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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindungen
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Diese
Erfindung betrifft zwei neu identifizierte Polynucleotide, Polypeptide,
die von solchen Polynucleotiden codiert werden, die Verwendung solcher
Polynucleotide und Polypeptide sowie die Herstellung und Isolierung
solcher Polynucleotide und Polypeptide. Genauer sind die Polynucleotide
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung als vermutliche Glucosidasen, α-Galactosidasen, β-Galctosidasen, β-Mannosidasen, β-Mannanasen,
Endoglucanasen und Pullalanasen identifiziert worden.
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2. Beschreibung des zugehörigen Gebietes
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Die
Glycosid-Bindung von β-Galactosiden
kann von verschiedenen Enzymklassen gespalten werden: (i) Phospho-β-Galactosidasen
(EC 3.2.1.85) sind für
ein phosphoryliertes Substrat spezifisch, das über die vom Phosphoenolpyruvat-Phosphotransferase-System
(PTS) abhängige
Aufnahme erzeugt wird; (ii) typische β-Galactosidasen (EC 3.2.1.23),
repräsentiert
durch das LacZ-Enzym von Escherichia coli, die relativ spezifisch
für β-Galactoside
sind; und (iii) β-Glucosidasen
(EC 3.2.1.21) wie etwa die Enzyme von Agrobacterium faecalis, Clostridium
thermocellum, Pyrococcus furiosus oder Sulfolobus solfataricus (Day,
A.G. und Withers, S.G., (1986) Purification and characterization
of a β-glucosidase
from Alcaligenes faecalis. Can. J. Biochem. Cell. Biol. 64, 914-922;
Kengen, S.W.M., et al., (1993) Eur. J. Biochem., 213, 305-312; Ait,
N., Cruezet, N. und Cattaneo, J. (1982) Properties of β-glucosidase
purified from Clostridium thermocellum. J. Gen. Microbiol. 128, 569-577;
Grogan, D.W. (1991) Evidence that β-galactosidase of Sulfolobus
solfataricus is only one of several activities of a thermostable β-D-glycodiase. Appl.
Environ. Microbiol. 57, 1644-1649). Mitglieder der letzten Gruppe
zeigen oft eine ziemlich ausgedehnte Substratspezifität und hydrolysieren β-Glucoside ebenso
wie β-Fucoside
und β-Galactoside,
obwohl sie in Bezug auf die β-anomere Konfiguration
der glycosidischen Bindung hoch spezifisch sind.
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Allgemein
sind α-Galactosidasen
Enzyme, die die Hydrolyse von Galactose-Gruppen auf einem Polysaccharid-Grundgerüst katalysieren
oder die Abspaltung von Di- oder Oligosacchariden, die Galactose
enthalten, hydrolysieren.
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Allgemein
sind β-Mannanasen
Enzyme, die die Hydrolyse von Mannose-Gruppen intern auf einem Polysaccharid-Grundgerüst katalysieren
oder die Abspaltung von Di- oder Oligosacchariden, die Mannose-Gruppen
enthalten, hydrolysieren. β-Mannosidasen hydrolysieren
nicht reduzierende, endständige
Mannose-Reste in einem Mannose enthaltenden Polysaccharid und die
Abspaltung von Di- oder Oligosacchariden, die Mannose-Gruppen enthalten.
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Guarmehl
ist ein verzweigtes Galactomannan-Polysaccharid, das aus einem β-1,4 verbundenen
Mannose-Grundgerüst
mit α-1,6
verbundenen Seitenketten besteht. Die Enzyme, die für einen
Abbau von Guarmehl erforderlich sind, sind β-Mannanase, β-Mannosidase und α-Galactosidase. β-Mannanase
hydrolysiert das Mannose-Grundgerüst intern,
und β-Mannosidase
hydrolysiert nicht reduzierende, endständige Mannose-Reste. α-Galactosidase
hydrolysiert α-gebundene
Galactose-Gruppen.
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Galactomannan-Polysaccharide
und die Enzyme, die sie abbauen, haben ein Vielzahl von Anwendungen.
Guarmehl wird gewöhnlich
als Verdickungsmittel in Nahrungsmitteln verwendet und bei der hydraulischen Fraktionierung
zur Rückgewinnung
von Öl
und Gas eingesetzt. Folglich haben Galactomannasen für Abbau und
Modifikation von Guarmehl industrielle Bedeutung. Darüber hinaus
besteht Bedarf an hitzestabilen Galactomannasen, die unter den extremen
Bedingungen aktiv sind, die mit Bohren und Bohrlochstimulierung
verbunden sind.
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Es
gibt andere Anwendungsgebiete in verschiedenen Industriezweigen,
wie etwa in der Zuckerrüben-Industrie.
20-30% des Verbrauches an Saccharose innerhalb der USA bestehen
aus Saccharose aus Zuckerrüben.
Roher Rübenzucker
kann einen geringen Anteil an Raffinose enthalten, wenn die Zuckerrüben vor der
Verarbeitung gelagert werden und die Zersetzung einzusetzen beginnt.
Raffinose verhindert die Kristallisation von Saccharose und bildet
sich auch aus einer versteckter Menge Saccharose. Es ist daher von
Vorteil, Raffinose aus rohem Rübenzucker
zu entfernen. α-Galactosidase
ist auch als eine Abbauhilfe zum Aufschließen von Raffinose, Stachyose
und Verbascose in solchen Nahrungsmitteln wie Bohnen und anderen
Gas enthaltenden Nahrungsmitteln verwendet worden.
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β-Galactosidasen,
die bei hohen Temperaturen aktiv und stabil sind, scheinen die überlegenen
Enzyme zur Herstellung von Lactose-freien Nahrungs-Milchprodukten
zu sein (Chaplin, M.F. und Bucke, C. (1990) In: Enzyme Technology,
S. 159-160, Cambridge University Press, Cambridge, UK). Auch haben
mehrere Studien die Verwendbarkeit von β-Galactosidasen für die enzymatische
Synthese von Oligosacchariden über Transglycosylierungsreaktionen
gezeigt. (Nilsson, K.G.I. (1988) Enzymatic synthesis of oligosaccharides. Trends
Biotechnol. 6, 156-264; Cote, G.L. und Tao, B.Y. (1990) Oligosaccharide
synthesis by enzymatic transglycosylation. Glycoconjugate J. 7,
145-162). Trotz des kommerziellen Potentials sind bisher nur wenige β-Galactosidasen
von Thermophilen charakterisiert worden. Von zwei Genen wird berichtet,
dass sie β-Galactoside spaltende
Enzyme des hyperthermophilen Bakteriums Thermotoga maritima sind,
eines des am meisten thermophilen organotrophen Eubakteriums, das
bisher beschrieben worden ist ((Huber, R., Langworthy, T.A., König, H.,
Thomm, M., Woese, C.R., Sleytr, U.B. und Stetter, K.O. (1986) T.
maritima sp. nov. represents a new genus of unique extremely thermophilic
eubacteria growing up to 90°C,
Arch. Microbiol. 144, 324-333). Die Genprodukte sind als eine β-Galactosidase
und eine β-Glucosidase
identifiziert worden.
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Pullulanase
ist als ein Verzweigungen spaltendes („debranching") Enzym für Pullulan
und Stärke
gut bekannt. Das Enzym hydrolysiert α-1,6-Glucosidbindungen bei diesen
Polymeren. Aufschluss von Stärke
zur Produktion von Süßstoffen
(Glucose oder Maltose) ist eine sehr wichtige industrielle Anwendung
für dieses
Enzym. Der Aufschluss von Stärke
läuft in
zwei Schritten ab. Der erste Schritt umfasst die Verflüssigung
des Substrates mit α-Amylase,
und der zweite Schritt oder Saccharifizierungsschritt wird durch β-Amylase
mit Zugabe von Pullulanase als ein Verzweigungen spaltendes Enzym
durchgeführt,
um bessere Ergebnisse zu erhalten.
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Endoglucanasen
können
bei einer Vielzahl industrieller Anwendungen verwendet werden. Zum
Beispiel können
die Endoglucanasen der vorliegenden Erfindung die internen β-1,4-Glycosidbindungen
in Cellulose hydrolysieren, was für die Umwandlung von pflanzlicher
Biomasse in Treibstoffe und chemische Ausgangsstoffe verwendet werden
kann. Endoglucanasen finden auch Verwendungen bei Formulierungen
von Detergentien, in der Textilindustrie, in Tierfutter, bei der
Abfallbehandlung und in der Fruchtsaft- und Brauindustrie zur Klärung und
Extraktion von Säften.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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Die
nachstehenden Abbildungen erläutern
Ausführungsformen
der Erfindung und sind nicht dazu gedacht, den Rahmen der Erfindung
zu begrenzen, der durch die Patentansprüche festgelegt ist.
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1a-b
stellen die DNA in voller Länge
und die zugehörige
abgeleitete Aminosäuresequenz
von M11TL der vorliegenden Erfindung dar. Sequenzierung wurde für alle Sequenzen
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines automatischen
378-DNA-Sequenziergeräts
durchgeführt
(Applied Biosystems, Inc.).
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2 ist
eine Darstellung der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von OC1/4V-33B/G.
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3 ist
eine Darstellung der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von F1-12G.
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4a-b
sind Darstellungen der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von 9N2-31B/G.
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5a-b
sind Darstellungen der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von MSB8-6G.
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6 ist
eine Darstellung der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von AED1112RA-18B/G.
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7a-b
sind Darstellungen der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von GC74-22G.
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8a-b
sind Darstellungen der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von VC1-7G1.
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9a-c
sind Darstellungen der DNA in voller Länge und der zugehörigen abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von 37GP1.
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10a-c sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 6GC2.
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11a-d sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 6GP2.
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12a-c sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 63GB1.
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13a-b sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von OC1/4V.
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14a-e sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 6GP3.
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15a-d sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von MSB8-6GP2 von Thermotoga maritima.
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16a-c sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von MSB8-6GB4 von Thermotoga maritima.
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17a-d sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 37GP4 von Banki gouldi.
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18a-b sind Darstellungen der DNA in voller Länge und
der zugehörigen
abgeleiteten Aminosäuresequenz
von VC1-7EG1 von Pyrococcus furiosus.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäuren (Polynucleotide)
bereit gestellt, die reife Enzyme mit den zugehörigen Aminosäuresequenzen
aus den 1-18 codieren
(SEQ ID NR: 15-28 und 61-64).
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In
einer weiteren Ausführungsform
liefert die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptides
einschließlich
der Kultivierung von Wirtszellen, die die Polynucleotide aus den 1-18 enthalten,
und der Expression eines Polypeptides, das durch das Polynucleotid
codiert wird, durch die Wirtszelle und der Isolierung des Polypeptides.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liefert die Erfindung ein Enzym, ausgewählt aus der ein Enzym umfassenden
Gruppe, das eine Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NR: 15-28 oder 61-64 beschrieben, aufweist, und ein
Enzym, das mindestens 30 aufeinander folgende Amiosäurereste
als ein Enzym aufweist, das eine Aminosäuresequenz wie in SEQ ID NR:
15-28 oder 61-64 hat.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von Glucose aus
löslichen
Zell-Oligosacchariden bereit, das das Inkontaktbringen einer Oligosaccharide
enthaltenden Probe mit einer wirksamen Menge eines Enzyms, das aus
der Gruppe der Enzyme mit der in den SEQ ID NR: 15-28, 61-63 und
64 dargestellten Aminosäuresequenz
ausgewählt
ist, in der Weise umfasst, dass Glucose hergestellt wird.
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Die
hierin beschriebenen Veröffentlichungen
werden allein wegen ihrer Offenlegung vor dem Anmeldedatum der vorliegenden
Patentanmeldung angeführt.
Nichts hierin ist als ein Zugeständnis
zu verstehen, dass es der Erfindung nicht zusteht, einer solchen
Offenlegung Kraft einer früheren
Erfindung voranzugehen.
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Definitionen
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Der
hierin verwendete Begriff „Monosaccharid" bezeichnet ein einzelne
Einheit eines Polyhydroxyaldehyds oder -Ketons.
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Das
hierin verwendete „Oligosaccharid" besteht aus kurzen
Ketten aus Monosaccharid-Einheiten, die durch kovalente Bindungen
miteinander verbunden sind. Die am häufigsten auftretenden unter
ihnen sind die Disaccharide, die aus zwei Monosaccharid-Einheiten
bestehen.
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Das
hierin verwendete „Polysaccharid" besteht aus langen
Ketten, die viele Monosaccharid-Einheiten aufweisen.
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Der
Begriff „Gen" bezeichnet den DNA-Abschnitt,
der an der Produktion einer Polypeptidkette beteiligt ist; er umschließt sowohl
Regionen, die der codierenden Region vorausgehen und ihr folgen
(Leader und Trailer), als auch intervenierende Sequenzen (Introns)
zwischen einzelnen Codierungssegmenten (Exons).
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Eine
codierende Sequenz ist mit einer anderen codierenden Sequenz „funktionell
verbunden", wenn RNA-Polymerase
die beiden codierenden Sequenzen in eine einzige mRNA transkribiert,
die dann in ein einziges Polpeptid translatiert wird, das Aminosäuren umfasst,
die von beiden codierenden Sequenzen stammen. Die codierenden Sequenzen
müssen
nicht aneinander grenzen, solange die exprimierten Sequenzen schließlich in
der Weise prozessiert werden, dass sie das gewünschte Protein erzeugen.
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„Rekombinante" Enzyme bezeichnen
Enzyme, die durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden: d.h. von
Zellen produziert werden, die mit einer exogenen DNA-Konstruktion
transformiert wurden, die das gewünschte Enzym codiert. „Synthetische" Enzyme sind jene,
die durch chemische Synthese hergestellt wurden.
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Eine
DNA-„Codierungssequenz" oder eine „codierende
Nucleotidsequenz" für ein bestimmtes
Enzym ist eine DNA-Sequenz, die in ein Enzym transkribiert und translatiert
wird, wenn sie der Kontrolle geeigneter Regulatorsequenzen unterliegt.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
Polynucleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind als
ein Ergebnis ihrer enzymatischen Aktivität als Glucosidasen, α-Galactosidasen, β-Galactosidasen, β-Mannosidasen, β-Mannanasen,
Endoglucanasen und Pullalanasen identifiziert worden.
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Im
Einklang mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden sowohl
neue Enzyme als auch aktive Fragmente, Analoga und Derivate hiervon
bereit gestellt.
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Im
Einklang mit einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden
isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit
gestellt, die die Enzyme der vorliegenden Erfindung einschließlich sowohl
der mRNAs, cDNAs, genomischen DNAs, als auch der aktiven Analoga
und Fragmente solcher Enzyme codieren.
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Im
Einklang mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung solcher Polypeptide durch rekombinante
Techniken bereit gestellt, das die Kultivierung rekombinanter prokaryontischer
und/oder eukaryontischer Wirtszellen, die eine Nucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung enthalten, unter Bedingungen, die die
Expression jener Enzyme fördern,
und die anschließende
Gewinnung jener Enzyme umfasst.
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Im
Einklang mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Nutzung jener Enzyme oder Polynucleotide,
die solche Enzyme codieren, zur Hydrolyse von Lactose zu Galactose und
Glucose zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie, der pharmazeutischen
Industrie, zum Beispiel um Unverträglichkeit von Lactose zu behandeln,
als ein diagnostisches Reportermolekül, beim Nassmahlen von Getreide,
in der Fruchtsaftindustrie, beim Backen, in der Textilindustrie
und in der Detergensindustrie bereit gestellt.
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Im
Einklang mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Nutzung solcher Enzyme zur Hydrolysierung
von Guarmehl (ein Galactomannan-Polysaccharid) bereit gestellt, um
nicht reduzierende endständige
Mannose-Reste zu entfernen. Weiterhin gibt es für Polysaccharide wie etwa Galactomannan
und die Enzyme im Einklang mit der Erfindung, die sie abbauen, gibt
es eine Reihe von Anwendungen. Guarmehl wird gewöhnlich als ein Verdickungsmittel
in Nahrungsmitteln verwendet und wird ebenfalls in der hydraulischen
Fraktionierung bei der Öl-
und Gasgewinnung eingesetzt. Folglich sind Mannanasen von industrieller
Bedeutung für
Abbau und Modifikation von Guarmehl. Darüber hinaus besteht ein Bedarf
an hitzebeständigen
Mannasen, die unter den extremen Bedingungen aktiv sind, die mit
Bohren und Bohrlochstimulierung verbunden sind.
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Im
Einklang mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
werden auch Nucleinsäure-Sonden
bereit gestellt, die Nucleinsäuremoleküle mit ausreichender
Länge umfassen,
um spezifisch mit einer Nucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung zu hybridisieren.
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Im
Einklang mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Nutzung jener Enzyme oder Polynucleotide,
die jene Enzyme codieren, für
in vitro-Anwendungen in der wissenschaftlichen Forschung bereit
gestellt, zum Beispiel um durch Verwendung bestimmter Regionen,
d.h. konservativer Sequenzregionen, der Nucleotidsequenz Sonden
zur Identifizierung ähnlicher
Sequenzen zu erzeugen, die möglicherweise ähnliche
Enzyme aus anderen Organismen codieren.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten Fachleuten
auf dem Gebiet aus den hierin gegebenen Beschreibungen offensichtlich
sein.
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Die
Polynucleotide aus dieser Erfindung wurden ursprünglich aus genomischen Genbanken
gewonnen, die von den nachstehenden Organismen stammen:
M11TL
ist eine neue Art von Desulfurococcus, isoliert aus dem Diamond
Pool im Yellowstone-Nationalpark. Der Organismus wächst optimal
bei 85-88°C,
pH-Wert 7,0 in einem schwachen Salzmedium, das Hefeextrakt, Pepton
und Gelatine als Substrate enthält,
mit einer N2/CO2-Gasphase.
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OC1/4V
ist aus der Gattung Thermotoga. Der Organismus wurde aus dem Yellowstone
National-Park isoliert. Er wächst
optimal bei 75°C
in einem schwachen Salzmedium mit Cellulose als einem Substrat und
in N2 in der Gasphase.
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Pyrococcus
furiosus VC1 und (7EG1) ist aus der Gattung Pyrococcus. VC1 wurde
aus Vulcano, Italien isoliert. Er wächst optimal bei 100°C in einem
starken Salzmedium (marin), das elementaren Schwefel, Hefeextrakt,
Pepton und Stärke
als Substrate enthält,
und in N2 in der Gasphase.
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Staphylothermus
marinus F1 ist aus der Gattung Staphylothermus. F1 wurde aus Vulcano,
Italien isoliert. Er wächst
optimal bei 85°C,
pH-Wert 6,5 in einem starken Salzmedium (marin), das elementaren
Schwefel und Hefeextrakt als Substrate enthält, und in N2 in
der Gasphase.
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Thermococcus
9N-2 ist aus der Gattung Thermococcus. 9N-2 wurde aus einer diffusen
Spaltenflüssigkeit
aus dem Ostpazifischen Rücken
isoliert. Er ist ein streng anaerober Organismus, der bei 87°C optimal wächst.
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Thermotoga
maritima MSB8 und MSB8 (Clon # 6GP2 und 6GB4) ist aus der Gattung
Thermotoga und wurde aus Vulcano, Italien isoliert. MSB8 wächst optimal
bei 85°C,
pH-Wert 6,5 in einem starken Salzmedium (marin), das Stärke und
Hefeextrakt als Substrate enthält,
und in N2 in der Gasphase.
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Thermococcus
alcaliphilus AEDII12RA ist aus der Gattung Thermococcus. AEDII12RA
wächst
optimal bei 85°C,
pH-Wert 9,5 in einem starken Salzmedium (marin), das Polysulfide
und Hefeextrakt als Substrate enthält, und in N2 in
der Gasphase.
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Thermococcus
chitonophagus GC74 ist aus der Gattung Thermococcus. GC74 wächst optimal
bei 85°C,
pH-Wert 6,0 in einem starken Salzmedium (marin), das Chitin, Fleischextrakt,
elementaren Schwefel und Hefeextrakt als Substrate enthält, und
in N2 in der Gasphase. AEPII 1a wächst optimal
bei 85°C,
pH-Wert 6,5 in marinem Medium unter anaeroben Bedingungen. Er hat
viele Substrate. Bankia gouldi ist aus der Gattung Bankia.
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Demzufolge
werden die Polynucleotide und von ihnen codierten Enzyme durch den
Organismus identifiziert, aus dem sie isoliert worden sind, und
werden nachstehend manchmal bezeichnet als „M11TL" (1 und
SEQ ID NR: 1 und 15), „OC1/4V-33B/G" (2 und SEQ
ID NR: 2 und 16), „F1-12G" (3 und
SEQ ID NR: 3 und 17), „9N2-31B/G" (4 und
SEQ ID NR: 4 und 18), „MSB8" (5 und
SEQ ID NR: 5 und 19), „AED1112RA-18B/G" (6 und
SEQ ID NR: 6 und 20), „GC74-22G" (7 und
SEQ ID NR: 7 und 21), „VC1-7G1" (8 und
SEQ ID NR: 8 und 22), „37GP1" (9 und
SEQ ID NR: 9 und 23), „6GC2" (10 und
SEQ ID NR: 10 und 24), „6GP2" (11 und
SEQ ID NR: 11 und 25), „AEPII
1a" (12 und SEQ ID NR: 12 und 26), „OC1/4V" (13 und
SEQ ID NR: 13 und 27), und „6GP3" (14 und
SEQ ID NR: 28), „MSB8-6GP2" (15 und
SEQ ID NR: 57 und 61), „MSB8-6GB4" (16 und
SEQ ID NR: 58 und 62), „VC1- 7EG1" (17 und
SEQ ID NR: 59 und 63) und 37GP4 (18 und
SEQ ID NR: 60 und 64).
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Die
Polynucleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung zeigen
auf der Ebene der Nucleotide und Proteine Identität mit bekannten
Genen und Proteinen, die durch sie codiert werden, wie in Tabelle
1 dargestellt.
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Die
Polynucleotide und Enzyme der vorliegenden Erfindung weisen Homologie
zueinander auf, wie in Tabelle 2 dargestellt.
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Alle
in den Tabellen 1 und 2 identifizierten Clone codieren Polypeptide,
die eine α-Glycosidase- oder β-Glycosidase-Aktivität aufweisen.
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Diese
Erfindung liefert zusätzlich
zu den isolierten Nucleinsäuremolekülen, die
die Enzyme der vorliegenden Erfindung codieren, auch im Wesentlichen ähnliche
Sequenzen. Isolierte Nucleinsäuresequenzen
sind im Wesentlichen ähnlich,
wenn sie: (i) in der Lage sind, unter nachstehend beschriebenen
Bedingungen mit den Polynucleotiden der SEQ ID NR: 1-14 und 57-60
zu hybridisieren; oder (ii) DNA-Sequenzen
codieren, die zu den Polynucleotiden der SEQ ID NR: 1-14 und 57-60
degeneriert sind. Degenerierte DNA-Sequenzen codieren die Aminosäuresequenzen
der SEQ ID NR: 15-28 und 61-64, weisen aber Variationen in den Nucleotid-Codierungssequenzen
auf. Der hierin verwendete Begriff im Wesentlichen ähnlich betrifft
Sequenzen, die ähnliche
Identität
wie die Sequenzen der vorliegenden Erfindung besitzen. Die Nucleotidsequenzen,
die im Wesentlichen die gleichen sind, können durch Hybridisierung oder
durch Sequenzvergleich identifiziert werden. Enzymsequenzen, die
substantiell die gleichen sind, können durch eine oder mehrere
der nachstehenden Untersuchungen identifiziert werden: proteolytische
Spaltung, Gel-Elektrophorese und/oder Mikrosequenzierung.
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Ein
Verfahren zur Isolierung der Nucleinsäuremoleküle, die die Enzyme der vorliegenden
Erfindung codieren, besteht darin, eine Genbank mit einer natürlichen
oder künstlich
entwortenen Sonde unter Verwendung von auf dem Gebiet anerkannten
Verfahren zu durchmustern (vgl. zum Beispiel: Current Protocols
in Molecular Biology, Ausubel, F.M. et al., (Hrsg.) Green Publishing
Company Assoc. und John Wiley Interscience, New York, 1989, 1992).
Fachleuten auf dem Gebiet ist offensichtlich, dass die Polynucleotide
mit den SEQ ID NR: 1-14 und 57-60 oder Fragmente hiervon (mindestens
12 aufeinander folgende Nucleotide umfassend) besonders nützliche
Sonden sind. Weitere besonders nützliche
Sonden für
diesen Zweck sind hybridisierbare Fragmente zu den Sequenzen der
SEQ ID NR: 1-14 und 57-60 (d.h. mindestens 12 aufeinander folgende
Nucleotide umfassend).
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Unter
Berücksichtigung
von Nucleinsäuresequenzen,
die mit spezifischen, hierin offenbarten Nucleinsäuresequenzen
hybridisieren, kann die Hybridisierung unter Bedingungen reduzierter
Stringenz, mittlerer Stringenz oder sogar unter stringenten Bedingungen
durchgeführt
werden. Als ein Beispiel für
Oligonucleotid-Hybridisierung wird eine Polymer-Membran, die immobilisierte,
denaturierte Nucleinsäuren
enthält,
zuerst über
30 Minuten bei 45°C
in einer aus 0,9 M NaCl, 50 mM NaH2PO4, pH-Wert 7,0, 5,0 mM Na2EDTA,
0,5% SDS, 10 × Denhardt
und 0,5 mg/ml Polyriboadenylsäure
bestehenden Lösung
prähybridisiert.
Etwa 2 × 107 CpM (spezifische Aktivität 4-9 × 108 CpM/μg)
einer 32P-endmarkierten Oligonucleotid-Sonde werden dann
der Lösung
zugegeben. Nach Inkubation über
12-16 Stunden wird die Membran über
30 Minuten bei Zimmertemperatur in 1 × SET-Lösung (150mM NaCl, 20 mMTris-Hydrochlorid,
pH-Wert 7,8, 1 mM Na2EDTA), die 0,5% SDS
enthält,
gewaschen, anschließend
folgt ein Waschgang von 30 Minuten in frischer 1 × SET-Lösung bei einer
Temperatur von 10°C
für die
Oligonucleotid-Sonde.
Die Membran wird dann einem autoradiografischen Film zum Nachweis
von Hybridisierungssignalen ausgesetzt.
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Stringente
Bedingungen bedeutet, dass Hybridisierung nur eintritt, wenn mindestens
90% Identität, bevorzugt
mindestens 95% Identität
und am meisten bevorzugt mindestens 97% Identität zwischen den Sequenzen vorliegt.
Darüber
hinaus ist klar, dass ein Abschnitt einer aus 100 Bp bestehenden
Sequenz, der eine Länge
von 95 Bp hat, eine Identität
von 95% mit der aus 1090 Bp bestehenden Sequenz aufweist, aus der
er gewonnen wurde. Vgl. J. Sambrook et al., Molecular Cloning, A
Laboratory Manual, 2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory (1989),
welches hiermit in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme eingeschlossen
ist. Ebenfalls ist klar, dass ein Fragment einer aus 100 Bp bestehenden
Sequenz, die eine Länge
von 95 Bp hat, eine Identität
von 95% mit der aus 100 Bp bestehenden Sequenz aufweist, aus der
es gewonnen wurde.
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Eine
erste DNA- (RNA-) Sequenz ist hierin mindestens 70% und bevorzugt
mindestens 80% mit einer anderen DNA- (RNA-) Sequenz identisch,
wenn mindestens 70% und bevorzugt mindestens 80% bzw. 90% Identität zwischen
den Basen der ersten Sequenz und den Basen der anderen Sequenz besteht,
wenn sie korrekt gegeneinander ausgerichtet werden, zum Beispiel
wenn sie mit BLASTIN ausgerichtet werden.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „Identiät" bezeichnet eine
Polynucleotid-Sequenz, die einen bestimmten Prozentsatz an den gleichen
Basen wie ein Referenz-Polynucleotid
umfasst (SEQ ID NR: 1-14 und 57-60). Zum Beispiel hat ein Polynucleotid,
das mindestens 90% Identität
mit einem Referenz-Polynucleotid aufweist, Polynucleotid-Basen,
die zu 90% mit den Basen identisch sind, aus denen das Referenz-Polynucleotid
besteht, und 10% der Basen, die diese Polynucleotidsequenz umfassen,
können
unterschiedlich sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polynucleotide, die sich vom Referenz-Polynucleotid in
der Weise unterscheiden, dass die Unterschiede stille Unterschiede
sind, zum Beispiel verändert
der Unterschied nicht die Aminosäuresequenz,
die durch das Polynucleotid codiert wird. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch Nucleotid-Unterschiede, die zu Aminosäure-Substitutionen,
-Additionen, -Deletionen, -Fusionen und Verkürzungen in dem Polypeptid führen, das
vom Referenz-Polynucleotid
codiert wird. In einem bevorzugten Gesichtspunkt der Erfindung behalten
diese Polypeptide die gleiche biologische Wirksamkeit wie das durch
das Referenz-Polynucleotid codierte Polypeptid bei.
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Es
wird berücksichtigt,
dass solche Sonden mit einem analytisch nachweisbaren Reagenz markiert werden
können
und bevorzugt markiert werden, um die Identifizierung der Sonde
zu ermöglichen.
Nützliche Reagenzien
umschließen
Radioaktivität,
fluoreszierende Farbstoffe oder Enzyme, die in der Lage sind, die
Bildung eines nachweisbaren Produktes zu katalysieren, sind aber
nicht hierauf begrenzt. Die Sonden lassen sich daher verwenden,
um komplementäre
Kopien von DNA aus anderen Quellen zu isolieren oder um solche Quellen
auf verwandte Sequenzen zu durchmustern.
-
Die
Polynucleotide dieser Erfindung wurden aus genomischen Genbanken
der in Tabelle 1 angeführten
Organismen gewonnen. Zum Beispiel können Genbanken in dem Lambda
ZAP II-Clonierungsvektor (Stratagene Cloning Systems) erzeugt werden.
Massen-Ausschnitte können
mit diesen Genbanken durchgeführt werden,
um Bibliotheken im pBluescript-Phagemid zu erzeugen. Auf diese Weise
werden Bibliotheken erzeugt und Ausschnitte durchgeführt, wie
in den nachstehenden Protokollen/Verfahren beschrieben wird.
-
Die
Excisionsbibliotheken werden in den E. coli -Stamm BW14893 F'kan1A eingeführt. Expressions-Clone
werden dann unter Verwendung eines Hochtemperatur-Filtertests identifiziert.
Expressions-Clone, die mehrere Glucanasen und mehrere andere Glycosidasen
codieren, werden identifiziert und erneut gereinigt. Die Polynucleotide
und durch sie codierten Enzyme der vorliegenden Erfindung weisen
die vorstehend beschriebenen Aktivitäten auf.
-
Die
Codierungssequenzen für
die Enzyme der vorliegenden Erfindung wurden durch Durchmustern der
genomischen DNAs identifiziert, die für jene Clone hergestellt worden
waren, die Glucosidase- oder Galactosidase-Aktivität zeigten.
-
Ein
Beispiel für
eine solche Untersuchung ist ein Hochtemperatur-Filtertest, in dem
Expressions-Clone durch Verwendung von Hochtemperatur-Filtertests
identifiziert wurden, wobei die Pufferlösung Z (vgl. nachstehendes
Rezept) verwendet wurde, die 1 mg/ml des Substrates 5-Brom-4-chlor-3-indoyl-β-D-Glucopyranosid (XGLU)
(Diagnostic Chemicals Limited oder Sigma) enthielt, nachdem eine
Excisionsbibliothek in den E. coli -Stamm BW14893 F'kan1A eingeführt worden
war. Expressions-Clone, die XGLUasen codierten, wurden identifiziert
und aus M11TL, OC1/4V, Pyrococcus furiosus VC1, Staphylothermus
marinus F1, Thermococcus 9N-2, Thermotoga
maritima MSB8, Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA und Thermococcus
chitonophagus GC74 erneut gereinigt.
-
Z-Pufferlösung: (Referenz
bei Millery, J.H. (1992) A Short Course in Bacterial Genetics, S.
445).
pro
Liter: | |
Na2HPO4-7H2 O | 16,1
g |
NaH2PO4-7H2O | 5,5
g |
KCl | 0,75
g |
MgSO4-7H2O | 0,246
g |
β-Mercaptoethanol | 2,7
ml |
Einstellung
des pH-Wertes auf | 7,0 |
-
Hochtemperatur-Filtertest
-
- (1) Der f-Faktor f'kan (vom E.coli -Stamm CSH118)(1) wurde
in den pho-pnh-lac-Stamm
BW 14893(2) eingeführt.
BW 13893(2). Die Bibliothek aus fadenförmigen Phagen wurde auf den
resultierenden Stamm BW 14893 F'kan
plattiert (Miller, J.H. (1992) A Short Course in Bacterial Genetics;
Lee, K.S., Metcalf et al., (1992) Evidence for two phosphonate degradative
pathways in Enterobacter Aerogenes, J. Bakteriol. 174:2501-2510.)
(2) Nach Zucht auf 100 mm-LB-Platten, die 100 μg/ml Ampicillin, 80 μg/ml Methicillin
und 1 mM IPTG enthielten, wurden unter Verwendung von Millipore-HATF-Membranfiltern
Kolonieabzüge durchgeführt.
- (3) Die Kolonien, die auf die Filter übertragen wurden, wurden mit
Chloroformdampf in 150 mm-Petrischalen aus Glas lysiert.
- (4) Die Filter wurden auf 100 mm-Petrischalen aus Glas übertragen,
die ein Stück
mit Pufferlösung
gesättigtes
Whatman-3MM-Filterpapier enthielten.
(a) Bei dem Test auf Galactosidase-Aktivität (XGALase)
wurde das 3MM-Papier
mit Z-Pufferlösung
gesättigt,
die 1 mg/ml XGAL (ChemBridge Corporation) enthielt. Nach Übertragung
des lysierte Kolonien tragenden Filters auf die Petrischale aus
Glas wurde die Schale bei 80-85°C
in den Ofen gestellt.
(b) Bei dem Test auf Glucosidase (XGLU)
wurde das 3MM-Papier mit Z-Pufferlösung gesättigt, die
1 mg/ml XGLU enthielt. Nach Übertragung
des lysierte Kolonien tragenden Filters auf die Petrischale aus
Glas wurde die Schale bei 80-85°C
in den Ofen gestellt.
- (5) „Positive" wurden als blaue
Punkte auf den Filtermembranen beobachtet. Verwendet wurde die nachstehende
Filter-Rettungstechnik, um das Plasmid aus der lysierten positiven
Kolonie zurückzugewinnen. Verwendet
wurden Pasteurpipetten (oder Glaskapillaren), um blaue Punkte auf
der Filtermembran auszustechen. Die kleinen Filterscheiben wurden
in einem Eppendorf-Röhrchen
platziert, die 20 μl
Wasser enthielt. Das Eppendorf-Röhrchen wurde
bei 75°C über 5 Minuten
inkubiert, anschließend
vortexgeschüttelt, um
Plasmid-DNA vom Filter zu eluieren. Diese DNA wurde für Thermotoga
maritima MSB8-6G, Staphylothermus marinus F1-12G, Thermococcus AED1112RA-18B/G,
Thermococcus chitonophagus GC74-22G, M11TL und OC1/4V in elektrokompetente
E. coli-Zellen DH10B transformiert. Elektrokompetente E. coli BW14893
F'kan1A wurden für Thermococcus
9N2-31B/G und Pyrococcus furiosus VC1-7G1 verwendet. Der Filter-Kolonieabzugtest
wurde auf den Transformationsplatten wiederholt, um die „Positiven" zu identifizieren.
Stelle die Transformationsplatten nach dem Filtererabzug in den
37°C-Inkubator,
um die Kolonien zu regenerieren. Impfe die erneut gereinigten Positiven
mit 3 ml LB-Flüssigkeit,
die 100 μg/ml
Ampicillin enthält
und inkubiere bei 37°C über Nacht.
Isoliere Plasmid-DNA aus diesen Kulturen und sequenziere die Plasmid-Insertion.
In einigen Fällen,
in denen die Platten, die für
die anfänglichen
Kolonieabzüge
verwendet wurden, nicht-konfluente Kolonien enthielten, konnte eine
spezifische Kolonie, die einem blauen Punkt auf dem Filter entsprach,
auf einer regenerierten Platte identifiziert und direkt erneut gereinigt
werden, anstatt die Filter-Rettungstechnik
zu verwenden.
-
Ein
anderes Beispiel für
einen solchen Test ist eine Variation des Hochtemperatur-Filtertests, wobei die
mit der Kolonie beladenen Filter durch Hitze unterschiedlicher Temperaturen
abgetötet
werden (zum Beispiel 105°C über 20 Minuten),
um Thermostabilität
zu beobachten. Das 3MM-Papier wird mit verschiedenen Pufferlösungen gesättigt (d.
i. 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2, 100 mM Tris-Cl
(pH-Wert 9,5)), um Enzymaktivität unter
verschiedenen Pufferlösungen
zu bestimmen.
-
Ein β-Glucosidase-Test
kann ebenfalls verwendet werden, worin GlcpβNp als ein künstliches Substrat (Aryl-β-Glucosidase)
verwendet wird. Der. Anstieg der Absorption bei 405 nm als ein Ergebnis
der p-Nitrophenol (pNp)-Freisetzung wurde auf einem Hitachi-U1100-Spektrophotometer
verfolgt, das mit einem mit Thermostat versehenen Küvettenhalter
ausgerüstet
war. Die Untersuchungen können
bei 80°C
oder 90°C
in einer geschlossenen 1 ml-Quarzküvette durchgeführt werden.
Ein standardisiertes Reaktionsgemisch enthält 150 mM Trinatrium-Substrat,
pH-Wert 5,0 (bei 80°C)
und 0,95 mM pNp-Derivat pNp = 0,561 mM–1 cm–1).
Man lässt
das Reaktionsgemisch die gewünschte
Temperatur erreichen, worauf die Reaktion durch Injektion einer
geeigneten Menge Enzym (1,06 ml Endvolumen) gestartet wird.
-
1
U β-Glucosidase-Aktivität ist definiert
als diejenige Menge, die notwendig ist, um die Bildung von 1,0 μMol pNp/min
zu katalysieren. D-Cellobiose kann ebenfalls als ein Substrat verwendet
werden.
-
Ein
ONPG-Test auf β-Galactosidase-Aktivität wird von
Millery, J.H. (1992) A short Course in Bacterial Genetics und Mill,
J.H. (1992) Experiments in Molekular Genetics beschrieben, deren
Inhalte hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit eingeschlossen
werden.
-
Eine
quantitative fluorometrische Untersuchung auf β-Galactosidase-spezifische Aktivität wird beschrieben
von: Youngman, P., (1987) Plasmid Vectors for Recovering and Exploiting
Tn917 Transpositions in Bacillus and other Gram-Positive Bacteria.
In Plasmids: A Practical approach (Hrsg. K. Hardy) S. 79-103. IRL Press,
Oxford. Eine Beschreibung des Verfahrens kann bei Millery (1992)
S. 75-77 gefunden werden, dessen Inhalt durch Bezugnahme hierin
in ihrer Gesamtheit eingeschlossen wird.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können in der Form von DNA vorliegen,
wobei DNA cDNA, genomische DNA und synthetische DNA einschließt. Die
DNA kann als Doppelstrang oder Einzelstrang vorliegen, und falls
einzelsträngig,
kann sie der codierende Strang oder der nicht codierende (Antisense) Strang
sein. Die codierenden Sequenzen, die die reifen Enzyme codieren,
können
mit den Codierungssequenzen, die in den 1-8 (SEQ ID NR:1-14 und 57-60) dargestellt
sind, identisch sein, oder können
eine sich unterscheidende Codierungssequenz sein, welche als ein
Ergebnis der Redundanz oder Degeneration des genetischen Codes die
gleichen reifen Enzyme wie die DNA der 1-18 (SEQ ID NR: 1-14 und 57-60) codiert.
-
Das
Polynucleotid, das die reifen Enzyme der 1-18 (SEQ ID NR: 15-28 und 61-64) codiert,
kann folgendes umfassen, ist aber nicht hierauf begrenzt: nur die
Codierungssequenz für
das reife Enzym; die Codierungssequenz für das reife Enzym und eine
zusätzliche
Codierungssequenz wie etwa eine Leader-Sequenz oder eine Proprotein-Sequenz;
die Codierungssequenz für
das reife Enzym (und optional zusätzliche Codierungssequenz)
und nicht codierende Sequenz wie etwa Introns oder nicht codierende
Sequenz 5'- und/oder
3' der Codierungssequenz
für das
reife Enzym.
-
Daher
umfasst der Ausdruck „Polynucleotid,
das eine Enzym (Protein) codiert" sowohl
ein Polynucleotid, das nur die Codierungssequenz für das Enzym
einschließt,
als auch ein Polynucleotid, welches zusätzliche eine codierende und/oder
nicht codierende Sequenz einschließt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus Varianten der hierin
vorstehend beschriebenen Polynucleotide, die Fragmente, Analoga
und Derivate der Enzyme codieren, die die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
aus den 1-18 (SEQ
ID NR: 15-28 und 61-64) aufweisen. Die Variante des Polynucleotids
kann eine natürlich
vorkommende allele Variante des Polynucleotids oder eine nicht natürlich vorkommende
Variante des Polynucleotids sein.
-
Daher
umschließt
die vorliegende Erfindung sowohl Polynucleotide, die die gleichen
reifen Enzyme wie in den 1-18 (SEQ ID NR: 15-28 und 61-64) codieren,
als auch Varianten solcher Polynucleotide, die ein Fragment, Derivat
oder Analogon der Enzyme aus den 1-18 (SEQ ID NR: 15-28 und 61-64) codieren. Solche
Nucleotidvarianten umschließen
Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten und Additions- oder Insertionsvarianten.
-
Wie
hierin vorstehend angezeigt, können
die Polynucleotide eine Codierungssequenz aufweisen, die eine natürlich vorkommende
allele Variante der in den 1-18 (SEQ ID NR: 1-14 und 57-60) dargestellten Codierungssequenzen
ist. Wie auf dem Fachgebiet bekannt ist, ist eine allele Variante
eine alternative Form einer Polynucleotid-Sequenz, die eine Substitution,
Deletion oder Addition eines oder mehrerer Nucleotide aufweisen
kann, die die Funktion des codierten Enzyms nicht wesentlich ändert.
-
Fragmente
der Gene in voller Länge
der vorliegenden Erfindung können
als eine Hybridisierungssonde für
eine cDNA- oder eine genomische Bibliothek verwendet werden, um
die DNA in voller Länge
zu isolieren und um andere DNAs zu isolieren, die eine hohe Sequenzähnlichkeit
mit dem Gen oder ähnliche
biologische Aktivität
aufweisen. Sonden dieses Typs haben bevorzugt mindestens 10, bevorzugt
mindestens 15 und noch mehr bevorzugt mindestens 30 Basen und können zum
Beispiel mindestens 50 oder mehr Basen umfassen. Die Sonde kann
auch verwendet werden, um einen DNA-Clon, der einem Transkript in
voller Länge
entspricht, und einen genomischen Clon oder Clone, die das vollständige Gen
einschließlich
Regulator- und Promotorregionen, Exxons und Introns umschließen, zu
identifizieren. Ein Beispiel einer Durchmusterung umschließt Isolierung
der codierenden Region des Gens durch Verwendung der bekannten DNA-Sequenz,
um eine Oligonucleotid-Sonde zu synthetisieren. Markierte Oligonucleotide
mit einer Sequenz, die komplementär zu der des Gens der vorliegenden
Erfindung ist, werden verwendet, um eine Bibliothek genomischer
DNA zu durchmustern, um zu bestimmen, mit welchen Mitgliedern der
Bibliothek die Sonde hybridisiert.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiter Polynucleotide, die mit den
hierin vorstehend beschriebenen Sequenzen hybridisieren, wenn mindestens
70%, bevorzugt mindestens 90% und mehr bevorzugt mindestens 95% Übereinstimmung
zwischen den Sequenzen besteht. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere Polynucleotide, die unter stringenten Bedingungen mit
den hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren.
Der hierin verwendete Ausdruck „stringente Bedingungen" bedeutet, dass Hybridisierung
nur eintreten wird, wenn mindestens 95% und bevorzugt mindestens
97% Identität
zwischen den Sequenzen besteht. Die Polynucleotide, die mit den
hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotiden in einer bevorzugten
Ausführungsform
hybridisieren, codieren Enzyme, die entweder im Wesentlichen die
gleiche biologische Funktion oder Aktivität aufweisen wie das reife Enzym,
das von der DNA aus den 1-18 (SEQ ID NR: 1-14 und 57-60) codiert
wird.
-
Alternativ
kann das Polynucleotid mindestens 15 Basen, bevorzugt mindestens
30 Basen und mehr bevorzugt mindestens 50 Basen haben, die mit irgendeinem
Teil eines Polynucleotids der vorliegenden Erfindung hybridisieren
und eine Identität
damit, wie hierin vorstehend beschrieben, aufweisen und Aktivität beibehalten
oder nicht beibehalten können.
Zum Beispiel können
solche Polynucleotide als Sonden für die Polynucleotide SEQ ID
NR: 1-14 und 57-60 zum Beispiel für die Gewinnung des Polynucleotids
oder als eine diagnostische Sonde oder als ein PCR-Primer verwendet
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung ist daher auf Polynucleotide gerichtet, die
mindestens 70% Identität,
bevorzugt mindestens 90% Identität
und mehr bevorzugt mindestens 95% Identität mit einem Polynucleotid aufweisen,
das sowohl die Enzyme der SEQ ID NR: 15-28 und 61-64 als auch Fragmente
hiervon codiert, wobei die Fragmente mindestens 15 Basen, bevorzugt
mindestens 30 Basen und am meisten bevorzugt mindestens 50 Basen
besitzen, wobei die Fragmente mindestens 90% Identität, bevorzugt
mindestens 95% Identität
und am meisten bevorzugt mindestens 97% Identität unter stringenten Bedingungen
mit irgendeinem Abschnitt eines Polynucleotids der vorliegenden
Erfindung aufweisen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus Enzyme, die die
abgeleiteten Aminosäuresequenzen aus
den 1-18 (SEQ
ID NR: 15-28 und 61-64) aufweisen, sowie Fragmente, Analoga und
Derivate solcher Enzyme.
-
Die
Ausdrücke „Fragment", „Derivat" und „Analogon" in Bezug auf die
Enzyme aus den 1-18 (SEQ ID
NR: 15-28 und 61-64) bezeichnen Enzyme, die wesentlich die gleiche
Funktion oder Aktivität
wie diese Enzyme behalten. Daher umschließt ein Analogon ein Proprotein,
das durch Abspaltung des Proprotein-Abschnittes aktiviert werden
kann, ein aktives, reifes Enzym zu bilden.
-
Die
Enzyme der vorliegenden Erfindung können ein rekombinantes Enzym,
ein natürliches
Enzym oder ein synthetisches Enzym sein, bevorzugt ein rekombinantes
Enzym.
-
Das
Fragment, Derivat oder Analogon der Enzyme aus den 1-18 (SEQ ID NR: 15-28 und 61-64) kann (i)
eines sein, bei dem ein oder mehrere der Aminosäure-Reste durch einen konservierten
oder nicht konservierten Aminosäure-Rest (bevorzugt einen
konservierten) Aminosäure-Rest
substituiert werden, und ein solcher substituierter Aminosäure-Reste
kann oder kann nicht einer sein, der vom genetischen Code codiert wird,
oder (ii) eines, bei dem ein oder mehrere der Aminosäure-Reste
eine Substituentengruppe umfassen, oder (iii) eines, bei dem das
reife Enzym mit einer anderen Verbindung verschmilzt, wie etwa einer
Verbindung, die die Halbwertszeit des Enzyms verlängert (zum
Beispiel Polyethylenglycol), oder (iv) eines, bei dem die zusätzlichen
Aminosäuren
mit dem reifen Enzym verbunden werden, wie etwa eine Leader- oder
Sekretionssequenz oder eine Sequenz, die zur Reinigung des reifen
Enzyms verwendet wird, oder eine Proprotein-Sequenz. Solche Fragmente,
Derivate und Analoga werden von Fachleuten auf dem Gebiet auf Grund
der hierin beschriebenen Fakten als innerhalb des Rahmens liegend
angesehen.
-
Die
Enzyme und Polynucleotide der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt
in einer isolierten Form bereit gestellt und sind bevorzugt bis
zur Homogenität
gereinigt.
-
Der
Ausdruck „isoliert" bedeutet, dass das
Material aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt wurde (z.B. aus der natürlichen Umgebung, falls es
natürlich
vorkommt). Zum Beispiel ist ein natürlich vorkommendes Polynucleotid
oder Enzym, das in einem lebenden Tier vorkommt, nicht isoliert,
aber das gleiche Polynucleotid oder Enzym, getrennt von einigen
oder allen koexistierenden Materialien des natürlichen Systems, ist isoliert.
Solche Polynucleotide können
Teil eines Vektors sein, und/oder solche Polynucleotide oder Enzyme können Teil
einer Zusammensetzung und dennoch isoliert sein, denn ein solcher
Vektor oder solche Zusammensetzung sind nicht Teil seiner natürlichen
Umgebung.
-
Die
Enzyme der vorliegenden Erfindung umschließen sowohl die Enzyme mit den
SEQ ID NR: 15-28 und 61-64 (besonders die reifen Enzyme) als auch
Enzyme, die mindestens 70 % Ähnlichkeit
(bevorzugt mindestens 70% Identität) mit den Enzymen der SEQ
ID NR: 15-28 und 61-64 aufweisen und mehr bevorzugt mindestens 90% Ähnlichkeit
(mehr bevorzugt mindestens 90% Identität) mit den Enzymen der SEQ
ID NR: 15-28 und 61-64 und noch mehr bevorzugt mindestens 95% Ähnlichkeit
(noch mehr bevorzugt mindestens 95% Identität) mit den Enzymen der SEQ
ID NR: 15-28 und 61-64 aufweisen und auch Abschnitte solcher Enzyme
einschließen,
wobei ein solcher Abschnitt des Enzyms allgemein mindestens 30 Aminosäuren und
mehr bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren umfasst.
-
Wie
in dem Fachgebiet bekannt ist, wird „Ähnlichkeit" zwischen zwei Enzymen durch das Vergleichen der
Aminosäuresequenz
und seiner konservierten Aminosäure-Substituenten des
einen Enzyms mit der Sequenz eines zweiten Enzyms bestimmt.
-
Eine
Variante, d.h. ein "Fragment-", "Analogon-" oder "Derivat " Polypeptid und ein
Referenz-Polpeptid können
sich in der Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen,
Fusionen und Verzweigungen unterscheiden, die in jeglicher Kombination
auftreten können.
-
Zu
den bevorzugten Varianten gehören
jene, die sich von einer Referenz durch konservative Aminosäure-Substitution
unterscheiden. Solche Substitutionen sind jene, die eine gegebene
Aminosäure
in einem Polypeptid durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen Eigenschaften ersetzen.
Als konservative Substitutionen wird typischerweise der Ersatz,
einer für
einen anderen, unter den aliphatischen Aminosäuren Ala, Val, Leu und Ile
angesehen; Tausch der Hydroxylreste Ser und Thr untereinander, Austausch
der sauren Reste Asp und Glu, Substitution zwischen den Amidresten
Asn und Gln, Austausch der basischen Reste Lys und Arg und Ersatz
unter den aromatischen Resten Phe, Tyr.
-
Am
meisten bevorzugt sind Varianten, die die gleiche biologische Funktion
und Aktivität
wie das Referenz-Polypeptid, von dem sie abstammen, behalten.
-
Fragmente
oder Abschnitte der Enzyme der vorliegenden Erfindung können zur
Herstellung des zugehörigen
Enzyms in voller Länge
durch Peptidsynthese verwendet werden; zu diesem Zweck können die Fragmente
als Zwischenschritte zur Herstellung des Enzyms in voller Länge verwendet
werden. Fragmente oder Abschnitte der Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um die Polynucleotide der vorliegenden Erfindung
in voller Länge
zu synthetisieren.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung umschließen, Wirtszellen, die gentechnisch
mit Vektoren der Erfindung hergestellt werden, und die Herstellung von
Enzymen der Erfindung durch rekombinante Techniken.
-
Wirtszellen
werden mit den Vektoren der Erfindung, welche zum Beispiel ein Clonierungsvektor
oder ein Expressionsvektor sein können, gentechnisch hergestellt
(transduziert oder transformiert oder transfiziert). Der Vektor
kann zum Beispiel in der Form eines Plasmids, eines viralen Partikels,
eines Phagen etc. vorliegen. Die gentechnisch hergestellten Wirtszellen
können
in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert werden, die in geeigneter Weise zur Aktivierung von Promotoren,
Selektion von Transformanten oder zur Amplifizierung der Gene der
vorliegenden Erfindung modifiziert sein können. Die Kulturbedingungen
wie etwa Temperatur, pH-Wert und dergleichen sind jene, die zuvor
für die
zur Expression ausgewählten
Wirtszellen verwendet wurden und werden Fachleuten auf dem Gebiet
geläufig
sein.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Enzymen
mit Hilfe von rekombinanten Techniken verwendet werden. So können zum
Beispiel die Polynucleotide zur Expression eines Enzyms in jeden
aus einer Reihe von Expressionsvektoren eingeschlossen werden. Solche
Vektoren umschließen
chromosomale, nicht chromosomale und synthetische DNA-Sequenzen,
z.B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA; Baculovirus;
Hefe-Plasmide; Vektoren, die aus Kombinationen von Plasmiden und
Phagen-DNA abstammen, virale DNA wie etwa von Vaccinia, Adenovirus,
Geflügelpockenvirus
und Pseudorabies. Es kann jedoch auch jeder andere Vektor verwendet
werden, solange sie in der Wirtszelle replizierbar und lebensfähig sind.
-
Die
geeignete DNA-Sequenz kann mit einer Reihe von Verfahren in den
Vektor inseriert werden. Allgemein wird die DNA-Sequenz in eine
geeignete Restriktionsendonuclease-Stelle(n) durch auf dem Fachgebiet
bekannte Verfahren inseriert. Solche und andere Verfahren werden
als innerhalb des Rahmens von Fachleuten auf dem Gebiet liegend
angesehen.
-
Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist mit einer geeigneten Kontrollsequenzen)
zur Expression (Promotor) funktionell verbunden, um mRNA-Synthese zu steuern.
Als repräsentative
Beispiele für
solche Promotoren können
genannt werden: LTR oder SV40-Promotor, der E. coli-lac-oder-trp-,
der Lambda-Phagen PL-Promotor und andere Promotoren, die dafür bekannt
sind, Expression von Genen in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen oder deren Viren zu kontrollieren. Der Expressionsvektor
enthält
auch eine Ribosomen-Bindungsstelle zur Initiierung der Translation
und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete
Sequenzen zur Amplifizierung der Expression umschließen.
-
Zusätzlich enthalten
die Expressionsvektoren bevorzugt ein oder mehrere selektierbare
Markierungsgene, um ein phänotypisches
Erkennungsmerkmal zur Selektion von transformierten Wirtszellen
wie etwa Dihydrofolat-Reduktase oder Neomycin-Resistenz für eukaryontische
Zellkulturen oder wie etwa Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz
bei E. coli bereitzustellen.
-
Der
Vektor, der sowohl die geeignete DNA-Sequenz, wie hierin vorstehend
beschrieben, als auch eine geeignete Promotor- oder Kontrollsequenz
enthält,
kann verwendet werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren,
um der Wirtszelle zu gestatten, das Protein zu exprimieren.
-
Als
repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirtsorganismen können
genannt werden: Bakterienzellen wie etwa E. coli, Streptomyces,
Bacillus subtilis; Pilzzellen wie etwa Hefe; Insektenzellen wie
etwa Drosophila S2 und Spodoptera Sf9; Tierzellen wie etwa CHO,
COS oder Bowes Melanom; Adenoviren, Pflanzenzellen etc. Die Auswahl
eines geeigneten Wirts kann von Fachleuten auf diesem Gebiet aus
den hierin genannten Fakten bestimmt werden.
-
Genauer
umschließt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstruktionen, die
eine oder mehrere der Sequenzen, wie vorstehend breit beschrieben,
umfassen. Die Konstruktionen umfassen einen Vektor wie etwa einen
Plasmid- oder viralen Vektor, in den eine Sequenz der Erfindung
in einer vorwärts
gerichteten oder reversen Orientierung inseriert worden ist. In
einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform umfasst die Konstruktion
darüber
hinaus Regulationssegmente einschließlich zum Beispiel eines Promotors,
die funktionell mit der Sequenz verbunden sind. Eine große Anzahl
von geeigneten Vektoren und Promotoren ist Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt und kommerziell zu erwerben. Die nachstehenden Vektoren
werden als Beispiele genannt: Bakteriell: pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen),
pD10, psiX174, pBluescript II KS, pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A
(Stratagene); ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia);
Eukaryontisch: pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene), pSVK3, pBPV,
pMSG, pSVL (Pharmacia). Es kann jedoch jedes andere Plasmid oder
jeder andere Vektor verwendet werden, solange sie in der Wirtszelle
replizierbar und lebensfähig
sind.
-
Promotor-Regionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markierungen ausgewählt werden. Zwei
geeignete Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Im Einzelnen genannte
bakterielle Promotoren umschließen
lacI, lacZ, T3, T7, gpt, Lambda PR, PL und trp. Eukaryontische Promotoren umschließen sehr
frühen
CMV, HSV-Thymidin-Kinase, frühes
und spätes
SV40, LTRs vom Retrovirus und Metallothionein-1 der Maus. Die Auswahl
des geeigneten Vektors und Promotors liegt im Bereich des Fachwissens
auf diesem Gebiet.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, die die vorstehend beschriebenen
Konstruktionen enthalten. Die Wirtszelle kann entweder eine eukaryontische
Zelle wie etwa eine Säugerzelle
oder eine niedere eukaryontische Zelle wie etwa eine Hefezelle sein,
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie etwa eine
Bakterienzelle sein. Einführung
der Konstruktion in die Wirtszelle kann durch Calciumphosphat-Transfizierung,
DEAE-Dextranvermittelte Transfizierung oder Elektroporation erreicht
werden (Davis, L., Dibner, M., Battey, I., Basic Methods in Molecular
Biology, (1986)).
-
Die
Konstruktionen in Wirtszellen können
in einer herkömmlichen
Weise zur Produktion des Genprodukts, das durch die rekombinante
Sequenz codiert wird, verwendet werden. Alternativ können die
Enzyme der Erfindung synthetisch durch herkömmliche Peptid-Syntheseanlagen
hergestellt werden.
-
Reife
Proteine können
in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle geeigneter
Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können ebenfalls
unter Verwendung von RNAs, die von den DNA-Konstruktionen der vorliegenden
Erfindung abstammen, eingesetzt werden, um solche Proteine herzustellen.
Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren für die Verwendung mit prokaryontischen
und eukaryontischen Wirtsorganismen werden von Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Ausgabe, Cold Spring
Harbor, N.Y. (1989) beschrieben, die Offenbarung davon ist hiermit
durch Bezugnahme eingeschlossen.
-
Transkription
der DNA, die die Enzyme der vorliegenden Erfindung codiert, durch
höhere
Eukaryonten wird durch die Insertion einer Enhancer-Sequenz in den
Vektor erhöht.
Enhancer sind cis-agierende Elemente der DNA, gewöhnlich etwa
zwischen 10 und 300 Bp, die auf einen Promotor einwirken, um seine
Transkription zu erhöhen.
Beispiele umschließen
den SV40-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs Bp 100 bis 270, ein früher Promotor-Enhancer
des Cytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite des
Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer.
-
Allgemein
werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Markierungen einschließen, die die Transformation
der Wirtszelle erlauben, z.B. das Gen für Ampicillin-Resistenz von
E. coli und das TRP1-Gen von S. cerevisiae, und einen Promotor,
der von einem hoch-exprimierten Gen stammt, um Transkription einer
stromabwärts
gelegenen Struktursequenz zu steuern. Solche Promotoren können von
Operons stammen, die glycolytische Enzyme wie etwa 3-Phosphoglycerat-Kinase
(PGK), α-Faktor, saure
Phosphatase oder Hitzeschock-Proteine
und andere codieren. Die heterologe Struktursequenz wird in einer
geeigneten Phase mit Translationsstart- und Terminationssequenzen
und bevorzugt einer Leader-Sequenz, die in der Lage ist, Sekretion
von translatiertem Enzym zu steuern, zusammengebaut. Optional kann die
heterologe Sequenz ein Fusionsenzym einschließlich eines N-terminalen Peptids
zur Identifikation codieren, das gewünschte Eigenschaften, z.B.
Stabilisierung oder vereinfachte Reinigung des exprimierten rekombinanten
Produktes überträgt.
-
Hilfreiche
Expressionsvektoren zur Verwendung bei Bakterien werden konstruiert,
indem eine strukturelle DNA-Sequenz, die ein gewünschtes Protein codiert, zusammen
mit geeigneten Translationsstart- und Terminationssignalen in funktioneller
Lesephase mit einem funktionalen Promotor inseriert wird. Der Vektor wird
einen oder mehrere phänotypische,
selektierbare Markierungen und einen Replikationsursprung umfassen,
um die Erhaltung des Vektors sicher zu stellen und um Amplifizierung
innerhalb der Wirtszelle zu ermöglichen,
falls erwünscht.
Geeignete prokaryontische Wirzsorganismen zur Transformation umschließen E. coli, Bacillus
subtilis, Salmonella typhimurium und zahlreiche Arten der Gattungen
Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus, obwohl die Wahl auch
auf die Verwendung anderer fallen kann.
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Als
ein repräsentatives,
aber nicht begrenzendes Beispiel können nützliche Expressionsvektoren
zur Verwendung bei Bakterien eine selektierbare Markierung und einen
bakteriellen Replikationsursprung umfassen, die von kommerziell
erhältlichen
Plasmiden stammen, die genetische Elemente des gut bekannten Clonierungsvektors
pBR322 (ATCC 37017) enthalten. Solche kommerziellen Vektoren umschließen zum
Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA). Diese pBR322-„Rückgrat"-Abschnitte werden mit einem geeigneten
Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz kombiniert.
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Nach
Transformierung eines geeigneten Wirtsstammes und Züchtung des
Wirtsstammes bis zu einer geeigneten Zelldichte wird der selektierte
Promotor durch geeignete Verfahren induziert (z.B. Temperaturwechsel
oder chemische Induktion), und die Zellen werden über einen
weiteren Zeitraum kultiviert.
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Zellen
werden typischerweise durch Zentrifugation geerntet, durch physikalische
oder chemische Verfahren aufgebrochen, und der resultierende Rohextrakt
wird zur weiteren Reinigung zurückbehalten.
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Mikrobenzellen,
die zur Expression von Proteinen verwendet werden, können durch
jedes herkömmliche
Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich durch Gefrier-Tau-Zyklen, Ultraschallbehandlung,
mechanischen Aufbruch oder Verwendung von Zell-lysierenden Agenzien;
solche Verfahren sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt.
-
Verschiedene
Kultursysteme mit Säugerzellen
können
ebenfalls verwendet werden, um rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele für
Säuger-Expressionssysteme
umschließen
die COS-7-Linien von Fibroblasten aus Affennieren, beschrieben von
Gluzman, Cell, 23:175 (1981), und andere Zelllinien, die zur Expression
eines kompatiblen Vektors in der Lage sind, zum Beispiel die C127-,
3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien.
Säuger-Expressionsvektoren
werden einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und auch alle notwendigen Ribosomen-Bindungsstellen, Polyadenylierungsstelle,
Spleiß-Donor- und -Akzeptorstellen,
Transkription-Terminationssequenzen und 5'-flankierende, nicht transkribierte
Sequenzen umfassen. DNA-Sequenzen, die von der SV40-Spleißstelle
stammen und Polyadenylierungsstellen können verwendet werden, um die
geforderten nicht transkribierten genetischen Elemente zu liefern.
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Das
Enzym kann aus rekombinanten Zellkulturen durch Verfahren gewonnen
und gereinigt werden, die Ausfällung
mit Ammoniumsulfat oder Ethanol, Säure-Extraktion, Anionen- oder Kationenaustausch-Chromatographie,
Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophobe Interaktionschromatographie, Affinitätschromatographie, Hydroxylapatit-Chromatogaphie
und Lectin-Chromatographie umschließen. Schritte zu Wiederfaltung
des Proteins können,
falls notwendig, zur Herstellung der vollständigen Konfiguration des reifen
Proteins verwendet werden. Schließlich kann Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) für
abschließende Reinigungsschritte
verwendet werden.
-
Die
Enzyme der vorliegenden Erfindung können ein auf natürliche Weise
gereinigtes Produkt oder ein Produkt chemischer Syntheseverfahren
sein oder durch rekombinante Techniken von einem prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirtsorganismus (zum Beispiel durch Kulturen von
bakteriellen, Hefe-, höheren
Pflanzen-, Insekten- und Säugerzellen)
produziert werden. In Abhängigkeit
von dem in einem rekombinanten Produktionsverfahren verwendeten
Wirtsorganismus können
die Enzyme der Erfindung glycosyliert oder sie können nicht glycosyliert sein.
Enzyme der Erfindung können
auch einen anfänglichen
Methionin-Aminosäurerest einschließen, müssen es
aber nicht.
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β-Galactosidase
hydrolysiert Lactose zu Galactose und Glucose. Demzufolge können die
Enzyme OC1/4V, 9N2-31B/G, AED1112RA-18B/G und F1-12G in der Lebensmittel
verarbeitenden Industrie zur Produktion von Milch mit geringem Lactosegehalt
und zur Produktion von Galactose oder Glucose aus in Molke enthaltener
Lactose eingesetzt werden, die in einer großen Menge als ein Nebenprodukt
bei der Herstellung von Käse
anfällt.
Allgemein ist es erwünscht,
dass Enzyme, die in der Lebensmittelverarbeitung verwendet werden,
wie etwa die vorstehend genannten β-Galactosidasen, bei erhöhten Temperaturen
stabil sind, um die Bewahrung vor mikrobieller Verunreinigung zu
unterstützen.
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Diese
Enzyme können
auch in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden. Diese
Enzyme werden verwendet, um Unverträglichkeit von Lactose zu behandeln.
In diesem Fall wird ebenfalls ein thermostabiles Enzym gewünscht. Thermostabile β- Galactosidasen finden
auch Verwendung in diagnostischen Verabreichungen, wo sie als Reportermoleküle eingesetzt
werden.
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Glucosidasen
reagieren mit löslichen
Cellooligosacchariden am nicht reduzierenden Ende, um Glucose als
einziges Produkt zu ergeben. Glucanasen (Endo- und Exo-) wirken
durch Depolymerisation von Cellulose und erzeugen weitere nicht
reduzierende Enden (Endoglucanasen wirken zum Beispiel auf innere
Verbindungen, wobei Cellobiose, Glucose und Cellooligosaccharide
als Produkte entstehen). β-Glucosidasen werden
bei Verabreichungen verwendet, bei denen Glucose das erwünschte Produkt
ist. Demzufolge können M11TL,
F1-12G, GC74-22G, MSB8-6G, OC1/4V, VC1-7G1, 9N2-31B/G und AED1112RA-18B/G
in einer großen
Vielzahl industrieller Anwendungen eingesetzt werden, einschließlich beim
Nassmahlen von Getreide zur Trennung von Stärke und Gluten, in der Früchte verarbeitenden
Industrie zur Klärung
und Maschinenpflege, beim Backen zur Reduktion von Viskosität, in der
Textilindustrie zur Herstellung von Blue Jeans und in der Detergensindustrie
als ein Zusatz. Für
diese und andere Anwendungen sind thermostabile Enzyme wünschenswert.
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Antikörper gegen
die Enzyme, die einer Sequenz der vorliegenden Erfindung entsprechen,
können durch
direkte Injektion der Enzyme in ein Tier oder durch Verabreichung
der Enzyme an ein bevorzugt nicht menschliches Tier erhalten werden.
Der auf diese Weise erhaltene Antikörper wird dann selbst die Enzyme binden.
Auf diese Weise kann selbst eine Sequenz, die nur ein Fragment der
Enzyme codiert, verwendet werden, um Antikörper zu erzeugen, die die ganzen
ursprünglichen
Enzyme binden. Solche Antikörper
können dann
verwendet werden, um das Enzym aus den Zellen zu isolieren, die
das Enzym exprimieren.
-
Zur
Herstellung von monoclonalen Antikörpern kann jede Technik verwendet
werden, die aus Kulturen fortlaufender Zelllinien produzierte Antikörper liefert.
Beispiele umschließen
die Hybridom-Technik (Köhler
und Milstein, 1975, Nature, 256:495-497), die Triom-Technik, die
menschliche B-Zellen-Hybridom-Technik (Kozbor et al., 1983 Immunology
Today 4:72) und die EBV-Hybridom-Technik zur Herstellung menschlicher
monoclonaler Antikörper
(Cole et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc. S. 77-96).
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Techniken,
die für
die Produktion von Einzelketten-Antikörpern beschrieben wurden (US-Patent
Nr. 4,946,778) können
so angepasst werden, dass Einzelketten-Antikörper gegen immunogene Enzymprodukte dieser
Erfindung produziert werden. Auch transgene Mäuse können verwendet werden, um humanisierte
Antikörper
gegen immunogene Enzymprodukte dieser Erfindung zu exprimieren.
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Antikörper, die
gegen die Enzyme der vorliegenden Erfindung erzeugt werden, können bei
der Durchmusterung auf ähnliche
Enzyme bei anderen Organismen und Proben verwendet werden. Solche
Durchmusterungstechniken sind auf dem Fachgebiet bekannt und ein
solcher Durchmusterungstest wird zum Beispiel in „Methods
for Measuring Cellulase Activities", Methods in enzymology, Bd. 160, S.
87-116, beschrieben, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner
Gesamtheit eingeschlossen wird.
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachstehenden
Beispiele weiter beschrieben; es ist jedoch selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung nicht durch solche Beispiele begrenzt
ist. Alle Teile oder Mengen sind, soweit nicht anders angegeben,
Gewichtsangaben.
-
Um
das Verständnis
der nachstehenden Beispiele zu erleichtern, werden bestimmte, häufig erscheinende
Verfahren und/oder Ausdrücke
beschrieben.
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„Plasmide" werden durch ein
kleines p gekennzeichnet, dem Großbuchstaben und/oder Ziffern
vorausgehen und/oder folgen. Die hierin verwendeten Ausgangsplasmide
sind entweder käuflich
zu erwerben, öffentlich
auf einer uneingeschränkten
Basis zugänglich
oder können
aus verfügbaren
Plasmiden im Einklang mit veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Zusätzlich sind zu jenen beschriebenen äquivalente
Plasmide auf dem Fachgebiet bekannt und werden Fachleuten geläufig sein.
-
„Spaltung" von DNA betrifft
katalytische Spaltung von DNA durch ein Restriktionsenzym, das nur
an bestimmten Sequenzen in der DNA ansetzt. Die zahlreichen hierin
verwendeten Restriktionsenzyme sind käuflich zu erwerben, und ihre
Reaktionsbedingungen, Kofaktoren und andere Erfordernisse werden,
wie es Fachleuten bekannt ist, verwendet. Für analytische Zwecke werden
typischerweise 1 μg
Plasmid oder DNA-Fragment mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet.
Für den
Zweck der Isolierung von DNA-Fragmenten zur Plasmid-Konstruktion
werden typischerweise 5 bis 50 μg
DNA mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen gespalten. Geeignete
Pufferlösungen
und Substratmengen für
bestimmte Restriktionsenzyme werden vom Hersteller genannt. Gewöhnlich werden
Inkubationszeiten von etwa 1 Stunde bei 37°C verwendet, können aber
im Einklang mit den Anweisungen des Herstellers variieren. Nach
der Spaltung wird das Reaktionsgemisch direkt auf einem Polyacrylamid-Gel
einer Elektrophorese unterzogen, um das gewünschte Fragment zu isolieren.
-
Auftrennung
der abgespaltenen Fragmente nach Größe wird unter Verwendung von
8 % Polyacrylamid-Gel durchgeführt,
wie von Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res., 8:4057 (1980) beschrieben.
-
„Oligonucleotide" betrifft entweder
ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotid-Stränge, die
chemisch synthetisiert sein können.
Solche synthetischen Oligonucleotide haben kein 5'-Phosphat und werden
daher an kein anderes Oligonucleotid ligieren, solange nicht ein
Phosphat mit einem ATP-Molekül
in Anwesenheit von einer Kinase zugegeben wird. Ein synthetisches
Oligonucleotid wird ein Fragment ligieren, das nicht dephosphoryliert
worden ist.
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„Ligierung" betrifft den Prozess
der Bildung von Phosphodiester-Bindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäure-Fragmenten
(Maniatis, T. et al, Id., S. 146). Solange nicht anders angegeben,
kann Ligierung unter Verwendung bekannter Pufferlösungen und
Bedingungen mit 10 Einheiten T4-DNA-Ligase („Ligase") pro 0,5 μg annähernd äquimolarer Mengen der zu ligierenden
DNA-Fragmente durchgeführt
werden.
-
Soweit
nicht anders vermerkt, wurde die Transformation durchgeführt, wie
in dem Verfahren von Graham, F. und Van der Eb, A., Virology, 52:456-457
(1973) beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Bakterielle
Expression und Reinigung von Glycosidase-Enzymen
-
DNA,
die die Enzyme der vorliegenden Erfindung codiert, SEQ ID NR: 1-14
und 57-60, wurden
zunächst
von einem die DNA enthaltenden pBluescript-Vektor durch die PCR-Technik
unter Verwendung der hierin angeführten Primer amplifizert. Die
amplifizierten Sequenzen wurden dann in den entsprechenden PQE-Vektor,
der unter den Primer-Sequenzen aufgelistet ist, inseriert, und das
Enzym wurde nach den hierin beschriebenen Protokollen exprimiert.
Die 5'- und 3'-Primer-Sequenzen
für die
entsprechenden Gene sind wie folgt:
-
Die
angegebenen Restriktionsenzym-Stellen entsprechen den Restriktionsenzym-Stellen auf dem bakteriellen
Expressionsvektor, der für
das entsprechende Gen angezeigt ist (Qiagen, Inc. Chatsworth, CA). Der
Vektor pQE codiert Resistenz gegen Antibiotika (Amp.), einen bakteriellen
Replikationsursprung (ori), einen IPTG- regulierbaren Promotor-Operator (P/O),
eine Ribosomen-Bindungsstelle (RBS), ein 6-His-Marker und Restriktionsenzym-Stellen.
-
Der
Vektor pQE wurde mit den angegebenen Restriktionsenzymen gespalten.
Die amplifizierten Sequenzen wurden in den entsprechenden Vektor
pQE ligiert und im Rahmen mit der die RBS codierenden Sequenz inseriert.
Das Ligierungsgemisch wurde dann verwendet, um den E. coli-Stamm
M15/pREP4 (Qiagen, Inc.) durch Elektroporation zu transformieren.
M15/pREP4 enthält
mehrfache Kopien des Plasmids pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert
und auch Resistenz gegenüber
Kanamycin (Kanr) überträgt. Transformanten wurden durch
ihre Fähigkeit,
auf LB-Platten zu
wachsen, identifiziert, und gegen Ampicillin/Kanamycin resistente
Kolonien wurden ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die die gewünschten
Konstruktionen enthielten, wurden über Nacht (O/N) in Flüssigkultur
in LB-Kulturmedien, die sowohl mit Amp (100 μg/ml) als auch Kan (25 μg/ml) versetzt
waren, gezüchtet.
Die O/N-Kultur wurde verwendet, um eine große Kultur in einem Verhältnis von
1:100 bis 1:250 zu beimpfen. Die Zellen wurden bis zu einer optischen
Dichte 600 (O.D.600) von zwischen 0,4 und
0,6 gezüchtet.
IPTG („Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") wurde dann bis
zu einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch Inaktivieren
des lacI-Repressors, was den P/O freimacht und zu erhöhter Gen-Expression führt. Man
ließ die Zellen
zusätzliche
3 bis 4 Stunden wachsen. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation
geerntet.
-
Die
vorstehend genannten Primer-Sequenzen können ebenfalls verwendet werden,
um das Zielgen aus dem hinterlegten Material durch vorstehend beschriebene
Hybridisierungstechniken zu isolieren.
-
Beispiel 2
-
Isolierung
eines ausgewählten
Clons aus den hinterlegten genomischen Clonen
-
Ein
Clon wird direkt isoliert, indem das hinterlegte Material unter
Verwendung der in Beispiel 1 genannten Oligonucleotid-Primer für das bestimmte
Gen, das isoliert werden soll, durchmustert wird. Die spezifischen Oligonucleotide
werden unter Verwendung eines DNA-Synthesegeräts von Applied Biosystems synthetisiert. Die
Oligonucleotide werden mit 32P-ATP unter
Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase markiert und nach einem Standardprotokoll
(Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring, NY, 1982) gereinigt. Die hinterlegten
Clone in den pBluescript-Vektoren können verwendet werden, um bakterielle
Wirtszellen zu transformieren, welche dann auf 1,5%-Agarplatten
bis zur Dichte von 20.000 bis 50.000 PBE/150-mm-Platte plattiert
werden. Diese Platten werden unter Verwendung von Nylonmembranen
nach dem Standardprotokoll für
Durchmusterung (Stratagene 1993) durchmustert. Genauer wird die
Nylonmembran mit denaturierter und fixierter DNA in 6 × SSC, 20
mM NaH2PO4, 0,4%
SDS, 5 × Denhardt,
500 μg/ml
denaturierter, mit Ultraschall behandelter Lachsspermien-DNA und
6 × SSC,
0,1 % SDS prähybridisiert. Nach
Prähybridisierung über eine
Stunde wird die Membran mit Hybridisierungspufferlösung aus
6 × SSC,
20 mM NaH2PO4, 0,4%
SDS, 500 μg/ml
denaturierter, mit Ultraschall behandelter Lachsspermien-DNA mit
1 × 106 CpM/ml 32P-Sonde über Nacht
bei 42°C
hybridisiert. Die Membran wird bei 45-50°C mit Waschpufferlösung aus
6 × SSC,
0,1 % SDS gewaschen, über
20-30 Minuten getrocknet und über
Nacht einem Kodak-Röntgenfilm
ausgesetzt. Positive Clone werden durch zweite und dritte Duchmusterungsgänge isoliert
und gereinigt. Der gereinigte Clon wird sequenziert, um seine Übereinstimmung
mit der Primer-Sequenz
zu überprüfen.
-
Sobald
der Clon isoliert ist, werden die beiden Oligonucleotid-Primer,
die dem interessierenden Gen entsprechen, verwendet, um das Gen
aus dem eingelagerten Material zu amplifizieren. Eine Polymerase-Kettenreaktion
wird in 25 μl
Reaktionsgemisch mit 0,5 μg
der DNA des interessierenden Gens durchgeführt. Das Reaktionsgemisch besteht
aus 1,5-5 mM MgCl2, 0,01% (Gew./Vol.) Gelatine,
je 20 μM
von dATP, dCTP, dGTP, dTTP, 25 pMol von jedem Primer und 0,25 Einheiten
Taq-Polymerase. 35 PCR-Zyklen (Denaturierung bei 94°C über 1 min;
Anheften bei 55°C über 1 min;
Verlängerung
bei 72°C über 1 min)
werden im automatisierten Thermocycler von Perkin-Eimer Cetus durchgeführt. Das
amplifizierte Produkt wird durch Agarosegel-Elektrophorese analysiert,
und die DNA-Bande mit dem erwarteten Molekulargewicht wird ausgeschnitten
und gereinigt. Durch Subclonierung und Sequenzierung des DNA-Produktes
wird das PCR-Produkt darauf überprüft, ob es sich
um das interessierende Gen handelt. Die Nucleotide der Enden der
neu gereinigten Gene werden sequenziert, um die Sequenzen in voller
Länge zu
identifizieren. Vollständige
Sequenzierung der Gene in voller Länge wird dann durch Spaltung
mit Exonuclease III oder Primer-Walking durchgeführt.
-
Beispiel 3
-
Durchmusterung auf Galactosidase-Aktivität
-
Durchmusterungsverfahren
auf Protein-Aktivität
der α-Galactosidase
können
wie folgt durchgeführt werden:
Substratplatten
werden durch ein Standard-Plattierungsverfahren bereitgestellt.
Verdünne
XL1-Blue MRF-E. coli-Wirtszellen (Stratagene Cloning Systems, La
Jolla, CA) auf O.D.600 = 1,0 mit NZY-Kulturmedium.
In 15-ml-Röhrchen
beimpfe 200 μl
verdünnte
Wirtszellen mit Phage. Mische leicht und inkubiere die Röhrchen bei
37°C über 15 min.
Gebe etwa 3,5 ml LB-Top-Agarose (0,7%), die 1 mM IPTG enthält, in jedes
Röhrchen dazu
und gieße über die
gesamte NYZ-Plattenoberfläche.
Lasse abkühlen
und inkubiere bei 37°C über Nacht. Die
Untersuchungsplatten werden als Substrat: p-Nitrophenyl-α-Galactosidase
(Sigma) (200 mg/100 ml) (100 mM NaCl, 100 mM Kalium-Phosphat)- 1
% (Gew./Vol.) Agarose-Platten erhalten. Die Plaques werden mit Nitrocellulose überlagert
und bei 4°C über 30 Minuten
inkubiert, worauf die Nitrocellulose entfernt wird und über die
Substratplatten gelegt wird. Die Substratplatten werden dann bei
70°C über 20 Minuten
inkubiert.
-
Beispiel 4
-
Durchmusterung
von Clonen auf Mannanase-Aktivität
-
Eine
Festphasen-Durchmusterung wurde als ein erstes Durchmusterungsverfahren
verwendet, um Clone auf β-Mannanase-Aktivität zu untersuchen.
-
Eine
Kulturlösung
des E.coli-Wirtsstammes Y1090 (Stratagene Cloning Systems, La Jolla,
CA) wurde auf O.D.600 = 1,0 mit NZY-Kulturmedium
verdünnt.
Die amplifizierte Bibliothek von Thermotoga maritima-lambda-gtl1-Bibliothek
wurde in SM (Phagen-Verdünnungspufferlösung) verdünnt: 5 × 107 PBE/μl
verdünnt
1:1000, dann 1:100 auf 5 × 102 PBE/μl.
Dann wurden 8 μl
Phagen-Verdünnungslösung (5 × 102 PBE/μl)
auf 200 μl Wirtszellen
plattiert. Sie wurden dann in 15-ml-Röhrchen bei 37°C über 15 Minuten
inkubiert.
-
Etwa
4 ml geschmolzene, LB Top-Agarose (0,7%) wurden bei etwa 52°C in jedes
Röhrchen
zugegeben, und das Gemisch wurde auf die Oberfläche der LB-Agarplatten gegossen. Die Agarplatten
wurden dann bei 37°C über fünf Stunden
inkubiert. Die Platten wurden repliziert und mit 10 mM IPTG getränkten Duralon-UVTM-Nylonmembranen
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) über Nacht induziert. Die Nylonmembranen
und Platten wurden mit einer Nadel markiert, um ihre Orientierung
zu behalten, und die Nylonmembranen wurden dann entfernt und bei
4°C gelagert.
-
Ein
Azo-Galactomannan-Überzug,
wurde auf die LB-Platten aufgebracht, die die Lambda-Plaques enthielten.
Der Überzug
enthält
1 % Agarose, 50 mM Kaliumphosphat-Pufferlösung, pH-Wert 7, 0,4% Azocarob-Galactomannan
(Megazyme, Australien). Die Platten wurden bei 72°C inkubiert.
Die mit Azocarob-Galactomannan
behandelten Platten wurden nach 4 Stunden untersucht, dann zur Inkubation über Nacht
zurückgestellt.
Mutmaßliche
Positive wurden durch geklärte
Zonen auf den Azocarob-Galactomannan-Platten identifiziert. Zwei
positive Clone wurden beobachtet.
-
Die
vorstehend genannten Nylonmembranen, die zu den positiven Clonen
passen, wurden geholt, über
der Platte ausgerichtet, und die Abschnitte, die zu den Stellen
der Klärungszonen
für positive
Clone passten, wurden ausgeschnitten. Die Phagen wurden von den
ausgeschnittenen Membranabschnitten durch Einweichen der jeweiligen
Abschnitte in 500 μl
SM (Phagen-Verdünnungspufferlösung) und
25 μl CHCl3 eluiert.
-
Beispiel 5
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Durchmusterung
von Clonen auf Mannosidase-Aktivität
-
Ein
Festphasen-Durchmusterung wurde als ein erstes Durchmusterungsverfahren
verwendet, um Clone auf β-Mannosidase-Aktivität zu untersuchen.
-
Eine
Kulturlösung
des E.coli-Wirtsstammes Y1090 (Stratagene Cloning Systems, La Jolla,
CA) wurde auf O.D.600 = 1,0 mit NZY-Kulturmedium
verdünnt.
Die amplifizierte Bibliothek von AEPII 1a-lambda-gt11-Bibliothek
wurde in SM (Phagen-Verdünnungspufferlösung) verdünnt: 5 × 107 PBE/μl,
verdünnt
1:1000, dann 1:100 auf 5 × 102 PBE/μl.
Dann wurden 8 μl
Phagen-Verdünnungslösung (5 × 102 PBE/μl)
auf 200 μl
Wirtszellen plattiert. Sie wurden dann in 15-ml-Röhrchen bei
37°C über 15 Minuten
inkubiert.
-
Etwa
4 ml geschmolzene, LB-Top-Agarose (0,7%) wurden bei etwa 52°C in jedes
Röhrchen
zugegeben, und das Gemisch wurde auf die Oberfläche der LB-Agarplatten gegossen. Die Agarplatten
wurden dann bei 37°C über fünf Stunden
inkubiert. Die Platten wurden repliziert und mit 10 mM IPTG getränkten Duralon-UVTM-Nylonmembranen
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) über Nacht induziert. Die Nylonmembranen
und Platten wurden mit einer Nadel markiert, um ihre Orientierung
zu behalten, und die Nylonmembranen wurden dann entfernt und bei
4°C gelagert.
-
Ein
p-Nitrophenyl-β-D-manno-pyranosid-Überzug,
wurde auf die LB-Platten aufgebracht, die die Lambda-Plaques enthielten.
Der Überzug
enthält
1 % Agarose, 50 mM Kaliumphosphat-Pufferlösung, pH-Wert 7, 0,4% p-Nitrophenyl-β-D-mannopyranosid
(Megazyme, Australien). Die Platten wurden bei 72°C inkubiert. Die
mit p-Nitrophenyl-β-D-manno-pyranosid
behandelten Platten wurden nach 4 Stunden untersucht, dann zur Inkubation über Nacht
zurückgestellt.
Mutmaßliche
Positive wurden durch geklärte
Zonen auf den p-Nitrophenyl-β-D-manno-pyranosid-Platten
identifiziert. Zwei positive Clone wurden beobachtet.
-
Die
vorstehend genannten Nylonmembranen, die zu den positiven Clonen
passen, wurden geholt, über
der Platte ausgerichtet, und die Abschnitte, die zu den Stellen
der Klärungszonen
für positive
Clone passten, wurden ausgeschnitten. Die Phagen wurden von den
ausgeschnittenen Membranabschnitten durch Einweichen der jeweiligen
Abschnitte in 500 μl
SM (Phagen-Verdünnungspufferlösung) und
25 μl CHCl3 eluiert.
-
Beispiel 6
-
Durchmusterung auf Pullulanase-Aktivität
-
Durchmusterungsverfahren
auf Pullulanase-Proteinaktivität
können
wie folgt durchgeführt
werden:
Substratplatten werden durch ein Standardverfahren
zur Plattierung bereitgestellt. Wirtszellen werden auf O.D.
600 = 1,0 mit NZY oder geeignetem Kulturmedium
verdünnt.
Beimpfe in 15-ml-Röhrchen
200 μl verdünnte Wirtszellen
mit Phage. Mische sanft und inkubiere die Röhrchen bei 37°C über 15 Minuten.
Gebe etwa 3,5 ml LB-Top-Agarose (0,7%) in jedes Röhrchen dazu;
das Gemisch wird plattiert, abgekühlt und bei 37°C über etwa 28
Stunden inkubiert. Überzüge von 4,5
ml des nachstehenden Substrates werden aufgebracht: 100 ml Gesamtvolumen
0,5
g | Red
Pullulan Red (Megazyme, Australien) |
1,0
g | Agarose |
5 ml | Pufferlösung (Tris-HCl,
pH-Wert 7,2 bei 75°C) |
2 ml | 5
M NaCl |
5 ml | CaCl2 (100 mM) |
85
ml | dH2O |
-
Die
Platten wurden auf Raumtemperatur gekühlt und dann bei 75°C über 2 Stunden
inkubiert. Bei Positiven wurde Substratabbau beobachtet.
-
Beispiel 7
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Durchmusterung auf Endoglucanase-Aktivität
-
Durchmusterungsverfahren
auf Endoglucanase-Proteinaktivität
können
wie folgt durchgeführt
werden:
- 1. Die Gen-Bibkiothek wird auf 6 LB/GelRite/0,1%
CMC/NZY-Agarplatten (4.800 Plaque-bildende Einheiten/Platte) in
E. coli-Wirtszellen mit LB-Agarose als Top-Agarose plattiert. Die Platten werden
bei 37°C über Nacht
inkubiert.
- 2. Die Platten werden auf 4°C über eine
Stunde gekühlt.
- 3. Die Platten werden mit Duralon-Membranen (Stratagene) bei
Zimmertemperatur für
eine Stunde überdeckt,
und die Membranen werden ausgerichtet und von den Platten entfernt
und bei 4°C
gelagert.
- 4. Die Top-Agaroseschicht wird entfernt, und die Platten werden
bei 37°c über ~3 Stunden
inkubiert.
- 5. Die Plattenoberfläche
wird mit NaCl gespült.
- 6. Die Platte wird mit 0,1 % Kongorot über 15 Minuten angefärbt.
- 7. Die Platte wird mit 1 M NaCl entfärbt.
- 8. Die auf der Platte identifizierten, mutmaßlichen Positiven werden von
der Duralon-Membran isoliert (Positive werden durch Klärungszonen
rund um Clone identifiziert). Der Phage wird durch Inkubieren in
500 μl SM
+ 25 μl
CHCl3 zur Eluierung von der Membran eluiert.
- 9. Insertions-DNA wird in einen geeigneten Clonierungsvektoren
subcloniert, und die Subclone werden erneut auf CMCase-Aktivität unter
Verwendung des nachstehenden Protokolls untersucht:
i) Zentrifugiere
1 ml Über-Nacht-Minipäparation
des Clons bei maximaler Geschwindigkeit über 3 Minuten.
ii) Gieße den Überstand
ab und verwende ihn, um „Vertiefungen" zu füllen, die
in eine LB/GelRite/0,1% CMC-Platte gemacht worden waren.
iii)
Inkubiere bei 37°C über 2 Stunden.
iv)
Färbe mit
0,1 % Kongorot über
15 Minuten.
v) Entfärbe
mit 1 M NaCl über
15 Minuten.
vi) Identifiziere Positive durch Klärungszone
rund um den Clon.
-
Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Lichte der vorstehenden Beschreibungen möglich und daher innerhalb des
Rahmens der anhängenden
Patentansprüche;
die Erfindung kann auf andere Weise als der im Einzelnen beschriebenen
durchgeführt
werden.