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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Liganden, welche Polyazamacrocyclofluormonoalkylphosphonsäuren sind, und
deren Komplexe, zur Verwendung als Kontrastmittel bei Magnetresonanz-Bbilddarstellung
(MRI, magnetic resonance imaging). Manche Liganden und Komplexe
sind auch als Bilddarstellungsmittel bei der in vivo Spektroskopie
von Fluor geeignet. Um diese Erfindung besser zu verstehen, wird
im nachfolgenden Abschnitt ein kurzer Hintergrund über MRI
bereitgestellt.
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Hintergrund
der Erfindung
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MRI
ist eine nicht invasive diagnostische Technik, welche Querschnittsdarstellungen
in hoher Auflösung
von Weichgewebe innerhalb eines tierischen Körpers, bevorzugt eines menschlichen
Körpers
produziert. Diese Technik beruht auf der Eigenschaft von bestimmten
Atomkernen (z. B. Wasserprotonen), die ein magnetisches Moment aufweisen
[wie durch mathematische Gleichungen definiert; siehe G. M. Barrow,
Physical Chemistry, 3. Ausgabe, McGraw-Hill, NY (1973)], sich in
einem angelegten magnetischen Feld auszurichten. Sobald sie ausgerichtet
sind, kann dieser Gleichgewichtszustand durch Anlegen eines Pulses
einer externen Radiofrequenz (RF) gestört werden, was verursacht,
dass die Protonen aus ihrer Ausrichtung mit dem magnetischen Feld
gekippt werden. Wenn der RF-Puls beendet wird, kehren die Kerne
zu ihrem Gleichgewichtszustand zurück und die Zeit, welche erforderlich
ist damit dies geschieht, ist als die Relaxationszeit bekannt. Die
Relaxationszeit besteht aus zwei Parametern, die als die Spin-Gitter-Relaxation
(T1) und die Spin-Spin-Relaxation
(T2) bekannt sind, und es sind diese Relaxationsmessungen, welche
eine Information über
den Grad an molekularer Organisation und Wechselwirkung von Protonen
mit der umgebenden Umgebung liefern.
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Da
der Wassergehalt von lebendem Gewebe erheblich ist und Variationen
bezüglich
des Gehalts und der Umgebung zwischen Gewebetypen existieren, werden
diagnostische Bilddarstellungen von biologischen Organismen erhalten,
welche Protonendichte und Relaxationszeiten wiedergeben. Je größer die
Unterschiede in Relaxationszeiten (T1 und T2) von Protonen sind,
die in zu untersuchendem Gewebe vorhanden sind, desto größer wird
der Kontrast in der erhaltenen Bilddarstellung sein [J. Magnetic
Resonance 33, 83–106
(1979)].
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Es
ist bekannt, dass paramagnetische Chelate, die einen symmetrischen
elektronischen Grundzustand besitzen, die Relaxationsraten T1 und
T2 von gegenüber
liegenden Wasserprotonen dramatisch beeinflussen können, und
dass die Wirksamkeit des Chelats in dieser Hinsicht zum Teil mit
der Anzahl an ungepaarten Elektronen, welche das magnetische Moment
hervorrufen, in Zusammenhang steht [Magnetic Resonance Annual 231–266, Raven
Press, NY (1985)]. Es ist ebenfalls gezeigt worden, dass wenn ein
paramagnetisches Chelat dieses Typs einem lebenden Tier verabreicht
wird, dessen Wirkung auf T1 und T2 von verschiedenen Geweben direkt
in den Magnetresonanz (MR) Bilddarstellungen beobachtet werden kann,
wobei ein erhöhter Kontrast
in den Bereichen der Lokalisierung des Chelats beobachtet wird.
Es wurde daher vorgeschlagen, Tieren stabile, nicht toxische, paramagnetische
Chelate zu verabreichen, um die mittels MRI erhaltene diagnostische
Information zu erhöhen
[Frontiers of Biol. Energetics I, 752–759 (1978); J. Nucl. Med 25,
506–513
(1984); Proc. of NMR Imaging Symp. (26–27. Oktober 1980); F. A. Cotton
et al., Adv. Inorg. Chem. 634–639
(1966)]. Paramagnetische Metallchelate, welche in dieser Weise verwendet
werden, werden als Kontrastverstärkungsmittel
oder Kontrastmittel bezeichnet. Darüber hinaus ist über den
Verlauf des vergangenen Jahrzehnts die Verwendung von stabilen,
nicht toxischen, paramagnetischen Chelaten in Verbindung mit MRI-Untersuchungen
zunehmend wichtiger geworden um die Genauigkeit klinischer Diagnosen
zu verbessern.
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Es
gibt eine Reihe von paramagnetischen Metallionen, welche beim Entwurf
eines MRI-Kontrastmittels in Erwägung
gezogen werden können.
In der Praxis sind die nützlichsten
paramagnetischen Metallionen jedoch Gadolinium (Gd+3),
Eisen (Fe+3), Mangan (Mn+2)
und (Mn+3), und Chrom (Cr+3),
da diese Ionen aufgrund ihrer großen magnetischen Momente die
größte Wirkung
auf Wasserprotonen ausüben.
In einer nicht-komplexierten Form (z. B. GdCl3)
sind diese Metallionen für
ein Tier toxisch, wodurch deren Verwendung in der einfachen Salzform
ausgeschlossen ist. Daher liegt eine fundamentale Rolle des organischen
Chelatbildners (auch als ein Ligand bezeichnet) darin, das paramagnetische
Metall für
das Tier nicht-toxisch zu machen, während er dessen erwünschten
Einfluss auf die Relaxationszeiten T1 und T2 der umgebenden Wasserprotonen
aufrecht hält.
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Derzeit
sind die einzigen, in den USA kommerziell erhältlichen Kontrastmittel der
Komplex von Gadolinium mit Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA-Gd+3-MAGNEVISTTM von der Schering AG) und ein DO3A-Derivat
[1,4,7-Tris(carboxymethyl)-10-(2-hydroxypropyl)-1,4,7,10-tetraazacyclododecanato]gadolinium
(PROHANCETM von Bristol Meyers Squibb).
MAGNEVISTTM und PROHANCETM werden
beide als ein nicht spezifisches Mittel oder ein Perfusionsmittel
erachtet, da sie sich frei in extrazellulärem Fluid verteilen, gefolgt von
effizienter Eliminierung durch das Nierensystem. MAGNEVISTTM hat sich als extrem wertvoll bei der Diagnose
von Gehirnläsionen
herausgestellt, da der gleichzeitig auftretende Zusammenbruch der Blut/Hirn-Schranke
die Perfusion des Kontrastmittels in die betroffenen Bereiche gestattet.
Zusätzlich
zu MAGNEVISTTM vertreibt Guerbet kommerziell
ein makrozyklisches Perfusionsmittel (DOTAREMTM),
das derzeit nur in Europa erhältlich
ist. Es wurde gezeigt, dass PROHANCETM weniger
Nebenwirkungen als MAGNEVISTTM hat. Eine
Anzahl anderer potentieller Kontrastmittel befinden sich in verschiedenen
Entwicklungsstufen.
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Andere
Makrozyklen wurden als Kontrastmittel-Liganden verwendet. Beispielsweise
beschreibt US-A-5,385,893 Liganden, welche Tricyclopolyazamacrocyclophosphonsäuren, Komplexe
und Derivate davon sind, zur Verwendung als Kontrastmittel bei Magnetresonanz-Bilddarstellung
(MRI).
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Weitergehende
MRI-Forschung und in vivo Spektroskopie untersuchen andere NMR-aktive
Nuklide wie etwa 13C, 31P, 19F und 23Na. Wenn
jedoch die natürliche
Häufigkeit
des Isotops und die Empfindlichkeit in Erwägung gezogen werden, bieten
lediglich 19F und 31P
ein Potential zur Bilddarstellung mit derzeitiger Hardware-Technologie. Zusätzlich könnte 19F an existierende Bilddarstellungssysteme angepasst
werden, da es: eine natürliche
Häufigkeit
von 100% hat, eine Empfindlichkeit, welche 83% der von 1H
beträgt,
und mit einer Resonanzfrequenz schwingt, welche nahe der von 1H ist. Da 19F in
lebendem Gewebe nicht natürlich
vorkommt, kann es direkt, ohne jeden Hintergrundkontrast dargestellt
werden. Dieses Merkmal, zusammen mit günstigen Bilddarstellungseigenschaften
von 19F, bietet das Potential zum Nachweis
der Gegenwart von Kontrastmittel in extrem niedrigen Konzentrationen.
Zusätzlich
kann die Empfindlichkeit weiter gesteigert werden durch Einbau von
mehreren magnetisch äquivalenten 19F-Kernen in das Kontrastmittel.
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Die
Verwendung von Fluor bei der Bilddarstellung wird weder derzeit
kommerziell praktiziert noch ist sie in der Technik weit verbreitet.
Es gibt auch nur einen sehr begrenzten Stand der Technik, welcher
die Verwendung von zyklischen Organofluorderivaten für spektroskopische
Anwendungen nahe legt. Diese Zusammenfassung ist lediglich als eine Übersicht
dieses Gebiets vorgesehen, und ist nicht als erschöpfend gedacht. O.
T. DeJesus et al., J. Fluorine Chem. 65(1–2), 73–77 (1993) beschreiben die
Synthese von Fluor-α-fluormethyl-p-tyrosin
als ein potentielles Bilddarstellungsmittel für Dopamin-Neuronen. Das europäische Patent
0 592 306 A2 beschreibt ein 19F MRI-Kontrastmedium
mit einer Metallkomplexverbindung, bei der ein Polyamin, das mindestens
ein Fluoratom aufweist, koordinativ an ein paramagnetisches Metall
gebunden ist. WO 93/18795 offenbart ein angeblich stabiles MRI-Kontrastmedium
mit einer partikelförmigen
paramagnetischen Verbindung, welche in einer 1–12 Kohlenstoffperfluorverbindung
dispergiert sein kann. WO 94/03210 offenbart ein Kontrastmittel
mit einem Polymer, enthaltend 1 oder 2 verschiedene, in NMR sichtbare
Kerne, wobei ein fluoriertes Organosilikonpolymer ein Beispiel ist.
US Patent Nr. 5,284,647 beschreibt einen Mesotetraphenylporphyrin-Komplex,
der Fluor enthalten kann. US Patent Nr. 5,248,498 offenbart perfluorierte
Fulleren-Zusammensetzungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Zwei-Stunden-Bioverteilung von Leberkontrastmitteln, basierend
auf einem steigenden Verhältnis
von Octanol/Wasser.
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2 zeigt 19F NMR-Spektren des freien Liganden DOTP(F)ME
und von dessen Komplexen mit La+3 und Gd+3.
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3 zeigt die 1–6 eines 1H/19F-Komplexes dieser Erfindung. Die 1–3 zeigen einen sagittalen Schnitt durch
ein durchströmtes
Rattenherz (mit KCl angehalten um Bewegungsartifakte zu vermeiden) unter
variierenden beschriebenen Bedingungen. 4 zeigt
das gleiche Herz axial. Die 5 und 6 zeigen Gradientenecho-19F-Bilddarstellungen
eines Rattenherzens.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Durch
die vorliegende Erfindung wurde nunmehr überraschenderweise herausgefunden,
dass verschiedene Polyazamacrocyclofluormonoalkylphosphonsäureliganden
sowie deren Komplexe als Kontrastmittel verwendet werden können. Diese
paramagnetischen Chelate stellen eine Doppelfunktion bereit, indem
sie als ein 1H-Protonen-Bilddarstellungskontrastmittel wirken
und durch die Gegenwart des NMR-aktiven 19F-Kerns direkt beobachtbar
sind, wobei in vivo Spektroskopie und das Potential zur 19F-Bilddarstellung ermöglicht werden. Zusätzlich stellt
der Einbau des Fluorkerns in einen organischen Liganden ein Verfahren
zur Modifizierung des lipophilen Charakters bereit, das beim Entwurf
gewebespezifischer Kontrastmittel wertvoll ist.
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Weiterhin
können
diese Liganden ihre Ladung modifiziert haben, z. B. durch die Substitution
des Liganden und des ausgewählten
Metalls, was ihre Fähigkeit
hinsichtlich einer ausgeprägteren
Stellenspezifität beeinflussen
kann.
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Spezifisch
betrifft die Erfindung Liganden, welche Polyazamacrocyclofluormonoalkylphosphonsäureverbindungen
der allgemeinen Formel:
sind,
worin:
R gleich Wasserstoff oder
ist,
wobei:
m gleich
0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist,
n eine ganze Zahl von
1, 2 oder 3 ist,
R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder ein Fluoratom sind,
mit der Maßgabe, dass
mindestens ein R gleich -(CH
2)
n-P(O)(OH)-OCH
2(CR
1R
2)
mCF
3 sein muss,
Z eine Gruppe der Formel
ist, wobei R wie vorstehend
definiert ist,
q eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist,
y eine
ganze Zahl von 1, 2 oder 3 ist,
x gleich 0 oder 1 ist,
mit
der Maßgabe,
dass x gleich 1 ist, wenn y gleich 1 ist, und x gleich 0 ist, wenn
y gleich 3 ist, oder
pharmazeutisch akzeptable Salze davon.
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Beispiele
von Liganden, welche innerhalb des Umfangs von Formel (I) liegen,
sind Polyazamacrocyclofluormonoalkylphosphonsäureverbindungen nach einer
der Formeln:
worin:
R
gleich Wasserstoff oder
ist,
wobei:
m gleich
0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist,
n eine ganze Zahl von
1, 2 oder 3 ist,
R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder ein Fluoratom sind,
mit der Maßgabe, dass
mindestens ein R gleich -(CH
2)
n-P(O)(OH)-OCH
2(CR
1R
2)
mCF
3 sein muss, oder
pharmazeutisch akzeptable
Salze davon.
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Besonders
bevorzugt sind diejenigen Liganden, bei denen alle vorhandenen R-Gruppen mit der Fluor-enthaltenden
Gruppe substituiert sind.
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Stärker bevorzugt
sind diejenigen Liganden nach einer der vorstehenden Formeln, bei
denen m gleich 0 oder 1 ist und n gleich 1 ist.
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Die
Liganden nach Formel (I) können
mit verschiedenen Metallionen komplexiert sein, wie etwa Gadolinium
(Gd+3), Eisen (Fe+3),
Mangan (Mn+3) und Chrom (Cr+3),
wobei Gd+3 bevorzugt ist. Derartige Komplexe sind
als MR-Kontrastmittel nützlich.
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Da
die vorliegende Erfindung 19F für eine NMR-Bilddarstellung
verwendet, sind sowohl die Fluorbilddarstellung als auch die Protonenbilddarstellung
erwünscht.
Die gewünschten
Metalle für
eine derartige kombinierte Bilddarstellung, entweder unter Verwendung
eines einzelnen Komplexes oder eines Gemisches von zwei oder mehreren
Komplexen verwenden die Lanthanidmetallreihe, insbesondere Lanthan
(La+3), Cer (Ce+3),
Praseodym (Pr+3), Neodym (Nd+3),
Promethium (Pm+3), Samarium (Sm+3),
Europium (Eu+3), Terbium (Tb+3),
Dysprosium (Dy+3), Holmium (Ho+3),
Erbium (Er+3), Thulium (Tm+3),
Ytterbium (Yb+3) und Lutetium (Lu+3), wobei La+3 bevorzugt
ist.
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Sowohl
der Ligand als auch Komplexe können
derart formuliert werden, so dass sie in einer pharmazeutisch akzeptablen
Form zur Verabreichung einem Tier vorliegen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Verbindungen der Formeln (II)–(VI)
werden für
Zwecke der Nomenklatur wie folgt nummeriert:
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Entwicklung von Kontrastmitteln
mit synthetischen Modifikationen am paramagnetischen Chelat, welche
eine stellenspezifische Ablieferung des Kontrastmittels an ein gewünschtes
Gewebe gestatten. Der Vorteil der Stellenspezifität ist ein
erhöhter
Kontrast in den Bereichen von Interesse auf Basis einer Gewebespezifität, im Gegensatz
zu Kontrast, der aus einer nicht spezifischen Durchströmung resultiert,
was mit einem extrazellulären
Mittel sichtbar sein mag oder nicht.
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Unerwarteterweise
wurde jedoch mit den fluorierten Verbindungen der vorliegenden Erfindung
herausgefunden, obwohl die Lipophilie nicht so groß ist wie
die der entsprechenden Alkoxyverbindungen [wie gemessen mittels
der Octanol/Wasser-Koeffizient-Standardmethode,
siehe beispielsweise "Essentials
of Nuclear Medicine",
Seiten 33–43,
Hrsg. W. B. Hiadik, Gopal B. Saha und Kenneth T. Study, Pub. Williams & Wilkins (1987)],
dass die vorliegenden Verbindungen immer noch Kontrastmittel für Leber
und Gastrointestinaltrakt (GI) sind.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet "Komplex" einen Komplex der
Verbindung der Erfindung, z. B. Formeln (I)–(VI), komplexiert mit einem
paramagnetischen Metallion oder einem Ion der Lanthanreihe, wobei
mindestens ein Metallion cheliert oder komplexiert ist.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet "pharmazeutisch
akzeptable Salze" alle
Salze oder Gemische von Salzen einer Verbindung nach Formel (I),
die unzureichend toxisch sind, um in der Therapie oder Diagnose
bei Tieren, bevorzugt Säugern,
geeignet zu sein. Damit sind diese Salze gemäß dieser Erfindung nützlich.
Beispiele von denjenigen Salzen, die durch Standardreaktionen von
sowohl organischen als auch anorganischen Quellen gebildet werden,
umfassen Salze von Schwefelsäure,
Salzsäure,
Phosphorsäure,
Essigsäure,
Succinsäure,
Zitronensäure,
Milchsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Palmitinsäure,
Cholsäure,
Palmitolsäure,
Mucinsäure,
Glutaminsäure,
Gluconsäure,
d-Camphersäure,
Glutarsäure,
Glykolsäure,
Phthalsäure,
Weinsäure, Ameisensäure, Laurinsäure, Sterinsäure, Salicylsäure, Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Sorbinsäure, Pikrinsäure, Benzoesäure, Zimtsäure und
anderen geeigneten Säuren.
Ebenfalls umfasst sind Salze, welche durch Standardreaktionen von
sowohl organischen als auch anorganischen Quellen wie etwa Ammoniak
oder 1-Deoxy-1-(methylamino)-D-Glucit, Alkalimetallionen, Erdalkalimetallionen
und anderen, ähnlichen
Ionen gebildet werden. Besonders bevorzugt sind die Salze der Verbindungen
nach Formel (I), bei denen das Salz Kalium oder Natrium ist. Ebenfalls
umfasst sind Gemische der vorstehenden Salze.
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Die
Formulierungen der vorliegenden Erfindung sind in flüssiger Form,
enthaltend den Komplex. Diese Formulierungen können in Form eines Kit vorliegen,
so dass die beiden Komponenten zum passenden Zeitpunkt vor der Verwendung
gemischt werden. Ob vorgemischt oder als Kit benötigen die Formulierungen üblicherweise
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger.
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Injizierbare
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können entweder in Form einer
Suspension oder einer Lösung
vorliegen. Bei der Herstellung von geeigneten Formulierungen wird
erkannt werden, dass im Allgemeinen die Wasserlöslichkeit des Salzes größer ist
als die der freien Base. In Lösungsform
wird der Komplex (oder, falls gewünscht, die separaten Komponenten)
in einem physiologisch akzeptablen Träger aufgelöst. Derartige Träger umfassen
ein geeignetes Lösungsmittel,
falls erforderlich Konservierungsmittel wie etwa Benzylalkohol,
und Puffer. Geeignete Lösungsmittel
umfassen beispielsweise Wasser, wässrige Alkohole, Glycole und
Phosphonat- oder Carbonatester. Derartige wässrige Lösungen enthalten nicht mehr
als 50% des organischen Lösungsmittels,
bezogen auf Volumen.
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Injizierbare
Suspensionen als Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung benötigen ein
flüssiges
Suspendiermedium, mit oder ohne Adjuvantien, als einen Träger. Das
Suspendiermedium kann beispielsweise wässriges Polyvinylpyrrolidon,
inerte Öle
wie etwa pflanzliche Öle
oder hoch raffinierte Mineralöle,
oder wässrige
Carboxymethylcellulose sein. Geeignete physiologisch akzeptable
Adjuvantien, wenn erforderlich um den Komplex in Suspension zu halten,
können
ausgewählt
werden aus Verdickungsmitteln wie etwa Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon,
Gelatine und den Alginaten. Viele oberflächenaktive Mittel sind ebenfalls
als Suspendiermittel geeignet, beispielsweise Lecithin, Alkylphenol,
Polyethylenoxid-Addukte,
Naphthalinsulfonate, Alkylbenzolsulfonate und die Polyoxyethylensorbitanester.
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Viele
Substanzen, welche die Hydrophobie, Dichte und Oberflächenspannung
des flüssigen
Suspendiermediums beeinflussen, können in individuellen Fällen die
Herstellung von injizierbaren Suspensionen unterstützen. Beispielsweise
sind Silikon-Antischaummittel, Sorbit und Zucker alle geeignete
Suspendiermittel.
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Die
Formulierungen der vorliegenden Erfindung werden einem Tier in einer
wirksamen Menge für
die Diagnose eines Erkrankungszustands in dem Tier verabreicht.
Die "wirksame Menge" der Formulierung
zur Verabreichung an das Tier beträgt von 0,001 bis 0,2 mMol/kg.
Der Erkrankungszustand ist häufig
von Krebs.
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Ausführliche
Beschreibung des Verfahrens
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Die
Verbindungen nach Formel (I) werden mittels verschiedener Verfahren
hergestellt. Die Ausgangsmaterial-Liganden zur Herstellung der Polyazamacrocyclofluormonoalkylphosphonsäureverbindungen
dieser Erfindung wurden in früheren
Patentanmeldungen beschrieben wie folgt.
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Eine
Diskussion von geeigneten Verfahren zur Herstellung der Ausgangsliganden
für Verbindungen nach
Formel (II) sind in der veröffentlichten
WO 94/26753 und in
US 5,714,604 und
in der veröffentlichten
WO 95/14726 und in
US 5,587,451 offenbart.
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Eine
Diskussion von geeigneten Verfahren zur Herstellung der Ausgangsliganden
für Verbindungen nach
Formel (III) sind in der veröffentlichten
WO 93/11802 offenbart.
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Eine
Diskussion von geeigneten Verfahren zur Herstellung der Ausgangsliganden
für Verbindungen der
Formeln (IV) und (V) sind in der veröffentlichten WO 94/26726 und
in US Patent Nr. 5,385,893, erteilt am 31. Januar 1995, mit dem
Titel "Tricyclopolyazamacrocyclophosphonic
Acids, Complexes and Derivatives Thereof, for Use as Contrast Agents", von G. E. Kiefer,
offenbart.
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Eine
Diskussion von geeigneten Verfahren zur Herstellung der Ausgangsliganden
für Verbindungen nach
Formel (VI) sind in der veröffentlichten
WO92/08725 und in US Patent Nr. 5,385,893, mit dem Titel "Polyazamacrocyclic
Compounds for Complexation of Metal Ions", von A. Dean Sherry et al., offenbart.
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Typische
allgemeine synthetische Ansätze
für derartige
Verfahren zur Herstellung der endgültigen Liganden der vorliegenden
Erfindung sind in den nachstehend angegebenen Reaktionsschemata
bereitgestellt.
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In
den nachfolgenden Schemata kann das Metallion (M) ein beliebiges
der vorstehend für
die Komplexe dieser Erfindung aufgelisteten sein: Gd und La sind
gezeigt. Der Ligand nach Formel (I) kann in diesen Schemata verwendet
werden, aber zur Veranschaulichung ist ein gegebenes Schema unter
Verwendung eines der Liganden der Formeln (II)–(VI) gezeigt.
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In
Schema 1 werden die Verbindungen nach Formel (II) hergestellt, wobei
alle vier R-Gruppen von Wasserstoff verschieden sind; n = 1 (würde aber
auch für
n = 2 oder 3 zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung
des Reagenzes), m = 0 (würde
aber auch für
m = 1–4
zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes).
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Schema
2 stellt die Verbindungen nach Formel (III) her, wobei alle drei
R-Gruppen von Wasserstoff verschieden sind; n = 1 (würde aber
auch für
n = 2 oder 3 zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung
des Reagenzes), m = 0 (würde
aber auch für
m = 1–4
zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes).
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Schema
3 stellt die Verbindungen nach Formel (IV) her, wobei beide R-Gruppen
von Wasserstoff verschieden sind; n = 1 (würde aber auch für n = 2
oder 3 zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes), m =
0 (würde
aber auch für
m = 1–4
zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes).
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Schema
4 stellt die Verbindungen nach Formel (V) her, wobei alle drei R-Gruppen
von Wasserstoff verschieden sind; n = 1 (würde aber auch für n = 2
oder 3 zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes), m =
0 (würde
aber auch für
m = 1–4
zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes).
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Schema
5 stellt die Verbindungen nach Formel (VI) her, wobei alle drei
R-Gruppen von Wasserstoff verschieden sind; n = 1 (würde aber
auch für
n = 2 oder 3 zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung
des Reagenzes), m = 0 (würde
aber auch für
m = 1–4
zutreffen, mit der entsprechenden Veränderung des Reagenzes).
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In
den vorstehenden Schemata 1–5
ist Druck nicht kritisch, damit sich der vollständige Ester des Liganden, z.
B. P(O)(OCH2CF3)2, bildet, so dass Umgebungsdruck verwendet
wird. Da die Reaktion exotherm ist, wird die Temperatur gesteuert,
so dass sie während
der ersten Stunde unter 40°C
gehalten wird, und nach der ersten Stunde kann die Temperatur erhöht werden
um ein vollständiges
Ablaufen der Reaktion zu erleichtern, sie darf aber etwa 90°C nicht überschreiten.
Der pH-Wert der Reaktion ist nicht kritisch, und die Reaktion ist
nicht wässrig.
Die Reaktion wird in der Gegenwart einer nicht wässrigen Flüssigkeit, wie etwa dem Trialkylphosphit-Reagenz
oder einem Lösungsmittel,
gefahren. Ein Lösungsmittel
wird bevorzugt verwendet, Beispiele derartiger Lösungsmittel sind: aprotische
polare Lösungsmittel
wie etwa Tetrahydrofuran (THF), 1,4-Dioxan, Acetonitril, und andere ähnliche
inerte nicht-wässrige
Lösungsmittel,
und Alkohole, bei denen der Alkylanteil gleich dem erhaltenen R
ist, wie etwa Methanol, Ethanol und Propanol.
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THF
ist das bevorzugte Lösungsmittel.
Die Reihenfolge der Zugabe der Reaktanten und des azamakrozyklischen
oder azyklischen Aminophosphonat-Ausgangsmaterials
ist nicht kritisch.
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Bei
allen Liganden der Formeln (I)–(VI),
bei denen die Halbester, z. B. PO2(OCH2CF3), hergestellt
werden, wird eine Hydrolyse mit wässriger Base (KOH ist gezeigt)
nach der Bildung des entsprechenden vollständigen Esters bewirkt. Beispiele
von geeigneten Basen sind Alkalimetallhydroxide, z. B. Natrium-
oder Kaliumhydroxid. Die verwendete Menge an Base beträgt etwa
1–10 Äquivalente
pro sekundäres
Amin. Wenn die Länge
der Alkylkette des Index m höher
ist, wird ein Colösungsmittel
mit dem Wasser verwendet. Geeignete Beispiele derartiger Colösungsmittel
sind organische, mit Wasser mischbare Lösungsmittel, wie etwa 1,4-Dioxan, THF
und Aceton.
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Bei
diesen Verfahren zur Herstellung der Liganden der vorliegenden Erfindung
wird die entsprechende Polyazamacrocyclomonoalkylphosphonsäure funktionalisiert.
so dass sie mindestens ein Fluoratom umfasst. Das Verfahren, wie
vorstehend erläutert,
beginnt mit der Umsetzung des gewünschten unsubstituierten polyazamakrozyklischen
Rings mit P(OR)3, wobei R das gewünschte C1-C4 Alkyl ist, und
mit CH2O in THF (oder einem geeigneten inerten
Lösungsmittel)
bei etwa 25°C (Umgebungstemperatur).
Diese Reaktion baut den Phosphonatesterrest ein, über die
Kondensation des sekundären
Stickstoffs mit Paraformaldehyd. Der Phosphonatester erfährt dann
einen nukleophilen Angriff durch Tris(2,2,2-trifluorethyl)phosphit, und die Elimination von
1 Äquivalent
Trifluorethanol, wobei (etwa 100%) eines entsprechenden Dialkylphosphonatesters
erhalten werden. Dieses Produkt wird danach unter basischen Bedingungen
hydrolysiert, wobei die entsprechende Monophosphonsäure mit
mehreren 19F-Kernen erhalten wird (wenn
z. B. Cyclen, 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan, in diesem Verfahren
verwendet wird, ist ein Endprodukt [DOTP(F)ME], das 12 Äquivalente
an 19F-Kernen aufweist, welche zu der Fluor-Signalintensität insgesamt
beitragen).
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Theorie der
Erfindung
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Obwohl
man sich nicht an eine Theorie binden will, wird angenommen, dass
die vorteilhaften Ergebnisse der vorliegenden Erfindung erhalten
werden, da die inhärente
Empfindlichkeit von 19F auch einen Nachweis
von subtilen Veränderungen
der chemischen Verschiebung von Fluor als eine Funktion der Umgebung ermöglichen
könnte,
und somit eine Einsicht in physiologische und metabolische Prozesse
aufdecken könnte. In
der Theorie könnte
das resultierende Kontrastmittel, welches einen 19F-Kern
und ein paramagnetisches Ion aufweist, dazu verwendet werden, während einer
einzigen MR-Untersuchung sowohl eine Protonen- als auch eine Fluorbilddarstellung
zu erzeugen. Die resultierende erzeugte zusammengesetzte Bilddarstellung
(19F/1H) würde erheblich
mehr Information über
die Morphologie und den Zustand von Weichgewebe enthüllen.
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Die
Erfindung wird durch eine Erwägung
der nachfolgenden Beispiele, die für die vorliegende Erfindung
lediglich beispielhaft sein sollen, weiter erläutert.
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Allgemeine
Materialien und Methoden
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Alle
Reagenzien wurden von gewerblichen Zulieferern bezogen und wurden
wie geliefert verwendet, ohne weitere Reinigung. NMR-Spektren wurden,
sofern nicht anders angegeben, bei 297°K auf einem Bruker AC-250 MHz
Spektrometer aufgezeichnet, das mit einer Mehrkern-Vierfachsonde
(1H, 13C, 31P und 19F) ausgestattet
war. 1H Spektren wurden aufgezeichnet unter
Verwendung von Lösungsmittel-Suppression-Pulssequenz
("PRESAT", Homonuklear-Vorsättigung). 'H Spektren sind bezogen
auf restliches Chloroform (in CDCl3) bei δ7,26 oder
extern bezogen auf Dioxan (in D2O) bei δ3,55. 13C, 31P und 19F Spektren sind Breitband-Protonen-entkoppelt
angegeben, sofern nicht anders spezifiziert. Zuordnungen von 13C {1H} chemischen
Verschiebungen wurden unterstützt
durch Distortionless Enhancement by Polarization Transfer (DEPT)-Experimente, um
Kohlenstoffmultiplizität
zu bestimmen. 13C {1H}
Spektren sind bezogen auf den zentralen Peak von CDCl3 bei δ77,00 (in
CDCl3) oder externes Dioxan bei δ66,66 (in
D2O). 31P {1H} Spektren wurden bezogen auf externe 85%
H3PO4 bei δ0,00. 19F Spektren wurden extern auf Trifluoressigsäure bezogen.
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19F
NMR Messungen
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19F Spektren wurden auf einem General Electric
GN-500 (11,7 T) Spektrometer in einem 5 mm Röhrchen aufgezeichnet, unter
Halten der Temperatur bei 25°C.
Eine Standardinversionserholungssequenz bzw. Standardinversionsrecoverysequenz
wurde verwendet um die Daten für
die Bestimmung der longitudinalen Relaxationszeiten aufzuzeichnen.
Die Daten wurden gemessen, indem sichergestellt wurde, dass eine
Verzögerung
von mindestens 5 T1 zwischen aufeinander
folgenden Pulssequenzen zugelassen wurde, um zu ermöglichen,
dass das Spinsystem auf den Gleichgewichtszustand zurückkehrt.
Danach wurde T1 bewertet unter Verwendung
von Befit Software, bereitgestellt von GE. Spin-Spin-Relaxationszeiten
T2 wurden aus der Linienbreite (v1/2) unter
Verwendung der Beziehung T2 = 1/n v1/2 abgeschätzt.
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pH-Stabilität – Allgemeines
Verfahren
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Eine
Vorratslösung
von 159GdCl3 (oder 153SmCl3) wurde
hergestellt durch Zugabe von 2 μl
3 × 10–4 M 159GdCl3 in 0,1 N
HCl zu 2 ml 3 × 10–4 M
GdCl3-Trägerlösung. Entsprechende
Ligandenlösungen
wurden danach in entionisiertem Wasser hergestellt. Die 1 : 1 Ligand/Metall-Komplexe
wurden danach hergestellt durch Kombinieren der Liganden (aufgelöst in 100–500 μl entionisiertem
Wasser) mit 2 ml der 159GdCl3-Vorratslösung, gefolgt
von Durchmischen, wobei eine saure Lösung (pH = 2) erhalten wird.
Der pH-Wert der Lösung wurde
danach unter Verwendung von 0,1 N NaOH auf 7,0 erhöht. Der
Prozentanteil an Metall als ein Komplex wurde danach bestimmt durch
Führen
einer Probe der Komplexlösung
durch eine SephadexTM G-50 Säule, Elution
mit 4 : 1 Salzlösung
(85% NaCl/NH4OH) und Sammeln von 2 × 3 ml Fraktionen.
Die Radioaktivitätsmenge
in den kombinierten Elutionen wurde danach mit der auf dem Harz
verbliebenen (nicht-komplexiertes Metall wird auf dem Harz zurückgehalten)
verglichen. Das pH-Stabilitätsprofil
wurde erzeugt durch Einstellen des pH-Werts eines Aliquots der Komplexlösung unter
Verwendung von 1 M NaOH oder 1 M HCl, und Bestimmten des Prozentanteils
an als ein Komplex vorliegendem Metall, unter Verwendung des vorstehend
beschriebenen Ionenaustauschverfahrens. Durch experimentellen Vergleich
ist bekannt, dass die Sm-Ergebnisse identisch sind hinsichtlich
Komplexierung und Bioverteilung der erfindungsgemäßen Liganden.
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AUSGANGSMATERIALIEN
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Beispiel A
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Herstellung
von 2,6-Bis(chlormethyl)pyridin Zu 100 ml Thionylchlorid, das gekühlt wurde
(Eisbad), wurden 24 g (0,17 Mol) 2,6-Bis(hydroxymethyl)pyridin zugegeben.
Nach 30 min wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmt, danach
1,5 h unter Rückfluss
erwärmt.
Nach dem Abkühlen
des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur wurde der Feststoff, der
sich gebildet hatte, abfiltriert, mit Benzol gewaschen und in vacuo
getrocknet. Der Feststoff wurde danach mit gesättigtem NaHCO3 neutralisiert,
filtriert und getrocknet, wobei 23,1 g (71,5%) des Titelprodukts
erhalten wurden, als ein schmutzig weißer kristalliner Feststoff,
Smp. 74,5–75,5°C, und weiter
gekennzeichnet durch:
1H NMR (CDCl3)
δ 4,88
(s, 4H), 7,25–7,95
(m, 3H).
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Beispiel B
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Herstellung von 3,6,9-Tris(p-tolylsulfonyl)-3,6,9,15-tetraazabicyclo[9.3.1]pentadeca-1(15),11,13-trien
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Eine
DMF-Lösung
(92 ml) von 6,9 g (11,4 mMol) 1,4,7-Tris(p-tolylsulfonyl)diethylentriamin-Dinatriumsalz
wurde gerührt
und unter Stickstoff auf 100°C
erwärmt.
Zu der Lösung
wurden über
45 Minuten 2 g (11,4 mMol) 2,6-Bis(chlormethyl)pyridin
(hergestellt nach dem Verfahren von Beispiel A) in 37 ml DMF zugetropft. Nach
vollständiger
Zugabe wurde das Reaktionsgemisch 12 h bei 40°C gerührt. Danach wurden 50–75 ml Wasser
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, was zu einem sofortigen Auflösen von
NaCl führte,
gefolgt von Präzipitation
des Titelprodukts. Die resultierende Aufschlämmung wurde danach filtriert
und der Feststoff mit Wasser gewaschen und in vacuo getrocknet.
Das Titelprodukt wurde als ein hell-gelbbraunes Pulver erhalten, 6,5
g (86%), Smp. 168–170°C, und weiter
gekennzeichnet durch:
1H NMR (CDCl3)
δ 2,40
(s, 3H), 2,44 (s, 6H), 2,75 (m, 4H), 3,30 (m, 4H), 4,28 (s, 4H),
7,27 (d, 2H), 7,34 (d, 4H), 7,43 (d, 2H), 7,65 (d, 4H), 7,75 (t,
1H), und
13C NMR
δ 21,48, 47,29,
50,37, 54,86, 124,19, 127,00, 127,11, 129,73, 135,04, 135,74, 138,95,
143,42, 143,73, 155,15.
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Beispiel C
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Herstellung von 3,6,9,15-Tetraazabicyclo[9.3.1]pentadeca-1(15),11,13-trien;
Ausgangsligand für
Formel (III)
-
Eine
Lösung
von HBr und AcOH wurde hergestellt durch Mischen von 48% HBr und
Eisessig in einem Verhältnis
von 64 : 35. Zu 112 ml des HBr/AcOH-Gemisches wurden 5,5 g (8,2
mMol) 3,6,9-Tris(p-tolylsulfonyl)-3,6,9,15-tetraazabicyclo[9.3.1]pentadeca-1(15),11,13-trien
(hergestellt nach dem Verfahren von Beispiel B) zugegeben und das
Reaktionsgemisch wurde 72 h unter konstantem Rühren bei milder Rückflusstemperatur
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde danach auf Raumtemperatur abgekühlt und
auf annähernd
1/10 des ursprünglichen
Volumens eingeengt. Die verbleibende Lösung wurde heftig gerührt und
15–20
ml Diethylether wurden zugegeben. Es bildete sich ein schmutzig
weißer
Feststoff, der abfiltriert, mit Diethylether gewaschen und in vacuo
getrocknet wurde. Das trockene Tetrahydrobromidsalz wurde danach
in 10 ml Wasser aufgelöst,
mit NaOH (50% w/w) auf pH 9,5 eingestellt, und vier Stunden kontinuierlich
mit Chloroform extrahiert.
-
Nach
Trocknen über
wasserfreiem Natriumsulfat wurde das Chloroform abgedampft, wobei
ein hell-gelbbraunes Öl
erhalten wurde, das beim Stehen bei Raumtemperatur allmählich auskristallisierte,
wobei 1,2 g (71%) des Titelprodukts erhalten wurden, Smp. 86–88°C, und weiter
gekennzeichnet durch:
1H NMR (CDCl3)
δ 2,21
(m, 4H), 2,59 (m, 4H), 3,06 (s, 3H), 3,85 (s, 4H), 6,89 (d, 2H),
7,44 (t, 1H), und
13C NMR
δ 48,73, 49,01,
53,63, 119,67, 136,29, 159,54.
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Beispiel D
-
Herstellung
eines zyklisierten Intermediats
-
Zu
einem heftig gerührten
Gemisch von K2CO3 (0,72
Mol) in 1 l DMF bei 100°C
wurden 1,3 l DMF-Lösung,
enthaltend sowohl 1,1'-(1,2-Ethandiyl)-bis[4,5-dihydro-1H]-imidazolin (104
g, 0,63 Mol) als auch 1,2-Dibromethan (165 g, 0,88 Mol) zugegeben.
Nach vollendeter Zugabe (~30 min) wurde die resultierende Lösung weitere
30 min bei 100°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf 50°C
wurde das K2CO3 abfiltriert
und das resultierende Filtrat wurde zur Trockene eingeengt. Das
rohe zyklisierte Salz wurde mit Aceton gewaschen um die Spurenverunreinigungen
zu entfernen. Die isolierte Ausbeute des gewünschten zyklisierten Intermediatprodukts
betrug 99% (171 g, 0,62 Mol), und war gekennzeichnet durch
13C NMR (CDCl3)
δ 162,0 (C),
72,7 (CH), 54,2 (CH2), 52,4 (CH2),
45,5 (CH2), 44,3 (CH2).
-
Das
zyklisierte Intermediatprodukt ist dargestellt durch die Formel:
-
-
Beispiel E
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Herstellung von 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan,
Cyclen; Ausgangsligand für
Formel (II)
-
Das
zyklisierte Intermediat (113 g, 0,41 Mol), hergestellt nach dem
Verfahren von Beispiel D, wurde in Wasser aufgelöst, so dass ein Gesamtvolumen
von 450 ml erhalten wurde, und wurde zu einer unter Rückfluss siedenden
Lösung
von 400 ml NaOH (8 Äq.,
129 g, 3,3 Mol) zugetropft. Nach Vollendung der Zugabe des zyklisierten
Intermediats wurde die Lösung
weitere 30 min erwärmt.
Die wässrige
kaustische Lösung
wurde filtriert während
sie heiß war,
und das Filtrat wurde danach auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
wässrige
Filtrat wurde danach aufkonzentriert (Rotationsverdampfer) bis kristalliner
Feststoff in der Lösung
beobachtet wurde. Nach dem Abkühlen
wurde Cyclen abfiltriert, und das Verfahren wurde mit dem Filtrat
wiederholt, bis keine weitere Kristallisation stattfand. Die wässrige Lösung wurde
danach bis zur Trockene aufkonzentriert und das übrig bleibende Präzipitat
wurde durch Extraktionen des festen Rückstands mit heißem Toluol
entfernt. Die Gesamtausbeute an (6) betrug 88% (62 g, 0,36 Mol)
und war gekennzeichnet durch:
1H NMR
(CDCl3)
δ 2,54;
13C
NMR (CDCl3)
δ 45,9; und
Massenspektrum
m/e
173 (M + 1), 173 (2), 128 (8), 104 (45), 85 (100), 56 (80).
-
Beispiel F
-
Herstellung von N,N'-ditosyl-2,11-diaza[3.3]-(2,6)pyridinophan
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Tosylamid, Natriumsalz (TsNHNa) (13,52 g, 70 mMol) in wasserfreiem DMF
(1,3 l) bei 80°C
wurde unter einer N2-Atmosphäre eine
Lösung
von 2,6-Bis(chlormethyl)pyridin (12,32 g, 70 mMol) in DMF (200 ml)
zugetropft (1,5 h). Nach 1 h wurde festes TsNHNa (13,52 g, 70 mMol)
auf einmal zugegeben, und das Gemisch wurde weitere 16 Stunden bei
80°C gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde danach auf Raumtemperatur abgekühlt und
dekantiert. Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt und der resultierende Rückstand wurde mit Aceton kombiniert
und filtriert, wobei ein wachsartiger Feststoff erhalten wurde, der
48 h kontinuierlich (Soxhlet) mit Aceton (300 ml) extrahiert wurde.
Das Produkt wurde als das Präzipitat am
Boden des Heizkolbens isoliert. Nach dem Trocknen wurde das Produkt
als ein weißes
Pulver (5,24 g, 27%) isoliert: Smp. 246–248°C, und weiter gekennzeichnet
durch:
1H NMR (DMSO-d6)
δ 2,42 (s,
6H), 4,38 (s, 8H), 6,99 (d, 4H), 7,40–7,49 (m, 6H), 7,68 (d, 4H);
und
13C {1H}
NMR (DMSO-d6)
δ 20,91,
55,55, 122,12, 126,92, 129,88, 135,99, 137,03, 143,30, 154,71; und
es wird weiter veranschaulicht durch die Formel:
-
-
Beispiel G
-
Herstellung von 2,11-Diaza[3.3]-(2,6)pyridinophan;
ein Ausgangsligand von Formel (IV)
-
N,N'-ditosyl-2,11-diaza[3.3]-(2,6)pyridinophan
(5,24 g, 9,5 mMol), hergestellt in Beispiel F, wurde in 90% H2SO4 (48 ml) aufgelöst und unter
Rühren
2 h bei 110°C
erwärmt.
Nachdem die Lösung
auf Raumtemperatur abgekühlt
war, wurde sie langsam mit entionisiertem Wasser (50 ml) verdünnt, während sie
in einem Eisbad gekühlt
wurde. Die resultierende Lösung
wurde danach in eine 25% NaOH-Lösung
(200 ml), die in einem Eisbad gekühlt wurde, gegossen. Der resultierende
weiße
Feststoff wurde mit CHCl3 (3 × 100 ml)
extrahiert, über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet, filtriert
und in vacuo zur Trockene eingeengt, wobei das Titelprodukt als
ein wachsartiger weißer
Feststoff (1,69 g, 74%) erhalten wurde, und welches weiter gekennzeichnet ist
durch:
1H NMR (CDCl3)
δ 3,91 (s,
8H), 6,47 (d, 4H), 7,06 (t, 2H); und
13C
{1H} NMR (CDCl3) δ 55,89, 119,75,
135,71, 159,36;
CG/Massenspektrum m/z M+ 240;
und das veranschaulicht wird durch die Formel:
-
-
Beispiel H
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Herstellung von N,N',N''-tritosyl-2,11,20-triaza[3.3.3](2,6)pyridinophan
-
Isoliert
als ein Nebenprodukt aus der Reaktion, die zur Herstellung von N,N'-ditosyl-2,11-diaza[3.3]-(2,6)pyridinophan,
hergestellt in Beispiel F, verwendet wurde (der nach der Soxhlet-Extraktion
auf der Extraktionshülse
verbleibende Anteil), Smp. 260–262°C, und weiter
gekennzeichnet durch:
1H NMR (DMSO-d6)
δ 2,31 (s,
9H), 4,08 (s, 12H), 7,01 (d, 4H), 7,30 (d, 6H), 7,52 (t, 3H), 7,67
(d, 6H); und
13C {1H}
NMR (DMSO-d6)
δ 20,92,
54,03, 120,55, 127,13, 129,83, 135,12, 136,83, 143,45, 155,47; und
weiter gekennzeichnet durch die Formel:
-
-
Beispiel I
-
Herstellung von 2,11,20-Triaza[3.3.3](2,6)pyridinophan;
Ausgangsligand für
Formel (V)
-
N,N',N''-tritosyl-2,11,20-triaza[3.3.3](2,6)pyridinophan
(0,5 g, 0,61 mMol), hergestellt in Beispiel H, wurde in 90% H2SO4 (6 ml) aufgelöst und unter
Rühren
2 h bei 110°C
erwärmt.
Die Lösung
wurde danach auf Raumtemperatur abgekühlt und langsam mit entionisiertem
Wasser (6 ml) verdünnt,
während
sie in einem Eisbad gekühlt
wurde. Die resultierende Lösung
wurde danach in eine 25% NaOH-Lösung
(22 ml), die in einem Eisbad gekühlt
wurde, gegossen. Der resultierende weiße Feststoff wurde mit CHCl3 (2 × 30
ml) extrahiert, über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet, filtriert
und in vacuo zur Trockene eingeengt, wobei das Titelprodukt als ein
wachsartiger weißer
Feststoff (0,167 g, 76%) erhalten wurde, und welches weiter gekennzeichnet
ist durch:
1H NMR (CDCl3)
δ 3,03 (s,
3H), 3,93 (s, 12H), 7,08 (d, 6H), 7,54 (t, 3H); und
13C {1H} NMR (CDCl3)
δ 54,58,
120,72, 136,50, 158,64;
CG/Massenspektrum m/z M+ 360;
und das veranschaulicht wird durch die Formel:
-
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Beispiel J
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Herstellung von 1,4,7-Triazacyclononan-Trihydrobromid
-
A: Herstellung von N,N',N''-tri(p-toluolsulfonyl)diethylentriamin
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Eine
Lösung
von 191 g p-Toluolsulfonylchlorid in 500 ml Ether wurde zu einer
Lösung
von 38 ml Diethylenamin und 40 g Natriumhydroxid in 250 ml Wasser
zugetropft. Das Gemisch wurde eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Es
bildete sich ein weißes
Präzipitat
und dieses wurde mittels Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen,
und unter Verwendung von Methanol rekristallisiert (es könnte auch
Acetonitril verwendet werden). Der Schmelzpunkt des rekristallisierten
Präzipitats betrug
174 bis 175°C.
Die Ausbeute betrug 90% (und sollte immer oberhalb von 70% liegen).
-
B: Herstellung von Di(p-toluolsulfonyl)ethylenglycol
-
Ethylenglycol
(28 ml) und 100 ml Pyridin wurden über einen Zeitraum von 2,5
Stunden zu einem gerührten
Gemisch von 210 g Tosylchlorid in 225 ml Pyridin zugegeben, wobei
das Gemisch durch ein Wasserbad gekühlt wurde. Nach mehrstündigem Rühren wurde
das Gemisch etwa 10 min mit einem Liter Eiswasser geschüttelt und
danach filtriert. Der Rückstand
wurde mit Ether, verdünnter
Schwefelsäure,
Wasser und schließlich
Ether gewaschen (jede der Waschflüssigkeiten war eiskalt). Der
Rückstand
wurde danach durch Vakuumpumpen getrocknet und aus siedendem Acetonitril
rekristallisiert. Der rekristallisierte Rückstand, Ausbeute 75%, hatte
einen Schmelzpunkt von 123 bis 125°C.
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C: Herstellung des Dinatriumsalzes
von N,N',N''-tri(p-toluolsulfonyl)diethylentriamin
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Jeder
Teilschritt dieses Schritts wurde unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Natriummetall (2,65
g) wurde in Hexan eingewogen und in etwa 75 ml reinen Ethanol gegeben.
Die Natrium-Ethanol-Reaktion ist stark exotherm, und die Wärme unterstützt das
Auflösen
des Natriums, wobei Natriumethoxid erhalten wird. Eine heiße Aufschlämmung von
28,3 g 1,4,7-Tritosyl-1,4,7-triazaheptan aus Schritt A und 150 ml
Ethanol wurden in einem Reaktionsgefäß mit einem Rückflusskühler gerührt. Die
Aufschlämmung
wurde unter Verwendung eines Ölbads
auf Rückfluss
erwärmt,
und danach wurde das Natriumethoxid so rasch wie möglich zugegeben.
Nach fortgesetztem Rühren
und Spülen
mit Stickstoff präzipitierte
ein weißer
Feststoff. Leichtes Erwärmen
und Spülen
wurde fortgesetzt bis der Ethanol vollständig entfernt war, und ein
Rückstand
aus trockenem Dinatriumsalz von 1,4,7-Tritosyl-1,4,7-triazaheptan übrig blieb.
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D: Synthese von 1,4,7-Triazacyclononan-N,N',N''-tritosylat
-
Dieser
Schritt wurde durchgeführt
ohne das trockene Salz aus dem Reaktionsgefäß von Schritt C zu entfernen.
Der Salzrückstand
aus Schritt C wurde in 225 ml trockenem Dimethylformamid (DMF) aufgelöst, wieder
unter einer Stickstoffatmosphäre.
Das Gemisch wurde gerührt
und auf 95 bis 110°C
erwärmt.
Danach wurde eine 0,2 M Lösung
von 18,5 g Ethylenglycolditosylat in DMF über einen Zeitraum von drei
Stunden zugegeben. Nach einer weiteren Stunde Rühren bei 100°C wurde das
Gemisch über
Nacht abgekühlt.
Es wurde danach mittels Destillation unter Unterdruck eingeengt
bis eine Präzipitation
einsetzte. Das Konzentrat wurde in 500 ml heftig gerührtes Wasser
gegossen und filtriert. Der Rückstand
wurde mit Wasser gewaschen, durch Vakuumpumpen getrocknet und aus
siedendem Aceton rekristallisiert. Das Produkt hatte einen Schmelzpunkt von
217 bis 220°C
und war in einer Ausbeute von 70% vorhanden.
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E: Synthese von 1,4,7-Triazacyclononan-Trihydrobromid
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Ein
Gemisch aus 120 ml 47% HBr, 67 ml Eisessig und 13,99 g des Produkts
aus Schritt D wurde auf 100°C
erwärmt,
und das Volumen wurde danach erneut gemessen. Das Gemisch wurde
danach fünfzig
Stunden unter Rückfluss
erwärmt
und danach mittels Destillation bei Atmosphärendruck auf etwa 20% des Ausgangsvolumens
aufkonzentriert. Das Konzentrat wurde danach filtriert. Der Rückstand,
welcher 1,4,7-Triazacyclononan-N,N',N''-trihydrobromid enthält, wurde
in Wasser extrahiert und danach durch Eindampfen in vacuo zurück gewonnen.
Das Trihydrobromid wurde aus siedender Hydrobromsäure rekristallisiert.
Sein Schmelzpunkt betrug 280°C,
und es war in einer Ausbeute von 70% vorhanden. In den NMR-Spektren
des Trihydrobromids waren Tosylatgruppen vollkommen abwesend.
-
ENDPRODUKTE
LIGAND
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Beispiel 1
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Herstellung von 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatbistrifluorethylester); [DOTPbis(F)ME];
ein Ligand nach Formel (II)
-
Zu
einer THF-Suspension (70 ml) von 10 g (58 mMol) von 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan,
hergestellt durch das Verfahren von Beispiel E, wurden 7,4 g (246
mMol) Paraformaldehyd zugegeben. Die Lösung wurde in einem Eisbad
gekühlt
und 81 g (246 mMol) Tris(2,2,2-trifluorethyl)phosphit wurden auf
einmal zugegeben.
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Die
Lösung
wurde danach auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und 24 h bei
25°C unter
einer N2-Atmosphäre gerührt. Die Reaktion wurde danach
in vacuo aufkonzentriert, wobei ein viskoses orangefarbenes Öl erhalten
wurde. Dieses kann ohne Reinigung verwendet werden.
-
Falls
gewünscht,
wurde das Öl
danach in 50 ml Aceton aufgelöst
und über
eine Aluminiumoxidsäule (basische
Form) geleitet, wobei mit Aceton eluiert wurde. Nach Aufkonzentrierung
des Aceton-Lösungsmittels wurde
der Perester als ein viskoses, feuchtigkeitsempfindliches, orangefarbenes Öl erhalten,
Ausbeute 60 g (86%), und wurde ohne weitere Reinigung in nachfolgenden
Reaktionen verwendet.
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Beispiel 2
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Herstellung von 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatmonotrifluorethylester), Tetrakaliumsalz;
[DOTP(F)ME]; ein Ligand nach Formel (II)
-
Zu
einer wässrigen
Dioxanlösung
(100 ml H2O/70 ml Dioxan) wurden 25 g (0,45
Mol) KOH zusammen mit 60 g (50 mMol) des in Beispiel 1 hergestellten
Peresters zugegeben. Die Lösung
wurde danach 1 h unter Rückfluss
erwärmt
und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach Aufkonzentrieren des wässrigen
Reaktionsgemisches präzipitierte
das gewünschte
Titelprodukt als ein schmutzig weißer Feststoff und wurde abfiltriert,
wobei 15 g (15 mMol, 30%) erhalten wurden, das weiter gekennzeichnet
war durch:
13C NMR (D2o)
δ 52,95 (d),
53,88 (s), 63,60 (qd), 126,49 (qd); und
31P
NMR (D2O)
δ 22,69: und
19F
NMR (D2O)
δ 3,51.
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Beispiel 3
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Herstellung von 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatmonotrifluorethylester), freie
Säure;
[DOTP(F)ME]; ein Ligand nach Formel (II)
-
Der
Phosphonatester (Kaliumsalz) aus Beispiel 2 wurde durch einen Kationenaustauschsäule (DowexTM-50 X4-400) geleitet, welche mit 1 N HCl
vorbehandelt worden war. Nach Gefriertrocknung des wässrigen
Eluenten wurde die freie Säure
als ein ausgeflocktes schneeweißes
Pulver erhalten.
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KOMPLEXHERSTELLUNG
-
Allgemeines
Verfahren
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Komplexherstellung (für Bioverteilung)
-
Eine
Vorratslösung
von 153SmCl3 wurde
hergestellt durch Zugabe von 2 μl
3 × 10–4 M 153SmCl3 in 0,1 N HCl
zu 2 ml 3 × 10–4 M153SmCl3-Trägerlösung in
0,1 N HCl. Der 1 : 1 Ligand/Metall-Komplex wurde danach hergestellt
durch Kombinieren von 0,5 ml Ligandenlösung (1,2 × 10–3)
mit 2,0 ml der Metallvorratslösung,
gefolgt von sorgfältigem
Mischen, wobei eine saure Lösung
(pH = 2) erhalten wurde. Der pH-Wert
wurde danach unter Verwendung von 0,1 N NaOH auf 7,5 eingestellt,
um vollständige
Komplexierung zu erleichtern. Der Prozentanteil an Metall als ein
Komplex wurde danach bestimmt durch Führen eines Aliquots der Komplexlösung durch
eine SephadexTM C-25 (Kationenaustausch)
Säule,
Elution mit 4 : 1 Salzlösung
(0,85% NaCl/NH4OH) und Sammeln von 2 ml
Fraktionen. Die Radioaktivitätsmenge
in den kombinierten Elutionen wurde danach mit der auf dem Harz,
auf dem das nicht-komplexierte Metall zurück gehalten wird, verbliebenen
verglichen. Danach wurde durch dieses Verfahren bestimmt, dass die
Komplexierung mehr als 98% betrug.
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Octanol : Wasser-Verteilung
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Der
gereinigte 153Sm-Komplex (500 μl) wurde
mit einem gleichen Volumen Octanol kombiniert. Die zwei Phasen wurden
danach während
einer Minute heftig bewegt und die Emulsion absetzen gelassen. Danach
wurde aus jeder Phase ein 100 μl
Aliquot entfernt, und der Verteilungskoeffizient aus den in den
verschiedenen Phasen nachgewiesenen Radioaktivitätsmengen bestimmt.
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Komplexherstellung (für Bilddarstellungsstudien)
-
Metall-Liganden-Komplexe
wurden mittels verschiedener Verfahren hergestellt. Die Verfahren
umfassten das Mischen des Metalls und des Liganden in wässriger
Lösung
und Einstellen des pH-Werts auf den gewünschten Wert. Die Komplexierung
wurde in Lösungen
durchgeführt,
die Salze und/oder Puffer sowie Wasser enthielten. Es wurde festgestellt,
dass erwärmte
Lösungen
manchmal höhere
Ausbeuten an Komplex ergaben, als wenn die Komplexierung bei Umgebungstemperaturen
durchgeführt
wurde.
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Die
Gd-DOTP(F)ME-Komplexe wurden gebildet durch Mischen von GdCl3 mit einem 5% stöchiometrischen Überschuss
an Ligand. Eine 0,1 M GdCl3-Lösung (1,0
ml) wurde mit 1,05 ml eines 0,1 M Liganden gemischt, danach wurde
die Probe mit KOH neutralisiert und auf 5,0 ml verdünnt, um
eine 20 ml Komplex-Vorratslösung
herzustellen.
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Beispiel 4
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Herstellung des Komplexes 153Sm-1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatmonotrifluormethylester)
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Der
Sm-DOTP(F)ME-Komplex wurde gebildet durch Herstellung einer Lösung des
Liganden in entionisiertem Wasser (pH-Wert von etwa 2). Ein Ligand/Metall-Komplex
wurde danach hergestellt durch Kombinieren der Ligandenlösung mit
wässrigem
SmCl3 (3 × 10–4 in
0,01 N HCl), enthaltend 153SmCl3 als
Nachweissubstanz. Nach gründlichem
Mischen wurde der Prozentanteil an Metall als ein Komplex bestimmt
durch Führen
einer Probe der Komplexlösung
durch eine SephadexTM Säule, Elution mit 4 : 1 Salzlösung (0,85% NaCl/NH4OH) und Sammeln von 2 × 3 ml Fraktionen. Die Radioaktivitätsmenge
in den kombinierten Elutionen wurde danach mit der auf dem Harz
verbliebenen verglichen. Unter diesen Bedingungen wurde der Komplex mit
dem Eluent entfernt und nicht-komplexiertes Metall wird auf dem
Harz zurück
gehalten. Durch dieses Verfahren wurde bestimmt, dass die Komplexierung
95% oder mehr betrug.
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BIOVERTEILUNG
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Allgemeines
Verfahren
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1H
Relaxationsmessungen
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Die
Protonenrelaxation r1 von Gd-DOTP(F)ME wurde als eine Funktion von
1/T1 gegen die Komplexkonzentration [mM Gd-DOTP(F)ME] bei 40 MHz
Proton-Lamor-Frequenz
bei Raumtemperatur (etwa 25°C)
bestimmt. Konzentrationen von 2,5 bis 20 mM wurden untersucht.
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Bioverteilung
in Tieren
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Sprague
Dawley-Ratten wurden fünf
Tage akklimatisieren gelassen, danach wurden 100 μl der Komplexlösung über die
Schwanzvene injiziert. Die Ratten wogen zum Zeitpunkt der Injektion
zwischen 150 und 200 g. Nach 30 min wurden die Ratten durch zervikale
Dislokation getötet
und seziert. Die Radioaktivitätsmenge
in jedem Gewebe wurde durch Auszählen
in einem an einen Mehrkanal-Analysator gekoppelten Nal-Szintillationszähler bestimmt.
Die Zählimpulse
wurden mit den Zählimpulsen
in 100 μl
Standards verglichen um den Prozentanteil der Dosis in jedem Gewebe
oder Organ zu bestimmen. Die Verwendung von 159Gd
als radioaktive Nachweissubstanz ergab ähnliche Ergebnisse.
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Die
prozentuale Dosis in Blut wurde abgeschätzt unter der Annahme, dass
Blut 6,5% des Körpergewichts
ausmacht. Die prozentuale Dosis in Knochen wurde abgeschätzt durch
Multiplikation der prozentualen Dosis im Femur mit 25. Die prozentuale
Dosis in Muskel wurde abgeschätzt
unter der Annahme, dass Muskel 43% des Körpergewichts ausmacht.
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Zusätzlich zur
Bioverteilung in Organen wurden Chelate der Verbindungen der Formeln
(II)–(VI)
hinsichtlich der Effizienz einer Lokalisierung in Knochen bewertet,
da Phosphonate bekanntermaßen
Hydroxyapatit binden können.
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BEISPIEL I
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Die
Prozentanteile der injizierten Dosis des Komplexes von Beispiel
4 in mehreren Geweben sind in Tabelle I angegeben. Die Zahlen repräsentieren
den Mittelwert von mindestens 3 Ratten pro Datenpunkt 30 min und
2 Stunden nach der Injektion.
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TABELLE
I
INJIZIERTE DOSIS IN VERSCHIEDENEN GEWEBEN FÜR
153Sm-DOTP(F)ME
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Jeder
Datenpunkt stellt den Mittelwert von drei Ratten dar.
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Der
Leberkontrast ist aus 2 und der nachfolgenden Tabelle
II ersichtlich. Es ist ebenfalls ersichtlich, dass der DOTP(F)ME
Ligand/Komplex eine geringe Lipophilie aufweist.
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Tabelle
II Zwei-Stunden Bioverteilung von Leberkontrastmitteln auf Basis
eines zunehmenden Octanol : Wasser-Verhältnisses unter Verwendung von
153Sm-Ligand-Komplex
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In
Tabelle II sind die verschiedenen Verbindungen:
DOTPME bedeutet
1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatethylester),
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
DOTPMP bedeutet 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonat-n-propylester),
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
DOTPMiP bedeutet 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonatisopropylester),
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
DOTPM(tris)iP bedeutet
1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7-tris(methylenphosphonatisopropylester),
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
DOTPMB bedeutet 1,4,7,10-Tetraazacyclododecan-1,4,7,10-tetra(methylenphosphonat-n-butylester),
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
PMBHE bedeutet 3,6,9,15-Tetraazabicyclo[9.3.1]pentadeca-1(15),11,13-trien-3,6,9-methylen(n-butyl)phosphonat,
und ist ein Ausgangsmaterial für
die Liganden der vorliegenden Erfindung.
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Wenn
die Lipophilie allmählich
zunimmt (das Verhältnis
Octanol/Wasser nimmt zu), würde
man eine entsprechende Verstärkung
von intramolekularen Wechselwirkungen zwischen dem Chelat und lipophilen Blutproteinen
nach intravenöser
Injektion erwarten. Somit würde
man eine verlängerte
Retention des Chelats im Blut-Pool und ein entsprechende Erhöhung der
Aufnahme in der Leber und der Ausscheidung durch den Gastrointestinaltrakt
(GI) vorhersagen. Wie erwartet, zeigte der stark lipophile Butylester
eine erhebliche Aufnahme in die Leber (33%) und einen raschen Transport
in den GI-Trakt. Überraschenderweise
zeigte der Fluorester einen noch größeren Grad an Aufnahme in die
Leber (95%), was einen alternativen Mechanismus für die Hepatozytenerkennung
oder möglicherweise
verstärkte
Wechselwirkungen mit einem spezifischen Protein nahe legt. Somit
scheint der Fluorkern einen einzigartigen Einfluss auf die Bioverteilung
des Chelats zu haben, über
das hinaus, was auf Basis der lipophilen Eigenschaften erklärt werden
kann.
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Im
Allgemeinen wird erwartet, dass Chelate mit niedrigem Molekulargewicht
und minimalem lipophilen Charakter über glomeruläre Filtration
durch die Nieren aus dem Körper
ausgeschieden werden. Dementsprechend wurde festgestellt, dass alle
Chelate durch die Propylkette eine rasche und vollständige Aufnahme durch
die Nieren und Elimination durch den Urin zeigten.
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Beispiel II – 1H und 19F NMR Spektren
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Der
freie Ligand DOTP(F)ME aus Beispiel 2, und dessen Komplexe mit La+3 und Gd+3 sind
in 2 gezeigt. Das Signal von dem freien Liganden
(Beispiel 2) ist ziemlich scharf, mit einer Linienbreite von 3 Hz. Nach
Komplexierung mit Gd+3 (dem für die Protonen-Bilddarstellung
verwendeten paramagnetischen Metall) verbreitert sich die 19F-Linienbreite auf etwa 1600 Hz. In diesem
Fall sollte die Linienbreite eng mit den tatsächlichen Relaxationsparametern
(T1 und T2) korrelieren, da die Wirkungen der paramagnetischen Relaxation durch
Gd+3 jegliche kleinen Unterschiede in der
chemischen Verschiebung der CF3-Gruppen
in dem Komplex dominieren. Die Gesamtwirkung dieser erheblichen
Linienverbreiterung führt
zu einer dramatischen Verringerung von 19F-T2.
In der Tat ist T2 dieses Komplexes derart kurz, so dass das Signal
zu schnell abnimmt um nachgewiesen zu werden, sogar bei den kürzesten,
bei dem Bilddarstellungssystem möglichen
TE-Einstellungen (etwa 1 ms). Versuche, 19F-Bilddarstellungen
unter Verwendung des Gd[DOTP(F)ME]-Komplexes zu erhalten, waren aufgrund
der beträchtlichen
Linienverbreiterung des 19F-Signals nicht
erfolgreich.
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Die
Linienbreite des 19F-Signals im diamagnetischen
Komplex La+3[DOTP(F)ME] ist breiter als
angenommen auf Basis der Rotations-Korrelationszeit dieses Chelats
mit niedrigem Molekulargewicht. Spektren von manchen der anderen
paramagnetischen Lanthanid-Komplexe zeigen in der Tat, dass die
CF3-Gruppen magnetisch nicht äquivalent
sind, aufgrund der Einführung
von mehreren asymmetrischen Zentren am Phosphoratom. Daher ist die
Verbreiterung der Linienbreite dieses Komplexes nicht-äquivalenten Fluormethylsignalen
zuordenbar. Weiterhin, und von großer Bedeutung, da die Linienverbreiterung
eine Größenordnung
kleiner ist als im paramagnetischen Komplex, sollte eine 19F-Bilddarstellung möglich sein, da T2 länger sein
und innerhalb der Arbeitsgrenzen des Bilddarstellungssystems liegen
wird.
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Es
scheint wahrscheinlich, dass die Alkylkettenlänge im Phosphonatester die
CF3-Reste
in magnetisch äquivalente
Umgebungen positionieren und einen Gd+3-Komplex erzeugen
kann, welcher eine T2 aufweist, die ausreichend lang ist um adäquate 19F-Bilddarstellungen über einen relativ kurzen Zeitraum
(Minuten) zu erzeugen. Kombinationen mit von Ln+3 verschiedenen
Kationen, welche unterschiedliche Relaxationseigenschaften aufweisen,
mit Ligandenvariationen, bei denen die Positionierung der CF3-Gruppen verändert wurde, sollten weiterhin
Chelate erzeugen, welche die Bilddarstellung sowohl von Protonen
als auch von Fluor verstärken
können.
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BILDDARSTELLUNGSEXPERIMENTE
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Allgemeines
Verfahren
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Zunächst wurden
injizierbare Lösungen
hergestellt (0,5 M), indem die entsprechende Menge jedes Komplexes
in 2 ml entionisiertem Wasser aufgelöst wurde. Die pH-Werte der Lösungen wurden
danach auf 7,4 eingestellt, unter Verwendung von 1 M HCl oder NaOH,
je nach Bedarf. Der Gd-Gesamtgehalt jeder Lösung wurde danach mittels ICP-Analyse
bestimmt.
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Eine
der vorstehend beschriebenen Metalllösungen wurde einer anästhetisierten
Sprague Dawley Ratte intramuskulär
injiziert, in einer Dosis von 0,05–0,1 mMol Gd/kg Körpergewicht.
Danach wurden in unterschiedlichen Zeitintervallen Bilddarstellungen
aufgenommen und mit der Kontrolle ohne Injektion zum Zeitpunkt 0
verglichen.
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Beispiel III
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Der
Gd-Komplex (ähnlich
wie in Beispiel 4 hergestellt) zeigte eine Verstärkung von Jejunum und Ileum, und
eine Knochenlokalisierung in der Schulter, der Wirbelsäule und
dem Brustbein.
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Beispiel IV
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Verschiedene
Beispiele von 1H- und 19F-Bilddarstellungen
sind in 3 gezeigt. Die Bilddarstellungen #1–#4 sind 1H-Bilddarstellungen unter Verwendung von
Gd[DOTP(F)ME]. Die Bilddarstellungen 5 und 6 sind 19F-Bilddarstellungen
unter Verwendung von La[DOTP(F)ME]. Bilddarstellung #1 zeigt einen
sagittalen Schnitt durch ein durchströmtes Rattenherz (mit KCl angehalten
um Bewegungsartifakte zu vermeiden), welches in der Mitte eines
20 mm NMR-Röhrchens
angeordnet ist. Diese 1H-Bilddarstellung
wurde auf einem 9,4 T Bilddarstellung/Spektroskopie-System erhalten,
unter Verwendung einer TE (Echolinie) von 20 Millisekunden (ms) und
einer TR (Wiederholungslinie) von 500 ms. Bilddarstellung #2 wurde
aufgenommen, nachdem eine Linie in Nähe des Bodens des NMR-Röhrchens
positioniert worden war, um überschüssiges Perfusat
von der Umgebung des Herzens zu entfernen. Das dunkle Objekt im
Zentrum des Herzens ist ein an einem Ballon befestigter Katheter,
gefüllt
mit nicht strömendem
Perfusat, was zur Überwachung
der Herzfunktion (d. h. Geschwindigkeit und Druck) verwendet wird.
Die Bilddarstellungen #3 (sagittal) und #4 (axial) zeigen das gleiche
Herz, nachdem 2 mM Gd[DOTP(F)ME] zu dem rezirkulierenden Perfusat
zugegeben worden waren (TE = 13,4 ms). Der Großteil des Herzens zeigt einen
verstärkten 1H-Kontrast, was darauf hindeutet, dass dieses
komplexierte Mittel in den gesamten extrazellulären Raum eindringt. Die Herzarterien
erscheinen noch stärker
verstärkt,
da die Konzentration des komplexierten Mittels im Gefäßraum höher war
als im Zwischenraum, als diese Bilddarstellung aufgenommen wurde.
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Die
Bilddarstellungen #5 und #6 zeigen dreidimensionale Gradientenecho-19F-Bilddarstellungen
eines Rattenherzens unter Verwendung von TE = 3 ms, TR = 800 ms
bzw. von TE = 1,6 ms, TR = 700 ms, unter Verwendung des La[DOTP(F)ME]
Chelats. Beide Bilddarstellungen zeigen, dass das komplexierte Mittel
in den gesamten extrazellulären
Raum eindringt, da in den Ventrikeln höhere Konzentrationen des komplexierten Mittels
gesehen werden.