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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Pulsoximeter
und deren Verwendung und/oder ein Verfahren zur Erkennung der Sauerstoffanreicherung
von Blut.
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Pulsoximeter
messen typischerweise verschiedene Blutströmungseigenschaften, einschließlich – jedoch
nicht darauf beschränkt – der Blutsauerstoffsättigung
von Hämoglobin
in arteriellem Blut, der Frequenz der Blutpulsation entsprechend
der Herzfrequenz des Patienten, oder eines Perfusionsindikators,
und zeigen die Messwerte dieser Eigenschaften an.
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Pulsoximeter
ermitteln im Allgemeinen die arterielle Sauerstoffsättigung
des Hämoglobins
(auch als SpO2- oder SaO2-Messung bezeichnet) mittels eines nicht-invasiven Verfahrens
unter Verwendung von zwei verschiedenen monochromatischen Lichtquellen,
die typischerweise durch LEDs gebildet werden. Normalerweise emittiert
eine der LEDs Licht im roten Wellenlängenbereich von ca. 645 nm
und die andere im Infrarotbereich von 940 nm. Das von beiden LEDs
emittierte Licht wird durch einen vorgegebenen Bereich des Patientenkörpers gesendet.
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Typischerweise
nutzen Pulsoximetersysteme eine Sauerstoffsättigungsmesssonde, die so vorgesehen
ist, dass sie abnehmbar am Finger des Patienten angebracht werden
kann. Üblicherweise
hat die Sonde die Form eines Clips, der sowohl beide Leuchtdioden
als auch einen Lichtdetektor enthält. Die Sonde ist so vorgesehen,
dass das Licht von beiden Leuchtdioden nach der Durchquerung des
vorgegebenen Bereichs des Patientenkörpers durch einen einzigen
Lichtdetektor empfangen wird. Ein Beispiel eines Pulsoximeters ist
das Komponentenüberwachungssystem
mit Pulsoximetermodul von Hewlett Packard, das „HP M1020A".
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Wie
in der Technik der Pulsoximetrie bekannt ist, wird das Licht beider
Lichtquellen auf seinem Weg durch den Patientenkörper zum Lichtdetektor durch
statische und dynamische Absorber abgeschwächt. Das arterielle Blut, dessen
Menge mit der Zeit synchron mit den Herzschlägen des Patienten schwankt,
stellt den einzigen dynamischen Absorber während der Pulsperiode dar.
Alle anderen Absorber, zum Beispiel Haut, Gewebe oder Knochen, sind
nicht zeitvariabel. Pulsoximeter nutzen daher die durch den Herzschlag
erzeugte pulsierende Komponente des arteriellen Bluts auf nur zwei
Spektrallinien.
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Der
Lichtdetektor, der die Form einer Fotodiode haben kann, empfängt die
modulierten Lichtintensitäten
jeder Wellenlänge.
Anschließend
werden diese Signale üblicherweise
verstärkt,
tiefpassgefiltert, von analoger in digitale Form umgewandelt und weiter
verarbeitet, z.B. in einem Mikroprozessorsystem. Ein Pulssuchalgorithmus
analysiert die empfangenen Signale, die so genannten spektrophotometrischen
Signale, um die Pulse zu identifizieren und den Puls zu ermitteln.
Nach dem Identifizieren der Pulsperiode ermittelt das Mikroprozessorsystem
die diastolischen und systolischen Werte der spektrophotometrischen
Signale und leitet hiervon die so genannten relativen Absorptionsverhältnisse
ab. Anschließend
berechnet das Mikroprozessorsystem in einem Sättigungsberechnungsalgorithmus
die arterielle Sauerstoffsättigung
anhand des relativen Absorptionsverhältnisses unter Verwendung von
Kalibrierdaten und so genannten Extinktionskoeffizienten aus dem
Absorptionsspektrum von Hämoglobin
und Oxyhämoglobin
bei den entsprechenden Wellenlängen. Der
mathematische Hintergrund hiervon, der auf dem Lampert-Beer-Gesetz
beruht, wurde in zahlreichen früheren
Veröffentlichungen
in ausreichender Ausführlichkeit
beschrieben. Siehe zum Beispiel das Dokument EP-A-262 778, das eine
recht gute Zusammenfassung der Theorie enthält.
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Seit
Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, als die
Pulsoximetrie eingeführt
wurde, ist dieses nicht-invasive Verfahren zur Überwachung des arteriellen
Sauerstoffsättigungsgrads
im Blut eines Patienten (SpO2) zu einem Standardverfahren im klinischen
Umfeld geworden, weil es sich einfach anwenden lässt und Krankenschwestern und Ärzten einen
hohen Informationswert bietet. Es ist bei der Patientenüberwachung
genauso üblich geworden,
den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen wie die Herzaktivität mit dem
EKG zu überwachen. Bei
manchen Anwendungsbereichen, zum Beispiel der Anästhesie im Rahmen einer chirurgischen
Prozedur, ist es für
die Ärzte
obligatorisch, diesen lebenswichtigen Parameter zu messen.
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Hintergrundinformationen über die
Pulsoximetrie sind in der Abhandlung „A New Family of Sensors for
Pulse Oximetry" von
S. Kästle
et al., erschienen im Hewlett-Packard
Journal, Februar 1997, Seite 39–53,
zu finden.
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In
jüngerer
Zeit ist die Patientenüberwachung
von der reinen stationären Überwachung
mit stationären
Instrumenten, zum Beispiel in Intensivstationen, auf die nicht-stationäre Überwachung
mit kleineren und mobilen Instrumenten wie Telemetrie- und tragbaren
Instrumenten erweitert worden. Telemetriesysteme, zum Beispiel ein „HP M1403A
Digital Telemetry System" von
Hewlett Packard besteht aus einem telemetrischen Sender (wie einem „HP M1400A
UHF-Sender im Taschenformat" von
Hewlett Packard) mit eingebetteten Messvorrichtungen, zum Beispiel
EKG oder SpO2. Der Sender ist batteriebetrieben und wird von einem
stationären
oder ambulanten Patienten mitgeführt.
Das Messsignal wird über
UHF an eine zentrale UHF-Empfängereinheit (wie
einen „HP
M1401A" Mainframe
von Hewlett Packard) übertragen,
der einen Empfangskanal für jeden
Sender hat. Die empfangenen Informationen werden an eine zentrale
Anzeigeeinheit (zum Beispiel einen „HP7856A Central Monitor" von Hewlett Packard)
weitergeleitet, wo die Informationen angezeigt werden.
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SpO2-Messsysteme
benötigen
relativ viel elektrische Energie. Die SpO2-Messung hat daher nur begrenzten Einzug
bei Telemetrie- oder tragbaren Instrumenten gehalten, weil die Energie
in einer derartigen Messumgebung im Allgemeinen auf die Batterielebensdauer
beschränkt
ist.
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Ein
Lösungsansatz
für die
Nutzung von SpO2-Messungen bei Verwendung von Telemetrie- oder tragbaren
Instrumenten besteht darin, einfach den SpO2-Wert mit separaten
stationären
Einheiten zu messen, jedoch nur manuell und nach Bedarf. Dieser
Lösungsansatz
kann die Forderung nach einer sicheren Patientenüberwachung, wie sie bei verschiedenen
Anwendungen erforderlich ist, nicht erfüllen.
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Ein
weiterer Lösungsansatz
zur Implementierung der SpO2-Messung in telemetrischen oder tragbaren
Instrumenten besteht in der Verwendung von größeren Batterien. Diese Batterien
mit großer Kapazität neigen
jedoch dazu, relativ kostspielig und auch schwer zu sein, so dass
sie die Verwendbarkeit dieser Telemetrie- oder tragbaren Instrumente
beeinträchtigen.
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Ein
weiterer Lösungsansatz
wurde in dem zuvor eingereichten Dokument WO 97/28739 vorgeschlagen,
das sich auf ein Verfahren und ein Gerät zur kontinuierlichen Überwachung
physiologischer Parameter eines Patienten bezieht. Das Gerät tritt während der Überwachung,
wenn der SpO2-Wert und die Pulsfrequenz für eine vorgegebene Zeitdauer stabil
sind, in einen Schlafmodus ein und wird periodisch aus dem Schlafmodus
aufgeweckt, um zusätzliche
Messungen vorzunehmen und um zu kontrollieren, dass sich die Stabilität der physiologischen
Parameter nicht verändert
hat. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Stabilitätsperiode
von 20 Sekunden gewählt.
Die Stabilitätskriterien bestehen bei
der bevorzugten Ausführungsform
darin, dass die Herzfrequenz um nicht mehr als 5% variieren darf.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung hat zur Aufgabe, eine SpO2-Messung zu schaffen, die in
telemetrischen oder tragbaren Instrumenten mit Maßnahmen
zur Begrenzung des Energieverbrauchs angewendet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Messung der arteriellen Sauerstoffsättigung von Hämoglobin
(hier als SpO2-Messung bezeichnet) nicht-kontinuierlich in einem
so genannten intermittierenden Modus durchgeführt, wodurch der Verbrauch
von elektrischer Energie reduziert wird und wodurch sie vor allem
mit telemetrischen oder tragbaren Instrumenten möglich wird, indem die Batterielebensdauer
verlängert
wird. In diesem intermittierenden Modus wird die SpO2-Messung zum
Beispiel periodisch gemäß einem
vorgegebenen zeitlichen Testmuster, auf Anforderung oder gemäß einem
beliebigen vorgegebenen Messprofil durchgeführt.
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Es
ist zu beachten, dass die intermittierende Messung nicht auf die
Messung von nur einem SpO2-Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt begrenzt ist,
sondern auch die Messung mehrerer SpO2-Werte über ein bestimmtes Zeitintervall
umfassen kann. In letzterem Fall können verschiedene Analyseverfahren,
wie sie in der Technik bekannt sind, angewandt werden, um einen
SpO2-Wert zu ermitteln, der für
dieses betreffende Zeitintervall oder diese betreffende Zeitspanne
repräsentativ
ist. Der durch die Messvorrichtung ausgegebene SpO2-Wert gibt dann den
SpO2-Zustand des Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt oder repräsentativ
für dieses
Zeitintervall an.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
wird die SpO2-Messung in einem so genannten intelligenten Schnappschussverfahren
durchgeführt.
Ein repräsentativer
SpO2-Wert wird erst
angegeben, wenn der gemessene SpO2-Wert oder die gemessenen SpO2-Werte ein bestimmtes
Konfidenzkriterium erfüllen.
Das Konfidenzkriterium entscheidet, ob der (die) ermittelten SpO2-Werte)
als repräsentativ
für den
gegenwärtigen
Zustand des Patienten betrachtet werden können oder nicht. Wenn das Konfidenzkriterium
während
eines laufenden Messintervalls nicht erfüllt wird, wird kein SpO2-Wert
für dieses
Intervall ausgegeben oder das Intervall wird fortgesetzt, bis das
Konfidenzkriterium letzten Endes erfüllt ist und ein repräsentativer
Wert angegeben werden kann. Vorzugsweise wird jedem ermittelten
SpO2-Wert ein Konfidenzwert zugeordnet.
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Die
Zeit zwischen aufeinander folgenden Messintervallen kann an die
Zeitdauer des jeweiligen Messintervalls, den angegebenen SpO2-Wert,
den Konfidenzwert des angegebenen SpO2-Werts oder an andere geeignete
Parameter angepasst werden. Die Zeit zwischen aufeinander folgenden
Messintervallen kann zum Beispiel verlängert werden, um Energie zu
sparen, oder verkürzt
werden, um den Patienten intensiver zu überwachen. Wenn sich zum Beispiel
die angegebenen SpO2-Werte nur geringfügig unterscheiden und ihre
jeweiligen Konfidenzwerte eine hohe Konfidenz aufweisen, kann die
Zeit zwischen aufeinander folgenden Messintervallen verlängert werden.
Wenn sich jedoch die angegebenen SpO2-Werte erheblich unterscheiden,
ihre jeweiligen Konfidenzwerte das Konfidenzkriterium nur knapp
erfüllen
oder das Konfidenzkriterium erst nach einer bestimmten Zeitdauer
erfüllt
wird, kann die Zeit zwischen aufeinander folgenden Messintervallen
verkürzt
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
gemäß einem
vorgegebenen Zeitschema mit einem neuen Messintervall begonnen,
zum Beispiel wird ein neues Messintervall eine Minute nach dem Beginn
des vorhergehenden Intervalls gestartet. Falls vor dem geplanten
Beginn des folgenden Messintervalls kein repräsentativer SpO2-Wert ermittelt werden
kann, kann die laufende Messung fortgesetzt werden, bis ein repräsentativer
SpO2-Wert gefunden ist, oder es wird für dieses Messintervall kein
repräsentativer
SpO2-Wert ausgegeben und mit dem nachfolgenden Messintervall begonnen.
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Das
Konfidenzkriterium kann als ein festes Kriterium oder abhängig vom
Messkontext, zum Beispiel von der Messgeschichte, den SpO2-Werten oder
der Zeitdauer, bis das Konfidenzkriterium während eines laufenden Messintervalls
erfüllt
wird, vorgegeben werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der Konfidenzwert bestimmt, indem die gemessenen SpO2-Werte
für jedes
Messintervall statistisch analysiert werden. Dies erfolgt vorzugsweise,
indem die Standardabweichung der gemessenen SpO2-Werte ermittelt
wird. Es können
jedoch beliebige andere Analysen wie mittlere Abweichung oder Bestimmung
des Rauschpegels des Signals oder der Perfusionsindikator angewendet
werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die Konfidenzwerte durch ein so genanntes Vorhersage-Stabilitätsverfahren
bestimmt, das eine Verringerung der Messdauer ermöglicht.
Das Vorhersage-Stabilitätsverfahren
ermöglicht
die Vorhersage der Stabilität
von einzelnen gemessenen Werten bereits dann, wenn nur wenige gemessene
Werte zur Verfügung
stehen, die für
eine kollektive Analyse wie zum Beispiel die Mittelwertbildung eventuell
nicht ausreichend sind. Das Vorhersage-Stabilitätsverfahren wird daher vorzugsweise angewandt,
bevor die gemessenen Werte kollektiv verarbeitet werden, zum Beispiel
durch Mittelwertbildung. Die Stabilität der einzelnen gemessenen
Werte könnte
ermittelt werden, indem die Standardabweichung berechnet wird oder
mittels anderer geeigneter in der Technik bekannter Verfahren, die
einen Trend der gemessenen Werte angeben.
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Gemäß dem Vorhersage-Stabilitätsverfahren
wird eine geschätzte
Stabilität
jedes gemessenen Werts basierend auf empirischer Kenntnis des Messvorgangs
bewertet. Die empirische Kenntnis könnte Informationen über die
Messbedingungen oder das transiente Verhalten der Messung umfassen.
Falls die geschätzte
Stabilität
der einzelnen Messwerte zufrieden stellend ist, kann ein Messergebnis
(z.B. der letzte gemessene Wert, der das Stabilitätskriterium erfüllt und
der Stabilitätswert
hiervon) ausgegeben werden und es kann auf eine kollektive Verarbeitung, zum
Beispiel Mittelwertbildung, der gemessenen Werte verzichtet werden.
Das Vorhersage-Stabilitätsverfahren
macht es also möglich,
die Messzeit zu verkürzen,
ohne die Qualität
des Messergebnisses übermäßig zu gefährden. Eine
Aussage über
die Stabilität
der Messwerte kann von nur einer begrenzten Anzahl von Messwerten
abgeleitet werden, was für eine
kollektive Verarbeitung eventuell nicht ausreicht. Falls die geschätzte Stabilität der einzelnen
Messwerte nicht zufrieden stellend ist, müssen die Messwerte eventuell
weiter kollektiv verarbeitet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aufgaben und viele der hiermit verbundenen Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden leicht nachzuvollziehen sein und besser verstanden
werden, indem Bezug auf die folgende ausführliche Beschreibung genommen
und diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen betrachtet wird.
Es zeigen:
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1 ein
Funktionsdiagramm einer erfindungsgemäßen SpO2-Messeinheit;
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2 zeigt
ein Beispiel eines Start-Zeitsteuerungs-Diagramms für ein „gutes" Signal, das relativ frei
von Artefakten ist und eine hohe Pulsierkomponente besitzt; und
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3 zeigt
ein Beispiel eines Start-Zeitsteuerungs-Diagramms für ein „schlechtes" Signal, dessen rohe
Welle nicht frei von (Bewegungs-)Artefakten ist oder das nur eine
kleine Pulsierkomponente besitzt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
ein Funktionsdiagramm einer erfindungsgemäßen SpO2-Messeinheit 5. Die SpO2-Messeinheit 5 umfasst
vorzugsweise eine SpO2-Messvorrichtung 10, die mit einem
SpO2-Sensor 20, mit einer Anzeigeeinheit 30 und
mit einer Steuereinheit 40 verbunden ist. Die SpO2-Messvorrichtung 10 empfängt Messsignale
von dem SpO2-Sensor 20 und
wertet die empfangenen Signale aus, wie es in der Technik bekannt
ist. Die Ausgabe der SpO2-Messvorrichtung 10 kann durch
die Anzeigeeinheit 30 angezeigt werden. Die Steuereinheit 40 steuert
die Energieversorgung der SpO2-Messvorrichtung 10 und des
SpO2-Sensors 20 und damit die Leistungsaufnahme der SpO2-Messeinheit 5.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Steuereinheit 40 um einen „HP M2601A
Telemetric Transmitter" von
Hewlett Packard mit einer eingebetteten SpO2-Messvorrichtung 10. Der SpO2-Sensor 20 kann
vorzugsweise ein „SpO2
Adult Sensor HP M1191A" von
Hewlett Packard sein und die Anzeigeeinheit ist vorzugsweise eine "HP 78560A Central Station" zusammen mit einem "HP M2604A Telemetric
Receiver" von Hewlett
Packard.
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Bei
einer tragbaren oder telemetrischen Anwendung wird die SpO2-Messeinheit 5 vorzugsweise durch
Batterie oder Akkumulatoren (nicht in 1 dargestellt)
versorgt, die so lange wie möglich
halten sollten, um eine möglichst
lange Überwachung
ohne Batteriewechsel zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird die
SpO2-Messung nicht-kontinuierlich in einem so genannten intermittierenden
Modus durchgeführt,
wodurch weniger elektrische Energie verbraucht wird, so dass sie
insbesondere bei Telemeter- oder tragbaren Instrumenten angewandt
werden kann, weil hierdurch die Batterielebensdauer verlängert wird.
Das Ein- und Ausschalten
der SpO2-Messvorrichtung 10 wird durch die Steuereinheit 40 gesteuert,
vorzugsweise ausgelöst
durch eine Anfrage der SpO2-Messvorrichtung 10, nachdem
sie ihren intermittierend gemessenen Wert an die Anzeigevorrichtung 30 gemeldet
hat. Es ist zu beachten, dass die Steuereinheit 40 entweder Teil
der SpO2-Messvorrichtung 10 sein kann oder hiervon abgesetzt
sein kann. Die durch die Steuereinheit 40 gesteuerte Stromversorgung
der SpO2-Messvorrichtung 10 kann auch nur auf Teile der
SpO2-Messvorrichtung 10 begrenzt sein.
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Die
SpO2-Messung wird vorzugsweise periodisch gemäß einem vorgegebenen zeitlichen
Testmuster durchgeführt,
kann jedoch auch auf Anfrage oder gemäß einem beliebigen vorgegebenen
Messprofil durchgeführt
werden. Die intermittierende SpO2-Messung kann ausgeführt werden, indem zu einem
bestimmten Zeitpunkt nur ein SpO2-Wert gemessen wird, jedoch wird sie
vorzugsweise ausgeführt,
indem eine Vielzahl von SpO2-Werten über ein bestimmtes Zeitintervall
gemessen wird. In diesem Fall können
verschiedene Analyseverfahren wie Mittelwertbildung angewandt werden,
um einen SpO2-Wert
zu bestimmen, der für
das jeweilige Zeitintervall repräsentativ
ist. Die von der SpO2-Messvorrichtung 10 an
die Anzeigevorrichtung 30 ausgegebenen SpO2-Werte geben
dann – abhängig von dem
Messmodus – den
SpO2-Zustand des Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt an oder
sind repräsentativ
für ein
bestimmtes Zeitintervall.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
wird die SpO2-Messung in einem so genannten intelligenten Schnappschussmodus
durchgeführt.
Ein repräsentativer
SpO2-Wert wird erst angegeben, wenn der gemessene SpO2-Wert oder
die gemessenen SpO2-Werte ein bestimmtes Konfidenzkriterium erfüllen. Das
Konfidenzkriterium entscheidet, ob der (die) ermittelte(n) SpO2-Werte)
als repräsentativ
für den
gegenwärtigen
Zustand des Patienten betrachtet werden kann (können). Wenn das Konfidenzkriterium während eines
taufenden Messintervalls nicht erfüllt wird, wird kein SpO2-Wert
für dieses
Intervall ausgegeben oder das Intervall wird fortgesetzt, bis das Konfidenzkriterium
letzten Endes erfüllt
ist und ein repräsentativer
Wert angegeben werden kann.
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Wenn
das Konfidenzkriterium erfüllt
ist und „Konfidenzwerte" abgeleitet sind,
wird die SpO2-Messvorrichtung 10 ausgeschaltet, so dass die
Batterie geschont wird. Wenn eine Fehlerbedingung erkannt wird,
wird die SpO2-Messvorrichtung 10 vorzugsweise ebenfalls
ausgeschaltet. Die „Einschalt"-Dauer hängt vorzugswesie
sowohl von der Signalqualität
als auch von dem aktuellen Zustand des SpO2-Trends ab. In diesem
Fall wird die Messzeit länger,
zum Beispiel wenn das Signal verrauscht ist, der Patient ambulant
ist oder wenn der Patient entsättigt
ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine bessere Leistung erreicht wird, wenn
mehr Kenntnisse (und Geschichte) bezüglich der Sättigungsmessphase zur Verfügung stehen.
Es ist daher wünschenswert,
zu warten, bis mehr Kenntnisse der Messphase zur Verfügung stehen,
um einen vertrauenswürdigeren
intermittierenden SpO2-Wert zu erhalten.
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Gemäß dem intelligenten
Schnappschussmechanismus werden nicht nur Kenntnisse über den SpO2-Wert
selbst gesammelt, sondern auch Kenntnisse über die Konfidenz und die Stabilität des Sättigungsberechnungsalgorithmus.
Wenn die Messbedingung instabil ist, z.B. aufgrund von Rauschen,
Artefakten oder schnellen Sättigungsveränderun gen, wird
der intelligente Schnappschusswert warten, bis ein repräsentativer
SpO2-Wert zur Verfügung
steht, der die vorliegende Sauerstoffsättigungsbedingung am besten
abdecken könnte,
oder Informationen über
eine Fehlerbedingung signalisiert werden (zum Beispiel, dass ein
Puls nicht gefunden werden kann).
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Die
Zeit zwischen aufeinander folgenden Messintervallen (aufeinander
folgende Intervallzeit) oder die Zeit zwischen dem Beginn von aufeinander folgenden
Messintervallen (aufeinander folgende Startzeit) kann zum Beispiel
an die Zeitdauer des jeweiligen Messintervalls, den angegebenen SpO2-Wert,
den Konfidenzwert des angegebenen SpO2-Werts oder andere geeignete
Parameter angepasst werden. Die aufeinander folgende Intervallzeit – oder die
aufeinander folgende Startzeit – kann
zum Beispiel verlängert
werden, um Energie zu sparen, oder verkürzt werden, um den Patienten
intensiver zu überwachen.
Wenn sich die angegebenen SpO2-Werte nur geringfügig unterscheiden und ihre jeweiligen
Konfidenzwerte eine hohe Konfidenz aufweisen, wird die aufeinander
folgende Intervallzeit – oder
die aufeinander folgende Startzeit – vorzugsweise verlängert. Wenn
sich jedoch die angegebenen SpO2-Werte erheblich unterscheiden,
ihre jeweiligen Konfidenzwerte das Konfidenzkriterium nur knapp
erfüllen
oder das Konfidenzkriterium erst nach einer bestimmten Zeitdauer
erfüllt
wird, wird die aufeinander folgende Intervallzeit – oder die
aufeinander folgende Startzeit – verkürzt.
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Das
Konfidenzkriterium kann als ein festes Kriterium oder abhängig vom
Messkontext, zum Beispiel von der Messgeschichte, den SpO2-Werten oder
der Zeit bis das Konfidenzkriterium während eines Messintervalls
erfüllt
ist, vorgegeben werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
der Konfidenzwert bestimmt, indem die gemessenen SpO2-Werte jedes
Messintervalls statistisch analysiert werden. Diese erfolgt vorzugsweise,
indem die Standardabweichung der gemessenen SpO2-Werte ermittelt wird.
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Die 2 und 3 zeigen
Beispiele der Start-Zeitsteuerungsdiagramme, wobei 2 ein Beispiel
für ein „gutes" Signal darstellt,
d.h. ein Signal, das relativ frei von Artefakten ist und eine hohe pulsierende
Komponente (hohe Perfusion) aufweist, und 3 ein Beispiel
für ein "schlechtes" Signal darstellt,
d.h. ein Signal, dessen Rohwelle nicht frei von (Bewegungs-)Artefakten
ist oder die nur eine kleine pulsierende Komponente aufweist. Ein
erstes Messintervall In wird zu einem Zeitpunkt
Tn gestartet. Der während
des Messintervalls In ermittelte Konfidenzwert
liegt unterhalb eines vorgegebenen Konfidenzkriteriums. Die Konfidenz
kann verstanden werden als zum Beispiel ein Wert zwi schen 0 und
100%, wobei 0% keine Konfidenz bedeutet und 100% die höchstmögliche Konfidenz
bedeutet. Da ein gemessener Wert immer gewissem Rauschen und Artefakten
unterliegt, ist eine Konfidenz von 100% nicht realistisch. Es hat
sich gezeigt, dass eine Konfidenz von 85% eine angemessene Konfidenzgrenze
für das Ende
eines Messintervalls ist.
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In
den Beispielen aus den 2 und 3 wurde
als Konfidenzkriterium ein Wert von 85% ausgewählt. Sobald der Konfidenzwert
der SpO2-Messung das Konfidenzkriterium zu einem Zeitpunkt Tcn erreicht,
wird die Steuervorrichtung 40 die SpO2-Messvorrichtung 10 ausschalten,
vorzugsweise, bis ein nächstes
Messintervall In+1 zu einem Zeitpunkt Tn
+ 1 gestartet wird. Es ist zu erkennen, dass es im Fall des „schlechten" Signals, wie es
in 3 dargestellt ist, länger dauert, bis eine Konfidenz
der SpO2-Messung erreicht ist, als dies bei einem „guten" Signal wie in 2 der
Fall ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Konfidenzwerte bestimmt, indem das Vorhersage-Stabilitätsverfahren
angewandt wird, so dass die Messzeit verringert werden kann. Ausgangspunkt für die Bestimmung
des Konfidenzwerts sind SpO2-Werte von Herzschlag zu Herzschlag,
also SpO2-Werte, die für
jeden erkannten Puls vor irgendeiner Filterung oder Mittelwertbildung
ermittelt wurden. Gemäß dem Vorhersage-Stabilitätsverfahren
wird zuerst die Standardabweichung der SpO2-Werte von Herzschlag
zu Herzschlag berechnet. Parallel dazu werden die SpO2-Werte von
Herzschlag zu Herzschlag weiter verarbeitet, zum Beispiel durch
Filterungs- und Mittelwertbildungsstufen des Sättigungsberechnungsalgorithmus.
Gemäß dem Vorhersage-Stabilitätsverfahren
wird eine von dem Sättigungsberechnungsalgorithmus
empfangene geschätzte
Standardabweichung der SpO2-Werte basierend auf empirischen Kenntnissen
beurteilt. Die empirischen Kenntnisse umfassen vorzugsweise, welche
Art von Auswirkung die Filterungs- und Mittelwertbildungsstufen
auf die Standardabweichung von Herzschlag zu Herzschlag haben.
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Der
Konfidenzwert wird auf eine solche Weise auf die geschätzte Standardabweichung
interpoliert, dass eine Standardabweichung von 0% einer Konfidenz
von 100% entspricht, eine Standardabweichung von 1,5% einer Konfidenz
von 85% entspricht und eine Standardabweichung von mehr als 10%
einer Konfidenz von 0% entspricht. Sobald genügend gefilterte und gemittelte
SpO2-Ausgangswerte zur Verfügung
stehen (zum Beispiel 5 oder mehr SpO2-Werte), basiert die Standardabweichung,
die für
die Konfidenzberechnung verwendet wurde, nicht mehr auf der geschätzten Standardabweichung,
sondern wird direkt anhand der gefilterten und gemittelten SpO2-Ausgangswerte
berechnet.
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Weitere
mögliche
Verbesserungen der Leistungsfähigkeit
im intermittierenden Modus unter Verwendung eines gepufferten RAM
und der Abspeicherung einiger Kenntnisse aus dem letzten Messintervall
können
einen neuen Messzyklus beschleunigen (zum Beispiel letzter SpO2-Wert,
letzte Standardabweichung (STD), letzte Pulsfrequenz, letzte Steuerparameter,
letzter Konfidenzwert). Diese zwischengespeicherten Werte können nach
dem Starten der Messvorrichtung als Ausgangswerte verwendet werden.
Der letzte SpO2-Wert könnte
als erster Wert für das
gestartete Messintervall benutzt werden. Dadurch spart man einen
Herzschlag des laufenden Messintervalls ein. Weitere Informationen
neben dem letzten SpO2-Wert könnten
helfen, die Konfidenzberechnung als zusätzliche Parameter zu justieren, zum
Beispiel Erhöhen
der berechneten Konfidenz, wenn die letzte geschätzte STD der neu berechneten ähnlich war.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann die abgeleitete Konfidenz weitere verfügbare Informationen aus dem
Sättigungsberechnungsalgorithmus enthalten,
zum Beispiel die Anzahl der erkannten Herzschläge in Abhängigkeit von der Pulsfrequenz, die
Korrelation zwischen roten und infraroten Wellen, erkannte Artefakte,
anstehende Fehlerbedingungen, Rauschen der rohen Signale, usw.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird der intermittierende Modus auf eine solche Weise konzipiert,
dass wenn ein intermittierender Messwert zur Verfügung steht,
die SpO2-Messvorrichtung 10 unter bestimmten Umständen automatisch
auf eine kontinuierliche Messung umschaltet. Derartige Umstände können zum
Beispiel vorliegen, wenn eine Entsättigung aufgetreten ist. Die
Messung kann weiterhin mit Energie versorgt werden und die Messvorrichtung wird
weiterhin ohne eine Unterbrechung kontinuierlich SpO2-Werte kommunizieren.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform kann
ein Arzt wählen,
ob die intermittierende SpO2-Messung bei einem Patienten angewandt
werden soll oder nicht. Die Vorrichtung kann so konfiguriert werden,
dass die SpO2-Messung kontinuierlich (mit einer reduzierten Batterielebensdauer)
oder intermittierend (mit längerer
Batterielebensdauer) erfolgt.
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Die
Konfidenzberechnung basiert vorzugsweise auf einer statistischen
Analyse der Herzschlag-zu-Herzschlag-SpO2-Werte des Sättigungsberechnungsalgorithmus.
Wenn jedoch ein anderer Sättigungsberechnungsalgorithmus
in der Messvorrichtung verwendet wird (zum Beispiel ein anderer Sättigungsberechnungsalgorithmus),
könnte
dieser Sättigungsberechnungsalgorithmus
eventuell nicht auf der Pulssuche und der Herzschlag- zu-Herzschlag-Verarbeitung
basieren. Andere Methoden der SpO2-Berechnung basieren auf der Signalanalyse der
roten und infraroten rohen Welle unter Verwendung eines Zeitfensters
(zum Beispiel Korrelation oder Fast-Fourier-Transformation). Wenn
ein derartiges SpO2-Sättigungsberechnungsalgorithmusverfahren
angewandt wird, stehen keine Herzschlag-zu-Herzschlag-Werte für die STD-Berechnung
zur Verfügung.
In diesem Fall sollte der Sättigungsberechnungsalgorithmus
mit einem minimalen Zeitfenster für die Signalanalyse beginnen.
Die für dieses
minimale Zeitfenster berechneten SpO2-Werte könnten dann weiter als Herzschlag-zu-Herzschlag-SpO2-Werte
betrachtet und wie hier beschrieben weiter verarbeitet werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die gemessenen SpO2-Werte nur auf der Anzeigevorrichtung
30 aktualisiert,
nachdem ein neuer repräsentativer
SpO2-Wert ermittelt wurde. Der angegebene SpO2-Wert ist jedoch vorzugsweise auch
dann auf der Anzeigevorrichtung
30 anzeigbar, wenn die
SpO2-Messvorrichtung
10 ausgeschaltet ist. Neben dem SpO2-Wert
kann die Anzeigevorrichtung eventuell auch einen Verweis auf die
jeweilige Messzeit angeben, zum Beispiel durch Angeben der Messzeit
des letzten angezeigten SpO2-Wertes. Dies ist beispielhaft in
1 veranschaulicht. Text
in der Zeichnung Figur
1
Figur
2 + 3
Power | Energieversorgung |
Confidence
value | Konfidenzwert |