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Die
vorliegende Erfindung betrifft die elektronische Artikelsicherung
(EAS) und insbesondere das Filtern von in EAS-Systemen empfangenen
Signalen.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Es
ist wohlbekannt, elektronische Artikelsicherungssysteme vorzusehen,
um Ladendiebstahl aus Kaufhäusern
zu verhindern oder davor abzuschrecken. In einem typischen System
werden Markierungen, die dafür
ausgelegt sind, mit einem am Ladenausgang angeordneten elektromagnetischen Feld
in Wechselwirkung zu treten, an Herstellungsartikeln befestigt.
Wenn eine Markierung in das Feld bzw. die „Abfragezone" gebracht wird, wird
das Vorhandensein der Markierung erkannt und ein Alarm generiert.
Nach ordnungsgemäßer Bezahlung
für die Ware
an einer Kasse wird dagegen die Markierung entweder von dem Herstellungsartikel
entfernt oder, wenn die Markierung an dem Artikel angebracht bleiben
soll, eine Deaktivierungsprozedur ausgeführt, die eine Eigenschaft der
Markierung so verändert, daß die Markierung
in der Abfragezone nicht mehr erkannt wird.
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Bei
einer Art von weitverbreitetem EAS-System alterniert das in der
Abfragezone vorgesehene elektromagnetische Feld mit einer gewählten Frequenz,
und die zu erkennenden Markierungen enthalten ein magnetisches Material,
das beim Durchlaufen des Feldes harmonische Störungen der gewählten Frequenz
produziert. In der Abfragezone sind Detektionsgeräte vorgesehen
und so abgestimmt, daß sie
die von der Markierung produzierten charakteristischen harmonischen
Frequenzen erkennen. Wenn solche Frequenzen vorhanden sind, betätigt das
Detektionssystem einen Alarm. Ein EAS-System dieser Art ist zum
Beispiel aus dem eigenen US-Patent Nr. 4,660,025 (erteilt an Humphrey)
bekannt.
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Es
ist häufig
der Fall, daß EAS-Systeme
an Standorten eingesetzt werden, an denen beträchtliche störende elektromagnetische Signale
vorhanden sind. Zusätzlich
zu der üblichen
60-Hz-Strahlung und den Oberwellen, die durch das Gebäudestromnetz erzeugt
werden, strahlen elektronische Kassen, Verkaufspunktendgeräte, Gebäudesicherheitssysteme usw.
wahrscheinlich weitere Störsignale
aus. Das Vorhandensein von Störsignalen
kann den zufriedenstellenden Betrieb von EAS-Systemen erschweren.
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Es
ist wohlbekannt, EAS-Systeme zwischen Einstellungen, die größeren und
kleineren Empfindlichkeitsgraden entsprechen, einzustellen. Wenn
ein System so eingestellt wird, daß es relativ empfindlich ist,
wird die Wahrscheinlichkeit, daß eine
EAS-Markierung unerkannt die Abfragezone durchläuft, vermindert, aber auf Kosten
einer möglicherweise
zunehmenden Anfälligkeit
gegenüber
Falschalarmen. Wenn die Empfindlichkeit des Systems herabgesetzt wird,
wird umgekehrt die Anfälligkeit
gegenüber Falschalarmen
verringert, aber es kann das Risiko zunehmen, daß eine Markierung unerkannt
die Abfragezone durchläuft.
Die Einstellung des EAS-Systems ist somit häufig ein Kompromiß zwischen
zuverlässiger
Leistungsfähigkeit
im Hinblick auf das Erkennen von Markierungen (manchmal als „Pick Rate" bezeichnet) und
Anfälligkeit
gegenüber
Falschalarmen. Das Vorhandensein von Störsignalen erschwert tendenziell
die Erzielung einer annehmbar hohen Pick Rate, ohne daß gleichzeitig
eine inakzeptable Anfälligkeit
gegenüber
Falschalarmen entsteht.
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Um
dieses Problem zu überwinden,
wurde bereits eine bestimmte Signalaufbereitung oder -filterung
an dem durch die Detektionsgeräte
empfangenen Signal ausgeführt,
bevor dieses Signal verarbeitet wird, um zu bestimmen, ob eine Markierung
in der Abfragezone vorhanden ist. Ein Ansatz, der im Hinblick auf
Signalaufbereitung in Betracht gezogen werden kann, ist die Kamm-Bandpaßfilterung.
Ein Kamm-Bandpaßfilter
ist dafür
ausgelegt, die von der Markierung erzeugten harmonischen Signale
durchzulassen und das Rauschspektrum zwischen den harmonischen Frequenzen
zu dämpfen.
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1 ist
ein Blockschaltbild von Hardware, die ein EAS-System bildet, in
dem mittels digitaler Signalverarbeitung Signalaufbereitung und
Markierungsdetektion ausgeführt
wird. Die Bezugszahl 100 bedeutet allgemein das EAS-System.
Das System 100 enthält
eine Signalerzeugungsschaltung 112, die eine Sendeantenne 114 ansteuert,
damit sie ein Abfragesignal 116 in eine Abfragezone 117 ausstrahlt. In
der Abfragezone 117 befindet sich eine EAS-Markierung 118 und
strahlt als Reaktion auf das Abfragefeldsignal 116 ein
Markierungssignal 120 aus. Das Markierungssignal 120 wird
an einer Empfangsantenne 122 zusammen mit dem Abfragefeldsignal 116 und
verschiedenen Rauschsignalen, die von Zeit zu Zeit in der Abfragezone 117 anwesend
sind, empfangen. Die an der Antenne 122 empfangenen Signale werden
einer Empfangsschaltung 124 zugeführt, von der aus das empfangene
Signal einer Signalaufbereitungsschaltung 126 zugeführt wird.
Die Signalaufbereitungsschaltung 126 fuhrt eine analoge
Signalaufbereitung, wie zum Beispiel eine analoge Filterung, in bezog
auf das empfangene Signal durch. Zum Beispiel kann die Signalaufbereitungsschaltung 126 eine
Hochpaßfilterung
mit einer Grenzfrequenz von etwa 600 Hz durchführen, um das Abfragefeldsignal 116,
Stromversorgungsnetzstrahlung und niedrige Oberwellen davon zu entfernen.
Außerdem
kann die Signalaufbereitungsschaltung ein Tiefpaßfilter zum Dämpfen von
Signalen oberhalb von zum Beispiel 8 kHz, die außerhalb des Bandes liegen,
das relevante harmonische Signale enthält, enthalten.
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Das
von der Signalaufbereitungsschaltung 126 ausgegebene aufbereitete
Signal wird dann einem Analog/Digital-Umsetzer 128 zugeführt, der
das aufbereitete Signal in ein digitales Signal umsetzt, das aus
einer Sequenz digitaler Signalabtastwerte besteht. Das resultierende
digitale Signal wird als Eingangssignal einer digitalen Signalverarbeitungseinrichtung 130 zugeführt.
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Die
DSP-Einrichtung 130 verarbeitet das digitale Eingangssignal,
um so zusätzliche
Signalaufbereitung bereitzustellen, und auch um die Anwesenheit
des Markierungssignals 120 zu erkennen. Auf der Basis dieser
Verarbeitung bestimmt die DSP-Einrichtung 130, ob eine
Markierung 118 in der Abfragezone anwesend zu sein scheint,
und wenn dies der Fall ist, gibt die Einrichtung 130 ein
Detektionssignal 132 an eine Anzeigereinrichtung 133 aus.
Die Anzeigereinrichtung 133 reagiert auf das Detektionssignal 132 zum
Beispiel, indem sie einen sichtbaren und/oder hörbaren Alarm erzeugt, oder
durch Einleiten einer anderen entsprechenden Aktion.
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Eine
durch die DSP-Einrichtung 130 bereitgestellte Kamm-Bandpaßfilterungsfunktion
weist eine Frequenzgangkurve auf, die in 2 durch
die durchgezogene Kurve 134 angegeben ist. Die durch die
Kurve 134 dargestellte Frequenzgangkurve wäre geeignet,
wenn die Betriebsfrequenz F0 (d. h. die
Frequenz des Abfragefeldsignals 116) 73,125 Hz, eine häufig verwendete
Betriebsfrequenz in harmonischen EAS-Systemen, beträgt. Die
Durchlaßbänder der
Kammfilterungsfunktion entsprechen ganzzahligen Vielfachen der Betriebsfrequenz
F0, nämlich 73,125
Hz, 146,250 Hz, 219,375 Hz und so weiter. Es ist zu beobachten,
daß die
durch die Kurve 134 repräsentierte Frequenzgangkurve über das
gesamte Frequenzspektrum zwischen den harmonischen Senderfrequenzen,
die ganzzahlige Vielfache der Betriebsfrequenz F0 sind,
eine signifikante Dämpfung liefert.
Folglich läßt sich
durch Bereitstellung einer Kammfilterung mit dieser Frequenzgangkurve,
bevor die Markierungsdetektionsverarbeitung durchgeführt wird,
eine gute Dämpfung
von störenden
Signalen erzielen.
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3 zeigt
in Funktionsblockform Verarbeitung, die in der DSP-Einrichtung 130 ausgeführt wird, um
die gewünschte
Kamm-Bandpaßfilterung
zu implementieren. Wie in 3 gezeigt,
wird in einem Block 136 eine Sequenz digitaler Eingangssignale x[n]
zu M parallelen Abtastwertströmen
geformt. Jede dieser resultierenden M Teilsequenzen wird dann jeweils
wie durch Blöcke 138 angegeben
tiefpaßgefiltert.
Typischerweise werden die Teilsequenzfilter als rekursive Filter
(IIR-Filter) implementiert. Nach der Tiefpaßfilterung in den Blöcken 138 werden die
parallelen Teilsequenzen in einem Block 140 zu einer Sequenz
von Ausgangssignalen y[n] mit derselben Abtastrate wie das Eingangssignal
x[n] synthetisiert. Man erhält
die Anzahl M von Teilsequenzen durch Dividieren der Abtastrate Fs, mit der der A/D-Umsetzer arbeitet, durch
die Betriebsfrequenz F0 (d. h. M = Fs ÷ F0). Bei einem herkömmlichen harmonischen EAS-System
beträgt
die Abtastrate Fs 18,72 kHz, so daß bei einer
Betriebsfrequenz von F0 = 73,125 Hz die
Anzahl M von Teilsequenzen 256 beträgt.
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Die
in 3 dargestellte Kammfilterungsverarbeitung wird
als Mehrratenfilter bezeichnet, und die Bildung von Teilsequenzen
aus dem Eingangssignal ist als Polyphasenzerlegung bekannt.
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Ein
Kamm-Bandpaßfilter,
das mit einer in 3 gezeigten Mehrratenarchitektur
implementiert wird und Durchlaßbänder aufweist,
die relevanten harmonischen Signalen in einem EAS-System entsprechen,
kann im Hinblick auf die Dämpfung
von Störungen,
die zwischen die Durchlaßbänder fallen, signifikanten
Nutzen bereitstellen.
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Wie
in der gleichzeitig anhängigen
Patentanmeldung Nr. 08/557,628 (registriert am 14.11.1995 mit denselben
Erfordern wie die vorliegende Anmeldung, die gemeinsam mit der vorliegenden
Anmeldung übertragen
wurde) erwähnt
wird, reagiert jedoch, wenn impulsives oder Breitbandrauschen in der
Abfragezone anwesend ist, das in 3 dargestellte
Kammfilter mit „Klingeln" auf solches Rauschen,
wodurch eine Signalfolge erzeugt wird, die synchron mit dem Abfragesignalzyklus
erzeugt wird und die durch Markierungen verursachten harmonischen
Perturbationen imitiert. Eine solche Signalfolge kann während der
nachfolgenden Markierungsdetektionsverarbeitung leicht mit einem
Markierungssignal verwechselt werden, wenn tatsächlich keine Markierung anwesend
ist.
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Um
diesen Nachteil der Kamm-Bandpaßfilterung
zu überwinden,
wurde in der erwähnten
Patentanmeldung '628
eine Praxis vorgeschlagen, die nun mit Bezug auf 4 beschrieben
werden soll.
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Gemäß der in
der Patentanmeldung '628
offengelegten Praxis wird das digitale Eingangssignal x[n] als Eingangssignale
sowohl einem Kammfilterungsblock 150, der den durch die
Kurve 134 in 2 angegebenen Frequenzgang aufweist,
als auch einem „Antikamm"-Filterungsblock 154,
der einen durch die gestrichelte Kurve 155 von 2 angegebenen
Frequenzgang aufweist, zugeführt.
Die „Antikamm"-Filterungsfunktion 154 ist ähnlich wie
die Kammfilterungsfunktion 150 ein Kamm-Bandpaßfilter,
aber die Durchlaßbänder des „Antikamms" sind auf halbem
Weg zwischen den Durchlaßbändern des Kammfilters 150 positioniert.
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Eine
von der Kammfilterungsfunktion 150 ausgegebene Signalsequenz
y[n] wird in einem Block 152 einer Markierungsdetektionsverarbeitung unterzogen.
Wenn im Block 152 bestimmt wird, daß die Ausgangssignalsequenz
y[n] die Anwesenheit eines Markierungssignals 120 in der
Abfragezone 117 anzeigt, dann erzeugt der Block 152 das
obenerwähnte
Detektionssignal 132. Die Ausgangssequenz y[n] wird außerdem einer
Quadrierungsfunktion 156 zugeführt, deren Ausgangssignal im
Block 160 tiefpaßgefiltert
wird, und das resultierende gefilterte Signal wird als ein erstes
Eingangssignal einem Vergleichsblock 164 zugeführt. Eine
aus der „Antikamm"-Filterung des Eingangssignals im Block 154 resultierende
Ausgangssequenz y'[n]
wird ebenfalls quadriert (Block 158), tiefpaßgefiltert
(Block 162) und als ein zweites Eingangssignal dem Vergleichsblock 164 zugeführt. Der
Vergleichsblock vergleicht die beiden Eingangssignale, die aus dem
Kamm- bzw. dem „Antikamm"-Kanal empfangen
werden, und wirkt, um die Markierungsdetektionsverarbeitung im Block 152 zu
sperren, wenn die Eingangssignale im wesentlichen gleich sind.
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Der „Antikamm"-Verarbeitungskanal
von 4 dient zur Verhinderung von Falschalarmen als Reaktion
auf impulsives oder Breitbandrauschen, da die Kamm- und Antikamm-Filterungsfunktionen
auf solches Rauschen reagieren, indem sie Klingeln in ihren jeweiligen
Ausgangssignalen y[n] und y'[n]
mit im wesentlichen demselben Energiepegel produzieren. Wenn ein
Rauschimpuls oder Breitbandrauschen empfangen wird, sind die beiden
Eingangssignale des Vergleichsblocks folglich ungefähr gleich und
die Markierungsdetektionsverarbeitung wird gesperrt.
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Wenn
dagegen ein Markierungssignal empfangen wird, wird der größte Teil
der Energie des Signals durch die Kammfilterungsfunktion 150 durchgelassen,
wird aber durch die Sperrbänder
der Antikamm-Filterfunktion 154 blockiert. Folglich ist
das Eingangssignal aus dem Kammkanal für den Vergleichsblock 164 wesentlich
größer als
das Antikamm-Kanaleingangssignal,
und die Markierungsdetektionsverarbeitung wird nicht gesperrt.
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Die
Bereitstellung des Antikamm-Impulsrauschdetektionskanals zur Verhinderung
von Falschalarmen, die andernfalls durch die Verwendung einer Kammfilterung
zur Signalaufbereitung entstehen könnten, stellt gegenüber herkömmlichen EAS-Praktiken
einen Fortschritt dar, insbesondere weil es dadurch praktikabel
wird, ein Kammfilter mit steilen Übergangsbändern zu verwenden, ohne die Anfälligkeit
des Systems gegenüber
Falschalarmen zu sehr zu vergrößern. Die
Bereitstellung eines Antikammkanals ist jedoch nicht immer eine
ideale Lösung
für das
Problem von impulsivem und Breitbandrauschen. In Umgebungen, in
denen Rauschimpulse relativ häufig
auftreten, kann der Antikammkanal zum Beispiel die Markierungsdetektionsverarbeitung
relativ oft und/oder über
Zeiträume
signifikanter Dauer sperren und dadurch zu einer unerwünschten Reduktion
der „Pick
Rate" führen. Außerdem ist
die Kammfilterung angesichts nicht-Gaußschem Rauschen nicht immer
so robust wie es erwünscht
ist, und es kann außerdem
erwünscht
sein, ein Filter bereitzustellen, das eine schnellere Ansprechzeit
aufweist, als praktisch mit der oben beschriebenen Art von Kammfilterung
bereitgestellt werden kann.
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ZIELSETZUNGEN
UND KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist folglich eine Aufgabe der Erfindung, ein elektronisches Artikelsicherungssystem
bereitzustellen, in dem aus einer Abfragezone empfangene Signale
gefiltert werden, um Störungen
zu unterdrücken.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines elektronischen
Artikelsicherungssystems, das eine Kammfilterung so verwendet, daß nicht
wesentlich zu einer Anfälligkeit
gegenüber
Falschalarmen beigetragen wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines elektronischen
Artikelsicherungssystems, in dem Kammfilterung verwendet wird, und
die Anfälligkeit
gegenüber
Falschalarmen verringert wird, ohne gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit
des Erkennens von Markierungssignalen wesentlich zu verringern.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines elektronischen
Artikelsicherungssystems, das ein Kammfilter verwendet, das eine
schnellere Ansprechzeit als bekannte Kammfilterungstechniken aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines elektronischen
Artikelsicherungssystems, das eine Kammfilterungsfunktion verwendet,
die angesichts nicht-Gaußscher
Störungen robust
ist.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein elektronisches Artikelsicherungssystem
bereitgestellt, das folgendes enthält: Schaltkreise zum Erzeugen
und Abstrahlen eines Abfragesignals, das mit einer vorbestimmten
Frequenz F0 in einer Abfragezone alterniert,
eine Antenne zum Empfangen eines in der Abfragezone anwesenden Signals,
einen Analog/Digital-Umsetzer zum Empfangen eines Analogsignals, das
das durch die Antenne empfangene Signal repräsentiert, und zum Umsetzen
des Analogsignals in eine Sequenz digitaler Abtastwerte, und digitale
Signalverarbeitungsschaltkreise zum Verarbeiten der Sequenz digitaler
Abtastwerte, um Störungen
daraus zu entfernen, wobei die digitalen Signalverarbeitungsschaltkreise
die Sequenz digitaler Abtastwerte durch die folgenden Schritte verarbeiten:
Bilden von M Teilsequenzen aus der Sequenz digitaler Abtastwerte,
wobei M eine positive ganze Zahl größer als 1 ist, Anwenden einer
jeweiligen nichtlinearen digitalen Filterungsfunktion auf jede der
M Teilsequenzen und Kombinieren der M gefilterten Teilsequenzen,
um eine verarbeitete Sequenz digitaler Abtastwerte zu bilden.
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Weiterhin
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
die auf die M Teilsequenzen angewandten nichtlinearen Filterungsfunktionen
dergestalt sein, daß sie
in die folgenden Klassen von Filterungsfunktionen fallen, die in
einer Reihenfolge abnehmender Allgemeinheit aufgelistet sind: Permutationsfilter,
Stapelfilter und ordnungsstatistische Filter. Zum Beispiel kann
die auf die M Teilsequenzen angewandte nichtlineare Filterung durch
Verwendung einer Medianfilterungsfunktion implementiert werden, wobei
zu beachten ist, daß in
jeder der drei obenerwähnten
Klassen von Filtern ein Medianfilter enthalten ist.
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Weiterhin
wird in Betracht gezogen, daß die auf
die M Teilsequenzen angewandten nichtlinearen Filterungsfunktionen
ein Hybrid von linearen und nichtlinearen Filterungsfunktionen sein
könnten.
Mit Bezug auf jede Teilsequenz könnte
zum Beispiel eine Medianfilterungsfunktion auf Ausgaben einer Vielzahl
von auf die Teilsequenz angewandten linearen FIR-Filterungsfunktionen
angewandt werden.
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Bei
einer konkreten Ausführungsform
der Erfindung wird die Anzahl (M) von Teilsequenzen als der Quotient
bestimmt, der durch Dividieren der Abtastrate des A/D-Umsetzers durch die
Systembetriebsfrequenz F0 erhalten wird.
In einem System, das mit einer Betriebsfrequenz von 73,125 Hz und
einer Abtastrate von 18,72 kHz arbeitet, wird die Anzahl M von Teilsequenzen
zum Beispiel als 256 bestimmt.
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Weiterhin
wird in Betracht gezogen, daß die oben
zusammengefaßte
Kammfilterungstechnik, bei der Teilsequenzen nichtlinear gefiltert
werden, als ein Vorfilter verwendet werden könnte, so daß das Ausgangssignal des nichtlinearen
Mehrratenkammfilters als Eingangssignal einem herkömmlichen
linearen Kamm- Bandpaßfilter
zugeführt
werden würde.
Wenn genauer gesagt das nichtlineare Kammfilter signalaufwärts des
linearen Kammfilters verwendet wird, würde die verarbeitete Sequenz
digitaler Abtastwerte, die aus dem nichtlinearen Kammfilter ausgegeben wird,
wieder zu M Teilsequenzen geformt und jeweilige lineare Tiefpaßfilterungsfunktionen
würden
auf jede der aus dem Ausgangssignal des nichtlinearen Kammfilters
geformten M Teilsequenzen angewandt. Schließlich würden die resultierenden linear
gefilterten Teilsequenzen kombiniert, um eine zweimal verarbeitete
Sequenz digitaler Abtastwerte zu bilden.
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Die
oben zusammengefaßte
Praxis, bei der ein Mehrratenkammfilter implementiert wird, in dem durch
eine Polyphasenzerlegung erzeugte Teilsequenzen nichtlinear gefiltert
werden, ermöglicht
eine Bereitstellung eines relativ schnellen Kamm-Bandpaßfilters, das im wesentlichen
gegenüber
impulsivem Rauschen immun ist und elegant mit nicht-Gaußschen Rauschverteilungen
fertig wird. Folglich kann ein EAS-System mit im Hinblick auf zuverlässige Erkennung
von Markierungen und verringerter Anfälligkeit gegenüber Falschalarmen
verbesserter Gesamtleistung bereitgestellt werden.
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Die
obigen und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
und Ausübungen
und aus den Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszahlen durchweg gleiche
Komponenten und Teile identifizieren, deutlicher.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Blockschaltbild von Hardwarekomponenten, die ein elektronisches
Artikelsicherungssystem bilden, in dem die vorliegende Erfindung
angewandt wird.
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2 zeigt
graphisch die jeweiligen Frequenzgangkurven eines ersten und eines
zweiten Kammfilterungsprozesses, die in einer gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung
derselben Erfinder wie die vorliegende Anmeldung beschrieben werden.
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3 ist
eine schematische Funktionsdarstellung einer digitalen Mehrratenimplementierung einer
Kammfilterungsfunktion.
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4 zeigt
in schematischer Blockform Signalverarbeitungsfunktionen, die gemäß Lehren
der oben zitierten gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung ausgeführt werden.
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5 ist
eine Funktionsblockrepräsentation von
auszuführender
Signalverarbeitung gemäß der Erfindung
in der DSP-Einrichtung, die Teil der Vorrichtung von 1 ist.
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6 ist
eine schematische Funktionsblockdarstellung einer gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellten nichtlinearen Kammfilterungsfunktion.
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7 ist
eine schematische Funktionsblockdarstellung einer Medianfilterungsfunktion,
die gemäß einem
Aspekt der Erfindung auf Teilsequenzen digitaler Abtastwerte, die
durch den in 6 gezeigten Polyphasenzerlegungsprozeß gebildet
werden, angewandt wird.
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8A–8C sind
graphische Darstellungen gemessener Leistungsspektren von Ausgangssignalen,
die durch Filterung von weißem
Gaußschem Rauschen
mit dem nichtlinearen Mehrratenfilter von 6 erhalten
werden, wobei die Teilsequenzfilter Medianfilter der Länge L =
3, L = 5 bzw. L = 7 waren.
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9A ist
eine graphische Darstellung der Impulsantwortkurve einer Tiefpaßfilterungsfunktion, die
als Teilsequenzfilter in dem Mehrratenkammbandpaßfilter von 3 verwendet
werden kann.
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9B ist
eine graphische Darstellung eines Vergleichs eines Teils der Frequenzgangkurve
des Mehrratenkammfilters von 3 und eines
entsprechenden gemessenen Ausgangsspektrums des nichtlinearen Kammfilters
von 6, wobei die Medianfilterungsfunktion von 7 zur
Filterung der Teilsequenzen des Filters von 6 verwendet
wird.
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10A ist eine graphische Darstellung eines Testsignals,
das durch Kombinieren eines Markierungssignals mit weißem Gaußschem Rauschen gebildet
wird:
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10B ist eine graphische Darstellung eines Ausgangssignals,
das durch lineare Kammfilterung des Testsignals von 10A erhalten wird.
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10C ist eine graphische Darstellung eines durch
Mediankammfilterung des Testsignals von 10A erhaltenen
Ausgangssignals.
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11A ist eine graphische Darstellung eines durch
Kombinieren eines Markierungssignals mit impulsivem Rauschen erhaltenen
Testsignals.
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11B ist eine graphische Darstellung eines durch
lineare Kammfilterung des Testsignals von 11A erhaltenen
Ausgangssignals.
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11C ist eine graphische Darstellung eines durch
Mediankammfilterung des Testsignals von 11A erhaltenen
Ausgangssignals.
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12A ist eine graphische Darstellung eines durch
Kombinieren eines Markierungssignals sowohl mit impulsivem Rauschen
als auch mit weißem Gaußschem Rauschen
erhaltenen Testsignals.
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12B ist eine graphische Darstellung eines durch
lineare Kammfilterung des Testsignals von 12A erhaltenen
Ausgangssignals.
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12C ist eine graphische Darstellung eines durch
Mediankammfilterung des Testsignals von 12A erhaltenen
Ausgangssignals.
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13 ist
eine schematische Funktionsblockdarstellung einer FIR-Medianhybridfilterungsfunktion,
die gemäß einem
Aspekt der Erfindung zur Filterung von durch die in 6 gezeigte
Polyphasenzerlegung gebildeten Teilsequenzen verwendet werden kann.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
UND AUSÜBUNGEN
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Die
Lehren der vorliegenden Erfindung können in einem EAS-System realisiert
werden, das durch herkömmliche
Hardware gebildet wird, wie zum Beispiel das vom Halter der vorliegenden
Anmeldung unter dem Warenzeichen „AISLEKEEPER" vermarktete. Die
im folgenden beschriebene digitale Signalverarbeitung kann in einer
geeignet programmierten herkömmlichen
integrierten digitalen Signalverarbeitungsschaltung ausgeführt werden,
wie zum Beispiel dem Modell TMS-320C31, das von Texas Instruments
erhältlich
ist. Es versteht sich, daß die
in 1 dargestellte Hardwareanordnung für die Anwendung
der Signalverarbeitungslehren der vorliegenden Erfindung geeignet
ist.
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5 ist
eine Funktionsblockdarstellung auf hoher Ebene der gemäß der Erfindung
durchzuführenden
digitalen Signalverarbeitung. Wie in 5 gezeigt,
wird eine Sequenz von Eingangsabtastwerten x[n] in einem Block 170 einer
nichtlinearen Kammfilterung unterzogen, um im wesentlichen impulsives
Rauschen zu entfernen, während
außerdem anderes
Rauschen, das zwischen relevanten harmonischen Frequenzen liegt,
gedämpft
wird. Das Ausgangssignal des nichtlinearen Kammfilterungsblocks 170 wird
dann in einem Block 150, der dem oben in Verbindung mit 4 beschriebenen
Kammfilterungsblock 150 entspricht, einer linearen Kammfilterung
unterzogen. Nach der durch den Block 150 bereitgestellten
zusätzlichen
Rauschunterdrückung
für Frequenzen
zwischen den relevanten harmonischen Frequenzen wird das resultierende
aufbereitete Signal zur Markierungsdetektionsverarbeitung einem Markierungsdetektionsblock 152' zugeführt. Der Block 152' kann derselbe
wie der in Verbindung mit 4 besprochene
Block 152 sein, mit der Ausnahme, daß keine Vorkehrung für ein selektives
Sperren der Markierungsdetektion getroffen sind (da kein Antikamm-Verarbeitungskanal
vorgesehen ist). Wenn die Markierungsdetektionsverarbeitung angibt,
daß ein
Markierungssignal in der Abfragezone anwesend ist, wird wie zuvor
ein Detektionssignal 132 erzeugt.
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6 zeigt
Einzelheiten einer bevorzugten Implementierung der nichtlinearen
Kammfilterungsfunktion 170.
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Wie
aus 6 zu sehen ist, wird die Eingangsabtastwertsequenz
x[n] einer M-fachen Polyphasenzerlegung unterzogen, um Teilsequenzen x0(m), x1(m), x2(m), ..., xM–1(m)
zu bilden. Das Konzept der Polyphasenzerlegung wird in Vaidyanathan, „Multirate
Digital Filters, Filter Banks, Polyphase Networks, and Applications:
A Tutorial", Proceedings
of the IEEE, Band 73, Nr. 1, Januar 1990, S. 56–93, besprochen.
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Die
zur Ausführung
der M-fachen Zerlegung erforderliche Verarbeitung wird durch Verzögerungsblöcke 172 und
M-fach-Dezimierungsblöcke 174 dargestellt.
Bei einer bevorzugten Implementierung werden die ankommenden Abtastwerte
x[n] zu einer zweidimensionalen Matrix angeordnet, die aus M Zeilen
und so vielen Spalten, wie für
die nachfolgende Verarbeitung notwendig sind, gebildet wird. Jeder ankommende
Abtastwert wird in der Matrixposition in derselben Spalten und in
der unmittelbar folgenden Zeile relativ zu der Position des vorherigen
Abtastwerts plaziert, mit der Ausnahme, daß, wenn der vorherige Abtastwert
in der letzten Zeile angeordnet wurde, der ankommende Abtastwert
in der ersten Zeile in der nächsten
Spalte plaziert wird. Folglich entspricht jede der Zeilen der Datenmatrix
einer jeweiligen der M Teilsequenzen. Die Anzahl M von Teilsequenzen
erhält
man durch Dividieren der Abtastrate FS,
mit der die Sequenz x[n] gebildet wird, durch die Betriebsfrequenz
F0 des Systemsenders. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird M als 18,72 kHz ÷ 73,125
Hz = 256 berechnet. Folglich wird bei der bevorzugten Ausführungsform
die Datenmatrix aus 256 Zeilen gebildet.
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Jede
der Teilsequenzen wird einer jeweiligen nichtlinearen Filterungsfunktion
unterzogen. In 6 werden die nichtlinearen Teilsequenzfilterungsfunktionen
durch Blöcke 176 repräsentiert.
Der Zweck der nichtlinearen Filterungsoperationen besteht darin,
in den Teilsequenzen x0(m) bis xM–1(m)
im wesentlichen alles impulsives Rauschen zu entfernen und anderes Rauschen
zu dämpfen.
Beispiele für
geeignete nichtlineare Teilsequenzfilter werden nachfolgend beschrieben.
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Die
von den nichtlinearen Filterblöcken 176 ausgegebenen
gefilterten Teilsequenzen werden dann synthetisiert, um eine nichtlineare
kammgefilterte Ausgangssequenz mit derselben Abtastrate wie die
Eingangssequenz x[n] zu bilden. Wie in 6 gezeigt,
werden die gefilterten Teilsequenzen y0(m), y1(m), y2(m) ...,
yM–1(m)
in Aufwärtsabtastblöcken 178 einer
M-fach-Interpolation (Aufabtastung) unterzogen, und mittels Verzögerungsblöcken 180 und
Summierungsblöcken 182 wird
dann die Synthese durchgeführt.
Gemäß einer
bevorzugten Praxis kann jedoch jeder Signalzyklus der Ausgangssequenz
durch Verwendung des aktuellen Werts y1(m)
als ersten Abtastwert des Signalzyklus, des aktuellen Werts y1(m) als zweiten Abtastwert des Signalzyklus
und so weiter assembliert werden, wobei sich versteht, daß jeder
Signalzyklus aus M Abtastwerten besteht und einem Zyklus oder Rahmen
des Abfragesignals entspricht.
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7 zeigt
ein Beispiel für
eine nichtlineare Filterungsfunktion, mit der ein Teil der nichtlinearen Teilsequenzfilter
von 6 oder alle nichtlinearen Teilsequenzfilter von 6 implementiert
werden können.
Insbesondere ist die in 7 dargestellte Funktion ein
Medianfilter der Länge
L = 5, wobei „Länge" die Anzahl von Eingängen bedeuten
soll. Die fünf
Eingänge
des Medianfunktionsblocks sind die fünf letzten Abtastwerte der
Teilsequenz, nämlich xi(k), xi(k – 1), xi(k – 2),
xi(k – 3)
und xi(k – 4). Die Werte der fünf Eingangsabtastwerte
werden nach Rang angeordnet, d. h. nach Amplitude sortiert, und
der mittlere Wert (der drittgrößte Wert)
wird als yi(k) ausgegeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist jedes der nichtlinearen Teilsequenzfilter ein Medianfilter
der Länge
L = 5 (siehe 7). Es wird jedoch auch in Betracht
gezogen, Medianfilter der Länge
L = 3 oder längere
Medianfilter zu verwenden. Im allgemeinen versteht sich, daß für ein Medianfilter
der Länge
L das Ausgangssignal der Teilsequenzmedianfilterungsfunktion erhalten
wird, indem die Werte der L Eingänge
nach Rang geordnet und als eine Ausgabe der (L + 1)/2-te der ranggeordneten
Werte als das Ausgangssignal erhalten wird.
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Es
wird angenommen, daß das
in 6 dargestellte nichtlineare Kammfilter, wenn es
mit Teilsequenzmedianfiltern der Länge L = 3 oder L = 5 implementiert
wird, in den meisten Umgebungen eine zufriedenstellende Entfernung
von impulsivem Rauschen und eine beträchtliche Dämpfung von anderem Rauschen
bereitstellt, während
die relevanten harmonischen Frequenzen ohne Dämpfung durchgelassen werden.
Es wird in der vorliegenden Erfindung jedoch in Betracht gezogen,
andere Arten von nichtlinearen Filterungsprozessen für die nichtlinearen Teilsequenzfilter
zu verwenden.
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Medianfilter
sind in einer allgemeineren Klasse nichtlinearer Filter enthalten,
die als „Rangordnungs"- oder „ordnungsstatistische" Filter bekannt sind.
Eine Definition von ordnungsstatistischen (OS-)Filtern findet man
in P. Maragos et al., „Morphological
Filters – Part
II: Their Relations to Median, Order-Statistic, and Stack Filters", IEEE Transactions on
Acoustics Speech and Signal Processing, Band ASSP-35, Nr. 8, August
1987, S. 1170–1184.
Anstelle von Medianfiltern wird in Betracht gezogen, OS-Filter zu verwenden,
die nicht Medianfilter sind. Ein solches Filter wäre zum Beispiel
ein OS-Filter mit einer Fensterlänge
von fünf
Abtastwerten, das außerdem
als Ausgabe den Wert der zweiten oder vierten Rangstufe unter den
Eingangswerten bereitstellt.
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Eine
noch allgemeinere Klasse nichtlinearer Filter, die alle ordnungsstatistischen
Filter umfaßt,
ist als die Klasse der „gewichteten
ordnungsstatistischen" (WOS-)Filter
bekannt. Eine Definition von WOS-Filtern findet man in Yin et al., „Fast Adaptation and
Performance Characteristics of FIR-WOS Hybrid Filters", IEEE Transactions
on Signal Processing, Band 42, Nr. 7, Juli 1994, S. 1610–1628. Anhand
der Besprechung von WOS-Filtern in dem Artikel von Yin et al. werden
Durchschnittsfachleute verstehen, daß zum Beispiel viele WOS-Filter
entworfen werden können,
die zwar keine Medianfilter sind, aber ähnliche Effekte liefern. Außerdem wird
in Betracht gezogen, daß WOS-Filter
entworfen werden könnten,
die wesentlich von Medianfiltern verschieden sind, aber dennoch
eine geeignete Teilsequenzverarbeitung zur Bereitstellung des gewünschten
nichtlinearen Kammfilters von 6 liefern.
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Stapelfilter
sind eine noch allgemeinere Klasse nichtlinearer Filter, wobei gewichtete
ordnungsstatistische Filter eine Teilmenge von Stapelfiltern sind.
Stapelfilter können
implementiert werden, indem bestimmte Klassen Boolescher Ausdrücke auf Schwellenzerlegungen
gefensterter Abtastwertsequenzen angewandt werden. Eine Beschreibung
von Stapelfiltern befindet sich in Wendt et al., „Stack
Filters", IEEE Transactions
on Acoustics, Speech, and Signal Processing, Band ASSP-34, Nr. 4,
August 1986, S. 898–911.
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Eine
noch allgemeinere Klasse nichtlinearer Filter, von denen Stapelfilter
eine Teilmenge sind, sind Permutationsfilter, die auf Mengenpermutationen
basieren. Eine Definition von Permutationsfiltern befindet sich
in Barner et al., „Permutation
Filters: A Class of Nonlinear Filters Based on Set Permutations", IEEE Transactions
on Signal Processing, Band 42, Nr. 4, April 1994, S. 782–798.
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Es
wird innerhalb der Erfindung in Betracht gezogen, für die Teilsequenzfilter
Stapelfilter zu verwenden, die nicht gewichtete ordnungsstatistische Filter
sind, oder Permutationsfilter, die keine Stapelfilter sind. Die
Verwendung solcher Stapel- oder Permutationsfilter kann zum Beispiel
wünschenswert sein,
wenn in der Umgebung vorhandenes Rauschen dergestalt ist, daß längere Filter
erforderlich sind, z. B. Filter, die Fenster von sogar elf Abtastwerten
verwenden. In solchen Fällen
wäre es
wünschenswert, ein
Stapelfilter oder ein Permutationsfilter bereitzustellen, das relativ
glatte Impulse und monoton abnehmende und zunehmende und konstante
Sequenzen durchläßt, während scharfe
Impulse immer noch zurückgewiesen
werden.
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8A zeigt
das gemessene Leistungsspektrum eines Ausgangssignals das durch
Anwenden eines weißen
Gaußschen
Rauschsignals mit einem Mittelwert von Null und Einheitsvarianz
als Eingangssignal des nichtlinearen Kammfilters von 6 erhalten
wird, wobei jedes der Teilsequenzfilter ein Medianfilter mit L =
3 ist. (In allen in den 8A–8C jeweils
gezeigten Beispielen ist die Anzahl von Teilsequenzen M = 256, und
die Abtastrate beträgt
FS = 18,72 kHz.) 8B zeigt
das gemessene Leistungsspektrum, das durch Filterung desselben Rauschsignals
erhalten wird, wenn die Teilsequenzfilter Medianfilter mit L = 5
sind, und 8C zeigt wiederum ein gemessenes
Leistungsspektrum, wenn Medianfilter mit L = 7 als die Teilsequenzfilter verwendet
werden. Es ist zu beachten, daß das
gewünschte
Kamm-Bandpaßverhalten
mit einer beträchtlichen
Energiedämpfung
zwischen den relevanten harmonischen Frequenzen vorliegt. Hätte das Eingangssignal
eine andere Verteilung, könnte
das resultierende Ausgangsleistungsspektrum recht verschieden sein.
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Außerdem ist
es hilfreich, empirische Ergebnisse, die mit einem Mediankammfilter
erhalten werden, mit analytischen Eigenschaften eines linearen Kammfilters
zu vergleichen, wie zum Beispiel des Filters, das durch Verwendung
eines Tiefpaßfilters
mit der in 9A gezeigten Impulsantwort für die Teilsequenzfilter 138 des
in 3 gezeigten linearen Kammfilters erhalten wird.
Der Vergleich ist in 9B über einen Frequenzbereich von
F0 bis 2F0 (F0 = 73,125 Hz) graphisch dargestellt, wobei
die Kurven 186 den Frequenzgang des linearen Kammfilters über diesen
Frequenzbereich hinweg darstellen und die Kurve 188 das
gemessene Ausgangsleistungsspektrum (mit weißem Gaußschem Rauschen als Eingangssignal)
für das
Mediankammfilter, das Medianteilsequenzfilter mit L = 5 (oben in
Verbindung mit 8B erwähnt) verwendet, darstellt.
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Aus 9B ist
zu sehen, daß das
lineare Kammfilter wesentlich mehr Dämpfung zwischen den Durchlaßbändern als
die durch das Mediankammfilter zwischen F0 und
2F0 auf Gaußsches Rauschen angewandte
Dämpfung
bereitstellt. Wie in 5 gezeigt, ist es deshalb bevorzugt,
ein lineares Kammfilter signalabwärts des nichtlinearen Kammfilters
und vor der Markierungsdetektionsverarbeitung bereitzustellen, um
eine größere Dämpfung von
Rauschen außerhalb
der gewünschten
Durchlaßbänder zu
erhalten. Zum Beispiel kann das in 5 gezeigte
lineare Kammfilter 150 unter Verwendung der obenerwähnten linearen
Teilsequenzfilter mit der in 9A gezeigten
Impulsantwort implementiert werden. Da das nichtlineare Kammfilter 170 im
wesentlichen alles impulsive Rauschen entfernt, arbeitet das lineare Kammfilter 150 ohne
das in dem Abschnitt über
den Stand der Technik der vorliegenden Anmeldung beschriebene Klingelproblem.
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Wenn
ein schnelleres Systemansprechen gewünscht ist und weniger Dämpfung von
Rauschen zwischen den Durchlaßbändern toleriert
werden kann; wird in Betracht gezogen, das lineare Kammfilter 150 wegzulassen
und nur das nichtlineare Kammfilter 170 zu verwenden.
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Es
werden nun Ergebnisse von Tests beschrieben, die in bezug auf verschiedene
Testsignale durchgeführt
wurden, wobei Ausgangssignale des nichtlinearen Kammfilters 170 mit
dem linearen Kammfilter 150 verglichen werden.
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10A zeigt für
ein Testsignal, das durch Kombinieren eines Markierungssignals mit
weißem Gaußschem Rauschen
mit verschwindendem Mittelwert charakteristische Statistiken. Die
Dauer des Testsignals betrug ungefähr 3,5 Sekunden und die Statistiken
wurden nach Teilsequenz zusammengestellt, d. h. an 256 entsprechenden
Punkten in jedem Zyklus des 73,125-Hz-Abfragesignals. In 10A repräsentiert
die fette Kurve 190 den Mittelwert des Testsignals und
die Kurven 192 bzw. 194 repräsentieren die Plus- und Minus-Eins-Standardabweichung. In 10B sind die Statistiken des Ausgangssignals aufgetragen,
das durch Bereitstellen des Testsignals von 10A als
Eingangssignal für
das oben beschriebene lineare Kammfilter erhalten wird. Wieder ist
die fette Kurve 106 der Mittelwert des Ausgangssignals
und die Kurven 198 bzw. 220 repräsentieren Plus-
und Minus-Eins-Standardabweichung.
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In 10C sind die Statistiken eines Ausgangssignals
aufgetragen, das durch Anwenden des Testsignals von 10A als Eingangssignal für ein Mediankammfilter erhalten
wird, wobei jede der Teilsequenzen mit einem Medianfilter mit L
= 5 gefiltert wird. Wiederum repräsentiert die fette Kurve 202 den Mittelwert,
und die Kurven 204 bzw. 206 repräsentieren
Plus- und Minus-Eins-Standardabweichung des Mediankammfilterausgangssignals.
Ein Vergleich von 10B und 10C mit
dem Testsignal selbst (10A)
zeigt, daß sowohl
das lineare als auch das nichtlineare Kammfilter die Varianz vermindern,
aber das lineare Kammfilter etwas besser arbeitet.
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11A zeigt Statistiken eines zweiten Testsignals,
das durch Addieren eines Markierungssignals mit impulsivem Rauschen
erhalten wird. Das impulsive Rauschen war unabhängig und identisch verteilt,
mit einer Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Impulses von P
= 0,01. Die Impulse weisen eine Gaußsche Verteilung mit einem
Mittelwert gleich 1,1 und einer Varianz von 0,25 auf. Wieder zeigt 11A einen Mittelwert (Kurve 208) und
die Plus- oder Minus-Eins-Standardabweichung (Kurven 210 und 212).
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11B und 11C zeigen
jeweils Statistiken von Ausgangssignalen, die durch Filterung des Testsignals
von 11A mit dem linearen und dem Mediankammfilter
erhalten werden. Aus 11C ist ersichtlich, daß das Medianfilter
besser gearbeitet hat und im wesentlichen alle Impulse beseitigt,
mit Ausnahme der Stelle bei 214.
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12A zeigt ein weiteres Testsignal, das durch Kombinieren
sowohl des Gaußschen
Rauschens als auch des impulsiven Rauschens mit einem Markierungssignal
erhalten wird. 12B und 12C zeigen
die Ausgangssignale jeweils des linearen Kammfilters und des Mediankammfilters. Wieder
ist zu sehen, daß mit
dem Mediankammfilter eine bessere Leistung erhalten wird.
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In
dem für
die gerade beschriebenen Tests verwendeten nichtlinearen Filter
wurde dieselbe nichtlineare Filterungsfunktion, nämlich ein
Medianfilter mit L = 5, zum Filtern jeder der Teilsequenzen benutzt.
Es wird jedoch in Betracht gezogen, nichtlineare Filterungsfunktionen
zu verwenden, die von Teilsequenz zu Teilsequenz verschieden sind.
Zum Beispiel könnte
man jede Teilsequenz mit einem adaptiven ordnungsstatistischen Filter
wie dem in Haweel et al., „A
Class of Order Statistic LMS Algorithms", IEEE Transactions on Signal Processing,
Band 40, Nr. 1, Januar 1992 (S. 44–53) beschriebenen filtern. Wenn
in diesem Fall die Teilsequenzen verschiedene Eigenschaften aufweisen,
ist die durch die jeweiligen adaptiven Teilsequenzfilter durchgeführte effektive Filterung
verschieden.
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Wenn
eine a-priori-Kenntnis der Eigenschaften der verschiedenen Teilsequenzen
existiert, können
außerdem
geeignete nichtlineare Filterungsfunktionen für jede Teilsequenz bereitgestellt
werden. Zum Beispiel könnte
man für
bestimmte Sequenzen ein Medianfilter mit L = 3 und für andere
Teilsequenzen ein Medianfilter mit L = 5 verwenden. Eine solche Praxis
wäre angemessen,
wenn Teilsequenzen in der Nähe
der Spitzen des Abfragesignals in bezug auf andere Teilsequenzen
verschiedene Rauscheigenschaften aufweisen. Außerdem wäre es angemessen, nichtlineare
Filter zu verwenden, die von Teilsequenz zu Teilsequenz verschieden
sind, wenn sich das Abfragesignal auf derselben Frequenz wie die Stromnetzfrequenz
befindet oder mit dieser zusammenhängt.
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Bisher
sind die nichtlinearen Filterungsfunktionen, die zur Verwendung
als Teilsequenzfilter vorgeschlagen wurden, alle in die umfassende
allgemeine Klasse von Permutationsfiltern gefallen. Eine Eigenschaft
von Permutationsfiltern besteht darin, daß der Wert jedes Ausgangsabtastwerts
darauf beschränkt
ist, der Wert eines Eingangsabtastwerts zu sein. Außerdem wird
in Betracht gezogen, ein Kammfilter zu bilden, bei dem die Teilsequenzfilter
ein Hybrid von linearen und nichtlinearen Filtern sind. Zum Beispiel
könnte
man ein FIR-Medianhybridfilter wie das Filter, das in 13 gezeigt
ist und in Heinonen et al., „FIR-Median
Hybrid Filters",
IEEE Transactions on Acoustics, Speech, and Signal Processing, Band ASSP-35,
Nr. 6, Juni 1987, S. 832–838,
besprochen wird, als ein Teilsequenzfilter verwenden. Bei dem in 13 dargestellten
Hybridfilter ist zu sehen, daß mehrere
(lineare) nichtrekursive (FIR-)Filter bereitgestellt werden, die
jeweils an einem jeweiligen Fenster der Eingangssequenz wirken,
wobei sich die Fenster nicht überlappen.
Der Median der Ausgangssignale der FIR-Filter wird als Ausgabe der
Hybridfilterungsfunktion bereitgestellt. (Da eine Erhaltung scharfer Kanten
für die
Implementierung des nichtlinearen Kammfilters nicht wichtig ist,
ist es nicht notwendig, daß das
mittlere der FIR-Filter eine Ausgabe gleich Eins aufweist, wie in
dem Beispiel angegeben wird, das in der Arbeit von Heinonen et al.
angegeben wird.) Außerdem
wird in Betracht gezogen, als ein Teilsequenzfilter ein Hybridfilter
zu verwenden, bei dem Ausgangssignale mehrerer nichtlinearer (z.
B. Medianfilter) einer linearen Filterung (z. B. FIR) unterzogen
werden.
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Es
wird angenommen, daß ein
nichtlineares Kammfilter, das unter Verwendung von Teilsequenzfiltern
des in 13 gezeigten Typs implementiert wird,
Ergebnisse erzeugen würde,
die mit denen vergleichbar sind, die durch Kaskadieren des nichtlinearen
Kammfilters 170 und des linearen Kammfilters 150 (siehe 5)
erhalten werden.
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Durch
Bereitstellen eines nichtlinearen Kammfilters signalaufwärts oder
anstelle eines linearen Kammfilters ist es möglich, eine vorteilhafte digitale
Signalaufbereitung in einem EAS-System bereitzustellen, ohne daß es zu
einer Zunahme von Falschalarmen aufgrund eines Klingelns kommt,
die andernfalls durch den Effekt von impulsivem Rauschen auf das
lineare Kammfilter stimuliert werden würde.
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Es
können
verschiedene Änderungen
an den obigen Vorrichtungen und Modifikationen an den beschriebenen
Praktiken eingeführt
werden, ohne von der Erfindung abzuweichen. Die konkret bevorzugten
Verfahren und Vorrichtungen sind deshalb als Veranschaulichung und
nicht als Einschränkung
gedacht. Der Schutzumfang der Erfindung wird in den folgenden Ansprüchen definiert.