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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf mechanische Herzklappenprothesen
und im Besonderen auf verbesserte Herzklappen, welche im Gegensatz
zu einem geraden Querschnitt gebogene Klappenflügel oder Verschlüsse haben,
welche im Wechsel zwischen einer offenen und einer geschlossenen
Stellung im Gegensatz zu exzentrischen (außermittigen) Achsen an einer
zentral gelegenen (zentrischen) Achse des Flügels schwenken.
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Als
Ersatzklappen im menschlichen Herzen wurde eine große Anzahl
von prothetischen Herzklappen entwickelt. Ersatzklappe soll die
Eigenschaften natürlicher
Herzklappen so genau wie möglich kopieren.
Der Schlüssel
der hämodynamischen Fließeigenschaften
natürlicher
Klappen scheint die Fähigkeit
zu sein, keine zentrale Wirbelströmung zu erzeugen. Das heißt, dass
natürliche
Klappen sich von der Mitte aus öffnen,
so dass das Blut zuerst in die Mitte des weiterführenden Gefäßes fließt. Da sich die natürliche Klappe
vollständig öffnet, bietet
sie der fließenden
Flüssigkeit
wenig oder keinen Widerstand, so dass die laminare Strömung der
Geschwindigkeit des fließenden
Blutes entspricht, die ein Gefälle
von der Mitte des Gefäßes, wo
die Fließgeschwindigkeit
am höchsten
ist, zu den Gefäßwänden zeigt,
wo die Fließgeschwindigkeit
am geringsten ist. Dadurch entstehen keine "toten Zonen", wo der Blutfluss stockt, was wichtig
ist, da stockendes Blut gerinnen und lebensbedrohliche Klumpen bilden
kann. Außerdem
gibt es hier keine Flächen
mit Wirbelströmungen,
welche die roten Blutkörperchen
und die Blutplättchen
zerstören
können,
was zu unerwünschter
Blutgerinnung oder Hämoglobinfreisetzung
sowie einer Vielzahl anderer davon abhängiger Probleme führt.
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Daher
erscheint der Versuch logisch, eine mechanische Kopie der dreiflügeligen
Form einer natürlichen
Herzklappe herzustellen, doch machten verschiedene Mängel der
meisten mechanischen Klappen dies bisher unmöglich. Einige der ersten mechanischen
Klappen waren Kugel-im-Käfig-Ausführungen,
welchen schon bald die Einzelflügelklappen (Einzelverschlussklappen)
folgten. Schon bald wurde festgestellt, dass diese Vorrichtungen
nicht geeignet waren, die hämodynamischen
Eigenschaften natürlicher
Herzklappen zu kopieren, was dazu führte, dass diese durch Vorrichtungen
durch künstliche
Klappen mit zwei Flügeln
(Verschlüssen)
ersetzt wurden. Die frühen
Kugel-im-Käfig-Klappen
und Einzelflügelklappen
(Einzelverschlussklappen) wurden größtenteils ersetzt, weil sie
einen turbulenten und/oder nicht-zentralen Blutstrom zur Folge hatten.
Leider haben viele moderne Doppelflügelklappen noch immer Bereiche
mit trägem
Blutfluss und daraus resultierend ein Risiko von Klumpenbildung,
weshalb die meisten Patienten eingehend überwacht werden müssen und
lebenslang Antigerinnungsmittel nehmen müssen. Diese Klappen verursachen
auch einen turbulenten nicht-zentralen Strom, welcher zu Hämolyse (Hämoglobinaustritt
aus beschädigten
roten Blutkörperchen),
unerwünschten
Gerinnseln und Blutgefäßschäden führt. Ferner
leiden einige moderne profilarme Doppelflügelausführungen unter dem sehr realen
Problem des Einklemmens eines Verschlusses durch Herzstrukturen,
weil ein signifikanter Teil des Verschlusses stromabwärts über die
Klappe hinaussteht, wenn die Klappe sich in der offenen Stellung
befindet.
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Um
die vorliegende Erfindung besser verstehen zu können, wird eine typische Doppelflügelklappe
nach dem Stand der Technik dargestellt und erklärt. Eine typische Doppelflügelklappe 10 des
Standes der Technik (1a) umfasst einen zylindrischen
Stützring 20,
an welchem zwei Flügel 14 schwenkbar
angebracht sind, wie in 1a gezeigt, welche
eine exzentrische (außermittige
) Klappe 10 darstellt, worin die Schwenkmittel 12 direkt
an einer stromaufwärts
liegenden Kante 18' des
Flügels 14 angeordnet
sind. Die meisten Doppelflügel-Herzklappen
sind exzentrisch schwenkbar, da die außermittige Platzierung der
Schwenkmittel die Schließung
der Klappen wie nachfolgend beschrieben unterstützt. Tatsächlich sind drei unterschiedliche
Flügelausführungen
mit unzähligen
Varianten der Schwenkmittel 12 gebräuchlich. 1a zeigt
eine Draufsicht einer offenen exzentrischen Klappe von der stromaufwärts gelegenen
Seite (am nächsten
am Ursprung von vorwärts
fließendem
Blut). Die Klappe von 1a hat laminare Flügel 14,
die im Querschnitt flach sind. 1a' zeigt
die gleiche Ansicht einer ähnlichen Klappe
mit dem Unterschied, dass die Flügel 14 im Querschnitt
in einer Ebene lotrecht zur Richtung des Blutstroms durch die Klappe
gebogen sind (d. h. parallel zur Ebene des Blattes). 1a'' zeigt eine andere ähnliche Klappe nach dem Stand
der Technik, bei der die Flügel 14 in
einer Ebene parallel zur Richtung des Blutflusses gebogen sind.
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Wenn
der Blutstrom (Pfeil 26) in Öffnungsrichtung fließt, stößt das Blut
an eine stromaufwärts gelegene
Fläche 32' des Flügels 14,
welcher entlang der Pfeile 28 schwenkt (1b, 1b', 1b'') und
das Ventil öffnet.
Dieser Klappentyp öffnet
sich seitlich (Seitendurchgänge öffnen sich
zuerst) und kann als solcher bezeichnet werden, weil der linke Flügel (mit
stromabwärts
nach unten zeigenden Kanten 18 gesehen) gegen den Uhrzeigersinn
schwenkt, während
der rechte Flügel
im Uhrzeigersinn schwenkt. Umgekehrt schwenkt der linke Flügel in einer
mittig öffnenden
Doppelflügelklappe
(2) in der gleichen Ausrichtung gesehen
beim Öffnen
im Uhrzeigersinn. Auch ist zu beachten, dass die außermittige
Position der Schwenkmittel 12 zur Folge hat, dass die Klappe 10 seitliche Öffnungen 22 hat,
die größer als
eine mittige Öffnung 24 sind.
Die größeren seitlichen
Durchgänge
und die Eigenschaften der seitlichen Öffnungen schaffen keinen idealen Bedingungen
für den
Blutfluss des nichtlaminaren Flusses (Pfeile in 1c, 1c', 1c'').
Außerdem
ist die Bewegung der Flügel 14 in
der völlig
offenen Stellung mechanisch beschränkt, so dass die Flügel 14 mit
dem Blutstrom 26 einen Winkel bilden, um eine ordnungsgemäße Schließung der
Klappe (siehe 1c, 1c')
sicherzustellen. Dieser Winkel erzeugt eine ungünstige Abtrennung der Randschicht im
Blutfluss und verstärkt
die Friktion des Blutflusses. Als Alternative können die Flügel 14 in der offenen Stellung
parallel zum Blutfluss hängen,
jedoch mit ihren stromabwärts
gelegenen Kanten 18 leicht von der Mittellinie des Stützrings 20 weggebogen,
um die Schließung
zu unterstützen
(1c''). Auch diese Ausführung neigt dazu, Wirbel im
Blutfluss zu verstärken.
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Wenn
der Blutstrom 26' umgekehrt
wird (1d, 1d', 1d''), stößt das zurückfließende Blut
(Pfeil 26')
bevorzugt an die stromabwärts
gelegenen Flächen 32 der
Flügel 14 (dieser
Effekt wird durch Wölben
der Flügelkanten
oder durch Umbiegen der Flügel
in der geöffneten
Stellung verstärkt), wodurch
sie entlang der Pfeile 28' geschwenkt
werden. Da die Flügel 14 außermittig
schwenken, liegt der größte Teil
der stromabwärts
gelegenen Fläche 32 auf
einer Seite der Schwenkeinrichtung 12. Dies unterstützt die
Schließung
der Klappe, weil der Gegendruck des Blutes, das auf die stromabwärts gelegene
Fläche 32 des
Teiles des Flügels 14 auf
der anderen Seite der Schwenkeinrichtung 12 stößt, sehr gering
ist. Wenn die Klappe 10 schließt, bilden die Flügel 14 eine
konkave Form und das zurückströmende Blut
wird zur Klappenmitte gedrückt
(Pfeile 34), wobei es zentrale Wirbel erzeugt. Das Dilemma dabei
ist, dass eine außermittige
Schwenkachsenausführung,
welche eine schnelle Klappenschließung sichert, dies auf Kosten
des zentralen Durchflusses und zum Preis von Turbulenzen und maximiertem
Strömungswiderstand
tut. Tatsächlich
sind gegenwärtig
alle handelsüblichen
Doppelflügel-Herzprothesen
mit außermittiger
Schwenkachsenausführung
ausgestattet, um eine schnelle Schließung der Klappe zu sichern,
wenn sich die Blutflussrichtung umkehrt.
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Die
Anzahl der in den Vereinigten Staaten ausgegebenen Patente auf prothetische
Herzklappen ist wirklich erstaunlich. Die folgende Erörterung von
relativ neuen Patenten sowie auch die zahlreichen darin genannten
Patente geben eine ungefähre Vorstellung über den
Anwendungsbereich des Standes der Technik. Die Mehrheit der neueren
Veröffentlichungen
scheint sich auf außermittig
(exzentrisch) schwenkende Doppelflügelklappen zu richten, die sich
von der Seite her öffnen,
d. h. diese Klappen haben größere Seitendurchlässe als
mittige Durchlässe und öffnen mit
dem linken Flügel
im Gegenuhrzeigersinn schwenkend. Das US-Patent No. 4,863,459 von Olin
zeigt eine Doppelflügelklappe,
die stark exzentrische Schwenkmittel aufweist, seitliche Durchlässe aufweist,
die wesentlich größer sind
als die zentralen Durchlässe
mit Seitenöffnung
(linker Flügel
schwenkt gegen den Uhrzeigersinn), und einen sehr prägnanten
Vorsprung der Flügel
auf der stromabwärts
gelegenen Seite aufweist, wenn die Klappe offen ist.
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Viele
neuere Patente mit exzentrischen Schwenkmitteln haben spezielle
Schwenkmittelstrukturen, die es zulassen, den Drehpunkt in Relation zum
Stützring 20 zu
bringen, so dass die Flügel
in der offenen Stellung im Wesentlichen parallel zum Blutfluss "hängen". Typisch hierfür ist das US-Patent No. 5,080,669
von Tascon et al., welches exzentrische, leicht gewölbte Flügel (mit
stromabwärtszeigenden Kanten,
die von der Klappenmitte weggebogen sind) mit ausgeprägter Seitenöffnung zeigt.
Das US-Patent No. 5,108,425 von Hwang zeigt ebenfalls eine Klappe
mit seitlicher Öffnung,
bei der der linke Flügel
gegen den Uhrzeigersinn schwenkt. US-Patent No. 5,123,920 von Bokros
zeigt eine sich seitlich öffnende
exzentrische Schwenkklappe, die Stopps hat, die mit komplementären Strukturen
auf den Flügel 14 zusammenwirken
und einen Schiebeeingriff bereitstellen, um die finale Öffnung in ähnlicher
Art und Weise zu dämpfen
wie bei Hwang oder im US-Patent No. 5,152,785 von Bokros et al.
gezeigt.
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Andere
seitlich öffnende
(linker Flügel schwenkt
gegen den Uhrzeigersinn) exzentrische Schwenkmittelausführungen
sind im US-Patent No. 5,192,309 von Stupka et al. (zylindrische
Flügel
mit eingekerbten Schwenkmitteln), US-Patent No. 5,314,467 von Shu
(teilweise zylindrische Flügel
mit stromabwärts
zeigenden Kanten, die in der offenen Stellung von der Mittellinie
weggebogen sind), US-Patent No. 5,376,111 von Bokros et al. (zylindrische
Flügel
mit gebogenen Einkerbungen, die die Schwenkmittel weitgehend versetzen)
und US-Patent No. 5,397,347 von Cuilleron et al. (hoch exzentrische
schwenkbare zylindrische Flügel)
zu finden.
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Es
hat auch einige Ausführungen
mit wirklich mittiger Öffnung
gegeben (linker Flügel
schwenkt im Uhrzeigersinn). Zum Beispiel zeigt das US-Patent No.
4,078,268 von Possis eine mittig öffnende Ausführung, bei
der der zentrale Durchgang bedeutend größer als die seitlichen Durchgänge ist.
Das Schwenkmittel ist jedoch exzentrisch angebracht und die geöffnete Klappe
hat Flügel,
die im Querschnitt gerade sind und die auf der stromabwärts gelegenen Seite
der Klappe stark hinausragen. Die Vorrichtung, die im US-Patent
4,114,202 von Roy et al. offenbart ist, öffnet auch mittig, jedoch arbeitet
sie mit im Wesentlichen von den Seiten des Klappenstützrings 20 aus
angelenkten Flügeln
(hoch exzentrisch ohne seitliche Öffnungen). In dieser Ausführung hat
das Gelenk große
Stauflächen,
die Klumpenbildung und Blutzellenschädigung fördern können. Das US-Patent No. 5,075,739
von Martin offenbart noch eine seitlich angelenkte und mittig öffnende
Ausführung, die
in der geöffneten
Stellung stromabwärts
stark hinausragt. Das US-Patent No. 4,676,789 von Sorensen et al.
zeigt eine alternative Anordnung einer mittig öffnenden Klappe (linker Flügel dreht
sich im Uhrzeigersinn). Die Flügel
sind mehr konisch als eben und sind, obwohl sie von der Basis der
konischen Bereiche aus exzentrisch schwenken, schwer mit den im
Wesentlichen ebenen Flügeln
des bisher erörterten
anderen Standes der Technik zu vergleichen.
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Die
deutsche Offenlegung
DE 195
29 388 zeigt eine künstliche
prothetische Doppelflügel-Herzklappe. Jeder
Flügel
umfasst einen kleineren und einen größeren Teil, wobei der größere Teil
eine gebogene Form haben kann. Die Flügel öffnen mit einem Schwenkmechanismus.
Das deutsche Gebrauchsmuster
DE
89 02 407 offenbart ebenfalls eine prothetische Doppelflügelherzklappe.
Die Flügel
sind auf einem Stützring
gelagert. Ein Teil des Flügels
ist gebogen und der andere ist als gerade beschrieben. Zwischen
diesen beiden Teilen sind Schwenkmittel angebracht. Diese Schriften
versuchen, den Öffnungs- und
Schließmechanismus
von künstlichen
Herzklappen zu verbessern.
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Eine
mögliche
Alternative zur exzentrischen Schwenkausführung wäre eine symmetrische, mittig schwenkende
Ausführung,
bei der die Schwenkachse eine beidseitig symmetrische Achse des
Flügels 14 halbieren
würde.
Eine mittig schwenkende Ausführung
sollte den Vorsprung der Flügel 14 der
geöffneten
Klappe minimieren. Der offensichtlichste Nachteil eines planaren
Flügels
einer symmetrischen Klappe ist, dass sie nicht zuverlässig schließt (wenn überhaupt).
Wenn die Richtung des Blutflusses in einer solchen Klappe umgekehrt
wird, werden die Flügel
kaum oder nicht dazu angeregt, sich wieder zu schließen. Wenn
vollständig
geöffnete
Flügel
ungehindert und parallel zur Richtung des Fluidstroms liegen, werden
sie unabhängig
von der Fließrichtung
so bleiben. Eine Methode nach dem Stand der Technik, die Schließung der
Flügel
sicherzustellen, ist, den Abstand der Flügelbewegungen zu begrenzen,
so dass die Flügel
zur Richtung des Blutflusses selbst dann abgewinkelt bleiben (wie
im Zusammenhang mit exzentrischen Klappen oben erörtert) wenn
die Klappe ganz offen ist. Diese Lösung ist generell nicht akzeptabel,
da die abgewinkelten Flügel
Wirbelbildung bewirken und den Blutfluss einschränken, so dass die effektive Öffnungsfläche (EOA)
weitgehend beschränkt
wird.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
prothetischen Herzklappe, die von der Mitte aus öffnet, um eine große zentrale Öffnung bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die Beschädigungen der Blutzellen während der
Schließung
der Klappe verhindert.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, welche in geöffneter Stellung einen nichtturbulenten,
laminaren Durchfluss unterstützt.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die eine profillose Klappe hat,
in der sich die Flügel
nicht über
die stromabwärts
gelegene Seite des Stützrings
hinaus erstrecken, wodurch ein Einklemmen der Flügel oder eine Beeinträchtigung
irgendwelcher Herzstrukturen verhindert wird.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die eine große zentrierte Öffnung hat,
deren Fläche
doppelt so groß ist
wie die der seitlichen Öffnungen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, in welcher die Ausflussöffnungsfläche (stromabwärts) der
seitlichen Öffnung
größer ist
als die der Einflussmündung
(stromaufwärts)
derselben Öffnung.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die Bereiche mit Blutstau verhindert
und die Klappenoberflächen
während
der Klappentätigkeit konstant
umspült.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die Belastungen, Stress und Arbeitsgeräusche reduziert;
und eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer prothetischen Herzklappe, die ein Dämpfungssystem verwendet, um
den Aufprall bei Schließung
der Klappe zu begrenzen.
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Diese
Aufgaben werden gelöst
durch eine verbesserte prothetische Doppelflügel-Herzklappe gemäß Anspruch
1.
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Die
Doppelflügelklappe
hat laminare gebogene Flügel,
in denen Schwenkmittel mittig und symmetrisch auf den Flügeln angeordnet
sind, wodurch sie eine zentrale Öffnung
bereitstellt, die doppelt so groß wie die beiden seitlichen Öffnungen
ist. Die Klappe öffnet
von der Mitte nach außen,
um einen nichtturbulenten zentralen Durchfluss bereitzustellen.
Die laminaren Flügel
sind im Querschnitt gebogen, so dass die stromabwärts gelegenen
Kanten der Flügel
näher an
der Mittellinie des zylindrischen Stützrings sind, wenn die Flügel in einer
geöffneten Stellung
sind. Durch diese Platzierung begünstigen die Flügel die
Schließung
der Klappe, wenn der Blutstrom zurückfließt. Wenn sich die Flügel auf
eine geschlossene Stellung zu bewegen, beginnen die stromaufwärts gelegenen
Kanten der Flügel
die seitlichen Öffnungen
zu verschließen,
jedoch wird diese Bewegung durch das Blut gehemmt, das durch diese Öffnungen
fließt,
wodurch eine Kraft bereitgestellt wird, um die Flügel zu verlangsamen
und ihre endgültige
Schließung
abzudämpfen.
Wenn die Klappe vollständig
geschlossen ist, bildet sie einen einzigen Kontaktpunkt zwischen
der stromaufwärts
gelegenen Kante jedes Flügels
und dem Stützring,
wodurch zwischen dem Stützring
und der übrigen
stromaufwärts gelegenen
Kante ein Spalt belassen und verhindert wird, dass die stromabwärts gelegenen
Kanten einander tatsächlich
berühren,
wenn sie die zentrale Öffnung
verschließen.
Wenn die Klappe vollständig
geschlossen ist, bilden die Flügel
ferner eine konvexe Oberfläche,
welche das Blut glatt über
diese Oberfläche
fließen
lässt,
wodurch Turbulenzen und Umspülungen
der ganzen Klappe vermieden werden.
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Die
Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung, die für neuartig
erachtet werden, sind im Einzelnen in den anhängenden Ansprüchen dargelegt.
Die vorliegende Erfindung und sowohl ihre Gestaltung als auch Arbeitsweise,
zusammen mit weiteren Aufgaben und Vorteilen, werden unter Bezugnahme
auf die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
am besten verständlich.
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1a zeigt
eine Draufsicht der stromaufwärts
gelegenen Seite einer offenen Doppelflügelklappe nach dem Stand der
Technik, die exzentrisch angebrachte Schwenkmittel und planare Flügel hat;
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1b zeigt
ein Querschnittsdiagramm der Klappe nach dem Stand der Technik von 1a,
die durch einen Vorwärts-Blutstrom
geöffnet
ist;
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1c zeigt
die Klappe von 1a in einer geöffneten
Stellung, die einen turbulenten Blutfluss darstellt;
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1d zeigt
die Klappe von 1a während des Schließens als
Reaktion auf einen umgekehrten Blutfluss;
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1a' zeigt eine Draufsicht der stromaufwärts gelegenen
Seite einer Doppelflügel-Klappe nach dem Stand
der Technik, welche exzentrisch angeordnete Schwenkmittel und Flügel hat,
die im Querschnitt parallel zur Ebene des Blattes gebogen sind;
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1b' zeigt ein Querschnittsdiagramm
der Klappe nach dem Stand der Technik von 1a',
die durch einen Vorwärts-Blutstrom
geöffnet
ist;
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1c' zeigt die Klappe von 1a' in
einer geöffneten
Stellung mit turbulentem Blutfluss;
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1d' zeigt die Klappe von 1a' während des
Schließens
als Reaktion auf einen umgekehrten Blutfluss;
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1a'' zeigt eine Draufsicht auf die stromaufwärts gelegene
Seite einer offenen Doppelflügel-Klappe
nach dem Stand der Technik, welche exzentrisch angeordnete Schwenkmittel
und Flügel
hat, die im Querschnitt in einer Ebene senkrecht zu der des Blattes
gebogen sind;
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1b'' zeigt ein Querschnittsdiagramm der Klappe
nach dem Stand der Technik von 1a'' beim Öffnen durch
einen Vorwärts-Blutstrom;
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1c'' zeigt die Klappe von 1a'' in
einer geöffneten
Stellung mit turbulentem Blutfluss;
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1d'' zeigt die Klappe von 1a'' während des
Schließens
als Reaktion auf einen umgekehrten Blutfluss;
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2a zeigt
ein Querschnittsdiagramm einer symmetrisch mittig schwenkbar gelagerten
Doppelflügel-Klappe
der vorliegenden Erfindung in einer geschlossen Stellung beim Beginn
der Öffnung;
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2b zeigt
die Klappe von 2a in einer teilweise offenen
Stellung;
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2c zeigt
die Klappe von 2a in einer vollständig geöffneten
Stellung;
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2d zeigt
ein Querschnittsdiagramm einer symmetrisch schwenkbar gelagerten
Doppelflügel-Klappe
der vorliegenden Erfindung in einer geöffneten Stellung beim Beginn
der Schließung;
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2e zeigt
die Klappe von 2a in einer teilweise geschlossenen
Stellung;
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2f zeigt
die Klappe von 2a in einer vollständig geschlossenen
Stellung;
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3a zeigt
eine perspektivische Ansicht der Klappe von 2 in
der geschlossenen Stellung;
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3b zeigt
eine perspektivische Ansicht der Klappe von 2 in
der geöffneten
Stellung;
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4a zeigt
eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform
der symmetrischen mittigen Schwenkklappe der vorliegenden Erfindung in
einer geschlossenen Stellung, bei der die Flügel eine kugelförmige Oberfläche haben;
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4b zeigt
die Klappe von 4a in einer geöffneten
Stellung;
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5a zeigt
eine Draufsicht auf die Doppelflügelklappe
von 2 von der stromaufwärts gelegenen
(Einström-)Seite
in der geschlossenen Stellung;
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5b zeigt
eine Draufsicht auf die Doppelflügelklappe
von 2 von der stromabwärts gelegenen
(Ausfluss-)Seite in der geöffneten
Stellung;
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5c zeigt
eine Draufsicht auf die Doppelflügelklappe
von 2 von der stromaufwärts gelegenen
(Einström-)Seite
in der geöffneten
Stellung;
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5d zeigt
einen Querschnitt einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung in der geöffneten
Stellung, bei der sowohl die stromaufwärts als auch die stromabwärts gelegenen
Abschnitte der Flügel
gebogen sind;
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5e zeigt
die Klappe von 5d in der geschlossenen Stellung;
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6 zeigt
eine Draufsicht einer Klappe der vorliegenden Erfindung mit den
Flügeln
in der geschlossenen Stellung, um den Flächenbereich jedes Flügels auf
beiden Seiten einer von Schwenkpunkt zu Schwenkpunkt gezogenen imaginären Linie
darzustellen;
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7a zeigt
einen der Flügel
der Klappe von 2 von der stromabwärts gelegenen
Seite in der geöffneten
Stellung, um einen Ansatz, einen Teil der Schwenkmittelstruktur
und die Krümmung
des Flügels
zu veranschaulichen;
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7b zeigt
eine Draufsicht auf den Flügel von 7a,
um den Ansatz besser zu veranschaulichen;
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8 zeigt
einen Querschnitt der vorliegenden Erfindung, um die Wechselwirkung
zwischen dem Ansatz und einem Lager auf dem Stützring zu veranschaulichen;
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9a zeigt
einen Querschnitt in einer Ebene senkrecht zu dem Schnitts von 8 mit
den Flügeln
in der geöffneten
Stellung;
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9b zeigt
einen Querschnitt in einer Ebene senkrecht zu dem Schnitt von 8 mit
den Flügeln
in der geschlossenen Stellung;
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10a zeigt einen Querschnitt einer alternativ dargestellten
Klappe lotrecht zum Ausschnitt von 8 mit der
Klappe in der geschlossenen Stellung;
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10b zeigt einen Querschnitt einer alternativen
Anschlagausführung
in einer Ebene senkrecht zu dem Schnitt von 8 mit der
Klappe in der geöffneten
Stellung;
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11a zeigt die Schwenkmittel einer alternativen
Ausführungsform,
bei welcher zwei gerundete Anschläge innerhalb des Lagers die
Flügelbewegung
steuern; und
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11b zeigt die Schwenkmittel einer alternativen
Ausführungsform,
in welcher ein gerundeter Anschlag innerhalb des Lagers die Flügelbewegung steuert.
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Die
folgende Beschreibung wird gegeben, um dem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung zu bauen und zu benutzen, und sie legt die besten
vom Erfinder ins Auge gefassten Vorgehensweisen zur Ausführung der
Erfindung dar. Für
den Fachmann werden jedoch noch zahlreiche Abwandlungen ganz leicht
ersichtlich sein, weil die übergeordneten
Prinzipien der vorliegenden Erfindung hier speziell definiert sind,
um eine Doppelflügel-Herzklappenprothese
zur Verfügung
zu stellen, die einen nichtturbulenten zentralen Blutfluss und gesteuerte Öffnungs-
und Schließgeschwindigkeiten
der Flügel
bereitstellt.
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Der
vorliegende Erfinder ist von den vorherrschenden asymmetrischen
exzentrischen Ausführungen
des Standes der Technik abgewichen und hat symmetrische, mittig
geschwenkte Ausführungen entwickelt,
die die Mängel
der oben erläuterten
symmetrischen Schwenkmittel überwinden.
Eine Klappe der vorliegenden Erfindung, in der geschlossenen Stellung
in 2a dargestellt, ist eine Doppelflügelausführung mit
Schwenkmitteln 12, angebracht entlang einer symmetrischen,
mittigen Achse. Wie oben erklärt,
sind bei einer symmetrischen oder zentrischen Klappe die Schwenkmittel 12 so
angebracht, dass die Schwenkachse eine doppelseitige Symmetrieachse
des Flügels 14 in
zwei gleiche oder fast gleiche Teile schneidet (d. h. die Achse,
die den Flügel
in zwei identische Spiegelbilder teilt). Wenn ein Blutstrom 26 in
der Frontströmungsrichtung
auf die geschlossene Klappe trifft, drückt das Blut gegen die stromaufwärts gelegenen
Flügelflächen 32' (auf der stromabwärts gelegenen
Hälfte
des Flügels 14)
und bewirkt, dass die Flügel
schwenken (Pfeile 28), wodurch eine große zentrale Öffnung 24 wie
in 2b und 2c dargestellt
entsteht.
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Die
symmetrische oder zentrische Schwenkklappe öffnet von der Mitte aus (linker
Flügel schwenkt
im Uhrzeigersinn), so dass der zentrale Durchfluss zuerst erfolgt.
Die mittige Anbringung des Schwenkmittels sichert, dass die zentrale Öffnung 24 doppelt
so groß wie
die seitlichen Öffnungen 22 ist, so
dass mehr Blut durch die Mitte der Klappe als durch die beiden seitlichen Öffnungen 22 fließt (siehe 2c).
Wenn die Klappe offen ist, richten sich die laminaren gebogenen
Flügel 14 frei
beweglich parallel zur Richtung des Blutflusses aus. Das sichert
einen laminaren und nichtturbulenten Blutfluss. Des Weiteren überspült das fließende Blut
konstant beide Oberflächen
der laminaren Flügel 14,
wie auch die freiliegenden Einkerbungen der Schwenkpunkte 12, wodurch
gesichert wird, dass keine Flächen
entstehen, in denen Blut gestaut wird und sich Blutgerinnsel bilden.
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Die 2d, 2e und 2f zeigen,
wie die vorliegende Erfindung eine schnelle Schließung sichert
und dabei die zuschlagende Schließung vieler Klappen nach dem
Stand der Technik dämpft.
Im Querschnitt zeigen die Flügel 14 eine
gebogene Form, wobei die stromabwärts gelegenen Kanten 18 der
Flügel
vom Stützring 20 weg
und zur Klappenmitte hin gebogen sind. Diese Krümmung kann zylindrisch sein
(d. h. die Flügel 14 formen
einen Teil der Fläche
eines Zylinders) wie in 3 dargestellt,
so dass die offene Klappe gerade Kanten 18 zur zentralen Öffnung 24 hin
aufweist, oder die Krümmung kann
kugelförmig
sein (d. h. die Flügel
formen einen Teil der Fläche
einer Kugel), so dass die offene Klappe 18 zur zentralen Öffnung 24 hin
gebogene Kanten wie in 4 dargestellt
aufweist. In beiden Fällen führt die
Krümmung
zu den stromabwärts
gelegenen Kanten 18 der Flügel 14, die geringfügig näher an der Mittellinie
der Klappe als die Schwenkmittel 12 angebracht sind. Die
Krümmung
ist in 2a sichtbar. Obwohl diese Verlagerung
eine schnelle Klappenschließung
garantiert, kann die Ausführung
die Krümmung
auch vorteilhaft erweitern, so dass die stromaufwärts gelegenen
Kanten 18' ebenfalls
näher an
der Mittellinie der Klappe gelegen sind als die Schwenkmittel 12,
wenn die Klappe, wie in einer alternativen Ausführung in den 5d und 5e gezeigt,
offen ist.
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Wenn
der Blutfluss in die Rückfluss-Richtung wechselt
(Pfeile 26'),
bewirkt die Verlagerung der Kanten 18, 18', dass der Blutfluss
einen größeren Druck
auf die stromabwärts
gelegene Fläche 32 neben
der stromabwärts
gelegenen Kante 18 ausübt
als auf die stromabwärts
gelegene Fläche 32 neben
der stromaufwärts
gelegenen Kante 18' (2d).
Durch diesen Druck schwenken die Flügel 14 zur geschlossenen
Position hin (Pfeile 28')
(2e). Die Fläche 32 der
stromaufwärts
gelegenen Hälfte
des Flügels 14 (neben
der Kante 18')
liegt anfangs im Schatten der stromabwärts gelegenen Kante 18,
so dass das zurückfließende Blut
tatsächlich
keinen Druck darauf ausübt.
Wenn die stromabwärts
gelegenen Kanten 18 zur Mitte des Stützrings 20 hin schwenken,
um die zentrale Öffnung 24 zu
schließen
(2e), wird die Fläche 32 neben den stromaufwärts gelegenen
Kanten 18' in
die seitlichen Öffnungen 22 bewegt.
Wenn die stromaufwärts
gelegenen Kanten 18' von
den seitlichen Öffnungen 22 weg
schließen,
entsteht eine Wechselwirkung mit dem zurückfließenden Blut, was einen Gegendruck
zu dem auf die Fläche 32 neben den
stromabwärts
gelegenen Kanten 18 ausgeübten Druck ausübt.
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Die
Kraft, die der Schließung
der stromaufwärts
gelegenen Kanten 18' entgegenwirkt,
ist nicht ausreichend, um die Schließung der Klappe zu verhindern. 6 veranschaulicht,
dass der Flächenbereich
des Flügels 14 auf
der stromaufwärts
gelegenen Seite der Schwenkmittel 12 schmäler als
der Flächenbereich
auf der stromabwärts
gelegenen Seite ist. Dies ist so, weil ein Abstand 82 von
einem stromaufwärts
gelegenen Flügelkontaktpunkt 38 zu
einer imaginären
Linie 39 zwischen den Schwenkmitteln 12 gleich
ist wie der Abstand 84 von der imaginären Linie 39, der
den Radius (82 + 84) des Flügels 14 zur stromabwärts gelegenen
Kante 18 zweiteilt. Durch diese Anordnung ergibt sich,
dass die Fläche
des stromaufwärts
gelegenen Teils des Flügels
kleiner ist, da diese Fläche
bedeutend kleiner ist als die des Rechtecks A, dessen Raummaß der Abstand 82x die imaginäre Linie 39 ist,
wogegen die Fläche
der stromabwärts
gelegenen Hälfte
nur geringfügig
kleiner ist als das Rechteck B, dessen Raummaß der Abstand 84x die
imaginäre
Linie 39 ist (wobei die Geometrie aussagt, Rechteck A =
Rechteck B).
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Deshalb
ist die Gegenschließkraft,
die an die stromaufwärts
gelegene Flügelfläche nahe
der Kante 18' angelegt
wird, geringer als die Schließkraft,
die an die entsprechende Fläche
nahe der stromabwärts gelegenen
Kante 18 angelegt wird. Durch die Gegenkraft wird also
lediglich bewirkt, dass der Flügel
bei Annäherung
an die ganz geschlossene Stellung vor dem Schließanschlag abgebremst wird,
wodurch ein Dämpfungseffekt
bereitgestellt wird, der die Flügelgeschwindigkeit
bei der Schließung
verlangsamt und dadurch den Verschleiß der Klappe begrenzt, Beschädigungen
an roten Blutkörperchen
begrenzt und das für
künstliche
Herzklappen typische Klickgeräusch
vermindert. Der Dämpfungseffekt
ist ausreichend, um den Anschlag und das resultierende Schließgeräusch unter
die Hörgrenze
vieler Patienten zu reduzieren. Dieser Dämpfungseffekt bleibt bestehen,
solange die imaginäre
Linie 39 einen Radius des Flügels 14 in zwei gleiche
oder fast gleiche Teile schneidet. Wenn die Schwenkmittel 12 zu
der stromabwärts
gelegenen Kante 18 hin verschoben werden, wird die Fläche des
Rechtecks A vergrößert, und
die Gegenschließkraft
nimmt zu. Obwohl die Dämpfung zunimmt,
wird die Gesamtschließgeschwindigkeit verringert.
Gleichzeitig wird die zentrale Öffnung 24 reduziert.
Eine Bewegung der Schwenkmittel 12 zu den stromaufwärts gelegenen
Kanten hin verringert den Dämpfungseffekt.
Daher ist die optimale Platzierung der Schwenkmittel 12 nahe
an, jedoch nicht unbedingt auf der imaginären Linie 39, die
einen Radius des Flügels 14 exakt
halbiert.
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Im
Gegensatz zu den Klappen nach dem Stand der Technik, bei denen das
zurückfließende Blut
mittige Wirbel verursacht, wird das zurückfließende Blut durch die konvexe
Stromabwärtskrümmung der
Flügel 14 zu
den seitlichen Öffnungen
gelenkt, und die seitliche Öffnung 22 schließt daher
zuletzt (Pfeile 36) (2f).
Dadurch überspült das Blut die
glatt gebogene Flügeloberfläche, wodurch
eventuell entstehende Klumpen abtransportiert werden und sichergestellt
wird, dass frisches Blut den Rand des Stützrings 20 einschließlich der
Schwenkmittel 12 überspült. Die
sanfte Schließung,
die durch den Dämpfungseffekt
erreicht wird, reduziert auch Beschädigungen an Blutzellen, die
zwischen den Flügeln 14 und
dem Stützring 20 eingeschlossen
sein könnten,
wenn die Flügel
in die geschlossene Stellung schwenken. Die Flügel 14 sind so ausgeführt, dass
die Beschädigung
von Blutzellen durch Quetschen minimiert wird. 5a zeigt
eine Ansicht der geschlossenen Klappe von oben. Diese Zeichnung zeigt
einen Nahtring 21, welcher um den Klappenkörper 20 liegt
und vom Chirurgen benutzt wird, um die Klappe an Ort und Stelle
in einem Herzen anzunähen.
Man beachte, dass dort, wo die stromabwärts gelegenen Kanten 18 der
Flügel
zusammentreffen, ein kleiner Spalt vorhanden ist. Dieser Spalt schützt die
Blutzellen davor, gequetscht und beschädigt zu werden, wenn sich die
Klappe schließt,
und obwohl der Spalt auch eine geringe Blutleckage durch die geschlossene
Klappe zulässt,
ist das Ausmaß der
Leckage klinisch unbedeutend und ermöglicht dem Blut, sämtliche
Klappenkomponenten effektiv zu überspülen. Auf
der anderen Seite sind die meisten Doppelflügelklappen nach dem Stand der
Technik wie die bereits beschriebenen so konstruiert, dass die Flügel 14 während des
Schließens
gegeneinander abdichten, wodurch die Oberfläche nicht überspült werden kann und der Beschädigung von
Blutzellen Vorschub geleistet wird.
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Ein
kleiner Spalt ist auch zwischen den stromaufwärts gelegenen Kanten 18' der Flügel und dem
Stützring 20 vorhanden,
wenn die Flügel
die seitlichen Öffnungen 22 verschließen. Die
Flügel 14 berühren den
Stützring 20 nur
an dem einzigen Kontaktpunkt 38 für jeden Flügel.
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Durch
den Kontakt an dem einzigen Punkt 38 anstatt um den ganzen
Rand des Flügels
herum wird die Fläche,
in welcher eine Beschädigung
der Blutzellen vorkommen kann, enorm verkleinert. Außerdem wirkt
der Kontakt am Punkt 38 während der Klappenschließung als
Anschlag, um sicherzustellen, dass sich die stromabwärts gelegenen
Kanten 18 nicht ständig
treffen, sondern leicht auseinander gehalten werden. Der Kontaktpunkt 38 kann
durch einen leichten Höcker
oder eine Verlängerung
des Flügels
gebildet werden, so dass dieser Punkt vor dem Rest der stromaufwärts gelegenen
Kante 18' an
den Stützring 20 stößt, und/oder
es kann ein leichter Höcker
auf dem Stützring 20 sein.
In beiden dieser Fälle schützt/schützen der/die
Höcker
die stromaufwärts gelegenen
Kanten 18' vor
dem Anschlagen an dem Stützring 20 und
verhindern, dass die stromabwärts gelegenen
Kanten 18 aneinander geraten.
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Die
Krümmung
der laminaren Flügel 14 sichert
die anfängliche
schnelle Schließung
der Klappe bei Rückwärts-Blutstrom.
Die laminaren Flügel 14 sind
so gebogen, dass die Flügelfläche 32 auf
der stromabwärts
gelegenen Seite der geschlossenen Klappe konvex ist, während die
Flügelfläche 32' auf der stromaufwärts gelegenen
Seite der geschlossenen Klappe konkav ist. Durch die gebogenen Oberflächen des
Flügels 14 ist
ein glatter, laminarer Fluss über
die Flügeloberflächen während der
Schließung (Pfeile 36)
möglich.
Wenn die Klappe geschlossen ist, zeigen die Flügel 14 eine konkave
kugelförmige oder
zylindrische Oberfläche
zur stromaufwärts
gelegenen (Einström-)Seite
der Klappe und eine konvexe kugelförmige oder zylindrische Oberfläche zur
stromabwärts
gelegenen (Ausfluss-)Seite.
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7b zeigt
eine Draufsicht auf einen der beiden Flügel 14. Die Schwenkmittel 12 sind
auf dem Flügel 14 durch
zwei Ansätze 42 bereitgestellt,
die jeweils mit Lagern 44 auf dem Stützring 20 ein Paar
bilden (8). In einer bevorzugten Ausführungsform sind
die Ansätze 42 aus
dem Flügel 14 geformt,
der eine flache Ober- und Unterseite aufweist, die kontinuierlich
in die Flächen 32, 32' des Flügels 14 übergeht
oder daran leicht angeschrägt
ist, (d. h. die Ansätze
sind flach, siehe 7a). Eine direkte Kontaktfläche zwischen
dem Ansatz 42 und dem Stützring 20 ist gerundet,
um den tatsächlichen
Verschleißkontakt zwischen
dem Flügel 14 und
dem Stützring 20 zu
minimieren. Natürlich
sind auch andere Formen möglich,
um die Kontaktfläche
zu minimieren, wie z. B. ein Punkt (dreieckig geformter Ansatz).
Die Abnützung kann
durch Einfügen
eines Bereiches aus speziell gehärtetem
Material (d. h. Rubin, Saphir etc.) am Kontaktpunkt zwischen dem
Ansatz 42 und dem Lager 44 weiter minimiert werden,
entweder an dem Ansatz 42 oder dem Lager 44, oder
an beiden, fast wie ein Uhrendiamantlager. Der Flügel 14 hat
auch einen Ansatzausschnitt 46 in der Nähe des Ansatzes. Der Ausschnitt 46 sichert
den Abstand und die Wechselwirkung mit dem Lager 44 wie
oben beschrieben. Obwohl die Zeichnungen die Ansätze 42 auf den Flügeln 14 und
den Lagern 44 auf dem Stützring 20 zeigen, ist
es sehr einfach, diese Positionen umzudrehen und die Lager 44 auf
den Flügeln 14 und
den Ansätzen 42 auf
dem Stützring 20 anzubringen.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch den Stützring 20 in
der offenen Stellung. Obwohl die Schwenkmittel 12 im Hinblick
auf einen Abstand vom Kontaktpunkt 38 zu der stromabwärts gelegenen Kante 18 des
Flügels 14 symmetrisch
angebracht sind, sind die Schwenkmittel in Bezug zu einer Höhe 66 des
Stützrings 20 nicht
symmetrisch angebracht. Das heißt,
die Schwenkmittel 12 sind näher an der stromaufwärts gelegenen
Kante 62 als an der stromabwärts gelegenen Kante 64 des
Stützrings 20. Durch
diese leichte Asymmetrie kann die Stützringhöhe 66 minimiert werden,
indem man die stromaufwärts
gelegenen Kanten 18' in
der offenen Stellung leicht aus dem Stützring 20 herausragen
lässt.
Die stromabwärts
gelegene Flügelkante 18 sollte
innerhalb des Stützrings 20 geschützt bleiben,
da das Herz so strukturiert ist, dass es viel wahrscheinlicher ist,
dass die stromabwärts
gelegene Fläche
einer Klappe auf Hindernisse stößt als der
stromaufwärts gelegene
Teil, besonders wenn die Klappe in der Mitralstellung ist. Somit
stellt die vorliegende Erfindung im Wesentlichen eine Klappe ohne
Flügelprofil
bereit; das heißt,
wenn die Klappe offen ist, sind die Flügel 14 auf der stromabwärts gelegenen
Seite überhaupt nicht
exponiert. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass der gesamte
stromabwärts
(an Kante 64) gelegene Ausgang (d. h. der innere Durchmesser)
des Stützrings 20 größer ist
als der stromaufwärts
gelegene Eingang (an Kante 62). Dadurch werden die stromabwärts gelegenen
Ausgänge
der seitlichen Öffnungen 22 größer als
ihre jeweils stromaufwärts gelegenen
Eingänge.
Das fördert
einen nichtturbulenten und allseitigen Fluss über die Klappe. Die Krümmung der
stromabwärts
gelegenen Kanten 18 der Flügel 14 trägt auch
zu den vergrößerten Abmessungen
des stromabwärts
gelegenen Ausgangs der seitlichen Öffnungen 22 bei.
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Aus 8 ist
ersichtlich, wie der Ansatz 42 in das Lager 44 eingesetzt
ist, welches teilweise von einer Innenfläche des Stützrings 20 hochgezogen
ist. Auch ist zu beachten, dass der Ansatzausschnitt 46, welcher
das Spiel für
das Lager 44 bereitstellt, wenn die Flügel 14 in der geschlossenen
Stellung (siehe 6) sind, das Lager 44 tatsächlich berührt und
in der ganz offenen Stellung als Anschlag wirkt. Das ist besser
sichtbar in 9a (offen) und 9b (geschlossen),
welche einen Querschnitt lotrecht zur Schnittebene von 8 zeigen.
Hier kann die Wechselwirkung zwischen dem Ansatzausschnitt 46 und dem
Lager 44 in der offenen Stellung besser eingeschätzt werden.
Eine äußere Seitenwand 48 des
Lagers 44 ist mit einem Radius entsprechend einem Abstand
des Ausschnitts 46 von der Mitte der Drehbewegung (d. h.
Mitte des Ansatzes 42) des Schwenkmittels 12 gebogen.
Dieser Radius vergrößert sich
jedoch auf einer Unterseite 52. Wenn der Flügel 14 in der geschlossenen
Stellung ist, ist ein Abstand zwischen dem Ausschnitt 46 und
dem Lager 44, wenn der Flügel 14 jedoch in die
geöffnete
Position schwenkt (siehe 9a), berührt der
Ausschnitt 46 die Unterseite 52 und verhindert
das Weiterschwenken des Flügels.
Dieser Anschlag ist vorgesehen, damit die Flügel 14 sich nicht
zu weit öffnen
oder schwingen und die stromabwärts
gelegene Fläche nahe
den Kanten 18 in der optimalen Position zum Zusammenwirken
mit dem Rückwärts-Blutfluss
zum Schließen
der Klappe gehalten wird. Da das Blut sowohl an der stromabwärts als
auch der stromaufwärts gelegenen
Fläche 32, 32' jedes Flügels 14 entlangfließt, wenn
die Flügel
sich der geöffneten
Stellung nähern,
wird die Öffnungsgeschwindigkeit
der Flügel außerordentlich
verlangsamt, so dass weniger Anprall oder Verschleiß zwischen
dem Ausschnitt 46 und der Unterseite 52 des Lagers 44 entsteht. 10a und 10b zeigen
eine vergleichbare Ansicht einer alternativen Anschlagausführung. Hier
ist die untere Außenseite 52 des
Lagers 44 mit einer ausgeprägten Stufe 53, die
mit dem Ansatzausschnitt 46 zusammenwirkt, um in der offenen
Stellung als Anschlag zu wirken (10b).
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Die 11a und 11b zeigen
alternative Ausführungsbeispiele,
bei denen gerundete Anschläge 51 innerhalb
des Lagers angebracht sind, um einen Anschlag (Anschläge) bereitzustellen,
so dass sich die Flügel 14 nicht
zu weit öffnen
und deswegen in einer optimalen Stellung positioniert sind, um bei Umkehr
des Blutflusses zu schließen.
Das in 11a gezeigte Ausführungsbeispiel
hat zwei gerundete Anschläge 51, 51', die den offenen
Bereich des Lagers 44 stundenglasförmig einschnüren. Wenn
der Flügel 14 in
der geöffneten
Stellung ist, berührt
er die flachen oder gebogenen (der Oberfläche des Flügels entsprechend gestaltet,
was entweder gerade oder gebogen sein kann) Oberflächen 74 und 74' der Anschläge 51 bzw. 51'. In der geschlossenen
Stellung wirkt der Flügel
mit Oberflächen 76 und 76' der Anschläge 51 bzw. 51' zusammen. In
der geschlossenen Stellung können
die Anschläge
anstelle des Kontaktpunktes 38 oder als Rücklaufsperre
stehen, um den Verschleiß des
Kontaktpunktes 38 auszugleichen. Das in 11b gezeigte Ausführungsbeispiel hat nur einen
Anschlag 51, verhält
sich jedoch ansonsten ähnlich
wie die eben beschriebene Struktur.
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Die
Auswahl der Herstellungsmaterialien für Herzprothesen ist in Fachkreisen
ausreichend bekannt. Es genügt
hier die Aussage, dass künstliche Herzklappen
wie alle mechanischen Vorrichtungen Verschleiß unterliegen, was zu vorzeitigem
Versagen führen
kann. Titan und andere immunologisch verträgliche Metalle (z. B. Stellit)
wurden speziell für
den Stützring 20 verwendet.
Pyrolit und ähnliche
Formen von mechanisch hartem amorphem (pyrolytischem) Kohlenstoff
sind gegenwärtig
die Materialien der Wahl zur Herstellung von prothetischen Herzklappen, im
Besonderen für
die Flügel 14.
Hartes Material, das Verschleiß verhindern soll,
verursacht oft Geräusche, wenn
Teil auf Teil trifft. Für
Patienten ist das hörbare Klickgeräusch oft äußerst störend. Die
vorliegende Erfindung beseitigt das Geräuschproblem und begrenzt den
Flügelverschleiß durch
Dämpfen
der Flügelbewegung
während
der Schließung
der Klappe, wie oben erklärt.