werden.
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Die
Steuerung ist des weiteren mit einem Deckelsensor 25 verbunden,
der erkennt, ob der Deckel der Vorrichtung offen oder geschlossen
ist. Die Steuerung lässt
den Betrieb der Vorrichtung erst dann zu, wenn der Deckel der Vorrichtung
geschlossen wurde.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines Spritze-und-Biosensor-Systems 15,
wie in 1 zu se hen. Wie gezeigt, enthält das System 15 drei
Spritzensätze 27 und
zugehörige
Biosensoren 29. Es versteht sich freilich, daß die Anzahl
der Sätze
nach Wunsch geändert
werden kann. Bei einem Beispiel kann das System als ein Mittel zum
Diagnostizieren eines Myocardinfarkts durch Veränderungen bei drei Parametern
verwendet werden. Tests für
andere Leiden können
weniger oder mehr Sätze
erfordern.
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Die
Biosensoren 29 sind elektrochemische Immunoassay-Biosensoren
und können
aus Kunststoffmaterial zu verringerten Stückkosten hergestellt sein.
Die verringerten Kosten dieser Biosensoren 29 machen es möglich, sie
nach jedem Test zu entsorgen, ohne die Betriebskosten der Vorrichtung
in eine untragbare Höhe zu
treiben. Der Aufbau eines beispielhaften Biosensors wird später in Verbindung
mit 8 beschrieben. Es können natürlich statt dessen auch herkömmliche
elektrochemische Immunoassay-Biosensoren verwendet werden.
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Die
Spritzen 27 sind in diesem Beispiel einfache, weithin verwendete
Spritzen, die einen Kolben 31 und einen Spritzenkörper 33 aufweisen
und dafür
verwendet werden, eine Fluidströmung
durch die Biosensoren 29 zu erzeugen. Es versteht sich,
daß, obgleich
Spritzen beschrieben wurden, statt dessen auch andere strömungserzeugende
Mittel verwendet werden können.
Beispielsweise wäre
es vorstellbar, eine Fluidströmung
zu erzeugen, indem Fluid mittels einer Pumpe durch die Biosensoren
gezogen wird. Die Pumpe könnte mit
jedem der Biosensoren beispielsweise über eine wegwerfbare Leitung
verbunden werden, die nach Beendigung eines Tests weggeworfen werden
könnte.
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Wie
in 2 gezeigt, ist ein Ende des Kolbens 31 mit
einem Arm 35 eines Biosensormotors 37 verbunden.
Während
der Verwendung der Vorrichtung kann der Motor 37 über eine
Biosensormotorsteuerplatine 39 bedient werden, um den Arm 35 und
den daran angebrachten Kolben 31 in den Spritzenkörper 33 hinein und
aus dem Spritzenkörper 33 heraus
zu bewegen, um so einen Fluß durch
einen Biosensor 29 zu erzeugen, der an einem gegenüberliegenden,
mit einer Öffnung
versehenen Ende des Spritzenkörpers 33 angebracht
ist. Die Biosensormotorsteuerplatine 39 wiederum wird durch
die Steuerung 3 gesteuert. Es sind drei Spritzensensoren 41 vorhanden,
die es der Steuerung 3 ermöglichen zu erkennen, ob eine
Spritze 27 und ein zugehöriger Biosensor 29 korrekt
in der Vorrichtung sitzen, bevor der Test beginnt.
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Es
ist eine Biosensorsteuerplatine 43 unter der Kontrolle
der Steuerung 3 vorhanden. Die Platine 43 ist
mit Kontakten 45 für
jeden Biosensor 29 der Vorrichtung versehen und ist so
konfiguriert, daß sie
auf Anweisung von der Steuerung 3 je nach Bedarf eine Spannung
an jeden Biosensor 29 anlegt. Die Biosensorsteuerplatine 43 mißt einen
Strom, der durch jeden Biosensor 29 fließt, digitalisiert
die Daten und gibt sie an die Steuerung 3 aus. Wie auch
bei anderen Durchfluß-Immunoassay-Biosensoren zeigt
der Stromfluß durch
den Biosensor die Menge des zu erfassenden Materials in einer getesteten
Probe an. Bei dieser Ausführungsform ist
die Steuerung 3 eine EPROM-Mikrosteuerung mit einem 32
kb-ROM (Nurlesespeicher) und einem 32 kb-RAM (Direktzugriffspeicher),
obgleich auch andere Konfigurationen vorstellbar sind.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines Gestell-und-Plattform-Systems 17,
wie es ebenfalls in 1 zu sehen ist. Das Gestell-und-Plattform-System 17 enthält einen
Block 47 mit drei geformten Öffnungen 49, die jeweils
dem sicheren Halten einer (nicht gezeigten) Reagenzienpatronen dienen.
Eine geeignete Reagenzienpatrone wird später in Bezug auf die 6 und 7 beschrieben.
Der Block enthält
des weiteren eine elektrische Heizung 51, die nach Bedarf
zum Erwärmen
der Patronen in dem Gestell-und-Plattform-System 17 verwendet
werden kann. Der Block 47 ist mit einem Wär mesensor 53 versehen,
der Temperaturdaten zur Steuerung 3 weiterleitet, die je
nach Erfordernis durch Einschalten oder Ausschalten der Heizung 51 reagiert.
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Obgleich
die Vorrichtung von 3 drei Öffnungen zum Halten dreier
Patronen veranschaulicht, versteht es sich, daß statt dessen auch eine größere oder
kleinere Anzahl von Öffnungen
und Patronen vorgesehen sein kann. In jeder der Öffnungen 49 befindet
sich ein unter der Kontrolle der Steuerung 3 stehender
Patronensensor 55, der erkennt, ob eine Patrone korrekt
in die Öffnung 49 eingesetzt
wurde. Wenn eine Patrone in einer der Öffnungen 49 fehlt,
so erkennt die Steuerung 3 das Fehlen dieser Patrone und
erzeugt keine Daten für
das Erkennungssystem im Zusammenhang mit dieser Patronenposition.
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Es
ist des weiteren ein Rotormotor 57 vorhanden, der dafür vorgesehen
ist, einen (nicht gezeigten) Probenbehälter, der in einen Wirkverbund
mit dem Rotormotor 57 gebracht wurde, zu schleudern. Ein
geeigneter Probenbehälter
wird später
in Bezug auf 5 beschrieben. Der Rotormotor 57 steht
unter der Kontrolle einer Motorsteuerplatine 59, die ihrerseits
der Steuerung 3 untersteht. Das Gestell-und-Plattform-System 17 ist
mit einem Rotorsensor 61 versehen, der erkennt, ob ein
Probenbehälter
in einen korrekten Wirkverbund mit dem Rotormotor 57 gebracht
wurde, und der diese Information an die Steuerung 3 übermittelt.
Die Motorsteuerplatine 59 steuert des weiteren einen Rotorschrittmotor 63,
der dafür
vorgesehen ist, den Rotormotor 57 und den daran angebrachten
Probenbehälter
auf jedes Sensorsystem der Vorrichtung auszurichten.
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Das
Gestell-und-Plattform-System 17 ist des weiteren mit einem
Aufwärts-Abwärts-Motor 65 und
einem Vorwärts-Rückwärts-Motor 67 versehen,
um das Gestell-und-Plattform-System 17 in
jeder der genannten Richtungen zu bewegen. Der Aufwärts-Abwärts-Motor
und der Vor wärts-Rückwärts-Motor
werden durch die Motorsteuerplatine 59 in dem Gestell-und-Plattform-System 17 gesteuert.
Es ist ein Paar Ausgangspositionssensoren 69 vorhanden,
die erkennen, wenn sich der Block 47 in seiner Ausgangsposition
in der Vorwärts-Rückwärts-Richtung
und in der Aufwärts-Abwärts-Richtung
befindet. Die Ausgangsposition ist jene, in der der Block 47 in
einer Vorwärts-Rückwärts-Richtung
und in einer Aufwärts-Abwärts-Richtung
am weitesten von dem Sensorsystem entfernt ist. Die Ausgangspositionssensoren 69 übermitteln
Positionsdaten an die Steuerung 3.
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An
dieser Stelle bietet es sich an, kurz in allgemeiner Form auf die
Art und Weise einzugehen, in der die Vorrichtung arbeitet und bedient
wird. In der Regel entscheidet ein Benutzer als ersten Schritt,
welchen Test er für
einen bestimmten Patienten ausführen
will. Es wird das richtige Diagnosekit ausgewählt, und die verschiedenen
Komponenten werden herausgenommen. Als nächstes wird ein Strichcode
auf der Reagenzienpatrone (oder auf einem anderen Teil des Kits)
mit dem Strichcodelesegerät 13 gelesen,
und die Patrone wird in die Blocköffnung 49 eingesetzt.
Entsprechend dem Strichcode zeigt die Steuerung 3 auf der
Anzeige 11 den Typ des auszuführenden Tests an und stellt
die Vorrichtung entsprechend der Anzahl der erforderlichen Reagenzienkammern
und der auszuführenden
Testroutine ein. Der Benutzer kann dann auf die Anzeige 11 schauen,
um sich zu vergewissern, daß tatsächlich der
Test vorbereitet wird, den er ausführen will.
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Dann
entnimmt der Benutzer dem Patienten eine Fluidprobe und setzt die
Probe in den Behälter
ein, der mit dem Kit mitgeliefert wurde. Der Behälter wird dann mit dem Rotormotor 57 in
dem Gestell-und-Plattform-System 17 wirkverbunden.
Das Gestell-und-Plattform-System 17 befindet
sich in diesem Moment in seiner Ausgangsposition, d. h. in einer
Position, in der es am weitesten von dem Sensorsystem 15 entfernt
ist, damit der Benutzer optimalen Zugang zu der Vorrichtung hat.
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Es
ist klar, daß Strichcodes
auch auf den Biosensoren, dem Behälter und den Spritzen angebracht sein
können.
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Als
nächstes
nimmt der Benutzer einen Biosensor 29 und eine Spritze 27 aus
dem Kit und setzt sie zusammen. (Der Biosensor und die Spritze können statt
dessen auch schon ab Werk zusammengesetzt geliefert werden.) Nachdem
der Biosensor 29 und die Spritze 27 miteinander
verbunden wurden, werden sie in das Sensorsystem 15 eingesetzt,
wobei ein Ende des Spritzenkolbens 31 mit dem Biosensorsystemmotorarm 35 verbunden
wird. Das andere Ende des Kolbens 31 stößt im Inneren gegen die Spritzenbasis.
Der Biosensor 29 wird so in das Sensorsystem 15 eingesetzt,
daß die
Sensorsystemkontakte 45 elektrisch mit Elektroden in dem
Biosensor 29 verbunden werden. Die Vorrichtung wird nun
initiiert und ist zum Testen der Probe bereit.
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Die
Steuerung 3 erkennt über
die verschiedenen Sensoren, daß der
Behälter,
die Patrone, der Biosensor und die Spritze korrekt in die Vorrichtung
eingesetzt wurden, und wartet, bis das Schließen des Deckels der Vorrichtung
durch den Deckelsensor 25 erkannt wurde. Wenn der Deckel
geschlossen wurde, beginnt die Steuerung 3 mit dem Testablauf.
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Zuerst
weist die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems an, den Vorwärts-Rückwärts-Motor 67 so zu
betätigen,
daß der
Block 47 dergestalt in die Vorrichtung hineingefahren wird,
daß jeder
Patronenbehälter
unter jedem Biosensor 29 angeordnet ist.
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Als
nächstes
weist die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems an, den Rotormotor 57 zu
betätigen
und somit den Behälter,
der mit dem Rotormotor 57 verbunden wurde, zu schleudern.
Das Zentrifugieren der Probe in dem Behälter wird etwa vier Minuten
lang bei etwa 400 U/min fortgesetzt, bis die Probe genügend aufgetrennt
ist. (Gewünschtenfalls
können
auch andere Drehzahlen verwendet werden.) Während die Probe geschleudert
wird, weist die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems
an, den Block 47 in Richtung des Biosensors 29 zu
bewegen, bis die Spitze des Biosensors 29 in eine Kammer
der Reagenzienpatrone hineinragt.
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Wenn
die Reagenzien aus Bestandteilen in der Reagenzienpatrone hergestellt
werden müssen,
kann die Steuerung 3 dann die Motorsteuerplatine 39 des
Sensorsystems anweisen, den Biosensormotor 37 zu betätigen, um
den verbundenen Spritzenkolben 31 in den Spritzenkörper 33 hinein
und aus dem Spritzenkörper 33 heraus
zu bewegen, um Fluid in den Biosensor 29 hineinzuziehen
bzw. Fluid aus dem Biosensor 29 herauszudrängen. Außerdem kann
die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems gleichzeitig anweisen, den Block 47 und
somit die Reagenzienpatrone aufwärts,
abwärts,
vorwärts
und rückwärts zu bewegen,
so daß Reagenzien
zwischen Kammern der Reagenzienpatrone gemischt werden können, bis
ein endgültiges
gewünschtes
Reagens hergestellt ist.
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Optional
kann dann die Steuerung 3 den Biosensormotor 37 anweisen,
den Kolben 31 aus dem Spritzenkörper 33 herauszuziehen
und eine Menge des Reagens',
das sich in der Reagenzienpatrone befindet, durch den Biosensor 29 zu
ziehen. Gleichzeitig kann die Steuerung 3 die Biosensorsteuerplatine 43 anweisen, eine
Spannung an den Biosensor 29 anzulegen und den Strom zu
messen, der in den Biosensor 29 fließt. Wenn der Strom unterhalb
einer vorgegebenen Schwelle liegt, so stellt die Steuerung 3 fest,
daß die
Integrität des
Reagens' gewahrt
wurde. Wenn der Strom jedoch oberhalb der Schwel le liegt, so stellt
die Steuerung 3 fest, daß die Integrität des Reagens' beschädigt wurde,
und die Vorrichtung wird angehalten, und es wird eine entsprechende
Meldung für
den Benutzer angezeigt, die den Benutzer auffordert, die Reagenzienpatrone
gegen eine andere Reagenzienpatrone auszutauschen. Das später weiter
unten behandelte Beispiel wird einen solchen Schritt aufweisen.
-
Als
nächstes
weist die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems an, den Probenbehälter so zu bewegen, daß sich der
Behälter
direkt unter dem Biosensor 29 befindet. Die Steuerung 3 weist
dann die Motorsteuerplatine 59 des Gestell-und-Plattform-Systems
an, den Behälter
so zu bewegen, daß der
Biosensor 29 in einen leichteren Teil der aufgetrennten
Probe eintaucht. Die Steuerung 3 weist dann den Biosensormotor 37 über die
Biosensormotorsteuerplatine 39 an, den Kolben 31 zu
bewegen und eine Menge der aufgetrennten Probe in den Biosensor 29 zu
ziehen. Die Steuerung 3 weist dann die Motorsteuerplatine 59 des
Gestell-und-Plattform-Systems an, eine Bewegung der Patrone zu veranlassen,
bis sich die Patrone direkt unter dem Biosensor 29 befindet
und der Biosensor 29 in das Reagens in der Reagenzienpatrone
eintaucht. Die Steuerung 3 weist dann die Biosensormotorsteuerplatine 39 an,
den Kolben 31 zu bewegen und eine Menge des Reagens' (bei dem es sich
um rehydriertes Substrat handeln kann) durch den Biosensor 29 zu
ziehen. Als zusätzlicher
Schritt kann dann die Steuerung 3 die Motorsteuerplatine 39 des
Gestell-und-Plattform-Systems
anweisen, eine erneute Bewegung der Patrone zu veranlassen, so daß der Biosensor 29 erneut
in die Patrone eintaucht und eine Waschlösung durch den Biosensor 29 gezogen
wird, um überschüssiges Reagens
aus dem Biosensor 29 herauszuwaschen.
-
Dann
weist die Steuerung 3 die Biosensorsteuerplatine 43 an,
eine Spannung an den Biosensor 29 anzu legen und den erzeugten
Strom zu messen. Der Stromwert wird dann über das Bandkabel 16 an
die Steuerung 3 als Testdaten übermittelt.
-
Die
Steuerung 3 verarbeitet dann die Testdaten und gibt die
verarbeiteten Daten an einen Benutzer aus. Die Steuerung kann die
Daten auch speichern, so daß im
Lauf der Zeit mehrere Ergebnisse für einen bestimmten Patienten
gespeichert werden können.
Die Ergebnisse können
dann in Form eines Diagramms über den
Drucker 23 an den Benutzer ausgegeben werden.
-
Es
wird nun ein Beispiel der Datenerfassung und -verarbeitung beschrieben.
Der durch den Sensor fließende
Strom wird in exakten Zeitabständen
aufgezeichnet. Der typische Stromverlauf nach dem Anlegen des Potenzials
an den Sensor ist eine Abklingkurve. Wenn das Substrat den Sensor
erreicht, so wird das Abklingen rasch zu einer exponentiellen Wachstumskurve
bis auf ein Spitzenplateau. In der Regel wird zunächst ein
Betrag an elektrischer Ladung geschätzt, der als der Bereich zwischen
den beiden Kurven genommen wird, wobei die untere Kurve unterhalb
der Wachstumskurve durch Untersuchen der Abklingrate interpoliert
wird. Der Wendepunkt, wo das Abklingen zum Wachstum wird, wird der "Spitzenbeginn" genannt und wird
durch Software in der Steuerung ermittelt, indem nach einem Trend
gesucht wird, wenn die durchschnittliche Änderungsrate über eine
Anzahl von Proben hinweg einen Schwellenwert erreicht. Das benötigte Assay-Ergebnis ist
die Konzentration an Analyt, die mittels folgender Formel erhalten
wird:
![Figure 00190001](https://patentimages.storage.googleapis.com/c4/da/9e/d4679595608ec3/00190001.png)
wobei a und b Parameter sind,
die aus dem Strichcode oder der Datenbank gelesen werden.
-
4 ist
ein Flußdiagramm,
das allgemein den Betrieb der in den 1, 2 und 3 gezeigten Vorrichtung
unter der Kontrolle einer Steuerung veranschaulicht. Gemäß 4 sind
die Stufen, welche die Vorrichtung durchläuft, folgende:
In einem
ersten Schritt 71 wartet die Steuerung 3 auf die
Eingabe von Strichcodeinformationen oder die Eingabe von Informationen über die
Kleintastatur bezüglich
des auszuführenden
Tests. In einem zweiten Schritt 73 benutzt die Steuerung 3 die
angeschlossenen Sensoren, um zu erkennen, ob der Behälter, die
Patrone, die Spritze und der Biosensor korrekt in die Vorrichtung
eingesetzt wurden. Wenn das der Fall ist, so verwendet die Steuerung 3 in
einem dritten Schritt 75 den Deckelsensor 25,
um zu erkennen, ob der Deckel offen oder geschlossen ist. Wenn der
Deckel geschlossen ist, so veranlasst die Steuerung in einem vierten
Schritt 77 das Schleudern der Probe in dem Behälter. Die
Steuerung 3 präpariert
dann in einem fünften
Schritt 79 das eine oder die mehreren Reagenzien gemäß den eingegebenen
Strichcode- oder Kleintastaturinformationen. In einem sechsten Schritt 81 weist
die Steuerung 3 die Vorrichtung an, aufgetrenntes Probenmaterial
durch den Biosensor 29 zu ziehen, und weist dann in einem
siebenten Schritt 83 die Vorrichtung an, das eine oder
die mehreren Reagenzien durch den Biosensor 29 zu ziehen.
In einem achten Schritt 85 weist die Steuerung 3 die Vorrichtung
an, eine Spannung an den Biosensor 29 anzulegen, und in
einem neunten Schritt 87, den Strom zu messen, der in dem
Biosensor 29 fließt.
In einem zehnten Schritt 89 werden die erfaßten Stromdaten
digitalisiert und an die Steuerung 3 ausgegeben, wo sie
in einem elften Schritt 91 verarbeitet werden. In einem letzten,
zwölften
Schritt 93 werden die verarbeiteten Daten an den Benutzer
ausgegeben.
-
Wie
oben angesprochen, kann die Vorrichtung zur Myokardinfarktdiagnose
durch Testen dreier Blutparame ter verwendet werden. In einem solchen
Beispiel würde
die Reagenzienpatrone die folgenden Reagenzien in vier separaten
Kammern enthalten. Die erste, größte Kammer
würde eine
Pufferlösung
enthalten. Die zweite Kammer, die kleiner ist als die erste Kammer,
würde eine
Waschlösung
enthalten. Die dritte Kammer, die kleiner als die zweite Kammer
ist, würde
ein getrocknetes Substrat enthalten (bei dem es sich in einem Beispiel
um Naphthylphosphat handeln kann). Die vierte Kammer, die kleiner
ist als die zweite Kammer, würde ein
Konjugat enthalten (bei dem es sich in einem Beispiel um das Enzym
Alkaliphosphatase – ALP – handeln kann,
vorzugsweise mit einem Antikörper
verbunden, besonders bevorzugt einem Antikörper für ein Antigen, das mit einem
klinischen Krankheitsbild verbunden ist, wie beispielsweise einem
akuten Myocardinfarkt).
-
Bei
Verwendung einer solchen Patrone würde die Pufferlösung zum
Rehydrieren des getrockneten Substrats verwendet werden, und die
Integrität
des Substrats würde
dann mittels des Biosensors 29 in der oben beschriebenen
Weise überprüft werden.
Die Waschlösung
würde zum
Entfernen von überschüssigem Konjugat
von dem Biosensor 29 verwendet werden. In diesem Beispiel
würde die
Steuerung 3 die Vorrichtung anweisen, den oben angesprochenen
zusätzlichen
Schritt des Testens der Integrität
des rehydrierten Substrats auszuführen, indem rehydriertes Substrat
durch den Biosensor 29 geleitet wird, während eine Spannung an ihn
angelegt wird. Wenn der detektierte Strom geringer ist als im wesentlichen
80 nA, so stellt die Steuerung 3 fest, daß die Substratintegrität gewahrt
ist. Ein Stromwert oberhalb dieser Schwelle läßt die Steuerung 3 feststellen,
daß die
Substratintegrität
beschädigt
wurde.
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Die
biologischen Prozeße,
die in dem Biosensor stattfinden, wurden bereits in der oben erwähnten britischen
Patentschrift Nr. 2,289,339 beschrieben, so daß hier nicht in größerem Umfang
darauf eingegangen wird.
-
Um
aber die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung weiter zu beleuchten,
geben wir hier eine kurze Zusammenfassung.
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5 ist
eine schematische Querschnittsdarstellung eines Behälters 100.
Der Behälter 100 weist
eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Außenwand 101 mit einer
Lippe 103 am schmalen Ende auf. Die Außenwand 101 schließt sich
an ihrem breiteren Ende an eine im wesentlichen Planare ringförmige erste
Basis 105 an. Eine zweite im wesentlichen konische Innenwand 107 schließt sich
an ihrem breiteren Ende an eine Innenkante der ringförmigen ersten
Basis 105 an. Die Innenwand 107 schließt sich
an ihrem schmalen Ende an eine Vertiefung 109 an. Die ringförmige erste
Basis 105 ist an ihrer Außenkante mit einer Lippe 111 versehen,
um eine bessere Verbindung zum Rotormotor 57 mit dem Behälter 100 herzustellen.
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Vor
der Benutzung der Vorrichtung wird eine Probe mit Fluid des Patienten
in den Behälter 100 eingebracht,
und der Behälter
wird mit dem Rotormotor 57 in Verbindung gebracht. Der
Betrieb des Rotormotors 57 bewirkt, daß der Behälter 100 um eine Mittelachse
der Außenwand 101 geschleudert
wird. Das Schleudern des Behälters 100 bewirkt,
daß die
schwereren Bestandteile des Patientenfluids sich zur ersten Basis 105 hin bewegen
und die leichteren Komponenten sich entlang der Innenwand 107 zu
der Vertiefung 109 hin bewegen. Die leichteren Bestandteile
sind dann in der Vertiefung 109 enthalten, um sie leichter
herausnehmen zu können.
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Es
ist zu erkennen, daß die äußere Konfiguration
des oben angesprochenen Behälters 100 für die Funktion,
die der Behälter 100 erfüllen soll – nämlich die
Trennung von Fluidbestandteilen –, nicht wesentlich ist. Es
ist die Bereitstellung einer erhöhten
Vertiefung 109, was die Trennung von Fluidbestandteilen
beim Zentrifugieren erleichtert. Deshalb darf der Behälter, der
im vorliegenden Text beschrieben wird, nicht als durch seine äußere Konfiguration
oder Gestalt beschränkt
verstanden werden.
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6 ist
ein Aufriß einer
Reagenzienpatrone 200. Wie zu sehen, hat die Reagenzienpatrone 200 einen
im wesentlichen planaren Körper 201 mit
vier herabhängenden
Reagenzienkammern (203, 205, 207, 209).
Die Reagenzienkammern sind an der Oberseite des planaren Körpers 201 offen.
An einem Ende der Patrone befindet sich eine Röhre 211, die so bemessen
ist, daß sie
einen Einlaß eines
Biosensors in sich aufnehmen kann. Auf diese Weise können die
Reagenzienpatrone und der Biosensor so zusammengesetzt werden, daß sie ein
kleineres Volumen beanspruchen, wenn sie vor der Verwendung zusammengepackt
werden.
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7 veranschaulicht
eine Draufsicht auf die Patrone von 6. Wie zu
sehen, sind die vier Reagenzienkammern an dem planaren Körper 201 offen
und nehmen von der kleinsten Kammer 203 zur größten Kammer 209 an
Volumen zu. Freilich kann man die Größe der Kammern nach Belieben ändern. In 7 ist
auch ein Ende der Röhre 211 gezeigt.
Die erste Kammer 203 hat einen ungefähr kreisrunden Querschnitt,
und die zweite, die dritte und die vierte Kammer 205, 207 bzw. 209 haben
im wesentlichen elliptische Querschnitte mit zunehmenden fokalen
Abständen.
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Die
Patrone 200 aus den 6 und 7 wird
zu Beginn mit Reagenzien für
einen bestimmten auszuführenden
Diagnosetest gefüllt.
Zu einem Beispiel für
einen Satz Reagenzien zum Testen auf Myocardinfarkt (siehe die vorherige
und folgende Besprechung). Nachdem die Kammern mit den Reagenzien
befüllt
wurden, wird die Patrone 200 dicht verschlossen. Das Verschließen der
Patrone 200 kann durch Anbringen einer abziehbaren Metallfolienabdeckung
an dem planaren Körper 201 geschehen.
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Die
Patrone 200 kann auf diese Weise verschlossen und transportiert
werden, wobei das Risiko gemindert wird, daß Reagenzien sich gegenseitig
kontaminieren oder daß Reagenzien
verderben. Unmittelbar vor Gebrauch kann der Benutzer die Abdeckung
abziehen, um die Kammern und Reagenzien freizulegen. Die Abdeckung
der Reagenzienpatrone kann statt dessen auch an ihrem Platz belassen
werden, und die Spitze des Biosensors kann dafür konfiguriert sein, die Abdeckung
gegebenenfalls vor dem Herausnehmen des Patroneninhalts zu durchstechen.
In beiden Fällen
erhält
der Benutzer einen Satz Reagenzien für einen bestimmten Test, ohne
Zeit mit der Präparation
dieser Reagenzien zu vergeuden.
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Der
(nicht gezeigte) Deckel der Patrone 200 kann mit einem
Strichcode versehen sein. Der Strichcode enthält Informationen über die
in der Patrone 200 enthaltenen Reagenzien und kann Informationen über die Art
des mit der Patrone 200 auszuführenden Tests enthalten.
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Wie
oben angesprochen, kann die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
für die
Diagnose eines Myocardinfarkts mittels eines elektrochemischen Immunoassays
verwendet werden. In diesem Fall könnte die Patrone 200 aus
den 6 und 7 beispielsweise mit folgenden
Reagenzien befüllt
werden. Die erste Kammer 203 würde mit einem Konjugat befüllt werden
(bei dem es sich um das Enzym ALP handeln kann), die zweite Kammer 205 würde mit
einem getrockneten Substrat befüllt
werden (bei dem es sich um Naphthylphosphat handeln kann), die dritte
Kammer 207 würde
mit einer Waschlösung
befüllt
werden, und die vierte Kammer 209 würde mit einer Pufferlösung befüllt werden.
Während
des Gebrauchs würde
Pufferlösung
aus der vierten Kammer 209 entnommen und dem getrockneten
Substrat beigegeben werden, um die Substratlösung zu rekonstituieren. Weitere
Enzym-Substrat-Paare
werden weiter unten genannt.
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8 ist
eine schematische Querschnittsdarstellung eines elektrochemischen
Biosensors. Wie in 8 zu sehen, enthält der Biosensor
eine Gegenelektrode 301, einen Arbeitselektrodenkontakt 303,
einen Biosensorkörper 305,
einen Biosensoreinlaß 307 und
eine Festphasen-Immunoassaystelle mit einer porösen Distanzscheibe 309,
einer porösen
PVDF-Scheibe 311 und einer porösen Graphitscheibe 313 als
Arbeitselektrode. Bei der Distanzscheibe kann es sich beispielsweise
um eine LoprosorbTM-Scheibe handeln, und
bei der Graphitscheibe kann es sich um eine TorayTM-Scheibe
von Toray Industries, Japan, handeln.
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Wie
oben angesprochen, kann der Biosensor zum Durchführen eines Immunoassays mittels
des Testens von Parametern einer Blutprobe eines Patienten verwendet
werden. Gemäß einem
Beispiel eines solchen Tests wird zuerst Plasma aus der Patientenprobe
abgetrennt, vorzugsweise mittels des Behälters der vorliegenden Erfindung,
und dann mittels einer Spritze, die mit der Gegenelektrode 301 verbunden
ist, in den Biosensor gezogen. Während
das Plasma vom Biosensoreinlaß 307 durch
den Biosensor fließt,
durchquert es die poröse
PVDF-Scheibe 311.
Die poröse
PVDF-Scheibe 311 ist mit einem bestimmten Antikörper imprägniert, und
wenn Plasma durch die Scheibe gezogen wird, so wird dadurch ein
zu testendes Antigen auf der Scheibe 311 erfaßt.
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Als
nächstes
wird eine Menge eines Markierungsantikörpers (vorzugsweise eines Antikörpers für ein Antigen,
das mit einem klinischen Krankheitsbild verbunden ist, wie beispielsweise
einem akuten Myocardinfarkt), das mit Alkaliphosphatase (ALP) konjugiert
ist, mittels der Spritze durch den Biosensor gezogen. Während das
Konjugat durch die PVDF-Scheibe 311 fließt, markiert
der Antikörper
das Antigen, das auf der Scheibe 311 erfaßt ist.
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Als
nächstes
zieht die Spritze eine Menge an Waschlösung, die dafür verwendet
wird, überschüssiges Konjugat
von dem Biosensor abzuwaschen. Als nächstes zieht die Spritze eine
Menge an rehydriertem Substrat, woraufhin ein Potenzialunterschied
an die Gegenelektrode 301 und die Arbeitselektrode 313 angelegt wird
und ein Strom erzeugt wird, der die Menge des auf der Scheibe 311 erfaßten Antigens
anzeigt.
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Dieser
Prozeß funktioniert
aufgrund der elektrochemischen Natur des ALP und des Substrats.
Wenn das ALP das auf der Scheibe 311 erfaßt Antigen
markiert, so wird das Substrat (Naphthylphosphat) in Naphthol umgewandelt,
das durch den Biosensor 29 gezogen wird und auf der porösen Graphitscheibe 313 durch
den Potenzialunterschied, der durch den Arbeitselektrodenkontakt 303 an
diese angelegt wird, oxidiert wird. Die Oxidation des Naphthols
auf der Graphitscheibe 313 bewirkt einen Elektronenfluß (d. h,
einen Strom, der in einem elektrischen Stromkreis fließt, der
die Gegenelektrode 301, eine wässrige Lösung, die Arbeitselektrode 313,
den Arbeitselektrodenkontakt 303 und angeschlossene Vorrichtungen
beinhaltet) zwischen dem Arbeitselektrodenkontakt 303 und
der Gegenelektrode 301, wobei die Größenordnung des erzeugten Stroms
die Menge des Naphthols anzeigt, das auf der Graphitscheibe 313 oxidiert
ist, und somit die Menge des getesteten Antigens in der Patientenprobe
anzeigt.
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Obgleich
das oben Dargelegte in Verbindung mit einem ALP-Enzym-und-Naphthylphosphat-Paar
beschrieben wurde, versteht es sich, daß jede beliebige Enzym-Substrat-Kombination
verwendet werden kann, die eine problemlos oxidierbare oder reduzierbare
Spezies hervorbringt. Beispielsweise könnte Aminophenylphosphat als
ein Substrat mit ALP verwendet werden. Weitere Beispiele für Enzym-Substrat-Paare
sind beta-Galactosidase mit p-Aminophenyl-beta-D-Galactosidase zur
Herstellung der elektroaktiven Spezies Aminophenol, Glukoseoxidase mit
Glukose zur Herstellung der elektroaktiven Spezies Wasserstoffperoxid
und Laktatdehydrogenase mit Laktat in Gegenwart von NAD+ zur
Herstellung der elektroaktiven Spezies NADH.
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9 ist
eine Draufsicht auf ein wegwerfbares Diagnosekit 400. Das
Kit 400 eignet sich besonders zur Verwendung mit der Vorrichtung
von 1. Wie in 9 gezeigt,
enthält
das Kit 400 einen Behälter 401, in
dem sich ein wegwerfbarer Probenbehälter 100, eine Wegwerfspritze 27,
ein wegwerfbarer Biosensor 29 und eine wegwerfbare Reagenzienpatrone 200 befinden.
Der Kitbehälter 401 ist
mit einer (nicht gezeigten) abnehmbaren, dicht verschließenden Abdeckung
versehen, die es ermöglicht,
die Sterilität
der Bestandteile bis zu ihrem Verwendungsort zu wahren. Wie oben
angesprochen, können
das Kit 400 und seine Bestandteile zu relativ geringen
Kosten aus Kunststoff hergestellt werden.
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Es
wird nun eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
Der temperaturgesteuerte Block, der die Reagenzstreifen hält und als
Träger
für den
Zentrifugenmechanismus dient, kann aus Aluminium bestehen.
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Jeder
Patronensensor kann eine reflektierende optische Vorrichtung sein,
die mit der Steuerung verbunden ist, um der Mikrosteuerung das Vorhandensein
einer Patrone anzuzeigen. Der gesamte Block wird durch einen Aufwärts-Abwärts-Motor
angehoben, um es zu ermöglichen,
daß Proben-
oder Reagenzienmaterial nach Bedarf aus dem Behälter oder der Patrone gezogen
werden kann. Dieser Motor ist an der Basis der Vorrichtung montiert.
-
Die
Zentrifuge ist auf einem Verschiebemechanismus montiert und wird
mittels eines Schrittmotors unter jedem Sensor angeordnet. Die Zentrifuge
besteht aus einem Halter, in den der Behälter durch den Benutzer eingesetzt
wird, und einem Führungsring,
um den Behälter festzuhalten.
Eine Lichterfassungsvorrichtung befindet sich unter dem Halter und
ist mit der Steuerung verbunden, um das Vorhandensein des mit Probenmaterial
(beispielsweise Blut) befüllten
Behälters
durch Lichtstärkeänderung
zu erkennen.
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Die
Patronen und der Behälter
werden durch einen Motor in einer Vorwärts-Rückwärts-Richtung positioniert.
Da die Sensorspitze fixiert ist, werden alle Proben der Spitze durch
die Kombination aus Bewegungen des Vorwärts-Rückwärts-Motors, des Schrittmotors
und des Aufwärts-Abwärts-Motors
zugeführt.
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Das
Sensorsystem hat einen Motor für
jeden Biosensor, der den Spritzenkolben durch eine direkte Verbindung
in jeder Richtung antreibt, die von der Steuerung vorgegeben wird.
Der untere Teil der Antriebsbaugruppe hält den Biosensor in einer festen
Position und stellt einen Schutz für die elektrischen Kontakte
zum Biosensor dar. Eine LED-Anzeige befindet sich neben jedem Biosensor,
um den Benutzer über
den Status des betreffenden Biosensors zu informieren. Die elektrischen
Kontakte sind direkt auf einer Signalverarbeitungsplatine montiert,
die mit der Steuerung verbunden ist und den Biosensoren während eines
Assays eine Spannung zuführt.
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Die
Vorrichtung wird durch Auswählen
von vorprogrammierten Optionen bedient, die durch Menüs angeboten
werden, die auf der Anzeige erscheinen. Strichcodes auf der Spritze
und der Patrone stellen ebenfalls ein Mittel dar, um Testtyp-, Chargen-
oder Kitkalibrierungsdaten usw. auszuwählen. Der Benutzer muß die Auswahl über die
Kleintastatur bestätigen.
Ein Drucker erzeugt einen Ausdruck des Ergebnisses in Text- oder
grafischem Format. Sollte es zu einem Fehler kommen, so leuchtet
eine einzelne rote LED auf, und ein akustischer Piep-Alarm ertönt, während eine
Fehlermeldung angezeigt wird.
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Ein
Lesegerät
vom CCD-Typ (Charge Coupled Device) liest Informationen aus Strichcodes
auf den Kit-Bestandteilen,
wie beispielsweise auf dem Biosensor bzw. der Spritze und der Patrone.
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Das
Kit hat des weiteren ein Strichcode-Etikett zum Eingeben weiterer
Daten. Sollte das Etikett nicht lesbar sein, so werden die Daten
von Hand über
die Kleintastatur eingegeben.
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Daten-,
Sensor- und Steuersignaleingaben werden durch die Steuerung gelesen
und verarbeitet, um die Steuerungs- und Datenausgabenreaktionen
festzulegen. Die Vorrichtung basiert auf einem mikrogesteuerten
integrierten Schaltkreis, der externe Daten und Programmspeicher
mit zusätzlichen
E/A-Funktionen (Eingabe/Ausgabe) benötigt. Der Datenspeicher ist
ein nichtflüchtiger
RAM (NFR), so daß die
Identität
des Patienten und die Ergebnisse als eine Datenbank erhalten bleiben,
wenn die Vorrichtung abgeschaltet wird. In dem NFR befindet sich
eine Echtzeituhr, um während
des Tests Datums- und Uhrzeitstempel aufprägen zu können. Die verschiedenen Positionierungs-
und Spritzenantriebsmotoren werden durch die Steuerung über Motorantriebsschnittstellen
auf den Motorantriebsplatinen aktiviert und schrittweise bewegt.
Die Stromversorgung der Biosensoren und die Datenumwandlung erfolgen
durch die Biosensorsignalplatine unter der Aufsicht der Mikrosteuerung.
Daten für
den Ausdruck werden zu einer Druckerschnittstellenplatine gesandt,
die den Druckerbetrieb verwaltet. Die Blocktemperatur wird durch
die Mikrosteuerung über
die Blockheizung gesteuert, die einen Temperatursensor und einen
Heizleistungsregler enthält.
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Die
Vorrichtung und ihre Bestandteile und die Signalverarbeitungssoftware
arbeiten über
einen Netzstromanschluss über
einen Eingang vom IEC-Typ. Die gesamten Arbeits- und Kit-Komponenten
befinden sich wäh rend
des Assays in einem Gehäuse,
um unberechtigte Eingriffe zu verhindern.
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Der
Biosensor enthält
eine poröse
Scheibe, die mit einem Assay-spezifischen Material imprägniert ist. Eine
weitere Scheibe in dem Biosensor (vorzugsweise eine Graphitscheibe)
steht in Kontakt mit leitenden Kunststoffteilen, die einen Pfad
für Strom
bilden, der während
des Tests durch das Instrument angelegt wird. Testkitreagenzien
und Proben werden unter der Wirkung des Spritzenkolbens nacheinander
durch die Zelle gezogen. Die Geschwindigkeit der Kolbenbewegung
bestimmt die Strömungsrate,
die exakt durch die Steuerung gesteuert wird. Eine Lufttasche im
Inneren der Spritze dämpft
die Antriebsbewegung, so daß ein
gleichmäßiger Flüssigkeitsfluß durch
die Zelle entsteht. An die Zelle wird ein Potenzial angelegt, und
der Stromfluß wird
gemessen. Die Analyse dieses Stroms führt zum Ergebnis des Assays.
Ein Strichcode-Etikett wird auf der Spritze angebracht, um den Assay,
die Kalibrierungsdaten, die Charge und das Verfallsdatum zu identifizieren.
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Der
Behälter
wird mit genügend
Probenmaterial (beispielsweise Blut) befüllt, um genügend Probenmaterial für drei Assays
zu haben. Es wird mit hohen Geschwindigkeiten gearbeitet, um eine
Einheitlichkeit der verdichteten Zellen für das zu testende, den Hämatokrit
verlassende Plasma herzustellen. Die Form der Behältermitte
ermöglicht
es Plasma, zur Mitte des Behälters
zu fließen,
wo es festgehalten wird, während
der Hämatokrit
im äußeren Bereich
gehalten wird.
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Die
Reagenzienpatrone enthält
vier Kammern, die das Reagens für
den Assay enthalten. Das Reagens wird in den Streifen durch eine
Folienmembran eingeschlossen, die während des Assays durch die
Sensorspitze eingestochen wird. Ein Strichcode wird auf dem Streifen
aufgebracht, um den Typ des Assays und die Chargennummer zu identifizieren.
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Verwendung der Vorrichtung
zur Beurteilung eines akuten Myocardinfarkts (AMI)
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Die
Herzmarkerproteine sind Proteine, die hochspezifisch für Myocardgewebe
sind und die während einer
AMI-Gewebeschädigung
in Serum abgegeben werden. Einige von diesen, wie beispielsweise
CK-MB und Myoglobin, wurden inzwischen durch viele Studien als spezifische
und sensible Marker für
AMI klinisch validiert. Andere, beispielsweise Troponin, werden
immer populärer,
und viele Gruppen versuchen derzeit, frühzeitigere und empfindlichere
Marker zu entdecken.
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Tabelle
1 (unten) gibt einem Überblick über die
populärsten
Marker, die derzeit verfügbar
sind, und ihre wesentlichen Eigenschaften. Jeder dieser Marker hat
für Diagnose
und Therapie ein wenig andere Eigenschaften zu bieten. Myoglobin
mit einem Molekulargewicht von 17.000 Dalton ist einer der ersten,
der nach dem AMI-Ereignis
in Serum oder Plasma auftaucht. Es kehrt aber innerhalb von 24 Stunden
auf einen Normalwert zurück,
so daß es
sich nicht zum Diagnostizieren eines Patienten eignet, der einige
Zeit nach dem Einsetzen der Symptome untersucht wird, aber es würde bei
der Entscheidung helfen, eine thrombolytische Therapie bei einem
Patienten zu beginnen, der beizeiten untersucht wird.
-
-
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Für die Auswahl
der idealen Parameter für
einen bestimmten Patienten muß man
den allgemeinen zeitlichen Verlauf dieser Proteine im Blut und ihre
anderen Eigenschaften berücksichtigen. 10 zeigt
ein typisches Verhalten dieser Marker im Serum eines Patienten im
zeitlichen Verlauf. In dieser Hinsicht zeigt 10 die
Konzentrationsveränderung
im Serum im zeitlichen Verlauf nach einem AMI-Ereignis für derzeit
populäre Herzmarker
(siehe auch 14 und 15).
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung bietet die Möglichkeit,
die Parameter in diesem grafischen Format zu protokollieren und
darzustellen, wodurch es dem Kliniker möglich ist, die Therapie eines
Patienten genau zu verfolgen, eine Überwachung im Hinblick auf
einen zweiten Infarkt durchzuführen
und eine erfolgreiche Reperfusion zu erkennen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
hat das erste Instrumentenpanel die Parameter Myoglobin und CK-MB in dem inzwischen
akzeptablen (und zunehmend bevorzugten) Massenformat (μg/l). Viele
Kliniker würden
traditionell einen Gesamt-CK-Test sowie das CK-MB verlangen. Das
Vergleichen des CK-MB-Verhältnisses
mit dem CK (wenn beide UL sind) ist ein empfohlenes Kriterium der
Weltgesundheitsorganisation (AMI, wenn CK-MB/CK > 4 %).
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung stellt ein Mittel zum Feststellen
des Gesamt-CK als eine Aktivitätenmessung
oder eine Schätzung
des Gesamt-CK bereit. In dieser Hinsicht setzt sich der Gesamt-CK- Gehalt von Serum
aus den Isoformen CK-MM und CK-MB zusammen, und das Hirnenzym CK-BB ist
nur dann in signifikanten Mengen vorhanden, wenn eine schwere Kopfverletzung
vorliegt. Siehe beispielsweise 11, die
eine Elektrophoresetrennung ist, um CK-Isoformen in Serum und Hirnextrakt
zu veranschaulichen. Bei diesen CK-Elektrophoretogrammen bedeutet: a =
Gesamthirnextrakt; b = Serumprobe von einem Infarktpatienten; c
= Extrakt von der Großhirnrinde;
d = Extrakt vom Hirnmedulla; e = Extrakt vom Kleinhirn (Agarose-Elektrophorese
50 mM Natriumbarbitalpuffer (pH 8,0), 85 V). Somit ist die Messung
des CK-BB während
eines AMI letztendlich nicht effektiv. Eine Kurve der CK-MB-Niveaus
und CK-BB-Niveaus
im Serum eines Patienten während
eines AMI im Verhältnis
zur Zeit in 12 veranschaulicht dies ebenfalls.
In dieser Hinsicht ist 12 eine Veranschaulichung von
CK-MB- und CK-BB-Niveaus, die mittels eines Zweistellen-Immunoassays
im zeitlichen Verlauf im Serum eines AMI-Patienten gemessen wurden.
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Insbesondere 12 zeigt
eine typische Kurve, die einen Anstieg des Serum-CK-MB im zeitlichen Verlauf
nach einem Myocardinfarkt zeigt. Wie zu sehen ist, steigen sowohl
CK-MM als auch CK-MB während eines
AMI an, obgleich der proportionale Anteil des CK-MB zum MM infolge
der großen
Mengen von CK-MB im Herzgewebe ansteigt. Der CK-MM-Wert kann aber
auch nach einem Muskeltrauma ansteigen, wie auch der CK-MB-Wert
in einem geringeren Maß.
In der Realität
ergibt die Messung des CK-MM + CK-MB praktisch den Gesamt-CK in
Serum. Normalerweise wird der Gesamt-CK durch die klinische Chemie
gemessen.
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Es
wurden auch Studien zu den verschiedenen Isoformen in Serum und
zu ihrer Veränderung
im zeitlichen Verlauf durchgeführt.
Es gibt drei Typen von MM, und zwar MM1, MM2 und MM3, und zwei Typen
von MB, und zwar MB1 und MB2. Diese werden normalerweise durch Hochspannungselektrophorese
und Fluoreszenzfärbung
quantifi ziert, aber es werden inzwischen auch einige Immunoassays
verfügbar.
Das Verhältnis von
MB1 zu MB2 und MM1 zu MM3 hilft auch bei der Frühdiagnose von AMI, aber einige
Studien machen geltend, daß die
Gesamt-CK-MB-Messung
ebenso effektiv ist. Es gibt augenscheinlich keine Studien zum Gesamt-CK-MB/CK-MM-Verhältnis. Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wäre jedoch zur Durchführung einer
solchen Untersuchung befähigt,
die theoretisch sehr spezifisch für AMI wäre (Einstellen eines Schwellenverhältnisses
für eine
positive Diagnose).
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Für die bevorzugte
Vorrichtung und Patrone der vorliegenden Erfindung besteht das zweckmäßigste Verfahren
darin, Tests für
Myoglobin, CK-MB und CK-MM – alle
als Massenassays (über
Zweistellen-Immunoassays) – bereitzustellen.
Es ist durchaus möglich,
daß die
Benutzer lediglich CK-MB und Myoglobin für die Mehrzahl der Patienten
verwenden, aber wenn sie den Gesamt-CK brauchen, so haben sie die
Option, sowohl eine CK-MB- als
auch eine CK-MM-Patrone im selben Durchgang zu laden. Das Instrument
gibt dann Werte für
CK-MM, CK-MB und den geschätzten
Gesamt-CK und das CK-MB/Gesamt-CK-Verhältnis
aus. Statt dessen kann der CK-MM auch durch das Instrument für sich allein
gemessen werden.
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Myoglobin
bleibt der bevorzugte Parameter für die Frühdiagnose von AMI. Der Wert
steigt in den ersten 1–3
Stunden nach dem AMI an, erreicht nach etwa 6 Stunden den Höchstwert
und kehrt innerhalb von 24 Stunden auf seinen Normalwert zurück. Die
derzeitige AMI-Schwelle
mit Myoglobin ist > 90 μg/l, obgleich
dies mittels der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung klinisch
verifiziert werden könnte.
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Die
CK-MB-Schwellenwerte für
AMI wurden in den Kits anderer Hersteller auf etwa 5 μg/l festgesetzt.
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Sowohl
CK-MB als auch Myoglobin kann zur Überwachung der Reperfusion
verwendet werden. 13 zeigt den Unterschied
zwischen reperfusierten und nichtreperfusierten CK-MB-Niveaus bei
zwei Patienten nach einer rt-PA-Therapie.
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In
dieser Hinsicht veranschaulicht 13 eine
CK-MB-Messung im zeitlichen Verlauf bei reperfusierten Patienten
und nicht-reperfusierten Patienten mit seriellen Gesamt-CK- (links)
und CK-MB-Werten (rechts) für
zwei Patienten nach einem Myocardinfarkt: einmal mit erfolgreicher
Reperfusion nach Rekombinanzgewebe-Plasminogenaktivator-Therapie (rt-PA)
(Reperfusion) und einmal ohne Reperfusion.
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Zusammenfassend
kann man also sagen, daß das
Biosensorsystem der vorliegenden Erfindung die Durchführung empfindlicher
Immunoassays in weniger als 15 Minuten im Stations- oder Satellitenlabor
gestattet. Die vorliegende Erfindung ist von besonderem Nutzen für die Notfallkardiologie,
für Intensivstationen
und sonstige Stationen, die mit der Diagnose und Behandlung von
akuten Myocardinfarkten (AMI) befaßt sind. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
kann das System bis zu drei Immunoassay-Parameter gleichzeitig in
einer einzelnen Patientenprobe innerhalb von weniger als 15 Minuten
testen. Auf dem Kardiologiesektor dient das Instrument als Diagnosehilfe
für AMI
und als ein Mittel zur Reperfusionsüberwachung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die drei Parameter, die auf dem ersten Panel angeboten werden,
Myoglobin, CK-MB und CK-MM (für
Gesamt-CK).
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Das
Instrument der vorliegenden Erfindung kann klein und leicht sein
und kann problemlos auf einer Station zu verschiedenen Orten getragen
werden oder eignet sich zum Transport auf einem kleinen Wagen. In der
Regel lädt
ein Bediener 3 ml heparinisiertes Blut von dem Patienten in einen
wegwerfbaren Kunststoffro tor, der dann in die Maschine eingesetzt
wird. Für
jeden Parameter gibt es eine kleine Spritze und eine Reagenzienpatrone,
die für
einen speziellen test (Myoglobin, CK-MB usw.) zusammengepackt und
strichcodiert werden. Der Bediener benutzt ein stabförmiges Strichcodelesegerät, um die
Informationen auf der Seite der Spritze zu bestreichen, woraufhin
an der Maschine eine LED dort aufleuchtet, wo die Spritze zu beladen
ist, und die Maschine überprüft auf der
Anzeige, daß der
Bediener diesen Parameter in der vorliegenden Patientenprobe testen
will. Dies wird für
die Patrone wiederholt. Mit einem einzigen Zyklus der Maschine können ein,
zwei oder drei Parameter für
jede Patientenprobe getestet werden.
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Wenn
der Deckel des Instruments geschlossen ist, geht die Vorrichtung
in ihren Betriebsablauf über. In
der Regel wird das Blut 4 Minuten lang zentrifugiert, und während dieser
Zeit initiiert das Instrument die elektrochemischen Biosensoren
und überprüft sie.
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Am
Ende des Zeitraums sind in der Regel 250 μl Plasma direkt von dem wegwerfbaren
Rotor in jeden der Spritzenköpfe
gewandert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wandert das Plasma
durch den Spritzenkopf, durchquert eine poröse antikörperbeschichtete Membran, und
das getestete Antigen wird erfaßt.
Die Spritze geht dann zur Patrone und zieht in der Regel 500 μl eines mit
Alkaliphosphatase (ALP) konjugierten Markierungsantikörpers. Diese
durchwandert die Membran und markiert das erfaßte Antigen.
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Bei
dieser bevorzugten Ausführungsform
zieht die Spritze als nächstes
eine Waschlösung
(1 ml) und geht dann zur Enzymsubstratöffnung in der Patrone. Im Inneren
des Spritzenkopfes (hinter der antikörperbeschichteten Membran)
befindet sich eine poröse
Elektrode, und eine zweite Rückmeldeelektrode
befindet sich an einer weiteren Stelle in dem Spritzenkopf. Das
verwendete ALP-Substrat ist insofern elektrochemisch, als ein Kontakt
mit ALP das Substrat (Naphthylphosphat) in ein elektroaktives Produkt
(Naphthol) umwandelt, das leicht auf der porösen Elektrode oxidiert. Der
Assay ist für
jedes Antigen so kalibriert, daß Strom
an der Elektrode der Antigenkonzentration entspricht.
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In
der Regel sind alle drei Parameter innerhalb von 15 Minuten getestet,
und das Instrument zeigt Konzentrationen an, druckt Konzentrationen
auf Verlangen aus und druckt auch Kurvediagramme für jeden
Parameter im Verhältnis
zur Zeit, falls frühere
Werte für
den Patienten gespeichert wurden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Instrument in der Lage, 24 Werte für jeden der drei Parameter
für bis
zu 15 Patienten zu speichern.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung verwendet daher eine elektrochemische
in-vitro-Assay-Technik,
um Herzanfälle
durch Messen der Niveaus spezifischer Marker in einer Blutprobe
eines Patienten oder Opfers festzustellen. Die Niveaus der Marker
zeigen die Zeit und die Schwere des Anfalls und auch den Fortschritt
der Zustandsbesserung an.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Instrument,
in das einmalverwendbare, wegwerfbare Kit-Komponenten und Blutproben
geladen werden, um ein Ergebnis zu erhalten. Die Kit-Komponenten
bestehen aus einer elektrochemischen Zelle und einer Spritze, einem
Reagenzstreifen und einem Probenhalter (auch als Zentrifugenrotor
bekannt).
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Die
Spritze und der Streifen sind strichcodiert, um eine korrekte Identifizierung
zu ermöglichen
und Assay- und Kalibrierungsdaten zu erhalten. Jeder Marker erfordert
einen speziellen Zellentyp.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung führt den Assay automatisch aus,
sobald die Assaykitkomponenten geladen und durch Strichcodeübereinstimmung
und Bestätigung
durch den Bediener verifiziert wurden. Das Blut des Patienten wird
in den Rotor hineindosiert und am Beginn des Tests in das Instrument
geladen. Der Assay wird automatisch durchgeführt, und die Ergebnisse werden
je nach Bedarf zur Anzeige oder zum Ausdruck intern gespeichert.
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Es
versteht sich, daß die
vorliegende Erfindung im vorliegenden Text lediglich beispielhaft
beschrieben wurde und daß Modifizierungen
und Ergänzungen
innerhalb des Geltungsbereichs der Erfindung vorgenommen werden
können.