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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine nicht-selektive chemische Zusammensetzung nützlich in der chemischen Handhabung
von Pflanzenerkrankungen. Genauer gesagt führt die chemische Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine Klasse von natürlich vorkommenden Alkaloiden,
welche antimikrobielle Eigenschaften haben, ein.
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Stand der
Technik
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Eine Pflanzenkrankheit kann als jegliche
Art von Störung,
welche die normale Entwicklung einer Pflanze verhindert und in Ihrem ökonomischen
und ästhetischen
Wert reduziert, definiert werden. Infektiöse Pflanzenerkrankungen werden
durch lebende Agenzien (Mikroorganismen) oder Krankheitserreger,
wie z. B. Fadenwürmer,
Pilze, Bakterien, Mycoplasmen, Viren und Viroide, welche auf die
normale Funktion von einigen Teilen der Pflanze störend einwirken,
verursacht und resultieren in geringeren Erträgen und verminderter Qualität. Obwohl
es mindestens 50 000 Krankheiten von Nutzpflanzen gibt, und neue
Erkrankungen jedes Jahr entdeckt werden, ist es schwierig, durch
Krankheiten bedingte Verluste akkurat zu bewerten. Jedoch kann mit
Sicherheit gesagt werden, dass die jährlichen Verluste in den Vereinigten
Staaten durchschnittlich etwa 15% der gesamten landwirtschaftlichen
Produktion oder mehr als ungefähr
15 Milliarden Dollar ausmachen. Krankheit verursacht nochmals einen ökonomischem
Verlust von 150 Millionen im Hinblick auf den Wiederbeschaffungswert
und gestiegene Unterhaltskosten für Zierpflanzen und Rasen in
den Vereinigten Staaten. Für
den Landwirt führt
dies zu vermindertem Einkommen; für den Verbraucher zu verminderter
Nahrungsmittelversorgung von geringerer Qualität und zu höheren Preisen und für den Hauseigentümer und
Gärtner
zu verminderten ästhetischem
Wert, verminderter Schönheit
und höheren
Unterhaltungskosten.
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Die Idee, Chemikalien zum Schutz
von Pflanzen vor Mikroorganismen oder "Schädlingen" zu vewenden, geht
zumindest 2000 Jahre zurück.
Homer, griechischer Dichter und Autor der Ilias und der Odyssee, schrieb über den "Schädlinge abwehrenden
Schwefel mit seiner Eigenschaft von göttlicher und reinigender Desinfektion". Im allgemeinen
werden Chemikalien, welche zur Vernichtung oder Verhinderung der
Entwicklung von Mikroorganismen eingesetzt werden, als Pestizide
bezeichnet. Mit wachsender biologischer Kenntnis im achtzehnten
und neunzehnten Jahrhundert und mit ernster werdender Schädlingsproblematik
in Folge einer komplexeren Landwirtschaft und der Übertragung
von Schädlingen
auf neue Gebiete wurde die Suche nach effektiven Schädlingsbekämpfungsmethoden
intensiviert. Die Entdeckung im Jahr 1982, dass das Besprühen von
Weintrauben mit einer Bordeaux-Mischung den von dunklem Mehltau
verursachten Schaden reduzieren würde, ermutigte die Wissenschaftler
nach weiteren Chemikalien zu suchen, welche Schädlinge töten würden. Bestimmte Chemikalien
sind als Pestizide nützlich,
weil sie toxischer gegen Pflanzenerreger sind, als sie es gegen
Pflanzen sind. Einige Pestizide sind nicht selektiv, d. h., toxisch
gegen viele Erreger; und andere sind selektiv und wirken nur für wenige
oder eine Art von Erregern.
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Im zwanzigsten Jahrhundert reifte
die Lehre von den Pflanzenerkrankungen zur Wissenschaft mit überraschenden
und schnellen Erkenntnissen heran. Seit den 1930er Jahren wurden
viele hunderte von Zusammensetzungen auf chemotherapeutische Aktivität hin untersucht.
In den meisten Untersuchungen, welche mit der Zielsetzung der Entdeckung
von Zusammensetzung von praktischer Bedeutung auf dem Gebiet unternommen
wurden, wurde Aktivität
direkt in Folge von Anwendung auf die heranwachsende Pflanze gemessen; es
zeigte sich, dass dies ein langsamer und mühevoller Untersuchungsprozess
war. Als Reaktion darauf entwickelten Wissenschaftler schnellere
und ökonomischere
Techniken, wie z. B. das Schwimmen von geimpften Blattscheiben auf
Lösungen
der Testzusammensetzungen oder die Verwendung von isolierten Blattstielen,
um die Beweglichkeit von antimikrobiellen Chemikalien im Pflanzenkorpus
zu detektieren.
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Bis heute waren die überwiegende
Mehrheit von Zusammensetzungen, welche als Pestizide verwendet wurden,
synthetische, organische und anorganische Zusammensetzungen. Auf
Grund wachsender Bedenken hinsichtlich des Pestizidschadens für die Umwelt
haben Wissenschaftler ihren Fokus auf die Untersuchung von Bestandteilen
von höheren
Pflanzen hinsichtlich chemotherapeutischer Aktivität verlagert.
Viele dieser Bestandteile wurden mit der natürlichen Resistenz, welche von
Pflanzen gegen die meisten Erregen gezeigt wird; in Zusammenhang
gebracht. G. A. Greathouse, illustrierte in vitro, dass quaternäre Benzophenanthridinalkaloide,
deren Bezugsquellen fünf
Pflanzenfamilien, Papaveraceae, Fumariaceae, Rutaceae, Capifoliaceace
und Meliaceae einschließen,
Einfluss auf das Wachstum von mehreren Pilzarten und Wurzelfäule, bekannt
als Phymatotrichum omnivorum, beeinflussten. Siehe Greathouse, G.
A., et al. "The
Chemistry of Resistance of Plants to Phytomatotrichum Root Rot v.
Influence of Alkaloids on Growth of Fungi", Phytopathology 30: 475–485 (1940);
bzw. Greathouse, G. A., "Alkaloids
from Sanguinaria canadensis und Their Influence on Growth of Phymatotrichum
omnivorum", Plant
Physiology, 14: 377–380
(1939). Zusätzlich
zu diesen in vitro-Studien wurden Pflanzenextrakte, welche Benzophenanthridinalkaloide
beinhalteten, für
eine Reihe von pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendet, für Anwendungen
in human-medizinischen und veterinär-medizinischen Behandlungen
einschließend
Flechtengrind, Diarrhö,
als Schleimlöser,
Desinfektionsmittel, gegen Zahnbelag und gegen Zahnfleischentzündung in
der Zahnmedizin und gegen Entzündung.
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Es wurde gezeigt, dass Benzophenanthridinalkaloide
in vitro aktiv gegen einige Pilz- und Bakterienstämme sind.
Die Minimalkonzentrationen an Benzophenanthridinalkaloiden, welche
vollständige
Eindämmung
von sichtbarem Wachstum auf Mueller-Hinton-Medien induzieren, sind
in Tabelle 1 für
eine Reihe von Erregern dargestellt.
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TABELLE
1
IN VITRO ANTIMIKROBIELLE AKTIVITÄT VON BENZOPHENANTHRIDINALKALOIDEN
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Jahre nach der Entdeckung von Greathouse
wurde ein technisches Paper von Spencer, et. al., veröffentlicht,
welches demonstrierte, dass die Zusammensetzung Wyerone, isoliert
aus dickem Bohnengewebe ebenfalls antifugale Aktivität in vitro
aufwies. Siehe Spencer, D. M. et al., "An Antifungal Substance from the Tissue
of Viciofaba," Nature,
Lond., 179: 651 (1957). Seit damals wurden natürlich vorkommende L-Aminosäuren, verschieden
von Methionin, das wenig Aktivität
zeigte, und D-Isomere, welche üblicherweise
mehr Effekte aufwiesen, ebenfalls untersucht. Bestimmte Analoge
von natürlichen
Aminosäuren
zeigen nützliche
Aktivität; einige
von diesen, wie z. B. L-threo-β-Phenylserin,
wirken offensichtlich durch einen Effekt auf den Wirt, während andere,
wie z. B. Canavanin, Ethionin und Fluorophenylanin fungitoxische
Antimetabolite sind, welche direkten Einfluss gegen den Erreger
ausüben.
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Unglücklicherweise erfahren die
in vitro Studien durchgeführt
von Greathouse et al., Spencer et al. und anderen limitierte Anwendung,
da es selten eine hohe Korrelation zwischen in vitro mikrobieller
Toxizität
und therapeutischer Aktivität
gibt. Eine zusätzliche
Einschränkung
und Komplizierung im Auffinden von Zusammensetzungen, welche als
Pestizide verwendet werden können,
besteht darin, dass die Chemikalien üblicherweise nicht in ihrer
reinen Form, sondern eher in Mischung mit inerten Substanzen Pestizidrezepturen
bilden. Pestizidrezepturen müssen
so hergestellt werden, dass der Anwender sie in einer sicheren,
einfachen und effektiven Weise verwenden kann.
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Viele Faktoren beeinflussen die Möglichkeit,
das Pestizid gegen das Angriffsziel in der Weise und in der Menge
einzusetzen, bei welchen die effektivsten Resultate mit den geringsten
unerwünschten
Nebenwirkungen und zu niedrigstmöglichsten
Kosten erzielt werden. Während
die Auswahl und Verwendung von Ausrüstung von höchster Bedeutung ist, ist erfolgreiche
Anwendung ohne sorgfältige
Berücksichtigung
der Kompatibilität
und der Rezepturen, welche (1) eine Zeitspanne zurückbleiben
und aktiv sind, (2) an der Pflanzenoberfläche anhaften, (3) gute Verbreitungseigenschaften
haben, (4) stabil gegen Fotozerstörung sind, (5) geringe Phytotoxizität haben
und (6) in der Lage sind, Pflanzengewebe zu durchdringen, unmöglich.
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US-A-5,175,000 offenbart ein Verfahren
zur Behandlung einer bakteriellen oder fungalen Infektion eines
Patienten durch Verabreichung einer effektiven Menge einer pharmazeutischen
Zusammensetzung umfassend Benzophenanthridinalkaloide in einem wässrigen,
wässrig-organischen
oder organischen verdünnten Carrier-System,
welches zumindest ein Benetzungsmittel und ein Durchdringungsmittel
aufweist.
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Daher besteht noch immer das Bedürfnis einer
sichern, bequemen, effektiven und nicht-selektiven chemischen Zusammensetzung
für die
Behandlung von Pflanzenerkrankung, wobei die aktiven Ingredienzien natürliche vorkommende
organische Zusammensetzungen sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Dementsprechend ist die Aufgabe dieser
Erfindung die Bereitstellung eines nicht-selektiven Pestizids umfassend
natürlich
vorkommende organische Verbindungen als den aktiven Bestandteil,
die Entwicklung systemischer und topikaler Pestizide zur Eliminierung
und Kontrollierung von Pilz- und Bakterieninfektionen in Pflanzen,
die Bereitstellung eines Pestizids, welches auf eine Pflanze angewendet
werden kann, in der Weise und Menge, um die effektivsten Ergebnisse
mit den geringsten unerwünschten
Nebeneffekten zu erzielen, und die Bereitstellung eines nicht-selektiven
Pestizids umfassend quaternäre
Benzophenanthridinalkaloide als den aktiven Bestandteil.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Pestizidzusammensetzung für
die Behandlung von Pflanzenerkrankungen, umfassend ungefähr 0,001
Gew.-% bis 10,00 Gew.-% an Benzophenanthridinalkaloiden in einem Carrier-System,
welches zumindest ein Benetzungsmittel und zumindest ein Durchdringungsmittel
aufweist, und wobei besagtes Benetzungsmittel ein ethoxyliertes
Sojabohnenöl,
hydrogeniertes Rizinusöl,
Pflanzenöl, methyliertes
Samenöl,
oder Mischungen hiervon ist.
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Diese Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch
eine Pestizidzusammensetzung zur Behandlung von Pflanzenerkrankungen
umfassend Benzophenanthridinalkaloide, Pyrrole, und ein Benetzungsmittel
aufgelöst in
einem Alkohol und Wasser.
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Diese Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch
ein Verfahren zur Behandlung einer Pflanze, welche eine systemische
Krankheit hat, umfassend:
Applizieren einer therapeutischen
Menge an Lösung
umfassen ungefähr
0,001 Gew.-% bis 10,00 Gew.-% an Benzophenanthridinalkaloiden in
einem Carrier-System, welches mindestens ein Benetzungsmittel und
mindestens ein Durchdringungsmittel aufweist, wobei besagte Lösung in
der erkrankte Pflanze absorbiert wird.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine nicht-selektive Pestizidzusammensetzung oder Rezeptur, welche
eine Klasse von Alkaloiden einführt
(üblicherweise
als Benzophenanthridinalkaloide bezeichnet), welche einen Chinolinkern
mit zwei Benzenringen, anneliert in 3,4- und 7,8-Positionen des Chinolins, aufweist.
Die Pestizidrezeptur ist eine Kombination von Benzophenanthridinalkaloiden,
aufgelöst
in einem landwirtschaftlich geeigneten Canier-System, welches wasserkompatibel ist.
Zusätzlich
kann der Carrier für
die Darstellung eines auflösenden
Mediums für
die Benzophenanthridinalkaloide auch weitere Komponenten einbringen
wie z. B. Benetzungsagenzien und Durchdringungsagenzien (welche
beide allgemein als oberflächenaktive
Stoffe bezeichnet werden) und Translokationsagenzien.
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Bekannte Quellen von Benzophenanthridinalkaloiden
schließen
folgenden Pflanzenfamilien ein: Papaveraceae, Fumariaceae, Rutaceae,
Capifoliaceace und Meliaceae. In der Papaveraceae-Familie gibt es
fünf Pflanzenarten,
von denen man weiß,
dass sie signifikante Mengen von Benzophenanthridinalkaloiden enthalten,
Chelidonium majus, Dicranostigma lactucoides, Eschseholtzia californica,
Macleaya cordata und Macleaya microcarpa und Sangui naria canadensis.
Rohextrakte, welche eine Reihe von Benzophenanthridinalkaloiden
aus natürlichen
Pflanzenquellen enthalten, können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden; alternativ können die
einzelnen Benzophenanthridinalkaloide aus dem Rohextrakt weiter
abgetrennt, gereinigt und verwendet werden. Verfahren für die Extraktion,
Abtrennung und Reinigung der verschiedenen Benzophenanthridinalkaloide
in dem Rohextrakt können
weiter abgetrennt, gereinigt und verwendet werden. Verfahren für die Extraktion,
Abtrennung und Reinigung der verschiedenen Benzophenanthridinalkaloide
sind in einem technischen Artikel von Forche. E. et al., Planta
Med., 42: 137–149
(1981), dargestellt, dessen Offenbarung hierin durch Verweis eingeschlossen
ist. Andere Verfahren für
Extraktion, Abtrennung und Reinigung können in Collect. Czech Chem.
Commun., 55: 2841–2867,
(1990) von Dostal J., et al., gefunden werden. Die Offenbarung davon
ist hierin durch Verweis eingeschlossen.
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Die Benzophenanthridinalkaloide können in
zwei Formen isoliert werden, in der Säure- oder Iminiumionenform
und in der freien Amin- oder basischen Form. Derivate, z. B. synthetisch
modifizierte Benzophenanthridinalkaloide und synthetisch erzeugte
Benzophenanthridinalkaloide, können
ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Synthetische
Verfahren zum Herstellen von Derivaten der Iminiumion- (wasserlöslich) und
der synthetisierten substituierten basischen Formen (wasserunlöslich) werden
von Simanek V., et al., Heterocycles, 6: 475–497 (1977) und in "Isoquinolin Alkaloids
Research" von Shamma
und Monoid, Plenum Publishers, New York, N. Y. (1978) offenbart;
die Offenbarung von beiden hierin durch Verweis getragen.
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Nur für Illustrationszwecke werden
die Pestizidrezepturen, welche im Detail unten diskutiert werden, unter
Verwendung eines Macleaya-Extrakts hergestellt, und es ist nicht
beabsichtigt, den Umfang von Pflanzenmaterialien, welche in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, zu begrenzen, da andere Pflanzenmaterialien,
welche Benzophenanthridinalkaloide enthalten, wie z. B. Sanguinaria
canadensis, Chelidonium majus, Dicranostigma lactucoides, Macleaya
cordata und microcarpa, Eschseholtzia californica etc., verwendet
werden können.
Der Benzophenanthridinalkaloid-Extrakt wird durch Vermischung oder
Inkontaktbringen eines Lösungsmittel,
wie z. B. eines Alkohol und bevorzugt Ethanol oder Me thanol, mit
einem fein geschnitten oder gemahlenen Pflanzenmaterial, enthaltend
Benzophenanthridinalkaloide, wie z. B. Macleaya cordata, hergestellt.
Die Mischung wird sorgsam mit mehreren Volumina des Lösungsmittels
für 24
Stunden oder mehr bei einer Temperatur zwischen 40–70°C, wobei
50–60°C bevorzugte
Temperatur ist, aufgerührt.
In der Folge wird die Lösung
filtriert und das Lösungsmittel
abgezogen. Der Rückstand
wird in einem geeigneten organischen Lösungsmittel aufgelöst, wie
z. B. Chloroform, mit konzentrierter Salzsäure behandelt, filtriert und dann
getrocknet. Zur Verwendung wird der Extrakt enthaltend Benzophenanthridinalkaloide
oder reine einzelne Verbindungen in einer wässrigen-organischen
Lösung enthaltend
z. B.
C1-C6-Alkoholen
oder anderen organischen Lösungsmitteln
bei 40°C ± 5°C aufgelöst. Nach
Auflösen
wird die Mischung abgekühlt,
die dann übrig
bleibenden Bestandteile wie z. B. oberflächenaktive Stoffe, d. h. Benetzungsmittel
und/oder Durchdringungsmittel, Translokationsmittel und Konservierungsmittel
werden hinzugegeben.
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Die hergestellten Präparationen
beinhalten allgemein 0,001 Gew.% und bis zu 10 Gew.-% der Benzophenanthridinalkaloide
mit Sanguinaria und Chelerythrin als den hauptsächlichen Benzophenanthridinalkaloid-Komponenten,
wenn Macleaya verwendet wird. Während
anionische oberflächenaktive
Stoffe, wie z. B. Natriumlaurylsulfat, oft mit aktiven fungiziden
Agenzien für
die Anwendung auf Pflanzen vermischt werden, sind die Benzophenanthridinalkaloide
nicht mit diesen Agenzien kompatibel. Oberflächenaktive Tenside, welche
mit den Benzophenanthridinalkaloiden gemischt werden können, beinhalten
nicht-ionische Tenside, wie z. B. Polysorbate, Tweens, Carboxymethylcellulose,
Glykole, Alkylarylpolyoxyethylenether (X-77®),
Alkylpolyoxyethylenether, Polyethylenglycol-p-isooctyl-phenylether
(Triton X-100), aliphatische oxylierte Alkohole, ethoxylierte Sojabohnenöle, hydrogenierte
Rizinusöle,
Pflanzenöle,
methylierte Samenöle,
Pyrrole, N-Alkylpyrrolidon reichend von C1- bis C12 hinsichtlich
ihrer Alkylkettenlänge
und Polyvinylpyrrolidone. Diese oberflächenaktiven Stoffe können entweder
allein oder in Mischungen verwendet werden. Es wurde herausgefunden,
dass die Benzophenanthridinalkaloide mit einigen kationischen Agenzien
z. B. den Betainen, Amidobetainen und Pyrrolidonen in Kombination
mit einem nicht-ionischen
Tensid kompatibel sind.
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Rezepturen:
Ein
Beispiel einer basischen Rezeptur:
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Ein
zweites Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
drittes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
viertes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
fünftes
Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
sechstes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
siebtes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein achtes Beispiel einer
Rezeptur:
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Diese Rezeptur wird hergestellt durch
Vermischen von Macleaya-Extrakt mit Wasser, um einen flüssigen Extrakt
von 1,5 Gew.-% herzustellen.
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Ein
neuntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
zehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
elftes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
zwölftes
Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
dreizehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
vierzehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
fünfzehntes
Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
sechzehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
siebzehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Ein
achtzehntes Beispiel einer Rezeptur:
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Beispiel 1
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Phytotoxizitätsauswertung
von Benzophenanthridinalkaloid-Rezepturen
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A. Phytotoxizität von Rosen. Hybrid Teerosen,
gezüchtet
für Schnittblumen
wurden hinsichtlich ihrer Phytotoxizitätsantworten auf Sprühanwendungen
der vorliegenden Erfindung mit 25, 50, 75, 100, 150 und 300 ppm
an Benzophenanthridinalkaloiden ausgewertet. Placeborezepturen,
welche Carrier und oberflächenaktive Substanzen
ohne Benzophenanthridinalkaloide umfassten, waren in ähnlichen
Dosen eingeschlossen. Die Stiellänge
wurde eine Woche nach Sprühbehandlung
als Maß für die Phytotoxizität gemessen.
Tabelle 2, unten, fasst die Phytotoxizitätsresultate von vier Rezepturen
der vorliegenden Erfindung zusammen. Zwischen den Rezeptursdosen
wurden wenige Unterschiede festgestellt, die Daten wurden in der
Folge gepoolt. Keine der Rezepturen der vorliegenden Erfindung oder
der entsprechenden Placeborezepturen schien phytotoxisch für die Rosen
bei den untersuchten Dosierungen zu sein.
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TABELLE
2
STIELWACHSTUM VON ROSEN EINE WOCHE NACH ANWENDUNG DER PESTIZIDREZEPTUREN
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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B. Phytotoxische Auswirkungen auf
mehrjährige
und einjährige
Freilandpflanzen. Mehrjährige
und einjährige
Freilandpflanzen, welche in 10 cm Azaleentöpfen enthaltend Torf-ähnliches
Medium gezüchtet
wurden, wurden hinsichtlich iher phytotoxischen Antwort auf eine
20%ige (100 ppm Benzophenanthridinalkaloide) Wurzelzonenberegnungsanwendung
mit der vorliegenden Erfindung ausgewertet. Placeborezepturen enthaltend Carrier
und oberflächenaktive
Substanzen ohne Benzophenanthridinalkaloide waren in ähnlichen
Dosen eingeschlossen. Die Pflanzen wurden eine Woche nach Anwendung
der Rezepturen der vorliegenden Erfindung untersucht. Tabelle 3,
unten, fasst die Phytotoxizitätseinstufung
für 12
mehrjährige
Pflanzenarten, welche mit 100 ml von 100 ppm an verschiedenen Rezepturen
der vorliegenden Erfindung behandelt wurden, zusammen. Phytotoxizität wurde
als Blattnekrose und Pflanzenabsterben festgestellt.
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In allen Fällen, wo die Rezeptur Phytotoxizität hervorrief,
zeigten die Placeborezepturen ähnliche
phytotoxische Antworten und in der Folge wurden die Daten gepoolt.
Phytotoxizität
wurde in den Carrieren und oberflächenaktiven Tensiden und nicht
den Benzophenanthridinalkaloiden zugeordnet. Resultate von Experimenten
durchgeführt
mit Freilandpflanzen waren ähnlich.
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Beispiel II
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Effekt von Benzophenanthridinalkaloid-Rezepturen
der vorliegenden Erfindung auf Pflanzenschädlinge
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A. Rose. Echter Mehltau (sphaerotheca
pannosa). Echter Rosenmehltau ist eine der am meisten bedeutenden
und Schwierigkeiten verursachenden Erkrankungen, welche bei gezüchteten
Rosen auftritt. Die in vivo Aktivität von drei Rezepturen der vorliegenden
Erfindung und von ihren entsprechenden Placebos gegen echten Rosenmehltau
in einer Gewächshausumgebung
wurden ausgewertet. Echter Rosenmehltau wurde vor der Anwendung
der Rezeptur der vorliegenden Erfindung auf den Rosen induziert.
Zur Zeit der Anwendung war die fungale Bedeckung der Rosenblätter 50,4%.
Testrezepturen wurden zu 75, 150 und 300 ml/Liter (ppm) als Blattbesprühungen auf
die Rosenblätter
im Rahmen zweier Anwendung in 7-tägigen Intervallen angewandt.
Ergebnisse des auf den Rosenblättern
verbleibenden echten Rosenmehltaus wurden an den dritten, fünften und
zehnten Tagen des Versuches festgehalten. Die prozentuale Blattbedeckung
mit echten Rosenmehltausporen und Mycel, wurde ausgewertet und festgehalten.
Die Effekte der Benzophenanthridinalkaloidrezepturen der vorliegenden
Erfindung auf echten Rosenmehltau sind unten in Tabelle 4 zusammengefasst.
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Nachfolgend wurden Studien, zusammengefasst
in Tabelle 5, zur Eindämmung
von echtem Mehltau auf Gewächshausrosen
durchgeführt,
worin Kupfersulfatpentahydrat (Phyton-27 5.5 EC), Piperlin (Pipron
82.4 EC) und Fenarimol (Rubigan 12.5 EC) zum Vergleich gegenüber einer
Benzophenanthridinalkaloidrezeptur der vorliegenden Erfindung enthalten
waren. Sprühanwendungen
wurden durchgeführt
am Tag null und am Tag neun. Alle kommerziellen Fungizide wurden
in ihren entsprechenden etikettierten Dosierungen angewandt und
die Benzophenanthridinalkaloidrezeptur wurde zu 150 ppm Benzophenanthridinalkaloid
angewandt.
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Diese Anwendungen zeigen, dass die
elfte Benzophenanthridinalkaloidrezeptur, der vorliegenden Erfindung
innerhalb von sieben Tagen effektiv in der Eindämmung von echtem Mehltau auf
Gewächshauspflanzen
und auf einer Stufe vergleichbar oder besser als die drei kommerziellen
Fungizide, welche getestet wurden, ist.
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Rezeptur 13 (Daten nicht gezeigt)
war ebenso effektiv gegen echten Rosenmehltau. Der Mehltau wurde
in 3 bis 5 Tagen beseitigt und eingedämmt.
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B. Gurkenpflänzlinge. Stängelverwesung (Rhizoctonia
solani). Die in vivo Aktivität
von fünf
Rezepturen der vorliegenden Erfindung und ihren entsprechenden Placebos
gegen Rhizoctonia solani wurde ausgewertet. Drei bis fünf Gramm
von Rhizoctonia solani Inoculum wurden in ein auf kommerziellem
Torfmull basierendes Wurzelwerk, welches kein Rindenmulch enthielt,
in 10 cm Plastiktöpfen,
zugemischt. Die Töpfe
enthaltend das Inoculum, wurden mit Wasser getränkt und konnten 24 Stunden
inkubieren. Nach der 24 Stunden Inkubationsphase wurden die Gurkenpflänzlinge
in jeden Topf übergeführt und
verblieben unter vorrübegehender
Besprenkelung in einem Gewächshaus.
Testrezepturen wurden als Regenguss (100 ml/Topf) zu 75, 150 und
300 ppm auf die Pflänzlinge
angewandt. Fünf
der Töpfe
wurden sofort nach Überführung behandelt,
fünf wurden fünf Tage
nach Überführung behandelt.
Die behandelten Pflanzen wurden hinsichtlich Absterben und Verwelken,
was auf Rhizoctonia solani Infektion hindeutete, ausgewertet. Wurzeln
der infizierten Pflanzen wurden ausgewertet, um die Rhizoctonia
solani Infektion zu bestätigen.
Tabelle 6 fasst die Auswirkungen der Benzophenanthridinalkaloidrezepturen
der vorliegenden Erfindung auf die Eindämmung der aus dem Erdreich
stammenden Rhizoctonia solani Infektion auf Gurkenpflänzlinge
zusammen.
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Eindämmung der Krankheit wurde für die erste
und siebte Rezeptur festgestellt, wenn die Zahl der verlorengegangenen
Pflänzlinge
zwischen den Rezepturen enthaltend Benzophenanthridinalkaloiden
und den Placeborezepturen verglichen wurden. Die fünfte und
vierte Rezeptur zeigte ein großes
Ausmaß an
Phytotoxizität ähnlich zu
dem, welches in früheren
Studien mit mehrjährigen
Freilandpflanzen festgestellt wurde.
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Rezeptur 14 (Daten nicht gezeigt)
war in einen Beregnungsversuch mit 20 mg/l gegen Stängelfeule auf
den Gurken effektiv.
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C. Weintrauben. Falscher Mehltau
(Plasmopara). Die in vivo Aktivität des ersten Präparats der
vorliegenden Erfindung wurde hinsichtlich der Eindämmung des
falschen Weintraubenmehltaus in einer Gewächshausumgebung ausgewertet.
Falscher Weintraubenmehltau wurde auf die Weinstöcke vor der Anwendung einer
Rezeptur der vorliegenden Er findung eingebracht. Zum Zeitpunkt der
Anwendung war die Pilzbedeckung der Weinblätter 85%. Die Testrezeptur
wurde zu 400, 100, 25, 6.25 und 1.56 mg/Liter (ppm) als Blattspray
auf die Weinblätter
angewandt. Das Ausmaß des
falschen Weintraubenmehltaus, welcher auf den Blättern verblieb, wurden am ersten
und vierten Tag des Versuchs festgehalten. Die prozentuale Blattbedeckung
mit Sporen des falschen Weintraubenmehltaus und Mycel wurde ausgewertet
und gespeichert. Auswirkungen der Benzophenanthridinalkaloidrezeptur
auf falschem Weintraubenmehltau sind in Tabelle 7 zusammengefasst.
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Rezeptur 13 (Daten nicht gezeigt)
war auch gegen falschen Weintraubenmehl effektiv. Der Mehltau wurde
in drei bis fünf
Tagen beseitigt und eingedämmt.
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D. Tomate. Blattmehltau (Phytophtera
infestans). Es konnte gezeigt werden, dass Rezeptur 11 bei 75 mg/l
100% des Tomatenblattmehltaus eindämmte.
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E. Kartoffel. Braune Knollenfeule
(Fusarium roseum). Es konnte gezeigt werden, dass Rezeptur 12 präventiv effektiv
gegen braune Wurzelfeule in der Kartoffel war.
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Die vorangehende Beschreibung ist
dazu gedacht, nur die Prinzipien der Erfindung zu illustrieren.
Des Weiteren wird nicht gewünscht,
die Erfindung auf die exakten Konstruktionen und Verfahren wie oben
dargestellt zu begrenzen, da eine Reihe von Modifizierungen und
Veränderungen
dem Fachmann leicht zugänglich sind.
Entsprechend kann auf alle geeig neten Modifizierungen und Äquivalente,
welche unter den Umfang der Erfindung fallen, wie er von den folgenden
Ansprüchen
definiert wird, zurückgegriffen
werden.