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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Antikörper, der in Immunoassays von
Komponenten verwendet werden kann, die die Konzentrationen von 5-Hydroxytryptophol
[5-HTOL = 2-(5-Hydroxy-3-indolyl)ethylalkohol] in Körperflüssigkeiten
widerspiegeln. Freies 5-HTOL und Glucuronid- und Sulfatkonjugate
davon sind bekannte Marker für
kürzliche
Alkoholaufnahme beim Menschen. Weitere Aspekte der Erfindung sind solche
wie im Titel angegeben.
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5-Hydroxytryptophol
(5-HTOL) und 5-Hydroxyindol-3-Essigsäure (5-HIAA) sind über das
gemeinsame Zwischenprodukt 5-Hydroxyindol-3-Acetaldehyd (5-HIAL)
menschliche Serotoninmetabolite (5-Hydroxytryptamin, 5-HT). 5-HTOL
wird in den Harn ausgeschieden, wo es hauptsächlich als Konjugat mit einer
Glucuronsäure
(T-5-G (oder GHTOL),
75–95%)
und, im geringerem Maße,
als freie Form oder als Konjugat als ein Sulfat auftritt. 5-HIAA
wird ebenfalls in den Harn ausgeschieden. Nach Alkoholkonsum steigt
die 5-HTOL-Konzentration in verschiedenen Körperflüssigkeiten gegenüber den
normalen Werten an, die für
Harn im Bereich von 40–650
nmol/l liegen. Gleichtzeitig erhöht
sich das Verhältnis
5-HTOL/5-HIAA gegenüber
den normalen Werten, die < 0,01
sind (oder < 10,
wenn sie als picomolar/nanomolar ausgedrückt werden). Der Anstieg sowohl der
5-HTOL-Konzentration
als auch des Verhältnisses
5-HTOL/5-HIAA dauert mehrere Stunden an, nachdem der Alkohol aus
dem Körper
verschwunden ist. Diese Befunde haben 5-HTOL und das Verhältnis 5-HTOL/5-HIAA
zu Markern für
kürzlichen
Alkoholkonsum bei der Behandlung von Alkoholabhängigkeit und in der Gerichtsmedizin,
z. B. bei postmortaler Körperuntersuchung,
gemacht. Bevorzugt wurde bisher das Verhältnis gemessen, weil die 5-HTOL-Konzentrationen,
nicht dagegen das Verhältnis,
nach Aufnahme von Serotonin-reicher Nahrung ebenfalls erhöht sind,
und weil sich der Bereich für
normale und anormale 5-HTOL-Konzentrationen überlappt,
nicht dagegen für
die Verhältnisse.
Als Alternative wurde auch das Verhältnis zwischen 5-HTOL im Harn
und anderen Harnexkretionsprodukten wie beispielsweise Kreatinin
verwendet.
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Der
Begriff „5-HTOL" umfasst, soweit
nicht anders angegeben, 5-HTOL-Verbindungen,
beispielsweise freies 5-HTOL, dessen Glucuronid (Tryptophol-5-glucuronid, T-5-G)
und dessen Sulfat.
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Erhöhte Konzentrationen
von 5-HTOL-Verbindungen nach Alkoholkonsum wurden bisher im Harn, Plasma
und der Cerebrospinalflüssigkeit
(CSF) nachgewiesen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man 5-HTOL-Verbindungen
auch im Serum, der Tränenflüssigkeit,
dem Schweiß,
dem Speichel usw. nachweisen kann. Die normale Konzentration von
5-HTOL-Verbindungen und das Gleichgewicht zwischen freiem 5-HTOL und seinen konjugierten
Formen kann zwischen verschiedenen Probentypen unterschiedlich sein.
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Verglichen
mit 5-HIAA ist 5-HTOL schwierig zu messen. Es tritt in niedrigeren
Konzentrationen als 5-HIAA auf und die konjugierten Formen liegen
im Überschuss
vor wobei das Glucuronid stark dominiert. Das gegenwärtig verwendete
Verfahren zur Messung von 5-HTOL ist die Gaschromatographie in Kombination
mit Massenspektrometrie (GC/MS), ein Verfahren, das teure Instrumente
erfordert. Ein Hochdruckflüssigkeitschromatographie-(HPLC)-Verfahren
wurde entwickelt, aber es leidet unter dem Nachteil „falscher
Peaks", d. h. einem überlappenden
Rf für
5-HTOL und andere Verbindungen. Für beide Verfahren ist erforderlich,
dass das Glucuronid (T-5-G) vor dem Assay enzymatisch zu freiem
5-HTOL umgewandelt werden muss. Es besteht daher ein Bedarf nach
einem billigen, einfachen und zuverlässigen Verfahren zur Messung
von 5-HTOL-Verbindungen in verschiedenen Körperflüssigkeiten.
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Bezüglich des
einschlägigen
Standes der Technik wird auf die separate Liste am Ende des Beschreibungsteils
verwiesen.
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Es
sei auch auf Dabadie et al, Synapse 14: 178–183 (1993), lijima et al,
Acta histochem 89: 141–156 (1990),
US-A-4762781 (Geffard) und EP-A-216162 (A/S de Danske Sukkerfabrikker)
verwiesen.
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Das
Hauptziel der Erfindung besteht darin, ein Immunoassay-Verfahren
für die
Messung einer 5-HTOL-Verbindung in Proben bereit zu stellen, die
freies 5-HTOL zusammen mit seinen Konjugaten enthalten, ohne zuvor
eine Hydrolyse der endogenen 5-HTOL-Konjugate durchzuführen.
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Ein
zweites Ziel besteht darin, einen Antikörper bereit zu stellen, der
einen Immunoassay einer 5-HTOL-Verbindung ermöglicht.
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Ein
drittes Ziel besteht darin, Derivate von T-5-G bereit zu stellen,
die als Immunogene oder als 5-HTOL-Analoga, welche die Struktur
der entsprechenden nativen 5-HTOL-Verbindung nachahmen, in verschiedenen
Assays verwendet werden können,
z. B. kompetitiven Immunoassays für 5-HTOL-Verbindungen.
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Die
Erfindung basiert auf unserer Entdeckung, dass man Antikörper erhalten
kann, die an eine 5-HTOL-Verbindung binden, indem man in den geeigneten
Tieren eine humorale Immunantwort unter Verwendung einer immunogenen
Form des β-Glucuronids von 5-HTOL
und D-Glucopyranosiduronsäure
(d. h. einer immunogenen Form von 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-O-β-D-glucopyranosiduronsäure) als
dem Immunogen hervorruft.
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Die
Erfindung stellt somit in einem Aspekt einen Antikörper bereit,
der spezifisch für
5-Hydroxytryptophol oder ein Konjugat davon ist.
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Der
Begriff „spezifisch" bedeutet, dass das
Antikörper
unter Immunoassay-Bedingungen
vorzugsweise an eine 5-HTOL-Verbindung bindet, ohne eine störende Bindungsaktivität gegenüber anderen
endogenen Substanzen in Humanproben aufzuweisen, beispielsweise
Serotonin (5-HT), 5-HIAA und anderen strukturell verwandten Substanzen,
beispielsweise anderen Indolen oder Glucuroniden. In der gegenwärtig bevorzugten Form
bindet die erfindungsgemäße Antikörperzubereitung
im Vergleich mit anderen endogenen 5-HTOL-Verbindungen vorzugsweise
an T-5-G. Die Antikörperzubereitung
weist gegenüber
potentiell störenden
Substanzen, beispielsweise anderen Indolen und Glucuroniden, die
in Körperflüssigkeiten
vorliegen können,
eine akzeptable niedrige Bindungsaktivität auf. Es wird auf den experimentellen
Teil verwiesen.
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Da
die Konzentrationen an freiem 5-HTOL, T-5-G und sulfatiertem 5-HTOL
als Folge kürzlicher
Alkoholaufnahme alle erhöht
sind, können
brauchbare Antikörper
mit einem, zwei oder allen dieser 5-HTOL-Verbindungen reagieren.
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Der
Begriff Antikörper
umfasst verschiedene Antikörperzubereitungen,
welche die oben erwähnte Spezifität aufweisen,
beispielsweise den intakten Antikörper und verschiedene aktive
Fragmente (Antigen/Hapten-bindende Fragmente), wie beispielsweise
Fab, Fab', Fv, F(ab')2 usw.
Er umfasst auch derivatisierte Antikörper, beispielsweise Antikörper, an
die Markierungsstoffe kovalent gebunden wurden, beispielsweise Biotin,
Hapten, Enzyme, Enzymsubstrate, Kofaktoren, Fluorophore, chemilumineszente
Substanzen, Chromophore, radioaktive Isotope, Metalle, Partikel
usw., und Trägermoleküle, beispielsweise
unlösliche
und lösliche Polymere.
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Der
erfindungsgemäße Antikörper kann
eine polyklonale oder monoklonale Zubereitung sein. Er kann eine
Mischung einer bestimmten Anzahl von monoklonalen Antikörpern enthalten.
Er kann über
allgemein bekannte Verfahren erhalten werden, wobei jedoch unsere
neuen T-5-G-Derivate (Konjugate) verwendet werden sollten, beispielsweise
als Immunogen zur Erzeugung von polyklonalen Antikörpern oder
als Antigen für
das Screenen einer Immunantwort oder von Zelllinien (z. B. Hybridomen),
welche den erfindungsgemäßen Antikörper sekretieren,
oder verschiedener Antikörperbibliotheken,
aus denen jede individuelle Antikörperkomponente zusammen mit
der entsprechenden kodierenden Sequenz isoliert werden kann. Die
in Betracht gezogenen Techniken umfassen somit auch Antikörper, die
mittels Selektion durch Phagendisplay-Techniken erhalten wurden.
Sobald die erfindungsgemäße Antikörperzubereitung
einmal erhalten wurde, kann sie über
rekombinante Techniken modifiziert werden.
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Die
zum Prioritätstag
am meisten bevorzugte Ausführungsform,
die erfindungsgemäße Antikörperzubereitung
zu erhalten, ist im experimentellen Teil dargestellt und bedient
sich des im Patentbeispiel 3 (Reaktionsschema 2) definierten Konjugats
aus dem Hämocyanin
der Lochschnecke (KLH) mit T-5-G als Immunogen und der Selektion
geeigneter Hybridomklone so wie im experimentellen Abschnitt beschrieben.
Die am meisten bevorzugte Form des erfindungsgemäßen Antikörpers bindet somit unter den
verschiedenen 5-HTOL-Verbindungen, die in nativen Proben vorhanden
sind, vorzugsweise an T-5-G.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-O-β-D-glucopyranosiduronsäure-Derivat
bereit, das einen kovalent gebundenen analytisch nachweisbaren Markierungsstoff
umfasst.
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Die
3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-O-β-D-glucopyranosiduronsäure kann
optional an einem oder mehreren OH im Kohlenhydratanteil, d. h.
an einer alkoholischen Hydroxylgruppe (Positionen 2, 3 und 4) oder
an der Carboxylgruppe (Position 6) oder an dem 3-Hydroxyethylhydroxyl,
oder an dem Indol-Stickstoff derivatisiert sein.
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Die
Derivatisierung der T-5-G-Struktur wird vorgenommen, um eine kovalent
gebundene analytisch nachweisbare Gruppe einzuführen, vorzugsweise über die
Carboxylgruppe. Die analytisch nachweisbare Gruppe kann von derselben
Art sein, wie sie für
die erfindungsgemäßen Antikörper besprochen
wurde (siehe oben).
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Die
Derivatisierung einer alkoholischen Hydroxygruppe kann so erreicht
werden, wie sie normalerweise für
Glucuronid-Derviate durchgeführt
wird, z. B. durch selektive Alkylierung oder Acylierung an den Positonen
2, 3 und/oder 4, entweder vor oder nach der Glucuronid-Bildung mit
freiem 5-HTOL. Die Derivatisierung an der Carboxylgruppe des Glucuronids
oder der freien Glucuronsäure
kann zu Amiden und Estern führen,
bei denen die Carboxylgruppe weiter derivatisiert ist. Es wird auf
den experimentellen Teil verwiesen.
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T-5-G
kann auch an der Carboxylgruppe derivatisiert werden, so dass es
ein kovalent gebundenes Trägermolekül enthält, vorzugsweise
ein Trägermolekül polymerer
Natur, beispielsweise einen immunogenen Proteinträger, wie
beispielsweise menschliches oder bovines Serumalbumin, KLH oder
dergleichen, oder ein Trägerpolymer
(Unterlage), das unlöslich
ist oder unlöslich
gemacht werden kann, von der Art, wie es in Trennungsmedien in der
Chromatographie und in Immunoassays verwendet wird (z. B. Unterlagen
aus synthetischen Polymeren, wie beispielsweise Polystyrol, oder
aus Polysacchariden, wie beispielsweise Agarose, Dextran, Zellulose,
Stärke
und dergleichen).
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Die
zum Prioritätstag
bevorzugten Verfahren zur Synthese der erfindungsgemäßen T-5-G-Verbindungen
werden aus dem experimentellen Teil ersichtlich.
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In
einem noch weiteren Aspekt, stellt die Erfindung einen Immunoassay
zur Bestimmung von 5-Hydroxytryptophol oder Konjugaten davon bereit,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass eine das 5-Hydroxytryptophol
oder Konjugate davon enthaltende Probe in einem Immunoassay untersucht
wird, der einen erfindungsgemäßen Antikörper verwendet.
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Ein
solcher Immunoassay kann als diagnostisches Verfahren zur Bestimmung
kürzlichen
Alkoholkonsums eines Probanden verwendet werden, wobei eine erhöhte Konzentration
von 5-HTOL oder Konjugaten davon, falls vorgefunden, als Hinweis
auf kürzlichen
Alkoholkonsum des Probanden gewertet wird. Der Assay kann auch die
Untersuchung einer anderen Verbindung in der gleichen Probe des
Probanden, z. B. 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) oder Kreatinin
beinhalten, wobei das Verhältnis
zwischen den vorgefundenen Konzentrationen der weiteren Verbindung
und dem 5-Hydroxytryptophol beziehungsweise Konjugaten davon mit kürzlichem
Alkoholkonsum des Probanden korreliert ist.
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Bei
diesem Aspekt der Erfindung bringt man somit eine Probe, die eine
5-HTOL-Verbindung
enthält, mit
dem erfindungsgemäßen Antikörper unter
Bedingungen in Kontakt, welche die Bildung eines sowohl eine 5-HTOL-Verbindung
als auch den erfindungsgemäßen Antikörper umfassenden
Immunkomplexes ermöglichen.
Die Bedingungen werden dann so gewählt, dass die Menge des gebildeten
Komplexes ein Maß für die Menge
der 5-HTOL-Verbindung in der Probe sein wird.
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Der
Nachweis des Komplexes wird nach Verfahren durchgeführt, die
dem Fachmann gut bekannt sind, beispielsweise entweder durch Bestimmung
des Komplexes als solchem oder der Abnahme der Menge des zugegebenen
unkomplexierten erfindungsgemäßen Antikörpers.
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Eine
allgemeine Art von Immunoassay, der eingesetzt werden kann, verwendet
einen markierten Immun-Reaktionspartner, der Immunkomplexe in einer
Menge zu bilden vermag, die mit der Menge der in der Probe vorliegenden
5-HTOL-Verbindung in Beziehung steht. Im Prinzip kann der Markierungsstoff
von derselben allgemeinen Art sein, wie sie oben für 5-HTOL-Glucuronid
Analoga und Antikörper
angegeben.
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Immunoassays,
die Markierungsstoffe verwenden, werden oft in heterogene und homogene
Assays unterteilt. Die homogenen Varianten verwenden keinen Schritt
der Trennung von Komplex-gebundenem markiertem Reaktionspartner
von unkomplexiertem markiertem Reaktionspartner. Aus diesem Grund
ist es zwingend erforderlich, einen Markierungsstoff zu verwenden,
der sein Signal als Folge der Komplexbildung ändert. In heterogenen Assayvarianten
wird der an einen Immunkomplex gebundene markierte Reaktionspartner
physikalisch von dem nicht im Komplex gebundenen Reaktionspartner
getrennt. Für
die heterogenen Varianten besteht somit keine Notwendigkeit für Markierungsstoffe,
die ihr Signal auf Grund der Komplexbildung ändern, was bedeutet, dass auch
radioaktive Isotop-Markierungsstoffe
verwendet werden können.
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Noch
eine weitere Art der Unterteilung von Immunoassays ist die der Unterteilung
in kompetitive und nicht-kompetitive (Sandwich-) Varianten. Im ersten
Fall lässt
man die 5-HTOL-Verbindung, die an den erfindungsgemäßen Antikörper bindet
und in der Probe vorliegt, mit einem T-5-G-Analogon um eine begrenzte Menge
der erfindungsgemäßen Antikörper konkurrieren
(die 5-HTOL-Verbindung, die mit dem Antikörper plus dem T-5-G-Analogon
reagiert), worauf die Menge an Komplex zwischen dem T-5-G-Analogon
und dem erfindungsgemäßen Antikörper nachgewiesen
und mit der Menge der 5-HTOL-Verbindung in der Probe in Beziehung
gesetzt wird. Das T-5-G-Analogon ist in diesem Fall vorzugsweise
ein markiertes oder Träger-gebundenes
T-5-G-Derivat wie oben definiert. Für den Fall, dass das T-5-G-Analogon
der markierte Reaktionspartner ist, kann der erfindungsgemäße Anti-5-HTOL-Antikörper in
ungelöster
Form (beispielsweise an eine Unterlage gebunden) oder gelöster Form
verwendet werden. Eine Alternative besteht in einer Variante, bei
der ein unlösliches
T-5-G-Analogon mit einer 5-HTOL-Verbindung
der Probe um eine begrenzte Menge des löslichen erfindungsgemäßen Anti-5-HTOL-Antikörpers konkurriert.
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Die
zum Prioritätstag
bevorzugten Immunoassayvarianten umfassen heterogene kompetitive
Immunoassays wie oben beschrieben. Es wird auch auf den experimentellen
Teil verwiesen.
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Von
Assayvarianten, die keinen markierten Reaktionspartner verwenden,
können
Biosensor-Techniken erwähnt
werden, bei denen die Bindung zwischen Antigen/Hapten und Antikörpern an
einer Oberfläche stattfindet.
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Die
Probe kann Serum, Plasma, Harn, CSF oder jede andere Probe sein,
die eine oder mehrere 5-HTOL-Verbindungen enthalten kann.
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Es
sind solche Temperatur- und pH-Bedingungen anwendbar, die für Immunoassays
normal sind, d. h. 0–40°C, vorzugsweise
15–35°C, und pH
4–9, vorzugsweise
pH 5–8.
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Das
Ergebnis des erfindungsgemäßen Immunoassays
kann in diagnostischen Verfahren zur Bestimmung kürzlichen
Alkoholkonsums eines Probanden auf dieselbe Weise verwendet werden,
wie sie früher
für 5-HTOL-Verbindungen
erfolgte (siehe den Einleitungsteil). Dies bedeutet, dass in den
bevorzugten Varianten der erfindungsgemäßen diagnostischen Verfahren
vorgefundene Konzentrationen von 5-HTOL-Verbindungen in Beziehung mit einigen
anderen Verbindungen gesetzt werden können, z. B. den Konzentrationen
von 5-HIAA oder Kreatinin. Für
Immunoassays kann die Menge an gebildetem Immunkomplex oder jeder
andere Messwert der Menge an 5-HTOL-Verbindungen in der Probe natürlich ebenso
gut direkt mit der kürzlichen
Alkoholaufnahme in Beziehung gesetzt werden wie die Konzentration
einer 5-HTOL-Verbindung als solche. Das diagnostische Verfahren
ist besonders gut auf menschliche Probanden abgestimmt.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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Synthese
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Beispiel 1. Synthese und
Aufreinigung von 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-Glucopyranosiduronsäure (I)
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(Schema
1): 2-(5-Hydroxy-3-indolyl)ethylalkohol (151 mg), MgCl2 (50
mg), Uridin-5'-diphosphoglucuronsäure Triammoniumsalz
(490 mg), Uridin-5'-diphosphoglucuronyltransferase
(182 mg) (Typ III aus Rinderleber, Sigma) und 40 ml 0,1 M pH 7,4
Tris-Puffer wurden in einen 200 ml E-Kolben gegeben. Der Kolben
wurde mit Parafilm versiegelt und in einem Schüttler-Inkubator bei 37°C und 150
Upm inkubiert. Kleine Proben wurden zu verschiedenen Zeitpunkten
aus der Inkubation entnommen und nach Abkühlung, Zentrifugation, Filtration
und Ansäuerung
durch analytische PepPRC auf einem FPLC-System analysiert, um die
Reaktion zu verfolgen. Die Konzentration von 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (I)
erreichte nach 20 h Plateau-Konzentrationen und blieb für mehr als
7 h bei diesen Konzentrationen.
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Man
stoppte die Inkubation 15 min lang auf Eis, worauf man bei 10.000
Upm bei 5°C
für 30
min unter Verwendung eines JA-10 Rotors in einer J2-21 M/E Beckman-Zentrifuge zentrifugierte.
Der Überstand
wurde dann über
Watte filtriert, und durch Zugabe von HCl auf unter pH 3 angesäuert. Man
gab Methanol auf eine Endkonzentration von 2,5% ab. Von dieser Mischung
wurde jeweils 1/3 auf einer Pep RPC HR 16/10 Säule in einem Wasser-Methanol-System
aufgereinigt. Die Säule
wurde zuerst ausgiebig in Wasser äquilibriert. Man trug die Probe
in 2,5% Methanol auf, stellte einen Gradient von 2,5–5,5% Methanol über 85 min,
dann isokratische Bedingungen über
60 min und danach einen Gradient von 5,5–50% Methanol über 100
min ein. Die Flussgeschwindigkeit betrug zu jeder Zeit 3,5 ml/min.
3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (I)
wurde bei 5,5 Methanol eluiert. Das Vereinigen von Fraktionen und
die Reinheit der Präparationen wurde
mittels TLC (n-Butanol : Essigsäure
: Ethylacetat : Wasser, 1 : 1 : 1 : 1) überwacht. Die Ausbeute nach der
Aufreinigung betrug 65 mg. 1NMR (D2O) δ 3.5
(t 2H), 3.7–3.79
(m 3H), 3.93 (t 2H), 4.16 (d 1H), 5.19 (d 1H), 7.12 (q 1H), 7.33
(s 1H), 7.44 (d 1H), 7.45 (d 1H). J1,2 für H in Glucopyranosiduronsäure betrug
7,8 cps, was auf eine β-Form hinwies. 13CNMR (D2O) 27,
61, 71, 72, 74, 75, 102, 106, 111, 112, 113, 125, 127, 133, 150, 172.
Das Muster der Kohlenstoff-Peaks der Glucopyranosiduronsäure ist
in Übereinstimmung
mit der β-Form.
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Beispiel 2: Synthese von
N-(2-Pyridyldithioethyl)-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (II)
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Schema
2. 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (I)
(52 mg, 0,153 mmol) wurde in einem 5 ml Reacti-Gefäß in 1 ml
DMF (mit Molekularsieben getrocknet) gelöst. Danach wurden O-(N-Succinimidyl)-N,N,N',N'-tetramethyluronium-tetrafluorborat (TSTU)
(73 mg, 0.243 mmol) und Diisopropylethylamin (84 μl, 0,456
mmol) zugegeben. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur für 35 min
durchgeführt.
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Cysteamin-2-pyridyldisulfid-hydrochlorid
(72 mg, 0,324 mmol) wurde in ein anderes Reacti-Gefäß gegeben,
gefolgt von DMF (0,5 ml) und Diisopropylethylamin (56 μl, 0,324
mmol). Zu dieser Lösung
wurde die Hydroxysuccinimidyl-aktivierte Säure (I) gegeben. Nach einstündiger Umsetzung
engte man im Vakuum bei geringem Druck ein, wodurch ein Öl erhalten
wurde. Die TLC (n-Butanol
: Ethylacetat : Essigsäure
: Wasser = 1 : 1 : 1 : 1) zeigte, dass fast das gesamte (I) reagiert
hatte. Das Öl
wurde in 3 ml 27% Methanol gelöst,
in drei Teile aufgeteilt und unter Verwendung eines Gradienten von
25–60%
Methanol, das 0,2% Essigsäure
enthielt, mit einer Flussrate von 3,5 ml/min auf einer PepRPC Säule HR 16/10
fraktioniert. Das gewünschte
Produkt (II) wurde bei einem Gradienten von 43% Methanol, das 0,2%
Essigsäure
enthielt, eluiert. Fraktionen mit (II) wurden vereinigt und durch
Verdampfen im Vakuum konzentriert und schließlich gefriergetrocknet, wobei
26 mg (II) als weißes
Pulver anfielen. 1HNMR (D2O) δ 2,98 (t
2H), 3,01–3,12
(m 2H), 3,54–3,63
(m 2H), 3,71–3,77
(m 3H), 3,87 (t 2H), 3,97–4,01
(m 1H), 5.22 (d 1H), 7,14–7,17
(m 2H), 7,24 (s 1H), 7,42 (t 1H), 7,47 (t 1H), 7,48 (s 2H), 8,3
(d 1H).
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Beispiel 3. Synthese des
KLH-Konjugats (III) (Schema 2)
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Lochschnecken-Hämocyanin
(KLH) (73,5 mg) wurde in 6,5 ml 0,1 M Borat-Puffer bei einem pH
von 9,5 gelöst.
Ungelöste
Substanz wurde durch Filtration entfernt und der Proteingehalt der
Lösung
durch Aminosäureanalyse
mit 37 mg/ml Protein bestimmt. Zu dieser eiskalten Lösung von
KLH wurden 0,8 ml einer Lösung eines
gemischten Anhydrids aus 3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (0,025
mmol) zugegeben. Letztere Verbindung wurde durch Auflösen von
3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronsäure (I)
(10,6 mg, 0,0312 mmol) in 1 ml Tetrahydrofuran in einem 5 ml Reacti-Gefäß zubereitet.
Man blies Stickstoffgas in das Gefäß ein und stellte letzteres
in ein Eisbad. Nach 15 min wurden Isobutylchlorformiat (4,1 μl, 0,0312
mmol) und Triethylamin (4,3 μl,
0,0312) zugegeben, und die Reaktion der Säure (I) und des Isobutylchlorformiats
war bei 0°C
innerhalb von 30 min abgeschlossen. Man setzte das KLH mit dem Anhydrid 20
min bei 0°C
um und stellte den Reaktionsansatz dann über Nacht in einen Kühlschrank.
Das Tetrahydrofuran wurde in einem Vakuumverdampfer entfernt und
die Reaktionslösung
(4,8 ml) wurde auf zwei Sephadex G25 M PD-10 Säulen abgetrennt, die mit 2
mM Phosphatpuffer pH 7,5 äquilibriert
waren. Das Konjugat wurde mit 3,2 ml Puffer eluiert. Das Gesamtvolumen
betrug 6,4 ml. Der Proteingehalt wurde über Aminosäureanalyse als 3,04 mg/ml bestimmt.
Der Grad der Substitution wurde durch UV-Spektroskopie als 270 Verbindung
I pro KLH bestimmt (berechnet auf der Basis eines Mw von 3 000 000.)
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Beispiel 4. Synthese von
HSA-Konjugat (IV) (Schema 3)
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Menschliches
Serumalbumin (HSA) (28,5 mg, 0,425 μmol) wurde in 1,73 ml 0,2 M
Phosphatpuffer bei einem pH von 8,5 gelöst. Dieser Lösung wurde
N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)proprionat
(SPDP) (2,0 mg, 6,38 μmol)
in 0,178 ml Ethanol zugegeben. Die Reaktion wurde für 15 min
durchgeführt
und der pH dann mit konzentrierter und 2 M Essigsäure auf
4,35 eingestellt. Dithiotreitol (5,7 mg) wurde zugegeben, um die
Disulfidbindung zu reduzieren. Nach zehnminütiger Umsetzung entsalzte man
die Reaktionslösung
dann auf einer Sephadex G25 M PD-10 Säule. Das Protein wurde mit
2,4 ml eines 5 mM Phosphatpuffers eluiert, der einen pH von 4,5
beihielt und 0,3 M Natriumchlorid enthielt. Die Analyse des HSA-Konjugats
ergab einen Gehalt von 6,7 SH/HSA, und der Proteingehalt betrug
10,34 mg/ml.
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Zu
dieser HSA-Konjugatlösung
(2,48 μmol
SH-Gruppen) gab man in 0,216 ml Acetonitril gelöstes N-2-Pyridyldithioethyl)-3-(2-hydroxyethyl)indol-5-yl-O-β-D-glucopyranosiduronamid
(II) (1,9 mg, 3,72 μmol). Der
pH wurde auf 8,45 eingestellt. Die Reaktion wurde für 24 Stunden
bei Raumtemperatur durchgeführt
und der Reaktionsansatz dann auf zwei Sephadex G25 M PD-10 Säulen fraktioniert,
die mit 50 mM Phosphatpuffer pH 7,4 äquilibriert waren. Das Konjugat
wurde mit 3,9 ml Puffer eluiert.
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Beispiel 5. I125-Markierung
des HSA-Konjugats IV
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Markierung
mit I125 wurde nach der Chloramin T-Methode
durchgeführt
(Greenwood F. C. et al., Biochem. J. 89 (1963) 114–123).
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Antikörper
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Immunogene
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Typ
1: Erhalten durch Reduktion der Verbindung II mit NaHB4 und
anschließende
Umsetzung des reduzierten Derivats mit [17-((Jodacetyl)amino)-3,6,9,12,12-pentaoxaheptadacanoyl]amino-KLH
oder [17-((Jodacetyl)amino)-3,6,9,12,12-pentaoxaheptadacanoyl]amino-HSA (Akerblom
et al., Bioconjugate Chemistry 4 (1993) 455–466), wobei Konjugat A beziehungsweise
Konjugat B erhalten wurden.
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Typ
2: Konjugat C ist das HSA-Konjugat IV.
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Typ
3: Konjugat D und Konjugat E entsprechen Konjugat III mit KLH (270
T-5-G pro Mol KLH) beziehungsweise HSA (2,5 Gruppen T-5-G pro Mol
HSA).
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Immunisierungen
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Typ
1: Fünf
Balb/c Mäuse
wurden mit 50 μg
Immunogen (Konjugat A) in Freund's
komplettem Adjuvans (FCA) geprimt. Nachfolgende Injektionen wurden
alle vier Wochen ohne Adjuvans verabreicht (4 × 50 μg).
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Typ
2: Zwei Balb/c Mäuse
wurden mit 25 μg
Immunogen (Konjugat C) in Freund's
komplettem Adjuvans (FCA) geprimt und alle vier Wochen ohne Adjuvans
geboostet (4 × 50 μg).
-
Typ
3: Drei Gruppen mit drei Balb/c Mäusen in jeder Gruppe wurden
mit 50 μg
Immunogen (Konjugat D) in FCA geprimt und nach vier Wochen ohne
Adjuvans mit 50 μg
und nach vier weiteren Wochen mit 50 μg Konjugat D geboostet.
-
Immunantwort:
Diese wurde durch ELISA (siehe unten) und Inhibitions-ELISA (siehe
unten, Spezifität) getestet.
Alle der sechzehn Mäuse
wiesen einen hohen Titer im ELISA auf, aber es war nur möglich, die
Bindung an das an die Wände
der Mikrotiter-Wells
beschichtete T-5-G Derivat mit T-5-G bei vier Mäusen (alle nach Typ 3 immunisiert)
zu inhibieren. Diese vier Mäuse
wurden geboostet (3 × 25 μg) an Tag
eins, Tag zwei und Tag drei und am Tag vier für Fusionierung verwendet.
-
Fusionierungen
-
Die
Fusionierungen wurden mit Hilfe von Polyethylenglykol (PEG) und
SP2/0 Myelomzellen als Fusionspartner durchgeführt. Die Zellsuspension wurde
in 96 Well-Mikrotiterplatten
ausgesät
und in Dubecco's
Modifiziertem Eagles Medium (DMEM), das mit 15% fötalem Kälberserum
supplementiert war, kultiviert und mit HAT (Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin)
selektiert. Peritoneale Makrophagen wurden als Nährzellen verwendet. Die Überstände wurden über ELISA
gescreent (siehe unten). Positive Hybridome wurden über Inhibitions-ELISA
(siehe unten) mit T-5-G als Inhibitor gescreent. Die vier Fusionen
führten
zu 37 Hybridomen, und auf der Grundlage der Ergebnisse des Inhibitions-ELISA
wurden zwölf
von ihnen für
eine Klonierung ausgewählt.
-
Klonierung und Screening
-
Klonierung:
0,8 Zellen/Well wurden in 96-Well-Platten mit peritonealen Makrophagen
als Nährzellen ausgesät. Wells
mit einer Zelle wurden am Tag fünf
beobachtet und auf dieselbe Weise wie die Hybridome und in einem
Inhibitions-ELISA an Tag sieben getestet.
-
ELISA:
Die Wells der 96-Well ELISA-Mikrotiter-Platten wurden für Typ 1
Immunisierungen mit Konjugat B, und für Typ 2 und 3 Immunisierungen
mit Konjugat E in 0,1 M Na-Carbonat pH 9,5 bei Raumtemperatur über Nacht
beschichtet, dann 3 mal mit 0,9% NaCl gewaschen, das 0,02% Tween® 20
enthielt. 1 : 5 in Ca2+/Mg2+-freiem, 0,05% Tween
20 enthaltendem PBS verdünnte
Kulturüberstände wurden
dann zugegeben und die Platten für
2 h bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden erneut wie oben beschrieben gewaschen.
Antikörperbindung
wurde mit Hase-Fab'-Anti-Maus IgFc-β-Galaktosidase-Konjugat
und o-Nitro-phenyl-β-Galaktosid
als Enzymsubstrat mit 30 min Subtratinkubation nachgewiesen.
-
Inhibitions-ELISA:
Dieser wurde wie für
ELISA beschrieben durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Kulturüberstände mit T-5-G (1 μg/Well) inkubiert
wurden, bevor sie den Wells zugegeben wurden.
-
Ergebnisse:
Sechs Klone erzeugten Antikörper,
die sich in Inhibitionsexperimenten als gegen T-5-G reaktiv zeigten.
Einer davon wurde weiter auf Kreuzreaktivität untersucht.
-
Kreuzreaktivitäten
-
Kreuzreaktivität für verschiedene
Substanzen wurde in dem unten beschriebenen Immunoassay-Verfahren
mit Verdünnungen
der getesteten Substanz (in dem Verdünnungsmittel) an Stelle von
Harn oder Standard gemessen. Der Konzentrationsbereich, der für jede Substanz
getestet wurde, deckte drei Größenordnungen
ab und erreichte den höchsten
in der Literatur beschriebenen Wert oder überstieg diesen um eine Größenordnung.
-
Die
Toleranzgrenze für
störende
Bindungsaktivitäten
anderer Substanzen wird als Inhibition der Reaktion zwischen dem
Proteinkonjugat IV und dem erfindungsgemäßen Antikörper gemessen (Kreuzreaktivität) und wird
relativ zur Konzentration von T-5-G an der Nachweisgrenze angegeben.
Akzeptable Inhibierungsgrenzen für
verschiedene Substanzen im Harn werden für eine 50 nM Nachweisgrenze
von T-5-G aus Tabelle 1 ersichtlich.
-
TABELLE
1. Harn. Potentiell störende
Substanzen, deren höchste
Konzentrationen und zulässige
maximale Kreuzreaktivität
-
-
Der
auf Kreuzreaktivität
getestete Antikörper
erfüllte
die in Tabelle 1 aufgestellten Kriterien.
-
Immunoassay
-
Materialien:
3-(2-Hydroxyethyl)indol-5-O-β-D-glucopyranosiduronsäure, 125I-markiertes T-5-G-HSA-Konjugat
(Konjugat IV, Schema 3) und gegen ein T-5-G-KLH-Konjugat (Konjugat III, Schema 2) erzeugter
Maus-monoklonaler Anti-5-HTOL-Antikörper waren
alle wie oben beschrieben. Das Verdünnungsmittel war 0,05 M Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, der 0,01 M EDTA, 0,1% Tween® und
1% BSA enthielt. Die Dekantierungslösung war Pharmacia Dekantierungssuspension
ohne zugegebene Antikörpersuspension
(Pharmacia Diagnostics AB). μ-Agarosepartikel
trugen kovalent gebundenen Schaf-Anti-Maus-Antikörper.
-
Assay-Prinzip:
Konkurrenz zwischen T-5-G der Probe und markiertem Konjugat IV um
eine begrenzte Menge Maus-Anti-5-HTOL-Antikörper mit nachfolgender Fällung durch
Zugabe von an Agarose μ-Partikel
gebundenem Schaf-Anti-Maus-Antikörper.
-
Assay-Verfahren:
In ein Teströhrchen
werden 50 μl
Harn oder Standard pipettiert, 50 μl Tracer-Lösung, 50 μl Antikörper-Lösung (einer der oben erwähnten sechs
ausgewählten
Klone, 5 μg/ml),
auf einem Schüttler bei
~600 Upm für
~1 min gemischt, bei Raumtemperatur für 1,5 h stehen gelassen, 50 μl der Suspension
aus Schaf-Anti-Maus-Mikro-Agarose (~100 mg/ml) werden wie oben gemischt
und für
weitere 0,5 h stehen gelassen, dann werden 2 ml Dekantierungslösung zugegeben,
es wird für
10 min bei 3000 Upm in dem JR-3.2 Rack Rotor in einer Beckman J-6B
Zentrifuge zentrifugiert, wobei die Röhrchen sich in Pharmacia Dekantierungsständern befinden.
Innerhalb von 5 min nach beendigter Zentrifugation wird der Überstand
dekantiert und die Röhrchenständer umgedreht
auf absorbierendem Gewebe für
2 min stehen gelassen. Schließlich
wird die in den Röhrchen
verbleibende Radioaktivität
in einem Gammazähler
gemessen. Eine Standardkurve wird mit T-5-G bei 10, 100, 1000 und
10000 nmol/l in dem Verdünnungsmittel
erstellt.
-
Als
Beispiel werden Ergebnisse eines Tests des Harn am Morgen danach
mit freiwilligen Berichten der Probanden über den Alkoholkonsum in Tabelle
2A gezeigt. Harnproben wurden bis zur Verwendung bei –70°C gefroren
gehalten. Nach dem Auftauen wurden die Proben vor der Analyse kurz
zentrifugiert, alle Proben wurden in Duplikaten analysiert. Die
Kreatininanalyse wurde nach Jaffe durchgeführt.
-
Tabelle
2A. Alkoholaufnahme gegen das Verhältnis nm GHTO/nm Kreatinin
im Harn. Männer
-
Literaturnachweise
-
Veröffentlichungen der Erfinder
-
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Veröffentlichungen von möglichem
Interesse
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Review-Artikel
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