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Hintergrund
der Erfindung
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Die
extrakorporale Photopherese ist ein Verfahren, bei dem 8-Methoxypsoralen
(8-MOP), eine natürlich
vorkommende lichtempfindliche Verbindung, zwei Stunden vor der Behandlung
oral verabreicht wird. Dann wird dem Patienten Blut entnommen, dieses
mit Gerinnungshemmern behandelt, und die weißen Blutzellen werden durch
Zentrifugation getrennt und als eine mit Leukozyten angereicherte
Fraktion gewonnen. Diese 8-MOP enthaltenden Leukozyten werden mit
Ultraviolett A-Licht (UVA) bestrahlt, wodurch das 8-MOP an Pyrimidinbasen
in der DNA und an intra- und extrazelluläre Proteine gebunden wird.
Diese behandelten Leukozyten werden dem Patient zurückgegeben,
und das Ergebnis ist eine Immunmodulation, für die festgestellt worden ist,
dass sie bei einer Reihe von Krankheitszuständen klinisch vorteilhaft ist1.
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Es
gibt eine Reihe von Erkrankungen, von denen angenommen wird, dass
hauptsächlich
T-Zellen daran beteiligt
sind oder dass sie durch T-Zellen vermittelt werden. Von Erkrankungen,
wie etwa dem kutanen T-Zell-Lymphom, von einer Abstoßung eines
allogenen Organs nach Transplantation und von Erkrankungen, wie
etwa der progredienten systemischen Sklerose (PSS), der rheumatoiden
Arthritis und einem Diabetes mellitus mit Beginn im Jugendalter
(juvenile onset diabetes mellitus, JODM) wird angenommen, dass diese T-Zell-vermittelt
sind.
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Das
kutane T-Zell-Lymphom (cutaneous T-cell lymphoma, CTCL) ist eine
maligne Erkrankung, die progredient ist. Die therapeutischen Möglichkeiten
sind begrenzt. Edelson et al. führten
eine multizentrische Studie2 durch, die
zeigte, dass 24 von 29 (83%) von erythrodermen Patienten eine wesentliche
Verbesserung ihrer Erkrankung erfuhren. Diese positiven Antworten
wurden zu einer Zeit von im Mittel 22,4 Wochen nach Therapiebeginn
beobachtet. Von klinischer Bedeutung ist, dass diese Patienten solche
waren, deren Erkrankung sich bei einer früheren Therapie resistent zeigte
und von denen angenommen wurde, dass sie zu einer Gruppe mit einer
schlechten Prognose gehörten.
Weiterhin wurde eine Abnahme des Ausmaßes der Beteiligung von peripherem
Blut (Sézary-Zellen)
beobachtet. Versicherungsmathematische Daten haben gezeigt, dass
die mittlere Überlebensrate
auf mehr als 60 Monate von Beginn der Behandlung im Vergleich zu
einer historischen mittleren Überlebensrate
von weniger als 30 Monaten zunahm. In dieser ursprünglichen
Gruppe von Patienten blieben bei acht der Individuen, die unter
Leukämie
litten, Remissionen bestehen. Nachteilige Reaktionen, die mit der
Photopherese zusammenhingen, waren selten.
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Autoimmunerkrankungen
sind durch eine Fehlregulation des Immunsystems charakterisiert,
die durch eine bestimmte zellulär
oder humoral vermittelte Zerstörung
bestimmter Organe oder Gewebe im Patienten charakterisiert ist.
Beispiele für
solche Erkrankungen sind die rheumatoide Arthritis und die progrediente
systemische Sklerose.
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Rheumatoide
Arthritis (RA) ist eine entzündliche
Erkrankung, die schließlich
zu einer Zerstörung
von Gelenken führt
und eine generalisierte Erkrankung darstellt, an der viele Organsysteme
beteiligt sind. Zur Behandlung von RA sind viele Wirkstoffe in Benutzung,
allerdings werden gut tolerierte Wirkstoffe mit einem Potential
zum Modifizieren der Erkrankung benötigt insofern, als die Erkrankung
eine lebenslange ist. Insbesondere wird ein Verlust der Wirksamkeit
und ein Fortschreiten der Erkrankung bei einer großen Anzahl
von Patienten nach Beginn einer Therapie der zweiten Linie gegen
RA beobachtet. Viele der Wirkstoffe der zweiten Linie wirken immunsuppressiv
und sind selbst die Ursache für
erhebliche Nebenwirkungen, wie etwa eine Infektion. Der Bedarf an
der Entwicklung einer spezifischeren, nicht toxischen immunmodulatorischen
Therapie3 ist groß.
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Die
progrediente systemische Sklerose (PSS) ist eine Erkrankung des
Bindegewebes, die durch entzündliche
und fibrotische Änderungen
in der Haut und den Viszera charakterisiert ist. Eine Behandlung
ist schwierig gewesen. Entzündungshemmende
Arzneimittel und Kortikosteroide sind in den frühen Phasen der Erkrankung hilfreich,
scheinen jedoch das Fortschreiten der Erkrankung nicht zu beeinflussen.
Studien mit D-Penicillamin, Methotrexat, Cyclosporin, Kalziumkanal-Blockern
und Prostaglandinen werden derzeit durchgeführt, jedoch scheinen diese
Wirkstoffe das Fortschreiten der Erkrankung insgesamt nicht zu beeinflussen. Da
von dieser Erkrankung angenommen wurde, dass sie T-Zell-vermittelt
ist, haben Rock und Kollegen Patienten mit PSS mit der Photopherese
behandelt4. Bei dieser Studie waren 56 Patienten
an einer zufallsverteilten klinischen Nichtblindstudie beteiligt.
Eine we sentlich höhere
Antwortrate wurde bei der mit Photopherese behandelten Gruppe (68%
Antwortrate) im Vergleich zu der D-Penicillamin-Gruppe (Kontrolle,
32% Antwortrate) beobachtet.
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Vom
Jugend-Diabetes (JODM) wird angenommen, dass diese Form des Diabetes
durch das Immunsystem vermittelt wird, was zu einer Zerstörung der
Zellen im Pankreas führt,
die für
die Produktion von Insulin verantwortlich sind. Patienten mit dieser
Störung
weisen nicht nur eine Fehlregulation ihrer Blutzuckerspiegel auf,
sondern die Erkrankung ist charakterisiert durch eine Vasculopathie,
die zu einem spezifischen Organschaden führt, der zu einer erheblichen
Morbidität
und Mortalität
führt.
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Andere
T-Zell-vermittelte Phänomene
schließen
eine Abstoßung
von Geweben ein, die für
den Wirt fremd sind. Im Fall der Abstoßung eines transplantierten
allogenen Organs ist es wünschenswert,
diese Abstoßung
im Hinblick auf das transplantierte Organ zu verhüten, ansonsten
allerdings die Kompetenz des Immunsystems zu erhalten, um es dem
Körper
zu ermöglichen,
eine Infektion zu bekämpfen
und um ihm andere normale Körperabwehrreaktionen
zu ermöglichen.
Die Standardbehandlungen nach Transplantation sind begrenzt auf
die immunsuppressiven Behandlungen, die verwendet werden, um einen
Zustand allgemeiner Immunsuppression bewirken, was zu der häufigsten
nachteiligen Reaktion auf diese Behandlung führt, nämlich, wie schon erwähnt, einer
Infektion, die eine bakterielle oder opportunistische Infektion
sein kann. Eine Immunmodulation, die keine immunsupprimierenden
Eigenschaften aufweist, dies wäre
wünschenswerter.
Es ist gezeigt worden, dass die Photopherese wirksam ist. Forscher
an der Loyola Universität
waren in der Lage, mit einer Photopherese 13 von 14 Fällen einer
cardialen Abstoßungsreaktion,
die gegenüber
immunsupprimierenden Standardwirkstoffen refraktär war, erfolgreich zu behandeln.
Bei einer Abwandlung dieser Situation ist die Photopherese erfolgreich
verwendet worden (Rosetti et al.5 und andere),
um einen Patienten mit einer chronischen Abstoßungsreaktion des Wirts gegen
ein Transplantat erfolgreich zu behandeln. Diese Störung ist
charakterisiert durch einen introgen induzierten immuninkompetenten
Wirt, wobei immunkompetente Zellen (Knochenmark- oder periphere
Stammzellen) in solchen Situationen als eine Behandlung verschiedener
maligner Erkrankungen und Leukämie
in einen Patienten infundiert werden. Hier greifen die transplantierten
immunkompetenten Zellen den Patienten (den „Wirt") an. Auch hier ist das Ziel wieder,
die immunkompetenten Zellen zu modulieren, ohne eine weitere Immunsuppression
und die damit verbundenen Nebenwirkungen auszulösen.
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Eine
Photopherese umfasst die extrakorporale Exposition von peripheren
Blutleukozyten gegenüber 8-Methoxypsoralen
(8-MOP), das durch Ultraviolett A-Licht aktiviert wurde, gefolgt
durch die Rückinfusion
der behandelten weißen
Blutzellen.
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Die
8-Methoxypsoralen-Moleküle
im Blut dringen in die Nuclei der weißen Blutzellen ein und interkalieren
in die doppelsträngige
DNA-Helix. In einem extrakorporalen Kreislauf wird langwelliges
ultraviolettes Licht auf die mit Leukozyten angereicherte Blutfraktion
innerhalb des UVAR-Photopheresesystems gerichtet. Das photoaktivierte
Heilmittel, das auf die UVA-Energie
antwortet, verknüpft
sich mit der Thymidinbase in der DNA-Helix. Dies führt zu einer
Quervernetzung von Thymidinbasen, wodurch das Entwinden der DNA
während
der Transkription verhindert wird. Das Plasma und die veränderten
Leukozyten werden dann in den Patienten rückinfundiert. Die Rückinfusion
der durch Photopherese beschädigten
Leukozyten führt
zu einem verzögerten
Immunangriff gegen diese beschädigten
Leukozyten ebenso wie gegen ansonsten unmodifizierte weiße Blutzellen
(white blood cells, WBCs), welche die gleichen Zelloberflächenantigene
zeigen.
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UVAR-Sys
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Die
Behandlung besteht aus drei Phasen, einschließlich 1) dem Sammeln einer
Buffy Coat-Fraktion (angereichert
mit Leukozyten), 2) der Bestrahlung der gesammelten Buffy Coat-Fraktion und 3) der
Rückinfusion
der behandelten weißen
Blutzellen. Die Phase des Sammelns umfasst sechs Zyklen aus Blutentnahme-, Zentrifugations-
und Rückinfusionsschritten.
Während
jedes Zyklus wird das Vollblut zentrifugiert und in einer pediatrischen
Phereseschale getrennt. Aus diesem Trennschritt werden in jedem
Sammelzyklus Plasma (das Volumen wird in jedem Zyklus durch den
Bediener des UVAR-Instruments bestimmt) und 40 ml Buffy Coat aufbewahrt.
Die roten Zellen und alles weitere Plasma werden dem Patienten rückinfundiert,
bevor der nächste Sammelzyklus
gestartet wird. Schließlich
werden insgesamt 240 ml Buffy Coat und 300 ml Plasma getrennt und
zur UVA-Bestrahlung aufbewahrt.
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Die
Bestrahlung des mit Leukozyten angereicherten Bluts innerhalb des
Bestrahlungskreislaufs beginnt während
des Sammelns von Buffy Coat im ersten Sammelzyklus. Das gesammelte
Plasma und der Buffy Coat werden mit 200 ml heparinisierter normaler
Kochsalzlösung
und 200 mg UVADEX (wasserlösliches
8-Methoxypsoralen) gemischt. Diese Mischung fließt in einer 1,4 mm dicken Schicht
durch die PHOTOCEPTOR-Photoaktivierungs-kammer, die zwischen zwei
Reihen von UVA-Lampen der PHOTOSETTE eingefügt ist. Die PHOTOSETTE-UVA-Lampen
bestrahlen beide Seiten dieser UVA-transparenten PHOTOCEPTOR-Kammer,
was eine 180-minütige
Exposition gegenüber
Ultraviolett A-Licht
erlaubt, was eine mittlere Exposition pro Lymphozyt von 1–2 J/cm2 verursacht. Die Endpräparation von Buffy Coat enthält schätzungsweise 20%
bis 25% des Gesamtbestandteils an peripheren mononukleären Blutzellen
und weist einen Hämatocrit von
2,5% bis 7% auf. Nach der Photoaktivierungsphase wird das Volumen
dem Patienten über
eine Zeitdauer von 30 bis 45 Minuten rückinfundiert.
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Systeme,
welche diese Techniken einsetzen, sind bekannt, wobei eine extrakorporale
Behandlung des Bluts eines Patienten unternommen wird. In dem US-Patent
Nr. 4,573,960 (Goss) beispielsweise wird einem Patienten ein Heilmittel
verabreicht, das eine Photoaktivierung erfordert, und dem Patienten
wird dann Blut entnommen und das Blut wird in seine Bestandteile
getrennt. Die unbehandelten Bestandeile (rote Blutzellen, etwas
Plasma etc.) werden dem Patienten zurückgegeben. Der Patient wird
dann von dem Behandlungsgerät abgeklemmt
und die getrennten Bestandteile, z. B. weiße Blutzellen, werden ultraviolettem
Licht ausgesetzt. Nach der Photoaktivierung werden die behandelten
Zellen dem Patienten zurückgegeben.
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In
den US-Patenten Nr. 4,321,919, 4,398,906 und 4,464,166, erteilt
an Edelson, sind die Verfahren bei Erkrankungen, bei denen eine
pathologische Zunahme an Lymphozyten auftritt, wie etwa dem kutanen T-Zell-Lymphom,
diskutiert worden. Bei diesen Verfahren wird Blut des Patienten
in Gegenwart einer Chemikalie oder eines Antikörpers mit ultraviolettem Licht
bestrahlt. Ultraviolettes Licht bewirkt eine Bindung zwischen den
Lymphozyten und der Chemikalie oder dem Antikörper, wodurch die metabolischen
Prozesse der Lymphozyten gehemmt werden.
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Eine
Vielzahl menschlicher Viren ist in der Lage, mononukleäre Zellen
zu infizieren und sich darin zu replizieren, oder es können infektiöse Viruspartikel
in den mononukleären
Zellen vorhanden bleiben. Die mononukleären Zellen können entweder
als eine Quelle für
die virale Replikation dienen und das Virus verbreiten oder als
ein Reservoir an infektiösen
Viruspartikeln dienen, die für
das Immunsystem schwer zu entfernen sind. Scheitert ein Entfernen
dieser Quellen von infektiösem
Virus, kann dies zu der Etablierung eines chronischen Zustands führen. Viren,
die mononukleäre
Zellen infizieren, sich darin replizieren oder darin verbleiben
können, schließen folgende
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein: Arthropode-borne-Viren (Ar boviren), Enteroviren, Paramyxoviren
(RSV), Herpesviren, Cytomegalovirus (CMV), Epstein-Barr-Virus (EBV),
Hepatitis B-Virus (HBV), Hepatitis C-Virus (HCV), Hepatitis D-Virus (HDV), Hepatitis
G-Virus (HGV) und HIV.
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Eine
Vielfalt von menschlichen nicht-viralen pathogenen Agenzien ist
in der Lage, mononukleäre
Zellen zu infizieren und sich darin zu replizieren, oder die infektiösen nicht-viralen
pathogenen Agenzien können in
den mononukleären
Zellen vorhanden bleiben. Die mononukleären Zellen können entweder
als eine Quelle für
die Replikation dienen und die nicht-viralen pathogenen Agenzien verbreiten
oder als ein Reservoir an infektiösen nicht-viralen pathogenen
Agenzien dienen, die für
das Immunsystem schwer zu entfernen sind. Scheitert ein Entfernen
dieser Quellen von infektiösen
nicht-viralen pathogenen Agenzien, kann dies zur Etablierung eines
chronischen Zustands führen.
Nicht-virale pathogenen Agenzien, die mononukleäre Zellen infizieren, sich
darin replizieren oder darin verbleiben können, schließen folgende
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein: Bakterien, wie etwa Arthropode-borne-Bakterien, Mycoplasma-Arten und Arten
von Mycobakterien und Parasiten, wie etwas Plasmodium-Arten und
andere Arthropode-borne-Parasiten.
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Die
extrakorporale Photopherese ist erfolgreich angewendet worden, um
eine HIV-Infektion zu behandeln (US-Patent Nr. 4,960,408), und es
ist gezeigt worden, dass Psoralen-Verbindungen zusammen mit langwelligem
ultravioletten Licht bestimmte Viren in vitro inaktivieren, wie
etwa das HIV (Quinnan, G. V. et al., 1986, Transfusion, 26, S. 481;
Bisaccia, A. et al., 1990, Ann. Intern. Med., 113, S. 270; Bisaccia,
A. et al., 1991, Am. NY Acad. Sci., 636, S. 321) und das Influenzavirus
und das Herpes-simplex-Virus (Redfield, D. C. et al., 1981; Infect.
and Immun., 32, S. 1216). Bisaccia von der Columbia University hat
ECP in einer Pilotstudie als Therapie für Patienten mit dem AIDS-related-complex
untersucht. Das Grundprinzip war, dass eine Kombination von Psoralen
mit UVA-Aktivierung das HIV-Virus in vitro schädigen könnte und dass eine Rückinfusion
des beschädigten
Virus eine Immunantwort auslösen
könnte.
Die Autoren stellten fest, dass die ECP bei drei Patienten eine
Zunahme der HIV-Antikörperproduktion,
eine Zunahme der CD8(+)-Lymphozyten, eine Abnahme des p24-Antigentiters
und der Fähigkeit,
das HIV-Virus zu kultivieren, verursacht. Elf der 20 Patienten wiesen
eine Verbesserung der Reaktivitäten
ihrer Haut-Testantigene auf.
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Zusätzlich wurde
von einer verringerten Inzidenz für Infektionsepisoden bei Patienten
berichtet, die eine Photopherese-Behandlung zur Immunsuppression
nach Transplantationsoperation erhielten (Meiser, B. M. et al.,
1994, Transplantation, 57, S. 563). Allerdings korrelierten die
bei Patienten mit einer Transplantationsoperation beobachteten Ergebnisse
nicht mit der Photopherese-Behandlung, da Infektionsepisoden im
Allgemeinen bei einschließlich
solchen Patienten verzeichnet wurden, die eine Vielfalt von Behandlungen
erhielten, um eine Abstoßung
des transplantierten Organs zu vermeiden.
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Kurzfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln
chronischer HCV-Infektionen unter
Verwendung der extrakorporalen Photopherese. Insbesondere werden
Patienten mit chronischen HCV-Infektionen durch ein Verfahren der
vorliegenden Erfindung behandelt, und die Menge oder das Vorhandensein
von genetischem HCV-Material wird bei den auf diese Weise behandelten
Patienten verringert oder dieses wird nicht nachweisbar. Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung umfasst die Behandlung von Blut eines
Patienten mit einer photoaktivierbaren oder photoempfindlichen Verbindung,
die in der Lage ist, an Nukleinsäuren
in infizierten kernhaltigen Zellen nach Aktivierung der Verbindung
durch ultraviolettes Licht zu binden. Die photoaktivierbare oder
photoempfindlichen Verbindung kann dem Blut des Patienten in vitro
oder in vivo durch herkömmliche
Verabreichungstechniken verabreicht werden.
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Ein
Teil des Bluts des Patienten wird dann extrakorporal unter Verwendung
der Photopherese behandelt, wobei die Behandlung ein Exponieren
des Bluts gegenüber
ultraviolettem Licht, vorzugsweise langwelligem ultraviolettem Licht
im Wellenlängenbereich
von 320 bis 400 nm, allgemein als UVA-Licht bezeichnet, umfasst.
Das behandelte Blut oder eine Fraktion davon wird dem Patienten
nach der extrakorporalen Photopherese zurückgegeben, um eine immunologische
Antwort des Immunsystems des Patienten auf die Population infizierter
Zellen und/oder gegen das HCV zu stimulieren, um das Fortschreiten
der viralen Infektion zu hemmen. Das virale genetische Material
wird durch diese Behandlung auch beschädigt, was den Virus unfähig macht,
sich zu replizieren, wodurch die Verbreitung des Virus unterbrochen
wird und die infektiösen
viralen Partikel, die in den Zellen verbleiben, neutralisiert werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1, Tafel A, Tafel B und Tafel C zeigen
die Ergebnisse der Patienten der Behandlungsgruppen 1, 2 bzw. 3.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung von Photopherese gerichtet,
um HCV zu inaktivieren und/oder Blutzellen, die mit HCV infiziert
worden sind, abzutöten.
Während
nicht beabsichtigt ist, den Umfang der vorliegenden Erfindung durch
irgendeine spezifische Theorie zu einem Vorgang zu beschränken, wird
angenommen, dass HCV-Infektionen, die nicht durch die normale immunologische
Antwort eines Patienten gesteuert werden, durch Beschädigen von
infizierten kernhaltigen Blutzellen (wie etwa mononukleären Zellen) unter
Verwendung einer Photopherese-Behandlung gemäß der Erfindung behandelt werden
können.
Die behandelten Zellen, ebenso wie das abgetötete und/oder abgeschwächte Virus,
Peptide, native Untereinheiten des Virus selbst (die nach Aufbrechen
der Zellen und/oder Abwerfen in das Blut freigesetzt werden) und/oder pathogene
nicht-infektiöse
Viren werden dann verwendet, um eine Immunantwort zu erzeugen.
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HCV
ist entweder in der Lage, mononukleäre Zellen zu infizieren und
sich darin zu replizieren, oder es können infektiöse Viruspartikel
innerhalb der mononukleären
Zellen vorhanden bleiben. Die mononukleären Zellen können entweder
als eine Quelle für
die virale Replikation dienen und das Virus verteilen, oder sie
können
als ein Reservoir an infektiösen
Viruspartikeln dienen, die für
das Immunsystem schwer zu entfernen sind. Scheitert das Entfernen
dieser Quellen an infektiösem
Virus, kann dies zur Etablierung eines chronischen Zustands führen.
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Gemäß der beanspruchten
Verfahren wird eine photoaktivierbare oder photoempfindliche Verbindung zunächst an
das Blut eines Patienten verabreicht, der mit HCV chronisch infiziert
ist. Die photoaktivierbare oder photoempfindliche Verbindung kann
in vivo verabreicht werden (z. B. oral oder intravenös), oder
sie kann in vitro an einen Teil des Bluts des Patienten, das dem
Patienten unter Einsatz von herkömmlichen
Techniken zur Blutentnahme entnommen worden ist, verabreicht werden.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung sollte die photoaktivierbare oder
photoempfindliche Verbindung in der Lage sein, Nukleinsäuren nach
ihrer Aktivierung durch Exposition gegenüber elektromagnetischer Strahlung
mit einem vorgeschriebenen Spektrum, z. B. ultraviolettem Licht,
zu binden.
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Als
nächstes
wird der Teil des Patientenbluts, dem die photoaktive Verbindung
verabreicht worden ist, behandelt, indem der Teil des Bluts einer
Photopherese unter Verwendung von ultraviolettem Licht unterzogen wird.
Der Photopherese-Schritt wird vorzugsweise in vitro unter Verwendung
einer extrakorporalen Photopherese-Apparatur durchgeführt. Der
Photopherese-Schritt gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch in vivo durchgeführt werden. Eine gegenwärtig bevorzugte
extrakorporale Photopherese-Apparatur zur Verwendung bei den Verfahren
gemäß der Erfindung
wird gegenwärtig
durch Therakos, Inc., Westchester, Pa. unter der Bezeichnung UVAR
hergestellt. Eine Beschreibung einer solchen Apparatur kann in dem
US-Patent Nr. 4,683,889, erteilt an R. L. Edelson am 14. August
1987, gefunden werden. Die Exposition von Blut gegenüber ultraviolettem
Licht in einer Photopherese-Apparatur liegt im Bereich der Fähigkeiten
von Personen, die auf dem Fachgebiet sachkundig sind.
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Wenn
der Photopherese-Schritt in vitro durchgeführt wird, wird mindestens eine
Fraktion des behandelten Bluts dem Patienten zurückgegeben, um die Immunantwort
des Patienten auf die Population infizierter Zellen und auf das
HCV selbst zu steigern. Vorzugsweise wird das hier beschriebene
Behandlungsverfahren in einem Intervall von ungefähr einmal
pro Woche bis ungefähr
einmal in vier Wochen wiederholt. Bevorzugte photoaktive Verbindungen
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Verbindungen, die als Psoralene (oder Furocumarine)
bekannt sind, welche im US-Patent Nr. 4,321,919 beschrieben werden.
Alternativ kann das Patientenblut in einer Standardvorrichtung vom
Photopherese-Typ getrennt und in einer getrennten Vorrichtung photoaktiviert
werden.
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Die
bevorzugten photoaktivierbaren oder photoempfindlichen Verbindungen
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Verbindung schließen
die folgenden ein: Psoralen, 8-Methoxypsoralen, 4,5',8-Trimethylpsoralen,
5-Methoxypsoralen, 4-Methylpsoralen,
4,4-Dimethylpsoralen, 4,5'-Dimethylpsoralen,
4'-Aminomethyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
4'-Hydroxmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
und 4',8-Methoxypsoralen.
Die am meisten bevorzugte photoempfindliche Verbindung zur Verwendung
gemäß der Erfindung
ist 8-Methoxypsoralen.
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Die
photoempfindliche Verbindung wird, wenn sie dem Patientenblut in
vivo verabreicht wird, vorzugsweise oral verabreicht, kann jedoch
auch intravenös
und/oder durch andere herkömmliche
Verabreichungswege verabreicht werden.
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Die
bevorzugte orale Dosierung der photoempfindlichen Verbindung liegt
im Bereich von ungefähr
0,3 bis ungefähr
0,7 mg/kg, und sie beträgt
am meisten bevorzugt ungefähr
0,6 mg/kg. Wenn die photoempfindliche Verbindung oral verabreicht
wird, sollte sie vorzugsweise mindestens eine Stunde vor der Photopherese-Behandlung
und nicht früher
als ungefähr
drei Stunden vor der Photopherese-Behandlung verabreicht werden.
Falls sie intravenös
verabreicht wird, wären
die Zeiten kürzer.
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Alternativ
kann die photoempfindliche Verbindung an das Patientenblut verabreicht
werden, nachdem dieses dem Patienten entnommen worden ist, oder
vor oder zeitgleich mit der Exposition gegenüber ultraviolettem Licht. Die
photoempfindliche Verbindung kann an Vollblut oder eine Fraktion
davon verabreicht werden, vorausgesetzt, dass die Zielblutzellen
oder Zielblutbestandteile die photoempfindliche Verbindung erhalten.
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Die
Photopherese-Behandlung im Rahmen der Behandlungsverfahren gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise unter Verwendung von langwelligem ultraviolettem
Licht (UVA) bei einer Wellenlänge
im Bereich von 320 bis 400 nm durchgeführt. Die Exposition gegenüber ultraviolettem
Licht während
der Photopherese-Behandlung hat vorzugsweise eine Dauer von befriedigender
Länge,
um ungefähr
1 bis 2 J/cm2 an das Blut abzugeben.
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Wenn
die Photopherese-Behandlung gemäß der Erfindung
in vivo durchgeführt
wird, muß sorgfältig darauf
geachtet werden, die maximale Strahlenexposition zu kontrollieren,
um eine unnötige
Verletzung des Patienten zu vermeiden. Verfahren zum Berechnen der
maximalen Strahlenexposition gegenüber ultraviolettem Licht ist
im Stand der Technik bekannt.
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Die
Erfindung macht auch Verfahren zum Herstellen von Impfstoffen gegen
das HCV verfügbar.
Gemäß der Erfindung
kann ein Spender, der mit HCV infiziert ist, verwendet werden, um
einen Impfstoff gegen seine Virusinfektion herzustellen, wie folgt.
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Zuerst
wird eine photoempfindliche Verbindung, wie hier oben beschrieben,
an mindestens einen Teil des Spenderbluts vor Entnahme des Bluts
entweder oral oder intravenös
verarbeitet, oder sie wird verabreicht, nachdem dem Patienten Blut
entnommen wurde, wobei die Verbindung in diesem Fall in vitro verabreicht
wird. Wahlweise könnte
ein Teil des Spenderbluts zuerst unter Verwendung bekannter Verfahren
weiterverarbeitet werden, um im Wesentlichen die Erythrozyten zu
entfernen, und die photoaktive Verbindung wird dann an die sich
ergebende angereicherte Leukozytenfraktion verabreicht.
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In
jedem Fall wird der Teil des Bluts (oder die angereicherte Leukozytenfraktion
davon), an den die photoempfindliche Verbindung verabreicht worden
ist, einer photoaktivierenden Behandlung unter Verwendung von ultraviolettem
Licht, vorzugsweise UVA, auf die oben beschriebene Weise unterzogen.
Das behandelte Blut oder die behandelte angereicherte Leukozytenfraktion
(je nachdem) wird dem Spender dann zurückgegeben.
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Die
folgenden Beispiele werden verfügbar
gemacht, um die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen und sollen
nicht als deren Beschränkung
ausgelegt werden.
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Beispiel 1
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Reduktion
von HCV in chronisch HCV-infizierten Patienten
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Die
fundamentalen Defekte, die eine Etablierung von chronischer Hepatitis
C im Anschluß an
eine akute HCV-Infektion ermöglichen,
sind nicht bekannt. Etliche Forscher haben nahe gelegt, dass eine
beeinträchtigte
zelluläre
Immunität,
die entweder die T-Zellen oder die natürlichen Killerzellen betrifft,
eine Rolle spielen könnte.
Weiner und Mitarbeiter von der Firma Chiron Corporation haben das
Vorhandensein einer hypervariablen Region des HCV-Genoms in dem
E2/NS1-Segment gezeigt6. Dieser Bereich
kodiert isolatspezifische, B-Zell-Antikörper bindende lineare Epitope,
die auf der Hülloberfläche des
HCV-Partikels exprimiert werden. Die Kennzeichen dieser Domäne sind
denjenigen der V3-Schleife des Proteins gp120 des menschlichen Immundefizienzvirus
1 ähnlich.
Die rasche Mutation innerhalb dieser Region kann einen Verlust an
Immunerkennung und der Clearance des Hepatitis C-Virus erklären.
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Andere
Autoren postulieren, dass es andere Möglichkeiten einer Resistenz
gegenüber
einer Interferon-Behandlung gibt. Es gibt Hinweise, dass der Genotyp
des Virus beim Beeinflussen des Ergebnisses der Therapie genauso
wichtig sein kann. Es scheint, dass einige Genotypen (Subtypen)
des Hepatitis C-Virus gegenüber
einer Therapie mit Interferon-alpha resistenter sind als andere
Typen. Andere Forscher finden eine Korrelation zwischen dem Virustiter
des Hepatitis C-Virus vor der Behandlung und dem Erfolg nach Behandlung
mit Interferon-alpha.
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Der
zugrundeliegende Immunmechanismus, der zur Clearance des Hepatitis
C-Virus führt,
ist allerdings noch nicht bekannt. Shirai vom National Cancer Institute
hat gezeigt, dass CD8(+)-zytotoxische
Lymphozyten ein nicht-strukturelles Protein mit Homologie zur RNA-Polymerase erkennen,
das im Zusammenhang mit einem HLA Klasse I-Antigen auf der Oberfläche der
Hepatozyten exprimiert wird7. Dies führt zu dem
Prozeß der
Antikörperabhängigen zellvermittelten
zytotoxischen Zerstörung
des mit dem Virus infizierten Hepatozyten. Dies wäre dem Prozeß ähnlich,
der verwendet wird, um die Clearance von Hepatitis B-Virus zu veranlassen.
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Das
Hepatitis C-Virus ist ein Positivstrang-Virus, das sich durch das
Produzieren einer Negativstrang-RNA als einer Matrize repliziert.
Während
einer aktiven Replikation des HCV-Virus sind diese Negativstrang-RNA-Matrizen
in der Leber des Patienten vorhanden. Forscher haben auch die Anwesenheit
von aktiven, sich replizierenden Hepatitis C-Viruspartikeln in mononukleären Zellen
des peripheren Patientenbluts festgestellt8.
Es kann gezeigt werden, dass mononukleäre Zellen, Makrophagen, T-Zellen
und B-Zellen Negativstrang-HCV-RNA enthalten.
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Während einer
Therapie mit Interferon-alpha kann das Hepatitis C-Virus aus der
Leber des Patienten und dem Blut verschwinden, wie durch RT-PCR
gemessen wird. Trotz dieser offensichtlichen Clearance des Virus
in einigen Patienten gibt es eine sehr hohe (80–85%) Rückfallrate nach Interferon-Therapie.
Forscher haben gezeigt, dass die (wenigen) Patienten, bei denen
keine HCV-Replikation in den PBMCs am Ende der Therapie nachgewiesen
wurde, nach Interferon-Therapie keinen Rückfall erleiden und offensichtlich gesunden9,10,11. Es würde scheinen, dass die mononukleäre Zelle
als ein immunologisch geschützter
Ort dienen kann, der das Hepatitis C-Virus vor der Erkennung und
Angriffen durch das Immunsystem schützt. Sobald die Therapie mit
Interferon-alpha abgesetzt wird, kann das Virus die PBMCs verlassen
und das Blut und die Leber des Patienten erneut infizieren.
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Eine
ideale Therapie würde
eine Clearance des Hepatitis C-Virus gleichzeitig aus der Leber,
dem Blut und infizierten mononukleären Zellen veranlassen. Der
Wirkungsmechanismus der extrakorporalen Photopherese verursacht
eine Immunisierung gegen die abnormalen T-Zellen, wodurch sie stärker immunogen
werden. Nach ECP-Exposition verursacht eine Rückinfusion dieser veränderten
T-Zellen eine immunologische Reaktion, die auf unbestrahlte T-Zellen,
welche dieselben Oberflächenantigene
tragen, abzielt12. Dies führt zur
Produktion einer hochspezifischen Immunantwort auf diese abnormalen
Zellen (entweder den Krebsklon oder vielleicht T-Zellen, die virale
Antigene auf ihrer Oberfläche
exprimieren).
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Zusätzlich sollte
eine ideale Therapie durch die Neigung der hypervariablen E2/NS1-Region
des Hepatitis C-Virus, zu mutieren, nicht beeinflußt werden.
Diese Änderung
der Hüllantigene
des Viruspartikels verursacht eine Flucht vor den B-Zell-neutralisierenden
Antikörpern.
Die Photopherese kann auch eine Schädigung jedes freien Viruspartikels
in dem bestrahlten Blut induzieren. Diese Form von Therapie würde auch
auf jede neugebildete Hepatitis C-Fluchtmutante abzielen.
-
1986
publizierten Hufnagel et al.13 den ersten
Bericht über
eine erfolgreiche Interferon-alpha-Therapie von chronischer Hepatitis C
in einer unkontrollierten Studie. Zehn Patienten mit chronischer
Hepatitis C erhielten subkutane Injektionen von Interferon für bis zu
einem Jahr. Sechs Patienten wiesen sieben Jahre später normale
LFTs und durch RT-PCR nicht nachweisbare HCV-RNA auf.
-
Heutzutage
ist rekombinantes Interferon-alpha-2b (Intron A) die einzige von
der FDA zugelassene Behandlung von chronischer Hepatitis in den
Vereinigten Staaten. Davis et al. berichteten, dass Interferon-alpha-2b
im Verlauf von sechs Monaten in einer Dosis von drei Millionen Einheiten
(3 MIU) drei Mal pro Woche zu einer zu 18% aufrechterhaltenen Antwort
nach der Behandlung führt14. Eine Vielzahl anderer Studien haben diese
Antwortrate reproduziert. Ein biochemischer Rückfall tritt in dem größten Teil
an Patienten nach Absetzen der Therapie auf15.
Durch Nachweis von HCV-RNA in Serum durch RT-PCR ist gezeigt worden,
dass die RNA mit der Normalisierung von Serumtransaminasen unter
Behandlung korreliert, und es ist auch gezeigt worden, dass sie
einem biochemischen Rückfall
vorausgeht, wenn die Therapie abgesetzt wird16,17.
-
Forscher
fahren damit fort, neue Therapien zu entwickeln, um die niedrigen
Antwortraten zu verbessern. Höhere
Interferon-Dosen18, eine längere Behandlungsdauer19, verschiedene Arten von Interferon20,21 und eine unterstützende therapeutische Phlebotomie,
um einen Überschuß an Eisen
zu entfernen22, sind mit verschiedenen Graden
an Erfolg versucht worden. Andere Formen einer Therapie sind sogar
weniger wirksam und sind mit häufigen
Nebenwirkungen verbunden. Für
Kortikosteroide und Acyclovir ist gezeigt worden, dass sie wenig
Erfolg haben.
-
Fünfzehn (15)
Patienten wurden zufallsverteilt entweder einer Monotherapie mit
ECP alleine (5 Patienten) oder einer Kombinationstherapie mit ECP
und Interferon-alpha, 3MIU TIW, (5 Patienten) oder ECP und Interferon-alpha,
6 MIU TIW, (5 Patienten) zugeordnet. Alle Patienten erhielten eine
ECP-Behandlung im Clinical Research Center (CRC) am Hospital of
the University of Pennsylvania.
-
Gruppe I (nur ECP)
-
Patienten,
die zufallsbedingt nur ECP erhielten, hatten zwei Behandlungen an
zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle zwei Wochen. Die Patienten
erhielten 24 ECP-Behandlungen über
einen Zeitraum von sechs Monaten.
-
Gruppe II (ECP und IFN-alpha
(3 MIU))
-
Drei
Monate nachdem Gruppe I mit der ECP-Behandlung begonnen hatte, begannen
die Patienten, die zufallsverteilt ECP und 3 MIU Interferon-alpha
erhielten, mit der Therapie. Die Patienten begannen mit ECP-Behandlungen
an zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle zwei Wochen. Zwei Wochen
nach dem Beginn der ECP-Behandlung erhielten die Patienten 3 MIU
Interferon-alpha dreimal pro Woche subkutan. Wenn die Verträglichkeit
gut war, wurden die ECP-Behandlungen der Patienten für zwei aufeinanderfolgende
Tage alle zwei Wochen über
sechs zusätzliche
Monate im Kombination mit Interferon-alpha fortgesetzt. Die Patienten erhielten
24 ECP-Behandlungen über
einen Zeitraum von sechs Monaten.
-
Gruppe III (PUVA und IFN-alpha
(6 MIU))
-
Drei
Monate, nachdem Gruppe II mit der ECP-Behandlung begonnen hatte,
begannen Patienten, die zufallsverteilt ECP und 6 MIU Interferon-alpha
erhielten, mit der Therapie. Die Patienten begannen mit den ECP-Behandlungen
an zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle zwei Wochen. Zwei Wochen,
nachdem die ECP-Behandlung begonnen worden war, erhielten die Patienten
6 MIU Interferon-alpha dreimal pro Woche subkutan.
-
Untersuchungszeitraum
-
Messungen
während
des Untersuchungszeitraums schlossen eine historische und physische
Untersuchung, eine Beurteilung der Symptome sowie eine Messung von
Gewicht und Blutdruck ein. Die Labortests schließen folgende ein: vollständiges Blutbild,
einschließlich
Differenzialblutbild, Schilddrüsenfunktionstests, Prothrombinzeit,
chemische Parameter und Serum-HCG (falls indiziert). Die Messung
des Schwangerschafts-HCG-Serumspiegels wurde innerhalb von 24 Stunden
nach Beginn der Behandlung durchgeführt. Ein vollständiges Blutbild
schloß die
Bestimmung von Hämokrit,
Hämoglobin,
Plättchenzahl
und Gesamt-WBC ein, wobei das Differenzialblutbild Neutrophile,
Lymphozyten, mononukleäre
Zellen, Eosinophile und Basophile einschloß. Ein chemisches Bild schloß das Gesamtprotein,
Albumin, Gesamtbilirubin, die ALT, AST, alkalische Phosphatase,
gamma-GT, Natrium, Kaliumchlorid, den CO2-Gehalt,
Harnstoff-Stickstoff, Creatinin, Glukose, Kalzium, Phosphat, Cholesterin,
Triglyceride und Harnsäure
ein. Serum und mononukleäre
Zellen des peripheren Bluts (PBMCs) wurden zur Bestimmung des HCV-RNA-Titers
durch RT-PCR und zur HCV-Genotyp-Analyse
gesammelt. Serum aus 7 ml Vollblut wurde gesammelt und bei –70°C für zukünftige Untersuchungen
eingefroren.
-
Behandlungszeitraum
-
Eine
Beurteilung der Symptome, eine Messung von Gewicht und Blutdruck,
eine Bestimmung des Gesamtblutbilds und der ALT wurde nach zwei
Wochen und alle vier Wochen während
der Behandlung durchgeführt.
Der HCV-RNA-Titer im Serum wurde nach zwei Wochen und alle vier
Wochen während
der Behandlung überwacht.
Der HCV-RNA-Titer in den PBMCs wurde am Ende der Behandlung gemessen.
Serum aus 7 ml Vollblut wurde alle acht (8) Wochen gesammelt und
bei –70°C für zukünftige Studien
eingefroren. Eine Katam nese und physische Untersuchung, die Messung
chemischer Parameter, ein Schilddrüsenfunktionstest und eine Bestimmung
der Prothrombinzeit wurden am Ende der Behandlung durchgeführt.
-
Katamnese-Zeitraum
-
Eine
Beurteilung der Symptome, eine Messung von Gewicht und Blutdruck,
eine Bestimmung des Gesamtblutbilds und der Serum-HCV-RNA wurde
alle acht Wochen während
und bei der letzten Visite des Katamnese-Zeitraums durchgeführt. Der
HCV-RNA-Titer in den PBMCs wurde bei der letzten Katamnese-Visite
gemessen. Die ALT wurde alle vier Wochen und bei der letzten Visite
der Katamnese gemessen. Serum aus 7 ml Vollblut wurde alle acht
(8) Wochen während
der Katamnese gesammelt und bei –70°C für zukünftige Studien eingefroren.
Eine Katamnese-Geschichte und physische Untersuchung, eine Bestimmung
der chemischen Parameter, ein Schilddrüsenfunktionstest und die Bestimmung
der Prothrombinzeit wurden bei der letzten Visite der Katamnese-Periode
durchgeführt.
-
Sammeln des
Serums
-
Blut
wurde in Röhrchen
zur Serumtrennung (BD SST-Röhrchen)
gesammelt. Innerhalb von zwei Stunden nach Blutentnahme wurden die
Röhrchen
mit dem Blut bei 1500 × g
20 Minuten zentrifugiert. Das Serum wurde sofort gesammelt und bei –70°C gelagert.
-
Präparation
der mononukleären
Zellen
-
Es
wurde Blut in einem CPT Vakutainer-Röhrchen zur Präparation
mononukleärer
Zellen (Becton Dickinson) mit einer Kapazität von 8 ml gesammelt. Die Röhrchen wurden
20 Minuten bei 1500 × g
und 18 bis 25°C
zentrifugiert. Das Plasma wurde entfernt, ohne die Zellschicht zu
zerstören,
und in Aliquots von 1 ml bei –70°C eingefroren.
Die Zellschicht wurde in ein konisches 15 ml-Röhrchen pipettiert, und es wurden
10 ml PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) zugegeben. Der Inhalt
des Röhrchens
wurde vorsichtig fünfmal
gemischt und dann bei 300 × g
15 Minuten zentrifugiert. Sobald die Zellen am Boden des Röhrchens
pelletiert waren, wurde der Überstand
entfernt und verworfen. Das Pellet wurde in 2 ml PBS resuspendiert
und dann in Aliquots von 1 ml auf 1,5 ml-Röhrchen (Sarstedt) verteilt.
Die Sarstedt-Röhrchen
wurden in einer Mikrozentrifuge bei hoher Drehzahl 10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und bei –70°C gelagert,
bis eine PCR-Analyse durchgeführt
wurde. Die PCR-Analyse wurde unter Verwendung des Amplicor-Tests
(siehe unten) durchgeführt.
-
Amplicor-Test
auf HCV in Serum oder in mononukleären Zellen
-
Der
HCV-RNA-Test ist ein Prototyp-Test auf der Grundlage von PCR unter
Verwendung eines einzelnen Primer-Paars (biotinylierter stromabwärts gelegener
Primer) von der 5'-untranslatierten
Region von HCV. Uracil-N-Glycosylase wurde einbezogen, um eine Amplicon-Kontaminierung
zu verhüten.
Die HCV-Ziel-RNA wurde rückwärts (revers)
transkribiert und in einer einzigen Röhrchen-Reaktion unter Verwendung
des Enzyms rTth-DNA-Polymerase
in Gegenwart von Mn2+ amplifiziert. Nach
der Amplifizierung wurden die Produkte alkalisch denaturiert und
mit einer HCV-spezifischen Sonde hybridisiert. Der Nachweis wurde
in einer 96-Mikrowell-Ausführung
unter Verwendung von Avidin-Meerrettich-Peroxidase durchgeführt. Das Ergebnis des Tests wurde
in A450-Einheiten, wie mit einem Standard-Mikrotiterplattenlesegerät ermittelt,
exprimiert.
-
Effizienzkriterien
-
Eine
Antwort auf die Behandlung wurde unter Verwendung der folgenden
virologischen und biochemischen Kriterien gemessen:
-
Virologische Kriterien
(Kriterien ersten Grades)
-
HCV-RNA
im Serum wurde vor der Studie und während der Therapie überwacht,
um die Antwort zu bestimmen, und während des 24-wöchigen Katamnese-Zeitraums,
um die Stabilität
der Antwort zu bestimmen. Eine Einteilung der Antwort auf die Behandlung
wurde nach den folgenden Kriterien vorgenommen:
- a)
Keine Antwort: HCV-RNA bleibt während
des Behandlungs- und Katamnese-Zeitraums durch PCR nachweisbar.
- b) Vollständige
Antwort: HCV-RNA ist unter Therapie am Ende des Behandlungszeitraums
durch PCR nicht nachweisbar und wird vor dem Ende des Katamnese-Zeitraums
nachweisbar.
- c) Heilung: HCV-RNA ist am Ende des Behandlungszeitraums durch
PCR nicht nachweisbar und bleibt am Ende des Katamnese-Zeitraums
nicht nachweisbar.
-
Die
Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine Photopherese allein oder
in Verbindung mit einer Interferon-Behandlung die Menge an genetischem
HCV-Material wesentlich reduziert.
-
Die
Verwendung von Photopherese alleine senkte die Menge an Virus bei
chronischen HCV-Patienten,
bei denen andere Behandlungen zuvor versagt hatten. Tabelle 1 (und 1, Tafel A) stellt die Menge an HCV bei
jedem Patienten zu Beginn und nach acht Wochen unter Therapie dar
(Bereich innerhalb des gestrichelt dargestellten Kastens in 1, Tafel A).
-
Die
Kombination aus Photopherese und Interferon-alpha entfernt das Vorhandensein
von Virus, wie durch RT-PCR nachgewiesen, aus dem peripheren Blut
von chronisch infizierten HCV-Patienten. Die 1B und 1C stellen
die HCV-Spiegel der Patienten vor, während und nach Abschluss der
Behandlung dar. Die Wirkung der Behandlung ging verloren, nachdem
die Photopherese beendet wurde.
-
Tabelle
1 Hepatitis
C Gruppe
1: nur Photopherese
-
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