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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft nichtinvasive Verfahren und Vorrichtungen
zur Bestimmung des Glukosespiegels bzw. -pegels in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
gibt zahlreiche Gründe,
den in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden vorhandenen Glukosespiegel zu bestimmen. Falls eine
Person an Diabetes leidet, ist es häufig notwendig, den Glukosespiegel
im Blut täglich
oder sogar häufiger
zu bestimmen. Nichtinvasive Ansätze
für die
Bestimmung von Blutglukosespiegeln wurden in der Patentliteratur
vorgeschlagen. Zum Beispiel beschreibt US-A-5 036 861 (am 6. August
1991 an Sembrowich et al. erteilt) eine am Handgelenk anbringbare
Vorrichtung mit einer Elektrode, die Glukose mißt, die in Schweiß auf der Hautoberfläche vorhanden
ist. US-A-5 222–496
(am 28. Juni 1993 an Clarke et al. erteilt) beschreibt einen Infrarot-Glukosesensor,
der zum Beispiel an einem Handgelenk oder einem Finger angebracht
werden kann. US-A-5 433 197 (am 18. Juli 1995 an Stark erteilt)
beschreibt die Bestimmung der Blutglukose durch die Ausleuchtung
des Auges eines Patienten mit Nah-Infrarotstrahlung. US-A-5 115
133, US-A-5 146 091 und US-A-5 197 951 (jeweils am 19. Mai 1992,
8. September 1992 und 19. Januar 1993 an Knudson erteilt) beschreiben
die Messung der Blutglukose in Blutgefäßen eines Trommelfells in einem menschlichen
Ohr durch Lichtabsorptionsmessungen. Die Beschreibungen all dieser
Patente sind hier durch Bezugnahme eingebunden.
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Die
gebräuchlichsten
Ansätze
zur Bestimmung von Blutglukosespiegeln scheinen immer noch das Beschaffen
einer Blutprobe der Person und dann das Messen des Glukosespiegels
in der Probe zu bedingen. Diese Ansätze werden hier nicht bewertet, abgesehen
davon, um anzumerken, daß die
Beschaffung einer Blutprobe notwendigerweise ein invasives Verfahren
mit sich bringt. Im allgemeinen wird die Haut der Person durchbrochen
oder durchstochen, um einen externen Blutdurchfluß zu bewirken,
der in irgendeiner Weise für
die Glukosespiegelbestimmung gesammelt wird. Dies kann für eine Person
sowohl lästig
als auch qualvoll sein, und es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, den Schritt der direkten Beschaffung einer Blutprobe
zumindest auf einer regelmäßigen oder
täglichen
Basis zu vermeiden.
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Es
ist bekannt, daß Hautgewebe,
wenn es in eine wäßrige Glukoselösung eingetaucht
wird, linear mit der Konzentration der externen Glukose ins Gleichgewicht
kommt ("Glucose
entry into the human epidermis. I. The Concentration of Glucose
in the Human Epidermis",
K.M. Halpin, A. Ohkawara und K. Adachi, J. Invest. Dermatol., 49(6):
559, 1967; "Glucose
entry into the human epidermis. II. The penetration of glucose into
the human epidermis in vitro", K.M.
Halpin und A. Ohkawara, J. Invest. Dermatol., 49(6): 581, 1967).
Es wurde auch gezeigt, daß während der
normierten Verträglichkeitsprüfung im
lebenden Organismus Hautglukose synchron mit dem Blutglukosespiegel
schwanken kann ("The
cutaneous glucose tolerance test. I. A rate constant formula for
glucose disappearance from the skin", R.M. Fusaro, J.A. Johnson und J.V.
Pilsum, J. Invest. Dermatol., 42: 359, 1964; "The cutaneous glucose tolerance test", R.M. Fusaro und
J.A. Johnson, J. Invest. Dermatol., 44: 230, 1965). Es ist auch
bekannt, daß ein Gleichgewicht
der Glukosespiegel zwischen Blut und interstitiellen Flüssigkeiten
auftritt, die in Kontakt mit Blutgefäßen sind ("A microdialysis method allowing characterization
of intercellular water space in human", P. Lonnroth, P.A. Jansson und U. Smith,
The American Journal of Physiology, 253 (Endocrinol. Metab., 18):
E228–E231,
1987; "Assessment
of subcutaneous glucose concentration; validation of the wick technique
as a reference for implanted electrochemical sensors in normal and
diabetic dogs",
U. Fischer, R. Ertle, P. Abel, K. Rabin, E. Brunstein, H. Hahn von
Dorsche und E.J. Feyse, Diabetologis, 30: 940, 1987). Die Implantation
von Dialysenadeln, die mit Glukosesensoren ausgestattet sind, hat
gezeigt, daß die
oral aufgenommene Glukoselast durch parallele Änderungen in der Hautgewebeglukose
widergespiegelt wird.
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Das
Dokument WO-A-97/39341 offenbart eine Vorrichtung zur Überwachung
von Glukose in einer Körperflüssigkeit,
die eine Einrichtung zum Messen der Impedanz des Hautgewebes bei
einer Vielzahl von Frequenzen und eine Einrichtung zum Bestimmen
der Verhältnisse
eines oder mehrerer Paare der Impedanzmessungen aufweist, um die
Phasenverschiebung der Impedanzmessungen zu erhalten, um Elektrolytkonzentrationen
auszugleichen bzw. auszulöschen.
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In
GB-A-2 033 575 ist eine Sensorvorrichtung, die gegen eine Körperoberfläche eines
Patienten gehalten werden soll und die zur Untersuchung von Substanzen
in der Blutbahn dient, offenbart. WO 93/18402 beschreibt eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Überwachen
oder Analysieren von biologischem Zellmaterial.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Vorrichtung zur nichtinvasiven Überwachung
von Glukosespiegeln in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden mit den Merkmalen der Patentansprüche. Typischerweise
werden Blutglukosespiegel in einem menschlichen Probanden bestimmt.
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Ein
Verfahren zur nichtinvasiven Überwachung
von Glukose in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden umfaßt
die Schritte Messen der Impedanz zwischen zwei Elektroden in leitendem
Kontakt mit einer Hautoberfläche
des Probanden und Bestimmen der Glukosemenge in der Körperflüssigkeit
auf der Grundlage der gemessenen Impedanz. Typischerweise ist die
Körperflüssigkeit,
in welcher man den Glukosespiegel kennen möchte, Blut. Somit kann das
Verfahren verwendet werden, um die Bestimmung von Insulinspiegelregulierungen
zu unterstützen.
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Der
Schritt der Bestimmung der Glukosemenge kann den Vergleich der gemessenen
Impedanz mit einer vorbestimmten Beziehung zwischen Impedanz und
Blutglukosespiegel umfassen, wozu weiter unten weitere Einzelheiten
beschrieben werden.
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Die
Impedanz wird bei einer Vielzahl von Frequenzen gemessen, und das
Verfahren umfaßt das
Bestimmen der/des Verhältnisse(s)
eines oder mehrerer Paare der Messungen, und das Bestimmen der Glukosemenge
in der Körperflüssigkeit
umfaßt das
Vergleichen der/des bestimmten Verhältnisse(s) mit (einem) entsprechenden
vorbestimmten Verhältnis(sen),
d.h. welche vorher mit direkt gemessenen Glukosespiegeln korreliert
wurden.
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Die
Hautstelle kann sich am hohlhandseitigen Unterarm unten am Handgelenk
befinden, oder sie kann hinter einem Ohr eines menschlichen Probanden
angeordnet sein. Typischerweise wird die Hautoberfläche vor
dem Meßschritt
mit einer Kochsalzlösung
behandelt. Ein elektrisch leitendes Gel kann auf die Haut aufgetragen
werden, um den leitenden Kontakt der Elektroden mit der Hautoberfläche während des
Meßschritts
zu verbessern.
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Die
Elektroden können
in einer betriebsfähigen
Verbindung mit einem Computerchip sein, der dafür programmiert ist, die Glukosemenge
in der Körperflüssigkeit
auf der Grundlage der gemessenen Impedanz zu bestimmen. Es kann
eine mit dem Computerchip betriebsfähig verbundene Anzeige geben,
um dem Probanden die bestimmte Glukosemenge anzuzeigen. Die Anzeige
kann dem Probanden eine optische Darstellung bereitstellen.
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Der
Computerchip ist betriebsfähig
mit einer Insulinpumpe verbunden, und der Computerchip ist dafür programmiert,
die Insulindurchflußmenge über die
Pumpe an den Probanden als Antwort auf die bestimmte Glukosemenge
zu regulieren.
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Elektroden
einer Sonde der Erfindung können
zwischen etwa 0,2 mm und etwa 2 cm voneinander beabstandet sein.
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Die
Erfindung ist eine Vorrichtung zur nichtinvasiven Überwachung
von Glukose in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden. Die Vorrichtung umfaßt eine Einrichtung zum Messen
der Impedanz von Hautgewebe als Antwort auf eine daran angelegte Spannung
und einen Mikroprozessor, der betriebsfähig mit der Einrichtung zum
Messen der Impedanz verbunden ist, zum Bestimmen der Glukosemenge
in der Körperflüssigkeit
auf der Grundlage der Impedanzmessung. Die Einrichtung zum Messen
der Impedanz von Hautgewebe umfaßt ein Paar beabstandeter Elektroden
für den
elektrisch leitenden Kontakt mit einer Hautoberfläche. Der
Mikroprozessor wird dafür
programmiert, die gemessene Impedanz mit einer vorbestimmten Korrelation
zwischen Impedanz und Blutglukosespiegel zu vergleichen. Die Vorrichtung
kann eine Einrichtung zum Messen der Impedanz bei einer Vielzahl
von Frequenzen der angelegten Spannung umfassen, und das Programm
umfaßt eine
Einrichtung zum Bestimmen der/des Verhältnisse(s) eines oder mehrerer
Paare der Impedanzmessungen und eine Einrichtung zum Vergleichen der/des
bestimmten Verhältnissen)
mit (einem) entsprechenden vorbestimmten Verhältnisse(s), um die Glukosemenge
in der Körperflüssigkeit
zu bestimmen.
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Die
Vorrichtung umfaßt
eine betriebsfähig mit
dem Mikroprozessor verbundene Anzeige zum Anzeigen der bestimmten
Glukosemenge. Die Anzeige kann eine optische Darstellung bereitstellen,
damit der Proband die bestimmte Glukosemenge ablesen kann. Es ist
möglich,
daß die
Anzeige anzeigen würde,
wenn der Glukosespiegel außerhalb
eines annehmbaren Bereichs liegt.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
ist der Mikroprozessor betriebsfähig
mit einer Insulinpumpe verbunden, und die Vorrichtung umfaßt eine
Einrichtung, um die Insulindurchflußmenge durch die Pumpe zum
Probanden als Antwort auf die bestimmte Glukosemenge zu regulieren.
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Die
Vorrichtung kann ein Gehäuse
mit einer Einrichtung zum Anordnen der Vorrichtung auf dem Unterarm
eines menschlichen Probanden umfassen, wobei die Elektroden in elektrisch
leitendem Kontakt mit einer Hautoberfläche des Probanden sind.
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Im
folgenden werden veranschaulichende Ausführungsformen beschrieben.
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Eine
veranschaulichende Ausführungsform ist
ein Verfahren zur Überwachung
des Glukosespiegels in einer Körperflüssigkeit
durch Kontaktieren einer Hautoberfläche des Probanden mit einem
Substrat, das fähig
ist, Wasser zu absorbieren, um die Migration von Wasser zwischen
dem Substrat und der Haut zu ermöglichen.
Darauf folgt die Überwachung der
Migration von Wasser zwischen dem Substrat und der Haut und die
Bestimmung der Glukosemenge in der Körperflüssigkeit auf der Grundlage
der überwachten
Wassermigrationsmenge.
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Die
Körperflüssigkeit
kann interstitielle Körperflüssigkeit
sein, aber der Blutglukosespiegel ist wahrscheinlich interessanter.
In Situationen, in denen der Spiegel des Glukosebestandteils überwacht wird,
um seinen Spiegel in einer anderen Flüssigkeit indirekt zu bestimmen,
angenommen durch Überwachung
des Glukosespiegels in interstitieller Körperflüssigkeit, um den Glukosespiegel
in Blutplasma zu bestimmen, muß die
interstitielle Körperflüssigkeit den
Spiegel in der anderen Flüssigkeit
widerspiegeln.
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Die
Haut kann für
eine vorbestimmte Zeitspanne mit dem Substrat kontaktiert werden,
und die Überwachung
der Migration von Wasser kann mittels Wiegen des Substrats nach
dem Kontaktierschritt erfolgen. Die Zeitspanne kann irgendwo zwischen
etwa 1 Minute und etwa 2 Stunden liegen, aber eine Zeitspanne zwischen
etwa 5 Minuten und etwa 1 Stunde wird mehr bevorzugt, aber die Zeitspanne
kann auch zwischen etwa 10 Minuten und etwa 45 Minuten, zwischen
etwa 20 Minuten und etwa 40 Minuten oder bei etwa 30 Minuten liegen.
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Das
Substrat kann Papier sein. Das Substrat kann eine Kontaktfläche mit
der Haut zwischen etwa 1 cm2 und etwa 9
cm2 oder zwischen etwa 2 cm2 und etwa
6 cm2 haben. In der unten weiter beschriebenen arbeitsfähigen Ausführungsform
war die Kontaktfläche
etwa 4 cm2.
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In
hier weiter unten im Detail beschriebenen Ausführungsformen hält das Substrat
vor dem Kontaktierschritt eine ausreichend kleine Menge an Wasser,
so daß die
Migration von Wasser während
dem Kontaktierschritt von der Haut zu dem Substrat stattfindet.
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Der Überwachungsschritt
kann das Messen des elektrischen Widerstands des Substrats in Kontakt
mit der Hautoberfläche
umfassen. Der Überwachungsschritt
kann das Bestimmen der Zeitdauer, die es dauert, bis der gemessene
Widerstand sich um einen festen Betrag ändert, und das Korrelieren
dieser Änderung
mit direkt bestimmten Blutglukosespiegeln umfassen.
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Eine
andere veranschaulichende Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Überwachung
des in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden vorhandenen Glukosespiegels, welches das Kontaktieren
einer Hautoberfläche
des Probanden mit einer wäßrigen Glukoselösung mit
vorbestimmter Konzentration umfaßt, um die Migration des Wassers
und der Glukose zwischen interstitieller Hautflüssigkeit und der Lösung zu
ermöglichen.
Das Verfahren umfaßt
die Überwachung
der in der Lösung
vorhandenen Glukosemenge und die Bestimmung der Glukosemenge in der
Körperflüssigkeit
auf der Grundlage der überwachten
Glukosemenge in der Lösung.
Die Bestimmung basiert im allgemeinen auf einer vorhergehenden Eichung,
in der Migrationsmengen mit direkt gemessenen Glukosemengen fraglicher
Körperflüssigkeiten
korreliert wurden.
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Der
Blutglukosespiegel des Probanden kann auf der Grundlage der überwachten
Glukosemenge in der Lösung
bestimmt werden.
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In
einer weiter unten im Detail beschriebenen Ausführungsform ist die vorbestimmte
Glukosekonzentration in der Lösung
ausreichend hoch, daß die Migration
der Glukose von der Lösung
in die Haut stattfindet. Der Überwachungsschritt
kann das Bestimmen der Glukosemenge in der Lösung, nachdem das Substrat
für eine
vorbestimmte Zeitdauer mit der Haut in Kontakt war, umfassen. Die
vorbestimmte Zeitdauer kann zwischen etwa 1 Minute und etwa 2 Stunden,
zwischen etwa 5 Minuten und etwa 1 Stunde, zwischen etwa 10 Minuten
und etwa 45 Minuten, zwischen etwa 20 Minuten und etwa 40 Minuten
oder etwa 30 Minuten sein.
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Die
wäßrige Lösung kann
ein Benetzungsmittel, zum Beispiel Propylenglykol, enthalten.
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Die
Glukosekonzentration in der Lösung
vor dem Kontaktierschritt wäre
im allgemeinen zwischen etwa 50 und etwa 1000 mg/dl, zwischen etwa
200 und etwa 700 mg/dl, zwischen etwa 400 und etwa 600 mg/dl oder
etwa 475 mg/dl.
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In
einer Anordnung wird eine semipermeable Membran zwischen der Lösung und
der Haut angeordnet, um während
des Kontaktierschritts einen indirekten Kontakt der Haut und der
Lösung
dadurch bereitzustellen.
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Wie
erwähnt,
kann die Körperflüssigkeit
Blut sein, und die nichtinvasive Bestimmung der Glukosemenge in
dem Blut kann das Korrelieren der bestimmten Glukosekonzentration
in der Lösung
mit direkt bestimmten Blutglukosespiegeln unter Verwendung von vorher
bestimmten Daten umfassen.
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Das
Volumen der Lösung
kann zwischen etwa 0,1 ml und etwa 1 ml, zwischen etwa 0,2 ml und etwa
0,7 ml, zwischen etwa 0,3 ml und etwa 0,5 ml oder etwa 0,4 ml sein.
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Die
Kontaktfläche
zwischen der Haut und der Lösung
kann zwischen etwa 0,05 Inch2 (0,3 cm2) und etwa 4 Inch2 (25
cm2), zwischen etwa 0,2 Inch2 (1,3 cm2) und etwa 1 Inch2 (6,5
cm2) oder etwa 0,4 Inch2 (2,6
cm2) sein. Der Kontakt kann direkt oder
indirekt sein, wie etwa durch eine semipermeable Membran, welche
die Diffusion von Wasser und Glukose ermöglicht.
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Das
Verfahren kann unter Verwendung einer tragbaren Vorrichtung, in
der die Lösung
enthalten ist, durchgeführt
werden, wobei die Vorrichtung eine Lösungskontaktfläche umfaßt, die
für den
Kontakt der Lösung
mit einem Handgelenk eines menschlichen Probanden dimensioniert
ist.
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Gemäß einer
anderen veranschaulichenden Ausführungsform
gibt es ein Verfahren zur Überwachung
von Glukose in einer Körperflüssigkeit
eines Probanden, welches das Kontaktieren einer Hautoberfläche des
Probanden mit einem Substrat aufweist, welches im wesentlichen frei
von Glukose ist, um die Migration von Glukose zwischen der Körperflüssigkeit
und dem Substrat zu ermöglichen.
Das Verfahren umfaßt
auch die Überwachung
der in dem Substrat vorhandenen Glukosemenge und das Bestimmen der
Glukosemenge in der Körperflüssigkeit auf
der Grundlage der überwachten
Glukosemenge in dem Substrat. Gemäß dieser Ausführungsform
ist das Substrat frei von einem Glukosetransporthemmstoff oder einer
exogenen Energiequelle, oder die Haut wurde nicht dazu gebracht
zu schwitzen. Das Substrat kann Papier sein.
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Die
Körperflüssigkeit
kann interstitielle Körperflüssigkeit
sein, aber wiederum ist der Blutglukosespiegel wahrscheinlich von
größerem Interesse.
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Die
Haut kann für
eine vorbestimmte Zeitspanne mit dem Substrat kontaktiert werden,
und die Überwachung
der in dem Substrat vorhandenen Glukosemenge kann das Bestimmen
der Glukosemenge in dem Substrat am Ende der Zeitspanne umfassen.
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In
einem Verfahren, in dem das Substrat Papier ist, kann die von dem
Papier gehaltene Glukosemenge bestimmt werden, indem das Papier
in eine vorbestimmte Menge von Wasser transferiert wird und die
von dem Substrat gehaltene Glukosemenge auf der Grundlage der in
dem Wasser gelösten
Glukosekonzentration bestimmt wird. Die in dem Wasser gelöste Glukosekonzentration
kann spektrophotometrisch bestimmt werden. Die Bestimmung kann das Reagieren
der Glukose mit einer Reagenz umfassen, um ein Chromophor zu erzeugen,
welches Licht im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums
absorbiert.
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Die
vorbestimmte Zeitspanne kann irgendwo zwischen etwa 1 Minute und
etwa 2 Stunden liegen, aber eine Zeitspanne zwischen etwa 5 Minuten
und etwa 1 Stunde wird bevorzugt, aber die Zeitspanne kann auch
zwischen etwa 10 Minuten und etwa 45 Minuten, zwischen etwa 20 Minuten
und etwa 40 Minuten oder bei etwa 30 Minuten liegen.
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Ein
Papiersubstrat kann eine Kontaktfläche mit der Haut zwischen etwa
1 cm2 und etwa 9 cm2, zwischen
etwa 2 cm2 und etwa 6 cm2 haben.
In der unten weiter beschriebenen arbeitsfähigen Ausführungsform war die Kontaktfläche etwa
4 cm2.
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Gemäß einer
anderen veranschaulichenden Ausführungsform
gibt es ein Verfahren zur Überwachung
des Blutglukosespiegels eines Probanden, das umfaßt: das
Kontaktieren einer Hautoberfläche des
Probanden mit einem Substrat, welches eine bekannte Glukosemenge
hält, um
die Migration von Glukose zwischen der Haut und dem Substrat zu
ermöglichen;
das Überwachen
der Glukosemenge in dem Substrat; und das Bestimmen des Blutglukosespiegels
des Probanden auf der Grundlage der überwachten Glukosemenge in
dem Substrat.
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Das
Substrat kann Papier sein, oder es kann ein Gel, insbesondere ein
wasserbasiertes Gel, sein.
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Nach
einem bestimmten Aspekt, der unten weiter beschrieben wird, ist
die bekannte Glukosemenge ausreichend hoch, daß eine Migration der Glukose
aus dem Substrat in die Haut stattfindet.
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Die
Haut kann für
eine vorbestimmte Zeitspanne mit dem Substrat kontaktiert werden,
und die Überwachung
der in dem Substrat vorhandenen Glukosemenge kann das Bestimmen
der Glukosemenge in dem Substrat nach der Zeitspanne umfassen. Die von
einem 2 cm × 2
cm-Papier gehaltene Glukosemenge kann zum Beispiel vor dem Kontakt
zwischen etwa 0,05 und etwa 0,5 mg sein, unter bestimmten Umständen könnte die
bevorzugte Menge zwischen etwa 0,1 und etwa 0,4 mg oder sogar zwischen
etwa 0,2 und 0,3 mg sein. Das Papier kann zum Beispiel nach dem
Kontaktierschritt in eine vorbestimmte Menge von Wasser transferiert
werden, und die von dem Papier gehaltene Glukosemenge kann auf der Grundlage
der in dem Wasser gelösten
Glukosekonzentration bestimmt werden. Die in dem Wasser gelöste Glukosekonzentration
kann spektrophotometrisch be stimmt werden. Ferner kann die spektrophotometrische
Bestimmung das Reagieren der Glukose mit einer Reagenz umfassen,
um ein Chromophor zu erzeugen, das Licht im sichtbaren Bereich des
elektromagnetischen Spektrums absorbiert.
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Die
vorbestimmte Zeitspanne kann irgendwo zwischen etwa 1 Minute und
etwa 2 Stunden sein, aber eine Zeitspanne zwischen etwa 5 Minuten
und etwa 1 Stunde wird bevorzugt, aber die Zeitspanne kann auch
zwischen etwa 10 Minuten und etwa 45 Minuten, zwischen etwa 20 Minuten
und etwa 40 Minuten oder bei etwa 30 Minuten liegen.
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Ein
Papiersubstrat kann eine Kontaktfläche mit der Haut zwischen etwa
1 cm2 und etwa 9 cm2, zwischen
etwa 2 cm2 und etwa 6 cm2 haben.
In der unten weiter beschriebenen arbeitsfähigen Ausführungsform war die Kontaktfläche etwa
4 cm2.
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Ein
Gelsubstrat, wie weiter unten in Verbindung mit einer bestimmten
Ausführungsform
beschrieben, kann eine zwischen dem Substrat und der Haut angeordnete
semipermeable Membran haben, um während des Kontaktierschritts
einen indirekten Kontakt der Haut und des Gels dadurch bereitzustellen.
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Die
Glukosekonzentration in einem Gelsubstrat kann vor dem Kontaktierschritt
bis zu etwa 600 mg/dl oder zwischen etwa 50 und 500 mg/dl sein, aber
abhängig
von den Bedingungen könnte
die bevorzugte Menge zwischen etwa 100 und 500 mg/dl oder sogar
irgendwo zwischen 200 und etwa 500 mg/dl liegen. Eine Optimierung
würde durchgeführt, um
die unter bestimmten Bedingungen beste Konzentration zu bestimmen,
wobei berücksichtigt
wird, daß eine
bestimmte Anwendung, wie bereits erwähnt, erfordert, daß die Glukosekonzentration
ausreichend hoch ist, um die Migration von Glukose aus dem Gel in
die Haut zu ermöglichen.
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Eine
andere veranschaulichende Ausführungsform
ist eine Vorrichtung zur Überwachung
des Blutglukosespiegels eines Probanden. Die Vorrichtung umfaßt ein Substrat,
das eine bekannte Glukosemenge hält,
wobei das Substrat die Eigen schaft hat, daß die Glukose entlang eines
Konzentrationsgradienten der Glukose zwischen dem Substrat und der
Haut frei diffundieren kann, wenn es mit menschlicher Haut in Kontakt
ist, wobei das Substrat eine Oberfläche für diesen Kontakt und eine Okklusivabdeckung
umfaßt.
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Die
Vorrichtung kann eine tragbare Vorrichtung sein und eine Kontaktfläche haben,
die für
den Kontakt mit einem Handgelenk eines menschlichen Probanden dimensioniert
ist. Die Kontaktoberfläche kann
durch eine Membran bereitgestellt werden, die für Glukose durchlässig ist.
Die Kontaktfläche
kann zwischen etwa 0,05 Inch2 (0,3 cm2) und etwa 4 Inch2 (25
cm2) sein.
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Das
Substrat der Vorrichtung kann Papier oder ein Gel, insbesondere
ein wasserbasiertes Gel, sein. Das Volumen des Gels kann zwischen
etwa 0,1 ml und etwa 1 ml sein. Eine Vorrichtung mit einer Membran
kann mit einer abnehmbaren Schutzabdeckung für die Membran versehen sein.
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Die
Glukosekonzentration in dem Gel kann zwischen etwa 50 mg/dl und
etwa 1000 mg/dl sein.
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Eine
andere Vorrichtung umfaßt:
ein Loch bzw. Well, das eine wäßrige Glukoselösung mit
einer vorbestimmten Konzentration enthält, und eine Oberfläche, die
einen druckempfindlichen Klebstoff hält, die einen oberen Abschnitt
des Lochs umgibt, um das Anbringen der Vorrichtung auf einer Hautoberfläche des
Probanden zu ermöglichen,
wobei die Lösung mit
der Hautoberfläche
in Kontakt ist.
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Die
Vorrichtung kann eine Einrichtung zur Beschaffung einer Probe der
wäßrigen Glukoselösung aus
dem Loch umfassen, wenn die Vorrichtung auf der Hautoberfläche angebracht
ist. Eine bevorzugte Einrichtung ist eine Membran, die derart angeordnet
ist, daß sie
zugänglich
ist, wenn die Vorrichtung auf der Hautoberfläche angebracht ist, und derart,
daß sie
durchstochen werden kann, um die Probe zu beschaffen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nun
werden bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung beschrieben, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
genommen wird.
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1 zeigt
eine Vorrichtung einer ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wobei das Substrat Papier ist;
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1a zeigt
eine Variante der Vorrichtung der ersten Ausführungsform;
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2 ist
eine graphische Darstellung des spektralen Absorptionsvermögens des
Eluats von mit Glukose behandelten Papierstreifen bei 635 nm, aufgetragen
gegen die Menge (mg) von den Streifen zugesetzter Glukose. Das Eluat
des Papiers wurde mit Toluidine Glucose Reagent Kit (#635, Sigma,
St. Louis, Missouri) behandelt;
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3 und 4 sind
jeweils repräsentative graphische
Darstellungen des spektralen Absorptionsvermögens (635 nm) des Eluats von
Papierstreifen gegen den direkt bestimmten Blutglukosespiegel menschlicher
Probanden (mmol/l). Für
jeden Punkt wurde der Proband dreißig Minuten lang mit einem Papierstreifen
behandelt, auf den 0,1 ml Lösung
(300 Milligrammprozent Glukose und 2 Grammprozent Cholatnatriumsalz)
aufgetragen wurde und der unter Umgebungsbedingungen getrocknet
wurde. Das Eluat des Papierstreifens wurde mit Toluidine Glucose Reagent
Kit behandelt und das Absorptionsvermögen bestimmt (y-Achse). Nach
der 30-minütigen
Einwirkung wurde eine Blutprobe von dem Probanden genommen, und
der Blutglukosespiegel unter Verwendung eines Elite-Glucometers
direkt aus der Probe bestimmt (x-Achse);
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5 ist
eine graphische Darstellung des spektralen Absorptionsvermögens (635
nm) des Eluats von Papierstreifen gegen den direkt bestimmten Blutglukosespiegel
von menschlichen Probanden (mmol/l). Die Bedingungen, unter denen
die Experimente durchgeführt
wurden, waren ähnlich
den für 3 und 4 beschriebenen,
aber in diesem Fall wurden auf jeden Papierstreifen auch 10 Grammprozent
Harnstoff aufgetragen;
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6 zeigt
eine Vorrichtung einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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7 ist
eine graphische Darstellung der effundierten Glukosekonzentration
(mg/dl) gegen die Effusionszeit (Minuten), welche unter Verwendung der
zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung erhalten wird. Das Gel der Vorrichtung bestand aus
1 Grammprozent Carbopol und 400 mg Gewichtsprozent Glukose in Wasser.
Die Vorrichtung wurde mit der Membran nach oben gewandt ausgerichtet,
und ein Wasservolumen (50 oder 100 μl) wurde auf der Membran angeordnet.
Glukose wurde aus dem Gel über
die Membran in den Tropfen Wasser, wo die Anfangskonzentration der
Glukose null war, effundieren gelassen. Die in dem bekannten Wasservolumen vorhandene
Glukosekonzentration wurde in 10-Minuten-Intervallen mit einem Elite-Glucometer
gemessen und als eine Funktion der Zeit aufgetragen;
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8 ist
eine repräsentative
graphische Darstellung der effundierten Glukosekonzentration (mg/dl)
gegen die Effusionszeit (Minuten), welche unter Verwendung der zweiten
Ausführungsform
der Vorrichtung erhalten wurde, nachdem sie in Kontakt mit der Haut
einer Person angeordnet wurde. Das Gel der Vorrichtung besteht aus
1 Grammprozent Carbopol und 400 Milligrammprozent Glukose. Die obere
Kurve der graphischen Darstellung zeigt die Glukoseeffusion aus
dem Gel in einem Eichungsexperiment vor (pre) dem Anbringen auf
der Haut. Die untere Kurve zeigt Ergebnisse, die 30 Minuten nach (post)
dem Anbringen der Vorrichtung auf dem Handgelenk einer Person erzielt
wurden;
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9 ist ähnlich 8,
aber in diesem Fall waren auch 5 Grammprozent Harnstoff in der Gelzusammensetzung
enthalten, die verwendet wurde, um die Ergebnisse zu erzielen;
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10 ist
eine graphische Darstellung des Gewichts (mg) an absorbiertem und
von einem Papier zurückgehaltenen
Wasser (Vorrichtung der ersten Ausführungsform) von der Haut einer
Person über
30 Minuten als eine Funktion des Blutglukosespiegels (mmol/l) der
Person, der direkt unter Verwendung eines Elite-Glucometers gemessen
wurde;
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11 ist
eine graphische Darstellung der in einem Papiersubstrat vorhandenen
Glukosenkonzentration (Vorrichtung der ersten Ausführungsform) (Absorptionsvermögen bei
505 nm), die unter Verwendung des Trinder Glucose Reagent Kit, #315–100 (Sigma,
St. Louis, Missouri) als eine Funktion des Gewichts (mg) des von
dem Papiersubstrat absorbierten und zurückgehaltenen Wassers aus der Haut
einer Person über
30 Minuten bestimmt wurde;
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12 ist
eine graphische Darstellung des elektrischen Widerstands (MΩ) gegen
die Zeit (Minuten), wie er durch eine EKG-Elektrode gemessen wird,
die als Okklusivbinde für
ein Papiersubstrat verwendet wird;
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13 zeigt
die Daten von 12 (13 wurde
ersetzt durch 12) aufgetragen als Logarithmus
des Widerstands als eine Funktion der Zeit (Minuten);
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14 ist
eine graphische Darstellung der Zeit (Minuten), die der Gleichstromwiderstand braucht,
um einen normierten Betrag (150 × 103 Ω) abzunehmen,
wobei die EKG-Elektrode
als eine Okklusivunterlage für
ein Papiersubstrat verwendet wird, das gegen die Haut einer Person
gehalten wird, aufgetragen gegen den direkt gemessenen Blutglukosespiegel
der Person;
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15 ist
eine repräsentative
graphische Darstellung, welche die Glukosekonzentration (mg/dl)
zeigt, die in 0,4 ml wäßriger Lösung, die
in dem Loch einer Variante der Vorrichtung von 6 (siehe
Text) enthalten ist, zurückgehalten
werden, nachdem sie 30 Minuten lang der Haut einer Person ausgesetzt
war, als eine Funktion des direkt unter Verwendung eines Elite-Glucometers
gemessenen Blutglukosespiegels (mg/l) der Person. Die Anfangsglukosekonzentration
war 475 mg/dl;
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16 ist eine graphische Darstellung, welche
die Ablesung (Mittel von zehn Ablesungen) eines Hautphasenmeßgeräts als eine
Funktion der direkt bestimmten Blutglukosekon zentration zeigt. Messungen
wurden an einer Stelle auf dem linken Unterarm (·) und dem rechten Unterarm
(+) gemacht; und
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17 ähnlich 16 ist, aber die Ablesungen an einem Finger
genommen wurden.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
-
Uns 1 der
Zeichnungen zuwendend umfaßt
die Anstückvorrichtung 10 einen
absorbierenden Papierstreifen 12, eine Okklusivsperre 14,
ein weiches Umrißpolster 16 und
eine klebende obere Kunststoffbinde 18. Der Papierstreifen 12 kann
zum Beispiel ein 2 cm × 4
cm Stück
Chromatographiepapier (Whatman Nr. 1 Chr) sein, das auf sich selbst
gefaltet wird, um ein Rechteck zu bilden. Die Okklusivsperre 14 ist
aus einem undurchlässigen
flexiblen Kunststoffmaterial, das an das weiche Umrißpolster 16 geklebt
ist. Das Umrißpolster 16 ist
an das Kunststoffbindenmaterial 18 geklebt. Die Vorrichtung 10 wird über einer
Hautstelle, typischerweise dem Handgelenk, angeordnet und durch
Enden der Binde 18, die einen Hautklebstoff tragen, an
ihrem Platz gehalten. Der absorbierende Papierstreifen wird dann zwischen
der Haut und der Okklusivsperre 14 eingeführt, um
den Transport von interessierenden biochemischen Stoffen zwischen
der Haut und dem Papiersubstrat zu ermöglichen. Derartige interessierende biochemische
Stoffe umfassen Glukose und Wasser, die an der Überwachung des diabetischen
Hautzustands beteiligt sind.
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Alternativ
kann der absorbierende Papierstreifen unter einer Metallelektrode 20 (in 1a wurde
das ursprüngliche
Bezugszeichen "10" ersetzt durch "20") angeordnet werden,
die, wie in 1a dargestellt, zwischen der
Vorrichtung 10 und der Haut eingeführt wird.
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Bei
Verwendung wird die Vorrichtung 10 über der Hautstelle angeordnet
und befestigt, indem die Klebeenden der Binde 18 an der
Haut befestigt werden. Das absorbierende Papiersubstrat wird zwischen
der Haut und der Okklusionsoberfläche 14 der Vorrichtung
eingeführt.
In weiter unten beschriebenen Experimenten wurde ein Vorrat mit
wäßriger Glukoselösung mit
der Konzentration hergestellt, die erfor derlich ist, um mit einer
Mikropipette eine gewünschte
Glukosemenge auf dem Papierstreifen abzulagern, welcher dann vor
der Verwendung bei Raumtemperatur trocknen gelassen wurde. Die Glukosemenge,
die nach dem Hautkontakt in dem absorbierenden Papier blieb, wurde
bestimmt, indem der Papierstreifen in eine Schraubkappen-Testhülse eingeführt wurde.
Die Testreagenz (Toluidine Kit, #635-6, Sigma, St. Louis) wurde
zugegeben, die Kappe angebracht und die Mischung bei 100°C für 10 Minuten
erhitzt. Die sich entwickelnde Farbe wurde bei einer Wellenlänge von
635 nm in 1 cm-Transmissionsspektralzellen gemessen und die vorhandene Glukosekonzentration
aus dem Betrag der spektralen Absorption bestimmt. Das Absorptionsvermögen als
eine Funktion bekannter Glukosemengen, die Papierstreifen zugesetzt
wurden, ist in 2 aufgetragen, um zu begründen, daß das beobachtete
Absorptionsvermögen
proportional zu der vorhandenen Glukosemenge ist.
-
In
einer Reihe von Experimenten wurde das chromatographische Papier
mit 0,1 ml einer Lösung (300
Milligrammprozent Glukose und 2 Grammprozent Cholatnatriumsalz)
beschickt und in Raumluft getrocknet. Es hat sich, wie in US-A-5 139 023 (am 24.
Mai 1988 an Carey et al. erteilt) beschrieben, gezeigt, daß Cholate
die Penetration von Glukose in ein externes Hydrogel fördern. Die
Glukosemenge, die nach 30 Minuten in dem Substrat blieb, wurde als eine
Funktion der Blutglukose aufgetragen, die unter Verwendung eines
Lanzettenstichs und Messen der Blutglukosekonzentration unter Verwendung
eines Elite-Glucometers (Miles Canada, Diagnostics Division, Division
of Bayer) direkt aus einer Blutprobe bestimmt wurde. Typische Ergebnisse
sind in 3 und 4 gezeigt.
US-A-4 748 508 beschreibt Gallensalznachbildungen, die penetrationsfördernde
Eigenschaften haben.
-
Eine
andere Reihe ähnlicher
Experimente wurde durchgeführt,
wobei das Chromatographiepapier mit 0,10 ml einer Lösung (300
Milligrammprozent Glukose und 10 Grammprozent Harnstoff) beschickt und
in Raumluft getrocknet wurde. Die Ergebnisse sind in 5 aufgetragen.
-
Eine
andere Ausführungsform
einer Vorrichtung der Erfindung ist die in 6 gezeigte
Anstückvorrichtung 22.
Die Anstückvorrichtung 22 umfaßt ein Substratloch 24 (0,5%
Methocelgel, isotonisches (Natriumchlorid) Gel und gepuffertes isotonisches Gel
und Gel mit penetrationsfördernden
Stoffen, wie etwa Harnstoff, Harnstoffersatzstoffen, Cholaten, Lezithinen,
aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Säuren, aliphatischen Ersatzsäuren und
Emulgatoren), unteres Membranmaterial 26 (Biofill – biologischer Hautersatzstoff,
mikrokristalline Zellulose, Productos Biotecnologicos S.A., Bom
Retiro, Curitiba, Parana, Brasilien), einen Gummiringeinsatz 28 und
eine obere undurchlässige
transparente Platte 30. Die transparente Platte könnte durch
eine zweite Membran ersetzt werden. Die Zwischenmanschette 32a mit
Klebstoff sowohl auf ihrer oberen als auch der unteren Oberfläche befestigt
die untere Membran an dem Gummiring. Die obere Manschette 32b mit
Klebstoff sowohl auf ihrer oberen als auch der unteren Oberfläche befestigt
die transparente Platte 30 an dem Gummiring. Die unterste
Manschette 32c mit Klebstoff sowohl auf ihrer oberen als
auch der unteren Oberfläche
befestigt das undurchlässige
Schutzband 34 an der Unterseite der Vorrichtung, so daß das Band
die untere Membran 26 bedeckt.
-
Für die Verwendung
wird das Loch mit einer Glukoselösung
gefüllt,
und die Vorrichtung wird durch die obere undurchlässige Platte
und die untere Membran verschlossen. Eine Hautstelle wird vorbereitet, indem
sie mit einem Vorbereitungstupfer abgewischt wird und trocknen gelassen
wird. Das untere Schutzpapier wird von der unteren klebenden Manschette entfernt,
und die Vorrichtung wird in Kontakt mit der Haut angeordnet. Der
Innendurchmesser des Rings wäre
typischerweise zwischen etwa 0,25 Inch (0,64 cm) und etwa 0,5 Inch
(1,3 cm), und er könnte
typischerweise eine Tiefe zwischen etwa 0,04 Inch (0,1 cm) und etwa
0,16 Inch (0,4 cm) haben. Diese Abmessungen können natürlich im Hinblick auf das gesamte
benötigte
oder gewünschte
Gelvolumen und die Oberfläche,
die in der Verwendung für
die Einwirkung auf die Haut einer Person vorgesehen ist, optimiert
werden. Die untere Manschette hat typischerweise einen Außendurchmesser
von etwa 1 1/4 Inch (3,2 cm), und wiederum können die Manschettenabmessungen
und der verwendete Klebstoff geändert werden,
um für
die Zeitdauer, über
die die Vorrichtung daran haften soll, eine geeignete Haftung der Vorrichtung
an der Haut einer Person zu erzielen.
-
Andere
mögliche
Materialien, die als eine Membran verwendet werden könnten, umfassen membranartiges
Gewebematerial, das verwendet wird, um Kling TiteTM,
NaturalambTM Naturhautkondome herzustellen,
TrojanTM-Premiumprodukt, Carter Wallace,
Cranbury, New Jersey, USA, Cyclopore-Membranen, wasserbindende und wasserabweisende
(Whatman Inc.) und Gelman-Membranen. Jede semipermeable Membran,
die ermöglicht,
daß der/die
gelöste/n
Stoff/e von Interesse reproduzierbar durch sie hindurch diffundieren,
wäre geeignet. Carbopol
ist ein Polymer aus Akrylsäure,
die mit einem polyfunktionellen Mittel (B.F. Goodrich) quervernetzt
ist. Ein anderes mögliches
Gel wäre
Methocel (Dow Chemical, Midland, Michigan), das ein wassermischbares
Polymer aus Hydroxypropyl-Methylzellulose ist. Andere Geliermittel
umfassen Kollagen, Gelatine, Kieselgel und andere wasserbindende
Materialien, die Gelfestigkeit bereitstellen, den/die gelösten Stoff/e
von Interesse auflösen
und die Diffusion des/der gelösten
Stoffs/e ermöglichen.
Verwendete Gellösungen
können
ausreichend Natriumchlorid und Natriumhydrogenkarbonat enthalten,
um isotonische Bedingungen herzustellen, die mit denen der interstitiellen
Flüssigkeit
verträglich
sind. Isotonisches Gel, pH-Wert und andere Mittel können reguliert
werden, um die Penetration von Glukose durch die Hornschicht der
Oberhaut zu erleichtern. Die Membran und das Gel müssen miteinander
in dem Sinne verträglich
sein, daß die
Membran das Gel zurückhalten muß, während sie
die Diffusion des/der gelösten Stoffs/e
von Interesse ermöglicht.
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Wie
bei dem weiter oben beschriebenen Papiersubstrat wird das Gel normalerweise
mit Glukose beschickt, und die Glukosekonzentration wird derart ausgewählt, daß sie groß genug
ist, durch die untere Membran und in die Haut zu diffundieren. Man
könnte
es vorziehen, mehr als ein Standard- oder vorausgewähltes Gel, wie drei Gels, mit
niedrigen, mittleren und hohen Glukosekonzentrationen herzustellen, welche
jeweils unter bestimmten Bedingungen eine befriedigende Leistung
bereitstellen. Zum Beispiel könnte
sich zeigen, daß ein
Gel mit einer relativ hohen Glukosekonzentration für die Verwendung
nach einem schweren Essen besonders gut funktioniert. Der optimale
Wert würde
bestimmt durch die Notwendigkeit, die Spitzenlast zu übersteigen,
während gleichzeitig
vermieden wird, die Hautstelle zu sättigen, aber gleichzeitig durch
die Notwendigkeit, eine meßbare
Differenz zwischen den Anfangs- und Endglukosespiegeln in dem Substratgel
zu haben. Es könnte
notwendig sein, auf der Grundlage individueller Glukoseverträglichkeitskurven
auszuwählen.
Die Optimierung der Abtastzeit könnte
abhängig
von den Glukosespiegeln der Stelle und der möglichen Übertragungsrate, die zwischen
dem Gel und der Stelle erreicht werden kann, schwanken.
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Nach
einer gegebenen Zeitdauer wird die Vorrichtung 22 von der
Haut des Probanden entfernt. Die Glukosekonzentration in dem Gel
kann bestimmt werden, indem die elektromagnetische Sonde eines Elite-Glucometers
in das Gel eingeführt
wird und eine kleine Menge der Lösung,
etwa 3 μl,
in die Sonde gesaugt wird. Das Glukosemeßgerät liefert in etwa einer Minute
einen Ablesewert.
-
Ergebnisse,
die unter Verwendung der Vorrichtung 22 erzielt wurden,
sind in 7, 8 und 9 gezeigt.
In einer ersten Reihe von Experimenten (7) wurde
ein Gelsubstrat (mit 400 Milligrammprozent Glukose beschickt), in
einem Lochbehälter
angeordnet und geeicht, indem die Glukosekonzentration gemessen
wurde, die durch die semipermeable Membran in einen 100 μl-Tropfen
Wasser effundierte, welcher oben auf der semipermeablen Membran
angeordnet war (wobei die Vorrichtung in einer zu der in 6 gezeigten
um gekehrten Position war). 7 zeigt
die in dem Wassertröpfchen
gemessene Glukosekonzentration als eine Funktion der Zeit. Die Umwandlung
der Konzentrationsdaten in eine logarithmische Form zeigt, daß die Glukose
gemäß einer
Stoffübergangskinetik
erster Ordnung aus dem Lochbehälter
in den Wassertropfen effundiert, das heißt, daß der Übergang von Glukose in das
externe Wasservolumen einem diffusionsbegrenzten Prozeß entspricht.
-
In
einer anderen Reihe von Experimenten wurde die Vorrichtung mit der
semipermeablen Membran gegen die Haut auf dem Handgelenk menschlicher
Probanden angeordnet, um zu ermöglichen, daß Glukose
für dreißig Minuten
aus dem Lochbehälter
durch die semipermeable Membran in die Haut diffundierte. Danach
wurde das Eichverfahren wiederholt, um die restliche Glukosekonzentration
zu bestimmen. 8 zeigt das Eichverfahren vor
(obere graphische Darstellung) und nach der Anwendung (untere graphische
Darstellung) der Vorrichtung auf die Haut menschlicher Probanden.
Die langsamere Glukose-Effusionsrate (post gegen pre) aus der Behälterkammer
in einen 100 μl-Wassertropfen
zeigt an, daß die
Glukosekonzentration danach geringer als in dem Zustand davor ist.
Die Differenz der Glukosekonzentration spiegelt die Glukosemenge
wider, die von dem Gel in die Haut diffundiert ist.
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Ähnliche
Experimente wurden mit einem ähnlichen
Gel durchgeführt,
das 5% Harnstoff enthielt, wobei die Ergebnisse in 9 gezeigt
sind.
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In
einer anderen Reihe von Experimenten wurde die Effusion von Wasser
aus der Haut gemessen. Wasser, das von der Haut aufgenommen wird, wurde
unter Verwendung einer der in 1 gezeigten ähnlichen
Okklusiv-Anstückvorrichtung
bestimmt. In diesen Experimenten wurde jedoch vor der Anordnung
der Vorrichtung auf der Haut einer Person keine Glukose in das Papier
zugesetzt. In einer ersten Reihe von Experimenten wurde die Vorrichtung
30 Minuten lang an ihrem Platz gelassen, und dann wurde das Papier
gewogen. Der Blutglu kosespiegel der Person wurde, wie weiter oben
beschrieben, auch direkt unter Verwendung eines Elite-Glucometers
bestimmt. Repräsentative
Daten sind in 10 aufgetragen. Wie zu sehen
ist, gibt es eine Zunahme des von dem Papier aus der Haut absorbierten
Wassers bei zunehmender Blutglukosekonzentration.
-
Diese
Experimente wurden erweitert, indem die von dem Papiersubstrat der
Vorrichtung aufgenommene Glukosemenge unter Verwendung einer Trinder-Enzymprobe
bestimmt wurde. Die Glukosemenge (Absorptionsvermögen bei
505 nm) als eine Funktion der aus dem Hautwasser aufgenommenen Wassermenge
(mg) ist in 11 gezeigt.
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Ein ähnliches
Experiment wurde durchgeführt,
wobei die Okklusivpapierstreifen an Ort und Stelle bezüglich absorbiertem
und zurückgehaltenem Wasser
analysiert wurden, wobei EKG-Metallelektroden für die Okklusion verwendet wurden, 1a. Meßgeräte für den Gleichstromwiderstand
zeigten, daß das
Zurückhalten
von Wasser unter einer Metallelektrodenokklusion den Gleichstromwiderstand
verringerte, siehe 12 und 13. In 12 ist
der elektrische Widerstand (MΩ)
als eine Funktion der Zeit aufgetragen. In 13 ist
log R als eine Funktion der Zeit aufgetragen, was zeigt, daß die Abnahme des
Widerstands zumindest ungefähr
ein Prozeß erster
Ordnung ist. Blutglukosespiegel wurden, wie vorher auch, direkt über die
Zeit bestimmt. Die Zeit, die es dauerte, bis der Widerstand um einen
normierten Betrag (150 × 103 Ω)
abnahm, wurde gegen den direkt gemessenen Glukosespiegel aufgetragen,
siehe 14. Wie zu erkennen ist, nahm
die Zeit, in welcher der Widerstand um den normierten Betrag abnahm,
mit dem direkt gemessenen Blutglukosespiegel ab.
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Eine Änderung
der Vorrichtung von 6 wurde verwendet, um die in 15 gezeigten
Ergebnisse zu erzielen. In der veränderten Vorrichtung wurden
eine obere Platte 30 und eine Manschette 32b mit
einer Klebstoffolie ersetzt. Die untere Membran 26 und
die Zwischenmanschette 32a wurden weg gelassen, wobei die
Manschette 32c blieb, um die Vorrichtung an die Haut zu
kleben. Das Loch 24 wurde mit 0,4 ml Lösung mit einer Glukosekonzentration von
etwa 475 mg/dl und etwa 5 Grammprozent Propylenglykol gefüllt. Propylenglykol
ist ein Benetzungsmittel, das verwendet wird, um den Diffusionskontakt
der wäßrigen Glukoselösung mit
der Haut zu fördern.
Die Vorrichtung, die umgekehrt zu der dargestellten Position ausgerichtet
war, wurde an der Haut befestigt, indem die gefüllte horizontale Vorrichtung angehoben
wurde, um sie mit dem Unterarm eines Probanden, der horizontal über der
Vorrichtung gehalten wurde, in Kontakt zu bringen. Der Arm mit der daran
befestigten Vorrichtung kann ohne besondere Einschränkung frei
bewegt werden, wenngleich dafür Sorge
getragen werden muß,
daß eine
Störung
der Vorrichtung vermieden wird und das Lösen von dem Arm verhindert
wird. Nach etwa dreißig
Minuten wurde der Arm so ausgerichtet, daß die Vorrichtung mit der Außenfolie
oben aufwärts
ausgerichtet war. Die Folie wurde punktiert, und die Elektrodenspitze
eines Elite-Glucometers wurde direkt in die Lösung in dem Loch der Vorrichtung
eingeführt,
um die Glukosekonzentration zu messen.
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Blutglukosespiegel
wurden wie weiter oben bestimmt, und der Glukosepegel der Lösung (mg/dl) wurde
als eine Funktion des Blutglukosespiegels aufgetragen, siehe 15.
Wie zu erkennen ist, nimmt die nach 30 Minuten in der Vorrichtung
bleibende Glukose mit zunehmendem Blutglukosespiegel ab.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die Messung der Impedanz an der Hautoberfläche. Die Experimente wurden
ausgeführt,
wobei Messungen mit einem Hautphasenmeßgerät (dermal phase meter: DPM),
erhältlich
von NovaTM Technology Corporation of Gloucester,
Massachusetts, gemacht wurden. Die Messungen wurden an zwei Hautstellen,
dem Unterarm und dem Mittelfinger, gemacht. Die Skalierung des Meßgeräts ist von
90 bis 999. Es wird angenommen, daß ein höherer Ablesewert ein höheres Maß der Hauthydration
anzeigt. Blutglukosemessungen wurden, wie weiter oben beschrieben,
unter Verwendung eines Elite-Glucometers auch direkt gemessen (mg/dl).
Messungen wurden zu verschiedenen Zeiten gemacht, um die Änderungen
der Hauthydration von der Gegenwart, während des Fastens über Nacht,
der Teilnahme an der Nahrungsaufnahme bei einer typischen Mahlzeit
zum Frühstück oder
Mittagessen und darauffolgend einem Spitzenwert der Blutglukose
und einem Abfall auf 100 mg/dl, zu verfolgen.
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In
diesem Experiment wurde ein Sondensensor gegen die Hautoberfläche angeordnet
und leicht gehalten, bis das Meßgerät die Beendigung
der Datenerfassung anzeigte. Das Zeitintervall (Übernahmezeit) für die Datenerfassung
wurde mit null Sekunden (sofort) ausgewählt. Andere geeignete Zeitspannen
können
irgendwo zwischen 0 und 30 Sekunden oder zwischen 0,5 und etwa 10
Sekunden oder zwischen etwa 1 Sekunde und 5 Sekunden oder bei etwa
5 Sekunden liegen. Die unter Verwendung des Hautphasenmeßgeräts erzielten
Ergebnisse sind als Funktion der Blutglukosekonzentration jeweils
in 16 und 17 aufgetragen.
Jeder aufgetragene Punkt stellt das Mittel von 10 Messungen unter
Verwendung des Hautphasenmeßgeräts dar.
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Die
Daten von 10, 12 und 14 zeigen,
daß von
einem Papiersubstrat (über
eine feste Zeitspanne) absorbiertes Wasser mit zunehmender Blutglukosekonzentration
zunimmt. Die Daten von 11 zeigen, daß die Glukosemenge,
die (über eine
feste Zeitspanne) in ein Papiersubstrat migriert, mit zunehmender
Blutglukosekonzentration zunimmt. Somit ist klar, daß sowohl
Wasser als auch Glukose fähig
sind, durch die Hornschicht der Oberhaut zu migrieren. Die Daten
von 15 zeigen, daß die
Migration von Glukose aus Wasser (einer Vorrichtung, die 0,4 ml
einer 475 mg/dl Glukose in Wasserlösung enthält) in die Haut mit zunehmender
Blutglukose zunimmt. 16 und 17 zeigen an, daß das Maß der Hauthydration mit zunehmender
Blutglukosekonzentration zunimmt.
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Eine
mögliche
Erklärung
für die
vorhergehenden Beobachtungen wird nun gegeben, wenngleich der Erfinder
nicht durch irgendeine Theorie eingeschränkt werden möchte. Der
Ansatz, der verwendet wurde, um die hier und insbesondere in 15 bis 17 gezeigten Ergebnisse zu erzielen, kann
verwendet werden, um den Blutglukosespiegel eines Probanden nichtinvasiv
zu bestimmen, und dieser Vorteil der Erfindung wird durch das Vorhandensein
oder Nichtvorhandensein der folgenden Erklärung nicht geschmälert.
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Es
wird angenommen, daß der
Weg, über den
das Wasser in die Haut wandert mittels interstitieller Räume oder
Kanäle
verläuft.
Aus den Ergebnissen von 10 wird
abgeleitet, daß in
derartigen interstitiellen Räumen
enthaltenes Wasser mit zunehmender Blutglukosekonzentration zunimmt.
Da die Glukosekonzentration derartiger interstitieller Flüssigkeit
den Blutglukosespiegel widerspiegelt, nimmt die Glukosekonzentration
in der interstitiellen Flüssigkeit
ebenfalls mit zunehmender Blutglukosekonzentration zu. Als eine
Erklärung
für die
Neigung der in 15 aufgetragenen Daten nach
unten wird ein Zwei-Schritt-Prozeß vorgeschlagen. Zuerst "hydriert" Wasser aus der Vorrichtung
die Haut. Wasser diffundiert schneller als Glukose aus der Vorrichtung
in die interstitiellen Räume,
zu denen es durch die Hornschicht der Oberhaut Zugang hat. Es gibt
eine Grenze für
die Wassermenge, die in derartigen Räumen enthalten sein kann. In
einem zweiten langsameren Schritt, aber einem, der durch die erhöhte Hydration der
Haut gefördert
wird, diffundiert Glukose aus der Vorrichtung in die interstitiellen
Kanäle.
Es würde
erwartet, daß die
Rate des zweiten Schritts in irgendeinem Verhältnis zu der Differenz der
Glukosekonzentrationen in der Vorrichtung und den interstitiellen Räumen steht.
In jedem Fall findet die "vollständige" Hydration der Haut
durch den ersten Schritt des Prozesses mit zunehmender Glukosekonzentration schneller
statt, da das Maß der
Hauthydration mit der Blutglukose des Probanden zunimmt. Dies wiederum bedeutet,
daß der
zweite Schritt leichter stattfindet, wenn die Blutglukose des Probanden
höher ist.
Es wird somit beobachtet, daß die
Glukosemenge, die aus der Vorrichtung in die Haut diffundiert, mit
zunehmender Glukosekonzentration zunimmt. Es ist wahrscheinlich,
daß die
zwei Schritte des Prozesses in gewissem Maß gleichzeitig (wenngleich
mit ver schiedenen Raten) stattfinden, aber die Ergebnisse von 15 legen
nahe, daß der
erste Schritt des Prozesses vorherrscht, und folglich das Maß der Glukoseentleerung
aus der Vorrichtung stärker
von dem anfänglichen
Maß der
Hauthydration als von der Glukosekonzentration in den interstitiellen
Räumen
abhängt.
Die in 16 und 17 aufgetragenen
Daten zeigen an, daß das
Maß der
Hauthydration, über
eine relativ kurze Zeitspanne gemessen, mit der Blutglukosekonzentration
zunimmt.
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Zurückkehrend
zu den in 3, 4 und 5 aufgetragenen
Daten, wobei das die Glukose haltende Substrat Papier war, hält das Substrat
nicht ausreichend Wasser, damit der Hydrationsprozeß nennenswert
stattfindet, der zweite Schritt des Prozesses herrscht vor, und
folglich hängt
das Maß der Glukoseentleerung
aus dem Papiersubstrat umgekehrt mit der Glukosekonzentration in
den interstitiellen Räumen
und folglich auch der Blutglukosekonzentration zusammen.
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Ein
Substrat der vorliegenden Erfindung für die Verwendung im Zusammenhang
mit einem Aspekt dieser Erfindung, in dem das Substrat vor der Verwendung
mit Glukose beschickt wird, hat die Eigenschaft, daß eine geeignete
Glukosemenge in das Substrat gefüllt
werden und von dem Substrat zurückgehalten
werden kann, welches einer geeigneten Lagerung unterzogen wird,
bis das Substrat mit Haut in Kontakt gebracht wird. Ein Substrat
für die Verwendung
in Verbindung mit einem Aspekt dieser Erfindung, in der Glukoseübergänge zu einem
unbeschickten Substrat stattfinden, hat die Eigenschaft, daß der Übergang,
d.h. die Diffusion der Glukose in das Substrat leicht stattfindet.
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Die
Testprobanden der weiter oben beschriebenen Experimente waren nicht
diabetisch und frei von jeglicher endokrinologischen Anomalie, welche die
beobachteten Ergebnisse beeinträchtigen
würden.
Es wurden am Morgen Studien an fastenden Probanden durchgeführt. Nach
Grundmessungen beim Fasten, wurde Nahrung aufgenommen, um die Blutglukosespiegel
zu heben. Die Studien wurden fortgesetzt, bis die Blutglukosespiegel
auf Grundspiegel sanken.
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Gemäß der weiter
oben angebotenen Theorie für
die in 15 gezeigten Ergebnisse wird
in Erwägung
gezogen, daß eine
andere Migrationssubstanz als Glukose überwacht werden könnte, um
den Blutglukosespiegel eines Probanden zu bestimmen. In einem betrachteten
Ansatz könnte
eine wäßrige Lösung aus
einer Substanz, die wie Wasser leicht in interstitielle Räume migriert,
verwendet werden. In einem zweiten alternativen betrachteten Ansatz
könnte eine
wäßrige Lösung einer
Substanz, die wie Glukose langsam in die interstitiellen Räume migriert,
verwendet werden. In beiden Fällen
könnte
eine Substanz ausgewählt
werden, die vorteilhafte Lichtabsorptionseigenschaften für die praktische Überwachung
bereitstellt. Da es ferner gut möglich
sein könnte,
eine Substanz zu verwenden, die in den interstitiellen Räumen der
Haut nicht vorhanden ist (oder darin mit einer konstanten Konzentration
vorkommt), wäre
die Rate des zweiten Schritts des Prozesses durch das Vorhandensein
der Substanz in dem interstitiellen Raum unkompliziert, während mit Glukose
möglicherweise
Probleme verursacht werden könnten.
Die Verwendung einer derartigen Substanz würde somit den zusätzlichen
Vorteil bereitstellen, daß deren
Diffusion unabhängig
von der Glukosekonzentration ist, und sie hat das Potential, sogar noch
zuverlässigere
Ergebnisse als die, die durch die Überwachung von Glukose erzielbar
sind, bereitzustellen.
-
Eine
besonders nützliche
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung beruht auf der Beziehung zwischen der gemessenen
Impedanz und dem Blutglukosespiegel. Es ist möglich, die Impedanz von Hautgewebe
nichtinvasiv zu messen unter Verwendung einer Vorrichtung, die analog
arbeitet zu der oberflächenkennzeichnenden
Impedanzüberwachungsvorrichtung
(Surface Characterizing Impedance Monitor; SCIM), entwickelt von
Ollmar ("Instrument
evaluation of skin irritation",
P.Y. Rizvi, B.M. Morrison, Jr., M.J. Grove und G.L. Grove, Cosmetics & Toiletries, 111:
39, 1996; "Electrical
impedance Index in human skin: Measurements after occlusion in 6
anatomical regions and in mild irritant contact dermatitis", L. Emtestam, S.
Ollmar, Cont. Derm. 28: 337, 1993; "Electrical impedance for estimation
of irritation in oral mucosa and skin", S. Ollmar, E. Eek, F. Sundström und L.
Emestam, Medical Progress Through Technology, 21: 29, 1995; "Electrical impedance
compared with other non-invasive bioengineering techniques and visual
scoring for detection of irritation in human skin", S. Ollmar, M. Nyren,
J. Nicander und L. Emtestam, Brit. J. Dermatol. 130: 29, 1994),
welche die bioelekrische Impedanz der Haut bei mehreren Frequenzen
mißt.
-
Nach
einem Aspekt werden die Elektroden einer derartigen Vorrichtung
in leitendem Kontakt mit der Haut eines Probanden angeordnet, um
die Impedanz (Z) bei verschiedenen Frequenzen (f) in einem Beeich
von wenigen Herz (Hz) bis etwa 5 MHz zu messen. Die Elektroden der
Vorrichtung sind, wie sich für
einen Fachmann auf dem Gebiet versteht, mit einer Überwachungsvorrichtung
elektrisch verbunden, welche die Impedanz bei einer ausgewählten Frequenz
der angelegten Spannung anzeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Vorrichtung dafür programmiert, in schneller
Abfolge bei den ausgewählten
Frequenzen zu arbeiten. Alternative Betriebsweisen sind möglich, zum
Beispiel kann die Spannung mit der Zeit schnell erhöht werden,
und eine Fouriertransformation kann durchgeführt werden, um ein Frequenzspektrum
zu erhalten. Verhältnisse
der bei verschiedenen Frequenzen gemessenen Impedanzen werden bestimmt,
und der Blutglukosespiegel des Probanden wird direkt gemessen. Dieses
Verfahren wird zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholt, um die Bestimmung
bei mehreren verschiedenen Glukosespiegeln vorzunehmen. Auf diese
Weise werden Verhältnisse
der bei bestimmten Frequenzen bestimmten Impedanzen, für welche
sich zeigt, daß sie
die Blutglukosespiegel einer Person reproduzierbar widerspiegeln, über einen Bereich
von Glukosespiegeln bestimmt. Die Verhältnisse der bei ausgewählten Frequenzen
gemessenen Impedanz können
somit mit direkt gemessenen Glukosespiegeln korreliert werden, das
heißt,
es wird eine graphische Darstellung, in der log(Z1/Z2) gegen log(f) eine lineare Korrelation
oder eine ungefähr
lineare Korrelation ist, bestimmt. Diese Beziehung wird dann verwendet,
um den Blutglukosespiegel der Person direkt aus Verhältnissen
von ähnlich
erhaltenen Impedanzmessungen zu bestimmen, wodurch ein invasives
Verfahren für
die Beschaffung des Blutglukosespiegels vermieden wird. Die Impedanz
umfaßt
sowohl den Widerstand als auch die Reaktanz.
-
Für einen
Teil der Bevölkerung
kann sich zeigen, daß es
einen universellen Satz von Impedanz-Frequenzverhältnissen
gibt, wodurch die Notwendigkeit zur Bestimmung individueller Korrelationen
vermieden wird.
-
Es
ist natürlich
wichtig, in der Lage zu sein, Ergebnisse so weit wie möglich zuverlässig zu
reproduzieren, damit diese Art von Vorrichtung verwendbar ist. Zu
diesem Zweck wird eine geeignete Stelle ausgewählt. Im allgemeinen würde eine
unverletzte Hautstelle und eine, die nicht stark vernarbt ist, ausgewählt. Eine
Hautstelle mit einer Hornschicht der Oberhaut, welche die Messungen
weniger wahrscheinlich in schädlicher
Weise stört,
wird ausgewählt.
Eine wahrscheinliche Möglichkeit
ist der hohlhandseitige Unterarm hinunter bis zum Handgelenk oder
hinter einem Ohr. Die Hautoberfläche
kann direkt vor der Messung zum Beispiel durch das Aufbringen einer
physiologischen Salzbehandlung für
etwa eine Minute behandelt werden, um die Hornschicht der Oberhaut
elektrisch durchlässiger
zu machen. Überschüssige Flüssigkeit
sollte vor dem Anbringen der Sonde entfernt werden.
-
In
Anbetracht der Bedeutung von zuverlässigen Glukosespiegelbestimmungen
bei der Festlegung von Insulinverabreichungen ist es wichtig, daß die Erfindung
nur unter Bedingungen verwendet wird, in denen bekannt ist, daß der hier
beschriebene Ansatz die Glukosespiegel eines Probanden zuverlässig anzeigt.
Es ist möglich,
daß die
Erfindung nicht für die
Verwendung für
einen gegebenen Anteil der Bevölkerung
oder 100 der Zeit für
eine gegebene Einzelperson geeignet ist. Zum Beispiel kann eine
Einzelperson einen Hautzustand haben, der die Impedanzmessungen
in schädlicher
Weise stört,
was es schwierig macht, anzunehmen, daß Impedanzmessungen den Blutglukosespiegel
einer Person zuverläs sig
anzeigen können.
Für eine
derartige Person wäre
ein anderer Ansatz für
die Glukosespiegelbestimmung geeigneter.
-
Es
kann vorteilhaft sein, den Abstand der Elektroden der Sonde zu optimieren.
Das heißt,
es kann sich zeigen, daß die
Elektroden einer SCIM-Sonde zu dicht aneinander sind, um maximal reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten. Eine Aufgabe einer geeigneten Sonde ist,
die Elektroden voneinander beabstandet zu haben, um die optimale
Penetration von Strom in Gewebe, das Glukose in seinen interstitiellen
Räumen
enthält,
zu haben. Es wird erwartet, daß Elektroden,
die irgendwo zwischen etwa 0,2 mm und etwa 2 cm beabstandet sind,
geeignet sind.
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Außerdem kann
die Verwendung eines Gels den Kontakt zwischen Haut und Sonde verbessern, um
zuverlässiger
brauchbare Messungen zu erzeugen, wie für einen Fachmann auf dem Gebiet
bekannt wäre,
z.B. ein Gel, das hauptsächlich
Wasser in Kombination mit einem Verdickungsmittel, wie etwa Cellusize,
Glyzerin oder Propylenglykol als eine Feuchtigkeitscreme und ein
geeignetes Konservierungsmittel aufweist.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Meßgerät getragen,
wobei eine Sonde ständig
in Kontakt mit der Haut ist und ein Feuchtigkeitsaufbau zwischen den
Okklusivelektroden und der Haut ausreicht, um brauchbare Messungen
zu erhalten. Die Vorrichtung kann, ganz wie eine Armbanduhr, auf
dem Unterarm einer Person anbringbar sein. Eine derartige Ausführungsform
könnte
sich als nicht für
alle Probanden geeignet erweisen.
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Wie
bereits festgestellt, könnte
es sich als notwendig erweisen, daß ein Meßgerät individuell geeicht wird,
das heißt,
es könnte
notwendig sein, die Beziehung zwischen festgelegten Impedanzverhältnissen
und Blutglukosespiegeln einer Einzelperson zu bestimmen und den
Betrieb des bestimmten Meßgeräts für diese
Einzelperson auf die Beziehung zu stützen.
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Da
Blutglukosespiegelbestimmungen der vorliegenden Erfindung nichtinvasiv
und relativ schmerzlos sind, ist es möglich, eine derartige Bestimmung
mit einer höheren
Häufigkeit
als mit einem herkömmlichen
Nadelstichverfahren zu ma chen. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
werden Blutglukosespiegel ziemlich häufig, nehmen wir mal an alle
fünfzehn
oder fünf
oder sogar jede Minute oder weniger, überwacht, und eine Insulinpumpe
ist an das Meßgerät angeschlossen,
um eine dauernde Steuerung der Blutglukose als Antwort auf Schwankungen
der mittels des Meßgeräts ermittelten
Blutglukosespiegel bereitzustellen.
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Die
nun beschriebene Erfindung enthält
das beste Verfahren, das dem Erfinder gegenwärtig bekannt ist, die Patentansprüche, die
den angestrebten Schutzbereich der Erfindung definieren, folgen.