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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erzielen
einer automatischen Einstellung der Herzfrequenz in einem Schrittmachersystem
nach dem Bedarf des Patienten. Das System ist einfach zu implantieren
und verursacht kaum irgendwelche hämodynamischen oder physiologischen
Störungen.
Die Erfindung betrifft auch ein Schrittmachersystem, das diese Vorrichtung
enthält.
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Moderne
Schrittmachersysteme können heutzutage
Ein-Leiter-VDD-Elektroden enthalten, die die elektrische Aktivität sowohl
im Atrium wie auch im Ventrikel messen und den Schrittmacher im
Ventrikel synchron zum Atrium stimulieren. Die VDD-Elektrode ist
eine Vier-Verbinder-Leitung
mit einer distalen Spitzenelektrode und einer zu dieser beabstandeten
proximalen Ringelektrode mit einem größeren Bereich als dem der Spitzenelektrode.
Diese beiden Elektroden werden im rechten Ventrikel positioniert.
Die Leitung enthält
auch zwei Elektroden für
eine Anordnung im Atrium. Die vier Elektroden können die elektrische Aktivität des Herzens
messen, wobei die beiden Elektroden im Atrium die atriale Aktivität und die beiden
Elektroden im Ventrikel die ventrikuläre Aktivität abfühlen. Falls als Folge der gemessenen
elektrischen Aktivität
ein Impuls ausgelöst
werden sollte, dann erfolgt dies unter Verwendung der Spitzenelektrode
als der Stimulationselektrode und unter Verwendung entweder des
Schrittmachergehäuses
als eine indifferente Elektrode (wobei die Leitung als eine unipolare
Elektrode funktioniert) oder unter Verwendung der Ringelektrode
als indifferente Elektrode (wobei dann die Leitung als eine bipolare
Elektrode funktioniert).
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In
das Herz können
Sensoren implantiert werden zur Messung der Aktivität, abhängig von
Größen wie
Sauerstoffdruck und Blutfluß.
Die Schrittmacherfrequenz kann gemäß den erhaltenen Sensorinformationen
eingestellt werden. Es wird jedoch eine große Anzahl von Leitungen und
Elektroden benötigt, um
dies zu erreichen.
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Die
US-A-4,779,618 betrifft eine Vorrichtung zur physiologischen Frequenzsteuerung
eines Herzschrittmachers. Dieses System enthält drei oder vier Elektroden
im Körper,
das heißt
die Stimulationselektrode, eine Gegenelektrode, eine Sensorelektrode und
möglicherweise
auch eine Bezugselektrode. Sowohl die Stimulationselektrode als
auch die Sauerstoffmeßelektrode
werden parallel durch die kathodischen Stimulationsimpulse aufgeladen.
Danach wird die Spannung zwischen der Stimulationselektrode und
dem Sauerstoffsensor oder zwischen der Sensorelektrode und der Bezugselektrode
gemessen. Aus diesem gemessenen Potential wird die Impulsfrequenz
berechnet.
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Die
US-A-5,480,441 beschreibt einen frequenzadaptierenden Schrittmacherimpulsgenerator und
ein Leitungssystem. Es gibt zwei grundsätzliche elektrische Gestaltungen
für die
Schrittmacherleitungen, das heißt
ein unipolares Elektrodensystem mit einer Spitzenelektrode 22,
die auf eine Kapsel- oder Gehäuseelektrode 24 bezogen
ist und ein bipolares Leitungssystem mit einer Spitzenelektrode 22 und
einer Ringelektrode 21, die als Bezugselektrode sowohl
zum Abfühlen
wie zum Stimulieren benutzt wird. Somit werden die Impulse entweder
zwischen der Ringelektrode und der Spitzenelektrode oder zwischen
der Spitzenelektrode und dem Gehäuse
gemessen. Der Schrittmacher enthält
einen FDC-Abfühlverstärker, der
eine Schaltung benutzt, um den Strom durch eine virtuelle Last zwischen
den Abfühlelektroden
zu überwachen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
Problem einer automatischen Einstellung der Herzfrequenz unter Verwendung
von so wenig Leitungen und Elektroden wie möglich, wird zur Zeit durch
Auswählen
eines Aktivitätssensorparameters
gelöst,
der in die Schrittmacherkapsel eingebaut ist, beispielsweise einen
piezoelektrischen Kristall. Bei dieser Lösung wird kein Hilfsmittel
an der Leitung benötigt,
nur Elektroden für
eine p-Wellen-Erfassung und eine ventrikuläre Stimulation (Stimulationselektrode
und mögliche
indifferente Elektrode). Dieses System arbeitet jedoch nicht bei
solchen Sensoren, die in den Blutfluß oder innerhalb des Herzens
eingesetzt werden sollen. Deshalb wird in solchen Fällen eine
extra Sensorleitung oder eine einzige Leitung mit drei oder mehr
Leitern benutzt, und dies kann Probleme, beispielsweise Störungen des
Blutflusses oder der Hämodynamik
verursachen.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Das
Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, durch die
ein Schrittmachersystem automatisch einen Stimulationsimpulsparameter
gemäß dem Bedarf
des Patienten einstellt. Das System sollte einfach zu implantieren
sein und die geringstmögliche
Störung
hinsichtlich Hämodynamik
und Physiologie des Patienten verursachen. Ferner sollte es so wenig
Leitungen wie möglich
im Herzen enthalten und auch die notwendigen Leitungen optimal nutzen,
um die bestmögliche
Funktion zu erhalten.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch ein System, bei dem dieselbe bipolare Leitung
sowohl als ein Detektor des Herzens, für beispielsweise atriale, elektrische
Aktivität
(IECG) wie auch als ein physischer Aktivitätssensor benutzt wird. Hierdurch
wird es möglich,
eine bipolare Detektion sowohl des atrialen IECG wie auch des ventrikulären IECG
zu erhalten. Es ist möglich,
eine unipolare Stimulation des Ventrikels zu erzielen und eine oder
mehrere physiologische Aktivitätsgrößen auf
derselben bipolaren Leitung zu erfassen.
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Die
bipolare Leitung enthält
eine Spitzenstimulationselektrode und proximal zu dieser eine Ringelektrode,
die sowohl als Elektrode für
die p-Wellenfassung wie auch als Aktivitätssensor funktioniert, der
beispielsweise den Sauerstoffdruck misst. Die Ringelektrode kann
im Falle eines Sauerstoffdrucksensors aus Gold oder glattem glasigem
Karbon hergestellt sein.
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Das
erfindungsgemäße Schrittmachersystem
ist in Anspruch 1 definiert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Elektroden in einem solchen gegenseitigen Abstand angeordnet,
dass, falls die Spitzenelektrode in den Apex des Ventrikels eingesetzt
ist, die Ringelektrode im Atrium oder irgendwo anders positioniert
wird, wo die atriale Aktivität
erfasst und eine Messung einer physiologischen Aktivitätsgröße im gemischten
venösen
Blut erhalten werden kann (beispielsweise in der Öffnung zur
Vena Cava). Der Abstand zwischen den Elektroden kann zwischen 6–15 cm liegen,
beispielsweise zwischen 8–15
cm, vorzugsweise zwischen 10–12
cm.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind die Elektroden in einem solchen gegenseitigen Stand angeordnet,
dass, falls die Spitzenelektrode in den Apex des Ventrikels eingesetzt
ist, die Ringelektrode auch im Ventrikel positioniert wird. In diesem
Fall kann der Abstand zwischen Elektroden 5–30 mm, vorzugsweise 10–20 mm betragen.
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Somit
betrifft die Erfindung ein Schrittmachersystem, welches eine Elektrodenleitung
mit einer distalen Spitzenelektrode zum Zuführen von Stimulationsimpulsen
zum Herzgewebe und proximal hierzu eine Ringelektrode enthält, bei
dem die genannte Elektrodenleitung an einen Herzstimulator angebracht
ist, der genannte Herzstimulator eine mit der genannten Elektrodenleitung
verbundene Detektionsvorrichtung zum Erfassen einer elektrischen Herzaktivität zwischen
der genannten Spitzenelektrode und der genannten Ringelektrode enthält, wobei die
genannte Elektrodenleitung nur die genannte Spitzen- und Ring-Elektrode
enthält,
die genannte Ringelektrode ein Sensor für wenigstens eine von einer
physischen Aktivität
abhängigen
Funktion ist und der genannte Herzstimulator eine Vorrichtung zum Anlegen
eines Messparameters an die Ringelektrode während einer speziellen Messperiode
und eine Vorrichtung zum Messen eines Messwertes über die
genannte Ringelektrode während
wenigstens der genannten Periode enthält, der genannte Herzstimulator
ferner eine Einstellvorrichtung für einen Stimulationsimpulsparameter,
abhängig
von dem genannten gemessenen Messwert, enthält.
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Der
Messparameter kann beispielsweise ein Potential oder eine Spannung
und der entsprechende Messwert ein Strom sein. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, einen Strom als Messparameter zu benutzen, wobei der entsprechende
Messwert ein Potential oder eine Spannung ist. Der Stimulationsimpulsparameter
kann beispielsweise die Stimulationsfrequenz oder das A-V-Intervall sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung enthält
das System ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Stimulationsimpulsparameters,
beispielsweise der Frequenz eines Schrittmachers, entsprechend einer
physischen Aktivität,
wobei der Schrittmacher ausgelegt ist, in einem menschlichen Körper implantiert
zu werden und einen Herzstimulator in einem Gehäuse mit einem Verbindergehäuse einschließlich einer
integrierten Bezugselektrode aufweist, ferner eine bipolare Leitung mit
einer distalen Spitzenelektrode, die ausgelegt ist, in einen Ventrikel
implantiert zu werden und 6–15
cm proximal hierzu eine Ringelektrode, wobei das System eine Vorrichtung
zum Erfassen der Potentialdifferenz zwischen der genannten Spitzenelektrode
und der genannten Ringelektrode enthält, eine Vorrichtung zum Anlegen
kurz nach Erfassung einer QRS-Welle einen Messparameter einer physiologischen
Größe bezüglich der
genannten Bezugselektrode für
eine kurze spezielle Messzeitperiode, eine Vorrichtung zum Messen
eines entsprechenden Messwertes zwischen dem genannten Schrittmachergehäuse und
der genannten Ringelektrode während
wenigstens eines Teils der genannten Messperiode und eine Vorrichtung
zum Triggern von Stimulationsimpulsen zwischen dem genannten indifferenten Schrittmachergehäuse und
der genannten Spitzenelektrode mit einem Stimulationsimpulsparameter,
der von dem gemessenen Messwert abhängt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
das System ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Stimulationsimpulsparameters, beispielsweise
der Frequenz, eines Schrittmachers gemäß einer physischen Aktivität, wobei
der genannte Schrittmacher ausgelegt ist in einen menschlichen Körper implantiert
zu werden und einen Herzstimulator in einem Gehäuse mit einem Verbindergehäuse einschließlich einer
integrierten Bezugselektrode, ferner eine bipolare Leitung mit einer
distalen Spitzenelektrode, die ausgelegt ist, in einen Ventrikel
implantiert zu werden und proximal hierzu eine Ringelektrode aufweist,
wobei das genannte System ferner enthält eine Vorrichtung zum Erfassen
der Potentialdifferenz zwischen der genannten Spitzenelektrode und
der genannten Ringelektrode, eine Vorrichtung zum Anlegen an die
genannte Ringelektrode kurz nach Erfassung einer QRS-Welle einen
ersten Messparameter einer physiologischen Größe bezüglich der genannten Bezugselektrode
für eine
kurze spezielle Zeitperiode, eine Vorrichtung zum Messen des entsprechenden
Messwertes zwischen dem genannten Schrittmachergehäuse und
der genannten Ringelektrode während
wenigstens eines Teils der genannten Messperiode, eine Vorrichtung
zum Anlegen eines zweiten alternierenden Messparameters zwischen
der genannten Spitzenelektrode und dem genannten Gehäuse und
eine Vorrichtung zum Messen des entsprechenden Messwertes zwischen
der genannten Spitzenelektrode und der genannten Ringelektrode sowie
eine Vorrichtung zum Triggern von Stimulationsimpulsen zwischen
dem genannten indifferenten Schrittmachergehäuse und der genannten Spitzenelektrode
mit einem Stimulationsimpulsparameter, der sowohl von dem ersten
gemessenen Messwert wie auch von dem zweiten gemessenen Messwert
abhängig
ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In
den Zeichnungen zeigt
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1 eine schematische Ansicht
einer konventionellen VDD-Leitung und einer ersten und einer zweiten
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leitung,
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2 einen erfindungsgemäßen Schrittmacher,
und
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3 ein Diagramm, das die
gemessene Spannung im Schrittmacher nach 2 zwischen der Stimulationselektrode
im Apex und dem Sensor im Atrium während eines normalen Herzschlages zeigt.
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4 ist ein Blockdiagramm
eines Schrittmachersystems mit einer erfindungsgemäßen Leitung
und
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5a–c sind
drei verschiedene Spannungsmessungen, die aus dem System nach 4 erhalten worden sind,
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6 ist ein Diagramm, das
die Änderung
im Herzminutenvolumen zeigt, wenn die Herzfrequenz vergrößert wird,
für ein
normales Herz und für
ein Herz mit Angina pectoris.
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Beschreibung
der Erfindung im einzelnen
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Die
Leitung A in 1 ist eine
Standard-VDD-Leitung, die vier Verbinder und vier Elektroden, die
Spitzenelektrode 2, die proximale Ringelektrode 3,
(diese beiden sind im Ventrikel zu positionieren) und zwei atriale
Elektroden 4 und 5 enthält. Die atriale Aktivität wird zwischen
den Elektroden 4 und 5 gemessen und die ventrikuläre Aktivität zwischen
den Elektroden 2 und 3 oder zwischen der Elektrode 2 und
dem Schrittmachergehäuse.
Wenn einer atrialen Depolarisation keine ventrikuläre Depolarisation
folgt, wird zwischen der Spitzenelektrode 2 und der Elektrode 3 oder
dem Gehäuse
ein Stimulationsimpuls geliefert. Mit dieser Leitung ist keine von der
physischen Aktivität
des Patienten abhängige Frequenzmodulation,
ausgenommen der Modulation gemäß der Sinusfrequenz
möglich.
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Die
Leitung B in 1 ist eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leitung.
Diese Leitung stimuliert im Ventrikel, misst die elektrische Herzaktivität sowohl
im Ventrikel, wie auch im Atrium, wobei sie in Reaktion hierauf
entweder einen Stimulationsimpuls inhibiert oder auslöst und ist
frequenzmodulationsprogrammierbar. Diese Leitung kann in einem Schrittmacher
benutzt werden, der im VDDR-Modus arbeitet. Die erfindungsgemäße Leitung
ist viel weniger kompliziert als die frühere VDD-Leitung. Die neue
Leitung enthält
nur zwei Verbinder und zwei Elektroden, die Spitzenelektrode 2, die
im Ventrikel zu positionieren ist und die Ringelektrode 6,
die die Elektroden 3, 4, 5 der Leitung
A ersetzt. Die Ringelektrode 6 kann dazu benutzt werden, die
atriale elektrische Aktivität
zu messen, wie auch eine der physischen Aktivität des Patienten abhängige Größe abzufühlen.
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Die
Leitung C in 1 ist eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leitung.
Die Leitung C stimuliert im Ventrikel, misst die elektrische Herzaktivität im Ventrikel,
kann als Reaktion hierauf einen Stimulationsimpuls inhibieren und
ist frequenzmodulationsprogrammierbar (durch einen dualen Sensor).
Diese neue Leitung enthält
nur zwei Verbinder und zwei Elektroden, die Spitzenelektrode 2 und die
Ringelektrode 6, die beide im Ventrikel zu platzieren sind.
Sie ersetzen die Elektroden 3, 4, 5 der
Leitung A. Die Ringelektrode 6 kann dazu benutzt werden,
die ventrikuläre
elektrische Aktivität
zu messen, wie auch zwei Parameter, die von der physischen Aktivität des Patienten
abhängig
sind, abzufühlen.
Die neue Leitung C kann in einem Schrittmachersystem eingesetzt
werden, das im VVI-2R Modus arbeitet.
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Das
Schrittmachersystem nach 2 enthält einen
Herzstimulator 7, mit einem Gehäuse 10 und einer hieran
angebrachten bipolaren Elektrodenleitung 1 gemäß der in 1B gezeigten Ausführungsform
der Erfindung. Das Gehäuse 10 weist
eine Karbonoberflächenschicht 11 auf,
die als indifferente Elektrode benutzt wird, sowie ein Epoxyverbindergehäuse 8 mit
einer integrierten Bezugselektrode 9. Die Leitung 1 enthält eine
Sensorringelektrode 6 und eine Stimulationsspitzenelektrode 2.
Die Stimulationselektrode ist am distalen Ende der Leitung 1 angeordnet,
um in den Ventrikel eingeführt
zu werden und ist eine Standardstimulationselektrode, die beispielsweise
aus aktiviertem Karbon hergestellt ist. Die Sensorelektrode 6 ist
ein Goldring und kann etwa 11 cm von der Spitzenelektrode aus angeordnet
sein und so im Atrium positioniert werden, wenn die Spitzenelektrode
in den Apex eingeführt
wird. Der Sensor kann eine Fläche
von etwa 1–10
mm2, beispielsweise etwa 7 mm2 haben.
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Die
Sensorelektrode 6 kann beispielsweise ein Sauerstoffdrucksensor,
ein elektrochemischer Blutflusssensor, ein Impedanzsensor, ein pH-Sensor, ein
Kohlendioxydsensor, etc. sein.
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Die
Sensorelektrode 6 kann beispielsweise aus Gold, glasigem
Karbon, Graphit, pyrolytischem Karbon, möglicherweise kleinen Mengen
von Silizium enthaltend, abgelagert auf einem Metall wie Titan,
Platin, Iridium oder Iridiumoxid, sein.
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Während des
Erfassungsschrittes überwacht das
System die Spannungsdifferenz zwischen der Stimulationselektrode 2 und
der Sensorelektrode 6. Die erfasste Spannung ist in dem
Diagramm nach 3 grafisch
dargestellt. Durch die Morphologie der Kurve ist es möglich, zu
bestimmen, ob das erfasste Ereignis aus dem Ventrikel oder aus dem
Atrium stammt. Eine p-Welle
hat das Ableitungszeichen (-+-) und eine QRS-Welle das Ableitungszeichen
(+-+). Sollte die QRS-Welle nach einer p-Welle nicht erscheinen,
wird zwischen der Stimulationselektrode 2 und der indifferenten
Elektrode am Schrittmachergehäuse 10 ein
Stimulationsimpuls geliefert.
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Das
Sensorpotential schwebt die gesamte Zeit, ausgenommen, wenn der
Messimpuls geliefert wird. Der Messimpuls kann während der absoluten Refraktärzeit 2–100 ms,
beispielsweise etwa 50 ms nach einer QRS-Welle oder einem Stimulationsimpuls
geliefert werden. Dann wird das Potential des Sensors 6 für 15 ms
auf –0,8
V, verglichen zur Bezugselektrode 9, gesteuert. Bei diesem
Potential wird der Sauerstoff im Blut zu Hydroxylionen am Sensor 6 reduziert
und es fließt
ein elektrischer Strom zwischen dem Sensor 6 und der indifferenten
Elektrode 10. Dieser Strom ist vom venösen Sauserstoffdruck abhängig. Die
Schrittmacherfrequenz wird aus diesem Sensorwert bestimmt. Es kann
auch die AV-Zeit gemäß dem Sauerstoffdruck
optimiert werden. Da der Sauerstoffdruck stets unmittelbar nach
einem Stimulationsimpuls oder einer QRS-Welle gemessen wird, stört der Messimpuls
nicht die p-Wellen- bzw. QRS-Detektoren. Der Messimpuls kann nach
jedem Stimulationsimpuls bzw. jeder QRS-Welle oder in längeren Zeitabständen, beispielsweise
nach jedem zweiten, dritten, vierten oder fünften Stimulationsimpuls bzw.
QRS-Welle oder in konstanten Zeitintervallen (getriggert durch die
QRS-Welle) geliefert werden.
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Es
ist auch möglich,
mit dem Sensor 6 andere von der physischen Aktivität abhängige Größen zu messen.
Zum Beispiel ist es möglich,
den Blutfluss durch Verwenden eines Flusssensors nach der EP-A-620
420 zu messen.
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4 ist ein Blockdiagramm,
das ein Schrittmachersystem mit einer kombinierten VDD- und Sensor-Leitung
zeigt. Das Schrittmachergehäuse
enthält eine
Schrittmacherlogik, einen Detektor, eine Stimulationsimpulsausgangseinheit
und eine Sauerstoffdruckmesseinheit. Die Leitung 1 enthält eine
Stimulationsspitzenelektrode (S) und eine Sensorringelektrode (R).
Das Schrittmachergehäuse 11 (C)
dient als indifferente Elektrode.
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Der
in 4 gezeigte Schrittmacher
mit einer einzigen bipolaren Leitung wird benutzt
- 1.
zur Messung des gemischten venösen
Sauerstoffdrucks im Atrium;
- 2. zum bipolaren atrialen IECG-Abfühlen;
- 3. zum bipolaren unipolaren ventrikulären IECG-Abfühlen;
- 4. zum Abfühlen
des ventrikulären
Captures;
- 5. für
die ventrikuläre
unipolare Stimulation mit Autoschwellenwertfunktion.
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Die
Kurven in den 5a, 5b, 5c sind Oberflächen EKG-Kurven und stellen
drei verschiedene Herzzustandsfälle
dar.
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5a: Es wird keine QRS-Welle
detektiert. Der ventrikuläre
Stimulationsimpuls wird mit der p-Welle synchronisiert. Der Schrittmacher
arbeitet wie beim AV-Block und funktionierendem Sinusknoten.
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5b: Keine pathologischen
Schläge.
Der Schrittmacher überwacht
nur die Herzfunktion. Falls diese Situation stabil ist, können der
Aktivitätssensor bzw.
die Sensoren aus dem Programm genommen werden.
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5c: Es wird keine Sinuswelle
detektiert. Während
Situationen, zu denen der Sinusrhythmus nicht benutzt werden kann
(beispielsweise während eines
Sinusstillstands oder einem atrialen Flattern) arbeitet der Schrittmacher
im VVIR-Modus bis der Sinus normal ist. Der VVIR- Modus-Schrittmacher modifiziert die
Impulsfrequenz gemäß dem an
der Sensorringelektrode gemessenen Sauserstoffdruck.
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6 zeigt die Entwicklung
des Herzminutenvolumens bei zunehmender Herzfrequenz in einem normalen
Herzen und in einem unter Angina pectoris leidenden Herzen.
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Patienten
mit Angina pectoris bekommen ein verringertes Herzminutenvolumen,
wenn die Herzstimulationsfrequenz über eine relativ niedrige Frequenz
a vergrößert wird.
Der Grund liegt darin, dass das Myokard ischämisch wird und der Muskel steif. Das
Schlagvolumen wird mit zunehmender Stimulationsfrequenz rasch verringert.
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Wenn
die Herzfrequenz dieser Patienten nur durch den Sauerstoffdruck
gesteuert wird, tritt eine positive Rückkopplung auf und die Frequenz
vergrößert sich
gleichzeitig, wenn das Herzminutenvolumen abnimmt. Dies ist eine
gefährliche
Situation für den
Patienten, die durch Verwenden der zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung (1C) vermieden
werden kann. Das Schlagvolumen kann gemessen werden, entweder durch
Abfühlen
des Blutflusses oder durch Messen der Impedanz. Durch Überwachen
des Flusses oder des Impedanzprofils während des physischen Herzschlages,
beginnend unmittelbar nach der Messung des Sauerstoffpartialdruckes
(pO2-Messung) können Morphologieänderungen
dazu benutzt werden, eine Ischämie
des Herzens zu erfassen. Dann kann die Stimulationsfrequenz auf
eine Grundfrequenz erniedrigt werden und das Herz hat die Möglichkeit,
sich zu entspannen.
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So
wird unter Verwendung der Leitung nach 1C eine polarografische pO2-Messung
im Ventrikel durchgeführt.
Danach wird das Schlagvolumen gemessen. Zwischen der Spitzenelektrode 2 und
der indifferenten Elektrode 11 wird ein Wechselstrom zugeführt oder
eine Wechselspannung angelegt. Die Spannung zwischen der Ringelektrode 6 und
der Stimulationselektrode 2 wird erfasst. Die erhaltene
Messung wird verarbeitet, um Impedanzveränderungen im Ventrikel zu bestimmen
und zu überwachen.
Währen
einer Ischämie
sind Impedanzveränderungen kleiner
als normal.
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Die
Leitung von 1C wird
auch für
eine bipolare Erfassung der ventrikulären Aktivität auf konventionelle Weise
benutzt.