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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen bezüglich Thermometer,
insbesondere „Flüssigkeitsstiel"thermometer, und
ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Hintergrund der Erfindung
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Flüssigkeitsstielthermometer
wurden seit mehr als dreihundert Jahren als vielseitige Instrumente
zum Messen der Temperatur von verschiedenen Systemen verwendet.
Sie werden zum Messen von Temperaturen von sowohl Materialien als
auch Ausrüstungen
bei industriellen, labormäßigen, klinischen
und pharmazeutischen Anwendungen eingesetzt.
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Das
Flüssigkeitsstielthermometer
in seiner einfachsten Form besteht aus einem transparenten röhrenförmigen Stiel
mit einer Kapillarbohrung, einem an den Stiel geschmolzenen Kolben
und einer thermometrischen flüssigen
Füllung
in dem Kolben. Typischerweise ist eine graduierte Skale eingraviert oder
an einem Teil des Stiels angebracht. Bekanntlich zwingen Ausdehnung
oder Zusammenziehen der Flüssigkeit
in dem Kolben, verursacht durch Änderungen
in der Temperatur der Flüssigkeit,
die Flüssigkeit
die Kapillare des Stiels in oder aus dem Kolben zu durchlaufen.
Vorausgesetzt, dass das Thermometer richtig geeicht wurde, zeigt
die Position des Meniskus des Flüssigkeitsfadens
in der Kapillare an der graduierten Skale die zu messende Temperatur
an.
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Wenn
Thermometer zur Verwendung in klinischen Anwendungen aufgebaut sind,
hat die Kapillare in dem Stiel in der Nähe des Kolbens eine Verengung.
Wenn der Kolben mit einem warmen Körper in Wärmekontakt gebracht wird, steigt
der Faden der thermometrischen Flüssigkeit in der Kapillare des Stiels
zwanglos an und wenn der Kolben von der Wärmequelle entfernt wird, zieht
sich die thermometrische Flüssigkeit
in dem Kolben zusammen, jedoch wird der Flüssigkeitsfaden in der Kapillare
oberhalb der Verengung nicht in den Kolben zurückgezogen, wodurch somit eine
Maximumregistrierungswirkung erfolgt. Solche Thermometer werden
durch Zentrifugierung oder Herunterschütteln wieder zurückgesetzt.
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Trotz
der Vorteile der Technologie zum Messen der Temperatur und der Verfügbarkeit
von elektronischen, elektrischen, mechanischen, optischen Thermometern
und so weiter sind Flüssigkeitsstielthermometer
sehr populär,
weil sie kostengünstig,
genau, nahezu störungsfrei
sind und reproduzierbare Ergebnisse ergeben.
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Quecksilber
ist bekanntlich eine der am üblichsten
angewendeten thermometrischen Flüssigkeiten
und Glas das am üblichsten
angewendete Material zum Aufbau des Stiels in solchen Thermometern.
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Untersuchungen
haben gezeigt, dass eine genaue Temperaturablesungen von menschlicher Körpertemperatur
nicht erhalten werden, sofern nicht ein Thermometer im Mund des
Patienten für
mindestens 7 Minuten belassen wird. Wie bei diesen langen Aufenthaltszeiten
zu erwarten, sind Fälle
von Thermometerbruch während
das Thermometer im Mund des Patienten ist, nicht unbekannt. Verschiedene
potenzielle Probleme erwachsen aus Thermometerbruch.
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Die
Verwendung von Quecksilber als Flüssigkeit in solchen thermometrischen
Flüssigkeitsglasstielthermometern
wurde Anlass zur Besorgnis, insbesondere aufgrund der starken Toxizität von Quecksilber,
sollte das Thermometer während
der Verwendung zerbrochen werden. Um dieses Problem zu überwinden,
wurden zwei Hauptansätze
betrachtet (1) das Quecksilber im Glasthermometer bruchsicherer
zu machen und (2) die ther mometrische Flüssigkeit zu weniger toxischen
oder nicht toxischen Flüssigkeiten
abzuändern.
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US 4512668 offenbart ein
Thermometer, das eine durch Wärme
ausdehnbare Flüssigkeit
in einem Glasrohr enthält,
welches auch Stützen
gegen Bruch aufweist. Der Kolben ist mit einem ausdehnbaren Fluid,
wie Quecksilber oder gefärbtem
Alkohol, gefüllt.
Das Quecksilber oder der gefärbte
Alkohol werden in dem Glaskolben/Glasrohr verschlossen und steigt
an und fällt
mit den Änderungen
der Temperatur.
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JP 2118423 offenbart ein
Glasthermometer, worin die äußere Oberfläche des
Glasrohrs mit einem Schutzfilm, der aus einem Gemisch von 5-60 Gewichtsteilen
von einer oder mehreren Verstärkungen aus
Li-Al-Silicat, kristallinem Glas, Zirconiumsilicat, Aluminiumhydroxid,
Hydroxyapatit, Siliziumdioxidglas, Borsilicatglas, Siliziumdioxidgestein,
Feldspat und Bauxit, in Form eines Pulvers, Faser oder Kugel und
100 Gewichtsteilen einer Polymerverbindung hergestellt ist.
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US 5508003 offenbart ein
metallisches Material mit einer Verfestigungstemperatur unter 0°C als ein
Substitut für
Quecksilber. Das Material umfasst eine Legierung von Gallium, Indium,
Zink und Kupfer.
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EP 657023 B offenbart
ein klinisches Thermometer, das die maximale Temperatur registriert, die
mit einem Kolben und einem Messrohr erreicht wird, welches eine
Flüssigkeit
enthält,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Flüssigkeit eine eutektische Legierung
darstellt, die Gallium in einer Konzentration von 65-95 Gewichtsprozent,
Indium in einer Konzentration von 5-22 Gewichtsprozent und Zinn
in einer Konzentration von 0-11 Gewichtsprozent enthält.
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Wie
angemerkt, sind die in den vorstehend erwähnten Offenbarungen vorgeschlagenen
Alternativen zu Quecksilber entweder flüssige Schwermetalle, die toxische
Wirkungen auf Menschen ausüben können, oder
Alkohole, die schlechte Genauigkeit bezüglich des Maximums der Ablesung
ergeben.
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US
Patent 3469452 offenbart ein klinisches Thermometer des Typs mit
Verengungsmaximumablesung mit einer nichtmetallischen thermometrischen Flüssigkeit,
wie Glycerin, mit einer Oberflächenspannung,
die niedriger als jene von Wasser ist. Es wird darin ausgewiesen,
dass die Oberflächenspannung der
thermometrischen Flüssigkeit
höher als
die Oberflächenenergie
der Bohrungsoberfläche
sein sollte. Es wird erwartet, dass die Probleme des Fadenabriss und
der Verlust von maximaler Registrierungsgenauigkeit mit diesem Thermometer
noch auftreten würden.
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Somit
offenbart der Stand der Technik Alternativen zu Quecksilber in Glasthermometern,
die entweder (i) toxische Metallflüssigkeiten als thermometrische
Flüssigkeiten
anwenden oder (ii) man steht dem Problem des Benetzens der Kapillaroberfläche gegenüber, was
zu Fadenabriss und Verlust an maximaler Registrierungsgenauigkeit
während
der klinischen Anwendung führt.
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Es
gibt einen Bedarf, Flüssigkeitsstielthermometer
mit nicht toxischen thermometrischen Flüssigkeiten mit guter Leistung
bezüglich
minimaler Kapillarbenetzung und Fadenabriss bereitzustellen und die
in der Lage sind, genau die maximal beobachtete Temperatur zu registrieren.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Wir
haben nun festgestellt, dass verbesserte Thermometer mit einer wässrigen,
Elektrolyt enthaltenden thermometrischen Flüssigkeit hergestellt werden
können,
unter der Voraussetzung, dass mindestens die innere Oberfläche der
Bohrung aus einem Material ist, das eine Oberflächenenergie aufweist, die die
Hälfte
oder weniger als die Oberflächenspannung
der thermometrischen Flüssigkeit
beträgt.
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Vorteilhafterweise
ist die Oberflächenspannung
der thermometrischen Flüssigkeit
größer als jene
von Wasser.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Thermometer bereit, umfassend
ein Kapillarrohr mit einer Bohrung, die sich entlang der Länge des
Rohrs erstreckt, einen Kolben, der am Ende des Rohrs und in Flüssigkeitsverbindung
mit der Bohrung angebracht ist und eine in dem Kolben bereitgestellte
thermometrische Flüssigkeit,
wobei die thermometrische Flüssigkeit
eine wässrige
Lösung
von einem oder mehreren Elektrolyten darstellt, die thermometrische Flüssigkeit
eine Oberflächenspannung
größer als jene
von Wasser aufweist und im Wesentlichen frei von gelösten Gasen
ist, mindestens die innere Oberfläche der Bohrung des Kapillarrohrs
ein Material mit geringer Oberflächenenergie
darstellt, wobei die Oberflächenenergie
des Materials mit niedriger Oberflächenenergie um einen Faktor,
der mindestens zwei ist, niedriger als die Oberflächenspannung der
thermometrischen Flüssigkeit
ist.
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In
den erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann das ganze Kapillarrohr aus dem Material mit niedriger Oberflächenenergie
hergestellt sein. Es ist jedoch bevorzugt, dass die innere Fläche der
Kapillare mit solchem Material beschichtet ist. Die Verwendung eines
geeigneten Materials mit niedriger Oberflächenenergie, ermöglicht Thermometer
aus einem Material, das von Glas verschieden ist, herzustellen.
Es wird angenommen, dass die Verwendung von Materialien, die von
Glas verschieden sind, für den
Aufbau des Thermometers wesentlich das Auftreten von Bruch vermindern
können.
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Im
Fall von Thermometern, die erfindungsgemäß zur klinischen Verwendung
hergestellt wurden, wird ein Aufbau in der Bohrung des Kapillarrohrs nahe
dem Kolben bereitgestellt, um die Registrierung der maximalen Temperatur
zu unterstützen.
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Es
ist bevorzugt, dass die Oberflächenenergie
des zum Herstellen des klinischen Thermometers angewendeten „Materials
mit niedriger Oberflächenenergie" um einen Faktor
von mindestens 4 niedriger als die Oberflächenspannung der thermometrischen Flüssigkeit
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen
von Thermometern vom beschichtetem Typ, wie vorstehend gemäß der Erfindung
beschrieben, worin die Beschichtung mit niedriger Oberflächenenergie
anstatt dessen auf der Innenfläche
der Kapillare gebildet wird.
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Das
Verfahren umfasst im Wesentlichen die Schritte der Bildung der Beschichtung
niedriger Oberflächenenergie
auf der Innenfläche
des Kapillarrohrs und das Füllen
des Thermometers mit der thermometrischen Flüssigkeit, die im Wesentlichen
frei von gelösten
Gasen ist und Verschließen
desselben. Wenn jedoch ein selbsttragendes Material mit niedriger
Oberflächenenergie
im Aufbau des Kapillarrohrs verwendet wird, ist der Beschichtungsschritt
nicht notwendig und der vorher hergestellte Thermometerkörper wird
vor dem Verschließen
mit dem thermometrischen Fluid gefüllt.
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Die
Sicherstellung, dass die thermometrische Flüssigkeit im Wesentlichen frei
von gelösten Gasen
ist, erfolgt vorteilhaft durch Entgasen des Thermometers und der
thermometrischen Flüssigkeit,
um im Wesentlichen die freien, adsorbierten und gelösten Gase
vor und während
des Füllens
des Thermometers zu entfernen. Es wird angenommen, dass solche Gase
in dem mit Skale versehenen Thermometer freigesetzt werden würden, was
eine ungenaue Temperaturmessung und maximales Registrierungsaufzeichnen
ergibt.
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Wenn
die innere Oberfläche
der Bohrung Glas ist und mit einem Material mit niedriger Oberflächenenergie
beschichtet ist, wird es als vorteilhaft befunden, vor dem Beschichten
die innere Oberfläche der
Bohrung hydrothermisch zu behandeln. Es wird angenommen, dass dies
die Anhaftung des Beschichtungsmaterials an dem Glas verbessert.
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Beschreibung der Erfindung
im Einzelnen
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Um
die Erfindung weiterhin verständlich
zu machen, werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
nachstehend genauer beschrieben.
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Material mit niedriger Oberflächenenergie
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Vorzugsweise
sind die Materialien mit niedriger Oberflächenenergie, die in der vorliegenden
Erfindung angewendet werden, ausgewählt aus Polymeren oder Copolymeren,
die auf Fluor, Kohlenstoff oder Silicon basieren.
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Gegebenenfalls
können
auch andere Materialien mit niedriger Energie, wie aliphatische
oder aromatische Polyolefine, Polyester, Polycarbonate, angewendet
werden, um den Gegenstand zu der in der Erfindung offenbarten Oberflächenenergie/Oberflächenspannung
zu zwingen.
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Wenn
die Innenfläche
der Kapillarbohrung eines Glasstielthermometers mit einer Beschichtung von
niedriger Oberflächenenergie
ausgestattet ist, sind einige der bevorzugten für die Beschichtung anstelle
bevorzugt angewendeten Reagenzien Allylalkoxysilane, Fluor aliphatische
Alkoxysilane und Fluor aliphatische Silylether, wie Octyltriethoxysilan,
Methyltrimethoxysilan und Fluor aliphatisches Trimethoxysilan.
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Thermometrische Flüssigkeit
und Zusätze
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Die
in dem erfindungsgemäßen Thermometer
verwendete thermometrische Flüssigkeit
ist eine wässrige
Lösung
von einem oder mehreren Elektrolyten, die nicht toxisch sind. Die
Elektrolyte werden vorzugsweise aus einem Bereich von Salzen ausgewählt, die
negativ an der Luft-Wasser-Grenzfläche adsorbieren.
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Beispiele
für solche
Materialien sind Salze von Lithium, Lanthan, Magnesium, Calcium,
Natrium, Kalium, einzeln oder in Kombination. Die bevorzugten Salze
sind Halogenide der vorstehend erwähnten Metalle und die besonders
bevorzugten sind Chloride von Lithium und Lanthan.
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Die
Konzentration solcher Zusätze
wird in Abhängigkeit
von der durch das ausgewählte
Material gegebenen Varianz der Oberflächenspannung der thermometrischen
Flüssigkeit
und anderen physikalischen Zwängen
variieren, wie den Löslich keitsgrenzen,
Gefrierpunktsgrenzen, Umgebungstemperaturen und so weiter.
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Typischerweise
liegt die Konzentration im Bereich von 15 bis 40 Gewicht/Gewicht.
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Zusätze zum
Erhöhen
der Sichtbarkeit der thermometrischen Flüssigkeit können zugegeben werden und Beispiele
für solche
Zusätze
sind in Wasser lösliche
Farbstoffe, wie Tartrazin, Col sol Bri Blue (TM), Erythrosin, Rhodamin
B, FDC-33, Ronceau SX (TM), Anstead Black (TM), Carmoisin und Duasin acid
(TM). Typischerweise liegt die Konzentration des Farbstoffs im Bereich
von 0 bis 10 000 ppm.
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Konstruktionsmerkmale
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Die
Abmessungen des Thermometers, das heißt Länge, Kapillarbohrungsbreite,
Kolbenvolumen und so weiter, hängen
von dem Temperaturbereich und der letzten Zählung unter Berücksichtigung
ziehen eines gegebenen Maßes
ab. Typischerweise kann die Länge
des erfindungsgemäßen Thermometers
im Bereich von 5 bis 50 cm, insbesondere 10 bis 15 cm, zur klinischen
Verwendung von Thermometern liegen. Die Breite der Bohrung der Kapillare
ist vorzugsweise 20 bis 200 m. Der bevorzugte Bereich für ein Thermometer
zur klinischen Verwendung ist 30 bis 80 m. Das Volumen des Kolbens
ist typischerweise 0,01 bis 0,3 ml. Der bevorzugte Bereich für Thermometer
zur klinischen Verwendung ist 0,03 bis 0,07 ml.
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Der
Thermometerstiel wird aus einem beliebigen geeigneten transparenten
Röhrenmaterial
hergestellt. Die bevorzugten Materialien sind Glas, Quarz, Polyolefine,
Polymethylmethacrylat und Polycarbonate und so weiter. Die Kapillarbohrung
eines klinischen Thermometers ist typischerweise an einem Ort von
0,5 bis 1,5 cm oberhalb des Kolbens verengt. Das Thermometer wird
geeigneterweise zum Ablesen von Temperaturspannen über einen
gewissen Bereich zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt des
thermometrischen Fluids geeicht.
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Ein
klinisches Thermometer wird typischerweise geeicht, um Temperaturen
zwischen 32 und 42° abzulesen.
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Die
typischen Schritte für
die Herstellung des erfindungsgemäßen Thermometers:
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- a) hydrothermische Behandlung des leeren Thermometers,
- b) Beschichten der Innenfläche
der Kapillarbohrung mit der Beschichtungschemikalie und
- c) Füllen
des Thermometers mit einer thermometrischen Flüssigkeit und Versiegeln des
Stiels.
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Um
die vorliegende Erfindung weiter verständlich zu machen, wird sie
nachstehend mit Hilfe eines Beispiels und mit Bezug auf die beigefügten Figuren
beschrieben, wobei:
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1 eine schematische Wiedergabe
einer Vorrichtung, die zum Beschichten der Innenfläche der
Kapillarbohrung des erfindungsgemäßen Thermometers verwendet
wird, darstellt und
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2 eine schematische Wiedergabe
einer für
das Füllen
des erfindungsgemäßen Thermometers
mit der thermometrischen Flüssigkeit
verwendeten Vorrichtung darstellt.
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Beispiel
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Die 1 und 2, die dem Text beigefügt sind, zeigen
die schematischen Wiedergaben von einer zum Beschichten der Innenfläche der
Kapillarbohrungsvorrichtung verwendeten Vorrichtung, die zum Füllen des
Thermometers mit der thermometrischen Flüssigkeit verwendet wird:
Wasser
wurde vor der Verwendung dreifach destilliert. Lithiumchlorid mit
Laborqualität
wurde zweimal umkristallisiert, um kristallines, festes Lithiumchlorid zu
erhalten. Reagenz „L-12833" (TM), welche ein Fluor
aliphatischer (Trimethoxy) Silylether ist, wurde wie von 3M bezogen,
verwendet. Glycerin von analytischer Qualität wurde von Merck beschafft
und wurde wie bezogen verwendet. Leere klinische Thermometer mit
Standardabmessungen und beiden Enden (Kolbenseite sowie die Spitze
der Stielseite) offen, wurden von Ponds Factory, Kodaikanal, Indien
beschafft.
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Wie
vorstehend ausgewiesen, sind die typischen Schritte für die Herstellung
des erfindungsgemäßen Thermometers
die Nachstehenden:
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- 1. Hydrothermische Behandlung von leerem Thermometer
und
- 2. Herstellung der thermometrischen Flüssigkeit,
- 3. Vorbehandlung eines Beschichtungsreagenz mit niedriger Energie,
- 4. Beschichtung der Innenfläche
der Kapillarbohrung mit dem Beschichtungsreagenz,
- 5. Füllen
des Thermometers mit der thermometrischen Flüssigkeit und Verschließen des
Stiels.
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Diese
Schritte werden nachstehend genauer beschrieben:
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- 1. Hydrothermische Behandlung des leeren Thermometers:
Das
leere Thermometer wurde mit Wasser unter Verwendung der Vorrichtung
von 1 gefüllt.
Das
Thermometer wurde über
ein Siliconrohr an den Filter „F" angeschlossen, wobei
sein Stielende zu dem Filter zeigt. Wasser wurde durch Einlass „A" eingeführt, bis
es den Spiegel „L" erreicht. Einlass „A" wurde dann mit einer
Stickstoffdruckflasche verbunden und Stickstoffgas wurde in das System
gespeist, bis der Innendruck der Vorrichtung 0,5 Atmosphären absolut
(1 Atmosphäre
= 101,32.103 Pa).
Der Stickstoffdruck zwang die Flüssigkeit,
durch das Thermometer zu gelangen.
Das mit Wasser gefüllte Thermometer
wurde aus der Vorrichtung entfernt. Es wurde anschließend in
ein Wasserbad gestellt, das bei 100°C für einen Zeitraum von 12 Stunden
gehalten wurde. Das Thermometer wurde dann aus dem Wasserbad entfernt,
erneut mit der Vorrichtung in 1 verbunden
und das Wasser in dem Thermometer wurde mit Hilfe einer Stickstoffgasspülung ausgespült.
- 2. Herstellung der thermometrischen Flüssigkeit:
250 ml einer
wässrigen
Lösung,
die 39 Gewichtsprozent Lithiumchlorid enthält, wurden hergestellt. 1000
ppm Duasin acid (TM) wurden zu diesem Gemisch gegeben und gut vermischt.
Die erhaltene Einphasen-Lösung
wurde später
durch 0,45 μm
Filter filtriert.
- 3. Herstellung des Beschichtungsreagenz:
94,08 g Ethanol
wurden zu 4,92 g Wasser gegeben. Der pH-Wert des Gemisches wurde
durch Zugabe von 15%iger Schwefelsäure auf 2,0 eingestellt. 1
g L-12833 wurde zu diesem Gemisch gegeben und die Lösung 5 Minuten
gerührt,
unter Gewinnung der Beschichtungschemikalie.
- 4. Beschichtung der Innenfläche
der Kapillarbohrung der Thermometer mit dem Beschichtungsreagenz:
Die
in 1 beschriebene Vorrichtung
wurde mit der Beschichtungschemikalie gefüllt und das früher ausgewiesene
Verfahren wurde zum Füllen des
leeren, hydrothermisch behandelten Thermometers wiederholt. Der
Stickstoffdruck wurde einmal entlastet, wobei die Flüssigkeit
das Ende des Stielteils erreichte und gerade begann, in den Kolbenteil
zu gelangen. Das Thermometer wurde dann aus der Vorrichtung entfernt
und in einen Ofen bei 110°C
für eine
Stunde gestellt. Die Behandlung wurde zweimal wiederholt, um eine
fehlerlose Beschichtung zu erhalten. Der Kolben des Thermometers
wurde dann unter Verwendung einer Hochtemperaturflamme verschlossen.
- 5. Füllen
des Thermometers mit der thermometrischen Flüssigkeit und Verschließen des
Stiels:
Die zum Füllen
der Thermometer mit Thermometerflüssigkeit verwendete Glasvorrichtung
ist wie in 2 gezeigt.
Kammer „A" enthielt das leere Thermometer,
um mit der thermometrischen Flüssigkeit
gefüllt
zu werden. Kammer „B" enthielt Wasser
und Kammer „C" enthielt die thermometrische
Flüssigkeit.
Die Ventile werden durch das Symbol „V" ausgewiesen. Quecksilber wurde vollständig in
den Teil zwischen Ventilen „V8" und „V10" gefüllt. Glycerin
wurde vollständig
in den Teil zwischen Ventilen „V4" und „V5" gefüllt.
Vor
dem Beginn des Verfahrens wurden die Ventile „V6", „V7" und „V9" zu einem Vakuum
von etwa 0,3 Torr, 1 Torr = 133,32 Pa, geöffnet.
Nach 30 Minuten
wurden Ventile „V6" und „V7" geschlossen und
Ventil „V8" wurde geöffnet. Die Kammern „A" und „B" wurden in Wasserbäder getaucht,
die bei 95°C
bzw. 70°C
gehalten wurden.
Nach 7 Stunden wurden Ventile „V2" und „V3" geöffnet, bis
das flüssige
Wasser in Kammer „B" die Vorrichtung „A" gefüllt hatte.
Ventil „V1" wurde geöffnet. Wasser
wurde einfließen
lassen, bis der Wasserspiegel Ventil „V9" kreuzte. Anschließend wurde Ventil „V9" geschlossen. Ventil „V2" wurde auch geschlossen.
Ventil „V10" wurde zu Atmosphärendruck
geöffnet.
Das Quecksilber setzte Wasser in Kammer „A" unter Druck, wodurch das Wasser in
das Thermometer gedrückt
wurde. Nachdem man das Thermometer für etwa 4 Stunden füllen ließ, wurde
Ventil „V1" geschlossen. Ein Vakuum
von 0,4 Torr wurde an Kammer „B" durch Öffnen von
Ventil „V7" zum Vakuum angelegt.
Das gesamte Wasser in Vorrichtung „A" wurde in Vorrichtung „B" durch Öffnen von
Ventil „V2" gesaugt. Anschließend wurde
Ventil „V3" verschlossen. Ventil „V4" wurde geöffnet, damit
das Glycerin in den Boden von Kammer „A" fließen konnte.
Kammer „A" wurde in ein Wasserbad
getaucht, dessen Temperatur vorher auf 95°C eingestellt war. Ventil „V9" wurde geöffnet und
mit einem Vakuum von 0,4 Torr verbunden. Ventil „V3" wurde teilweise geöffnet, um dem Wasser zu erlauben, aus
Kammer „B" zu Kammer „A" mit einer Geschwindigkeit
von 1 Tropfen in 30 Sekunden zu tropfen.
Wenn der Kolben der
Thermometer vollständig leer
war (das gesamte Wasser war verdampft), wurde Ventil „V3" geschlossen und
Ventil „V5" wurde geöffnet, um
die thermometrische Flüssigkeit
in Kammer „A" zu lassen. Die thermometrische Flüssigkeit
wurde füllen
lassen, bis der Flüssigkeitsspiegel
Ventil „V9" kreuzte. Anschließend wurde
Ventil „V9" geschlossen. Ventil „V2" wurde auch geschlossen.
Ventil „V10" wurde zu Atmosphärendruck
geöffnet.
Das
Quecksilber setzte die thermometrische Flüssigkeit zum Füllen der
Thermometer in etwa vier Stunden unter Druck.
Anschließend wurden
alle Ventile geschlossen. Die Vorrichtung wurde in ein Wasserbad,
das auf einem vorher eingestellten Wert von 42°C gehalten wurde, getaucht.
Das Thermometer wurde unter Wasser (durch Öffnen von Ventilen „V1" und „V9") entfernt und an
einem Stiel mit seinem Stiel in der Atmosphäre und seinem Kolben innerhalb des
Wasserbades angeordnet. Eine Gasflamme wurde mit einem Abstand von
2 cm von der Spitze des Stiels auf den Stiel gerichtet. Wenn der
erhitzte Teil des Stiels rot-heiß wurde, wurde er mechanisch
gequetscht und der Teil des Stiels oberhalb des Quetschpunktes wurde
verworfen.
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Es
war deshalb möglich,
Thermometer unter Verwendung von nicht toxischen thermometrischen Flüssigkeiten
zu erhalten, die in der Lage sind, die maximale Temperatur zu registrieren
und minimalen Fadenabriss zeigen.